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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 26.08.1922
Umfang: 12
Seite 2 „Vozner Nachrichten', den 26. u. 27. August 1922' Nr. 194 auH, daß die kleine Entente, insbesondere Jugosla wien die Verpflichtung habe, Oesterreich beizustehen, zumal Jugoslawien aus politischen Gründen eine Anlehnung Oesterreichs an Italien nicht zulas sen würde. Aus der italienischen Presse. Die offiziöse „TriKuno' meint, man könne über die Ergebnisse der Konferenz heute nicht mehr sagen, als daß Italien den guten Willen habe der Nachbarrepublik zu Helsen.! Diese Aufgabe stehe

aber dem Völkerbund noch mehr zu. Am 15. Dezember werde er in Genf zusammentreten, um sie zu lösen. Italien kann sich nicht an seine Stelle setzen. Italien mutz sich mit Rücksicht aus seine Lage um die Vorgänge- in.Oesterreich naturgemäß kümmern, aber die- Regierung darf ohne Einverständnis mit der! Entente keine Entscheidungen treffen. Man muß mit Festigkeit und Klugheit jene Maßnahmen treffen, die Oesterreich wirtschaftlich und finan ziell instand setzen, damit es seinen Vertrags- j Verpflichtungen nachkommen

kann. Die Gerüchte j von einer Vereinigung Oesterreich mit Italien z oder auch nur von einem Zollbündnis seien voll ständig gegenstandslos. Die Trienter Liberta meint, daß sich die österreichischen Zeitungen von der Konserenz Seipel und Schanzer Meere und Berge verspra chen. Die guten Innsbrucker halten es gar für sicher, daß Italien ihre Tonnen Papierkronen in jebensoviele Lire umwechseln werde. Das Blatt mcicht aufmerksam, daß Seipel selber am Inns brucker Bahnhof den wartenden Journalisten habe-sägen lassen

- Lire-Kredites zu erreichen suchen, um über die nächste Zeit hinwegzukommen. -Nach Informationen aus Wiener Kreisen ver lautet, daß die italienische Regierung für die drin gend notwendige Hilfe für Oesterreich folgendes Programm aufgestellt habe: 1. Sofortige Verwirk lichung der auf der Konferenz von Portorose gefaß ten Beschlüsse, soweit sie Oesterreich und Italien be trafen; 2. Flüssigmachung des bereits von Italien bWilligten 70 Millionen-Lirekredites für Oester reich; 3. Bereitwilligkeit

Italiens, die Garantien für einen Teil des großen Kredites für Oesterreich zu übernehmen. Innerhalb der kürzesten Zeit sollen alle Ver kehrserleichterungen in Kraft treten, die in dem Protokoll von Portorose vorgesehen sind, so daß schon dadurch zwischen Oesterreich und Italien ein enges. Wirtschaftsband geknüpft würde. Italien will jedenfalls den Eintritt Oesterreichs in die kleine Entente verhindern, ebenso wenig aber will es dem Anschluß Oesterreichs an Deutschland zustimmen. Das ist ein Punkt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 28.08.1922
Umfang: 8
ist vollständig erfüllt vom Glauben an die Macht der kleinen Entente, er hatte, jetzt eben die wichtige Begegnung, deren Zweck ist, das Band zwischen der Tschechoslo wakei und Jugoslawien zu stärken und insbe sondere die Zeitdauer der Verbindung zu ver längern. Dr. Benesch.hat Oesterreich seine Un terstützung beim Völkerbund versprochen, er hat ferner zugesagt, im Falle als der Völkerbund das österreichische Ansuchen ablehnen würde, 'Nnen Blick in sein Notizbuch und sprach: „Wir können Zweifellos eine größere

über seinem Schreibtisch. sich übenden weiteren Vorgang mit Oesterreich zu verständigen. Es ergab nun die Frage: Bin den die Versprechungen des tschechoslowakischen Ministerpräsidenten, glaubt Oesterreich ernsthaft an seine Milse beim Völkerbund oder ist dieses VersprWKn nur eine Floskel, deren Zweck es ist, liekMswürdig zu erscheinen und nicht in je der Hinsicht ablehnend? Verpflichten die Zusa gen des Dr. Benesch, dann wurde Oesterreich gegenüber Italien politisch unsrei, denn man kann nicht im gleichen Atem

die ernsteste Entscheidung getrosten werden. Oester reich müßte sich rasch und mit der größten Energie klarmachen, welchen Schluß es aus die sem Verhalten zieht, wie weit seine Handlungs freiheit geht, wie weit Italien sich nähern will und was dieser Staat gegen etwaige Wider stände und Drohungen seitens anderer Länder zu unternehmen gedenkt. Oesterreich ist sür Ita lien eine Art von Belgien, ein wichtiges Durch- zugsland, ein Pusser, der aufrecht bleiben muß, damit nicht die Slawen in geschlossener Front

vom Riesengebirge bis nach Dalmatien Italien gegenübertreten. Wenn Oesterreich in den Bann kreis her Tschechoslowakei gezogen wird, dann ist Italien, das noch immer mit Jugoslawien im StreitAiegt, in der Gefahr der Isolierung. Nun sragt man sich in Oesterreich, ob dieser Umstand ausrÄM, um beim römischen Kabinett den fe sten Willen zu erzeugen, der jedes Hindernis zu Boden wirst. Wird Oesterreich geschützt werden gegen Ne Tschechoslowakei. an die es Verpflichtungen hat, die in die Billionen gehen. Oesterreichs

Fabriken müssen stillstehen, wenn die Feuerung aus der Tschechoslowakei aus bleibt^ der Brennstoff mangelt und die Absper- rüngsvolitik wieder ihren Anfang 'nimmt! Wird OestetWch geschützt werden gegen den Zorn von F^a n k e i ch. Wird die' Hilfe ausreichend sein, ZMn Oesterreich kaufkräftig zu gestalten. Bange Fragen, die Seipels Reife begleiteten. Es ist-das kühnste Vorgehen, das überhaupt denkbÄ5 ist, wenn ein Staat wie Oesterreich, so eingekreist, aktive Politik zu treiben wünscht nnd selbständig

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 02.07.1923
Umfang: 8
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 2. Juli 1923 Nr. 147 wenn es an Bas Zurückzahlen gehen w-krd, auch noch um ein Viertel mehr als Oesterreich tat sächlich erhielt. Um die Rückzahlung und Verzinsung den Gläubigern zu sichern, hat Oesterreich die . ge samten Einnahmen aus seinen Zöllen und aus dem Tabak Monopol verpfänden müssen, das ist eine Sicherstellung, die weit über den Zinsenbetrag und die Amortisations quoten hinausgeht. Bei solcher Lage hätte es wirklich nicht des umständlichen

in wenigen Stunden stark überzeichnet war, um dann sofort mit 85—90 und mehr gehandelt zu werden. Es haben also alle jene, welche die ersten bei den Schaltern waren und österreichi sche Rreditanleihe bekommen konnten, inner halb weniger Stunden ein recht ausgiebiges Geschäft machen können. Wenn man dabei von einem großen Vertrauen spricht, das. sich in der ganzen Welt für das arme Oesterreich kund gibt, so yt das ein vollständig übel angebrach ter Ausdruck. Das ist kein Vertrauen

