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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1905
Umfang: 8
Seite 2 „Der T ip^o I e Donnerstag, 27. IM kruten. Wie aber leben und regieren ohne Geld und Militär? DaS geht nicht. Die Regierung braucht Geld, der „Kaiser' Rekruten. Wenn dann beide das Nötige nicht bekommen, müssen sie früher oder später — „Bankerott' sagen. Das ist eine Art von Revolution. Und ich rate meinen lieben Lesern,, daß sie sich dieser Revolution ati sch ließen mögen. ES kostet kein Blut, kein Leben. ^ ... Hier am Lande fürchtet man sich v o r dem AuSbruch der — blutigen Revoln

ist noch nicht gesunden. . Er soll OsfizierS- uuisorm getragen haben und umgekommen fein. Man behauptet jetzt, das Attentat sei durch eine geworfene Bombe ausgeübt worden, wahrscheinlicher aber ist die Version, daß eS sich um ewe Bombe mit Zeitzünder handelte. Offiziell will man Beweise haben, daß mazedonische Revolutionäre die Urheber des Attentats seien. Zahlreiche Haussuchungen bei Armenier und Bulgaren wurden vorgenommen. In Kaiser Wilhelm N. KMev Nilslsns vl. von Swhlgud. der ersten Aufregung nach der Detonation

luden viele Soldatm ihre Gewehre und legten an und nur durch die Kaltblütigkeit, des Sultans, der ihnen mit einem Wink einzuhalten befahl, wurde ein Blut bad verhindert. i - Z>ie Ereignisse in Rußland. ZnsammeukuVst des Zaren und des Kaisers Wilhelm. Ter Zar hat die Reise nach Finnland am 22. dS. tatsächlich angetretA, um in den finnischen Gewässern mit dem d e n t s che «Kaiser zu sammenzutreffen. Die Reise erfolgte auf der Jacht „Polarstern'. In Begleitung des Kaisers befindet fich Großfürst

Michael Alexandrowitsch, sowie der deutsche Marine-Ättachee Korvettenkapitän Hintze. Am 23. dS. ist der deutsche Kaiser .vor Bjoerkoe gegenüber Kronstadt eingetroffen. Dort lag auch das Schiff des Zaren vor Anker. Die Monarchen besuchten fich gegenseitig auf ihren Jachten. Nach einer längeren Unterredung mit Kaiser Wilhelm kehrte de^ Zar am ^nächsten Tage wieder nach Rußland zutück'^ Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß Ae Monarchenbegegnung von hochpolitischer Bedeutung ist. Interessant

ist eS, die Stimmen englischer' Blätter zu hören, von denen die „Morning Post' fich in folgender Weise äußert: „Es ist schwer für den russischen Herrscher, in seinem eigenen Lande einen uneigennützigen Rat schlag zu erhalten, und noch schwerer ist eS für ihn, zu glauben, daß ein Ratschlag, der von einem Unter tanen kommt, uneigennützig ist. Es ist deshalb wohl möglich, daß er in einem Meinungsaustausche mit einem Freunde-und einem starken Manne, ivie der deutsche Kaiser es ist, Erleichterung sucht.' — DaS Blatt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.07.1919
Umfang: 8
Deutschösterreichs statt, während die Nationalver sammlung ihre Beratungen in einem Reb-nfaal? hielt. Es kam zu scharfen Auseinandersetzumyei» zwischen Kommunisten u. Sozialdemokraten. Als ein Redner den Kommunisten vorwarf, daß sie» sich bestechen ließen, entfernten sich diese aus dem Saale. Friedrich Adler stellte fest, daß der Wi derstand des Proletariates Deutschösterreichs ge gen die Einflüsse Münchens und Budapests zuv Errichtung der Räterepublik dessen Rettung war. Die Auslieferung Kaiser Wilhelms

. Nach englischen Zeitungsmitteilungen wird sich Holland der Auslieferung des Kaisers Wilhelm widersetzen, es sei denn, daß es der Gewalt wei - chen müsse. Wenn der Völkerbund die Ausliefe- rung beschließt, wird die Regierung den Kaiser nahelegen, Holland zu verlassen. Bethmann-Holl- weg, der frühere Kanter, weist in einem Briefs an Ministerpräsident Clemenceau nach, daß füv die gegen Deutschland erhobenen Beschuldigungen nicht der Kaiser sondern der Reichskanzler verant wortlich ist. Er bittet deshalb

, man möge ihn selbst und nicht den Kaiser und dis Generäle zur Ver antwortung ziehen. Diese Entschließung des Ex-ReÄhskanzlers hat in Deutschland tiefen Eindruck gemacht. Nicht nur die Alldeutschen, sondern sogar die Sozialde mokraten bekämpfen heftig das Verlangen der Entente zur Auslieferung des Kaisers und es sind Unruhen zu befürchten, wenn die Regierung diesem Verlangen nachgeben sollte. Gegen die Flucht Kaiser AlilhÄm». Auf eine Anfrage im englischen Unterhause hat der Staatssekretär für Aeußere

