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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 19 von 24
Datum: 24.09.1938
Umfang: 24
-Vereinigung. 10.00: Aus dem Dom zu Sa>lzhurg: Katholische Morgenfeier. 11.00: Bäuerlicher Sonntag. Ausführende: Spielmusik Leopold Bracharz und Rudolf Oehler (Gesang). Herbert Brunar liest aus Sepp Kellers Buch „Zwischen Tag und Nacht". 11.40: Vom Reichssender Hamburg: Wenn der Herbstzug beginnt. Arbeitsbilder aus der Vogelwarte Helgoland. 12.00: Mittagskonzert. Das NS-Tonkü-nstlerorchester. 14.00: Musik zum Nachtisch (Schallplatten).. 15.00: Jung-Mädel--Stunde. Peter Bloch. Märchenspiel. Von Ml» Helm

das Rhein iche La desor,Hefter. 10.00: Schullnnf. Vom Reichsiendsr Königsberg. „Siebenbürgen. das Land des Segens." Hörfolge von Irene Herr. 10.80: Fröhliche Musik. Ausfuhrende: Spiolmusik Viktor Korda. Mimi Schön-Schwarzinger und Anna Stangelberger (Ge sang). 11.00: Für Stadt und Land. 12.00: Dom Deutschlandsender: Musik zum Mittag mit Berichten von der Laagstreckenfahrt Berlin—Rom. Fahrerappell und Start auf dem Wilhelmplatz in Berlin. 13.00: Nachrichten des drahtlosen Dienstes. Wetterbericht. 13.15

: Dom Deutschlandsender: Musik zum Mittag mit Berichten von der Laugstreckensahrt Berlin—Rom (Fortsetzung). 14.00: Nachrichten des drahtlosen Dienstes. 14.10: Musik zum Nachtisch (Schallplatten). 15.00: Nachrichten des Reichssenders Wien. 15.80: Konzerfftunde. 16.00: Nachmittagskonzert. „Musik für große und kleine Kinder." Das Unterhaltungsorchester des ^et rf>§if€tnlb er § Wien. 17.00: Ferne Welten — bunt geschildert. „Völker und Kontinente" von Jvar Lißner. Es spricht: Willy Schumann. 17.10

: Schnittertanz beim Wirt in der Thann. Ansführende: Die Kothmüllner, Hargelberg (Gesang): die jungen Wolfinger. Wolfing (Gesang); die Moosa-Rud' vom Ennser Moos; Ge schwister Trude und Hedwig Pichler (Gesang); Schrammel quartett Berger; Martin Kaindelsdorfer (Ziehharmonika); Hans Brugger (Zither); Johann Löhner (Bauernscherze). 21.00: Orchesterkonzert. Die Wiener Symphoniker. 22.00: Nachrichten des drahtlosen Dienstes. 22.20: Dom Deutschlandsender: Langstreckensahrt Berlin—Rom

. Schnelligkeitsprüfung in M'mchen. 22.30: Dom Reichssender Köln: Aus dem Rheinhotel Dreesen in Bad Godesberg: Großer Tanzabend des Reichssenders Köln. Leo Eysoldt und Solisten. 24.00 bis 3.00: Nachtmusik. Mittwoch, den 28. September 6.00: Spruch. Wetterbericht. Turnen. 6.30: Dom Reichssender Köln: Frühmusik. ES spielt das Unter haltungsorchester. 7.00: Nachrichten des drahtlosen Dienstes. 7.10: Frühmusik (Fortsetzung). 8.00: Marktbericht. 8.30: Vom Reichssender Breslau: Für die Arbeitskameraden in den Betrieben. 10.00

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Sterne und Blumen
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Seite 4 von 16
Datum: 05.04.1914
Umfang: 16
und gelb in der Farbe frischgesägten. Holzes. Es war im Frühling, und der Regen war'fast den ganzen Tag über ge fallen; gegen Abend hatte sich der Wind erhoben und die Wolken verjagt, so daß in dem frischge waschenen Himmel nur einige zerstreute, weiße Wölkchen übrig blieben.. „Der Himmel hat Wäsche gehalten," sägte Jean Derrien, der Mül ler, aus seine derbe Art, „und hängt jetzt die Wäschestücke zum Himmel heraus, um sie zu trock nen. Immerhin ist es ganz wohl möglich, daß Dom Karis

ge- . schäftig in der Küche hin und her, ' um das Abendessen zu bereiten. Sie war klein und mager und huschte mit der Behendigkeit einer Maus in der geräumi gen Küche um her. „Sei ohne Sorgen," sagte sie, „Dom Ka ris wird alles finden, was er braucht: ein wärmendes Feuer und eine dampfende Suppe. Ich wünsche nur, daß ihm unterwegs nichts Schlimmeres als dieser Sturm zugestoßen ist." „Allerdings, allerdings", antwortete der Müller; „aber der alte Pfarrer ist zwar so sanft wie ein Lamm, weiß

sich aber auch so schlau wie ein Fuchs zu benehmen, wenn es sich darum handelt, die Wölfe von der Spur abzu bringen." Plötzlich hielt er die Hand über die Augen und schaute forschend gegen Osten in die Ferne, bis er überrascht ausrief: „Ich müßte mich ge waltig irren, wenn er da nicht schon den Berg herunterkommt, und zwar als Bettler verkleidet." Wonne eilte auf den Herd zu, warf einen Arm voll Späne auf das Feuer und begann die Suppe umzurühren. Der Müller selbst hörte auf zu pfeifen und schritt dem ehrwürdigen Dom