, sondern das ist die Nutzbarmachung eines überaus gu ten Geschäftes, bei dem der arme Staat -Oesterreich ordentlich in Mitleidenschaft gezo gen wird. Es darf auch nicht übersehen werden, öaß von dem ganzen Betrage von 605 Mil lionen Goldkronen, die Oesterreich erhalten soll, Oesterreich selbst eine recht ausgiebige Quote auf sich nehmen mußte. Der neunte Teil dieser Summe mutz in Oesterreich aufgebracht werden. Es ist also gar nicht wahr, daß zur Rettung Oesterreichs aus «dem Auslande 605 Millionen Goldkronen hereinkommen sollen

Betriebe, aus genommen die Dienstboten, das leitende Per sonal der Unternehmung und die Handlungs reisenden. Die näheren Bestimmungen des genannten Gesetzesdekretes werden in den nächsten Mit teilungen der Handelskammer verlautbart werden. das Geschäft öer Nothelfer. Mit der Völkerbundanleihe für Oesterreich ist es nun wirklich ernst. Je näher aber die Ver wirklichung kommt, desto mehr gewinnt man in Oesterreich den Eindruck, daß es sich bei die ser Hilfe, die dem armen Staat geboten wird, vamit

er weiter sein Leben friste, um ein recht ergiebiges Geschäft der Helfer selbst handelt. Insgesamt soll Oesterreich den Betrag von 605 Millionen Goldkronen erhalten. Ueberwäl- tigend groß ist diese Summe wohl nicht, wenn man bedenkt, daß sast die halbe Welt an die sem Kreditgeben beteiligt ist und die kapital kräftigsten Länder Europas Gutsteher für jene sind, die ihr Geld für Oesterreich wagen wollen. Wie geht es aber bei der Durchführung dieser Kreditanleihe praktisch zu? Das Nomi nale der Anleihe beträgt 745

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 09.10.1918
Umfang: 8
der deutschböhmischen.Vereinigung hte?L am 4. ds. vormittags unter dem Vorsitz des Abgeordneten Pacher eine Beratung ab. in der folgende Beschlüsse gefaßt würden: 1. Die Deutschböhmische Bereinigung im Abgeordnetenhause fordert im Sinne ihrer von ganz Deutschböhmen gebMgten fei erlichen Kundgebung vom 22. Jänner ds. Is. bei der Neuord nung der Verhältnisse in Oesterreich auf Grund des Selbstbestim mungrechtes der Völker die volle Selbständigkeit Deutschböh? mens, das frei über seine staatliche Zugehörigkeit entscheiden

will und an der Gemeinbürgschatt aller Deutschen in Oesterreich treu festhält. . 2. Der Vorsitzende wird beauftragt, sofort im Einvernehmen mit sämtlichen deutschböhmischen Reichsrats-Abgeordneten ohne Unterschied der Partei, den deutschböhmischen Herreyhausmit- gliedern, dem Verband der deutschen Bezirke Böhmens, dem deutschen Volksrat für Böhmen und der deutschböhmischen SMdtekanzlei die Einsetzung eines ständigen Ausschusses ein zuleiten, dem es obliegen wird, das Selbstbestimmungsrecht von Deutschböhmen zur vollen Geltung

zu bringen. Zu diesem Zweck werden die Vertreter der deutschböhmischen Vereinigung unver züglich mit den beteiligten Kreisen und mit der Regierung sich ins Einvernehmen setzen- Die erste und wichtigste Aufgabe des Ausschusses wird die Sicherstellung der Ernährung und die. Versorgung Deutschböhmens mit Kohle und den sonstigen Be darfsgegenständen bilden. Oesterreich und der .Völkerbund. Auf einer neuen Linie bewegen sich die innerpolitischen Vorgänge in Oesterreich-Ungarn. Sie stehen aber auch in en gem

Zusammenhang mit den großen Weltfragen, vor allem mit der vom Völkerbund, die ja nun, wo der Krieg sich der Auflö sung nähert, auf der Tagesordnung steht. Der deutsche Natio- nalverband in Oesterreich hat beschlossen, den Antrag der So zialdemokraten, einen Staat Deutsch-Oesterreich zu bilden, grundsätzlich anzunehmen und darüber in weitere Beratungen zu treten.' Wir sehen hier eine lebendige Wirkung des Völker bundgedankens. Das bedrängte Deutschtum in Oesterreich muß ja Hei der Butheit der nationalen

zur Adria die Deutschen im Reiche und in Oesterreich unter ihre Botmäßigkeit bringen, so würden sie sich zu Eroberungsplänen bekennen und sH '^dmch/w'MdersprMMt.^ Wilsönschen Ideen über die nationale Selbstbestimmung setzen. In den deutschen Parteien Oesterreichs hat man nun feierlich bekundet, daß sich die Deut schen für diesen Fall völlig freie Hand vorbehalten und nicht zö gern würden, die äußersten Folgerungen aus einem solchen Verhatten der Slawen zu ziehen- Der Bölkerbundgedanke marschiert

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Seite 1 von 8
Datum: 22.10.1919
Umfang: 8
über die Staatssorm bestimmt: Die deutschen Alpenlande in ihrer durch den Stäatsvertrag von Saint Germäin be stimmten Abgrenzung sind eine demo kratisch e R e pu b l ik unter dem Na men ,.R e p u b.l i k. O e st errei ch'. Die Republik. Oesterreich übernimmt jedoch — unbeschadet' der im Staatsvertrage von Saint- Germain auserlegten Verpflichtungen — keinerlei Rechtsnachfolge nach dem ehe maligen Staate Oesterreich, das ist den „im Reichsräte vertretenen Königreichen . und Ländern' . .. i Alle öffentlichen

Gewalten in der Repu blik Oesterreich gehenvomVolke.aus und werden von ihm eingesetzt. . Wo in den geltenden Gesetzen von der Republik Dsutschösterreich oder von ihren Hoheitsrechten die Rede ist, hat an Stelle dieser Bezeichnung nzünmehr der Name „Re publik Oesterreich'.zu treten. . Die Staatssprache der Republik Österreich ist' unbeschadet der den sprach angelegenheit und^Sp^ fr ageusw. und namentlich auch zahlreiche wirtschaftliche Wünsche wie Valuta- fr a g e und dergleichen. Die Abordnung

, Professor Dr. Franz Hilber, Semi nar-Regens in Vrixen, und Exzellenz Fried rich Graf Toggenburg aus Bozen von Sr.HeiligkeitPapstBenedictXV. in Privataudienz empfangen. Die Deputa tion überreichte Sr. Heiligkeit die Adressen Reckte diede'utsche Sprache. Das Staatssiegel. der. Republik Oesterreich behält dos bisherige für Deutsch österreich bestimmte Wappen mit der Um schrift ..Republik, Oesterreich'. . '. Die Flagge der Republik Oesterreich besteht aus drei gleichbreiten wagrechten Streifen, von denen

