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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 31.08.1920
Umfang: 12
Einflußsphäre an seiner Nord' grenze —- und das ist das Deutschosterreich von heute — eine „ Gefahr Kedeutet. Italien will weiters den Anschluß, weil es seine wirtschaftliche Entwicklung nach Norden drängt, weil es Deutschland nicht nur als Absatzgebiet, sondern auch . als Bezugsquelle braucht. Das sind die wahren Gründe für die Haltuna Italiens. Freilich, Dr. Schoepfer geht über sie hinweg, weil ihre bloße Anführung das widerlegt, was er über Italien, Deutschsüdtirol und Deutschland sagt- Doktor Schoepfer

hält „seinen Wählern" vor Augen, daß einerseits einer deutsch^italiemfchen Verständigung die Brennergrenze Mgrundegeleat werden könnte und andererseits, in diesen: pralle bei vollzogenem Anschlüsse Osttirol vollkommen in der Luft hängen und solcherart ein unmögliches Gebilde dar- stellen würde. Die Brennergrenze kann nun aber nie die Grundlage für eine Verständigung abgeben, dafür bürgt uns Deutschland. Daß diese Bürgschaft ihren Wert hat, geht schon daraus hervor, daß Deutschland bei der Verstän

über die Anschlutzfrage. Es sei daher dringend notwendig, diese Frage zu erörtern, um klarzustellen, was uns der Anschluß an Deutschland und was die Donau- konföderation bringen kann. Bürgermeister Obwexer sprach nun -in offener. Weise, frei von jeglichem engherzigen Partei- standpunkt von rein praktischen und wirtschaftlichen Gesichts punkten ausgehend, über die Anschlußfrage, wobei er speziell die einzelnen Rationen, Tschechen, Ungarn, Jugoslawen usw. vom völkischen, kulturellen und religiösen Standpunkt

sich wieder Hofrat Schoepfer das Wort. Mit Uebergehung der markanten Punkte und des Kerns der Sache legte sich Dr- Schoepfer sehr für die Kroaten ins Zeug, die er als in ihrer Reichstreue mustergültig hin stellte, erklärte im allgemeinen dem Bürqermeister zustim men zu muffen. Trotzdem gab Dr. Schoepfer später seiner An sicht dahin Ausdruck. er halte selbst nicht dafür, daß eine Ver bindung dieser Staaten mit Deutschösterreich möglich sei, aber er wäre auch nicht der Ansicht, daß an einen'Anschluß an Deutschland

derzeit zu denken sei, weil ja die Feinde es ver bieten und wir vor einer Mauer stünden, die man nicht ein- '■ rennen könne- Andererseits sprach er wieder, Dentschsüdtirol müsse frei werden, koste es, was es wolle, zu diesem Kampfe sei ex immer bereit. Herr Hofrat Schoepfer hob mit starker Betonung hervor, er sei auch ein Deutscher. Herr Heirat, ein jeder Lenkende Mensch, der bei dieser Versammlung Ihre gegen Deutschland und gegen da? Deutschtum gerichteten un zweideutigen. Aeußerungen gehört

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1933
Umfang: 8
u»te> diesbezüglicher Rubrik Alle Anzeigensteuern eigsNs. Bezugspreise: lVorausbezahlung> - Einzelnummer 20 Centesimi Monatlich . , . Lire SM Dietteljnhrlich , Lire 14.—- Halbjährlich , , Lire 27.—>. Jährlich . , . Lire 52.-- Zun, Abholen monatlich- S.— Ausland jährlich 140 gire^ Dsnnscskag, W«r! Deutschland zu Zeder Tat des Friedens bereit unter Voraussetzung völliger praktischer Gleichberechtigung > Berlin. 17. Mai > zzie außerordentliche Reichstagssitzung wur de heute um lSàv von. Präsident. Minister Ger

, in der sich die Vertretung des deutschen Volkes versammelte, um/ die Erklärungen der nationa len Regierung entgegenzunehmen/ worauf- er 'dem Reichskanzler das Wort,,erteilte. ' Me Schuld- von Versailles Hitler sprach ungefähr 60 Minutenlang, mit ruhiger, fester Stimme., Eingangs seiner Rede wies der Reichskanzler daraufhin, daß die Volksvertretung-fsch'heute versammelt habe, um /über Fragen sprechsn.'zu'hören.' die nicht. nur Deutschland, sondern die gànzè Welt interèsfier- tem Er sagte, daß der Vertrag von. Versailles

nicht vergeblich ge wesen. wenn die Welt vom. Gedanken eines dauerhaften Friedens beseelt gewesen wäre. Auf allen Gebieten sei jedoch das Gegenteil der Fall gewesen. Auf wirtschaftlichem Gebiete vor allem deswegen, weil eine Vernichtungspolitik getrieben worden sei. - Bezüglich der Reparationen bemerkte der Kanzler, daß. Deutschland- unmöglich Zahlungen leisten könne. Die. Schäden, die durch die bishe rigen Reparationszahlungen. am Weltwirt schaftskörper verursacht worden sind, haben zwangsläufig

zu einer sozialen Katastrophe und die Folge wäre das kommunistische Chaos. Die. deutsche Regierung sei aufrichtig bereit, an der Vermeidung dieser Eventualität mitzuarbeiten. Die Forderungen der nationalen Revolution in Deutschland ftün? den vollkommen auf dieser Linie/ inwiefern? sie auf die Ausmerzung des Kommunismus und die Beseitigung- der Unterschiede- und des Klas senkampfes Hinarbeit«. Revision aus Grund 14-jShriger ErsaHuW Nachdem der Kanzler ausgeführt! hattet daß Deutschland den Erfordernissen

der anderen Völker vollstes Verständnis entgegenbringe, er klarte er, daß das Reich den Versailler- Vertrag als bindend betrachte und nie. zuerst, dessen Ba? stimmungen verletzen würde. D.ièse Anerkenn lnmg müsse jedoch allgemein sein und nicht'nur für Deutschland allein gelten. Die von- Deutschs land aus Grund der Erfahrungen. der verganì- genen 14 Jahre geforderte Revision! ist im Ver? trage von Versailles lelbsb vorgesehen; - . -n» - Der Kanzler zitierte .sadium, m.it- Pezug .aus die Abrüstungsfrage

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.02.1921
Umfang: 8
gfflgj »gswfraTw gjmHfpnwqf. SJoTtitfrsfag, ben S. ^freiest 1921. Rach btm Maar des französisch«» Flnanzmlnisiero von- mer soll Deukschland 42 Jahre lang jährlich für 12 rsilMardcn Doldmark Obligationen liefern. Deutschland könne diese Last tragen, es habe 1913 für 10 Milliarden Waren ausgesührt. Da der Wert der Waren um 70 Prozent gestiegen sei, könne es jetzt für 17 Milliarden ausführen. Wenn Deutschland seine Einfuhr auf das Mindestmaß beschränke, dann könne sie auf 5 Milliaro

- den herabgesetzt werden. Also blieben ihm 12 Milliarden, die es an die Verbündeten bezahlen müßte. Vor dem Kriege hatte Deutschland el^e fiahreseinfuhr tm Werte von 12.096 Millionen Goldmark. Dazu kamen andere Zahlungen an das Ausland im Betrage r?in 600 Millionen Goldmark. Diesen Ausgaben standen Einnahmen gegenüber im Betrage von 10.996 Millionen Goldmar.. wozu Einkünfte aus dem deutschen Eigentum im Auslände und aus dem deut schen Besitz an ausländischen Wertpapieren kamen, zusammen kür etwa 1575 Millionen