Angelegen - heiten geantwortet^ daß die Regierungen der Ver bündeten durch ihre Vertreter im Haag Schritts bei der holländischen Regierung unternommen hob. ben, um sie von der Notwendigkeit zu üb-rzugen, daß wirksame Vorkehrungen gegen die Flucht Kaiser Wilhelms getroffen werden müssen. In politifchen Kreisen im Haag, berichtet di? »Agenzia Radio' rechnet man bestimmt darauf, daß Kaiser Wilhelm sich entschließen würde, Hot land zu verlassen und vor das internationale Ge richt zu erscheinen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.04.1921
Umfang: 8
der Sonderzug den Bohnhos. Budapest. 6. April. Z5clm Acbcrschrcite» der unaarifch-öslerrcichjschcti Krslizc waren die Nolabl- litäkcn der Umgebung mik dem Aürsken Äalt.Mtl an der Spitze verzammelk. vi.» sich vom abreisenden König zu verabschieden: auch eine Abordnung der Städte vnd Orte Weftmigarns fand sicy ein. Wöh rend die Awsik die ungarische Hymne spielte, be grüßte der Exkönig die zahlreichen Ann«sen5en. Sozialdemokraten wollen d«n Kaiser anflegeln. Als de: Sonder^ug mit König Karl in Frohn- leiten

(Steiermark) eintraft war aus Bruck die Nachricht Angelangt, daß dort auf dem Bahnhof mehr als tausend Sozialdemokraten, die teil? aus der Stadt. teils solche, die aus Kapsenberg herbei geeilt waren, versammelt waren, um bei Aniunft des Sonderzuges gegen den Kaiser zu demonstrie ren. Auf diese Nachricht bin wurde der Zug in ?rohnleit:-n auf Veranlassung de?; Landeshaupt mannes Dr. Rintelen angehalten Der sozialdeme- kratifche Landeshauptmann von Niederösterreich, Sever, verhandelte telephonisch

und bei dem viertelstündigen Aufenthalt in der dor tigen Station keine wesentlichen Zwischenfälle. Zn Innsbruck. Gestern mittags um 12.13 Ahr kam der aus vier Wagen, bestehenden Sondcrzug, der den Kaiser führte, in Innsbruck an. Auf dem Bahnhosplatze hatten sich viele Neugierige angesammelt, die je doch nicht auf ihre Rechnung kamen. Das Betreten des Bahnsteiges war ausnahmslos verboten, alle Zugänge durch Gendarmerie und Polizeiposten ab gesperrt, ja selbst die Aussicht war durch eine auf das erste Geleise gestellte

des Direktionsbereiches mit. Der Bahn- hofr<.'siaurateur Herr Moser hatte die Verpflegung für die 54 Begleitpersonen übernommen. Während des IS Minuten langen Aufenthaltes auf dem Hauptbahnhose bekam niemand den Kaiser zu Ge sicht. Erst nach Verlassen der Station bei der Bahk Übersetzung Karmclitergasse trat er aus seinem Abteil in den Korridor. Er trug einen grauen Reiseanzug und hat sich im allgemeinen da er wie der die frühere Barttracht trägt, nicht viel verän dert. Die beim Bahnübergang angesammelten Leute

, wenn man sich erinnere, daß vor einer Anzahl von Fahren der serbisch» KZ» n!.g Peter in Gens das Asylrecht der Schweiz genos sen habe. König Karl in der Schweiz. Zürich, k. April. Kaiser Karl wurde in Buch» von» schweizerischen Oberst Kieling empfangen UNS ist nach Erledigung der Pahsörmlichkeiten. beglei tet von schweizerischem Militär nach Ludern, seinem n nen Aufenthaltsort weiterger» ist. Kaiserin Zita oht ihn in Buchs empfangen und die Reise mit ihm nach Luzern zurückgelegt. Wie verlautet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1905
Umfang: 8
Presse geschürt. So schreibt „Független Magyar- orSzag': Der österreichische Kaiser hat der magyarischen Nation den Krieg er klärt. (Gerade das U m g e k e h rte ist der Fall.) .Die magyarische Nation steht vor einer schwelen, verhängnisvollen Prüfung und hüt volle Kaltblütig, keit und Nüchternheit notwendig, um eine der Nation würdige Antwort zu geben. — Das Organ der Sozialdemokraten, „NepSzava', sagt: Daß die u n- garische Nation aus der Burg hinaus geworfen wurde, halten wir vaterlandslosen

