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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.07.1919
Umfang: 8
Deutschösterreichs statt, während die Nationalver sammlung ihre Beratungen in einem Reb-nfaal? hielt. Es kam zu scharfen Auseinandersetzumyei» zwischen Kommunisten u. Sozialdemokraten. Als ein Redner den Kommunisten vorwarf, daß sie» sich bestechen ließen, entfernten sich diese aus dem Saale. Friedrich Adler stellte fest, daß der Wi derstand des Proletariates Deutschösterreichs ge gen die Einflüsse Münchens und Budapests zuv Errichtung der Räterepublik dessen Rettung war. Die Auslieferung Kaiser Wilhelms

. Nach englischen Zeitungsmitteilungen wird sich Holland der Auslieferung des Kaisers Wilhelm widersetzen, es sei denn, daß es der Gewalt wei - chen müsse. Wenn der Völkerbund die Ausliefe- rung beschließt, wird die Regierung den Kaiser nahelegen, Holland zu verlassen. Bethmann-Holl- weg, der frühere Kanter, weist in einem Briefs an Ministerpräsident Clemenceau nach, daß füv die gegen Deutschland erhobenen Beschuldigungen nicht der Kaiser sondern der Reichskanzler verant wortlich ist. Er bittet deshalb

, man möge ihn selbst und nicht den Kaiser und dis Generäle zur Ver antwortung ziehen. Diese Entschließung des Ex-ReÄhskanzlers hat in Deutschland tiefen Eindruck gemacht. Nicht nur die Alldeutschen, sondern sogar die Sozialde mokraten bekämpfen heftig das Verlangen der Entente zur Auslieferung des Kaisers und es sind Unruhen zu befürchten, wenn die Regierung diesem Verlangen nachgeben sollte. Gegen die Flucht Kaiser AlilhÄm». Auf eine Anfrage im englischen Unterhause hat der Staatssekretär für Aeußere

Angelegen - heiten geantwortet^ daß die Regierungen der Ver bündeten durch ihre Vertreter im Haag Schritts bei der holländischen Regierung unternommen hob. ben, um sie von der Notwendigkeit zu üb-rzugen, daß wirksame Vorkehrungen gegen die Flucht Kaiser Wilhelms getroffen werden müssen. In politifchen Kreisen im Haag, berichtet di? »Agenzia Radio' rechnet man bestimmt darauf, daß Kaiser Wilhelm sich entschließen würde, Hot land zu verlassen und vor das internationale Ge richt zu erscheinen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.04.1921
Umfang: 8
der Sonderzug den Bohnhos. Budapest. 6. April. Z5clm Acbcrschrcite» der unaarifch-öslerrcichjschcti Krslizc waren die Nolabl- litäkcn der Umgebung mik dem Aürsken Äalt.Mtl an der Spitze verzammelk. vi.» sich vom abreisenden König zu verabschieden: auch eine Abordnung der Städte vnd Orte Weftmigarns fand sicy ein. Wöh rend die Awsik die ungarische Hymne spielte, be grüßte der Exkönig die zahlreichen Ann«sen5en. Sozialdemokraten wollen d«n Kaiser anflegeln. Als de: Sonder^ug mit König Karl in Frohn- leiten

(Steiermark) eintraft war aus Bruck die Nachricht Angelangt, daß dort auf dem Bahnhof mehr als tausend Sozialdemokraten, die teil? aus der Stadt. teils solche, die aus Kapsenberg herbei geeilt waren, versammelt waren, um bei Aniunft des Sonderzuges gegen den Kaiser zu demonstrie ren. Auf diese Nachricht bin wurde der Zug in ?rohnleit:-n auf Veranlassung de?; Landeshaupt mannes Dr. Rintelen angehalten Der sozialdeme- kratifche Landeshauptmann von Niederösterreich, Sever, verhandelte telephonisch