Goldmark. Unter der Noraussetzung, daß Deutschland Im Jahre,191-1 ohne Krieg sich sofort den Be dingungen des Fricdcnsvertrages von Versailles gefügt hätte und daher die jetzigen Verluste an Leib und Gut nicht einge treten wären, stellt sich auf Grund abgerundeter FriedenSwerte die deutsche Zahlungsbilanz auf 12.712 Millionen Goldmark Ausgaben, denen nur 9169 Millionen Goldmark Einnahmen gegenüberstehen. Die Zahlungsbilanz von 1920 stellt sich dem nach auf 3513 Millionen Goldmark zuungunsten

in ganz anderem Sinne gesprochen Habe, daß 'England und Belgien auf die Anwendung beS Artikels 16 des Vertrages von Versailles verzichtet haben und daß' es nicht gut an ginge, dem eben in Berlin sein Beglaubigungsschreiben Über reichenden Botschafter Frassati eine so schlechte Einführung zu bereiten. Die „Epooa', die sonst gerade n chit viel' Übrig hat für Deutschland, hat eine unzweideutige Erklärung der italienischen Regierung verlangt. Int „Popow Romano'- der in seinen Informationen

Abstand genommen, ja es hat sogar ben Anschein, daß vorläufig Überhaupt von dessen Veröffentlichung abgesehen werde. Nach der Schätzung, die die hiesige deutsche Botschaft angestellt hat, ist das ge samte deutsche Eigentum, das unter Artikel 1 fallen würde, etwa 6M' WÜLonsn Lim wert; nach ÜcL SchäHms! aber 900 Millionen. Deutschland soll sich mm bereit erklärt haben, eine Gesamtablösung anzubieten, das heißt, Italien im Not fälle diese Summe zu geben, so daß dadurch der deutsche Privatbesitz

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 06.08.1931
Umfang: 12
Seit* 2 — 5tt. 32 Donnerstag, den 6. August 1931 »Soltsfiote* da die Höllenmaschinen mit groher Präzision hergestellt find. Nach amtlichen Meldungen ereignete sich auch in Susak in der Nacht in «ine« ausländischen leeren Waggon des aus Agram eingetroffenen Schnellzuges eine Explosion, doch wurde nie mand verletzt. Wenige Stunden später explodierte i« selben Bahnhof in zwei Waggons eines aus der Tschechoslowakei und aus Deutschland kommen den Zuge» fünf Bombe«, durch die nebst be trächtlichem

. Die andere umfaßt die. welche ebenfalls gern zu einer weitgehenden Verstän digung kamen, aber nach dem bisher Erlebten glauben, daß noch jahrelang geduldige Bemühung auf beiden Seiten nötig wäre, bis man sich gegen seitig wirklich besser verstehen und finden wurde. So müsse es Deutschland versuchen, auch ohne Frankreich aus seiner Rot unter b*m Beiftcnch der Engländer und Amerikaner herauszukommen, I die selber ein Interesse hätten, Deutschland nicht ' ins Bodenlose versinken zu lassen. Diese Meinung wiegt

bei den politisch gemäßigten Bürgerlichen vor. Im Grunde derselben Meinung, bloß heraus fordernder ausgedrück, ist die extreme Rechte. Sie verkündet, bisher von dem Beifall großer Massen getragen: Deutschland könne sich retten, wenn es entschlossen gegen Frankreich Front mache, da England, Amerika und Italien kaum noch eine andere Wahl hätten, als an Deutsch lands Seite zu treten, um Frankreichs wachsendes Uebergewicht in der Welt einzudämmen. Zwischen diesen Strömungen, heftig von ihnen umbrandet, steht

Brüning. Eewiß würde er gern mit den Franzosen paktieren, aber zu besseren Bedingungen als Stresemann in Lo carno und im Haag und er glaubt dies trotz oen gesteigerten Schwierigkeiten, in denen sich Deutschland befindet, erreichen zu können. Nicht nur trotz, sondern wegen derselben. Sich gegen Frankreich einzustellen, wie es ihm die Rechte zumutet, fällt ihm dabei gar nicht ein. Cr urteilt, daß er sich und Deutschland damit nur schaden und beide die guten Dienste Englands bringen würde. Außerdem

ist er persönlich von den Vorteilen und der Notwendigkeit einer weit gehenden Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland überzeugt. Aber er denkt ste sich, in weiterem Maße als Frankreich, auf dem Fuße der Gleichberechtigung und nicht in gesteigerter „Schuldknechtschaft'. Den Willen zur Ver ständigung mit Paris unbeirrt betonen, jede Gelegenheit ergreifen, die einer Annäherung örderlich fein kann — dazu ist Brüning ent- chlossen. Ohne sich durch die Rot der Stunde zu olchen politischen und finanziellen

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 26.03.1919
Umfang: 16
dem Terrorismus der noch im Lande herrschenden Partei ausgeliefert we^en, ohne Rücksicht auf die politischen Differenzen, die sie sonst von uns trennen mögen, in den Arbei terrat ihre Vertreter zu entsenden. Die gleiche Einladung richten wir an unsere Klembanern, die unvermeidlich mit gleicher Schwere die Folgen einer Selbständigkeitserklä- 5vng,zu tragen hätten, wie tue Arbeiterschaft, und die aus der Vereinigung mit Deutschland und der damit verbundenen wirtschaftlichen Er schließung unseres Landes

Ad. Wir haben aber dargelegt, daß es unseres ^achtens äußerst unklug wäre, einen sofortigen Anschluß zu bewerkstelligen oder auch nur zu de- Aueßen. Tun wir das, dann treiben wir, vom Wirtschaftlichen Standpunkte aus, eine geradezu Ahnsinige Politik, unter deren Folgen wir gesamt Jahrzehnte leiden werden. ES muß ^uer geradezu ein politischer Kindskopf sein, ?knn er nicht wußte, daß Deutschland bei dem Anwenden Friedensschluß den ganzen Haß der Gegner zu fühlen bekommen wird, daß Deutsch end wirtschaftlich so ausgesogen

über Meinungs kundgebungen von Ententediplomaten, die er auf seiner Heimreise in der Schweiz gesprochen hat, erzählt. Er äußert sich folgendermaßen: »Der Zusammenschluß Deutschösterreichs mit .Deutschland ist nach der Meinung der Entente ein Erfolg der alldeutschen Propaganda. Nach dem Zusammenbruch hochfliegender annexionisti scher (Eroberungs-)Pläne sollte der großdeutsche Gedanke durch die Einverleibung Deutschöster reichs in den deutschen Aaatsverband gekräftigt werden. Den zweiten Beweggrund glaubt

man bei den Alliierten darin suchen zu müssen, daß die deutsche S o z i a l demo k r a t i e ihre Herrschaft zu befestigen be st r e b t i st. Durch den Anschluß an Deutschland glauben die deutschösterreichischen Sozialdemokra ten eine erhebliche Festigung ihrer Position (Stellung) und eine GavHr für die Dauerhaf tigkeit ihrer Stellung zu erzielen. Deutschöster- reich und Deutschland würden aber im Friedens vertrag schlecht behandelt werden, wenn sie sich zusammenschließen sollten, uns besser, wenn sie dies »icht

täte ». Deutschösterreich würde dann einen doppelten Nachteil haben: die Verschlechte rung der deutschen Friedenshedinguugen.Die An- ficht meiner Gewährsmänner ist, daß Deutschöfterreich von allen Folgen betroffen werden würde, die der Haß Frankreichs gegen Deutschland und die Pläne Clemenceaus für Deutschland' Habens werden. Clemenceau . will Deutschland nicht mehr aufkommen lassen. Aus dieser Absicht ist der Gedanke entsprungen, Süd deutschland von Deutschland abzutrennen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1920
Umfang: 8
diese Pflichiverlestung irgendeine Sühne findet. Politische Übersicht. Rupprecht von Bayern über da» künftige Deutschland. Der Münchener Korrespondent dev »Dailn Expreft' hatte mit dem ehemaligen Kronprinzen Ruppreckt eine Un- terrrdung, der. wie der Korrespondent meint, nickt nur als künftiger König von Bauern, sondern als wahrscheinlicher Herrscher von ganz Deutschland angesehen wird. Der Prinz erklärt«, daft die Gerüchte, welche seinen Namen mit einer neuen Revolution in Zusammenhang bringen, völlig unbe gründet

