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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.06.1860
Umfang: 8
ist. welche Ansehen im Lande genießen und deren Stimme großen Ein» stuß dort ausüben wird. Ihre Anwesenheit und Mit wirkung im ReichSrathe wird wenigstens genügen, um den Standpunkt der Parteien in Ungam auf eine verläßliche Weise kennen zu lernen und zu er fahren.' wie weit die Wünsche der dem österreichischen Kaiserstääte freundlich gesinnten ^ Üögärn gehen, um darauf dann esfl -v^ünstigeS VerständigungS-Projekt aufbauen zu können. > ! Freilich mtt jenen Partelen, deren einziges Ideal eine bloße Personal-Union

Ungarns ist. oder welchen als einziges Ziel die Wiederherstellung der alten un- garischey Verfassung vorschwebt, ist eiM, H^Wändi» guog nicht wohl zu hoffen^ indem solche Wünsche erst dann berücksichtigt werden könnte», wenn gar keine Aussicht mehr zu einem anderweitigen Verständnisse erübrigt. Man glaubt jedoch» daß es so weit nqch nicht gekommen ist, indem die Vernünftigen und Ge» mäßigtm im Lande die großen Rachtheile der Per» sonäl-Union und der- alten Konstitution gewiß' ebisehen werden, lind

indem die Hoffnung noch nicht aufgege ben i^ daß ihre St^me. die überwiegende in Ungam sein werde.Jn der ZHätwäredie Personal-Union aller Wahrscheinlichkeit nach nur daS Vorspiel zur gänzlichen Lostrennung Ungarns von der österr. Mo» narchie. Und welche Vortheile könnte den Ungarn wohl'auch eine solche Lostrennung bringen? Könnten sie je hoffen, eingezwängt zwischen mächtigen Rächbar» und in sich getheilt durch die verschiedenen und zahl reichen ihr Land bewohnenden Nationalitäten ihre Selbgständigkeit

-Union, indem die Macht u»ch der Dnffuß der Regierung da» durch außerordentlich geschwächt wird, und indem da» Bewußtsein des eigenen Machtgefühls und der dadurch gesteigerte Mtionalltät^SHwindel die Mitton immer weiter dahin drangt, wq Zuch die letzte» schwachen Bande, die sie noch an die österreichische Monarchie knüpfen, zusammenbrechen^ Diese Behauptung findet ihre Bestätigung in- der Geschichte. Jm Jahre 4343 hatten wir bereits eine reine Personal-Union mit Un gam» und was wa? die Folge,, davon

? Die Revo lution war es und die Losirennung. Die Ungarn hatten damals ihr eigenes Ministerium» eine vollkom men getrennte Verwaltung, einen eigenen Reichstag, kurz es wurden ihnenalle Konzessionen gewährt, welche ihr Herz nur wünschen sonnte, und dessenungeachtet ging die Trennung immer weiter biS auch daS letzte Band brach. Deßhalb führt die Personal-Union so leicht zur gänz lichen Lostrennung, weit sie die Regierung aller Ein» Wirkung und der Zkaft'beraubt, dieselbe zu hintiern

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.11.1909
Umfang: 8
, daß zwischen ihm und Dr. Sylvester hinsichtlich der Beschlüsse, welche jüngst vom Vollzugsausschüsse gemeinsam mit den Christlichsozialen gefaßt wurden, keine sachlichen Divergenzen bestehen. Die deutschen Abgeordne te»: halten einhellig an dein Standpunkte fest, das; die Obstruktion bedingungslos eingestellt werden müsse und daß vorher keinerlei Verhand lungen mit der Slavischen Union zu führen seien. Was de» Zeitpunkt betrifft, in dem nach Ein- stellnng der Obstruktion die Verlxindlungen ber,in nen können. fei gleichfalls

, ivelche weiteren Vorlagen sie ans der Obstruktion ausschalten wol len. Tie Voraussetzung für alle Verhandlungen sei jedoch, daß die Tschechen die Obstruktion voll ständig und bedingungslos einstellen mrd das Bud get in allen drei Lesnilgen durchlassen. — Die Slavische Union hat den letzten Emmunzi.i tionen des Dentschnationalen Verbandes gegen über folgenden Antrag des Abg. lKramar ange nommen: „In der Slavischen Union herrschte die Menuing vor. daß Die Freigabe der ersten, Lesnng

des Budgetprovisoriums möglich wäre. Infolge der Deutungen jedoch, welche dem Beschlüsse der deutsche» Parteien die Obmänner des Dentschna tioiralen Verbandes und des deutschsreiheitlicheu Bollzugsausschusses, die Abg. Freih. v. Chiari und Dr. Sylvester, gegeben haben, erachtet die Slam sche Union die Lage als wesentlich geändert. Die Slavische Union konnte ans dem Beschlüsse der deutschen .Parteien: „Die deutschen Parteien ver langen die Freigabe der Tagesordnung zur Ver Handlung des Bndgetprovisorinius

und sind nnter dieser Voraussetzung bereit mit der Slavischen Union über die Feststellung eines sachlichen Pro gramme? lind dessen Durchführbarkeit in VerHand lung zu treten' .folgern, daß die Deutschen de» Standpunkt aufgegeben haben, die Voraussetzung der-Verhandlungen für sie sei die Parlamentarische Erledigung des Budgetprovisoriums, da den Deutschen vom Präsidenten des Polenklubs erklär! wurde, daß diese Forderungen für die Slavische Union unannehmbar sei. Ueberdies erklären die Deutschen

, mit der Slavischen Union über das einzige nicht verhandeln zn können, worüber allein der Slavischen Union nach allen ihren Erklärungen und Aenßerungen zu verhandeln möglich ist. nämlich über den Rücktritt deS jetzigen Kabi nettes und die Möglichkeit der Bildung einer Regierung, welche die Gewähr einer gegen alle Völker gerechten Venvaltnng bil den würde. Unter diesen Umständen erachtet es die Slavische Union für unmöglich, von ihrer bis herigen .Haltung abzugehen.' — Eine nähere Be merkung

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Seite 2 von 6
Datum: 30.09.1901
Umfang: 6
der Union die politische Richtung auf eine geraume Zeit hinaus zu geben. Weit mehr als früher beansprucht die Entwicklung der großen Republik jenseits des atlantischen Ozeans die Aufmerksamkeit des europäischen Politikers; die Union ist den europäischen Staaten auf dem Welt markte bereits eine mächtige Konkurrentin geworden und sie beginnt auch, gestützt auf ihre Kraft, ihren Theil an der Weltherrschaft zu beanspruchen. Dar um mag es wohl angezeigt sein, die Verhältnisse „drüben' nach guten Quellen

auch unserem deutschen Leser zum Verständnisse zu bringen. Wir Deutsche haben auch deswegen Ursache, uns über Amerika zu insormiren, weil das deutsche Element in der Union sehr stark vertreten ist, es steht in der Eimvander- ungsstatistik oben an und noch immer zieht es all jährlich Tausende von Deutschen in das Land der Freiheit jenseits des Meeres. Die Zahl jener Ein wanderer, die sich in ihren Hoffnungen enttäuscht sehen, ist freilich groß. Jeder Eingewanderte hat eine furchtbar harte Schule

