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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 07.05.1921
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt. 7. Mal 1SZ1 Die drei Sieger. Japan» England» Amerika. Japan, England und die Vereinigten Staaten von Amerika find die eigentlichen Steger in dem großen Krieg gewesen, aber auch sie leiden unter seinen Folgen. , Am besten ist Japan gefahren. Es hat die geringsten Opfer an Gut und Blut gebracht. Es hat wirtschaftlich und finanziell gewaltige Vorteile gehabt, die allerdings durch die große Wirtschafts krise zum Teil schon wieder aufgehoben sind. Es hat in Schantung

nicht zu einer lebendigen Macht geworden ist, denn ein Völker bund, der allen seinen Mitgliedern den ungeminderten Besitz ihres Gebietes garantiert, ist zwar nützlich für saturierte Völker, aber eine Zwangsjacke für ein hungriges, gebietslüsternes Land wie Japan. Gegenüber diesem Glücksfall muß es allerdings mit der Tatsache rechnen, daß. seine möglichen Gegner, das britische Reich und /die Vereinigten Staaten von Amerika, heute militärisch ganz anders gerüstet find als früher. » Das gilt insbesondere von England

. In ge wissem Sinne befitzt heute England eine Macht stellung wie nie zuvor. Es hat überall den größten Teil des Erbes seines gefährlichsten europäischen Wettbewerbers sich anzueignen vermocht. Sein stärkster astatischer Konkurrent, Rußland, ist trotz aller bolschewistischen Intrigen außenpolitisch un» endlich geschwächt. Von europäischen Mächten hat es nur noch mit Frankreich zu rechnen. England ist allerdings nicht mehr Schiedsrichter der euro päischen Koalitionen, da es solche nicht mehr gibt. Es muß

. Der große Krieg hat Unsummen verschlungen und England ist die einzige Macht, die immer klar erkannt hat, daß gesunde Finanzen die Grundlage jeder Weltpolitik sind, daß man seine Finanzen im Frieden sanieren muß, um sie daun mit Erfolg im Krieg ruinieren zu können. Es sieht sich daher zn einer Politik der Sparsam« keit gezwungen, die die Kraftentfaltung, die ihm seine neuen militärischen Machtmittel ermöglichen würden, ausschließt. Dazu kommen die ewigen Unruhen in Irland und die Kriegsmüdigkeit

des englischen Volkes. Vor allem aber ist eines ge blieben: die insulare Lage Englands. England ist wie eine gewaltige Industrieanlage, die ihren Strom durch Fernleitungen bezieht, und da sie über un erschöpfliche Stromquellen verfügt, eine scheinbar grenzenlose Ausdehnungsmöglichkeit besitzt. Daneben hat sie aber auch eine Verwnndbarkett, von der kleinere Werke, die mit eigener Kraft arbeiten, frei find. Das britische Reich ist über die Erde zerstreut; technische Erfindungen können die Schwierigkeiten

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 08.03.1923
Umfang: 12
Einzeln« Nummern 30 Centelimi, Polt-Confö-Gorrcnr MMllNlWIW Wie der auf dem. Wege von Jerusalem nach Jericho unter die Räuber gefallene und halbtotgeschlagene arme Mann so schaut auch das am Boden liegende aus tau send Wunden blutende Deutschland nach einem Samariter, nach einem Helfer aus. Wird Amerika, wird England nicht endlich helfend einschreiten? «Wohl schauen diese wie der jüdische Priester und Lernt auf das arme Opfer hin, aber sie gehen immer noch an ihm vorüber und lassen es allein

in seiner Not und seinem Bedrängnisse. Berschiedent- liche Gründe werden für diese Zurückhaltung der beiden Großmächte angegeben. Im Nach folgenden möchte ich den hauptsächlichsten Grund aufzeigen, warum England immer zuschäG iWMWWWWWWM lanMHWWWWnew^MvenMÄe^er^ glichen, das mancherorts unter den» Namen .Hottereite' bekannt ist. Nicht selten sieht man Buben, wie sie irgend ein Brett über einen Baum oder Holzblock legen und dann schaukeln. Abwechselnd steigt bald der eine hoch, bald der andere. In der Mitte

steht oft ein dritter, der mit seinem Gewicht die Schaukel nach seinem Gutdünken reguliert. Käme der eine nicht mehr hoch, tritt er auf die andere Seite und umgekehrt. So gings durch Jahrhunderte mit der Weltpolitik Eng lands und besonders mit den Machtverhält- niffen in Europa. England war der Bub, der mitten auf der Schaukel stand. Kam ir gend ein Staat in seiner Macht zu hoch ge stiegen, erhielt er über die anderen das Ueoergewicht, )o versetzte ihn England sicher gar bald den Fußtritt

chatten sie große Be sitzungen usw. • Spanien war die Weltmacht von damals. Dies wußte sogar England in seinem eigenen Interesse auszunützen, darum verbündete es sich mit Spanien, um gemein sam mit demselben die benachbarten Franzosen zu bekämpfen. Aber schon einige Jahre darauf sah England die Zeit gekom men, dem emporgestiegenen Spanien den Gnadenstoß zu versetzen. Zu diesem Zwecke verbündete es sich mit den aufständischen Niederländern gegen dasselbe. Spanien, die damals größte Seemacht, schickte

es auch anderen Mächten. Kam Rußland zu hoch» so erhielt es ebenfalls seinen Stoß, wie in dem russisch-japanischen Krieg, in welchem England Japan unterstützte, aber beim Friedensschlüsse auch diesem wieder bös mitspielte und es um die Früchte des Sieges brachte, um es ja nicht zu mächtig werden zu lassen. Inzwischen war nach Englands Ansicht Deutschland zu hoch gekommen, darum mußte es im Weltkrieg von seiner Macht herabgestürzt werden. Dies alles geschah aus dem Grundsätze der Aufrechterhaltung des europäischen