gegen den Kaiser unter dem Titel „Des Kaisers Faust'. Es ist seit laugen Jahren der erste Fall, daß eine Tageszeitung in Ungarn konfisziert wurde. (!) - Auswärtige Stimmen zur Aeichskrise. Der offiziöse „Daily Telegraph' spricht mit tiefem Bedauern die Ansicht aus, die ungarische Krise sei noch mehr als die russischen Unruhen eine er usteGesahr für den europäischen Frieden. Er kann keine auch nur plausible Lösung der Krise entdecken und doch müsse diese ganz Zentral europa in Konvulsionen stürzen

die „Wiener Allgemeine Zeitung' folgende interessanten Mitteilungen, die so manche bisher un verstandene Frage aufzuklären im stände find. „Die erste Frage, die sich dem unbeteiligten Beschauer aufdrängt, heißt, warum die Koalitionsführer un gnädig vom Kaiser empfangen wurden. Antwort : Weil die Ungarn ihr Wort nicht ge halten h ab en. Die Sache entwickelte sich ganz von selbst. Hervorragende Koalitionsführer hatten in Wien wissen lassen, daß sie nicht abgeneigt wären, ew Kompromi ß z u s chließ

der Landtag an den blutigen Krawallen in Innsbruck unschuldig sei. Der jetzige Statthalter hat sich um Tirol gewiß sehr verdient gemacht, aber wenn wegen ihm kew Landtag abgehalten würde, so soll er lieber gehen. Man gebe Gott, was Gottes ist, dem Kaiser, was des Kaisers ist, aber auch dem Volke, was drs Volkes ist. Dasselbe verlangt vor allem gründliche Aenderung des Wahlrechtes im Landtag und Reichsrat. (Beifall) Herr Abg. Schraffl sprach über dm österreichischen Reichsrat und das Verhältnis zu Ungarn

Wahlrecht rief große Entrüstung hervor. Mit der Aufforderung festzusammenzuhalten wie imJahrer 1809 und einzustehen alle für einen und ewer für alle, schloß Redner unter großem Beifall und Hochrufen seine schönen Ausführungen Da sich niemand zum Worte meldete und keine Anträge gestellt wurden, so wurde die so schön verlaufene Versammlung nach dreistündiger Dauer mit einem Hoch auf Papst und Kaiser und auf die anwesenden Abgeordnete» geschlossen. Die Sartamentseröffuuug. Unter großer Spannung erfolgte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 05.04.1921
Umfang: 8
Seite L Moment nachsagte. Wäre der Rcstaurationsversuch König Karls in Ungarn selbst auf größeres Ent- gcgcnlonimen gestoßen und hätte er sich im Lande durchgesetzt, dann wäre es heute noch fraglich, ob Frankreich, das bei dem Abenteuer so ermunternd inilhals, auf dem Rüäiritt des Exkaisers bestanden häUc. Co kam die Enlentenote erst im Augenblick, als sich bereits zeigte, daß der Widerhall in Un garn selbst nur schwach war. Kaiser Karl konnte jedenfalls onnchincn, daß Frankreich

auf keinen Fall militärisch interveniert hätte, wenn er sich mit Hilfe der monarchistischen Parteien und der Armee durchgesetzt hätte. Die Mitglieder der klei» nen Entente aber hätten kaum gegen Frankreich Stellung nehmen können. Heute kann der Nestau rationsversuch als erledigt gelten, wenn auch Kö nig Karl selbst noch in Ungarn verbleibt und den Ausgang der Diskussion in der Nationalversamm lung abwarten will. In der Beurteilung Kaiser Karle als Person möchten wir aus guten Gründen zur Vorsicht mah^. nen

. Kaiser Karl hat bekanntlich eine ganze Mas se Feinde. Die Urteile über ihn und sein Verhal ten geht diametral ausen. ander. Selbst ein Mann, wie der frühere Kriegsminister Frhr. v. Stein, spricht in feinen Kriegserinnerungen sehr scharfe Urteile wider ihn aus. Und der österreichische Ge neral Krauß, der allerdings stark alldeutsch orien tiert ist, dessen soldatische Tüchtigkeit aber nicht be stritten wird, stellt der Befähigung des Exkaisers kein gutes Zeugnis aus. Andererseits treten

be- achtenswerte Persönlichkeiten für ihn ein. und das „Neue Reich', die Halbinonarschrist der öster reichischen Katholiken, in der die katholische Intel ligenz von Oesterreich zu Wort kommt, hat schon in mehreren beachtenswerten Artikeln, die von hervorragenden Persönlichkeiten mit Namen ge zeichnet waren, Gelegenheit genommen, viele der umgehenden Behauptungen über den Kaiser und die Kaiserin Zita als haltlose Verdächtigungen nachzuweisen. Was insbesondere stutzig machen sollte, das ist, wie auch der „Bad