durchzumachen, bevor er eine erträgliche Existenz findet, der Kampf ums Da sein ist in der Union viel erbitterter als bei uns, wer schwach ist, geht in diesem Kampf zu Grunde. Mit der amerikanischen Freiheit und Gleichheit ist es eine eigenthümliche Sache, das bleibt auch hier nur schöne Theorie. Geld regiert die Welt, das gilt von der Union noch zehnmal mehr als vom alten Europa. Das Geld hat die amerikanische Aristo kratie geschaffen, die Rockefeller, Blair, Armour, Drexel, Huntington

er scheinen, chaß in der Union der krasseste Materialis mus herrscht. So abstoßend dieser häufig auftritt, so entwickelt er doch eine Größartigkeit und eine Energie ohne Gleichen auf allen Gebieten des prak tischen Wirkens und Schaffens, der wir die Bewun derung nicht versagen können. Kein Land der Erde Hat in einer verhältnißmäßig so kurzen Zeit einen solchen Aufschwung zu verzeichnen, wie Nordamerika und noch immer wächst die Lebenskraft der Union mit jedem Tage. Ein Kenner amerikanischer Ver hältnisse

faßt die Ursachen des gewaltigen Auf schwunges der Union in folgendem zusammen: die Millionen meist jugendlicher aber ärmer Europäer, die -das Land bevölkert haben, sind nur mit der Absicht hinübergekommen, zu arbeiten und möglichst rasch zu erwerben; in Europa ist die Proportion der Drohnen in 5er Bevölkerung eine sehr viel größere. Zweitens konnte sich das amerikanische Volk der Arbeit widmen, ohne von äußeren Ge fahren bedroht zu sein, drittens kommt der R.jch thum und die Jungfräulichkeit

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Seite 1 von 8
Datum: 12.04.1910
Umfang: 8
auch dl, Anzeigen» «ureon» In «ien. Anzeigen find im vor hinein zu bezahle». Manulirt»», werden nicht zurückgejandl. Nr. 8t Lckrtftltliuug: Lintlerstr. 16. Dienstag, den IS. April 1S1V. 70. Jahrg. Die pMMM mAdMdllckn- hmst. Die nachösterliche Tagung des österreichischen Abgeordnetenhauses soll mit einer Kampfabstimmung beginnen, das. heißt, die Opposition/ bestehend aus der Slavischen Union und den Sozialdemokraten, «ollen der Regierung wieder einmal zeigen, wie verläßlich die Majorität

, aber die großen Politiker in der Slawischen Union und in der sozialdemokratischen Partei glauben eben, daß jede Regierungsvorlage auch eine Staatsnotwendig keit in dem Sinne ist, daß mit der Bewilligung der jeweiligen Regierung ein Gefallen erwiesen ynrd. Wenn die Herren etwas von der Volkswirt schaft verstünden und rechnen könnten, so müßten sie gerade in diesem Falle sehr bald darauf kommen, daß die Erledigung der Kreditvorlage in erster Reihe eine Angelegenheit des Volkes, der steuerzahlenden Bürger

ist, und daß mit der Zurückstellung (an die Vereitelung denken die Herren ja selbst gar nicht) niemand anderem ein Possen dabei gespielt wird, als den Steuerträgern. Doch davon nur nebenbei. , Es wird also zu einer sogenannten Kampfab stimmung kommen und wiederum wird man die Parteien links und rechts aufmarschieren sehen. Für die Regierung: der deutsche Nationalverband, die Christlichsozialen, die Polen, die liaio latma und die Bukowinaer Ruthenen; gegen die Regierung: die Slawische Union, die Sozialdemokraten, der jüdische

stellen, natürlich aber versagen würden, wenn es sich um die Bildung einer Regierungsmehrheit han deln sollte. Es bleibt also in diesem Falle die Slawische Union allein übrig. Sie ist zwar, körper schaftlich genommen, der stärkste Verband des Ab geordnetenhauses, verfügt aber trotzdem nicht einmal über ein Viertel aller Mandate. Aber ein anderer Fall, der eintreten könnte, und darauf haben es die Herren in der Slawischen Union offenbar abgesehen, wäre der, daß sich die Polen

, die ja als die Re gierungspartei unter allen Verhältnissen gelten, mit der Slawischen Union zu gemeinsamem Vorgehen einigen würden. Auch das gibt wiederum keine Re gierungsmehrheit, wenn die Deutschen auf der an deren Seite in Opposition gehen, denn es bleiben noch immer die Sozialdemokraten übrig, auf deren Hilfe die verbündeten Slawen unbedingt angewiesen wären. In diesem Falle würde sich nun allerdings recht Lehrreiches ergeben. Jetzt, wo es sich eigentlich um den Kampf der Slawischen Union gegen das angeblich

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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1903
Umfang: 8
in Amerika längst außer Kurs zu setzen. Auf dem Papiere besteht sie freilich noch immer, es gibt keinen Unterschied der Rast?, der Stände, keinen Adel, keinen Unterschied zwischen Bürger, Bauer und Arbeiter. Alle genie ßen auf dein Papier die gleichen politischen Rechte als freie Bürger der Vereinigten Staaten. Aber in der Praxis nimmt sich die Sache anders aus. N rgends sonst in der Welt ist die unbeschränkte Macht des Großkapitals so groß, wie in der Union, nirgends spi?lt im politischen Leben das Geld

anders aus, als sie früher einmal ausgesehen haben mag und als sie dcn Gesetzen der Union nach aus« sehen sollte. Dafür liegt gerade jetzt ein neuer Beweis vor. Gegen den Präsidenten der Union, Noosevelt, ist plötzlich in einer zahllosen Menge von Blättern und in einem großen Teile der öffentlichen Meinung eine förmliche Hetzjagd veranstaltet worden. Und weshalb? Weil der Präsident sich an die Gesetze der Vereinigten Staaten, welche von der Gleichbe rechtigung aller Rassen, die im Lande wohnen, ge halten

hat. Er hat ein Verbrechen begangen, das im Gesetze durchaus begründet und vom Gesetze ge» billigt wird, aber gegen ein altes Vorurteil verstößt. Er hat. einem Neger, einem leibhastigen Schwarzen, mit Namen Dr. Crum, eine Anstellung in dir Zoll verwaltung in Charlestown verliehen. Und darob erhob sich eine so gewaltige Entrüstung in der Union, als hätte Präsident Noosevelt wirklich ein Staats verbrechen ärgster Sorte begavgen. Namentlich im Süden der Union, wo mehr Neger leben als im Norden, ist man geradezu entsetzt

, als gelte es, sich üb r die schwerste Verletzung der Menschenrcch'.e zu beklagen. Der Vorfall beleuchtet die Gleichberechtigung in den Vereinigten Staaten mit grellem Lichte. N-'g-r und Weiße, Mulatten und Eingewanderte — sein Gesetze nach sind sie alle gleichberechtigte Bürger der Vereinigten Staaten. Nach einem blutigen Kriege, der vier Jahre gedauert und eine halbe Million Menschen hinweggerafft hat, ist dieses Gesetz für die ganze Union geschaf fen worden. Der Krieg zwischen den Nord- und Südstaareu

galt der Aufhebung der Sklaverei und der Emanzipation der Neger. Der Norden, der gegen die Sklaverei kämpfte, hat g> siegt. im Jahre 1865 wurde die Sklaverei aufg, hoben und im Jahre 1870 haben dic Neger das Bürgerrecht — völlig uneingeschränkt — erhalten. Uitd sie besitzen es deute noch — auf dem Papier. Seit jenem Kriege ist ein Menschenalter ins Land gegangen, aber der Neger in der Union hal von feiner politischen und gesellschaftlichen Freiheit noch wen'g gemerkt. Er gilt, namentlich im Süden