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Alpenland
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Seite 5 von 12
Datum: 22.04.1921
Umfang: 12
der Reparationslasten übernehmen müssen, der den Einnabmsguellen entspricht, die es aus diesem ehemals deutschen Gebiete beziehen kann. Endlich muß man noch be denken, daß heute nachts die neue Zollinie in Kraft getreten »st, die infolge der Londoner Entschließung am Rhein errich tet worden ist. Infolge dieser wirtschaftlichen Zwangsmaß nahmen rechnet man mit einem Ertrag von 300 Millionen Franken. Verstimmung kn England über die Zusammenkunft. TU. PariS, 21. April. (Eigendrah 1.) „Petit Paristen" berichtet

die lranzSUchr «eroMpsliM. Nauen. 21. April. Aufnahme der eigenen Funkenflatwn. Die spanische Zeitung „A. B. C." befürchtet eine Kata strophe durch die Fortdauer des französischen Imperialismus, der wie eine Ueberschwemmung alles durchbreche. Nauen, 21. April. Ausnahme der eigenen Fnnkenstatlon. „Manchester Guardia n " warnt vor dem Einbruch in ein wehrloses Deutschland als Verletzung des Friedens vertrages, an dem sich England nichr beteiligen dürfe. Frank reich müsse allein neue Gewalttätigkeiten versuchen

gegen Deiitsthland haben eine lebhafte Beunruhigung im Unterhaus verursacht. Wenn die Franzosen das Ruhrgebiet besitzen, so bedeute dies einen neuen Schritt zur Erdrosse- lung des deutschen Handels. Obwohl die Mehrheit des Untcr- hg.iifcs bestrebt ist, Frankreich zu unterstützen, sind dennoch genügend Mitglieder vorhanden, die sich besten bewußt sind, daß, wenn Deutschland in ein wirtschaftliches Chaos ge worfen werde, dies nicht von Vorteil für England sein werde. Diese Mitglieder werden sich an die Negierung

we gen einer neuerlichen Erörterung der Anwendung neuer Zwanqsmaßnahnien wenden, bevor diese in Kraft gesetzt werden. Lee Erfolg der 58 Prozent-MMbe in England. 8. Wien, 21. April. (Etgendraht.) AuS London wird berichtet, daß die erste Woche der An wendung der 80prozentigen Taxe England 80 Pfund Ster ling eingebracht habe. Amerikas Antwort aus dle de«Me Note. Amerika mit der Uebernahme der Ententeschulden durch Deutschland einverstanden. Berlin, 21. April. (Korrbüro.) Die Antwort der amerikanischen

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 14
Datum: 26.08.1923
Umfang: 14
dieser seiner Pia. rogative ist der Hof- und Burgpfarrer, Bischof Di. Seydel, am 10. August von Wien nach Lequeitio abge- reist, wo er am 12. August eingetroffcn ist. Die neuen großen LustsahNSttnlen Englands. Die Luftschiffahrt beginnt sich zu entwickeln wie dir Schiffahrt auf dem Wasser. Ich denke, in einigen Ich reu wird sie derselben sicherlich gleichkommen. Es gibt heute schon eine Reihe von regelmäßigen Lustschissahrt?. linien und am Rhein ist neuestens sogar schon me solche für Frc tcnverkchr. In England

fortgesetzt, um die Strecke von 4000 bis 4800 Kilometer zu erledigen. Die Luftfahrzeuge haben eine einzige Klasse und kostet eine Karte nach In- dien 70 bis 80 Pfund (Sterling), d. i. etwas weniger alz eine Fahrt zu See. Die nächste Lustschiffahrts-Linie wird England mit Australien verbinden und wird eine von London : bis Perth zirka 140 bis 160 Pfund ke> Der Bänder ( Luftschiffe und der Betrieb der Linien .trd einer von der Regierung subventionierten Gesellschaft übertragen j und beträgt die erste

von ihm entfernt an d-er gleichen Stelle unter der andächtigen Menge lief in Gebet versunken. Plötzlich ging eine Bewegung durch die Menge, das Mädchen warf die Krücken von sich und konnte Hüpfen und springen, es war, wie nachher vor» ärztlichen Büro konstatiert wurde, völlig geheilt. Gegenwärtig erregt, wie die Blätter berichten, eint andere wunderbare Heilung eines englischen Soldaten, - der nach Lourdes gepilgert war. in England und Frank' reich viel Aussehen. William Taylor war als Soldat ' in Gallipoli

und selbst oh»' Krücken nach England zurückkehrte! Taylor war geh«". Taylor erzählt, daß er in Lourdes in das wundertätig' Wasser der Grotte getragen wurde, um darin zu baden Dort habe er zrt seinem Erstaunen plötzlich gefühlt, m er Arme und Beine, die bisher gelähmt waren, Wied' bewegen konnte. Und nach wenigen Tagen der Ruhe fan» } er sich völlig wieder hergestellt, so daß er seit sechs zum erstenmal wieder auf seinen Beinen marschig konnte.