und bei dem viertelstündigen Aufenthalt in der dor tigen Station keine wesentlichen Zwischenfälle. Zn Innsbruck. Gestern mittags um 12.13 Ahr kam der aus vier Wagen, bestehenden Sondcrzug, der den Kaiser führte, in Innsbruck an. Auf dem Bahnhosplatze hatten sich viele Neugierige angesammelt, die je doch nicht auf ihre Rechnung kamen. Das Betreten des Bahnsteiges war ausnahmslos verboten, alle Zugänge durch Gendarmerie und Polizeiposten ab gesperrt, ja selbst die Aussicht war durch eine auf das erste Geleise gestellte

des Direktionsbereiches mit. Der Bahn- hofr<.'siaurateur Herr Moser hatte die Verpflegung für die 54 Begleitpersonen übernommen. Während des IS Minuten langen Aufenthaltes auf dem Hauptbahnhose bekam niemand den Kaiser zu Ge sicht. Erst nach Verlassen der Station bei der Bahk Übersetzung Karmclitergasse trat er aus seinem Abteil in den Korridor. Er trug einen grauen Reiseanzug und hat sich im allgemeinen da er wie der die frühere Barttracht trägt, nicht viel verän dert. Die beim Bahnübergang angesammelten Leute

, wenn man sich erinnere, daß vor einer Anzahl von Fahren der serbisch» KZ» n!.g Peter in Gens das Asylrecht der Schweiz genos sen habe. König Karl in der Schweiz. Zürich, k. April. Kaiser Karl wurde in Buch» von» schweizerischen Oberst Kieling empfangen UNS ist nach Erledigung der Pahsörmlichkeiten. beglei tet von schweizerischem Militär nach Ludern, seinem n nen Aufenthaltsort weiterger» ist. Kaiserin Zita oht ihn in Buchs empfangen und die Reise mit ihm nach Luzern zurückgelegt. Wie verlautet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 05.04.1921
Umfang: 8
Seite L Moment nachsagte. Wäre der Rcstaurationsversuch König Karls in Ungarn selbst auf größeres Ent- gcgcnlonimen gestoßen und hätte er sich im Lande durchgesetzt, dann wäre es heute noch fraglich, ob Frankreich, das bei dem Abenteuer so ermunternd inilhals, auf dem Rüäiritt des Exkaisers bestanden häUc. Co kam die Enlentenote erst im Augenblick, als sich bereits zeigte, daß der Widerhall in Un garn selbst nur schwach war. Kaiser Karl konnte jedenfalls onnchincn, daß Frankreich

auf keinen Fall militärisch interveniert hätte, wenn er sich mit Hilfe der monarchistischen Parteien und der Armee durchgesetzt hätte. Die Mitglieder der klei» nen Entente aber hätten kaum gegen Frankreich Stellung nehmen können. Heute kann der Nestau rationsversuch als erledigt gelten, wenn auch Kö nig Karl selbst noch in Ungarn verbleibt und den Ausgang der Diskussion in der Nationalversamm lung abwarten will. In der Beurteilung Kaiser Karle als Person möchten wir aus guten Gründen zur Vorsicht mah^. nen

. Kaiser Karl hat bekanntlich eine ganze Mas se Feinde. Die Urteile über ihn und sein Verhal ten geht diametral ausen. ander. Selbst ein Mann, wie der frühere Kriegsminister Frhr. v. Stein, spricht in feinen Kriegserinnerungen sehr scharfe Urteile wider ihn aus. Und der österreichische Ge neral Krauß, der allerdings stark alldeutsch orien tiert ist, dessen soldatische Tüchtigkeit aber nicht be stritten wird, stellt der Befähigung des Exkaisers kein gutes Zeugnis aus. Andererseits treten

be- achtenswerte Persönlichkeiten für ihn ein. und das „Neue Reich', die Halbinonarschrist der öster reichischen Katholiken, in der die katholische Intel ligenz von Oesterreich zu Wort kommt, hat schon in mehreren beachtenswerten Artikeln, die von hervorragenden Persönlichkeiten mit Namen ge zeichnet waren, Gelegenheit genommen, viele der umgehenden Behauptungen über den Kaiser und die Kaiserin Zita als haltlose Verdächtigungen nachzuweisen. Was insbesondere stutzig machen sollte, das ist, wie auch der „Bad