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Seite 1 von 8
Datum: 27.04.1905
Umfang: 8
Unterhaltungsbeilage' Nr. R7 bei. Perliinal-Uniiii? (Vom RZl-bg. Dr. Sylvester.) Jeden Gedaitken soll man ausdenken: wo dies Mcht geschieht, ist inntter eine Halbheit vorhanden. Die Ungani haben sich jetzt das Schlagwort „Per sonal-Union' zurecht gelegt und begehren als Stufen zu dieser das getrennte Zollgebiet, die Ungarische Koiiimaudosprache. ungarische Embleme und die Heranziehung eines ungarischen Lfsiziers blocks. Da-< ist zwar der Weg der Personal Union, tvird aber bald darüber hinausführen. Seitdem

- den Personal union Schweden-Norwegen Herr scheu, der mnß iolgerichtig zu dem Gedanken kom men. daß eine Personal Union in Lestei reich ll» garn nnr siir ganz kurze Zeit Bestand haben kann. weil die Ungarn sich nicht vom Kaiser von Oester reich werden regieren lassen wollen, Zi'5leitanieu aber seine innere und äußere Politik nichr noch der ungarischen Perspektive einrichten kann. Ei nem Monarchen wird es einfach auf die Dauer uuinöglich sein, dieses Reich nur in seiner Person zu teherrscheu. Sind einiital

die beiden Länder in wirtschanlicher Beziehung getrennt, eristieren ^ verschiedene Heereskölper nnd ioll schließlich ver schiedene auswärtige Politik gemacht werdeu. so ist es ganz undenkbar, daß im Herzen von Enrova ein Mensch ,wei verschiedene Länder ',» bel»err> scheit veriiiag. 5» Wahrhit in daher die Penonal- Union nichts .'ndeies >ils ein Deckmantel mr die vollständige Trennung der veiden Reiche. Wen» dnber von einer Personal llnion ie» sprochen »nid. >o mag uiali der Kro»e die Tren^ nung

der Gleiche genelnner »lachen aber man muß sich selbst darüber klai 'ein, daß eine Personal- ! Union »>:> ein ga»; norül'ergeliendvr Znikand sein !werde und Saß die endliche Zrennnna beider ^Reiche vor dem Tore ilet.t. Auch die Ungarn wol ^len die Personal Union nur in dem Sinne, daß !lie von Ungarn ans n»k> dies !>at >a üsW in seiner letzten Proklamation an die Wähler oer- > raten die österreichische Reichst,äs?te ans nnga- irischem Geiichtsvnnkie dirigieren. Diese )lbsjcht muß einfach vereitelt

werden nnd daher ichmi der letzte Gedanke, der dem ganzen Treiben Grunde liegt, ins Äuge ge'aßt norden. Nichr wirkliche Personal llnion 'o idern Per- sonal Union im ungarische» Zume nt das' Ziel ' der Magnare», ans >:ie'es kann liber Zisleitainen !»ie n»d »i,»>ner emgeve» »i>>> die <^ol»e dieser .^enrehnnge» suird diilver i^tineildig die »»llslän- dige Trennung beider Reiche >ein. .Salzv. Tbl ' Nacken des alten Herrn und bat mit schmeicl?el»0er Summe' „Gelt Papa, ich darf Dich doch begleiten

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Seite 1 von 8
Datum: 21.02.1911
Umfang: 8
deren Armierung und vor allem für die Ausbildung von Mannschaften getan. Den mo dernen Forderungeil stand man sehr gespannt ge genüber, trotz des guten Anfangs mit Beschaff ung von neuem Schiffsmaterial. Viele Monate waren erforderlich, um die alte Schiffe kriegs brauchbar zu inachen, mid besonders fehlte es an Nm pMschtn Schauplätze. J»la»d. Die neue Slawische Union. Die neue Slawische Union, die plötzlich uns der Versenkung emporgeschossen ist, in der die alte verschwunden

war, hat im Abgeordnetenhause noch keine neue Situation geschaffen. — Die alte Slawische Union war zu einer Zeit entstanden, wo die Ereignisse in Bosnien vem Südslawentum eine erhöhte Bedeu tung gaben und der Führer der klerikalen Slowenen Dr. Schusterschitz sich der Führung der Union leicht bemächtigen konnte. Seitdem ist die südslawische Frage wieder mehr in den Hintergrund getreten und die tschechischen Parteien schlössen sich im Ab geordnetenhause zu einem Verbände zusam men, um so geeinigt dem Dr. Schusterschitz

die Führung der Union zu entreißen. Schuster schitz sprengte daraufhin die Slawische Union und suchte scheinbar Anschluß an die Regierung, um die Tschechen zu isolieren und er.hatte insofern» Erfolg, als die tschechischen Agrarier, die sich wie. derum im tschechischen Verbände nur ungern der jungtschechischen Führung fügen, sich den klerikalen Slowenen näherten und Dr. Schusterschitz für die Rekonstruktion der Slawischen Union „gewannen'. Damit sind jedoch die Differenzen im Schöße der oppositionellen

slawischen Parteien keineswegs be Hoven, wie die heftigen publizistischen Auseinander setzungen beweisen, die zwischen den Organen der slowenischen Klerikalen und denen der Jungtscbechen stattfinden. Das Leben der neuen slawlschen Union erschöpft sich zur Zeil in dem Kaillpse um ihre Führung und es scheint, daß die tschechischen Agrarier durch ihr Bündnis mit den slo» wenischen Klerikalen zunächst die Beseitigung des gegenwärtigen jungtschechischen Vorsitzenden Dr. Fiedler planen oder zum mindesten

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Seite 1 von 6
Datum: 03.01.1866
Umfang: 6
, Gott zu danken fiir die Erhaltung der Vereinigten Staaten und wendet sich hierauf zu dem durch eine That vatermörderischen Verraths her beigeführten Tode feines Vorgängers, indem er die Bitte um Unterstützung und Zutrauen bei der ihm auf seine Schultern geworfenen schweren Bürde von Sorgen an die Mitbürger vom Senat und vom Hause der Repräsentanten richtet. Die Union der Vereinigten Staaten von Amerika sollte nach der Absicht ihrer Gründer so lange dauern, wie die Staaten selbst. Die Union

soll ewig sein, lauten die Worte des Bundes. Durch einen Beschluß des Volkes der Vereinigten Staaten eine vollkommene Union herzustellen ist der er klärte Zweck der Versassuug. Sie hat die Macht, den Gesetzen Kraft zu geben. Verrath zu bestrafen und die innere Ruhe zu sichern. Im Falle der Usur pation einer Staatsregierung durch einen Mann oder durch eine Oligarchie erwächst den Vereinigten Staaten die Pflicht, einem solchen Staat die ihm verbürgte republikanische Regierungsform wiederzugeben

