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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 840 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
822 Thürheim in Mailand kennt oder will man den Charakter dieser gutmütig irregeleiteten und miss brauchten Nation nicht kennen. Ich aber kenne sie besser und bald wird man mir nicht Unrecht geben können.' 1 ) Ganz andere Lehren hatte Ober finanzrat Ritter aus der Vergangenheit gezogen. Er gab dem König den Ratr kommt Bayern wieder zur Regierung, so „wären Ausschüsse vom ganzen Lande, wie es bei den alten Landtagen geschah, einzuberufen und ihre Wünsche und Beschwerden entgegenzunehmen

; diese Massregel würde wahrscheinlich mehr nützen als alle Truppen', 2 ) Ein Teil der gegen Bayern erhobenen Klagen fand schon in dieser Übergangszeit seine Er ledigung, indem die unter dem Titel der Kirchenpolizei geübten Vexationen unterblieben. Die französischen Generale — auf sie kam es ja an — hatten keine Lust, die Wege eines Hofstetten zu wandeln. Nach drei Jahren zum erstenmal wieder durften die Glocken die Feier der Christnacht verkünden. 8 ) Ober die Verrichtung Thürheims in Mailand war weder

in Innsbruck» noch in München durch Monate etwas bekannt. Erst im Februar liess er etwas vernehmen, und das war nicht hoffnunggebend. Von Woche zu Woche auf Eugens Rückkehr aus Paris harrend, wagte der Graf bei dessen Stabschef, dem Grafen Vignolle, eine Anfrage. Die Erwiderung lautete, man würde einem bayrischen Hofkommissär we'der den Etsch- noch den Eisackkreis überlassen. Nun wollte Thürheim erst recht den Vizekönig selbst sprechen. Der langte am 17. Februar in Mailand an. Am fol genden Tage wurde

zu bleiben. 4 ) Thürheim wusste genug. Es ist, schreibt er nach München, für uns gar nichts zu erwarten. „Man hat von jeher gesehen, dass von Mailand aus die Verdrängung der ') Weichs an Montgelas, Miesbach 1. Dez. M. St. 2 ) Ritter an den König, 4. Dez. s h Im Eisackkreis hatte Baraguay die spezielle Erlaubnis gegeben (Mém. de Mais). Taufkirchen an Montgelas 25. Dez.: „Gestern abend hatte man hier in Innsbruck ein eigentümliches Schauspiel. Während die Leute das Theater verliessen, sah man eine Anzahl

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Bücher
Jahr:
1910
Aus Bozens Franzosenzeit.- (Beiträge zur neueren Geschichte Österreichs ; 5)
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Seite 65 von 92
Autor: Hirn, Josef / von J. Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 90 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 102.083 ; II 102.083
Intern-ID: 213839
freilich wohl Geduld, aber was kann am Ende Widriges herauskommen? Es bleibt Ihnen immer der Trost, der guten Sache mit reinen Absichten gedient zu haben. Lange kann es wohl auch nicht mehr währen — vielleicht bringt die Post von morgen eine günstige Wendung. Wie sehr würde dieses freuen— Ihren bekannten Freund.' 1 ) Solche Post blieb noch monate lang aus. Auch Freundesbriefe von Mailand aus denselben Tagen gaukelten ihm das Phantom baldigster Freilassung vor. Die Forschungen über die Schriftstücke

und über Chi mei Ii. setzte der Untersuchungsrichter ununterbrochen fort. Seine Fragen gingen nach Mailand, wo Chimelli ansässig und von wo die Briefe aufgegeben waren, ebenso an den Generalprokurator, der vielleicht bei seinem Verkehr mit den Vormündern irgend etwas Einschlägiges aufgefangen haben konnte. Eine Rück äußerun g von Trient liegt überhaupt nicht vor. Was aber der Generaldirektor der Polizei in Mailand, Mosca, als Antwort schrieb, war kein Belastungsmaterial. Was man sich von Lacroix erzählt