, die im Frieden einen Wert von zwan zig Cent hatte, gilt heute weniger als einen Cent und ist in den letzten Tagen um vierzig Prozent gefallen. Viele Delegierte halten e sfür ausgeschlossen, daß Oesterreich bis zur nächsten Ernte das Auslangen finde, ohne daß die Entente einen entsprechenden Kredit zur Aufrichtung der unglücklichen Währung zur Verfügung stelle. Ein französischer Lebensmittelkredtt für Oesterreich. Wie verlautet, wird die vom Obersten Rat in Paris vorgesehene Unterabteilung

Mr M°M!iubig°°D-uNch.SiId«-°d. jH^^will, in freigebigem Geiste zu er- vereine mir ver «evoinerung oie- etes wird verwirklichen können. wird die von uns in Aussicht ge- _ nen Franken für Oesterreich ist. Dadurch wird Oesterreich in die Lage gesetzt. Lebens mittel im Auslands» kaufen. Dies hatte zur Folge, daß eine Besserung des Kronen kurses allseits zu konstatieren gewesen ist. Die Angliederung Westungarns. Wie der „Morgen' erfährt, begibt sich in der nächsten Zeit eine Ententemission nach Oedenburg

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Seite 6 von 8
Datum: 24.08.1922
Umfang: 8
augenblicklich nach Prag, Berlin und Italien unternimmt, ist nicht allein in der Ver weigerung der Kredithilse durch die Alliierten und die hiedurch hervorgerufenen katastropha len Erschütterungen des Wirtschaftsmarktes zu suchen,- die Politik der Fühlungnahme mit den Nachbarstaaten ist im Gegenteil von langer Hand schon vorbereitet. Gleich nach dem Regierungs antritt des Kabinetts Seipel bildete die Frage, welche außenpolitischen Ziele Oesterreich zu ver folgen habe, den Gegenstand eingehender Erör terungen

die Fühlung nahme mit den Nachbarn aufzunehmen in dem Sinne, daß Oesterreich zu der englisch-italieni schen Allianz in ein engeres Verhältnis treten ' könne. Damit sollte auch den französischen Ge genplänen, die auf die Einbeziehung Oester reichs in eine Donauföderation zusammen mit der Tschechoslowakei und Jugoslawien hinaus laufen, entgegengearbeitet werden. Schließlich erhoffte sich Bundeskanzler Dr. Seipel durch eine Anlehnung an England und Italien auch bessernden Interessen Deutschlands dienen

, j Außenpolitisch hat der Zusammenbruch des . Selbsthilseprogrammes Oesterreich in Bahnen > gedrängt, die weit über die Intentionen der Re gierung hinausgehen. Oesterreich muß heute, .durch seine finanzielle und wirtschaftliche Ohn- ' macht gezwungen, eine passive Rolle spielen, und die Kanzlerreise nach Prag und Italien verfolgt heute nur noch den Zweck, in bereits fertig vor liegende Pläne Einsicht zu nehmen und sür ^Oesterreich noch zu retten, was zu retten ist. s Italien habe nämlich die erste Annähe

-, . rung, die durch die Regierung Seipel schon Mitte Juni erfolgt ist, mit unerwartetem großem Entgegenkommen aufgenommen. Italien scheint in-der Uebernahme eines Wirtschaftspro tektorates über Oesterreich ein neues Betäti gungsfeld zu erblicken, das dem Staat über die eigenen politischen und finanziellen Schwierig keiten im Innern hinweghelfen könnte. Durch das Mandat über Oesterreich erhofft sich Ita lien — abgesehen von sonstigen Vorteilen — vor allem eine Beruhigung im Innern des Rei ches

und eine Ablenkung der erbitterten Partei kämpfe. Die Nachricht, daß sich Italien be reits aus der Londoner Konferenz als Mandatar sür Oesterreich angeboten hat, klingt daher sehr . glaubhaft, wie es auch auf Italiens Einfluß zu. rückzuführen sein dürfte, daß die Mäckte ange sichts des großen Interesses, das Italien Plötz, lich an Oesterreich Nimmt, die Frage der Kredit gewährung für Oesterreich als für sie nebensäch lich von sich abgeschoben und vor das Forum de» Völkerbundes verwiesen haben. Bundeskanzler

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Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1923
Umfang: 8
auf die Fest- pellung, daß ein wichtiger Schritt auf dem Wege zum Abbau der Einfuhrverbote gemacht wurde und daß sich für den österr. Handel ein Tor zum geregelten wirtschaftlichen Verkehr mit den Nachbarstaaten öffne. Die Klagen des sozialdemokratischen Abge ordneten Dr. Ellenbogen lauteten all gemein dahin, daß Oesterreich gerade bei den wichtigsten Exportartikeln von Italien nur ganz. Wringe Zugeständnisse «Halten habe, während- Oesterreich auf Produkte, die für Oesterreich keineswegs notwendig

sind» ganz au-- ßerordentliche ErleichteriMgen gewZhre. Die- Meistbegünstigung würde Oesterreich nur auf Waren gegeben, die Italien völlig gleichgültig stnd. Geradezu eine Aufhebung der Vorteile des Vertrages bleute die Bestimmung, wonach «uch die gewährte Meistbegünstigung nur dann er teilt wird, wenn ein Zweig der italienischen Er zeugnis in seinem Bestände nicht ernstlich ge fährdet ist. Der Redner hält die österreichischen Unterhändler durchaus nicht für schuldig an dem Ausgange

auf der ^Tagesordnung sind, seien von dem Gelbe der 'Industriellen bezahlt. (Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Es sei nun begreif lich, daß Herr Mussolini keinen Vertrag ab schließen konnte, dW den Wünschen der italieni schen Industriellen nicht entspricht. Oesterreich -müsse sich fragen, '-ob es notwendig, Zweckmäßig »und ersprießlich.war, den ersten Handelsvertrag ijust mit dem ÄaWe zu schließen, wo — vielleicht mit Ausnahme won Ungarn — die politischen Verhältnisse am ungeordnetsten, am wenigsten

. Dieselbe 11jährige Pe riode macht sich nun auch, wie von verschiedenen Forschern festgestellt würbe, geltend j» der Mäch- mit It alien beschritten. Italien war seit jeher für Oesterreich ein nichtiger Vertragspartner in der Handelspolitik und ein wichtiges Absatz gebiet für die Industrie. Es hatte sich bereits im Jahre 1920 gegenüber der österreichischen - Re gierung bereit erklärt» in Verhandlungen be züglich Regelung des Handelsverkehres einzu treten. Italien erscheine für Oesterreich als Ver tragspartner

deshalb überaus wichtig, weil Oesterreich dadurch in einen geregelten Handels verkehr mit einem Staate gelange, der schon an und für sich als Großmacht von 44 Millionen Einwohnern für Oesterreich ein bedeutendes Ab satzgebiet darstellt und infolge seiner Dünstigen geographischen Lage gegenüber Oesterreich die Handelsbeziehungen zw diesem Staate sicher leicht ausgestaltet werden können. Dazu komme noch der Umstand, daß Italien der einzige Staat ist, mit dem kein Meistbegünstigungs- vertr a g bestand