Karis entgegen. Dom Karis, der frühere Pfarrer von Lannion, war ein Priester aus der alten Schule. Wie viele seiner Amtsgenossen, war auch er einer der ersten gewesen, um die Revo lution als das Signal -einer neuanbrechenden Zeit voll Gerechtigkeit und Gleichheit zu be grüßen. „Gott hat zugelassen!" hatte er einst in einer be rühmten Predigt am Sonntag nach der Er stürmung der Bastille von der Kanzel herunter ver kündet. Und später hatte manch einer über ihn gelacht, als die Revolution

eine solche Wendung nahm, daß selbst ihre Prinzipien jeden Augen blick mit FüßeN' getreten wurden. „Aha," pflegte man zu ihm zu. sagen, „Dom Karis, Sie sind anderen Sinnes gewor den." Die Ant wort des alten Priesters aber lautete immer wieder: „Durchaus nicht, durchaus . nicht!. Ich Hab' so manches Gute von ihr erhofft! Hat sie nicht gehal- . ten> was sie versprochen, so ist das nicht mein Fehler." Er weigerte sich, den Ge walthabern in Paris den Treueid zu leisten, war aber auch nicht dazu zu be wegen

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Tiroler Post
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Seite 22 von 24
Datum: 10.04.1914
Umfang: 24
, zeigte Dom Karis dem Ser- geauten die dunkle Oeffnung einer Türe, und nachdem sie eingetreten, auch einige Tritte, die ins Innere des Berges zu führen schienen. „Hier!" rief der Priester. „Hier hat'mir der kleine Kuhhirte in der Mühle drunten erzählt, sei das Versteck des früheren Pfarrers schon seit mehr als acht Tagen. Die Bauern aus der Nachbarschaft sollen ihm nachts die Nahrung bringen, so etwa gegen zwei Uhr morgens. Dann wage er sich aus seinem Versteck hervor. Wenn Sie also hier Wache halten

, können Sie sich ja wieder davon schleichen und hierher zurückkehren." „Und du selbst?" fragte der Soldat etwas mißtrauisch. „Was meinen Sie,. Bürger?" „Willst du mich nicht begleiten?" „Nein, das ginge nicht an. Es würde den ganzen Plan zerstören. Wenn sie mich nicht irrt Stall auf meinem Stroh lager finden, würden sie sofort Alarm schlagen und den Priester warnen. Und was denken Sie auch, welche Rache würden mir hier die Leute schwören, wenn sie auch nur ahnen sollten, daß ich Ihnen Dom Karis Versteck gesagt

habe! Ich möchte mich nicht gerne von ihnen zerreißen oder ins Wasser werfen lassen." Damit nrachte sich der vor- gebliche Bettler wieder auf den Rückweg den Abhang hinunter, und der . Soldat folgte ihm. „Und jetzt müssen wir uns trennen!" rief Dom Karis, sobald sie den Mühldamm wieder überschritten hatten. „Folgen Sie dem Fußweg dem Fluß entlang; die Lichter aus der Mühle werden Ihnen den rechten Weg weisen. Gute Nacht und viel Glück!" Der alte Pfarrer war längst wieder nach seinem Stroh- lager zurückgekehrt

„Hu", wie der Schrei einer Eule, durch die tiefe Stille der Nacht, und aus den dunklen Schatten traten die Gestalten von Männern und Weibern, Knaben und Mäd- . chen hervor. „Kommt herein, kommt herein!" sagte der Müller und seine Frau, „hier ist Raum für alle." Und bald war die Scheune ganz voll, und am anderen Ende derselben wachten die Kühe auf und erhoben neugierig ihre Köpfe. Dann wandte sich Dom Karis der Gemeinds zu und rief ihr in kurzen Worten die feierliche Bedeutsamkeit des - großen Osterfestes

und du und die deinen werdet ermordet sein." Im Osten zeigte sich die bleiche Morgendämmerung, als der Pfarrer und der Müller auf dem Felsen oben an kamen. Der Soldat hatte sich an dem verfallenen Toi»e niedergekauert und kämpfte vergeblich gegen den ihn über wältigenden Schlaf. „Nun, was ist's" fragte ihn Dom Karis lächelnd. „Ich habe nichts gesehen und nichts gehört", brummte der Sergeant mürrisch. Und als er das Lächeln auf den Zügen des Priesters gewahrte, faßte er seine Pistole drohend und murmelte: „Du hast

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Außferner Zeitung
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Seite 22 von 24
Datum: 12.04.1914
Umfang: 24
man die verfallenen Mauern eines alten Schlosses. Indem er einen dichten Efeuvorhang beiseite schob, zeigte Dom Karis dem Ser geanten die dunkle Oefsnung einer Türe, und nachdem sie eingetreten, auch einige Tritte, die ins Innere des Berges zu führen schienen. „Hier!" rief der Priester. „Hier hat mir der kleine Kuhhirte in der Mühle drunten erzählt, sei das Versteck des früheren Pfarrers schon seit mehr als acht Tagen. Die Bauern aus der Nachbarschaft sollen ihm nachts die Nahrung bringen, so etwa gegen zwei Uhr

würden mir hier die Leute schwören, wenn sie auch nur ahnen sollten, daß ich Ihnen Dom Karis Versteck gesagt habe! Ich möchte mich nicht gerne von ihnen zerreißen oder ins Wasser werfen lassen." Damit machte sich der vor gebliche Bettler wieder auf den Rückweg den Abhang hinunter, und der Soldat folgte ihm. „Und jetzt müssen wir uns trennen!" rief Dom Karis, sobald sie den Mühldamm wieder iiberschritten hatten. „Folgen Sie dem Fußweg dem Fluß entlang; die Lichter aus der Miihle werden Ihnen den rechten Weg weisen. Gute

ihre Köpfe. Dann wandte sich Dom Karis der Gemeinde zu und rief ihr in kurzen Worten die feierliche Bedeutsamkeit des großen Osterfestes ins Gedächtnis zurück. Darauf las er die heilige Messe, und der kleine Hirte war sein Ministrant, während eine Gruppe junger Mädchen das Alleluja an- stimmten. Das Gefühl der Ruhe und des Friedens schien über diesem Gottesdienst zu walten und ließ für den Augenblick all das Elend jener traurigen Zeit vergessen. Auf allen Gesichtern und in allen Herzen erglänzte das fröh

