<!s>ss-^.nsss,i)s: küi- 42 Icr. — ^ostv. 52 I^r. Oesterreich. A Innsbruck, 31. Oct. Tie „Presse' veröffentlicht ill ihrer gestrigen Nummer ein Aktenstück, das Herzog Ernst von Kobnrg-Gotha an einen mittelstacitlichen Diplomaten ge sandt habe, und das einen Vorschlag zur Regelung der deutschen Frage enthält; ähnliche Mittheilungen seien von derselben Hand an die Hose von Berlin und Wien ergan gen. Wenn es schon einerseits erfreulich ist. die Meinung, die bisher über die Politik des nationalvercin
-frenndlichen Herzogs obwaltete, nach der Einsicht in jenes Aktenstück da hin günstig umstimmen zu können, daß derselbe mit den Be strebungen der kleindeulschen Partei nichts gemein habe und für ein Deutschland mit Einschluß aller deutschen Länder einstehe, so gewährt noch andererseits der Umstand Befrie digung. daß sich die Nothwendigkeit einer gründlichen Ne- form der deutschen Bmidesverhältnisse nachgerade auch in regierenden Kreisen geltend macht. Zwar ist hicbei nicht zu verkennen, daß das Programm
Kreisen unbeachtet zurückgelegt werden kann, wie die tausendfachen Mahnrufe von Zei tungsschreibern, die seit Jahren Tag für Tag auftauchte», aber im Meere der Zeitnnqsliteratnr verrauschten und an dem unsruchtbaren Felsen der deutschen Cabinetspolitik wir kungslos abprallten. Freilich spült die ephemere Welle einer einzelnen Stimme ans dem Volke, auch wenn sie sich täglich ui^d stündlich wiederholt, ohne Gefahr und unmerk- lich an den Fels, aber die Höfe mögen nicht verkennen, daß der sanfte
Wellenschlag kein Spiel ist, sondern daß er all- mählig wachsend und sich mehrend, oft das drohende An zeichen eines Sturmes ist, der, wie ihn Herzog Ernst selbst in seiner Schrift vorausoerkündet, den ganzen Fels sammt den Palästen der Fürsten, die darauf gebaut sind, stürzen, und zu einer Sündflnth aufwallen k.inn. gegen die nicht einmal die deutschen Gränzen, auch wenn sie natürliche wären, wirksame Dämme wären. Wenn die Fürsten diese Gefahr nicht erkennen, und ihr steuern, so möge uns der Himmel davor
, , daß die Negierungen bei Zei- en sich deu. wieder allseitig anpochenden Bewegungen des VolkeS) zur. Einheit anschließen denn die Folgen des Be- harrensM ihrer einseitigen und eigennützigen Kronenpolitik wären für sie und, uns. fürchterlich, dagegen ein aufrichti ges und energisches Vorangehen von ihrer Seite für sie. wie für nns von unberechenbarem Gewinne. Ein Schutz« nnd Trntzbündniß nach innen und nach anßen, würde in den deutschen Staaten die Hemmnisse innerer friedlicher Ent faltung jedes einzelnen ebenso