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1923
Umfang: 8
. Selbstverständlich gedenkt es nicht auch nur^einen Zoll des neu „eroberten' deut schen .Bodens ohne Schwertstreich wieder herauszu geben. Man ist sich in England und Amerika heute klar darüber, wie. stark das mächtige Frankreich gegen die vitalsten Interessen der Angelsachsen arbeitet, und wie diese Interessen nicht nur mit einem wirt schaftlich lebensfähigen, sondern auch mit einem po litisch gefestigten Deutschland verknüpft sind. Die Überwältigends Mehrheit des britischen Volkes emp findet gut genyg

, daß an den „Verfehlungen' bei der Holz- und Kohlenlieferung usw. die Unmöglich keit des Versäiller Vertrages schuld ist, und man könne in England nichts besseres wünschen als einen englisch-amerikanischen Block zur Eindämmung des französischen Militarismus. Deshalb werde setzt m Washington das Schuldenproblem so schnell und glatt zum/ Abschluß gebracht. . Man werde in Wa shington immer erregter über das Vorgehen Frank reichs im Ruhrgebiet, und auch der Ton der eng lischen Presse werde immer ernster. Die „Times

' richtet, offenbar offiziös, sehr energische Worte an Frankreich. Der britische Kabinettsrat hat be schlossen, diemmerikanische Demonstration der Trup- penzurückziehung vom Rhein nicht mitzumachen. ' - Was man von dieser geflissentlichen Kundgebung für die Entente zu halten hat, wird jedermann, der den englischenoDiplomatenstil kennt, zu würdigen Zvissen. England wird äußerlich niemals den Bruch Äollzichen, ehe-es nicht ausreichende Rückendeckung 'hat. Britische Politiker von Gewicht versichern

aber, Mß der Wunsch, Frankreich möchte an der Ruhr Hein Spiel verlieren, in ganz England lebend^ ist, weil England wirtschaftlich wie politisch Deutsch land nicht entbehren könne. Und sie zittern nur vor dem einen Gedanken, die deutsche Industrie und Re gierung möchten nicht stark genug sein, durchzuhalten und die Feuerprobe zu bestehen. Abmachungen mit Fran kreich unter dem'Druck an der Ruhr ist das, was die Engländer fürchten.. kjche Mühewaltung so viel Kohle, wie gerade ver engt und Vonnöten

Maulwurfshügeln der 5kohlenhalden häuft. Nach der schweren Krise der sechziger Jahre gin gen die wWschaftlich schwächeren Gruben in den GroßzechenÄmA die Belegschaft stieg von 30.000 auf 350 000 Mann, die Jahresförderung von 4 Mil lionen auf-Ä? Millionen Tonnen und das- Ruhr geb,et fordertM viel Kohlen wie das ganze übrige Deutschland Zusammengenommen. Der preußische Mit der Ruhrbesetzung hat Frankreich, wie man auch in England betont, nicht nur den Versäiller Vertrag zerrissen; es ha^ eine politische

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.12.1928
Umfang: 8
Regierung geschlossen hatte. Sie führten auf eigene Faust den Krieg gegen England weiter. Und selbst den Engländern ist es nicht gelungen, diese Räuberbanden zu vertreiben und auszurotten. Schon die Europareise des Königs mußte deshalb bei allen revolutionärgesi unten Bewohnern des Landes die Stimmung noch verstärken. Sie sahen -darin eine neue 5kapitulation des Königs vor den gehaßten Engländern und vor allen Dingen einen Ab fall vom alten Glauben. Und hier zeigt sich eine interesfante Erscheinung

hatten leichte Verletzungen erlitten. Erst nach der Verhafte mehrerer Ruhestörer durch die Polizei konnte der Gottes dienst wieder fortgesetzt werden. Englands reichste Familien. Wie Rieseuvermögeu entstehen. Freit Wie« tor Se trügerc Sana der str destowe und nr zer Rej die Sfcit: wuröer ven nü Können sich die englischen Einkommen iw DurchschM nicht mit den amerikanischen messen, über die jüngst etz internationale Statistik veröffentlicht wurde, so ßiOt« doch in England trotz der auf den Weltkrieg zurüctz

führenden allgemeinen Verarmung auch heute W Riesenverwögen. The royal exchequer, das englisj Finanzministerium, hat jetzt eine Schaustellung % vffentlicht, nach der im letzten Jahr insgesamt 280 Mil lionen Pfund Sterling, das sind 9 Milliarden 800. Mil lionen Schilling, fatiert wurden. Hievon wurden öuch schnittlich etwa 10 v. H. Steuern bezahlt. Die W reichsten Familien Englands find, nach der Größe ihie- Vermögens aufgezählt, Coats, Mills, R o t h s chm Joel und C o u rtauld. In England