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 17.11.1924
Umfang: 8
. Sottoprefettur) vorzulegen und die entsprechende Gebühr zu bezahlen haben, bei sonstigem Ver fall 'der Lizenz. Das gleiche gilt auch für die Ver mietung von Zimmern, soweit sie an eine Lizenz geknüpft ist, für die Pfandleihanstalten und Dienstvermittlungsbureaus. — (Mitteilung der Handels- und Geworbekammer Bozen.) w. Der gegenwärtige Stand der Wasserkraftan lagen in Oesterreich. Die in Oesterreich vorhandenen und zur Ausnutzung besonders geeigneten Wasser kräfte werden nach amtlichen Schätzungen mit rund

>1.7 Millionen Pferdestärken an. der Turbinenwelle !bei Niederwasser angenommen. Davon find bisher etwa 14 Prozent ausgebaut,' 4 Prozent sind gegen wärtig im Ausbau begriffen. Die bisher ausgebau ten Wasserkraftanlagen haben eine Gesamthöchstlei- Htung von rund 617.000 Pferdestärken. Die Jah resmittelleistung sämtlicher Wasserkraftanlagen be trägt etwa 456.000 Pferdestärken, die erzeugbare hy draulische Jahresarbeit rund 2600 Millionen Kilo wattstunden. Die Ende 1924 in Oesterreich im Bau

Visumzwang zu verzichten, so baß bei Aufrechterhaltung der Gegenseitigkeit österreichische Staatsbürger in die Schweiz und schweizerische Staatsbürger nach Oesterreich ohne Visum reisen könnten. Die diesbezüglichen Verhandlungen werden in den nächsten Tagen eingeleitet. Hinsichtlich der ande ren Nachbarstaaten, insbesondere der Sukzes sionsstaaten, wäre jedoch ebenfalls eine Aufhe bung des Vifumzwanges für die Ausländer bei der Einreise nach Oesterreich möglich, wenn man sich nicht aus den Standpunkt

der Gegenseitig keit seMigen würde. Vielfach herrscht die Ansicht vor, als ob es von Nachteil wäre, wenn österrei chische Staatsbürger bei der Einreise ins Aus land eine Visumgebühr zahlen müßten, Auslän der bei der Einreise nach Oesterreich aber von dieser Gebühr befreit werden. Dem wird aber von anderer Seite «entgegengehalten, daß es für Oesterreich sowohl vom Standpunkte des Frem denverkehres als auch vom Standpunkte der Geschäftsabschlüsse von ' besonderer Bedeutung wäre, wenn alle Fremden

ohne jede Behinde rung und ohne jede „Strafe für die Einreise' dasLand besuchen könnten, da dadurch zweifellos Oesterreich in geschäftlicher Beziehung einen gro ßen Vorsprung vor den mit Visumzwang vor gehenden Sukzessionsstaaten erlangen müßte. Auch würde dadurch die Durchreise von Fremden durch Oesterreich bedeutend gefördert werden. Die Befürchtung, daß auch der Zustrom an Ar beitslosen aus dem Auslande bedeutend gestei gert würde, kann leicht dadurch entkräftet wor den, daß von den Arbeitgebern schon heute

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 05.02.1925
Umfang: 8
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 3. Februar 1925 Nr. W Uhrer nach Genf. In Begleitung des Finanzmini sters werden sich der Präsident der Österreichi schen Nationalbml k Minister a. D. Dr. Reisch, Per srühere Außenminister Dr. Grün-berger, Mi nister a. D. Dr. Grimm, Sektionschef Dr. Iöas und andere befinden. Es ist die größte DeMtation, die Oesterreich noch jemals Zum Völkerbünde geschickt hat. Der Rnanzminister fährt und der ehemalige Mini ster des Aeußern, der Präsident der National bank

nach Oesterreich und jetzt gehen die öster reichischen Minister ins Ausland, nicht etwa so wird versichert — um ein» formelle Bitte ode-r Beschwerde vorbringen, wohl aber, um Aus- Kunst zu geben und bei dieser Gelegenheit sicher lich auch ihre Meinung zu sagen über das, was Oesterreich nötig hat. Daß eine Klärung -zur uncibwc-islichen Fords-! rung worden muß, das zeigen auch die Presse stimmen des Auslandes. Eine Schilderung der großen ökonomischen Revue von England, des „Economist' erwähnt den Sturz

Dr. Seipels und. ven Ausstieg der neuen Regierung, «die naturge mäß noch nicht jene Autorität besktzen könne wie der frühere Kanzler. Sie beschreibt die politischen . Streitigkeiten und den Widerstreit der Finanz politik zwischen Staat und Land und zwischen Ländern und Gemeinde. Der „Economist' tadelt das Vorgehen der Gemeinde Wien, die durch ihre Steuern die Reform des Bundeshaushaltes bei nahe unmöglich machen und ebenso die Tarif kriege der Nationalstaaten gegen. Oesterreich-Un garn mit den jetzigen

Zolltarisen in Oesterreich. Ungarn und der Tschechoslowakei. Er kommt Zum Schluß: es ist ehre schwere Entmutigung in Oesterreich vorhanden, ein Gefühl der Hoff nungslosigkeit. und wenn nichts von cuchen ge schieht, um diese Stimmung zu ändern, wenn beino Zuschüsse cm Kapital ersolgen, dann wird seine Not unvermeidlich, eine Not, die den schärf sten Widerstand der Bevölkerung wird hervor rufen müssen. Das Volk bedarf auswärtiger Hilfe nicht nur in den Finanzen, 'sondern auch sn der Wirtschaft

und in der Politik^ Das größte Bedürfnis von Oesterreich heißt: Ermutigung., Oesterreich braucht tatsächlich eine neue Ermu tigung und die Krise kann nur bestanden werden, lvenn der Völkerbund die Tore aufreißt, die das Land noch immer trennt von den schöpferischen Kräften guter Wirtschaft. Der Grundfehler der schleppe, da horchte er auf, denn er kannte jene große Wand und hatte schon gehört, daß es dort »allerlei Geheimnisse der Bergunholde gebe. So beschloß er denn, die Wand zu besuchen oder we nigstens

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Seite 3 von 8
Datum: 07.08.1924
Umfang: 8
Prast annehmen konnte. Sie wurde in das nahe befindliche Elternhaus getragen. Die Leiche des Kapitäns wurde in ein Privathaus gebracht. Oesterreich in Zahlen. Soeben ist oer vierte Jahrgang des „Statisti- fchen Handbuches sür die Republik Oesterreich' er schienen. Im allgemeinen Teil erfahren wir, daß nach der endgültigen Einverleibung des Burgenlandes die Republik Oesterreich einen Flächeninhalt von 83.833 Quadratkilometer (Tirol 12.645) hat und in zwölf Stadt- und 83 Landbezirke (Bezirkshauptmann