von Jesferson-als das Lebensprincip einer Republik zur Geltung gebracht, und die Ereignisse der letzten vier Jahre haben, wir wollen hoffen, für immer, den Grundsatz festgestellt: daß es eine Berufung an die Gewalt nicht gibt. Die Aufrechter5g>ltung der Union bringt mit sich die UnterHützung^erStaats regierungen in ihren sämmtl.ichenRechten; es ist jedoch keines der Rechte ''^d einer Staaten- regierung auf ihre eigene St^ m der Union zu verzichten oder die Gesetze der Union zu nichte

zu machen. Die Republiken des Alterthums ließen den Einzelmenschen im Staat aufgehen, sie schrieben ihm seine Religion vor und bestimmten seinen Wirkungs kreis. Das amerikanische System gründet sich auf die Forderung gleiche» Rechtes an Leben, Freiheit und Streben nach Glück, an Gewissensfreiheit, an Ausbildung und Ausübung aller Fähigkeiten für je den Menschen. Die Staatsregierung ist mit Be zug auf die allgemeine Regierung im Interesse der Union, mit Bezug auf den einzelnen Bürger im In teresse der Freiheit begränzt

gibt den Fran zosen deutlich zu verstehe», daß die fortdauernde In tervention in Mexico zu ernstlichen Verwicklungen mit der Union führen müßte. England habe zu großem Theile den Insurgenten das Kriegsmaterial geliefert. Britische Schiffe, bemannt mit britischen Unterthanen und bereit zur Ausnahme von Armatur, seien ans bri tischen Häfen ausgelaufen, um unter dem Schutze der von den Insurgenten ausgegebenen Kaperbriese gegen den amerikanischen Handel Raubzüge zu machen. Spä ter seien diese Schiffe

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Seite 3 von 4
Datum: 30.07.1861
Umfang: 4
der inneren Angelegenheiten des Landes fol gern, wie dieselbe durch den zehnten Gesetz-Artikel des Jahres 17ö0 angeordnet ist, aber keineswegeS ergiebt sich hieraus. daß das zwischen Unserem Königreiche Ungarn und Unseren übrigen Königreichen und Ländern bestehende unauflösbare Band einzig und allein in der Einheit des Herrscherhauses bestehe, oder nur eine Personal-Union bilde, welche Behauptung durch die aus den Gesetzen und der Geschichte thatsächlich hervorgegangen? staatsrechtliche Stel lung Unseres

gemeinschaftlich erleb' ten Schicksale nnter einer gemeinsamen Regierung ist Un ser Königreich Ungarn mit den Landen» Unseres Gesammt reiches in eine viel engere Verbindung getreten, als daß man diese Vereinigung nur eine Personal«Union nennen konnte. Dieser innigere Verband wird in dem 1. und 2. Gesetz artikel des Jahres 1723 sowohl in deren Worten, als t» deren Folgen unverkennbar bezeichnet. Auch weisen nicht nur die Gesetzartikel 21 und 98 desselben Jahres in Ihrem dritten Paragraph und die Artikel 104 unv

deS Kriegs und Finan',wesens wird dnrch eine ganze Reihe von That sachen beurkundet, welche mit den Begriffen einer Perso nal-Union unvereinbar sind, und der 4. Paragraph vesll GesegartikclS des Jahres 174 i. in welchem das Lanv vie Ernennung ungarischer Mitglieder im Staatsministerinm verlangt, wäre ohne eine nähere Verbindung gar nicht erklärbar. Mit den Gesetzen vom Iabre t348 wollte mau zwar die Personal-Union inS Leben treten lassen, in nicht gcrin,,em Wiversprnche mit ver in die Vorrede

in Betreff der erbetenen Ergänzung veS Lanv- tages ohne Schwierigkeit in folgenoer Weise. WaS zuerst vie ohne vie freie Zustimniung der Rumänen und Sachsen beschlossene Union veS GroßfürsteuthumS Sie benbürgen mit Uugarn betrifft, so muß vor Allem bemerkt werveu. daß viese Union mit voller Gesetzeskraft niemals zu Stande gekommen ist. auch factisch gleich nach ver Ver kündigung deS einseitigen Beschlusses auStiiiailver fiel, und als unausführbar zu betrachten ist. so lange Siebenbür gens Bewohner

nicht-ungarischer Zunge ihre National Zn- teressen durch eine solche Vereinigung be'roht sehen und so lange nicht auch den Interessen nnd Forderungen veS Ge sammtreiches hiebei vie nöthige Garantie geleistet ist. AuS Diesem Grunde haben Wir vie Union Siebenbürgens mit Ungarn in Unsere» Entschließungen vom 20. Oct. 1360 unberührt gelassen »luv nur die W cderversteUung ver sieben- ! bürgtschen LanoeSvertretuiig vorzubereiten befohlen Anders verhält es sich mit Eroatien uiev Slavonien, rücksichtlich

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Seite 1 von 8
Datum: 03.05.1910
Umfang: 8
unzureichenden Beschlüsse des Preßausschusses in preßstrafrechtlicher Beziehung gründlich korrigiert und zwar im Sinne jener journalistischen Körperschaften, die der privaten Ehre gerne einen Schutz gewähren wollen, sich aber mit Entschiedenheit dagegen verwahren, daß unter dem Vorwand, diesen Zweck zu erreichen, der Presse eine Schlinge um den Hals gelegt werde. Ks« MW« SchauMt Z>l«»t, Aus der Slawischen Union. In der letzten Zeit sind innerhalb der Slawischen Union Erscheinungen aufgetreten, die darauf

hinweisen, daß die Parteiengruppe sich im Zustande einer Krise befindet. Zur Zeit gehören der Slawischen Union 7 Fraktionen an mit zusammen 123 Mitgliedern und zwar 82 Tschechen, (27 tschechische Agrarier, 25 Jungtschechen, 17 Tschechisch-Klerikale und 13 Tschechisch-Radikale), 37 Südslawen (20 Ploj» gruppe, 17 Schusterschitzgruppe), 4 Ruthenen. Der parlamentarische Betrieb dieser Gruppe ist etwas schwerfällig, da alle wichtigen Erscheinungen, die die Gesamtpolitik des Verbandes betreffen, an qualifi

rung an sich ?u reißen, trotzdem seine Fraktion nur 24 Mann zählt> dagegen wehren sich aber die übrigen tschechischen Puteien. Obgleich nun Dr. Kramarsch und Schusterschitz in politischer Bezie hung keine intimen Freunde sind, treffen sie sich doch in dem Beüreden, der S'awijchen Union eine festere Organisat on zu g ben, in der Hoffnung sie dann oereint beherrschen zu können. So sollen vor allem hinsichtlich der Gesamlpolitit der Union die qualifizierten Klubmehrheiten abgeschafft werden, allein

der Plan stößt bei den übrige» Fraktionen auf Schwierigkeiten und zwar besonders bei der Plojgruppe und bei den ischechischen Agrariern. Diese zeigen angesichts des Bankrotts der böhmischen Landesfinanzen, der sie am härtesten trifft, die Neigung, ihre bisherige Taktik zu ändern, sie wissen aber) daß das ohne Sprengung der SlawischenUnion nicht möglich ist, sobald die Union straffer organi siert wäre und hauptsächlich aus diesem Grunde sind sie Gegner der Bestrebungen der Kramarsch und Schusterschitz