: „Nein, nein, es muß sein; wir wollen sofort gehen. Denn sonst wird deine Mühle noch vor den nächsten Abend verbrannt und du und die deinen werdet ermordet fein." >. Im Osten zeigte sich die bleiche Morgendämmerung, als der Pfarrer und der Müller auf dem Felsen oben an kamen. Der Soldat hatte sich an dem verfallenen Tore niedergekauert und kämpfte vergeblich gegen den ihn über wältigenden Scblaf. „Nun, was ist's" fragte ihn Dom Karis lächelnd. „Ich habe nichts gesehen und nichts gehört", brummte

der Sergeant mürrisch. Und als er das Lächeln auf den Zügen des Priesters gewahrte, faßte er seine Pistols drohend und murmelte: „Du hast mich wohl zum besten gehalten?" „Nein, ich versprach, Dom Karis auszuliefern — und Sie sollen zufrieden sein. Wer noch ein Wort! Wo sind die tausend Franken?" Der Soldat zog ein schmutziges Blatt Papier aus der Tasche. „Das ist richtig", fuhr der Priester fort, und auf den Müller weisend, fügte er hinzu: „Uebergeben Sie das Geld diesem Mann." Und als der Soldat immer

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Lienzer Nachrichten
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Seite 14 von 16
Datum: 07.04.1914
Umfang: 16
, die Wurzeln und das Gestrüpp anklammerte, kletterte er an dem Berg empor. Der Soldat folgte unwillig fluchend, und nach einem schwierigen Aufstieg erreichten sie endlich erschöpft die Spitze. Auf dem Felsen sah man die verfallenen Mauern eines alten Schlosses. Indem er einen dichten Efeuvorhang beiseite schob, zeigte Dom Karis dem Ser geanten die dunkle Oef.fn'ung einer Türe, und nachdem sie eingetreten, auch einige Tritte, die ins- Jpnere des Berges zu führen schienen. „Hier!" rief der Priester

, das ginge nicht an. Es würde den ganzen Plan zerstören. Wenn sic mich nicht im Stall auf meinem Stroh lager finden, würden sie sofort Alarm schlagen und den Priester warnen. Und was denken Sie auch, welche Rache würden mir hier die Leute schwören, wenn sie auch nur ahnen sollten, daß ich Ihnen Dom Karis Versteck gesagt habe! Ich möchte mich nicht gerne von ihnen zerreißen oder ins Wasser werfen lassen." Damit machte sich der vor gebliche Bettler wieder auf den Rückweg den Abhang hinunter, und der Soldat

folgte ihm. „Und jetzt müssen wir uns trennen!" rief Dom Karis, sobald sie den Mühldamm wieder überschritten hatten. „Folgen Sie dem Fußweg dem Fluß entlang; die Lichter aus der Mühle werden Ihnen den rechten Weg weisen. Gute Nacht und viel Glück!" Der alte Pfarrer war längst wieder nach seinem Stroh lager zurückgekehrt, als er leises Klopfen an der Stalltüre vernahm, und als er sie öffnete, fand er den kleinen Kuh hirten vor der Türe. „Der Meister schickt mich," flüsterte der Junge, „und er befahl

. „Kommt herein, kommt herein!" sagte der Müller und seine Frau, „hier ist Raum für alle." Und bald war die Scheune ganz voll, und am anderen Ende derselben wachten die Kühe auf und erhoben neugierig ihre Köpfe. Dann wandte sich Dom Karis der Gemeind« zu und rief ihr in kurzen Worten die feierliche Bedeutsamkeit des großen Osterfestes ins Gedächtnis zurück. Darauf las er die heilige Messe, und der kleine Hirte war sein Ministrant, während eine Gruppe junger Mädchen das Alleluja an stimmten. Das Gefühl

Tore niedergekauert und kämpfte vergeblich gegen den ihn über wältigenden Schlaf. „Nun, was ist's" fragte ihn Dom Karis lächelnd. „Ich habe nichts gesehen und nichts gehört", brummte der Sergeant mürrisch. Und als er das Lächeln auf den Zügen des Priesters gewahrte, faßte er seine Pistole drohend und murmelte: „Du hast mich wohl zum besten gehalten?" „Nein, ich versprach, Dom Karis auszuliefern —- und Sie sollen zufrieden sein. Aber noch ein Wort! Wo sind die tausend Franken?" Der Soldat zog

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 31.03.1914
Umfang: 16
, so daß in dem frisch ge waschenen Himmel nur einige zerstreute, weiße Wölkchen übrig blieben. „Der Himmel hat Wäsche gehalten," sagte Jean Derrien, der Mül ler, auf seine derbe Art, „und hängt jetzt die Wäschestücke zum Himmel heraus, um sie zu trock nen. Immerhin ist es ganz wohl möglich, daß Dom Karis hier bis auf die Haut durchnäßt an- kommt... mach also ein gutes Feuer, Monne." Er stand unter der Tür? des Wohnhauses und blickte nach dem jungen Laub der Bäume, das in den Strahlen der untergehenden Sonne

in tausend Farben spiegelte. Ein lustiger Kumpan war dieser Müller mit dem mächtigen Kopf auf den breiten Schultern und dem gewaltigen Körperbau, immer jovial, immer guter Laune, der - selbst in den trübsten Zei ten der Revo lution das La chen nicht ganz vergaß. Hin ter ihm schritt seine Frau Uvonne ge schäftig in der Küche hin und her, ' um das Abendessen zu bereiten. Sie war klein und mager und huschte mit der Behendigkeit einer Maus in der geräumi- gen Küche um her. „Sei ohne Sorgen," sagte sie, „Dom