wäre. In Erwiderung auf die Frag», wie das neue Deutschland anssehen werde, sagte der Prinz, dies sei schwer zu sagen, vielleicht werde eine Föderation von einem halben Duftend Königreichen, wie dies im Mittelalter der Fall war. für ; Deutschland am besten passen. Ieftt sei das Land zu stark zentralisiert. Soaar Schottland, das mit England verknüvft ! ist. habe eine gröftere Selbständigkeit als die deutschen Ein zelstaaten. Daft Militarismus und Monarchie sich deckende Begriffe seien, wurde

vom Prinzen verneint. Er selbst wäre dafür, auch das heftige kleine deutsche Heer aufzulösen. weil es zy teuer sei. Diel besser wäre eine Milizarmee nach schweizerisck>ew Muster. Eine Milizarmee sei für niemand eine Bedrohung, während das jeftige Söldnerheer Deutsch land ruiniere. Deutschland braucht weder «inen neuen Krieg noch sei es imstande, einen sclchen zu führen. Die Politik des neuen monarchistischen Deutschland würde auf dem Ver sailler Vertrag basieren, obwohl gewisse Aenderunaen bean tragt

würden. Deutschland müsse sich vergegenwärtigen, daft seine Kolonien, seine Schiffe und sein Auftenhandel verloren seien. Der Auftenhandel könne wieder zurückgewonnen werden, aber dazu werde man Englands Hilfe brauchen. Gleichzeitig hätten die Umstände veranlaftt. daft Deutschland auf lang« Zeit für England auf dem Kontinent Soldaten- dienste leisten müsse. Schlieftlich sagte der Prinz noch, er werde auf keinen Fall, auch wenn man ihn dazu bewegte, die Präsidentschaft der Republik annehmen, denn er möchte

nicht dem Beispiel Napoleons III. folgen, aufterdem sei eine solch« Präsidentschaft auf jeden Fall nur eine vorüberge hende Phase. Der finanzielle Zuscmmenbruch Deutschlands werde die bevorstehende Aenderung in Deutschlands beschleunigen. Deutschland verlangt ein Schiedsgericht. Der Borfiftende der deutschen Frledensdelegation in Baris ist angewiesen worden, der Botschasterkonserenz in Paris eine Rote zu übergeben als Antwort auf eine Note der Interalliierten Luftschjiffahrts-Kontrollkommission vom 16. September

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1926
Umfang: 8
schreitet fort, es fragt sich nur noch, wann diiese Lähmung auch auf des Herg übergreifen miro. Der Volksentscheid !m Spiegel der Auslandspresse Italien Die Urteile de? italienischen 'Press? Wer à' Abstimmung, in Deutschland über Nie Mrsten- enMgnuing stimmen darin liberà, daß die Be siegten mchr -Ursache haben, mit dem Ergebnis zufrieden zu fein als die Sieger. Der „Cordiere della Sera' schreibt, der von den Monarchisten ausgeübte Terror habe das Gelingen verun- möglicht. Ohne die Einschüchterungen

der Mon archisten wäre die erforderliche Sttimmenzohl erreicht worden. Das Ergebnis werde auf die weiteren Reichstagsvechandlungen nicht ohne Einfluß bleiben. An einigen katholischen Orten sei das Stimmenverhältnis überraschend ausge fallen, d. h. werte bürgerliche.Kreise seien, wo die Möglichkeit bestand, gur Urne gegangen. England Die meisten Aewtungeni kündilgen ihren Lesemi 'an, daß düe -Entscheidung!in Deutschland gegen die Kommunisten uind «ihre Fremde ausgefal len sei. Die meisten Telegramme

der Korres pondenten A Deutschland! beschränken sich 'auf fachliche DeNichte, mit Ausnahme der radikalen Blätter, welche natürlich gegen die Fürsten als solche schon Hetzen müssen. Der „Korrespondent der „Times' in Berlin 'lagt, 'der Kampf set in dem letzten Augenblick o bitter gewesen, daß er 'geradezu 'wn das Kin dische gegrenzt habe. Auf beiden Seiten sei von Zurückhaltung kein« Rede mehr gewesen und diie Flugblätter seien extravaganter gewesen, als je zuvor. Die «Karikaturen seià über die Gren zen

den Linksparteien eine noch größere Nie derlage beilgobracht halbe, als man allgemein an genommen hätte. Das Resultat stelle einen be trächtlichen Sieg de? Monarchisten iund Rechts parteien dar und diefer Sieg wsrdei auf die po- Wischg Entwicklung >in Deutschland nicht ohne Einfluß bleiben!. Das „Gàio «dei Paris' fagk, idiaß das Abstiim, TMMgsergeonis 'weW «unter den Hoffnungen der Linksparteien siehe, welche 17 Millionen Stim men erwartet hatten. Es handelte sich um eins wirkliche Niederlage der deutschen

vor aus. Die Deutschinationàn gehen gestärkt aus dem Kampf hervor. Sie werden sich nunmehr enger gruppieren, als dias bisher der Fall war. Zweifellos werde diese Neugrupplerung der reaktionären Koäfte in Deutschland iihren Aus druck in einer 'Umbildung der Rekchsregjierung auf einer mehr reaktionären Grundlage finden. Die eingiige Frage, die Man stellen inüsse> ginge dahin, bis zu welchem PunM der àg der 'Deutischnatlonalen im Innern Einfluß auf die auswiwtiige PolWk des Reiches haben werde.' Der repuibVkainlsche

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 56
Datum: 20.12.1912
Umfang: 56
haben, die uns am liebsten zu grunde gehen sehen würden. Eine etwas kräfti gere Faust täte in Oesterreich wahrhaft not. Der Dreibund erneuert. Es ist eine angenehme, beruhigende Kunde, in dieser ernstschweren Zeit, die vor 8 Tagen der Telegraph durch die Lande trug, nämlich, daß das Bündnis zwischen Oesterreich, Deutschland und Italien in aller Form wieder erneuert wurde. Wir können mit Befriedigung feststellen, daß Italien diesmal ausrichtig das Bündnis er neuert hat und voll und ganz zu uns steht. In Italien weht

Dreibund umge staltet, der 1887, 1891, 1902 und jetzt im Jahre 1912 erneuert wurde. ^ Der Dreibund ist, wie schon der Name sagt, ein dreifacher Vertrag, und zwar zwischen Italien und Deutschland, Italien und Oesterreich und Oesterreich und Deutschland. Der Vertrag zwischen Oesterreich und Deutschland bestimmt: Im ersten Artikel: „Sollte wider Erwarten eines der beiden Reiche von Rußland angegriffen werden, so sind die Kontrahenten (Verbündeten) verpflichtet, einan der mit ihrer gesamten Heeresmacht

nichts ohne vor herige Verständigung mit Italien zu unterneh, men. Das Bündnis zwischen Italie n und Deutschland ist ebenfalls nur durch Zei tungsnachrichten bekannt geworden. Greift Frankreich Italien oder Deutschland an, so wer- den alle Streitkräfte Deutschlands, Oesterreichs und Italiens ins Feld ziehen. Folgerungen. Für einen Verteidigungskrieg: a) Der Dreibund steht zusammen? wenn Frankreich und Rußland gegen Oesterreich und Deutschland oder gegen Deutschland allein kämpft, d) Greift Frankreich Deutschland

an, so leistet Italien Deutschland Hilfe. Oesterreich ist in diesem Falle gegen über Deutschland mindestens zu wohlwollender Neutralität (Unparteilichkeit) verpflichtet. . c) Greift Frankreich Italien an, so unterstützt Deutschland Italien; Oesterreich ist dann wohl wollend neutral. 6) Greift Rußland Deutsch land an, so steht Oesterreich Deutschland Bei. Italien ist wohlwollend neutral gegen Oester reich. Zwischen Deutschland und Italien ist füt diesen Fall nichts vereinbart. Bei einem Ver teidigungskriege