. Beobachter' mit Recht hervorhebt, der abscheuliche unrittcrliche Kampf, den gewisse Blätter fortwährend — schon während des Krieges — gegen die Kaiserin Zita führen. Sie wird, wie der Kaiser selbst, ohne wei teres des Verrats an der Sache Deutschlands be schuldigt in dem Sinne, als ob sie es mit Italien und Frankreich gehalten habe. Das sind zweifellos Verleumdungen, die insbesondere von denselben antilatholischen Elementen ausgehen, die mit al lerlei Andeutungen und Verdächtigungen von je her

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1918
Umfang: 8
für jene Gewalten, die bisher den Krieg geführt haben. Die Antwort auf die österreichisch - u n g a rische Note ist bisher nicht «-ingelangt. Die für uns bestimmte Note durfte, wie uns aus out informierten Wiener Kreisen mitgeteilt Als der sozialdemokratische Abgeordnete Seliger dem im nordböhmischen Notstandsge biete weilenden Kaiser den Wunsch der Arbei terklasse nach dem Frieden in beredten, freinm- tigen Worten vortrug, enoiderte der Kaiser: „Das ist auch mein heißer Wunsch und meine unablässige Sorge

.' Abgeordneter Seliger betätigte das mit den Worten: „Wir wissen es'. Und erst kürzlich bemerkte der Monarch zu dem bei ihm in Audienz erschienenen Ober- rabbiner von Wien Dr. Chajes: „Sie wissen — ich muß es ja nicht immer wiederholen — daß ich den Frieden will, und zwar vom ersten Tage meiner Regierung an.' Wo immer der Keiser erschien, sei es in Budapest, Pozsony oder Brasso, in Krakau, Innsbruck oder Bozen gewesen, wurde der Kaiser in den Erwiderungen auf Huldigungs ansprachen ein überzeugter Bekenner

der Frie densidee. Mit leidenschaftticher Wärme gab der Kaiser erst kurzlich bei der Begrüßung der aus Ungarn heimkehrenden Kinder seinem Wunsche und Willen Ausdruck, die Welt aus der drangvollen Zeit des Krieges herauszuführen. Die Völker der Verbündeten haben das gar bald erkannt: noch hatte der Kaiser nicht lange regiert, so ward ihm schon das schmücken de Beiwort zuteil: „Der Friedenskaiser — der Bolkskaiser'. wi6>, mit der an Pe d«Mhe RWenmg kaum ganz gleichlautend sein. Wenn die Antwort Wilsons

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 15.07.1919
Umfang: 8
noch rschk abgeschlossen. Aus Deutschland. Kaiser Wilhelm» Hochgericht. Wie der „Secolo' aus London, 11. Juk, be richtet, stoßt die Auslieferung Kaiser Wikhelms auf große Schwierigkeiten. Auf den bloßen Antrag Englands wird Holland nicht eingehm und eme Forderung der AWerten ist nicht M erwarten, weil die Beteiligten über die Verantwortung und Aburteilung des Kaisers keineswegs einig sind. Die einzige Macht, der Holland nachgeben müßte, ist der Völkerbund, aber der Völkerbund ist noch lange

nicht ein Völkerbund und wenn er einmal tatsächlich Kraftgestalt annimmt, so werden die einzelnen Völker sicher nicht mit England ein Leib und eme.Seele sein. Der König von England verlangt die Auslie ferung und Aburteilung des Kaisers, weil er durch die „Grausamkeit deutscher OfWere einige liebe Freunde verloren hat.' Die UmgebMg des Kö - nigs teilt jedoch nicht fein? Auffassung, mindestens niO die näheren Verwandten des Kaisers im englischen Königshaus«. Auch der Kaiser von Japan hat sich gegen die Auslieferung

zu sein. Nachrichten aus Holland besagen, daß Kaiser Wilhelm nicht daran, denke aus Holland zu fliehen. Die Blockade gegen Deutschland aufgehoben. Paris. 12. Juli. (Sief.) Nach Überprüfung und Richtigbefund der RatifjAerung des Frie densvertrages durch Deutschland, hat die Frie - denskonferenz beschlossen, die Blockade aufzuhe ben. Die französische Regierung schritt sofort zur Ausführung dieses Beschlusses. Eine heute er - schienen« Kundmachung ordnet die Aufnahme der Handelsbeziehungen mit Deutschland an: es Uder