, bis er überrascht ausrief: „Ich müßte mich ge- wattig irren, wenn er da nicht schon den Berg herunterkommt, und zwar als Bettler verkleidet." Nvonne eilte auf den Herd zu, warf einen Arm voll Späne auf das Feuer und begann die Suppe umzurühren. Der Müller selbst hörte auf zu pfeifen und schritt dem ehrwürdigen Dom Karis entgegen. Dom Karis, der frühere Pfarrer von Lannion, war ein Priester aus der alten Schule. Wie viele seiner Amtsgenossen, war auch er einer der ersten gewesen, um die Revo lution

als das Signal einer neuanbrechenden Zeit voll Gerechtigkeit und Gleichheit zu be grüßen. „Gott hat zugelassen!" hatte er einst in einer be rühmten Predigt am Sonntag nach der Er stürmung der Bastille von der Kanzel herunter ver kündet. Und später hatte manch einer über ihn gelacht, als die Revolution eine solche Wendung nahm, daß selbst ihre Prinzipien jeden Augen blick mit Füßen getreten wurden. „Aha," pflegte man zu ihm zu sagen, „Dom Karis, Sie sind anderen Sinnes gewor den." Die Ant- wort des alten

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 17
Datum: 03.08.1930
Umfang: 17
der Heiligen im Himmel. An der Kirche, als unser Mutter Hand, ins ewige Heimatland! S. A. Das Srwimr Dvmfest. Der Kaiserdom von Speier feiert heuer sein 900- jähriges Jubiläum. Der erste deutsche Kaiser aus dem Hause der Salier, Konrad II., ließ den Dom als Grabkirche für das kaiserliche Haus erbauen und legte am 12. Juli 1030 den Grund dazu. Acht deutsche Kai ser, darunter Rudolf von Habsburg, und vier Kaise rinnen wurden in der Domkrypta zur letzten Ruhe be stattet. Auf Wunsch des Hl. Vaters, der den Dom

von Wien feierte in seiner Predigt das Altarssakra ment als Versöhnungsmahl der Klaffen und Raffen im internationalen Gemeinschaftsbund der katholischen Kirche. Als die Dunkelheit Stadt und Dom einhüllte, brausten die machtvollen Stimmen von 58 Lautspre chern durch die Stadt. Sie übertrugen das gewaltige Tedeum, gesungen an heiliger Stätte vom Speierer Domchor, daß es durch die Lüfte flutete und die ganze dämmerdunkle Stadt widerhallte von seinen majestä tischen Tönen. Die eucharistische

Lichterprozession am Rheinufer mußte wegen des strömenden Regens un terbleiben; doch leuchtete der Dom selbst, als mächtiges Feuerzeichen hinaus in diedeutschen Lande. DerSonntag brachte große Menschenmassen in die Stadt. Wegen des noch etwas unsicheren Wetters wurden die Ver anstaltungen in der Kirche gehalten. 25.000 Menschen strömten durch die Domportale. Der Erzabt von Beu- ron, Raphael Walzer O. S. B., hielt die Predigt. In Lady Trevor wandte sich zu ihrem Sekretär mit zür nender Miene

lang. Als er starb, begleitete ich Sie auf Ihre Güter, in meiner früheren Stellung verbleibend, und war so respektvoll gegen Sie wie ein Untergebener. Ist das nicht so?" „Warum sollte es nicht so sein?" brachte Lady Tre vor etwas gezwungen hervor. „Erhallen Sie nicht ein Salär, um welches mancher Edelmann Sie beneiden könnte? Werden Sie nicht behandelt als mir gleich der Pontifikalmeffe fang ein Maffenchor die zur Ur aufführung kommende einstimmige Speierer-Dom- Festmeffe von Joses Haas. Inzwischen

hatte sich ein riesiger Festzug gebildet, der unter dem Geläute der Glocken den Kle rus vom bischöflichen Palast in den Dom geleitete. In der feierlichen Prozession schritten acht Bischöfe, dar unter Kardinal Faulhaber. Auf dem Königschor hat ten die Ehrengäste Platz genommen. Das Haus Habs burg, dessen Ahnherr hrer begraben liegt, war vertre ten durch Erzherzog Eugen von Oesterreich, das baye rische Königshaus durch Kronprinz Rupprecht in der Uniform eines Generalseidmarschalls. Ferner nahmen verschiedene

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Tiroler Post
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Seite 16 von 20
Datum: 03.04.1914
Umfang: 20
frischgesägten Holzes. Es war im Frühling, und der Regen war fast den ganzen Tag über ge fallen ; gegen Abend hatte sich der Wind erhoben und die Wolken verjagt, so daß in dem frischge waschenen Himmel nur einige zerstreute, weiße Wölkchen übrig blieben. „Der Himmel hat Wüsche gehalten," ■ sagte Jean Derrien, der Mül ler, auf seine derbe Art, „und hängt jetzt die Wäschestücke zum Himmel heraus, um sie zu trock nen. Immerhin ist es ganz wohl möglich, daß Dom Karis hier bis auf die Haut durchnäßt an kommt

, um das Abendessen zu bereiten. Sie wgr klein und mager und huschte mit der Behendigkeit einer Maus in der geräumi gen Küche um- her. „Sei ohne Sorgen," sagte sie, „Dom Ka ris wird alles finden, was er braucht: ein — - ' •=$ — 108 — wärmendes Feuer und eine dampfende Suppe. Ich wünsche nur, daß ihm unterwegs nichts Schlimmeres als dieser Sturm zugestoßen ist." „Allerdings, allerdings", antwortete der Müller; „aber der alte Pfarrer ist zwar so sanft wie ein Lamm, weiß sich aber auch so schlau wie ein Fuchs

zu benehmen, wenn es sich darum handelt, die Wölfe von der Spur abzu bringen." Plötzlich hielt er die Hand über die Augen und schaute forschend j gegen Osten in die Ferne, ! bis er überrascht ausrief: ! „Ich müßte mich ge waltig irren, wenn er da nicht schon den Berg herunterkommt, und zwar als Bettler verkleidet." Avonne eilte auf den Herd zu, warf einen Arm voll Späne auf das Feuer und begann die Suppe umzurühren. Der Müller selbst hörte auf zu pfeifen und schritt dem ehrwürdigen Dom Karis entgegen. Dom