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 25.09.1920
Umfang: 6
weit in der Mehrzchl. Es vleibt nur noch der einzige Ausweg für uns übrig: zu arbeiten für den Zummnumschiuß mit dem Deutschen Reiche.' In einer Versammlung des Tiroler Dauernbundes in Innsbruck verlas jüngst Landeshauptmann Schraffl eine Ent- schueßung. wonach der Bauernbund seine Wahlwerber ver pflichtet. für den Anschluß an Deutschland einzutreten. Der Trroler Landesrat Dr. Steidle erklärte den Anschluß als die beste und einzig mögliche Lösung der deutschösterreichischen nrage

. Die Oesterreicher und vor allem die Tiroler müssen immer wieder klar und deutlich den Anschluß an Deutsch, land verlangen. Aus diesen Ausführungen ist zu ersehen, daß nicht nur die Großdeutschen und die Sozialdemokraten, sondern auch der überwiegende Teil der Christlichsozialen für den Anschluß an Deutschland eintritt, Nur ein kleiner Teil der Christliä? sozialen, der klerikale Flügel dieser Partei, tritt mehr ver. steckt als offen gegen den Anschluß auf. Es find dies die srreur.de des früheren französischen

aus: ..Es sind die Christlichsozialen, die nicht An. Hänger des Anschlusses sind. Ich bin überzeugt, daß die Lösung aller deutschen Fragen und selbst aller Weltfragen in der Teilung Deutschlands, im Aufhören der deutschen Einheit gelegen ist. Diese Teistlng hätte man erreichen können, in dem man ein katholisches Deutschland dem protestantischen Deutschland entgegenstellte.' Das christlichfoziale Wiener «Deutschs Dolksblatt' bat wahrlich recht, wenn es schreibt, daß es eine Schande ist, daß es Christlichfoziale gibt

, die für eine derart ungeheuerliche Politik eintreten. Wir haben eingangs das konservative Schweizer „Vaterland' und die „Neue Zürcher Zeitung' ge. nannt; diese vertritt die Politik Frankreichs, jene die Politik des Vatikans, die beide den Anschluß Deutschösterreichs an Deutschland bekämpfen und die Aufrichtung der Habsbur« gischen Monarchie anstreben, um Deutschland auch im Osten vollständig abzusperren. Der klerikale Flügel der Christlich, sozialen Partei, die Herren Seipel. Kunschak. Funder. Weiß. Kirchner

und Schöpfer arbeiten also für die französisch°vati. kanischen Pläne, sie wirken mit. um Deutschland zu zer« reißen, um das katholische Silddeutschland vom protestan tischen Norden zu trennen und den Süden unter französischen Einfluß zu bringen. Der Einfluß dieses klerikalen Flügels in der Chrlstllchsozlalen Partei ist leider so groß, daß diese Partei als die einzige in Deutschösterreich in ihrem Wahl, aufrufo sich nicht rückhaltlos zum Anschluß an Deutschland bekennt. Wenn das klerikale „Vaterland

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1922
Umfang: 8
neues Unglück über Deutschland. Tic Prüfltngszcit für die deutsche Nation scheint noch lange nicht zn Ende zu sein, denn das Leid des Sechzig- Utillionenvolkes soll vergrößert, vertausendfacht, sein Schmerz bis zur Unerträglichkeit gesteigert werden und sein Stolz von neuem eine Belastung erfahren. Seine Anstrengungen, dem Reparatioiiswahusiitn zn entgehen oder doch für eine kleine Zeit von unmöglichen Leistungen für die Sieger befreit zil werden, scheinen für Deutsch land einen nnheilvvllen

- Möglich noch verschlechtert Ivorden. Er hat cs doch offen heransgcsagt, daß die Niederwerfung Tentschlands seiner Meinung nach noch iinmer nicht gründlich genug war, deitn der Friede hätte in Berlin diktiert werden müssen, die Sieger, Franzosen, Engländer und Italiener, hätten durch das Brandcllbllrgcr Tor marschieren müssen, n,ld erst wenn Deutschland besetzt gelvesen wäre und völlig ohiirinächtig am Boden gelegen lväre, hätte man sich Ver sailles mit seiner Reparätionspolitik ersparen könne». Erst

so hätte Deutschland gezahlt, erst ivcnn cs, ans tausend Wunden blutend, den Stiefel des Siegers im Nacken gespürt hätte, erst dann lväre das deutsche Prob- km zu lösen gelvesen. Solcher Hilfe mußte bis nun das imperialistische Frankreich entbehren. Seit seine» letzten Beratungen mit den alliierten Ministern wird die Sprache Poincarvs noch kühner, die Geste noch dro hender, rückt die Tat gegen Deutschland tu drohende Nähe. Solange Lloyd George die britischen Zügel führte, war Paris vielfach gehemmt

. Nun scheint die Bahn frei, und in Paris hat man nichts lveniger beschlossen, als das zu tun, wozu Versailles formell das Recht gibt, nämlich die bis jetzt voit Frankreich, besetzten R h ein - lande vollständig zn beschlagnahmen, die deutschen Beamten durch französische zn ersetzen und z >v ei Drittel des Nuhrgebietes einschließlich Es sen nnd Bochum zn, besetzen) ttnt sich die Kohle nnd den Hüttenkoks zu sichern. Das bedeutet nichts lveniger als die Dnrchschneidnng der Lebensader für Deutschland

an ihre Stelle setzt, ivenn es das Ruhr gebiet besetzt und sich dort die Bergwerke angceignet, sol len das nämlich nur „Pfänder' sein nnd die Pfandnahmc soll Deutschland zwingen, den Rcparativns'tribut zu, be zahlen. In Wirklichkeit macht es natürlich schon jede TirohnNg mit solchen Gewaltmaßrcgeln Deutschland erst recht unmöglich, die Zahlungeir zn leisten. Die bloße Drohung aus Paris hat genügt, deir Markknrs in Zürich init einem Schlage ans 5 3 / 8 Centimes zn drücken; uird je furchtbarer die Entwertung

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 30.10.1925
Umfang: 8
riechen, und für Deutschland der beste Beweis sein, wozu der Völkerbund eigentlich da ist. Es hängt von dieser Völkerbundsentscheidung sehr viel ab, nicht nur für Griechenland und Bulgarien, sondern in weiterem Sinne auch für Deutschland. Es ist das Probestück des Völkerbundes, das zur Aufnahme ermuntern soll oder abschrecken. Ueber die weiteren Grenzen dieses griechisch-bulgarischen Streites ist vorderhand nichts zu sagen: sie wer den sich erst bei den Verhandlungen vor dem Völkerbund zeigen

. * . * Der Stadtrat von England hat in seiner letz ten Sitzung beschlossen, den Vertretern der aus ländischen Mächte bei Unterfertigung des Ver trages von Locarno am ersten Dezember ein Früh stück ^ geben. Daran knüpfte eine Zeitung die bescheidene Frage, ob dieser Entschluß des Lon doner Stadtrates etwa nicht wohl zu früh sei, denn man könne nicht wissen, was bis zum ersten Dezember noch alles geschehe. Die innenpolitischen Kämpfe in Deutschland, die in den letzten Tagen wieder einmal auf einen Höhepunkt

gewöhnt. Sie führen sie etwa nicht das erste Mal auf. Der Hintergrund liegt hier wie sonst nur darin, daß sie etwas herausschlagen wollen, dann werden sie ihre Zustimmung nicht versagen. Das ist so die Meinung, die man in Regier- nngskreisen hat. Deshalb nimmt man auch dieses starre „Unannehmbar' nicht so tragisch, als es ausgesprochen worden ist. Die Folgen einer Ab lehnung wären für Deutschland überdies unab sehbar. Als einziges Land, das diese Konferenz erfolge nicht genehmigt