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 27.03.1919
Umfang: 12
die Teilnahme Deutschlands am Völkerbund und sagte, es gebe niemcmd in Deutschland, ? ' d!e Regierung Verschiedene Nachrichten. Kaiser Karl in der Schweiz eingetroffen. Am 23. März ist Kaiser Karl mit seiner Fa milie nur einem von den Engländern ihm zur Verfügung gestellten Extrazug von Wien nach der Schweiz abgereist. Die kaiserliche Familie wurde von dem englischen Oberst Strutt und einer mi litärischen Abteilung begleitet. Am 24. März langte das Kaiserpaar in der Schweiz an. Die Ab reise erfolgte wegen

. Nach einem Bericht aus Wien soll in der nächsten Zeit ein Gesetzescnn rag der Nationalver sammlung zur Annahme vorgelegt werden, wo - i-in die Entthronung des Hauses Habsburg und die Ausweisung der kaiserlichen Familie und aller Er?berzoge verlangt wird. — Das ist. soweit es den Kaiser betrifft, wohl nicht mehr notwendig. Die Forderungen der Trientiner Lehrerschaft. Die Trientiner Lehreroereinigung hielt am 16. März in Trient eine Versammlung, in der eine Resolution gefaßt wurde, in der es heißt: Die Trientiner

. : Die deutsche Regierung hat einen Eil herausgegeben, wonach kein Ungehörig der Entente Deutschland ohne spHt Bewilligung der deutschen Waffenstillstands!« Mission betreten darf. Im Erlaß heißt Deutschland brauche nicht Kontrollkommissior sondern Brot und Frieden. . In P'r eußen ist eine Ministerkrise i! getreten. : Kaiser Wilhelm wurden von Regierung Deutschlands 600.000 Mark sen. Das Gesamwermögen des Kaisers soll nach einer Meldung des „Newyork American 7S Millionen Mark belaufen. Nach einer Meldung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 31.01.1920
Umfang: 8
in den ErsenbahnbetriebswerkftSt- ten. die die Gewerkschaften als undurchführbar ablehnen. Neue Minister. München. 30. Jänner. An Stelle Les früheren Reichsschatzministers Dr. Mayr soll Kommerzienrat N e u h a u s-Schwetzingen tre ten. — Der bayr. Finanzminister Speck ist zurückgetreten und wird durch den Ministerial rat Köster ersetzt. Die Eaieute besteht auf der Auslieferung Kaiser Wichelms. Paris. 29. Jänner. ..Newyort' Herald' behauptet, daß die letzte Pariser Botschafter- tonferenz auf der Auslieferung Kaiser Wil helms

bestehe. Eine Konnnission werde eine neue Note an Holland ausarbeiten. Man er wartet. daß die am Montag zusammentretende Botschafterkonferenz die Note absenden werde. Berlin, 29. Jänner. Die deutsche Re gierung ließ in Paris eine Note überreichen, in der alle innen- und außenpolitischen Gründe, die gegen die Auslieferung Kaiser Wilhelms spreche, klargelegt werden. Stalle«. Die Adriafrag«. — keine Lösung. P ari s, 29. Jänner. Gestern abends lief die den Iugoslaven gestellte Frist ab. Früh langte