ihres W-M gen Reichtum einer verhältnismäßig jungen JMM I der Kunstseide, der ja auch der kürzlich auf so tw0i I Weise ums Leben gekommene belgische MillioMMs- j stein einen großen Teil seines Vermögens wMe. Wie sich aus den angeführten EinLommerOirerntrktz- nissen des letzten Jahres in England ergibt, besitzt Eng- land außer den ganz großen Millionären, dmnVtt- mögen sich mit dem der reichsten Amerikaner Mm kann, noch viele schwerreiche Leute, denen der Krieg mi seinen traurigen Folgen Nickis geschadet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 23.06.1921
Umfang: 8
auf» schweifte zu schädigen, entweder überhaupt nicht ein- geführt, oder wenn dies unter dem Druck der Entente geschahen mußte, wie in Jugoslawien und Rumänien, blieb sie auf dem Papiere stehen und wurde nicht tat sächlich durchgefllhrt. Darum mußte England wohl oder übel von seinem Plana ablasten und im Londoner Ulti matum «ine Modifikation seines ursprünglichen Planes vornehmen, die ihm seine» schutzzöllnerischen Charakter ganz nimmt. Denn die 26pro>entig« Abgabe, die Deutsch land vom Werte

werden könnte, sondern unabhängig von ihrem Herstellungsland eine Reihe an derer Waren (vor allem Chemikalien und Gläser zu wissenschaftlichen Zwecken) mit einem Zoll von der Höhe eines Drittels ihres Wertes belegt werden Frankreich hat, obwohl es sich industriell nicht in der Defensiv« befindet wie England, sondern gerade um sei ner aggressiven Wirtschaftspolitik, zu der es durch den Zuwachs an Rohstoff- und Industriegebieten seit dem Abschluß des Fricdensvertrages getrieben wurde, die ent sprechende Stoßkraft zu verleihen

, in dieselbe Kerbe «!n- geschlagen wie England und, mehr in, der Stille, seine Zolltarife gewaltig erhöht. Bereits im Jänner wurden für 150 Warenkategoricn, zumeist der chemischen In dustrie «»gehörend, di« Zollsätze auf das Dreifache der Vorkriegszölle erhöht, im März kamen die Textilwaren 'daran, deren Zölle auf das- Fünffache der Dovkr'.egssätze erhöht wurden, und im Lkpril folgten alle übrigen Wa ren mit Sätzen, die sich um das Zwei- bis Dreifache über die Vorkriegszölle erheben. Auch hier wurde

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.07.1923
Umfang: 4
Bezugagebühr sür das Ausland I. IlZM. Fvt-tlaufendc Annahme des Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebühr Nummer 156 Aleran, Mittwoch, den 11. Zuli 1923 S5. Jahrgang Frankreichs Desperadopolitit. Der kritische 14. Juli. Das Scheitern des Vermittlungsversuches de» Papstes und des tschechischen Außenminister». Die Entscheidung neuerdings bei England. Ein großer Ersolg der Türren. vor wichtigen Erklärungen im englischen Parlament. Englische Fühlung mit Amerika. Die Lage außerordentlich gefährlich

wir Algeben müs sen, daß seine Lage ebne w«Ä günstigere ist, als unlsere, da wir mit der brutalsten Militärmacht der Ende gemeinsame Grenzen haben. Welche Folgerungen England daraus ziehen wSrtd, muß diese Woche zeitzen. Im Kabinett wird Lord Ciurzon über die Unterredung mit den ldröi Botschafterin Belgiens, Frankreichs und Italiens Bericht erstatten. Wie „Daily Tele- araph' dazu mitteilt, werden folgende fünf Fragen erörtert werden: Wann und in welcher Form kann das deutsche Memorandum

Ka binett wird in einer heute stattfindenden Sihnng die im Parlamente abzugebende Regierungserklärung Uber die Reparation»- Politik festlegen. Reuter dementiert alle Meldungen, daß diese Erklärung einen Bruch mit Frank reich bringen wird. Es bestehen nach wie vor viele Möglichkeiten zu einem Zusam menarbeiten Englands und Frankreichs. Paris glaubt nicht cm eine Sonderaktion Englands, sondern saht die ganze Angele genheit nur als einen Druckversuch von England» Seite auf. Ausgewiesene Beamte. Duisburg

, die Belgien und Frankreich selbstherrlich sür sich beschlagnahmt haben. Am wichtigsten ist dio fünfte Frage, -nämlich die Einkassierung der französischen Schulden. Hier dürste England vermutlich nicht ohne Fühlung mit Amerika handeln, das ja genau so interessiert ist. Die Tatsache, daß oer amerikanische Botschafter in London, Harvey, in Washington geblieben ist, wird allgemein dahin gedeutet, daß er dem Weißen Haus bei Erledigung dieser Frage zur Verfügung stehen will. International wird die Lage

der Stellung emporkommen und dann völlig versagen. Nach innen ginge es zur Not, nach außen spielen sie sich in wenigen Wochen ab. Wäre es anders, so hätte Europa längst den Ausweg aus der, Sackaasse gefunden. Damit soll durchaus nicht gesagt sein, baß Staatskunst das Privileg einzelner Familien ist, wie es lange Zeit hindurch in England schien. Fähigkeiten vererben sich nicht immer, unld Reichtum läßt sich «durch eigene Arbeitsfreudigkeit und geistige Regsamkeit wettmachen. Aber dam, muß die Auswahl