, würde eS der Störenfried ein zweites Mal genannt und die außenpolitische Lage würde sich bald derart verwickeln, daß sich wohlkeine der vielenParteien Deutschland mehrbereit finden würde,die Regierung zu übernehmen. Es besteht ja auck der Plan, wenn dieser Standpunkt der -Deutscynationalen wirklich durchdringen sollte, daß die Weimarer Gruppe (Zentrum, Sozialdemokraten, Demokraten) ihre Mandate zurücklegen und die Verantwortung für die weiteren Geschehnisse, den Deutschnationalen, überlassen

für Deutschland zulassen würde, die sich aus einer Ablehnung der Konferenz von Locarno ergeben müßte. In letzter Linie bliebe dann noch der Volksentscheid übrig und darauf würden es die Deutschnationalen nicht ankommen lassen. Es macht im Auslande nicht das beste Bild vom Friedenswillen, wenn nm jedes Wort gestritten werden muß. Das ist der Standpunkt des Auslandes, wie man ihn aus den ver schiedenen Presseäußerungen kennt. Wenn man den Standpunkt Deutschland gegenüber stellt, so ergeben sich manche Punkte

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1923
Umfang: 8
Bezugsgebühr für das Ausland i. 10.60. Fortlciufendk Annahme des Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebii lir Tlummer 1S3 Aleran, Samstag, den 11. August 192Z 55. Jahrgang Deutscher Reichstag. Berlin, V. August. Die Kanzlerrode zeichnet sich vor allem durch eines aus: frei von allen Illusionen, mit abso luter Offenheit stellt sie die außenpolitische Lage so dar, wte 'sie ist, nicht wie sie Deutschland wünscht, und zieht daraus unerbittlich die Kon sequenzen für die Politik iin Innern. Das Ka binett

kann, wenn es ihn nicht selbst mit dem Aufgebot aller» aber auch aller Kraft mitgewinnen hilft. Nur einige Sähe feien hervorgehoben, die man in Deutschland immer wieder sich vor Augen halten muß: „Wir dürfen nicht an Wim,, der glauben, sondern wir müssen c,n uns selbst Flauten und müssen diesen Glauben nicht dur l' fatalistische Ergevung, sondern im entschlossenen Handeln betätigen.' Worin besteht dieses ent schlossene Handeln, worin allein kann diese Ak- tivität bestehen: nicht in aussichtslosen Berstän- digungsversuchen

, nicht in Verzweiflungsakten, die, darüber kann nach der außenpolitischen Entwicklung der letzten Wochen unter ernsten Menschen Doch kein Zweifel sein, augenblick'ich wieder die Einheitsfront der ganzen Welt gegen Deutschland herstellen würden, sondern darin: „Den gvwaltlosen passiven Widerstand mit aller Kraft fortzusetzen und die Bevölkerung, die ihn ans eigenem Entschluß leistet, im nichtbesetzten Gebiet mit Höchster Aktivität zu stützen. In diesem Sinne haben wir „mit allen Mitteln eiserner Entschlossenheit

Gesinnung nun versagen solltel' Der Ü. August vrachte die große politische Aussprache, aber gleichzeitig tagte — was seh> viel wesentlicher war — der Steuerausschuß, der das wahr machte, was dort im Saal mir in Wor e gekleidet wurde, nämlich den Versuch, Deutschland vor einer wirtschaftlichen Kata strophe zu retten. Den Reigen eröffnete Hermann Müller mit einem scharfen Angriff auf die Reichsbankver waltung, wobei er die Reichsbanknoten als Havenstein-Rubel bezeichnete. Dann forderte er energische

habe nur in den Zeiten des Elends eine Existenzberechtigung und sei nur eine krankhaste Erscheinung. In normalen Zei ten würde sie sehr rasch wieder verschwind»!n, da Kommunismus und Bolschewismus Deutschland nicht liegen. Wenn Deutschland trotzdem in diese Dinge hineinkäme, dann verdanke es dies der Politik der Großmächte. Noch einmal wieder hole er seine schon früher geäußerte Warnung, auf einen Zwiespalt zwischen England und Frankreich zu rechnen. Selbst wenn eine Regie rung den Bruch wollte, werden die Völker

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 18.07.1920
Umfang: 12
ecttcii „eaifftolct Landeszeltang' gotmiofl. 13, 3ulj ISA. Lösung der Krise in Spa. Die entscheidende deutsche Note, die den Ententeforde rungen unter gewissen Bedingungen' ent^eökEn^ lautet: 1. Deutschland verpflichtet sich ab i, August L I. vorläufig auf echs Monate monatlich 2 Millionen Tonnen Kohle an die Al« iierter. /.u lipftv ,\. 2 . Die Alliierten rechnen die kehlen« lefenmfi auf die Kriegsentschudigurtg an. und zwar »vI! dem Inlandspreis. Sie bezahlen aber die Differenz zwis- jen

, welche die Lage der Kohlen« arbeite c in bezug aus ihre materiellen Verhältnisse prüfen und Mitnahmen zu deren Erleichterung treffen soll. 6 . Die Alliictten gewähren Deutschland Anleihen zum Ankauf von Lebensmitteln, landwirtschaftlichen und industriellen Pro. dukten. Die Krise ist nun beschworen, und das Ultimatum der Entente wurde den deutschen Delegierten nicht übergeben. Der Verkehr zwischen den Alliierten und den deutschen Dele« V ierten war nie ganz unterbrochen, besonders Lloyd George atte häufige

Besprechungen mit dem deutschen Reichsmini- ster des Aeußern und dem Reichskanzler Fehrenbach. Auf diese Weise hatte man erreicht, daß die Deutschen eine L'efer- Pflicht von zwei Millionen Tonnen Kohle monatlich auf sich nahmen, vorerst auf die Dauer von sechs Monaten ab 1. Aug. d. I.. dafür wurden Deutschland wirtschaftliche Konzessionen gemacht. Deutschland stellte zuerst folgende fünf Forderun- Orn auf: 1 . Die Alliierten zahlen in bar die Differenz zwischen dem Weltmarktsvrets und dem vom Versailler

Vertrag festgesek. ten Preis für jede Tonne Kohle, welche sie von Deutschland erhalten. 2 . Die Alliierten verzichten auf die Einsetzung der bereits beschlossenen Kontrollkommission in Berlin, welche die Auf. teilung der Kohle zu beaussichtl^n hätte, da mit der eigenen Würde und Souveränität unvereinbar. ?),V,® niiertert garantieren, daß Deutschland au, den oberschlesischen Gruben 1,500,000 Tonnen Kohle erhält, in welcher Weise immer die Zugehörigkeit dieses Landes ge« löst wird. 4. Rach Esten begibt

sich eine von Deutschen und Dertre« lern der Entente zusammengesetzte Kommission, um zu über, prüfen, wie die Lebensverhältnisse der Bergleute verbessert werden können, damit die Kohlenförderung gehoben werde. 6 . Die Alliierten garantieren, datz Deutschland die Mög- “ sich mit den nötigen Lebensmitteln und Roh. orgen. lichkeit hat. stoffen zu ver Was di, Deutschen in Spa unterschrieben. 1. Die deutsche Regierung verpflichtet sich, vom 1. August 1020 an auf 6 Monate den Alliierten monatlich zwei Millio- nen Tonnen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 15.11.1922
Umfang: 6
an die P r i-v a t-i nduftr ie -abzuge -ben. Regierungskrise in Deutschland. Berlin, 15. November. Die Regie rungskrise ist gestern inall er Form ausge-b rochen. Alle Bemühungen, zu einer Verständigung zwischen der Nolkspartei und den Sozialdemokraten zu -kommen, sind gescheitert. Der ganze gestrige Tag war mit Besprechungen zwischen den Parteien ausge- iillr. Am Abend schien sich ein Ausweg zu in-den, nachdem die Sozialdemokraten erklärt latten, daß sie mit dem Verlangen der Volks partei, in die Regierung einzutreten

haben. Die Konferenz von Lausanne. Konsta nti nop el, 14. November. Die alli ierten Oberkommissäre haben an ihre Rsgiemn- gen Telegramme geschickt, in denen ersucht wird, Sturmzeichen in Deutschland. Infolge deS geradezu katastrophalen Stur zes der Mark ivährcnd der letzten Wochen sind in den Städten Deutschlands die Kosten für die Lebenshaltung ins Ntesenhaftc ge stiegen. Preiserhöhungen von 30, 40 und noch mehr Prozent von einem Tage zum an deren sind keine Seltenheit und innerhalb einiger kurzer Wochen

entgegenzustellen, daß er alles, j was er sei und leiste, nur seiner Mutter Deutschland zu danken habe. Immer wieder versuchte man den Dichter in -den Streit der Parteien, sei es auf ästhe tischem, sei es auf politischem Gebiete, hineinzuziehen und vergaß Freiligraths Wort: „Der Dichter steht auf höherer Warte als auf den Zinnen der Partei^. Alan verschone den Dichter damit und freue sich an dem tiefen Ideenreichtum seiner Werke, an der Ueber- fülle lebensvoller Gestalten, an dem Zauber der Sprache