. Diese Verhältnisse bringen es mit sich, daß die Slawische Union heute eigentlich ohne Führung ist und ihre einzelnen Gruppen um«

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Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1910
Umfang: 8
setzung des deutschen Landsmannsministeriums. Die Mehr heit des Deutschen Nationalverbandes sprach sich, dafür aus, daß man bezüglich des deutschen Lands- mannministeriums bei dem gefaßten Beschlüsse be«. harren müsse, der dahin geht, daß die deulschsrei- heitlichen Parteien auf die Wiederbesetzung dieses Postens nicht verzichten und die Besetzung des selben zur gelegenen Zeit mit einem^deutschfreiheitli- chenParlamentarier fordern. Die Verhandlungen mit der Sla wischen Union. Mittwoch

haben die Verhand lungen des Ministerpräsidenten mit den Führern der Slawischen Union begonnen. Als ihren Zweck bezeichnet die Regierung die Vereinbarung eines perlamentarischen Arbeitsprogrammes, den Parteien der Slawischen Union scheint sjedoch das Arbeitspro gramm Nebensache, das Trinkgeld aber, das sie bei dieser Gelegenheil herauspressen wollen, die Haupt» fache zu sein. Den tschechischen Blättern ist zu ent nehmen, daß die Slawische Union bereits die Vor lage des Finanzministers, betreffend die Aufnahme

einer neuen Anleihe zur Stärkung der Kaffenbestände, als ein .,Politikum' betrachtet, das heißt als eine Vorlage, für die die Parteien der Slawischen Union nur stimmen werden, wenn sie dafür bezahlt werden. Natürlich find für sie auch die übrigen Finanzvorlagen, durch die dem Staate neue Ein nahmsquellen erschlossen und gleichzeitig die Landes finanzen saniert werden Zollen, ein „Politikum', also der Gegenstand eines parlamentarischen Kuh handels. Daß gerade das Land Böhmen der Sa nierung seinar Finanzen

am dringendsten von allen Kronländern bedarf, die Finanzreform also eine Angelegenheit ist, für die die Tschechen eher noch etwas bezahlen sollten, ficht sie nicht weiter an, sie sind dabei, ihre alte Postulatenpolitik auf der ganzen Linie wieder aufzunehmen und etappenweise oder in einem Zuge durch Verkauf ihrer Stimmen im Abgeordnetenhause der Slawischen Union eine entsprechende Vertretung im Rate der Krone zu ver schaffen. Es bedars wohl keiner näheren Auskunft darüber, daß eine solche Wendung

» Hause zu schwächen. Die deutsche Bevölkerung will, darüber können ihre parlamentarischen Parteien nicht mehr im Zweifel sein, eine Regierung, die sich streng an Recht und Gesetz hält und niemandem zuliebe oder zuleide regiert. Die deutsche Bevölkerung will keine Beeinflussung der staatlichen Verwaltung durch das Parlament und seine Parteien, und darum ist es wohl die Pflicht der deutschen Parteien im Ab geordnetenhaus^ die Verhandlungen des Minister präsidenten mit den Führern der Slawischen Union

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Seite 2 von 4
Datum: 16.03.1866
Umfang: 4
auf dem offenen Platze vor seinem Hause zu einer großen Menschenmenge, welche herbeigeströmt war, ibm ihre Sympathien zu bezeigen. Aus manchen Stellen der Rede des Präsideuten trat eine aufgeregte Stimmung hervor; die schonungslosen Angriffe seitens der Majo rität des Congresses verleiteten ihn zugleich zu stockn Ausdrücken. Er wiederholte, daß er die in seiner Veto-Botschaft niedergelegte Politik durchführen werde. Die Union, davon geht er nicht ab, müsse erhalten werden. Wo er beim Beginne der Revolution

ge standen, da stehe er noch: die Union und die Ver fassung zu vertheidigen gegen Feinde in Nord und Süd. Als er sein Amt angetreten, habe er acht Mil lionen Menschen vorgefunden, über welchen die Stre nge des Gesetzes geschwebt; doch nur die Führer, die selbst bewußten Berräther, wünsche er gestraft zu sehen, den Massen aber sollte man Milde und Bebauen zu Theil werden lassen. Der Süden habe gekämpft, um die Regierung zu stürzen; kaum sei der Kneg beendigt, so stehe das Land inmitten

das Re cht habe, aus der Union zu scheiden, und nun dreht ihr euch und wollt annehmen, daß die Staaten außerhalb der Union stehen und nicht in sie eintreten sollen. Ich bin nicht willens einen solchen Standpunkt einzuneh men. Im Süden bin ich dem Verrathe begegnet, und nun treffe ich im Norden auf Leute, die sich noch immer gegen die Wiederherstellung der Union sträu ben.' Hier wurde der Präsident durch den Rus: „Namen!' unterbrochen, worauf er fortfuhr: „Als Präsident wie als Bürger muß

, welche auf die Vernichtung unserer Insti tutionen und die Aenderung unserer Regierungsform ausgehen, nicht zufrieden mildem schon vergossenen Blute? Sie haben nicht das Ehrgefühl oder den Muth, ihre Zwecke anders zu erreichen, als durch des Meuchlers Hand. Ich weiß, sie möchten gern verwunden, aber sie. , sind zu bange, zuzuschlagen. Wenn mein Blut vergossen werden soll, weil ich die Union retten und die Regierung in ihrer Reinheit bewahren will, so möge es vergossen werden; nur mögen die Widersacher ^>er Regierung

bedenken, daß das Blut der Märtyrer der Same der Kirche war. Die Union wird wachsen und zunehmen au Stärke und Macht, aych wenn sie mit, Blut gekittet und ge reinigt werden muß.' i > NtwHork, 28.^ Februar. rJohnson's Veto gegen die Freedmen-Bureaux-Bill wird überall gebilligt

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Seite 3 von 4
Datum: 30.06.1864
Umfang: 4
aus seinen auf Ro- vei-Skoppel und Segcbockohage südlich von der Sant- berg Mühle poslirten Batterien eröffnet.' — Der Beginn ver Blokade ward amtlich angezeigt. lRov.-B. u. TrienterZta.) Feuilleton. Das Stoöholmn Blutbad. Im Jahre !3!)7 wurven die drei nordischen Reiche. Dänemaik. Norwegen und Schweden, durch die so genannte Calmarische Union zu Einem Reich verei nigt, jedoch so. daß jeveS der genannten Reiche seine eigene Verfassung und eigenen Rechte behalten und nur den R.genten gemeinschaftlich

haben sollte. Diese Vereinigung trägt nur in der Geschichte den Namen Union, in der Wirklichkeit bat sie nie bestanden. Dä nemark nämlich trat gleich an die Spitze, und suchte diq Herrschaft über die beiden andern zu gewinne», indem cS die wichtigsten Aemter mit Dänen besetzte, fo^daß bereits unter dem ersten gemeinschaftlichen König in . Schweden durch Auflagendruck eine Em pörung entstand, wodurch die Union gesprengt wurde. Im Zahre 1472 wurde sie zwar wiederhergestellt, je doch insoweit beschränkt, daß Schweden

seinen eigenen RrichSvo» sicher behielt, den eS selber sich seit der Em pörung gewählt hatte. Diese ReichSvorsteherschaft war natürlich den Dänen immer ein Dorn im Auge, und tS kam dahin, daß König Christian II. mit einem Heer in Schweden einfiel im Jahr 1520, und in zwei Leblachtln über die Schweden unter ihrem Reiche« vcrslcher St«:: Sture den Sieg davontrug. Die Union wurde nun zwar tünsttlchirweise wieder» bergesteilt, aber nach dem alten Sprichwort: »Ge- ? strenge Herren regieren kurz,- dauerte