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 22.10.1921
Umfang: 10
Germain in seinen Grundfesten erschüttert und es melden sich bereits Stimmen in England, Frankreich und Jugoslawien, die auf diese Folgen Hinweisen. A ^ So wird diese Art der Erledigung der burgenländischen Frage schließlich immer mehr dem Herbste entgegenziehend, zum Anlaß für eine gebieterisch zu fordernde Revision von SaintGermain. Augur» bedroht die tschechische «reuze. Prag, 21. Oktober. (Korrbüro) Nach einer Meldung der „Lidove Novirch" aus „Kiralyhaza" erzählen aus Ungarn an gekommene Reisende

und nach dessen Beendigung verhaftet worden. M Tmz um mmum KM. 1 ' , Dr. I., Innsbruck, den 23. Oktober. Seitdem der schottifiche Goldarbeiter, Bankier, Hasardeur und Abenteurer John Law vor zweihundertfünszig Jahren von England nach Paris kam und dort seine zwar genialen, aber gefährlichen Ideen von der staatlichen Papier-Kredit- Wirtschast am Hose Ludwig XIV. in die Tat umsetzte, hat der Tanz ums papierene Kalb kein Ende mehr genommen. Don einem Piano einsetzenden großen Adagio schwoll die Musik für diesen Tanz

dem Deutschen Reiche eine der wesentlichsten Hilfsquellen, zerschneidet in der sinnlosesten Weise Oberschle sien und hofft dann noch aus „Reparation"! Ä Ms das Unglaubliche bekannt wurde, daß England sich abermals vor den sranzösischen Rachewagen spannen ließ und einer wahnwitzigen Zerstückelung Oberschlesiens zu stimmte, war die ganze, noch normal denkende Welt wie vor den Kops geschlagen. Nicht nur maßgebende deutsche Kreise, sondern auch die Finanzwelt des Auslandes hatten es doch bis zur Letzten Minute

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 13.07.1921
Umfang: 8
die Feindseligkeiten einge stellt wurden. Der Friede zwischen Irland und England wäre ein weltgeschichtliches Ereignis. Mit der Annahme der Einladung von Lloyd George durch de Valera tritt der große Versöhnungsversuch zwischen England und Irland in sein zweites Stadium, denn der Konferenz von London vorangegangen sind die Be ratungen zwischen den Sinn Feiner« und den Ulster- leuten, über die bisher zwar noch nichts Näheres bekanntgeworden ist, von denen aber wiederholt ge sagt wurde, daß sie zu einem günstigen

, die an Kühnheit und Gewaltsam- keit ihresgleichen in der Weltgeschichte sucht. Auf beiden Seiten wurde der Kampf seit Monaten mit beispielloser Erbitterung, mit dem äußersten Fanatismus, mit Einsetzung der letzten Mittel geführt. Die Meinungsfreiheit .'in Irland wurde erdrosselt, vom frühen Abend bis in den Morgen waren die Straßen menschenleer, Auf ständische und auch nur des Aufstandes Verdächtige wurden nachts aus den Betten gerissen; England veranstaltete einen Rachefeldzug gegen Irland, bei dem ganze

gemeldet. Die irischen Franktireurs üderboten einander an Greuel. De Valera peitschte seine Leute zum äußersten; neben Lloyd George wird auch dieser Mann in der großbritannischen Geschichte uuu vielleicht für ewig eine große Gestalt stin, de Valera, ein Halbire, dessen Vater aus Spanien stammte, dessen Mutter eine Irin aus der Grafschaft Limerick ist und der heute L8 Jahre Mlt. Die Schreckenstaten auf beiden Seiten nahmen einen solchen Umfang an, daß sich schließlich in England viele Stimmen erhoben

belaste. Tiroler ^ Die Versöhnung scheint nun ncche. Allerdings darf nickt verschwiegen werden, daß noch größere Schwierigkeiten zu überwinden sind, denn Irland forderte bisher für sich die völlige Unabhängigkeit bis zur besonderen republikanischen Staatsform und England lehnte diese Forderung aufs schärfste ab. Das Selbstbestimmungsrecht hat nach dem Willen Lloyd Georges und Englands gegenüber den Iren ganz zu schweigen. Lloyd George vertritt mit aller Energie, mit aller Beharrlichkeit und Zähigkeit

