unser Va terland Oesterreich, wenn möglich in einen Krieg mit Russland hineinzutreiben. Der Rummel habe nicht in Wien begonnen, sondern an der Pariser Börse und wurde hier nur fortgesetzt. Wenn man weiß, welche Personen hierin Frage kommen, wenn man weiß, dass das „Wr. Tag blatt' nicht bloß zur österreichischen Regierung, sondern auch zu einer Finanzmacht, die vielleicht oft mächtiger als eine Regierung ist, zu der Macht des Baron Hirsch in sehr engen Beziehungen steht, dann kann man wohl zur Ueberzeugung
Worte in den Mund gelegt, als ob schon in der nächsten Zeit der Weltkrieg ausbrechen würde. Das habe den Anschein, als ob man uns förmlich in einen Krieg mit Russland hineintreiben wollte. Der Ministerpräsident erklärte zwar, dass das „Wr. Tagblatt' zur österreichischen Regierung in keiner wie immer gearteten Beziehung stehe, dass es kein officiöses Blatt sei, dass es insbesondere keine Unterstützung aus dem Pressfonds bekomme. Dass es aus dem Dispositionsfonds von fl. 50.000 keine Unterstützung
hierauf die seitherige uner hört kühne Haltung des „Wr. Tagblatt', das offenbar glaube, wenn man rücksichtslos vorgehe, käme man vielleicht an eine Station, bei welcher man davor zurückschrecken würde, usqus aä ürism, zu gehen. Ich mache die Regierung darauf auf merksam, dass ja nicht eine solche Station gefunden werden möge. Ich glaube, selbst wenn sie gefunden wird, ist es immer noch besser, wenn man bis ans Ende geht. (Sehr gut!) Eine gründliche Reinigung schadet in einem solchen Falle
nicht. Niemals ist die unheilvolle Macht der Presse in solcher Weise zutage getreten. Den ganzen Staats credit hat jenes Blatt auf einige Stunden oder vielleicht auf einige Tage zu erschüttern vermocht. Darum ist es Pflicht der Regierung, mit allen Mtteln eine solche Macht zu brechen. Der Staat befindet sich im Zustande der Nothwehr gegenüber solchen Blättern. (Lebhafter Beifall und Hände klatschen auf der äußersten Linken.) Die Regierung ist auch deswegen verpflichtet, einzuschreiten, damit ein Exempel
statuiert werde, damit in Hinkunft die geheiligte Person Sr. Majestät des Kaisers nicht fortwährend in den Streit der Parteien hineingezerrt und in so erbärmlicher Weise missbraucht werde, dass es jeden empören muss, der das liest. (Lebhafter Beifall.) Es wird Pflicht der Regierung sein, mit jenem Ernste, wie er aus der heutigen Rede des Minister präsidenten hervorklang, dieSachezur Durchführung zu bringen. Dies wird ein Glück sein für Oester reich, ohne Unterschied der Parteien, ohne Unter schied