- fchaften) eingeteilt ist. Gerichtssprengel (Lanoes- und Kreisgerichte), gibt es in Oesterreich 16, Ge richtsbezirke 242, Dekanatssprengel sind 223 (in Tirol 18), Schulbezirke 117. Nach der Volkszählung im Jahre 1923 hatte Oesterreich eine G es a m t b e v ö l k e r u n g von 6,536.893 (Tirol 314.83(5) Leuten, was gegenüber der letzten Volkszählung im gleichen Gebiete und im Jahre 1910 einer Abnahme von 223.474 Personen entspricht. Nur Tirol weist gegenüber dem Jahre 1910 eine Bevölkerungszunahme

z insvrsßs! Z ' kür , Z Z itslienisvkv ^ j » suswsrtigvZIsiiungvn ^ A werben in 6er Verwaltung 6er ^ s „voiner ^sekriekten' ß Z V^altkerplat? 16 ^ Z sntgSgvngsnornmvn. - ?i 1111 > 1111»111111:111111 >li 1111 > i!:»i > ii ii > 11li 1111 > ? tes 79, im Jahre 1923 78 Einwohner (für Tirol stellen sich die analogen Zahlen mit 24 und 25). Wien hatte im Jahre 1923 44.871 Häuser mit 535.046 Wohnparteien, in ganz Oesterreich waren 713.849 Häuser mit 1,587.086 Wohnparteien. In Tirol sind mit 23. Dezember 1923

44.895 Wohn häuser mit 65.848 Parteien verzeichnet; in Inns bruck 2178 Häuser mit 12.778 Parteien. Nach dem Geschlechte getrennt waren in Oesterreich 3,149.084 Personen männlichen uud 3,387.809 weiblichen Geschlechtes. (In Tirol stellt sich das Verhältnis 155.002 Männer gegen 159.834 Frauen.) Durchschnittlich entfallen in Wien auf ein Wohnhaus 41.45, in Tirol 6.98, in Innsbruck 24.68 und in Oesterreich überhaupt 9.11 Bewohner. Die Bewegung der Bevölkerung stellt sich im Jahre 1923 wie folgt dar

: In Wien wurden ge boren 31.445, in Tirol 8424 und in ganz Oester reich 146.205 Personen. Unter je 100 Geborenen waren in Wien 16, in Tirol 15 (Kärnten Maximum mit 38) uneheliche Geburten. Die größte Zahl der Geburten fällt in den Monat Februar; der Tages durchschnitt hat im Jahre 1923 in diesem Monate 424 betragen, der geringste Tagesdurchschnitt war im Monat August mit 370 Geburten. Gestorben sind in Wien im vorigen Jahre' 29.825, in Tirol 5287 und in Oesterreich überhaupt 107.481 Personen

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Seite 5 von 8
Datum: 15.01.1924
Umfang: 8
. Die serbi sche Regierung hätte schon längst alles Notwen dige veranlassen müssen, um mit der österreichi schen Republik zu einem gedeihlichen wirtschaft lichen Verhältnis zu gelangen. Sie hätte sich in der Machtgruppe, die heute Oesterreich aus ge sunde Beine gestellt und es zu einem mittel europäischen Handelsplatz ersten Ranges er hoben hat. gebührende Achtung und Einfluß ver schaffen sollen und vor allem eine Oesterreich wohlwollende Politik einschlagen müssen. Die Folgen dieser Unterlassungen find

enorm. Allen ist wohl bekannt, daß Jugoslawien seine wich tigsten Exportprodukte, Wein, Feldfrüchte und Vieh, zum Großteil nach Oesterreich geliefert hat. wo diese Produkte eingeführt werden müssen. Anderseits war Oesterreich für Jugo slawien bisher eine bequeme, alteingeführte Be zugsquelle industrieller Erzeugnisse, in der Nachkriegszeit ist nebenbei noch Wien ein inter nationaler Handelsplatz ersten Ranges in Eu ropa geworden. Was ist nun bisher geschehen, um diesen volkswirtschaftlich äußerst

wichtigen Tatsachen Rechnung zu tragen? Mit welchen Mitteln hat es die Regierung bisher versucht, mit Oester reich in günstige Handelsbeziehungen zu treten? Während in den Jahren 1918 und 1919 lokal- patriotische Heißsporne die Eisenbahnen an den Grenzorten gegen Oesterreich zerstörten, haben die Tschechen mit Oesterreich bereits Konven tionen abgeschlossen über Einführung direkter Schnellzugsverbindungen Zwischen Wien und Karlsbad. In derselben Zeit wuden in Jugosla wien an der Grenze österreichischen

Reisenden Mundvorräte konfisziert und peinlichst darauf geachtet, daß kein Wein nach Oesterreich gelie fert werde. Was war die Folge? Jugoslawiens Konkurrenten in der Weinausfuhr Ungarn und Italien, haben die Situation klug ausgenützt und den Weinmarkt in Oesterreich zum größten Teil an sich gerissen. Oesterreich hat den Kon- kurrenzgebieten Begünstigungen in der Einsuhr eingeräumt und die jugoslawischen Länder, die seunzeit einer der größten Lieferanten für „Ein elendes Wetter,' sagte der ältere Hund

er wieder empor und suchte den Platz, wo die drei wilden Geselleu Messen hat ten. Es war sehr dunkel, fernher grollte der Don Seite 5 einen Konsum Oesterreichs, an Wein waren, wissen heute nicht, wohin sie ihn absetzen sollen'. Der. Wiener Berichterstatter des „Slovenski Narod' berichtet seinem Blatte über die Mög-' lichkeit der Getreideausfuhr nach Oesterreich bezeichnend: „Schon vor einem Jahre kam nach Wien amerikanisches Getreide, das um 1 Dinar für das Kilogramm billiger war als solches aus Neusatz

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Seite 1 von 12
Datum: 24.06.1913
Umfang: 12
I u n i): Sonntag, 22., Johann der Täufer, Paulin B. — Montag, 23., Edeltrud I., Felix Pr. M. — i Dienstag, 24 , Theodulf B., Firmin M. — Mittwoch, 25., Wilhelm A.. Gallikanus M. Donnerstag, 26. Vigilius B. M., Iovin B. — ' Freitag. 27., Johann und Paul M., Ladislaus. — Samstag, 28., Leo 11. P. Irenaus B. . - Der Konflikt im Balkanbund und Oesterreich-Ungarn. Die seit dem Zarentelegramm neuerdings ausgetre tene russisch-öst erreichische Spannung wird in Paris, wie man von dort meldet, mit großem Unbe hagen

verzeichnet. Die Pariser Deputierten und noch viel mehr die Pariser Hochfinanz legen gerade jetzt, wo die FlnaNzkommission ihre schwierige Arbeit beginnt, großen Wert aus normale Beziehungen zwischen oen bei den Mächtegruppen. Die Annahme des Artikels 2 durch Oesterreich-Ungarn und Italien, die in der letzten Ple narsitzung der Finanzkommission nnt qwßer Befriedi gung ausgenommen wurde, bildet wohl den Beweis da- fiir, daß man an dem Fortschritt der Arbeiten reges Inte resse zeigt, aber die Besorgnis

