Kr. 18S „Bozner Nachnchten', Menskag, N. August WM 3 Partei anzuwenden beschloß. Vor drei Jahren gab diese Gruppe ein Blatt- in Tomsk heraus, aber die Polizei entdeckte bald die Geheimdruckerei und die Theilnehmer derVerbindung würden mit Verbannung nach Sibirien bestraft. Das hinderte jedoch nicht die Weiteventwicklung der Gruppe, die bald als die . oben erwähnte sozialrevolutionäre Partei bekannt wurde, da sie Weniger von der Propaganda, als von Thaten erwartet. , Mit anderen Worten
, sie sucht die Taktik des alten Terroris mus wieder anzuwenden, das vor zwei Dezennien die Grund lagen des autokratischen Regiments in Rußland erschütterte. Auch diese Partei hat im Auslande ein Organ, die „Revolu- tionnaja Rosiija', das als Motto den Sah führt, daß wer frei sein will, um Freiheit kämpfen muß. Die sozialrevolutionäre Partei entwickelt auch durch Verbreitung ihrer Schriften eine außerordentliche Thättgkvit, denn sie soll im Jahre 1902 nicht weniger als 260.000 Exemplare
-Kommandanten erließ und in welchem er auf. die Gefahr der revolutionären Propaganda unter den Bauern hinwies. . In diesen Zirkular wird auch erwähnt, daß die Revolutionäre ihre Pamphlete mit dem Ver merk: „Erlaubt von der Zensur' oder „Erlaubt Von der Ober- komnnssion für volksthümliche Literatur' versehen, um bei den Bauern den Eindruck hervorzurufen, als ob die Schriften von der Regierung gebilligt würden. ' / Die Partei hat sich aber, wie erwäW, nicht auf die Pro paganda unter den Bauern beschränkt
, sondern seit dem April 1W2 auch ihren Grundsatz: „Gewalt gegen Gewalt' zu ver wirklichen versucht. . Kein Mitglied der Partei darf auf eigene Haust Vorgehen^ sondern nur auf Befehl von feiten der Partei leitung. Die Organisation ist eine solche, daß durch Verhah umg einzelner Mitglieder nicht die ganze Partei.in Gefahr gebracht werden kann. Die erste. Handlung der neuen Orga nisation war die Ermordung des Ministers des Innern Sip- Mn durch Balmaschew. Derselbe, wurde gefangen genommen und hingerichtet
. Dann schoß Thomas Katschar auf den Für sten Obolenski, her von der Partei zum Tode verurtheilt wor den war, weil er bei der Unterdrückimg der Bauernunruhen -ln Chgzjow. die Bauern, Männer und Frauen, hatte Prügeln Als dritter kam der Gouverneur von Ufa, Bogdano- wnsch, an die Reihe, und diesmal gelang es dem Mörder zu fliehen. Schon damals erzählte man, daß Herr von Plehw? s ^ besonderem Schutze umgeben habe, weil er zu wisse!', glaubte, daß auch er von der neuen Kampforganisation zum ^ode verurtheilt