: „den besten Handel, die edelste Sache, die heiligste Sache, die Gott einmal in eure Hand gegeben hat und viel leicht nimmer, — in euren Händen- fft- sie soviel wie ein Kleinod im Saustall'. Dieser Dolksführer, der sich zum letzten Kampfe rüstet im Gedanken an Deutschland: „Deutschland ist ein gut Land, ist aller Länder Krone, hat Gold. Silber. Brot und Wein genug, zu erhalten dies Leben reichlich. Aber es ist der Zwietracht kein End..der deshalb den Dolch in die KIrchtüren stößt mit den Worten: „der deut

, erhielt er den Nobelpreis und nannte bei dieser Ge. legenheit den Dölkersrieden „den erhabensten Nobel preis der Menschheit'. Er wurde Ehrendoktor von Oxford, gab aber im Kriege-aus nationalem Ehr. gefühl diesen Titel an England zurück. Obwohl sich die Lebensformen in Deutschland ge- -wandelt haben, di« Idee Deutschlands, sein Kultur» -beruf liegt dem Dichter am Herzen. Deutschland zu retten, damit die Welt nicht -verarme, das ist die Aufgabe. ,Meh ihr, wenn dein Herz uns nicht mchr schlägt

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Dolomiten
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Seite 2 von 12
Datum: 25.06.1927
Umfang: 12
waren. Im deutschen Reichstag hielt am Donners tag, 23. Juni, der Reichsaußenminister Dr. Stresemann die angekündigte Rede, welche in der Hauptfach« die deutsche Erwiderung auf die Herausforderung seitens des fran zösischen Ministerpräsidenten Poincare in seiner letzten Sonnraasrede bildete. Herr Poincare hat Deutschland als die wahre Gefahr des europäischen Fricdens hingestellt, weil es nieder militärisch und organisatorisch im Sinne des Friedens diktates. noch weniger moralisch abgerüstet habe und beständig

aus Wiedererlangung seiner alten Machtstellung sinne. Darin liege aber die Friedensgefahr. Die Antwortrede des deutschen Leiters der Reichsaußenpolitik wurde allenthalben mit Spannung erwartet. In der Diplomotenloge wohnten die hcniptfächlichsten Vertreter des Auslandes der Sitzung bei. Die Rede war durch Anfragen der Regierungsparteien und der Sozialdemokraten über die außenpoli- tifdje Lage veranlaßt. Eingangs versicherte Stresemann, daß Deutschland nicht unter die Gegirer Rußlands gegangen sei. Das Aus land

.' Die Reduktion der Rheinlandstruppen bilde einen Teil derjenigen Sicherungen, von denen die Unterzeichnung des Locarno-Ver- trages abhängig war. Gewiß seien die Zu sicherungen anderer Art ehrlich erfüllt wor den, aber Deutschland hätte auch die Erfül lung der Zusage der Truppenreduktion zu erwarten und die Erledigung dieser Frage bedeute zugleich und sei der Prüfstein, ob die Locarnopolitik überhaupt noch gilt oder nicht. Durch die Nichterfüllung der feierlich ge gebenen Zusage würde die Gefahr vorhan

den sein, daß die Lage auch auf anderen Gebieten erschüttert wird. Der Außenmini ster betonte, die Frage sei zu einer Frage des Vertrauens geworden. Es liege nicht an Deutschland, sondern an der unglaublichen Hinauszögerung der Entscheidung, daß die deutsä)« Oeffentlichkeit die Geduld verloren Hab« Antwort an Poincare. In Deutschland habe cs peinlich berührt, wie der französische Ministerpräsident Poin care in seiner Rede geglaubt habe, das Nach alter Sitte soll es ei» Doppclkloster gewesen sein. Auch Staffier

Schlußfolgerungen auf die deutsche Geistes verfassung aus der Tatsache ziehe, daß ein deutsches Kriegsschiff eine Reise angetreten hat. das den Namen „Elsaß' trägt. Das Linienschiff „Elsaß' sei aber schon im Jahre 1903 erbaut worden, habe also vor 23 Jah ren seinen Namen erhalten. (Heiterkeit.) Im Versailler Vertrag sei dieses Schiff ausdrück lich Deutschland belassen worden. Dann wolle Herr Pomcare allen Ernstes die Behauptung vertreien, er, der Redner, fei kein aufrich- t’-.-r Anhänger der Lacarnopolitik

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 01.02.1934
Umfang: 16
zwischen den beiden Reichen dauernd getrübt hat. Aeußerlich stellt sich der Berliner Pakt als eine Erweiterung des von Deutschland und Polen Unterzeichneten Kriegsächtungsvertraaes oder Äellog-Paktes dar, dessen wesentliche Be- S mmungen er übernimmt, aber durch positive atznahmen ergänzt. Das wichtigste daran ist der ausdrückliche Äerzicht nicht nur auf Krieg, sondern überhaupt auf jede Anwendung von Gewalt, der in der bestimmtesten Form aus gesprochen wird. Selbstverständlich sind damit die zwischen Deutschland

, mit dem Volk und für das Volk zu denken und zu han deln, nicht um Haaresbreite abbringen zu lassen. Bei Aufführung dieser inneren Hemmung kam der Kanzler in sehr eindeutiger Form auch auf die monarchistischen Bestrebungen gewisier Kreise zu sprechen und auf daraus resultierende Hoff nungen und Erwartungen und legte unter minutenlanger Zustimmung feierlichen Protest ein gegen die von Wilhelm II. kürzlich in Um lauf gebrachte These, datz Deutschland nur glück lich sein könnte unter seinen angestammten

Volks- und Schicksalsgemeinschaft. Der kürzere außenpolitische Teil der Rede Hitlers gipfelte in dem erneut und mit Wärme abgelegten feierlichen Bekenntnis des Kanzlers, daß das neue Deutschland nach wie vor mit allen Völkern in Frieden und Freundschaft leben will, daß es aber unverrückbar an seiner Forderung der Gleichberechtigung festhalten wird und an dem selbstverständlichen Verlange« nach restloser Wiederherstellung seiner Ehr«. In großen Zügen und in plastischen Strichen gaben

päische Durchschnittsdiplomatie mit ihren von der Genfer Luft beschlagenen Brillen. Bezüglich Frankreichs brachte Hitler mit un mißverständlicher Klarheit den Wunsch nach einer Eeneralbereinigung zum Ausdruck, der deutscherseits als einzige territoriale Frage das Eaarvroblem entgegenstehe. Wenn Deutschland den Wunsch hat. diese Frage schon fetzt zu lösen, so nur im Hinblick auf die gewünschte Verständi gung und Aussöhnung mit Frankreich. Deutsche Reichstes»«« Der Reichstag nahm am Dienstag nach Ent

eine Denkschrift über die Abrüstung zu- kommen lassen. *** Deutsches Reich. Dem ehemaligen deutschen Kaiser Wilhelm II., der am 27. Jänner auf Schloß Doorn ln Holland seinen 78. Gebuttstag beging und kurz vorher in einem Briefe an einen Anhänger in Deutschland den Wunsch aus gesprochen hatte. Deutschland möge bald wieder unter der Monarchie glücklich'werden, ist von Deutschland aus amtlich (sogar durch den Reichs- kanzler). halbamtlich und nichtamtlich ganz unmiß verständlich bedeutet worden, daß man im natio