, daß selbst ihre Prinzipien jeden Augen blick mit Füßen getreten wurden. „Aha," pflegte man zu ihm zu sagen, „Dom Karis, Sie sind anderen Sinnes gewor den." Die Ant wort des alten Priesters aber lautete immer wieder: „Durchaus nicht, durchaus nicht! Ich Hab' so manches Gute von ihr erhofft! Hat sie nicht gehal ten, was sie versprochen, so ist das nicht mein Fehler." Er weigerte sich, den Ge walthabern in Paris den Treueid zu leisten, war aber auch nicht dazu zu be wegen, mit vielen anderen Oer deutsche Reichskanzler

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 18
Datum: 21.12.1934
Umfang: 18
„Benedictio Dei omnipotentis — Der Segen des Herrn ohne Bewenönis, Der soll bei euch sein und immerfort bleiben Und hundertfältige Friichte treiben." . . . — Da zuckt es und kracht auf den Gletscher- gründen Wie pöllerdonner aus öutzend Schlünden — Dom Kalstal steigen und wogen und wallen Als Weihrauch schimmernde Nebelballen — Der Jochwinö und seine Musikanten, Die spielen ein' Marsch auf den Felsenwanten Im Bannwald die mächtigen Fichtenstämme Bewegen und regen die Wipfelkämme And schaukeln

gekommen. Das Kindlein auf ihre Arme genommen. Es innig geherzt, geküßt und verehrt And lobend und preisend dann heimgekehrt. Jetzt tut das Christkind mit golöhellen Blicken Liebfreunölich hinunter aufs Landl blicken. Wo auch ein Hirtenvolk zu fein' Füßen Treufromm heraus tut beten und grüßen, Dom Dintschgau und Jnntal und über dem Fern, Durchs Etschlanö hinüber bis an den Schlern,- Es segnet das Landl nach allen Seiten, Die Hütten und Häuser mit Vieh und mit Leuten. Nun geht übers Oetztal und Stubai

ein Schimmern, Das Zuckerhütl scheint glashell zu flimmern. Hochragend und leuchtend steht wunderbar Der Walörasterspitz wie ein Festaltar. Der Scharnitzer Wind, der bläst zum Appell, Auf dem Waldrasterspitz ist das öritt Gvangel, Das hat der Apostel Matthäus zu singen, Hat'S einst auch geschrieben vor allen Dingen. Er singt, wie die Weisen mit ihrem Stern, Dom Morgenland kommen zu Ehristuö, dem Herrn, Wie sie nach langem Suchen und Klagen In der Davidstadt das Christkind erfragen, Anbetenö

vor ihm in die Knie fallen And ihre goldenen Schätze aufschnallen. Hierauf auch eines Traumes bedeuten Auf anderem Wege heimwärts reiten. 'Da nun des Segens hehrer Ehoral So voll und mächtig klingt in das Tal, Hört man die alten Tirolerhelden Am Tummelplatz und am Jsel sich melden,- Dom MittagSftein und der Höttingerscharte, Dom Bettelwurf und von der Kaiserwarle Durchdringt die Berg' ein gewaltiger Schall, And gespenstig donnert ein Widerhall: „Wir lassen Tirol nit verraten, verhanöl'. Wir bleiben das Kaiser

- und Herrgottslandl!" Num kommt der Amgang zum vierten Stand Am Kitzbühler Horn im Anterlanö,- Das Cvangel muß Johannes lesen. Der einst der Liebesjünger gewesen . . . Er singt im jauchzenden Jubelton Dom ewigen Wort und Gottessohn, Der Fleisch geworden, zur Welt gekommen And unter uns Menschen hat Herberg' ge nommen. Ans hat gezeigt voll Gnade und Wahrheit Die ganze himmlische Glori' und Klarheit. And wiederum rauschet im Alpenkreise Des Segens hocherhabene Weise — Dom Zillerkopf ins Domperloch, Don der Hohen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 11.05.1924
Umfang: 14
sein, ein Fest für die Ewigkeit". Das armenische Hochamt. Heute fand ein armenisches Pontifikalamt statt. Unter dem Geläute aller Glocken zog der armenische Erzbischof unter Vorantritt einer langen Reche von Geistlichen des Welt- und Ordensklerus und des Diözesanbischofs mit seiner Assistenz in den Dom ein. Der greise Erzbischof mit dem weißen Vollbart trug eine Mitra und den Bi schofstab. Ihm schritten die assistierenden Priester vor aus, bärtige Gestalten, angetan mit den reich gestickten liturgischen

. Linz, 30. April. In besonderer Weise begehen heute die marianischen Sodalitäten, die „Triarier", die Teilnahme an der Weihe des Domes ihrer Königin und Mutter: Gemeinsame Teilnahme am Pontifikalamt, hernach zwei Festvcrsamm- lungen für die Sodalen und Sodalinnen, abends die erste Maiandacht im Dom und endlich eine große L i ch- 1 e r p r o z e s s i o n. Unübersehbar schier ist der Zug, der vor dem Klerus zum Dom wallt: Die Kongrega tionen der Schulmädchen, der Fräuleins, Jungfrauen, Lehrerinnen