von der interalliierten Kontrollkom mission beschlagnahmte und weggeführte Material und das zerstörte Kriegsmaterial ist in der gege benen Aufstellung nicht enthalten. Wie England zögerte, in den Krieg einzutreten. Von größtem Interesse sind Erinnerungen, die Paul Cambon, der in den kritischen Julitagen 1914 französischer Botschafter in London war, jetzt in der „Revue de France' erzählt. Sie betreffen die Tage unmittelbar vor Ausbruch des Krieges und zeigen, wie England lange zögerte und ernste Bedenken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 18.04.1929
Umfang: 10
sich auch Gesellschaftskreise aktiv an dem Boykott zu beteiligen, die bisher ausgesprochen england freundlich gewesen sind. Bei einem Demonstrationszug in Kalkutta wurde die aus fast hundert Anzügen der letzten englischen Mode bestehende Garderobe eines reichen indi schen Kaufmannes vorangetragen, der sie auf die Nachricht von der Verhaftung Ghandis dem Boykottkomitee für die öffentliche Verbrennung zur Verfügung gestellt hat. In Heidarabad flog ein Ballen europäischer Seide im Werte von fast 70.000 Mark

so seine Erfüllung, die beides in sich schloß, was der Freiherr begehrte: Erfolge für den Sohn und — Trennung von daheim. Herr Gebhart hätte nicht zu sagen gewußt, warum er den Sohn nicht daheim wollte — >"ber es war so .. . Und so kam cs, daß Jung-Dietwalt mit Sir Hugh an den Rhein zog, und dann rheinabwärts in die Niederlande und nach England. Die Sonne ging strahlend über den Bergen des Lun gaus auf. Dietwalt dachte daran, daß es auch solch ein gold- heller Sommermorgen gewesen war, als er in Sir Hüghs

und ungehemmter . . . Als König Richard wieder heimzog ins lustige alte England, weil eS doch nicht recht gehen wollte mit der deut schen Königsherrschaft, da war in seinem Gefolge auch Sir Hugh Clisford — und mit dem zog auch Jung-Dietwalt übers Meer, weit fort — immer weiter von der Heimat, b'c hinter ihm versank, wie eine blaffe Kindererinnerung. Und dann hatte er höfische Sitte erlernt und Ritter schaft, Gesang und Saitenspiel, die englische Sprache und auch die der Franzosen, ja sogar die Kunst

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 25.10.1922
Umfang: 8
, daß die Gläser di.' vom Auge benötigte Hilfe tatsächlich bringen. AMelMerregeuder Nebertritt zur ?ath. Kirche in England. Ilngewshi'.Iiche Bewegung ruft gegenwär tig in den intellektuellen Kreisen des an^li- kanisciM England der Uebertritt G. K. Che- stertons, des gefeierten Schriftstellers und Do riesers. zur kach. Kirche hervor. Sein Uebertritt reiht sich vielen anderen an, die sich in den letzten Iahren gerade in der ge bildeten Welt Englands vollzogen haben, aber nicht bald eine hat solches Aufsehen her

vorgerufen, wie diese, vor allem infolge der Begründung, die Chesterton seinem Ueber tritt« gibt. Die ' anglikanische Wochenschrist „The Ehurch Times' erklärt, daß damit einer der glänzendsten christlichen Schriftsteller die Kirche von England verlassen habe. Chester ton gibt dem Korrespondenten des „N. E. W. C. News Service' von Washington, Harry Sommerville, in einem Interview, das er dem amerikanischen Journalisten in seinem Landheime zu Beakonsfield gewähr te. folgende Erklärungen für seinen Ueber

tritt: „Ich glaubte immer an die katholische Auf fassung des Christentums, wenigstens in den letzten zwanzig Jahren. Wenn die Kirche von England nicht ein Sproß der katholischen Kirche war, dann galt sie mir auch nichts; wenn sie nur eine protestantische Kirche ist, dann habe ich mit ihr nichts zu schaffen. Und weil ich darauf die Antwort gefunden habe, deswegen bin ich übergetreten. Unter denen, die mir halfen, die Antwort zu finden, ob die Kirche von England katholisch sei, sind her vorragende

protestantische Führer der Kirche von England, z. B. Dr. Inge, Dekan von Ct. Paul, und Bischos Herrsch Henson von Dur- ham. Sie sind mir bei der Auffindung.der Wahrheit beigestanden, und ich möchte ihnen dafür meine Dankbarkeit ausdrücken. Ich will Ihnen ein Beispiel geben. Es scheint mir ganz klar, daß eine Kirche, die beansprucht, Autorität zu besitzen, ganz bestimmte Auf- fassungen haben muß. wenn es sich um große Fragen der öffentlichen Moral Handell. Kami ich für den modernen Kannibalismus

und volksoergistende Handlungsweise ansehe, die von der Kindertötung nicht weit entfernt ist, dann sieht man, was ich meine. In bezug auf die Ehetrennung, den Spiritismus, den Selbstmord, nirgends vermögen diese Män ner mit Bestimmtheit und Klarheit zu spre chen. Es ist vollkommen wahr, daß es in der Kirche von England und anderen protestan tischen Kirchen viele gibt, welche diese heid nischen Laster ebenso verurteilen als ich. Bischos Gore, der srühere anglikanische Bi schof von Oxford, würde darüber ebenso ent

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 06.11.1923
Umfang: 8
von den Frie densverhandlungen ausgeschlossen sein solle. Damit hatte England seine Weltseeherrschaft behauptet und seine insulare Sicherheit ge währleistet. Amerika aber hatte das eigenr- liche ideale Ziel seiner Teilnahme am Kriege verloren. „Konnte man von Amerika verlan gen, daß es füll verpflichtet. England auf dem europäischen Kontinent zu verteidigen, wenn England sich weigerte, irgend eine Garantie gegen die Gefahren einer Hegemonie zur See zu geben? Jetzt lag die Gefahr für Amerika in Engand