, daß der Balkankon - slikt ohne ein Z u s a m menw i r k e n R ü ß l a nds und Oesterreich-Ungarns unentwirrbar bleibt, laßt sich nach dem ungünstigen Eindruck, den die Rede des Grasen Tisza in Paris hervorgerufen hat, feststellen. In einem von Iswolsky inspirierten Ar tikel bemüht sich der Temps, die Bestrebungen Tiszas in Gegensatz zu der uneigennützigen Politik Rußlands zu stellen. Es wird gesagt, daß die Petersburger Regie rung aus dem Balkankrieg keinen Prosit ziehen wolle. Egoistische Pläne seien Rußland

stets sremd (!?) gewesen, und die Berufung der vier Ministerpräsidenten nach^'Petersburg geschehe im Interesse des europäischen Friedens. Ganz energisch wird in dem Artikel betont, daß Oesterreich -Ungarn dem Einfluß Rußlands auf dem Balkan entgegenzutreten n i ch t d a s R e ch t habe (!) Die Wiener Regierung hätte keinen Grund, zu befürchten, daß Ruklund sein Vorgehen auf dem Balkan mißbrauchen werde. Andererseits haben die Balkanstaa ten freies Recht, ihren Neigungen zu folgen. Schließlich- sucht

der Temps die aufgeregte öffentliche Meinung in Oesterreich-Ungarn zu beschwichtigen und appelliert an das Friedensbedürsnis Europas, dem auch die Wiener Regierung Rechnung tragen sollte. Die „uneigennützigen' Absichten Rußlands hervorhe ben zu wollen, ist ein fruchtloses Beginnen, das nicht einmal mehr auf einen Volksschüler eine Wirkung aus übt, geschweige denn aus einen Leser, der auch nur halb wegs in der Politik bewandert ist. Unser guter Nachbar in Nordosten hat uns schon öfter sein wahres Gesicht

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Bozner Nachrichten
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Seite 26 von 32
Datum: 21.04.1907
Umfang: 32
ins Ausland und für die hohen Zollsätze bei der Einfuhr ausländischen Getreides nach Oesterreich hatte die österreichische Industrie zu zahlen, denn die,Gegellleistung Oesterreichs ans. Ausland waren kleine Einfuhrzölle für viele ausländische JndustrieartEel und das Zugeständnis höherer Zollsätze bei der Ausfuhr österreichischer Jndustrie- artikel ins Ausland. Dabei wäre. der österreichischen Industrie eine vollstän dige Versorgung des ungarischen Marktes mit ihren Erzeug nissen von dem Augenblicke

ge- imta». 21. April 1W7, ' Nr. 91 stampft werden, fürs zweite besitzt die österreichische Regie rung einen Regulator in der Form der Zölle auf landwirt schaftliche. Produkte. Die Ungarn werden nach wie vor, auch wenn sie durch Gründung einer eigenen Industrie mehr Absatz für ihre landwirtschaftlichen Produkte im Jnlande finden werden, doch auf viele Jahrzehnte hinaus einen be deutenden Ueberschuß an solchen Produkten haben, den sie in Oesterreich verwegen müssen. Das bleibende Interesse

der ungarischen Landwirtschaft werden also 'kleine Zölle auf ungarisches Getreide, Mehl, Wein usw., bei der Ausfuhr nach Oesterreich bilden. Diesem Interesse wird Oesterreich entgegenkommen können, wenn der ungarische Grenzzoll für österreichische Jndustricartikel innerhalb so mäßiger Grenzen stehen wird, daß die österreichische Industrie noch mit der Landesindustrie Ungarns erfolgreich in Wettbewerb treten kann. Sache der österreichischen Industrie wird es aber sein, für jenen Teil des ungarischen Absatzes

, der ihr sukzessive tatsächlich verloren gehen wird, neue Absatzquellen zu suchen. Bei Erfüllung dieser Aufgabe kommt ihr neben ihrer eigenen Tüchtigkeit und Leistungsfähigkeit ein Umstand zugute: die Voraussetzung für die Kraftübertragung auf größere Entfer nungen, in welcher Oesterreich nicht nur UnWrn, sondern mich Deutschland und . England überlegen ist : die Wasser kräfte des Gebirges, mit welchen Oesterreich und namentlich die Alpenländer in verschwenderischer Weise ausgestattet sind. Oesterreich bezahlt

aber das einheitliche Zollgebiet nich! nur durch die auf das Bedürfnis der ungarischen Reichs- Hälfte zugeschnittenen Handelsverträge ^mit den fremden Staaten, sondern noch ganz direkt und unmittelbar durch die Uebernahme eines großen Teiles der Kosten für das gemein same Heer. Nach der Bevölkerung, nach der Zahl der Re kruten und nach dem Erträgnisse der direkten Steuern sollte Oesterreich ungefähr 57 Prozent, Ungarn, dagegen ungefähr 43 Prozent der Kosten des gemeinsamen Heeres -bestreiten

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 25.05.1917
Umfang: 8
,Vozner Nachrichten.' Donnerstag, den 24. Mai 1917. Nr. 1U Zunächst verzweifelt aus der Hand legen und am liebsten die Hoffnung aufgeben, sich von Oesterreich ein klares Bild und sich damit über Oesterreich ein klares Urteil zu gestalten. Indes ist gerade diese Wirkung, wenn auch vielleicht nicht gerade gewollt, so doch sicher recht heilsam. Denn sie Zwingt uns, von den hergebrachten Schlagworten einmal völlig abzusehen, und das, was wir schon als geistiges Eigentum erfaßt zu haben glaubten

, wie etwas Neues von Anfang an durchzudenken; sie Zwingt uns, wenigstens einstweilen auf deutsche Fragestellungen Zu vergessen und österreichische Angelegenheiten mit österreichi schen Augen zu betrachten und, soweit das möglich ist, mit öster reichischen Herzen zu erleben. Sehr bald werden sich dann auch ein paar feste Tatsachen und Begriffe aus dem bunten Vielerlei loszulösen beginnen. Vor allem der Grundgedanke, daß zwar vieles in Oesterreich proble matisch, daß aber Oesterreich selbst als Staat

, in dem leidenschaftlichen Aufschrei des Ukrainers Kyrylo Trylowskyj und in den kühlen Darlegungen des Tsche chen Zdenek Tobolka. Sie alle, mögen sie sich sonst bis aüss Blut befehden, erwarten doch alles von Oesterreich und alles durch Oesterreich, und sie alle erwarten in Oesterreich alles von der Monarchie. Auch zerstört würde Oesterreich, nach ihrer An schauung, immer wieder aufs neue erstehen, weil die mitteleuro päischen Kleinstaaten, die es bilden, sich, ringsum bedroht, immer wieder zum Verbände

zusammenschließen müßten. Die logisch einfachste Lösung des österreichischen Problems, die Aufteilung Oesterreichs unter seine Nationalitäten, der Lieblingsgedänke unserer Feinde, erscheint demnach als die praktisch unmöglichste. Aber nicht nur aus dem negativen Grunde, weil es nicht zer fallen. kann — Oesterreich besteht auch und mehr noch aus-dem positiven, weil es nicht zerfallen darf. Denn wie jeder große eu ropäische Staat, so besitzt auch die Habsburger Monarchie eine geschichtliche Mission