wird mm Gelegenheit erhalten, sich zu! rechtfertigen. I : Die ungarische Friedensdelegation hat zur Vorbringung chrer Bedenken eine Frist bizl zum 12. Feber verlangt. : In Budapest wird am 2. Feber eine! große monarchistische Demonstration stattsiii<I den. Die Damen des Hochadels werden bei ei ner Festvorstellung der Oper in den Kostüme» erschÄnen, die sie bei der Krönung Kaiser Karls trugen. : In England hat die Wahlbewegunz eingesetzt. Asquith verlangte radikale Her-s absetzung der Militärausgaben und Bermel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 17.11.1918
Umfang: 12
haben weiters folgende deutsche Bundes- wrsten für sich und ihre Häuser auf die Thro ne verachtet: Der Großherzog von Baden, Großherzog von Mecklenburg- v ly w erin, der Großherzog von Sachsen- «oburg-Gotha, und der Herzog von wachsen-Alten bürg. Der Fürst von s . eck wurde vom dortigen Arbeitrr- und voldatenrat abgesetzt. Der Hamburger Ärbei - «r- und Soldatenrat hat den Senat abgesetzte Sonntag, den 17. November. Der Deutsche Kaiser und sein Hof sollen vor ein Gericht gestellt werden. Wie aus Paris

gemeldet wird, suchten zahlreiche Abgeordnete der Kammer die Re gierung dahin zu bewegen, mit den Verbünde^ ten die Forderung zu erheben, daß der Dem- sche Kaiser der Entente ausgeliefert u. vor ein Gericht gestellt werde. Die gleiche Forderung erheben auch Pariser Blätter, wie der „Mann', der verlangt, daß der Ex-Kaiser als ei':er d-.r Hauptschuldigen des Weltkrieges vor ein freies Gericht gestellt werde. — Nach einer Meldung der Agenzia Stefani foll er die Absicht haben, sich in die Schweiz

zurückzuziehen, wo auch sein Schwager. König Konstantin, weilt. - Verzicht auf Kriegskofken-Entschüdigung. Der ..Corriere della Sera' meldet aus Paris: Die Alliierten haben in Versailles auf die Erstattung der Kriegslasten durch den Feind verzichtet. Schadenersatzforderungen sol len nach Billigkeit reduziert werden. Ob die Konserenz Maßnahmen gegen den nach Hol - land geflüchteten Kaiser beschließen wird, steht noch dahin, ist aber keineswegs sicher. Die Vorgänge tu der Schweiz. Die Schweizer Gesandtschast

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 16.05.1925
Umfang: 12
als in vielen anderen deutschen Gebil den. Bei uns gab es schon damals bekannt lich viele freie Bauern: aber auch die Be drückung der Hörigen und Leibeigenen war meist nicht so schlimm wie in anderen Ge genden. Dafür traten aber am Anfang des 1k. Jahrhunderts andere ungünstige Umstände ein. Dazu gehörte vor allem die Erhöhung der Situerlast. welch« besonders während der Rcgiei-ung Kaiser Maximilians (1^S0 bis ISIS) infolge seiner Kriege, die «r führte, sehr drückend wurde. Namentlich bürdete der langjährige

. Maximilian hatte nämiich als allzugroßer Jagdliebhaber strenge Gesetze gegen das Wiidschießen erlassen, was zu übertriebener Wildhegung führt«. Kaum war der Kaiser tot, so oerbreitete sich das Gerücht, er habe auf dem Sterbebette Jagd und Fischerei freigegeben. Nun schössen die Bauern das Wild in Massen zusammen und drohten alle zu erschlagen, die sie daran hin- ! dern wollten. Die Regierung und die Be amten waren außerstande, die Ordnung wieder herzustellen. Der bäuerliche Unmut zeigte

sich auch in der Verweigerung der Steuern und grundherrlichen Abgaben. Durch die Ankunft des neuen Landesfür sten Ferdinand I. (IS23) wurde die Ruhe weniAtens einigermaßen wieder hergestelll. Zunächst waren die österreichischen Kr?n» länder. darunter auch Tirol, nach dem Tod« Maximilians an dessen Enkel, Kaiser Karl V., gefallen. Weil aber sein Reich allzugroß war — beherrschte er doch ganz Spanien! Deutsch land mit Oesterreich — trat er 1522 die Al penländer an seinen Bruder Ferdinand ab. welcher meist in Innsbruck

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