Waia ^uin König von Schweden ausgerufen, und damit halte die Calmarische Union ein Ende. Mit Recht »eniit vie Geschichte diese Union einen dlutbeso ^tzte > „Machtbau«. unv zwar blutbespritzt durch vas schreck liche Stockbolmer Blnlbav. AIS Christian II. vie Schirede» l52l1 besiegt halte, schloß er veii Arieven ^u Uvsal', worin er mit Ev unv Handschrift völlige Amn.stie verhieß, unv aus vrücklich gelobte, in keinem Stuck vie Zr.ihelte» unv Rechte ver Schweven zu kränken. In seinen, Herzen aber sann

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Seite 2 von 4
Datum: 06.02.1882
Umfang: 4
. Abends begaben sich der Chef des Sicherheits dienstes, Mace und sechs Polizei- Agenten in das SitzungSlocale der Union Gsnsrale. wo gerade eine Versammlung des Verwaltungsrathes abgehalten wurde. Herr Mätt^tröt plötzlich'ein und vMs^seine^Hastbefehle. Bontoux und Feder erbtnchten. Letzterer zitterte hestig doch faßten sie sich bald, und ohne Widerrede folgten sie dem Polizei-Commissär. Die Agenten holten zwei Fiaker, und beide Verhaftete wurden vom Untersuchungs richter Feray sofort vernommen

, der Sohn des ehemaligen Ministers Graf Mayol, Graf Meeus, Gras Rozan, Graf Villermont. Man fürchtet, daß der Untersuchungsrichter die Unter suchung auch aus den VcrwaltungSrath ausdehnen wer?e. Unter dem Personale der Union Gsnsrale herrschte geradezu Verzweiflung; einzelne Beamte sind in Noth zurückgelassen worden und wendeten sich an die Wiener Freunde des Instituts. Dos Maß ^des Unglücks war damit ober noch nicht voll. Heute um 2 Uhr wurde über die Union Generale der Concurs verhängt

, und zum Syndicus des Falliments wurde Heurtey ernannt. Derselbe begab sich sofort in die Rue Antin. wo die La» cale der Gesellschaft sich befinden, legte überall Siegel an, nahm die Schriftstücke in Beschlag und - revidirte die Kasse. Der SyndicuS ist -eine der» bekanntesten Persönlichkeiten vo/,DariS. Bor dem Hause der Union Generale steht ein Sergeant de Ville. Niemand darf ein- und ausgehen. Vor dem Untersuchungsrichter, welcher als Haupt- gegenstand der Anklage den Umstand bezeichnete, daß die Union

, nicht nur denMtur^der Mnion Generale' m den drastischesten Farben zilzschildern, sondern, bei Dieser Gelegenheit die östcrreichische'Regierung! nach Kräften zu verunglimpfen und. in de^ Augen deS,^Auslandes bloßzustellen suchen. Bei der täglichen ^Lectüre der gedachten Organe mutz sich wohl Jeder die , ah-gelegene Frage aufwerfen, warum die heutigen Propheten nicht währendZder Blüte zeit der „Union Generale', als letztere noch leistungs fähig war, ihre warnende..Stimme erhoben haben. Es ist ferner- a-ißerst

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Seite 3 von 4
Datum: 06.02.1882
Umfang: 4
Ui'HASrhlH' s^ukiig M s-in, pelche^, die'. Bedeu^ ! Hass'-dMqr<N»r. lournalistsscher Producje. überschätzen könnt?. ^ ^ . ^ ^ ; Und so hat beispielsweise eines dieser Journale-voll Abmachungen zwischen d«r österreichischen Regierung und Herrni van Bontäöx über die von, der „Union Geueraie^-- weiter oüszuführenaen Finanzoperationen und vcn einem von der insolvent' gewordenen Gesell schaft^ in Oesterreich , thatsächlich ausgeübten Monopel gesprochen. In dreisterer Weise, als im vorliegenden Falle

,-ist noch nie eine falsche und tendenziöse Nachricht in die Welt geschleudert worden. Die österreichische R?> gierung ist mit der „Union Generalewie wir mit aller Bestimmtheit versichern können, nur ein einziges Mal in Berührung getreten, als es sich um Ertheilung der ^Concession für die österreichische Länderbank gehan delt hat. Diese Concession wurde bewilligt, nachdem seitens der „Union Generale' die möglichsten Bürg schaften für das neu ins Leben zu rufende Wieüer Unternehmen geleistet worden

waren. Im Uebrigen wurden zwischen der österreichischen Regierung und der „Union Generale' oder Herrn Bontoux keine wie immer gearteten Abmachungen gepflogen oder geplant. Unter solchen Umständen er>cheint die Behauptung, die „Union generale' hätte in Oesterreich ein Monopel besessen, als eine plumpe und frivole Erfindung, die keinen anderen Zweck verfolgt, als die durch 'den Sturz der „Union Generale' in Mitleidenschaft gerathenen 'Ele mente der fanzöstjchen Bevölkerung geqen den österrei chischen Staat

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Seite 1 von 8
Datum: 09.12.1909
Umfang: 8
, de« v. Dezember 1SVS Aerulprechstelle: Rr. SS ttS. Jahrg. Der heutige» Nmmuer liegt die Illustrierte Unterhaltungsbeilage' Str. 4S bei. Nakl«htite>. Heute sollen die „sachlichen' Verhandlungen zwischen den parlamentarischen Parteien beginnen, nämlich die Verhandlungen über die Möglichkeit einer sachlichen Verständigung zwischen den Deut schen und der Slavischen Union. — Präludiert wurden diese Verhandlungen durch eine Konferenz des deutschen Vollzugsausschusses, in der man sich dahin einigte

werden und drittens auch taktisch die Stellung der deutschen Linken schwächt, weil dadurch bei den Parteien der Slavischen Union immer noch die Hoffnung ausrecht erhalten wird, daß im deutschen Lager am Ende das Bedürfnis nach einige» MinisterporteseuilleS den Verlauf der Verhandlungen mit der Slavischen Union bestimmen werde und nicht die Rücksichtnahme auf die Notwendigkeit einer sachlichen Verständigung. — Wenn man sich erinnert, daß die Tsechen bisher, soweit von einer Verständigung mit den Deutschen die Rede

war, als die Grundlage darauf abzielender Verhandlungen die Beseitigung des gegenwärtigen Systems, als zielführendsten Weg hierzu aber die Rekonstruktion des Kabinetts bezeichneten, dann allerdings kann man sich nur schwer vorstellen, »wie eine solche Verständigung mit den Deutschen herbei geführt werden kann, nachdem diese wiederholt ihren Wählern gegenüber sich verpflichtet haben, der auf die Beseitigung des gegenwärtigen Systems ge richteten Erpressungspolitik der Slavischen Union unter keinen Umständen