und Tschechien dies Einheitsmo ment, diese historische Mission direkt oder indirekt anklingen lassen: „Vereinigung der kleinen Völker des Donaubeckens un ter gemeinsamem Dache' und Gerechtigkeit gegen diese kleinen Völker. Nicht nur sich dient „Oesterreich als paritätischer Natio nalitätenstaat'. sondern Europa: „das österreichische Problem ist das europäische Problem aus dem völkerrechtlichen ins staats rechtliche übertragen.' Freilich, sobald wir nun von Art und Zweck dieser Mission zu den Formen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 21.08.1922
Umfang: 8
für Oester- ^ reich durch- die Großmächte und Verweisung Oesterreichs an den Völkerbund die Lage in Oesterreich kritisch geworden sei, zumal das Er- ^ gebnis der Aktion des Völkerbundes noch sehr ^ zweifelhaft fei. Die österreichische Regierung sei daher gezwungen, einen Ausweg aus 'der' kritischen Situation zu suchen. Das österreichi sche Problem, sei ohne Verschulden Oesterreichs heute nicht mehr ein finanzielles, sondern ein i politisches Problem geworden und deshalb habe die österreichische Negierung

eine Besprechung haben und am Donnerstag wieder .nach Wien zurückkehren. Von Wien begibt er sich zum italienischen Au ßenminister Schanzer in dessen Sommerauf enthaltsort. ^ Zweck der Reise fei, bei den drei Regierun gen noch einmal die äußerst kritische Lage Öster reichs darzulegen und daraus zu verweisen, daß Oesterreich nicht mehr auf die mehr als zweifel hafte Entscheidung des Völkerbundes warten kann. Den Anstoß zu dieser Reise und zu der sich nun in Oesterreich entwickelnden Politik ist ohne Zweifel

in London gegeben worden, wo der österreichische Vertreter mit dem ita l ie N i schen Außenminister Schanz er eine Unter redung hatte. Schanzer habe dort eine wirt schaftliche Hilfsbereitschaft durchblicken lassen. Wenn nun Oesterreich diesen italienischen Stroh- Halm ergreist, so will es sich doch zuvor über sei nen Schritt bei seinen nächsten Nachbarn, in Prag und Berlin orientieren.. Die Reise nach Berlin könne allerdings nur aus Gefühlsmoti ven entspringen, denn von Deutschland kann weder

eine politische noch eine wirtschaftliche Hilfe im jetzigen Moment kommen. Es werde also Dr. Seipel dort nur betonen, daß Oester reich trotz allem anderen den Gedanken an den endlichen Anschluß an Deutschland nicht auf gebe. . .. ' . - In Prag liegen die Dinge etwas anders; denn> man spricht davon, daß die Tschechoslowa kei bereit sei, für Oesterreich eine zweite 500 Millionen-Anleihe auszulegen, andererseits in teressiert man sich dort natürlich auch sehr um die apolitische Seite der ganzen Aktion, wie wohl

auch Frankreich und Jugoslawien sehr darauf aufpassen würden, wie der italieni sche Einfluß in Oesterreich zustandekommt und sich auswirkt. In den Wiener offiziösen Kreisen hüllt man sich über Alles in ein geheim nisvolles Dunkel und erklärt nur, daß Dr. Sei pel bei seinen Besprechungen mit den verschie denen ausländischen Ministern nur alle Even tualitäten beraten wolle, die sich für Oesterreich in der nächsten Zeit ergeben könnten. Von einer Einberufung des Hauptausschusses könne diese Woche wohl

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.05.1925
Umfang: 8
Seite 2 Die „Vsrfthweizerung' Gesterreichs. Emen sehr nachdenklichen Beitrag, zu dem Problem Deutschland und Oesterreich finden wir in der Hamburger Monatschrist „Deutsches Volkstum'. Wir entlehnen ihm die folgenden Abschnitte: Je älter das sonderbare Stäätchen „Oesterreich' wird, je leidenschaftlicher von sei nem pausbäckigen Gedeihen verkündet wird, desto bleicher und magerer wird das aus seiner alten, lwarmen Wiege geworfene, mit dem Gen fer Kunstmehl der Sanierung und durch die Kindsmagd

in Oesterreich trübselig und sinnlos ge nug an der Donau und in den Ostalpen, sehen kein Ziel in dem uns auferlegten Dasein, wissen uns ohne wirklich dauernden längeren Wirt schaftsweg und ohne gesunde politische Form, halten nichts von dem, was ist, glauben den Propheten nicht, -die von kommendem Segen faseln, überall an den neuen unsinnigen Gren zen fortblutende Wunden unseres. Volkstums und «unserer Wirtschaft. Unsere Hoffnung ist Deutschland. Das klingt wie eine Phrase. Es ist aber keine. Es gab

zu irgendeiner Art wirtschaftlichen und politischen Vegetierens kommen. Die Londoner. Neuyorker, Pariser Bankherren haben zu viel in ams hin eingesteckt, als daß sie uns verderben lasse.« können. Weil sie «ihre Prozente 'haben wollen, werden wir leben. . ^ Aber ist das ein ehrenhaftes Leben? . Es Zibt Leute, viele Leute in Oesterreich, die werden auf diese Frage ganz verwundert sa gen- „Ja, warum soll denn das nicht ehrenhaft sein? Man arbeitet, man zahlt seine Schulden, man tut nichts, w.as den großen Herrn

des völkerbündlichen Kutschers, man will ziehen und am Abend fem Futter. - Diese politische Biedermeierei, vom Westen großzügig gezüchtet, von einer vielverbreiteten, mit allen Mitteln immer unverhüllter arbeiten den Presse leidenschaftlich unterstützt, ist die große Gefahr. Wird sie/stark, dauert sie an, dann wird Oesterreich eine zweite Schweiz und Deutschland verliert nicht nur einen Stamm von sechs Millionen Menschen,.sondern auch den nötigen Zugang zu Osteuropa, und die Deut schen in Ungarn. Südslawien usw

., weitere zwei, drei Millionen, sind ebenfalls verloren wie die - ' „Bozner Nachrichten', den 4. Mai 1923 ' Deutschen in Großrumänien und der Tschechei. Wenn aus den Deutschen in Oesterreich Oester- reicher werden, wie aus den deutschem eid genössischen Bauern Schweizer wurden, so be deutet das für das kommende Deutschland nicht nur ein^n ungeheuren »Verlust an Menschen, Schätzen der Wirtschast und Kultur und an Ar beitsmöglichkeiten, es ist auch ein Abbruch und Verfall von Brücken baus dem Norden