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.02.1924
Umfang: 4
» liche Bezugigebühr fiir das Ausland I. 10.L0. Fortlaufende Annahme de» Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebü hl 66. Jahrgang Elberfeld. IS. Febr. Zn einer Versamm lung der Deutschen Volksparlei sprach gestern Außenminister Dr. Stresemann über dle gegenwärtige volilische Lage. Er erwähnte tn seiner Rede, dah die seht zwischen Arankreich und Deutschland im Gange befindlichen Verhand lungen hauptfächlich auf die Herstellung der Zoll- und Verkehrsfretheiten. fo> wie überhaupt auf die Herstellung

der deut- fchea Hoheil an RheinundRuhr hin zielen. Es fei aber seht fchon sicher, dah eine Lösung aller dieser Fragen von der Regelung des Revarallonsproblems abhängl. Noch Ansicht Stresemanns werde der franzö sische Franc noch weiter stürzen, denn die Abkommen mit der »Mcum' werden nickt mehr verlängert werden können, was sür die französische Wirtschaft einen grohen Nachteil vedeulel. Vezüglich einer grohen internatlon«. len Anleihe für Deutschland erklärte der Außenminister, dan Deutschland

, dah nach Her stellung der Ruhe in Deutschland wieder mil den unangemeldeten Kontrollen ia den verschiedenen Betrieben Deutschlaads ein gesetzt werden soll. Der Hitler-Prozeh. München. lS. Febr. Ver Beginn de» Hit- ler-Prozesfes wurde auf den 2S. Februar ver schoben. Halbamtlich wurde gemeldet, dah am Donnerstag Generalstaalssekrelär v. kahr und General v. Lossow vemissionieren werden. Das Voltsbegehren und die Änderung der Verfassung in Bayern. München. 13. Febr. Gestern fand die Ab stimmung

> toriums die deutsche Wirtschaft sich erholen sMe, diann^ das ist ÄbewwjsÄmmeind die Auf- ftlsstrng gjewesen. tönte Deutschland bei gleichem Steuerdruck wie England zu ediiem Ueberschuß yelangew. Aber er wäre »noch Mnz evheWch niedriiger als 4 MilMMn. Auch in einer Änderen Nrwa« sucht Frcmt- reich We ziemlich klare Gntscheiduna der Sach verständigen umzudeuten. Dp» erste Komitee kam iibereinstiknmend, aUfo mit MOHluß der Franzosen, ^ der Auffassung, dah Deutsch land sich nur dann erholen

Schwierigkeiten! hinwegzuhelfen, währemst Deutschland gletchdeitW ein Mora- torkum gvwöikvt wird. Dies« Politik der Sach» vechMchliWN «setzt sich durch, ganz gleich, wie sich Waintretch ÄaHu verdält, denn es steht vor ver Frage, ob es Dr eme vermeintliche Sicherheit leer ausgehen ulnd seinen Frame wieder stürzen sehen wM oder ob es zu einer Einigung mit Deutschland geilangt. Die Arbeiten der SachvevsWndigjen werden in Paris ohne Verzug wieder begonnen. Alles Ge- redie, das bei dieser Gleloaenheit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 08.07.1920
Umfang: 12
Vorschlage. I pflichtung flr Deutschland. Sollte Wider olle, Erwarten die Abstimmung gegen Deutschland Wir berichteten bereits, daß seitens der deutschen Regierung an die Alliierten eine Denkschrift über die wirtschaftliche Lage , Deutschlands und die Kriegsentschädigung ge richtet wurde. Vor Abschluß des Versailler > Vertrages hat sich Deutschland zur Zahlung > von ZlX) Millionen Mark in Gold bereit erklärt. Eine Wiederholung dieses Angebots — so heißt - es in der Denkschrift — könne heute nicht ' mehr

: die Kohlenliefe rungen und die Beteiligung Deutschlands am Wiederaufbau Frankreichs im eigentlichen Sin. ne. Bei der Kohlenlieferung bleibt, nach An sicht der Sachverständigen kein anderer Aus weg, als den gegnerischen Staaten, insbeson dere also Frankreich, zwar die Option auf be stimmte Kohlenmengen zu gewähren, jedoch unter der Voraussetzung, daß die Lieferungen auf der Basis der in freiem Wettbewerb sich bildenden deutschen, bezw. englischen Ausfuhr preise tatsächlich bezahlt werden. Deutschland

würde sich dann verpflichten müssen, die Ein künfte aus diesen Posten in erster Linie für die Erfüllung der in Geld auszudrückenden Wiedergutmachungsleistung sicherzustellen. Weiter ist ersorderlich. daß Deutschland, da es nicht genügend exportieren kann, einen Teil 5 seiner lebendigen Kräfte ins Ausland sendet, um durch werbende Arbeit einen weiteren Be trag aus den ausländischen Zahlungsmitteln zur Abzahlung seiner Wiedergutmachung«; - schuld zu erhalten. Die Sachverständigen halten es, solange

vom 15. Juli 162V bis zum 3l). Juni 1921 betrage nach Berechnung der Sachver ständigen über Millionen Tomen Nah rungsmittel und mindestens 3vv.vlX) Tonnen Nohpiwsplxzt. Dafür benötigt Deutschland ausländische Kredite in Form einer Notanleihe. Schließlich beschäftigt sich die Denkschrift mit den Voraussetzungen für die Abgabe ei nes neuen deutschen Angebotes und kommt zu dem Ergebnis, daß ein solches Angebot nur möglich ist. wenn bei Ausführung des Vertra ges von Versailles von folgenden Vorausset zungen

ausgegangen wird, die allerdings eine abschließende AuszälMng nicht darstellen: Deutschland wird im Wege der Gegensei tigkeit Meistbegünstigung. wirtschaftliche Gleichberechtigung und Rechtssicherheit im Ausland gewährt. Der Wirtschaftsfrieden wird durch ausdrücklich zusagende Nichtanwendung der Repressalienklausel gesichert Deutschland» Wirtschastshohsit im Inland bleibt unangeta stet. Deutschlands Einheit als Zollgebiet wirt durch keinerlei Eingriffe gefährdet. Freier Verkehr mit Ostpreußen

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 01.05.1925
Umfang: 8
auswärtige Stimmen, die für Hindenburg Partei ergriffen oder wenigstens dessen Wahl als für Deutschland nicht schädlich hielten. Ausfallend war eine Erklärung des Kanzlers Dr. Luther, in der er sagte, daß er jede Verantwortung für die Folgen der Wahl ablehne. Diese Erklärung ließ so viel Vermutungen offen, daß man unwillkürlich an gewisse Generalstabsberichte der Kriegszeit erinnert wurde, die mit dunklen Worten etwas sagten und noch mehr ahnen ließen, zwischen deren Zeilen aber gewöhnlich das Gegenteil

zu lesen war, als die Berichte selbst sagten. Man hat diese myste riöse Erklärung des Reichskanzlers vielfach mit den Geheimberichten der ausländischen deutschen diplomatischen Vertretungen in Zusammenhang gebracht, welche zum größten' Teil von der Wahl Hindenburgs abrieten. Ob dies der Wahrheit ent spricht oder nicht, darüber weiß man nichts. Die Möglichkeit und sogar vielleicht die Wahrscheinlich keit spricht dafür.- Sei dem wie immer. Man muß heute nur mit der Tatsache rechnen, daß Deutschland