, so heißt es da, ist mir nicht unbekannt-, aber über die Quelle kann ich keine Auskunft geben, ebensowenig über die Briefe; Chimelli, jetzt abwesend von hier und in Hamburg, hat sich vor einiger Zeit in Mailand als Kaufmann niedergelassen, seine Aufführung war stets tadellos und hochansehnliche Leute sprechen von ihm sehr günstig. 2 ) Der beständige Aufenthalt im feuchten, engen Raum und der Mangel an gewohnter Bewegung — Plattner war ein großer Freund des Landlebens — steigerte seine Unpäßlichkeit

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 839 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
keiner sich der bayrischen Untertänigkeitspflicht erinnerte und vor der Annahme an fragte, verletzte den an Strammheit gewöhnten Finanzdirektor aufs tiefste. Daher hatte er nur noch eine Bitte an den König: ihn nach München abzurufen. Während dieses Stadiums der Ungewissheit und der sich häufenden Verdriesslichkeiten kreuzten sich in bayrischen Regierungskreisen die ver schiedensten Meinungen, wie künftig das Land — wenn Thürheim mit gutem Bescheid aus Mailand zurückkäme — zu behandeln wäre. Der königliche geheime Rat

, wie die Gnade und Humanität unserer Regierung von dieser dummen, fanatisierten, hinterlistigen und doch feigen Nation ge lohnt wird. Ich möchte stets mit Cato rufen, ceterum puto Tyrolim esse delendarn. Wir erleben noch eine fünfte Insurrektion dieser niederträch tigen Kerls. Und wenn man mich in München auslacht, so erinnere ich daran, dass ich am 11. April auch ausgelacht wurde. Aber in München ') Widder an den König, 20. Dez. 2 ) Widder: „Auch Thürheim in Mailand wollte ich benachrichtigen

. Aber ich hatte bisher schon erfahren, dass die französischen Sendungen anstandslos befördert wurden, während man bayrische unterschlug. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, (weil Vial das Mieten der Postpferde ohne sein Wissen untersagt hatte), als dass ich heimlich nach Roveredo reiste und den dortigen Polizeiaktuar Grafen Alberti unter irgend einem Vorwand zur Reise nach Mailand beauftragte, damit er an Thürheim meine Depesche übergebe. Glücklich kam ich wieder heimlich nach Trient zurück.'

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Bücher
Jahr:
1910
Aus Bozens Franzosenzeit.- (Beiträge zur neueren Geschichte Österreichs ; 5)
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Seite 72 von 92
Autor: Hirn, Josef / von J. Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 90 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 102.083 ; II 102.083
Intern-ID: 213839
Plattner, für den abermalige Befreiungsgesuche des Handels gerichtes und der Handelskammer an die obersten Instanzen in Mailand gingen, wurde im Laufe des jänner zwar verhört, aber eine förmliche Entscheidung brachte auch dieser Monat nicht. Nur ein Ergebnis, und das kein belangloses, war zu verzeichnen: die Mitglieder des Gerichtshofes sprachen sich dafür aus, Plattner sei der Haft zu entlassen. Recht kleinlaut eröffnete dies der Staatsanwalt seinem Minister: unter solchen Umständen könne

. Solchem Kommando mußte gehorcht werden. Der Gefan gene, mit welchem Mitte jänner noch ein zweites Verhörsproto koll aufgenommen worden war, saß weitere drei Wochen in seiner Einsamkeit, harrend auf eine Entscheidung. Unbekannt mit der zu seinen Gunsten sprechenden richterlichen Meinung, die aber vor dem Druck aus Mailand zurückzutreten hatte, raffte sich Plattner wieder empor, um seiner schwebenden Pein ein Ende zu machen. Überzeugt, daß er sich im Laufe der bis herigen Verhandlungen von der Beschuldigung

der Verleumdung des Obersten gänzlich gereinigt habe, sagte er sich, der Grund für die ihm zuteil werdende Behandlung müsse wohl anderswo liegen. Sollte er etwa ein politischer sein? Aufklärung darüber erhoffte er vom Generaldirektor der Polizei in Mailand. Freilich war während seiner Haft an die Stelle des ihm persönlich bekannten Staatsrates, des Grafen Mosca, ein anderer getreten. Aber auch diesen wagte er anzugehen. Verweisend auf seine der Regierung und den französischen Generälen erwiesenen Dienste

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