. Beobachter' mit Recht hervorhebt, der abscheuliche unrittcrliche Kampf, den gewisse Blätter fortwährend — schon während des Krieges — gegen die Kaiserin Zita führen. Sie wird, wie der Kaiser selbst, ohne wei teres des Verrats an der Sache Deutschlands be schuldigt in dem Sinne, als ob sie es mit Italien und Frankreich gehalten habe. Das sind zweifellos Verleumdungen, die insbesondere von denselben antilatholischen Elementen ausgehen, die mit al lerlei Andeutungen und Verdächtigungen von je her

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 05.03.1903
Umfang: 8
und verhöhnte das tschechische Staats recht. Sie erklärte sich solidarisch mit den deutschen Landwirten, betonte die Notwendigkeit einer ständischen Interessenvertretung und beschloß unter stürmischem Beifalle die Absendung eines Huldigungstelegrammes an den Kaiser, sowie Zu stimmungsdepeschen an die gleichzeitig tagenden Ver sammlungen deutscher Landwirte in Lobositz und Teplitz. Endlich beschloß die Versammlung die Ent sendung einer Massendeputation nach Wien, damit das Rayonierungsverbot zu Gunsten

darauf legen, daß die deutschen katho lischen Priester., unter denen viele gut national gesinnte Männer sind, dem nationalen Ge danken erhalten bleiben. Ausland. Kaiser Wilhelm und der neue Kurs in Bayern. Die „Münchner Post' will aus angeblich aus gezeichneter Quelle erfahren haben, wie Kaiser Wilhelm üb'r die bayerische Krise denke. Der Kaiser teile die Bedenken über dieselbe nicht. Er habe ge äußert, das Ausscheiden von Protestanten aus dem Ministerium sei eine Genugtuung für die Klerikalen

Erfährungen haben uns aber gezeigt, daß die Minorität immer noch an dem Gottesgericht des Kampfes festhält, wenn auch die große Majorität zu der Ansicht gekommen ist, daß eine derartige Einrichtung lächerlich und barbarisch ist. Nur ein energisches Eingreifen von Seiten der höchsten Autoritäten kann das Duellwesen beseitigen. Es ist kurz gesagt nötiger, die Herrscher, und in erster Linie den deutschen Kaiser, zu bekehren, als die öffentliche Meinung zu unterrichten. Sollte es der Konferenz gelingen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1918
Umfang: 8
für jene Gewalten, die bisher den Krieg geführt haben. Die Antwort auf die österreichisch - u n g a rische Note ist bisher nicht «-ingelangt. Die für uns bestimmte Note durfte, wie uns aus out informierten Wiener Kreisen mitgeteilt Als der sozialdemokratische Abgeordnete Seliger dem im nordböhmischen Notstandsge biete weilenden Kaiser den Wunsch der Arbei terklasse nach dem Frieden in beredten, freinm- tigen Worten vortrug, enoiderte der Kaiser: „Das ist auch mein heißer Wunsch und meine unablässige Sorge

.' Abgeordneter Seliger betätigte das mit den Worten: „Wir wissen es'. Und erst kürzlich bemerkte der Monarch zu dem bei ihm in Audienz erschienenen Ober- rabbiner von Wien Dr. Chajes: „Sie wissen — ich muß es ja nicht immer wiederholen — daß ich den Frieden will, und zwar vom ersten Tage meiner Regierung an.' Wo immer der Keiser erschien, sei es in Budapest, Pozsony oder Brasso, in Krakau, Innsbruck oder Bozen gewesen, wurde der Kaiser in den Erwiderungen auf Huldigungs ansprachen ein überzeugter Bekenner

der Frie densidee. Mit leidenschaftticher Wärme gab der Kaiser erst kurzlich bei der Begrüßung der aus Ungarn heimkehrenden Kinder seinem Wunsche und Willen Ausdruck, die Welt aus der drangvollen Zeit des Krieges herauszuführen. Die Völker der Verbündeten haben das gar bald erkannt: noch hatte der Kaiser nicht lange regiert, so ward ihm schon das schmücken de Beiwort zuteil: „Der Friedenskaiser — der Bolkskaiser'. wi6>, mit der an Pe d«Mhe RWenmg kaum ganz gleichlautend sein. Wenn die Antwort Wilsons

