Seite 2 „Der T ip^o I e Donnerstag, 27. IM kruten. Wie aber leben und regieren ohne Geld und Militär? DaS geht nicht. Die Regierung braucht Geld, der „Kaiser' Rekruten. Wenn dann beide das Nötige nicht bekommen, müssen sie früher oder später — „Bankerott' sagen. Das ist eine Art von Revolution. Und ich rate meinen lieben Lesern,, daß sie sich dieser Revolution ati sch ließen mögen. ES kostet kein Blut, kein Leben. ^ ... Hier am Lande fürchtet man sich v o r dem AuSbruch der — blutigen Revoln
ist noch nicht gesunden. . Er soll OsfizierS- uuisorm getragen haben und umgekommen fein. Man behauptet jetzt, das Attentat sei durch eine geworfene Bombe ausgeübt worden, wahrscheinlicher aber ist die Version, daß eS sich um ewe Bombe mit Zeitzünder handelte. Offiziell will man Beweise haben, daß mazedonische Revolutionäre die Urheber des Attentats seien. Zahlreiche Haussuchungen bei Armenier und Bulgaren wurden vorgenommen. In Kaiser Wilhelm N. KMev Nilslsns vl. von Swhlgud. der ersten Aufregung nach der Detonation
luden viele Soldatm ihre Gewehre und legten an und nur durch die Kaltblütigkeit, des Sultans, der ihnen mit einem Wink einzuhalten befahl, wurde ein Blut bad verhindert. i - Z>ie Ereignisse in Rußland. ZnsammeukuVst des Zaren und des Kaisers Wilhelm. Ter Zar hat die Reise nach Finnland am 22. dS. tatsächlich angetretA, um in den finnischen Gewässern mit dem d e n t s che «Kaiser zu sammenzutreffen. Die Reise erfolgte auf der Jacht „Polarstern'. In Begleitung des Kaisers befindet fich Großfürst
Michael Alexandrowitsch, sowie der deutsche Marine-Ättachee Korvettenkapitän Hintze. Am 23. dS. ist der deutsche Kaiser .vor Bjoerkoe gegenüber Kronstadt eingetroffen. Dort lag auch das Schiff des Zaren vor Anker. Die Monarchen besuchten fich gegenseitig auf ihren Jachten. Nach einer längeren Unterredung mit Kaiser Wilhelm kehrte de^ Zar am ^nächsten Tage wieder nach Rußland zutück'^ Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß Ae Monarchenbegegnung von hochpolitischer Bedeutung ist. Interessant
ist eS, die Stimmen englischer' Blätter zu hören, von denen die „Morning Post' fich in folgender Weise äußert: „Es ist schwer für den russischen Herrscher, in seinem eigenen Lande einen uneigennützigen Rat schlag zu erhalten, und noch schwerer ist eS für ihn, zu glauben, daß ein Ratschlag, der von einem Unter tanen kommt, uneigennützig ist. Es ist deshalb wohl möglich, daß er in einem Meinungsaustausche mit einem Freunde-und einem starken Manne, ivie der deutsche Kaiser es ist, Erleichterung sucht.' — DaS Blatt