, nicht in Deutschland und man wollte, dag es sich mit England gegen Deutsch land verbündete?' Die weitere Konsequenz war, daß, nachdem England seine militärische Sicherheit oerbürgt hatte, Frankreich denselben Anspruch machte und nunmehr seine Forde rung der Rheinbarriere und der dauernden Knechtung oder der Auflösung Deutschlands ausstellen konnte. Zunächst wurde darum noch heftig gekämpft, aber die Dinge haben ihre innere Konsequenz, die sich allmählich durch setzt. Das ganze Wirrsal. unter dem die Welt heute

leidet, ist die Auswirkung jener ersten Abmachung zwischen den beiden Staats männern der Westmächte. Amerika, um seinen Siegespreis betrogen, hat sich tief gekränkt zurückgezogen und überläßt Europa seinem Schicksal. Frankreich, ganz erfüllt von der Utopie, ein großes kriegerisches Volk wie das deutsche für alle Zeit würgend am Boden hal ten zn können, arbeitet sich immer tiefer, ohne oo» England daran gehindert zu iverden. in eii»e Politik hinein, die notwendig früher oder später mit einer neuen

berufen sich daraus, daß Deutschland den Vertrag von Versailles unter schrieben habe und sein Wort halten müsse. Ferrero hält ihnen entgegen, daß sie von l87l bis 191-t den Grundsatz oertreten haben, daß ein erzwungener Vertrag die Völker moralisch nicht binde und sie selber den Frankfurter Fre den und die Abtretung Elsaß-Lohtringen nie mals anerkannt hätten. Man fragt jetzt vielfach in Deutschland und in der Welt, weshalb England es sich gefallen lasse, daß Frankreich seine Kriegspolitik

gegen Deutschland fortsetze, ohne sich um die init dem Bundesgenossen getroffenen Vereinbarungen zu kümmern. Die nächste Antwort ist, daß Lloyd-George sehr kurzsichtig war. als er zu gab uud mit daran arbeitete, daß Deutschland so vollständig entwaffnet wurde. Ferrero aber gräbt »och etwas tieier. Er zeigt aus, daß es das egoistisch englische Interesse war, weches Lloyd-George so die Augen verölen - dete. Er dachte an nichts als an die englische Seelienschast und sah nicht, daß, wenn er England die see sicherte

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 24.08.1921
Umfang: 8
waren, noch nicht unterzeichnet worden war. Die Unterzeichnung sollte im August 1914 erfolgen, wenn der erste .englische Seelord, Prinz Ludwig von Battenberg, in Petersburg anwesend sein werde. England war also an Rußland bei Kriegsausbruch noch nicht gebunden. Es konnte abwinken, tat es aber nicht. A zog vielmehr — angeblich zu einem Manöver — «eine ganze Flotte bei Portland zusammen und dann liegt seine feste „Haltung'. — Dies be stätigt der belgische Geschäftsträger in Petersburg, «aron d'Escaille. Er schreibt am 30. Juli

1914 aus Petersburg an Herrn Davignon, Minister der auswärtigen Angelegenheiten in Brüssel: z «unbestreitbar bleibt nur, daß Deutschland sich hier ebensosehr wie in Wien bemüht hat, irgendein Mittel zu finden, um einen allgemeinen Konflikt iu vermeiden. — Heute aber ist man in Peters burg fest davon überzeugt, ja man hat sogar die Zusicherung, daß England Frankreich beistehen mrd. Dieser Beistand fällt ganz außerordentlich lns Gewicht und hat nicht wenig dazu beigetragen, kr Kriegspartei Oberwasser

zu verschaffen.' -9a aber außerdem seit 1906 zwischen England Aw dem angeblich neutralen Belgien nach belg,- Wn Akten ein „Militärabkommen' — kein „Ver- trag' —. bestand, nach welchem Belgien „Aufmarsch gebiet' für das englische Heer sein sollte, so lag alles, aber auch alles, in Englands Hand. Man fragt sich natürlich zunächst, warum Eng land, falls es wirklich den Krieg „wollte', nicht sofort seine Waffenbrüderschaft mit Frankreich und Rußland zu erkennen gab? Dafür hatte es zwei Gründe

. Den einen hat Wilson verraten mit der Be merkung : „Wenn Deutschland gewußt hätte, daß sich Großbritannien mit Frankreich und Rußland solidarisch erklären würde, so hätte es sich nicht in das Kriegsabenteuer gestürzt. Es kam den Engländern ja aber gerade darauf an, daß,Deutsch- land' in den Krieg verwickelt würde! Dazu mußte es also erst »gebracht' werden, ehe Gng- j land die Maske fallen ließ! Auf den ,Krieg mit ! Deutschland' kam es England einzig und allein an.' Den anderen Grund aber hat England

selbst verraten in seinem Abkommen mit Delcasse vom 8. April 1904, in welchem es die „Bedingung' macht, daß „Deutschland' erst das „Odium der Kriegserklärung' gegen Frankreich auf „sich ge nommen haben soll, bevor „England' emgrelst. England wußte ja doch auch, was alle Welt wußte, daß, „wenn' Deutschland gegen Frankrech marschieren müsse, es den „Durchzug durch Belgien' versuchen werde. Da»n aber, konnte England ,em Wirkliches Kriegsziel, nämlich die wirtschaftliche Ruinierung Deutschlands, vor der Welt „ver