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 10
Datum: 01.04.1905
Umfang: 10
. Wenn' die Nachrichten vom Kriegsschauplatze anfangen spärlicher zu werden, dann kommen regel mäßig die englischen Blätter mit Meldungen über JnterventionSversnche. Die Rolle des Vermittlers wird bald dem Präsidenten Roosevelt, bald dem König Eduard, bald der französischen Regierung zugewiesen und jetzt hat fie der Londoner „Standard' wieder dem deutschen Kaiser zugeteilt. Das Blatt läßt sich seine Meldung, um ihren Wert zu erhöhen, aus Petersburg senden. Danach hätte Kaiser Wilhelm jüngst an den Zaren geschrieben

und ihm seine freund lichen Dienste angeboten. Witte, heißt es dann weiter, machte den Versuch, den Zaren zu bestimmen, den Rat anzunehmen, aber der Zar wandte sich wütend von ihm ab und rief: „Also auch Sie raten das! Ich bin erstaunt, Sie find kein russischer Patriot!' Damit hat aber der „Standart' noch nicht genug, im Gegenteil, er meldet weiter, daß der deutsche Kaiser dem Vernehmen nach ewige Tage später einen zweiten Brief geschrieben und dringend geratm habm soll, Wittes Vollmachten zu erweitern

, aber der Zar warf dm Brief beiseite mit der Bemerkung: ^ES wird lange dauern, bevor ich den Rat befolge.' Daß der deutsche Kaiser, nachdem der Zar auf da'S ent schiedenste erklärt hat, jede Art von Intervention als einen unfreundlichen Akt anzusehm, auch nur einen darauf abzielenden Brief geschrieben habm sollte, das glaubt wohl der „Standard^selbst nicht. Möglich, daß Witte, der ja stets ÄS der „Friedens apostel' galt, auf eigene Faust den Zarm zum Friedensschlüsse zu bewegen suchte. Nun veröffentlicht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 15.07.1919
Umfang: 8
noch rschk abgeschlossen. Aus Deutschland. Kaiser Wilhelm» Hochgericht. Wie der „Secolo' aus London, 11. Juk, be richtet, stoßt die Auslieferung Kaiser Wikhelms auf große Schwierigkeiten. Auf den bloßen Antrag Englands wird Holland nicht eingehm und eme Forderung der AWerten ist nicht M erwarten, weil die Beteiligten über die Verantwortung und Aburteilung des Kaisers keineswegs einig sind. Die einzige Macht, der Holland nachgeben müßte, ist der Völkerbund, aber der Völkerbund ist noch lange

nicht ein Völkerbund und wenn er einmal tatsächlich Kraftgestalt annimmt, so werden die einzelnen Völker sicher nicht mit England ein Leib und eme.Seele sein. Der König von England verlangt die Auslie ferung und Aburteilung des Kaisers, weil er durch die „Grausamkeit deutscher OfWere einige liebe Freunde verloren hat.' Die UmgebMg des Kö - nigs teilt jedoch nicht fein? Auffassung, mindestens niO die näheren Verwandten des Kaisers im englischen Königshaus«. Auch der Kaiser von Japan hat sich gegen die Auslieferung

zu sein. Nachrichten aus Holland besagen, daß Kaiser Wilhelm nicht daran, denke aus Holland zu fliehen. Die Blockade gegen Deutschland aufgehoben. Paris. 12. Juli. (Sief.) Nach Überprüfung und Richtigbefund der RatifjAerung des Frie densvertrages durch Deutschland, hat die Frie - denskonferenz beschlossen, die Blockade aufzuhe ben. Die französische Regierung schritt sofort zur Ausführung dieses Beschlusses. Eine heute er - schienen« Kundmachung ordnet die Aufnahme der Handelsbeziehungen mit Deutschland an: es Uder

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 01.09.1900
Umfang: 10
Samstag, 1. September 1900. „Der Tiroler' Seite 7 Hefte im Werthe von 8 Dukaten und 225 Kronen mit Zierden abgehalten. — Der hochwürdigste Herr Fürstbischof von Brixen trifft in der ersten Halste des Monats September in Brnneck ein, um die Re- ^ovierungsarbeiten im Schloss Bruneck zu besichtigen. — Am 8. und 9. September findet zu Bruneck eine Ausstellung des Schuhmachercurses statt. Kirche, Schule, Staat. Der Kaiser reist am Nachmittag des 10. Sep tember mittels Separat-Hofzuges der Nordahn

von Wien nach Jaslo in Galizien, um den großen Ma növern des 1, 6., 10. und 11. Corps beizuwohnen. Die Fahrt wird derartig eingetheilt, dass der Mo narch schon am 11. September früh den Corps manövern, die jedoch schon tagsvorher (10.) begin nen, . anwohnen wird. Die Corpsmanöver, werden am ^5. geschlossen, worauf der Kaiser nach Wien abreist und sonach am Sonntag, den 16. September dort eintrifft. Laut den bisher bestimmten Dispo sitionen wird der Schah Mouzaffin Ed-din am 20. September zum Besuche

