bezeichnet werde, das sei eine Wertheinschätzung der Regierung. Mit 30 Lire würde also der italienische Wein bis an die nördliche Grenze Tirols, nach Kufstein, gestellt werden. Meine Herren! Die italienische Regierung selbst hat gewiß nicht zu niedrig gegriffen mit dieser Ziffer, sondern es mußte ein höchst erklärliches Bestreben der italienischen Regierung sein, eine möglichst hohe Ziffer einzusetzen, aber auch diese Ziffer zeigt, daß es gar nicht möglich ist, mit solchen Preisen concurriren
politische Gründe für die Regierung in Betracht und sie sollte sich denselben nicht verschließen. Ich erinnere die Regierung daran, mit welcher Energie sie im Tiroler Landtage vor etwas mehr als Jahresfrist dem Autonomieantrage der Herren aus Jtalienisch-Tirol entgegengetreten ist; nicht einmal zum Worte kommen wollte man diese lassen und Man hat ihnen die Debatte abgeschnitten. Die Re gierung ist dabei von dem Gedanken beseelt gewesen, daß sie gewissen Bestrebungen entgegentreten müßte. Ja, meine Herren
, erkennt denn die Regierung nicht, daß durch diese Zollclausel in der angedeuteten Richtung eine ganz andere, viel größere Gefahr in Jtalienisch- Tirol heraufbeschworen wird? (Sehr nichtig! rechts.) Weiß denn die Regierung nicht, daß gerade im Land volke, gerade in der bäuerlichen Bevölkerung und in der großen Masse des Volkes jene Kreise zu finden sind, die in treuer Anhänglichkeit an Oesterreich halten, daß dort vorzüglich die österreichisch gesinnte Bevölkerung zu sfnden ist? (Sehr richtig! rechts
nun von 20 fl. auf 3 fl. 20 kr., und was das in der Richtung für eine Wirkung hat, das möchte ich der Regierung zur Erwägung anheimgeben. Aber auch in Deutsch-Tirol hat die Bewegung eine Höhe erreicht, der gegenüber die Regierung nicht gleich- giltig sein kann. Ich muß da noch etwas vorausschicken. Der Herr Minister sagte, die Clausel sei im alten Gertrage ge standen, ohne von irgend einer Seite angefochten worden zu sein. Darin liegt gewissermaßen ein Vorwurf, als hätten wir zu einer Zeit, wo die Clausel durch andere Ver hältnisse
für uns keinen Nachtheil bot, uns dagegen nicht ausgesprochen. Jetzt, wo wir die Gefahr sehen, wo sie uns im Lande lebhafter vor die Augen getreten ist, als der Regierung hier in Wien, war es eben unsere patri otische Pflicht, die Bevölkerung aus die drohende Gefahr aufmerksam zu machen, damit sie alle legitimen Mittel noch in letzter Stunde in Anwendung bringen kann, um dieses Unglück vom Lande abzuhalten. Der Minister hat zwar von „starken' Mitteln gesprochen, er hat aber nicht gesagt, worin diese bestanden