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 28.03.1923
Umfang: 8
L 1.80. vierteljährig L 5.4V. halbjährig L 1V.80. ganzjährig L 21.60. Für Deutschösterreich. Deutschland und das übrige Aus^ land ganzjährig L 34.—. Einzelne Nummer 20 Centesimi. Die Abnahme des Blattes, solange eine ausdrückliche Kündigung desselben nicht erfolgt» gilt als Abonnementsverpflichtung. Nr. 25 Bozen, Mittwoch, 28. März 1923 62. Jahrgang England hilflos! In der Freitag-Sitzung des Oberhauses hielt Lord Birkenhead eine Rede über die französi schen Luftrüstungen, die zunächst als ein Alarm

signal für die englische Öffentlichkeit gedacht war, aber darüber hinaus in ihrer deutlichen Sprache auch auf die ganze gefahrvolle Lage Europas ein blitzartiges Schlaglicht wirft. Nach dem zunächst im Namen der Regierung der Her zog von Sutherland ziemlich offen eingestanden hatte, daß England zurzeit gegenüber Frank reich hilflos sei, führte Birkenhead u. a. fol gendes aus: „Wenn Frankreich will, kann es morgen London und fast alle englischen Industriezentren ohne Warnung zerstören. Ich glaube mchr

, daß England damit einverstanden ist, irgendeiner Macht aus Gnade und Ungnade ausgeliefert zu sein, ganz gleich, ob diese Macht freundlich oder unfreundlich gesinnt ist, und ich glauoe, daß viele Leute der papageiartigen Erge benheitsversicherungen sür Frank reich m ü d e sind, wie sie Lord Salisbury für seine Freunde so leicht über die Linnen kom men. Auch ich hosse, daß der gesunde Menschen verstand sowohl in Frankreich wie in England erkennen wird, daß die Interessen beider Län der unter allen Umständen

Frieden und ein gu» tes dauerndes Einvernehmen verlangen. Aber ich will nicht den Kopf in den Sand stecken und die Tatsache übersehen, daß eine überwältigende Anzahl einflußreicher französischer Ge neräle das Mißtrauen und die Abneigung gegenüber England täglich in ihre Rech nung stellen. Eine Freundschaft ist wertlos, die vor den gegebenen Tatsachen die Augen ver schließt und diese gegebenen Tatsachen sind fol gende 1. Frankreich arbeitet auf ein Ziel hin. das sich mit jedem Tag deutlicher

als in erster Linie politisch und erst in zweiter Linie als wirtschaft lich enveist, eine Politik, die von England ent schieden mißbilligt wird. 2. Viele der einflußreichsten Schriftsteller in Frankreich ergehen sich täglich in Spott und Drohungen auf Kosten Englands'. Nachdem Birkenhead dann mit Nachdruck betont hatte, daß Frankreich sich solche enormen Rüstungen erlaube, obgleich es keine Anstalten treffe, seine Schulden zu bezahlen, warf er die Frage auf, gegen wen diese Rüstungen gerichtet seien

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.10.1922
Umfang: 4
und tat sein möglichstes, um durch chauvinistische Rhetorik 'den Kriegsgeist seines Landes zu stärken und den Krtegsetfer anzuspornen. Er wurde später Munitions minister, dann Kriegsminister. Im Dezember 1916, als durch den Zusammenbruch Rumäniens, die vorübergehend beträchtlichen Erfolge des U-Boot-Krieges und die zuneh menden WiMMMkM und MxsPWnrMschMexigkeitm in England die Kriegslage für die Alliierten recht ungün stig geworden war, bildete er, der schon vorher gute Be ziehungen zu den Unionisten

er auf. Da er aber der Siegerbegehrlichkeit seines eigenen Landes keine Zügel anlegen wollte — oder konnte — erreichte er nichts. Seine diplomatischen Kämpfe mit den auseinanderfol genden französischen Regierungen sind noch in frischer Er innerung. Je mehr England unter der wirtschaftlichen Krise litt, mn so weniger wurden seine Kompromisse, die die Lösung der entscheidenden Probleme immer wieder vertagten, als befriedigend empfunden. Sein größter Er folg war in den letzten Jahren der Ausgleich mit Irland: aber die Kämpfe

und Schottland zu unternehmen. Vor den Neuwahlen in England. KB. London, 22. Oktober. Der Sekretär des Eisenbah- nersyndikates Thomas hielt in einer Eisenbahnerver sammlung in Carlison eine Rede, worin er die sofor tige Auslösung des Parlamentes forderte. Er wies dar auf hin, daß Lloyd George die bei den Wahlen im Jahre 1918 gewachten Versprechungen nicht eingehakten habe und trat dafür ein, daß Großbritannien die vertrauensvollen Beziehungen mit dem Auslande, die gegenwärtig erschüt tert seien

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