. Ist doch die Domweihe so recht das Fest der Kinder Marias, die den Dom nicht nur durch rührende, materielle Opfer, sondern auch durch ihren Glaubenseifer, ihr Gebet, erbauen halsen. Bischof Dr. W a i tz führte den Vorsitz bei den Soda linnen; die Festrede hielt Bischof Dr. Schreiber von Meißen-Bautzen (Sachsen). In der Sodalentagung sprach der bekannte feinsinnige Verfaffer herrlicher Werke, Bischof K e p p l e r von Rottenburg. In klastisch schöner Rede zeigte er den Männern die Marienverehrurrg

des Festes Mariai der Verehrung Mariä und das ist es, was an: meisten Trost und Freude dem Hl. Vater bereiten wird.. Ich wünschte vom Herzen, daß nicht bloß die Verehrung der Unbefleckten Empfangenen Ihnen gnadenreiche Tage des Lebens erwirkt, sondern daß auch der erste Gründer, der erste Bauherr, der im Rufe der Heiligkeit verstorbene Bischof Rudigier von Ihnen an gerufen, gebeten wird, damit er bald zur Ehre der Altäre erhoben und als heiliger Bischof in dem von ihm erdachten Dom mit der seligsten

Jungftau Maria durch alle Jahrhunderte verehrt werde ...* Beiden Versammlungen erteilte der Legat den päpst lichen Segen. Pontifikalvesper. Nachmittags um 3 Uhr war feierliche Porttifikalvesper im Dom, gehalten vom Kardinal Fürfterzbischof von Wien, Dr. Piffl, der alle Kirchenfürsten anwohnten. Den Gesang besorgte der gemischte Chor der lat era- nensischen Kapelle aus Rom (sog. sixtini- scher Chor). Das ist kirchlicher Choralgesang von aller höchster Vollendung! Daß die Sänger nach Linz kommen dursten

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 16
Datum: 19.11.1911
Umfang: 16
jetzt ein wenig von dem grausigen Geschehnis. Mit seinem Parteigenossen Ehrhart wurde von Vollmar von den Vertretern des Pfälzischen Zentrums zu einer geheimen Besprechung in die Krypta des Do mes geführt, weil man dort „ganz ungestört" war. Lassen wir von Vollmar selbst erzählen: „Wir tra ten durch eine Seitenkapelle ein, an deren Ein gang ein Domgeistlicher uns empfing. Unter dessen Vortritt gingen Ehrhart und ich — und noch einer — durch die Reihe der knienden Beter von der Seite in den Dom und dann wenige

Bischöfe sowohl als die weltlichen Re genten um Gerechtsame zu bringen. (Fortsetzung folgt.) und Rot-Rom lichen Mauer und meinte, indem er an sie klopfte: „Ob die alten Kaiser da drinne uns wohl höre könne?" Worauf der Geistliche lächelnd meinte: „Wisse Se, das wees mer noch net, ob do wirklich Eener drin is." . . . Kurz darauf öffnete sich rasselnd das Tor, der Kirchendiener führte einen Fremden herein, worauf wir uns erhoben und Krypta und Dom verließen." In der Krypta des Domes von Speyer schlossen

die Diener des Altars, die Vertreter und Retter der Religion, das Bündnis mit denen, die als Feind von Religion und Altar bekämpft werden. In der Krypta des hohen Doms von Speyer waren es zwei Priester, die das Bündnis anboten: ein Dom geistlicher und noch einer! Schonend verschweigt Herr von Vollmar den Namen desselben, der jetzt die Jnful trägt in einem andern hohen Dome." Ein Freund unseres Blattes schildert das seltsame Bündnis, das nicht genug bekannt gemacht werden kann, durch folgende dramatische

Szene: Im Dom zu Speyer. Ein Kulturdokument. Ort der Handlung: Der Dom zu Speyer. — Zeit der Handlung: Die Gegenwart.) Personen: Die Namen sind mystifiziert. Herr von Bellinger und Dr. Zimer, Geistliche v. Vollnar und Ehrhardti, sozialdem. Abgeordnete. Es ist 10 Uhr morgerns. Im Schiff des Domes sieht man wenige Beter knien, man hört leises Be ten und ein feiner Duft von Weihrauch narkotisiert

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 20
Datum: 26.11.1912
Umfang: 20
, kleiner Graben, Stadelgasse, Hotel Elefant. Daselbst die zweite Serenade. Dann: Trattengasse, Altenmarktgasse, Großer Graben. Dort Auflösung des Zuges. Am Mittwoch, den 27. Movember: Um 5 Uhr feierliches Ave-Läuten. Von 4 Uhr ab sind im Dom heilige Messen: die letzte um 7 Uhr. Um V 28 Uhr wird der Dom geräumt und werden die beiden Seitentüren ge schlossen. Um dieselbe Zett sammelt sich der hochwürdigste und hochwürdige Klerus im Dom, und zwar: im Presbyterium : das hochmürdigste s. b. Domkapitel

und stellen sich etwa in der Ordnung der Kassiani-Prozession im Spalier auf, so zwar, daß die Schulen am nächsten gegen die f. b. Hofburg stehen, die drei marianischen Herrenkongre gationen und das k. k. Gymnasium am nächsten beim Domportal. Ist Fürstbischof in den Dom eingezogen, treten eventuell die Abordnungen der Vereine mit ihren Fahnen in die Kirche ein und postieren sich im Mittelgang derselben. Um V 48 Uhr wird mit der großen Domglocke das Zeichen gegeben, und sofort begibt sich der P. T. Klerus

-Paramenten bekleidet. Hierauf setzt sich die Prozession in gleicher Ordnung wie früher zur Dom kirche in Bewegung und alle Glocken der Domkirche beginnen zu läuten. Am Ende des Zuges geht der hochwürdigste Fürstbischof in Mitte der zwei Digni- täte unter dem Traghimmel. Während der Prozession nehmen die P. T Festgäste die in der Dom kirche für sie reservierten Plätze ein. In den Stühlen des Langhauses nehmen die ersten Plätze zu beiden Seiten ein die k. k. Behörden und Offiziere und der löbl