Bienerth besessen hatten. — Im übrigen sorgen auch oie Südslaven dasür, daß die Personenfrage in Verbindung mit der Rekonstruktion des Kabinetts immer kräftiger in den Vordergrund tritt, indem sie auf der Er nennung eines südslavischen Ressortministers bestehen. Zurzeit nennt man als Kandidaten sür das Arbeits ministerium — dieses soll nämlich unter südslavischer Verwaltung kommen — den Abg. Jvcevic, allein, wie es scheint, macht er nur die Mauer für Dr. Schusterschitz. Im Lager der Slavischen Union

über eine Rekonstruktion des Kabinetts hätte sofort eine klare Sachlage geschaffen, da damit der Slawischen Union ein für allemal bedeutet worden wäre, daß die Deutschen zwar immer zu einer gesetzlichen Re gelung der schwebenden Streitsragen bereit sind, unter keinen Umständen aber zu einem Pakte, der dieser Regelung ausweicht, um das Machtbedürfnis einiger Personen zu befriedigen, die nur ins Kabinett kommen können, wenn gleichzeitig anch die Tschechen wieder auf der Ministerbank Platz nehmen. Kim »MW» 5'chmMe Inland

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Seite 4 von 8
Datum: 19.11.1909
Umfang: 8
der Slavische» Union. Wien, 18. Nov. Die Antwort der Slaven an de» Obnlann des Polenklubs, Dr. Glombinski is gestern eingelangt. Er erhielt nämlich ein un verbindliches Schreiben, welches von einzelnen füh renden Mitgliedern -der S lavischen Union unter» zeichnet ist, unter anderen von Pacak, Schuster schill und Kramarsch. Die slavischen Politiker ma chen idem Polenklub folgenden Vorschlag: Die Slavische Union ist bereit, eine Tagesordnung zur Verhandlung zuzulassen/ auf der einzig Und allein Äas

Budgetprovisorium figuriert. Sämtliche Dringlichkeitsanträge werden zu «Gunsten dieser abgegrenzten Tagesordnung zurückgezogen, mi Ausnahme von zwei Dringlichkeitsantragen der Tschechischradikalen, deren Antragsteller zur Zu riickziehmrg nicht veranlaßt iverden konnten. D ür verlangt die Slavische Union die Garantie des Polen-klubs, daß gleich nach der Erledigung des Budgetprovisoriums noch im Laufe des Monats Dezember die Rekonstruktion des Kabi netts zustande kommen müßte. Die Slavische Union übernimmt jedoch

keine Garantie für die Annahme des Budgetprovisoriums . Weiter for dert die Slavische Union, daß der Polenklub sich verpflichte, falls sich die Regierung nach Erledi gung des Budgetprovisoriums gegen eine Rekon struktion wehren sollte, die beiden polnischen Mini ster aus dem Kabinett abzuberufen, ebenso wie es die Tschechen mit ihren Ministern getan haben. Dieser Vorschlag ist gestern in der parlamentari schen Kommission des Polenklubs besprochen wor den und hat dort den entschiedensten Widerstand gefunden

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Seite 1 von 16
Datum: 18.02.1911
Umfang: 16
zwar in erster Linie mit den Deutschen und den Polen. Inwieweit die parlamentarische Situati on hiebe durch die Rekonstrukton der Slawischeil Union beeinflußt werden wird, läßt sich noch nicht absehen. Zunächst besitzt die letztere keine weite re Bedeutung: sie ist ein Verlegenheitsprcdnkt, das daraus entstanden ist, daß zuerst die Tsche chen die klerikalen Slowenen, und dann wieder diese jene isolieren wollte», und der Führer der klerikalen Slowenen Tr. Schusterschitz sagt eS iir seinem Organe offen keraus

, daß die rekonstru ierte Slawische Union — in ihrer parlamentari schen Kommission haben die Tschechen 17 von 26 Stimmen! — »„haltbar sei, lvenn die Union sich nicht wieder der ..kraftvollen Führung' des Ab geordneten Schusterschitz unterordnet. — Immer hin ist es aber möglich, daß die feindlichen slawi schen Brüder sich wieder fester zusammenschließen, um das gegenwärtige Kabinett zu stürzen, falls sich hinsichtlich der Frnanzreform Schwierigkeiten ergeben. Aus einer Erklärung des gemäßigten klerikalen

ein Uebereinkommen zu treffen. — Wie wen.a begündet diese Auffassung ist, verrät das Organ des klerikal-tschechischen Abgeordnete,! Hru- ban, indem er schreibt: „Da sZiel der Slawischen Union ist nicht bloß die Beseitigung dieser Regie- rung. sondern auch die Schaffung einer Majori tät und einer Regierung, die eine Politik der Gerechtigkeit gegenüber allen Nationen dieses Reiches macht. Von größter Bedeutung auf die- ! Km Wege wird für die Slawische Union die Fra- ge des deutsch-tschechischen Ausgleiches

sein. Di« Slawische Union sollte trachten, die Parka nun- tarisierung ohne Rücksicht auf die Verhältnisse in Böbmen durchzuführen, zumal eben eine gereckte varsamentarische Regierung den Ausgleich in Bobinen und die Mission des Grafen Thun wt' sentlich erleichtern könnte. Die Antwort der Tschechen müßte lauteir: Ohne eine parlamenta rische. gerechte und objektive Regierung kein Ans- gleich?' — Wie der böhmische Ausgleich ansschan- en würde, der unter einer solchen parlamentari schen Regierung zustande käme

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Seite 1 von 6
Datum: 28.11.1901
Umfang: 6
sind im vor hinein zu bezahlen. Mannskripte werde« nicht zurückgesendet. Mit sZ.UuttthMllP-VtiliiM 52 humoriMcheil VMM und 24 ModebeilMl». NÄ Donnerstag, den 28. Rotieiiiber litOt. Fcrnsvrechstelle: Nr. «8. M. Jahr«. Der heüiigen Nummer liegt die „Jllnstierte Unterhaltungßbelläge' Nr. 48 bei. Nicht unmöglich, daß die Welt in Bälde durch hie Gründung einer kräftigen Union der skandina vischen Staaten überrascht wird. Je mächtiger das deutsche und das russische Reich sich entwickeln, je gewaltiger England

Union verhindert. Es liegt im norwegischen Volke, welches, wie bekannt, von Oem'cHpnsche Erfüllt ' ist, das Schweden- und No^gDMbindende Band- zu- lockern. Die Nor- weMHUlängen! einen eigenen Minister. der auswär tigen Angelegenheiten,' und fast wäre, es zum Aus stände Hekommen, weil der König von Schweden den norwegischen Schiffen nicht eine eigene Flagge bewilligte: ut»d es ablehnte, eigene norwegische Kon suln einzusetzen. Ein langwieriger^ Streit besteht zwischen den beiden Ländern.usttz