in den Äugen der Welt wenigstens in der ersten Zeit anders dasteht und daß man in der Welt allge mein mit dem Siege der Reaktion in Deutschland ' rechnet. Auch das dürsten, wenn man die Rede Hindenburgs nusmerksam verfolgt und wenn man die sonstigen politischen Ansichten Hindenburgs >kcn»t, nicht der Richtigkeit entsprechen. .Hinden burg ist nicht Ludendorff', diesen Satz muß man für die nächsten Monate an die Spitze der Politik in Deutschland stellen. Die Fragen tauchen auf: Was für Folgen hat die Wahl

richtete Parteien ansehen, nHas sie in Wirklichkeit auch sind. Mit dem berühmten Leitartikel des „Vorwärts': „Nieder mitHem Rechtskurs' den sie unterschrieben haben, ist .her Mittelweg unter brochen worden und sie haben sich auf die linke Seite geschlagen. Daß es trotzdem gelungen ist, Hindenburg als Reichspräsidenten durchzubringen, ist das sicherste Zeichen dafür, daß Deutschland vom Linkskurs abrückt und wieder anfängt natio nal zu denken und national zu handeln. Man muß dabei nicht immer gleich

an die Reaktion denken, nicht glauben, nun fei in einigen Monaten der Revanchekrieg da, alle diese Gedanke» liegen in Deutschland — wenigstens bei Hindenburg — so ferne, weil er ganz genau weiß, daß Deutsch land heute ganz andere Dinge braucht als Krieg. Kriegführen ist heute ausgeschlossen, nur eines ist heute notwendig und das hat Hindenburg selbst in seiner Rede betont: Wirtschaftlich aufkommen und zu einem Frieden kommen, der ein Fort kommen garantiert. Die Innenpolitik Deutsch lands wird durch diese Wahl

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 04.05.1921
Umfang: 8
zt schmie- aus ihren chte: „Tu ohne eine nicht ein> : ich.' Mittwoch-Donnerstag, 4. und 5. Mai 1921. Weise eine Fortsetzung der deutschen „ausweichenden' Po litik zu verhindern. Es ist überaus bezeichnend für die fran zösische GeistesverßissunZ, daß man in dem Monat, da ein neues deutsches Angebot zu erwarten steht, von der deutschen Weigerung spricht, den Wiederherstellungsverpstichtungen nack-zulommcn. Uird es ist ferner nicht unwichtig, darauf hinzuweisen, daß Frankreich, daS von Deutschland

Möglichst hohe Leistungen verlangt, gerade jetzt eine Maßnahme an- ründigt, die dem deutschen Wirtschaftsleben einen harten Stoß zu versetzen geeignet wäre. Es handelt sich um Oberschlesien. Ter französische Ministerpräsident ist der Meinung, daß der Vertrag und der zum Ausdruck ackomineuc Mille der Bevölkerung — nämlich ein AbstinrmmrgSergcbniS, da.S fast zlvei Drittel der Stinnnen für Deutschland erbrachte, und nur in einigen Kreisen eine polnische Mehrheit — das '.stecht geben, Polen die Gruben

und die industriellen Bezirke und Deutschland die lanÄwirkschastsichc Zone zuzuioeisen. Was daS für Deutschland bedeuten ivilrde, möge an Hand einiger Zahlen auf Grund der ProduktionSstatisttk des Jahres 1013 beleuchtet Fcitt. Von tat gesamten Sicinkohlenförderung von rimd 100 Millionen Tonnen in 360 Betrieben wurden jn Oberschlcsien rund 43.5 Millionen Tonnen in 57 Betrieben erzeugt. Ter Verlust des oberschlcsischen Stcinkohlengebietcs bedeutet also die Wegnahme von nicht ganz 25 v. H. der deutschen Stein- lotst

-iZ.'Louklion und fast 20 v. H.' seiner Stcinkolstenbe- triebe. Tabei ist aber zu berücksichtigen, daß der Verlust Elsaß-Lothringens Deutschland bereits einer Friedens! ah ces- Produktion von fast vier Millionen Tonnen beraubt hat und daß durch die Besetzung des Saargebietes eine weitere Jahres- Produktion von mehr als 13 Millionen Tonnen der deutschen Wirtschaft entzo Kohlenzwangslte sicherlich auch n >gen ist. Zu berücksichtigen sind ferner die : erungen an die Entente, die zu fordern mau

uf)t nach der Wegnahme des oberschlcsischen Industriegebietes au sh ö reu wüpoc. Und schließlich ist in Be tracht zu ziehen, daß der Nückgaug der Kohlenförderung be reits eine schwere Beeinträchtigung der deutschen Prvdiik- tionSkraft bedeutet. Beraubt wurde Deutschland ferner wer- dcn fast der Hälfte seines Blei-, Silber- und Zinkerzbaues, da im Jahre 1913 tau der Gesamtproduktion von fast 2.9 Mil lionen Tonnen Oberschlcsien mit welch als 1.3 Millionen Tonnen beteiligt war. Nicht unbeträchtlich ist artch

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.11.1921
Umfang: 8
Vosltonto-Korrent Einzelpreis 20 Lenk. zugleich „Bozner Tagblatt' und „Meraner Zeitung' mit der Wochenbeilage „Unsere Heimat' Lezugrprels; Del 8lbholu»g in den Geschäfts- und Derschlelßstellen monatlich Lire 4.—, vierteljälirig Lire 12 — Bei Zustellung durch die Post oder durch Austräger monatlich Lire 4.50, vierteljährig Lire 13.50 Monatlich« Bezugsgebühr bei Bestellung aus Deutschösterreich d.-ö. Kronen 120.—, aus Deutschland Mark 12.—, aus der Tschechoslowakischen Republik tschech

'.) Gegen den Ausverkauf Deutschlands. München, 23. November. Die „Münchner Neuesten Nachrichten' dringen unter der Aufschrift: „Verkauft nicht an Ausländer' einen Artikel, in dem mehrere große Firmen -aufge- fordert werden, nicht mehr an Ausländer zu verkaufen. Viele große Firmen haben sich auch schon'bereit erklärt, mir mehr an Deutsche, besonders an den Mittelstand, Waren a-bzugeben. Viele Firmen erklären, daß sie schon mehrere Mole Ausländer und Ausländerinnen abgewiesen haben. - Der Kredit für Deutschland. Berlin

, 23. November. In der gestrigen Reparations rede im Steuerausschusse des Reichstages erklärte -Reichskanzler Dr. Wirtb, daß Deutschland' nur die Aufnahme eines langfristi gen Kredites 'im großen Stile retten könne. Diese Frage könne jedoch erst nach der Erledigung der Konferenz in Washington entschieden werden. Inzwischen habe er sich bemüht, bei den Industriellen eine freiwillige Kreditgewährung zu erreichen. Die Plünderungen ln Berlin. Berlin, 23. November. Die Plünderungen in Berlin fanden gestern

der ganzen Welt verhindert werden, daß Deutschland zugrunde gehe und seinen Bankerott erkläre. Einlösung der österreichischen Skaaksschuldscheine. I Rom. 23. November. Das Amksblakk veclaukbark ein De- kret, womit das italienische Schatzamt ermächtigt wird. 40 Lenk. > ür jede Papier- oder Silberkrone für die öslerreichisch-ungari- ! chen halbjährigen Dons zu bezahlen, welche auf die österreichi- | chen Dorkriegsschuldentitrer nach dem 16. Juli 1920 fällig 1 wurden und- mit dem italienischen Stempel

Zeitpunkte nicht für geeignet halten. In bezug auf die Rede Driands auf der Abrüstungskonferenz von der drohenden deutschen Gefahr hat sich Deutschland bereit erklärt, Frankreich neue Garantien zu geben, um ihm die Furcht vor dem gefährlichen deutschen Nachbarn zu nehmen. Das heutige Deutschland. (Vom Verfasser der Aufsätze „Das Wilhtlminisä)« Deutschland'.) ll. Bon den Parteien der Linken wird behauptet: Alldeutsche, Generäle, Schwerindustriclle, kurz -die sage«. „Kriegsverlänge rer', hätten

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