Abbildung der Schutzmarke und Unterschrift zu achten, womit die Verpackung der echten Mariazeller Mogentropfen ver sehen ist. '> ^ Vermischtes. Gezahlt wird dennoch nichts. Bekanntlich hat Kaiser Wilhelm am 6. Juli eine Belohnung von tausend TaLls für „jeden geretteten Europäer, welcher lebend einer kaiserlich deutschen oder sonstigen srem den Behörde übergeben wird', ausgesetzt. Da nach einer Zusammenstellung des „Ostasiatischen Lloyd' rund 1000 Europäer sich in Peking befunden haben, so dürften

auf 18.000 Mann angegeben. Dann würde jeder einzelne Mann 260 .bis 300 Mark erhalten, eine Belohnung, die den Soldaten angesichts der ausgestandenen Mühsale und Strapazen wohl zu gönnen wäre und für die sie dem deutschen Kaiser stets dankbar sein würden. — Wir bemerken zu dieser Berechnung, dass sie an scheinend aus einer falschen, Basis ausgeführt ist. Ein Haikuan-Tael ist nicht 6 Mark, sondern nur circa 3 Mark wert, die Summe verringert sich also um die Hälfte; gezahlt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 27.03.1919
Umfang: 12
die Teilnahme Deutschlands am Völkerbund und sagte, es gebe niemcmd in Deutschland, ? ' d!e Regierung Verschiedene Nachrichten. Kaiser Karl in der Schweiz eingetroffen. Am 23. März ist Kaiser Karl mit seiner Fa milie nur einem von den Engländern ihm zur Verfügung gestellten Extrazug von Wien nach der Schweiz abgereist. Die kaiserliche Familie wurde von dem englischen Oberst Strutt und einer mi litärischen Abteilung begleitet. Am 24. März langte das Kaiserpaar in der Schweiz an. Die Ab reise erfolgte wegen

. Nach einem Bericht aus Wien soll in der nächsten Zeit ein Gesetzescnn rag der Nationalver sammlung zur Annahme vorgelegt werden, wo - i-in die Entthronung des Hauses Habsburg und die Ausweisung der kaiserlichen Familie und aller Er?berzoge verlangt wird. — Das ist. soweit es den Kaiser betrifft, wohl nicht mehr notwendig. Die Forderungen der Trientiner Lehrerschaft. Die Trientiner Lehreroereinigung hielt am 16. März in Trient eine Versammlung, in der eine Resolution gefaßt wurde, in der es heißt: Die Trientiner

. : Die deutsche Regierung hat einen Eil herausgegeben, wonach kein Ungehörig der Entente Deutschland ohne spHt Bewilligung der deutschen Waffenstillstands!« Mission betreten darf. Im Erlaß heißt Deutschland brauche nicht Kontrollkommissior sondern Brot und Frieden. . In P'r eußen ist eine Ministerkrise i! getreten. : Kaiser Wilhelm wurden von Regierung Deutschlands 600.000 Mark sen. Das Gesamwermögen des Kaisers soll nach einer Meldung des „Newyork American 7S Millionen Mark belaufen. Nach einer Meldung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 31.01.1920
Umfang: 8
in den ErsenbahnbetriebswerkftSt- ten. die die Gewerkschaften als undurchführbar ablehnen. Neue Minister. München. 30. Jänner. An Stelle Les früheren Reichsschatzministers Dr. Mayr soll Kommerzienrat N e u h a u s-Schwetzingen tre ten. — Der bayr. Finanzminister Speck ist zurückgetreten und wird durch den Ministerial rat Köster ersetzt. Die Eaieute besteht auf der Auslieferung Kaiser Wichelms. Paris. 29. Jänner. ..Newyort' Herald' behauptet, daß die letzte Pariser Botschafter- tonferenz auf der Auslieferung Kaiser Wil helms

bestehe. Eine Konnnission werde eine neue Note an Holland ausarbeiten. Man er wartet. daß die am Montag zusammentretende Botschafterkonferenz die Note absenden werde. Berlin, 29. Jänner. Die deutsche Re gierung ließ in Paris eine Note überreichen, in der alle innen- und außenpolitischen Gründe, die gegen die Auslieferung Kaiser Wilhelms spreche, klargelegt werden. Stalle«. Die Adriafrag«. — keine Lösung. P ari s, 29. Jänner. Gestern abends lief die den Iugoslaven gestellte Frist ab. Früh langte