-M ist esn,iebenso fester Entschlußsher HchMden) dieWsreißüng Nor-- wegenS zu verhindern, .als dieses Land wieder.auf das kräftigste.ÄaH^völlxmS«lbstSndigkit'Ängt'. -Es ist nicht waMcheMiA.doßs- dw' NoiMger...sich.-.ein-- verstanden^ 'erlläwa, -daß^ ihneti' öürch eine Union der drei 'skandinavischen Staaten eine selbständige äußere Politik verschlossen. werike^-' ' Bekanntlich bestand bereits, einmal eine Union der drei Reiche zurAeit^ da die thatkräftige Königin Margaretha^die drei 'Länder beherrschte

nichts vergeben, wenn sie in diese Union eintreten würden. Es ist wohl ausgeschlossen, daß ein solcher Bund aggressive Pläne hegen werde, denn ein Staaten bund pflegt in der Regel nur in der Vertheidigung stark Zu sein. Bisher fand die Idee der Union keine rechte Pflege, aber seit in Dänemark das demokrat ische Ministerium Deuntzer am. Ruder ist, spricht sich auch die ROerungSpresse dafür aus. Es wird gut sein, wenn man'auch, südlich-von der Ostsee die Unionbewegung verfolgt, welche von vielen ernsten

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Seite 1 von 8
Datum: 13.07.1910
Umfang: 8
. Als nach der Uebernahme der Regierung durch Freiherrn von Bienerth die Slawische Union in Opposition trat und mit allen Mitteln und Mittelchen gerade diese Regierung, weil sie der tschechischen und slowenischen Erpresserpolitik nicht zugänglich war und nur deswegen zu stürzen ver suchten, waren es doch die Sozialdemokraten, die 'Helfersdienste leisteten. Der ganze sozialdemokrati sche Verband war immer auf Seite des Kramarfch und Schusterfchitz, wenn es zu einer Abstimmung kam, durch deren Ergebnis man der Regierung

eine Niederlage zu bereiten hoffte. Da wurde das Gegenständliche nicht erst lange untersucht, man stimmte immer geschlossen mit der Slawischen Union und freute sich, wenn durch eine Zufalls mehrheit ein Antrag der Obstruktionsparteien an genommen wurde. Hat das etwa zur Besserung der parlamentarischen Lage beigetragen? Die klei nen, oder besser gesagt kleinlichen Erfolge der sla- ^ wischen Obstruktionsparteien, die ebensolche Nadel stiche für die Regierung bedeuteten, wären nie möglich

gewesen, wenn nicht die sozialdemokrati schen Abgeordneten mit sonst nicht immer beob achteter Einmütigkeit tätig mitgewirkt hätten. Das hat die Slawische Union immer kühner, die Her ren Kramarsch, Schusterschitz, Krek und Genossen immer unternehmungslustiger gemacht und eben zur Obstruktion geführt. Wären der Slawi schen Union bei ihren nur von national erpresse rischen Absichten geleiteten Angriffen gegen die Regierung die Zufallserfolge nicht beschieden ge wesen, sie hätten langst klein beigegeben. Aber die Sozialdemokraten

helseir ja immer mit und freu ten sich nicht weniger wie Kramarsch, wenn einmal die Deutschen, Polen und Italiener in der Minder heit blieben. Kein Mensch, der die rein negativ parlamentarische Taktik der Sozialdemokratie kennt hat verlangt oder auch nur erwartet, daß die sozial demokratischen Abgeordneten im Kampfe der Sla wischen Union gegen die Regierung sich auf Seite der Arbeitsparteien stellt«?. Nur passiv brauchte^ sie sich zu verhalten, nicht mittun mit den slawischen Obstruktionsparteien

, wo sie sehen mußten, daß es sich nur um nationalistische Erpressungsversuche handelt, und das Obstruktionsspiel wäre im Keime zu unterdrücken gewesen. Aber da haben eben an dere Kräfte gewirkt! Die tschechische Sozialdemo kratie ist eben bei der nationalen Erpresserpolitik der Slawischen Union mit vollem Herzen dabei und den tschechischen Genossen zuliebe stellte der ganze sozialdemokratische Verband seine Stimmen den Obstruktionsparteien zur Verfügung. Nach der Parteilogik ist das auch vor den Wählern

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Seite 1 von 4
Datum: 01.10.1885
Umfang: 4
52 ikkustr. UllteröaktMgs-KeikllM Dremnävieeztgstee Jahrgang. unä ikkustr. kanäw. Hei lagen „Nekonom' 223 Donnerstag, den I. Oktober Wie. Rabatt ime» and» Sin. Halt» ulerstr. 3 Heute dsxiimt ow neues L.dom>emeiit aak äss IV. Hvsrtai cker „Lonstitvt. Lo^iier Asitaog' LestelluilASll vsräen rsektzgitix srdötev sa ckio ^mmintraüoii äsr oons t. öoWsr 2situnZ. Die bulgarische Union. Die ostrnmelische Frage wird also im Sande einer Botschafter-Konferenz sich verlaufen, die Gefahr

, welche aus dem Staatsstreiche des Für sten Alexander für ganz Europa zu erwachsen drohte, ist beschworen, denn der „erste Kanonen schuß' hat sich nicht hören lassen, es ist zu keinem blutigen Zusammenstoß zwischen Tür!eu und Bul garen gekommen und infolge dessen hat sich die seit einigen Jahren bereits in anderen Länder- strichen der Balkanhalbinsel vorbereitete Revolu tion nicht heraus getraut. Es liegt also einst weilen nichts Wetter vor, als die Thatsache der Union Bulgariens mit Ostrumelien und da wird Niemand

, ist die Zuversicht allem Anscheine nach keine unbegrün dete. Neben den von der Union vorderhand be friedigten Wünschen der Bulgaren treten aber auch bei anderen Stämmen im Balkan - Dreieck die nationalen Leidenschaften und der politische Ehr geiz neuerdings so verschärft hervor, daß man diese Symptome doch nicht ohneweiters unter die Friedenszeichen rechnen darf. Die Erwägung, ob die Union ein kleineres Uebel fei als die aus einem gewaltsamen Versuche zur Wiederherstellung des früheren Standes der Dinge stch

der Pforte eine von ihr selbst bisher nicht in Aussicht genom mene Politik der gewaltsamen Repressiv» aufdrän gen will. Weit eher scheint es, daß die Diplomatie nach einem Ausweg suchen und einen solchen finden Wird, welcher das Vertrags-Recht wieder in Ein klang mit der nun einmal geschaffenen Thatsache, der Union bringt und unter gewissen Vorbehalten sich herbeiläßt, anzuerkennen, was sich nicht unge schehen machen läßt, ohne die Gefahr noch tiefer einschneidender Conflicte. Fürst Alexander

Kompromisses geboten sein, so weit die eigentliche Unionsfrage in Betracht kommt. Mit dieser allein aber ist die bulgarische Frage offenbar noch lange nicht erledigt. Wir wollen nur an die Personalfrage erinnern. Es ist noch keineswegs ausgemacht, daß für den Fall einer schließlich«« Anerkennung der Union auch Fürst Alexander die Früchte seines Staats streichs ernten wird. Derselbe hat ihm mächtige Gegner geschaffen und insbesondere in maßgeben den Kreisen die Unzufriedenheit mit ihm gestei gert. Er sucht

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