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 10.01.1914
Umfang: 16
. M a ch' D i ch frisch a u s d i e Ne i s'!" Und hiemit Punkt. Bilder vom Rhein Der Kölner Dom. Lange kann man sich an der prächtigen Rundsicht nicht satt schauen. Stadt und Um gebung breiten sich wie auf einer Landkarte vor unfern Blicken aus, die Häuser ducken sich zu sammen, wie Ameisenweglein schlingen sich die Straßen zwischen ihnen, man sieht jedes Gäßchen, jeden Straßenzug, Hunderte von Türmen, Tau sende von Giebeln und Dachsürsten Archen aus dem Häusergewirr empor, danebeu stießt stolz und ruhig der mächtige

Ebene hmwältzt! Doch wird die Glocke nur zweimal im Jahre, nähmlich am Ostersonntag und an Kaisers Geburtstag geläutet. Nachdem wir über eine Stunde auf dem Turme zugebracht hatten, stiegen wir wieder in die Tiefe. — Ich muß noch hersetzen, daß der östliche Turm an Bau und Konstruktion dem westlichen vollkommen gleich ist. — Drunten ging ich mehrmals um den Dom herum und musterte alle Teile. Auch hier ist alles Pracht und Manigfaltigkeit und hohe Kunst. Das vielfache Kreuz des Planes kommt

nicht ganz zusage. Ich fand lange nichts;, doch endlich Der Kölner -- Dom. schien mir, wie wenn die Türme an dem Absatz, wo die Spitzhelme auffteigen, ein ganz klein wenig zusammenhockten und dort einen klein winzigen Sack bildeten. Für ein scharfes, sehr delikates Auge möchten die Türme etwas höher und der Absatz vermieden sein. Aber ich kann mich leicht irren, denn ich bin kein Kunstgelehrter. Ats Turm halte ich immerhin den von St. Stefan ill Wien für den schönsten der Welt. So baumartig organisch

, so in einem einzigen Flug, in ununterbrochener, regelrechter Verjüngung rauscht kein anderer in die Höhe. Einen Hauptgenuß, der mir im Kölner Dom zuteil wurde, darf ich nicht vergessen. Ich wohnte am Sonntag Vormittag dem Hochamte im Dom bei und hörte eine der großen Messen von Witt durch den vollbesetzten Domchor auf führen. Dieses Tonmeer, das durch die reich gegliederten, hochgewölbten Hallen rauschte und wogte, dieser hundertfache Nachklang, läßt sich nicht beschreiben. Die himmelsteigenden Bogen und Giebel

schienen sich mit den himmeljauch zenden Tonakkorden zu verwickeln, zu verworren, mit ihnen zu spielen — und schließlich wußte man nicht niehr, ob die Töne oder die steinernen Linien lebendig waren. Ich kann ohne Über treibung sagen, daß ich im Kölner Dom die tiefsten Eindrücke meines Lebens empfangen habe. (Fortsetzung folgt.) 1 liniere geehrten »Menlen! Wir bitten die geehrten Abonnenten, die die Bezugsgebühr pro 1914 noch nicht eingezahlt haben, dies baldgefälligst tun

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.09.1934
Umfang: 6
liner Dom, eine mit großem Pomp durchgeführte Ze remonie, bei,der die Einheit zwischen der offiziel len evangelischen Kirche, dem Staat und der regierenden Partei sinnfällig zum Ausdruck kam. Zwei Stunden vorher hatten die der Bekennt- aiskirche angeschlossenen Pfarrer im ganzen Reich von den Kanzeln eine Protesterklärung verlesen, in der Müller und Jäger als außerhalb der christlichen Gemeinschaft stehend bezeichnet werden, was also so viel wie die Verhängung eines Kirchenbannes bedeutet

zu gewärtigen. M EmMrung des RMsblfchofs Auf dem großen Platz vor dem Schloß, wo der reichsbischöfliche Festzug mit den Kirchenfüvsten und Theologen sich zum benachbarten Dom in Bewegung setzte, fand sich das Publikum ziemlich spärlich ein, was einen auffälligen Kontrast zu den politischen Kundgebungen darstellt, die sonst auf dem gleichen Platz unübersehbare, nach Zehntausenüen Zäh lende Menschenmassen heranlocken. Heute bemerkte man fast nur die aus den Provinzen herangeführten Teilnehmer

der gegenwärtigen Reichstagung der Deutschen Christen, die im Dom keinen Platz fanden, während die Berliner selbst der kirchlichen Zeremonie eine vollkommene Indifferenz entgegen brachten. Von den evangelischen Kirchen des Aus landes war keine bei der Feier vertreten. Den Umzug, der unter dem Läuten der Kirchenglok- ben den mit der Hakenkreuzfahne und den übrigen nationalen Emblemen geschmückten Dom be trat, eröffneten die Dekane der theologischen Fakul täten in Talar und Barett. Es folgten 400 Berliner Pfarrer

M ü l l e r im schwarzen Talar und Mini sterialdirektor Jäger in der braunen Partei uniform, gefolgt von zwei Prälaten und mehreren uniformierten Persönlichkeiten. Vor dem Kirchenportal kehrte sich der Reichsbischos um und erwies den Zu schauern den Hitler grüß, was einige Beifallsbe zeigungen auslöste. Im Dom Zelebrierte der reichsbischöfliche Vikar Dr. Engelke die Liturgie und geleitete dann zusammen mit dem dienstältesten Landesbischos Kühlewein von Karlsruhe den Reichsbischof zum Altar

, wo dieser das Glaubensbekenntnis und Gelübde ablegte. Nachher er griffen sämtliche anwesenden Bischöfe das Wort zu kurzen Ansprachen. Durch vier große Lautsprecher wurde die ganze Feier aus den Platz vor dem Dom übertragen. Zuletzt betraten die höhere Geistlichkeit, die Führer der Deutschen Christen, Ministerialdirek tor Jäger und weitere Parteimitglieder die Freitreppe des Domes. Vor diesem schwarz und braun gemischten Hintergrund hielt Reichsbischof Müller von einer mit dem Hakenkreuz bedeckten Rednerkanzel