wird mm Gelegenheit erhalten, sich zu! rechtfertigen. I : Die ungarische Friedensdelegation hat zur Vorbringung chrer Bedenken eine Frist bizl zum 12. Feber verlangt. : In Budapest wird am 2. Feber eine! große monarchistische Demonstration stattsiii<I den. Die Damen des Hochadels werden bei ei ner Festvorstellung der Oper in den Kostüme» erschÄnen, die sie bei der Krönung Kaiser Karls trugen. : In England hat die Wahlbewegunz eingesetzt. Asquith verlangte radikale Her-s absetzung der Militärausgaben und Bermel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 17.11.1918
Umfang: 12
haben weiters folgende deutsche Bundes- wrsten für sich und ihre Häuser auf die Thro ne verachtet: Der Großherzog von Baden, Großherzog von Mecklenburg- v ly w erin, der Großherzog von Sachsen- «oburg-Gotha, und der Herzog von wachsen-Alten bürg. Der Fürst von s . eck wurde vom dortigen Arbeitrr- und voldatenrat abgesetzt. Der Hamburger Ärbei - «r- und Soldatenrat hat den Senat abgesetzte Sonntag, den 17. November. Der Deutsche Kaiser und sein Hof sollen vor ein Gericht gestellt werden. Wie aus Paris

gemeldet wird, suchten zahlreiche Abgeordnete der Kammer die Re gierung dahin zu bewegen, mit den Verbünde^ ten die Forderung zu erheben, daß der Dem- sche Kaiser der Entente ausgeliefert u. vor ein Gericht gestellt werde. Die gleiche Forderung erheben auch Pariser Blätter, wie der „Mann', der verlangt, daß der Ex-Kaiser als ei':er d-.r Hauptschuldigen des Weltkrieges vor ein freies Gericht gestellt werde. — Nach einer Meldung der Agenzia Stefani foll er die Absicht haben, sich in die Schweiz

zurückzuziehen, wo auch sein Schwager. König Konstantin, weilt. - Verzicht auf Kriegskofken-Entschüdigung. Der ..Corriere della Sera' meldet aus Paris: Die Alliierten haben in Versailles auf die Erstattung der Kriegslasten durch den Feind verzichtet. Schadenersatzforderungen sol len nach Billigkeit reduziert werden. Ob die Konserenz Maßnahmen gegen den nach Hol - land geflüchteten Kaiser beschließen wird, steht noch dahin, ist aber keineswegs sicher. Die Vorgänge tu der Schweiz. Die Schweizer Gesandtschast

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 25.07.1918
Umfang: 8
Sie bestand mehr im Geschehenlassen, im Man gel an Tatkraft gegenüber der russischen Krieqs- partei und an rechtzeitiger Erkenntnis der Plä ne der Partei des Großfürsten Nikolai, die sei ne Schwäche bis zum Verbrechen mißbrauchte. Je mehr die Schleier von den Vorgängen, die den Entscheidungen im August 1914 in Peters burg vorangegangen, fallen, desto mehr verrin gert sich die persönliche Schuld Nikolaus II., der seinerzeit in Biörkö sich sogar mit Kaiser Wil - Helm um die Schaffung eines Festlandbundes

unter Einschluß Frankreichs gegen den enali - schen Imperialismus bemühte. Ob mit Niko - laus II. der letzte Zar Rußlands „gestorben' — sein wird? Wir glauben es nicht. Donnerstag, den 25. Juli. Eine SundgebuW der Logenbrüder des Vier bundes. Die in Berlin zum ersten Male zu gemein schaftlicher Tagung versammÄten Großmeister und Abgeordneten der Großlogen Deutsch lands, Ungarns (in Oesterreich sind sie offiziell verboten d. R.), der Türkei und Bulgariens haben an den Deutschen Kai ser, den Kaiser

zufügte und 14 G- fangene machte. Im Verlaufe von Lust- kämpfen wurden 9 feindliche Apparate abgs schössen. — Der Bericht vom 2 2. Iuli melde! Fortschritte der Italiener in Albanien. Aus Etodt und Land kaiserliche Auszeichnung an einen Schul mann. Der Kaiser hat dem Professor im Gym nasium in Bozen Pater Joachim Schrosen- egger anläßlich feins Scheidens aus den> Lehramte das Ritterkreuz des Franz Josef-Or dens verliehen. Verleihung. Der Kaiser hat dem Direktor der Lehrer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 16.05.1925
Umfang: 12
als in vielen anderen deutschen Gebil den. Bei uns gab es schon damals bekannt lich viele freie Bauern: aber auch die Be drückung der Hörigen und Leibeigenen war meist nicht so schlimm wie in anderen Ge genden. Dafür traten aber am Anfang des 1k. Jahrhunderts andere ungünstige Umstände ein. Dazu gehörte vor allem die Erhöhung der Situerlast. welch« besonders während der Rcgiei-ung Kaiser Maximilians (1^S0 bis ISIS) infolge seiner Kriege, die «r führte, sehr drückend wurde. Namentlich bürdete der langjährige