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Alpenland
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Seite 6 von 12
Datum: 26.04.1921
Umfang: 12
. den 26 April, von S bi» 11 Uhr Fisolen. Essig. Gewürze, Puddingpulver. Bürsten. Handseife. Schuh, sitzen, Gummibänder Lebe«smttt<l hn freien Verkehrt Weizenmehl. Haferflocken, Rei». Eiertelaworen. Kaffee, roh und M- brannt. ParadeiS» und Fleischkonserven. Speckbohnen. Ungar. Salami. Kandiszucker. Lee, Kognak und Liköre bei Stag Daser. ‘ ‘ 47. Tadarlalkmig fttt Lmidtt-Sdmte» dom BerlagSdezirke Innsbruck. Donnerstag, den 28. April, fassen die Landtrafikanten mtt den Buchstaben von 3—Sch vormittag

Forderungen und Wünsche erfüllen zu können. Heimkehrer. In der Heimkehrerzerstreuungsstatio« InnS- druck (Tramkaserne) find am 28. und 24. dS. auS russischer Kriegsgefangenschaft eingetrofsen: Dom 1. Regiment der Tiroler Jäger: die Jäger Atz! Jakob, zust. Thiersee. Bilgeri Gebhard, zust. Krumbach. der Leutnant i. d. R. Dr. Deutsch mann Franz, zust. Innsbruck, Jnnftraße 45. die Jäger Ellin- ger Josef, zust. Kirchbichl. Klammer Felix, zust. Wiesing, Mo ser Rudolf, zust. St. Johann, der Unterjäger Schneider

O8k.. zust. Dornbirn, der Jäger Wegscheider Alois, zust. GrinzenS, — Dom 2. Regiment der Tiroler Jäger: der Jäger Andreß Eduard, zust. St. Leonhard (Pasieier), der Unterjäger Bilgeri Franz, zust. Krumbach, der Jäger Doblander Josef, zust. Umhousen. der Unterjäger Fankhaufer Alois, zust. Lux. der Fähnrich Fitz Adolf, zust. Holleschau in Böhmen, wohnhaft Innsbruck, Müverftraße 30, der Kadett i. d. R. Hämmerle Hermann, zust. Götzis, der ZugSführer Lutz Karl. zust. TrinS. wohnhaft Innsbruck

zust. Bregenz, der Unterjäger Posch Johann, zust. Mrls. - Vom Feldjäger-Baon Nr. 18: der Jäger Wolf Peter, zust Axams. — Dom Jnfanterie-Regiment Nr. 55: der Hauptm Hosp Wilhelm, zust. Lermoos, wohnhaft Innsbruck. Kaste Franz Josef-Straße 13. — Dom Feldkanonen-Regunent Nr 41: der Kadett d. R. Smetena Armin, zust. Dornbirn. — Do» Gebirgs-Art.-Regiment Nr. 8: der Leutnant t. d. R. Mosst Leopold, zust. Cles. — Dom Tiroler Schützen-Regiment Nr. I die Schützen Fambri Silvio, zust. Innsbruck. Hub« Franz

zust. Hopsgarten, Maier Sebasttan. zust. Söll. Stolz Aloch zust. Hötting. Wach Franz, zust. Arzl. — Dom Tiroler Schw tzen-Regiment Nr. 2: Der Schütze Schoch Anton, zust. Gosts — Dom Tiroler Schützen-Regiment Nr. 3: der Schütze Fuclst Martin, zust. Hopfgarten. — Dom Landsturrn-Bezirks-Kom mando Innsbruck: der Oberleutnant i. d. Evidenz Bertolts Julius, zust. Dornbirn, der Ldst.-Jnf. Brentegani Joses, zust Hard. — Vom Landes-Gendarmerie-Kommando JnnSbruü Nr. 31: der Wachtmeister 2. Kl. Wber Josef

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 26.06.1896
Umfang: 10
, so könnte man darunter eine auswählen als prachtvolle Domkirche für eine Vischofsstadt. Und bte Wahl würde — vom Kölner Dom ganz abgesehen — schwer werden; denn die eine ist noch schöner, die andere noch größer, die dritte noch interessanter, die vierte noch prak tischer, und so fort. Das hervorragendste Gotteshaus im heiligen Köln ist der weltberühmte Dom. Mehr denn sechs Jahrhunderte lang floß Wasser den Rheinstrom hinab, bis dieses Riesenwerk deutscher Kirchenbaukunst fertig gebaut war, seit der Grundsteinlegung

. Der Dom hat der Länge ein. Das Abgeordnetenhaus hat für diesen Reform punkt eine Uebergangszeit von 6 Jahren bewilligt. In den ersten 3 Jahren soll Wien statt der bis herigen 40 Proz. nur mehr 35 Proz. und dem Lande Tirol nur 65 Proz. zugetheilt werden. Vom 4. bis 6. Jahre soll Wien 30 Proz. und Tirol (bezw. die an der Bahn gelegenen Gemeinden) 70 Proz. erhalten. Hiernach verliert Innsbruck (bezw. die Landeshauptstädte) von der Südbahn steuer allein in den ersten 3 Jahren 60.288 fl. (alljährlich

. Und in Köln läutet man lange. Der Dom prä- sentirt sich nicht blos von außen großartig, sondern ist auch in feinem Innern großartig, bewundernswert. Wie herrlich erheben sich doch die verhältnißmäßig so schmalen, eleganten steinernen Pfeiler in die luftige Höhe, als wenn sie vom Boden herauswachsend in die Höhe strebten! Nichts ist massig, nichts schwerfällig. Und welch ein herrlicher Anblick, wenn die Sonne durch die prachtvoll bemalten Fenster strahlend die steinernen Pfeiler und Wände mit buntfarbigem

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