. Maximilian hatte nämiich als allzugroßer Jagdliebhaber strenge Gesetze gegen das Wiidschießen erlassen, was zu übertriebener Wildhegung führt«. Kaum war der Kaiser tot, so oerbreitete sich das Gerücht, er habe auf dem Sterbebette Jagd und Fischerei freigegeben. Nun schössen die Bauern das Wild in Massen zusammen und drohten alle zu erschlagen, die sie daran hin- ! dern wollten. Die Regierung und die Be amten waren außerstande, die Ordnung wieder herzustellen. Der bäuerliche Unmut zeigte

sich auch in der Verweigerung der Steuern und grundherrlichen Abgaben. Durch die Ankunft des neuen Landesfür sten Ferdinand I. (IS23) wurde die Ruhe weniAtens einigermaßen wieder hergestelll. Zunächst waren die österreichischen Kr?n» länder. darunter auch Tirol, nach dem Tod« Maximilians an dessen Enkel, Kaiser Karl V., gefallen. Weil aber sein Reich allzugroß war — beherrschte er doch ganz Spanien! Deutsch land mit Oesterreich — trat er 1522 die Al penländer an seinen Bruder Ferdinand ab. welcher meist in Innsbruck

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1905
Umfang: 8
bringen im Sinne der Erreichung der nationalen Ideale. ^ j ^ Atislqjtd. KaiserzusammenKnvst i« der Hksee. Die Zusammenkunft^verdeutschen und des russischen Kaisers in der Ostsee erlangt durch die Situation, in der sich das.russische Reich gegenwär tig befindet, ewe groß e Bedeutung, da der deutsche Kaiser der erste Souverän ist, den der Zar nach der großm Umwälzung, die sich in Rußland zugetragen hat, sieht. Dies weist auf ew besonde res Vertrauensverhältnis zwischen dm beiden Staaten

hin und berechtigt zu weitgehenden Schlüs sen aus die Politik der beiden Staaten. Vor allem kommt hier die Stellung Deutschlands zu England, seinem größten Rivalen/ in Betracht. Deutschland sucht naturgemäß England gegenüber das Gleich gewicht w Rußland, ewe Politik, die den Traditio nen der Hohmzollern entspricht. Der alte Kaiser Wilhelm und auch Fürst Bismarck legtm auf ein gutes Verhältnis zu Rußland großes Gewicht. Daß Deutschland in Gefahr steht, durch die Politik Eng lands isoliert zu werdm, zeigt

die Spannung zwischen Frankreich und Deutschland in der Marokkofrage, w der England den Gedanken einer Koalition ver folgt haben soll. Aber auch die bevorstehenden Friedmsverhandlungen zwischen Rußland und Japan dürsten naturgemäß Anlaß zu der Begegnung in der Ostsee gegeben haben. Die Zusammenkunft wird auch in dieser Hinsicht von großer Bedeutung im Sinne der Förderung des FrietensschlusseL sein. — Die „Morning Post' ergeht sich in Kombinationen über die Ratschläge, die Kaiser Wilhelm dem Zarm erteilen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 31.07.1919
Umfang: 8
des Finanzministers derger in der deutschen Nationaloersammlung rbelten einen Schwärm von Erklärungen und zcchrungen der Gegner aus, denen man bei em Satze abnimmt, daß der Hieb gut gezielt ir und schmerzlich empfunden wird. Wir be ifügen uns indes nur mit den HauptbeteiUgten Waelis und Ludendorff. Ex-Reichskanzler Michaelis antwortete dem izminister rn der „Täglichen Rundschau' und zt, er habe das Schreiben des Nuntius Pacelli Minister» unterbreitet und auch den Kaiser von verständigt. Infolgedessen kam

des Kommandos ver zichteten auf die flandrische Küste, aber Ludendorff — also war er doch dabei — hob die miliitärifche Wichtigkeit der Einverleibung der Festung Lüttich und ihrer Umgebung hervor. Der Kaiser neigte zur Ansicht des Kanzlers und der Kronprinz, der wäh rend der ganzen Sitzung nicht sprach, sagte zuletzt zu Helfferich, jede Möglichkeit, die zu einem ehren vollen Frieden führt, müsse angenommen und der Friede um keinen.Preis vereitelt werden. Der elchem auch die Obersten Kommanden des Krie

- und der Marine anwesend waren. Es wurde Anfrage des^Heiligen Vaters eingehend de ichen und die Stellungnahme zur belgischen rage erwogen. Der Kaiser faßte dann das Er- bnis der Beratung iln folgerten Worten zufam- lim: „Die Annexion von Belgien ist gefährlich-, elgien kann wieder hergestellt werden: die Küste on Flandern ist wohl sehr wichtig und Zeebrügge ' nicht in die Hände der Engländer fallen, die belgische Küste allein kann nicht gehalten Zen; es ist eine wirtschaftliche Vereinigung Ägiens

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