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 29.03.1923
Umfang: 8
Nr. 70. Annoncen u. Verwaltung: Bozen. Walcherplatz 16. Telephon Nr. 180. Ausgabe täglich 2 Uhr nachmittags. ' Einzelnummer 25 Cent. Nr. 72 Donnerstags den 39. März 1933 Seipel bei Mussolini. Unser Interesse für diesen Besuch. Wien, 29. März. Der österr. Bundeskanz ler Dr. Seipel wird heute in Mailand mit Mussolini eine Besprechung haben. Der Zusammenkunft des österreichischen Bun deskanzlers Dr. Seipel mit dem leiteniden Staatsmann Italiens wird in Oesterreich eine wichtige Bedeutung beigemessen. Abgesehen

von der Kreditfrage sind gerade im gegenwärtigen Momente zwischen Oesterreich und Italien wich tige Verhandlungen vor dem Abschluß. Das S ü d b a hnüberei n k omme n ist bereits fertiggestellt. Die Zerstörung der Verkehrsfrei- heit, das Mßachten wirtschaftlicher Grund- Metze hätte sich bitter rächen müssen, wenn nicht eine gütliche Vereinbarung zustande ge kommen wäre. Die Sehnsucht nach normalen Transportbedingungen ist deutlich zu ersehen; ebenso die Erkenntnis, daß Trieft nicht zu le ben vermag

ohne ökonomische Berührung mit seinem Hinterland und daß es trotz der bleiben den politischen Veränderung noch immer die Mundöffnung von Mitteleuropa fein muß. Ita lien will den Güterstrom zu seinem großen Ha fen zurückleiten. Oesterreich braucht dringend einen Ausweg zum Meere. So begegnen sick die beiderseitigen Interessen. - Neben dem Südbahnübereinkommen sind die Konferenzen über die Handelsver träge. von einschneidender Bedeutung. In der österreichischen Presse finden sich Andeutungen, daß Oesterreich

erfreulich, zu verneh men,' daß man in Oesterreich sich gegen das B lo ckadesyftem ausspricht und die Rü.i- kehr vom Krieg gegen die Waren des An dern zum System des Warenaustau sches empfiehlt. Das zitierte österr. Blatt, welches diese Ansichten in feinem gestrigen Leit artikel empfiehlt, scheint allerdings nicht beach tet zu haben, daß gerade das Nachbarausland, speziell Italien gegen Oesterreich zu der Klage berechtigt wäre, welche da von österrei chischer Seite gegen das Nachbarausland erhoben

wird. Ital i en und zuförderst unser an Deutschösterreich grenzendes Südtirol ver spürt auf das peinlichste am eigenen Leibe die B l o ckade, welche Oesterreich durch die Auf rechterhaltung des Z olles von 60 Goldkronen gegen unfern Wein verhängt hat. Wenn von einem „Krieg gegen unsere Waren' die Rede ist, so steht diese Klage uns Südtiro lern und der italienischen Regierung in vollem Maße zu und die Forderung zum alten Aus tauschsystem Zurückzukehren, ist ebenso un sere Forderung. Oesterreich

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 20.12.1919
Umfang: 4
kommissariates und dem Friedensvertrage von St. Germain ergibt. Art. 249 Abs: 1b) räumt zwar, soweit der Vertrag nichts ande res bestimmt, den alliierten und assoziierten Mächten das Recht ein. alle den Angehöri gen des ehemaligen Kaisertums Oesterreich gehörigen auf dem Gebiete der erwähnten Mächte, einschließlich der ihnen durch den Friedensvertrag abgetretenen gelegenen Güter, Rechte u. Interessen zurückzubehal ten. (Wovon jedoch jene Personen ausge nommen sind, die auf Grund des Vertrages

, daß er mit tiefem Seeleaschmerze das Schicksal seiner alteu Heimat im Kriege verfolgt hat. A»S seinem Brief« geht hervor, daß die Not deS Volkes in Oesterreich anch in Amerika Mitleid anszelöst hat. Er schreibt: „Gerade war ich in der Stadt Milwankee, »m ei lige Kleidungsstücke abzugehen, welche dort für die Not leidende« i« Oesterreich gesammelt werden. Voi al len Seiten werden dort gemäß einem A«sr»se Un seres Erzbischoss Kleider nnd Nahrungsmittel nnd Geld znsammengebracht. «m diese» edle« Zweck z» fördern

»eine koste» i« »«. gemeine» Lire 20 Per Hektolitergrad. Minderer», dige Wei»e fi»d z» Lire 17L0 per Hektolitergrad er- hältlich. Man kann aanehme«, daß fast der gesamte Vorrat entweder verkanst »der impegaiert ist. l,.R. Wein-Ztg.') Das Ende der Ra»cher»ot i» Oesterreich? Hollaxd hat die Abficht, für de» Fall, als ih« das Tabakmoaopol sür Oesterreich «bertragen wer. de« sollte, der Rauchernot i» Oesterreich ein Ende z« mache». Es sollen große Menge» vo» Z.ga»re», die aus holländischen Fabriken bereits

fntig z,j Lager liegen, »ach Oesterreich sofort »ach Abschluß des Vertrages komme». Es wird fich hznvtsächlich »m die holländische« Zigarre» zu Holl. EeuiZ. uud zu 7 Holl. Cents, handeln. Man hofft, daß da«a ohne Ratzoniernng »nd ohne Schleichhandel zed-r Ra«cher i» der Trafik fei»e» Bedarf decke» k„». Daz» kommt »och. daß die Holländer ihre Zigarre» j bei nns billiger verlasse» würde» als i» Holla«», weil die Herstell»»g i» Oesterreich mit Rücksicht a»f die valntarische» Verhältnisse i» Oesterreich

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Seite 2 von 8
Datum: 06.06.1919
Umfang: 8
Seite 2 - - dann nordöstlich Zwischen Halbrain-Dietzen einerseits, Pridahof, Pfarrdorf anderseits zur österreichisch-ungarischen Grenze zwi schen der Gemeinde Pölten -in Oesterreich und Karolysa in Ungarn, dann nördlich längs der österreichisch-ungarischen Grenze bis zu einem bei St. Anna, Gemeinde Aigen, Gerichtsbezirk Fehring. festzusetzenden Punkte, der die dreifache Grenze zwischen Oesterreich, Ungarn und Jugoslawien bilden soll. 5. Mit Ungarn: Vom letzterwähnten Punkte die Grenze

zwischen Oesterreich und Ungarn bis zu einem Punkte etwa 4 Kilometer südwestlich von Preßburg, dann längs des Hauptlaufes der Donau bis zu einem 4 Kilometer westlich der Preßburger Brücke als dreifache Grenze zwischen Oesterreich, Ungarn und der Tsche choslowakei festzusetzenden Punkte. L. Mit dem tschechoslowakischen Staate von dem bezeichneten Punkte längs des schiffbaren Hauptlaufes' der Donau bis zum Einflüsse der March, dann eine am rechten Marchufer derart festzusetzende Linie, daß der Flußlauf gänzlich

zur Verfügung des tschecho-slowakischen Staates ist und daß die Eisenbahn Wien — Dürnkrut — Hohenau gänzlich in Oesterreich bleibt, bis zu einem stromabwärts der Mündung der Thaya fest zusetzenden Punkte, von da gegen West- Nordwest die Bahnlinie Hohenau—Wilsers- dorf und Hohenau—Dürnkrut weniger als einen Kilometer südlich der Station Hohen auderart durchschneidend, daß in Oesterreich eine Verbindung der beiden Linien möglich ist. dann, nördlich der Bahnstrecke Hohenau —Laa Zwischen Poysdorf und Herrenbaum

bereit sind, werden sobald als möglich ausgehändigt werden und die deutschösterreichische Delegation wird in zwischen Gelegenheit haben, mit der Arbeit an größeren Teilen des Vertrages anzufan gen. Der österreichische Vertrag folgt genau Z den Umrissen des deutschen und ist an vielen Stellen bis auf die Aenderung des Namens mit ihm identisch. Oesterreich (der Ausdruck Deutschösterreich wird vermieden) wird durch den Vertrag ein Staat von etwa sechs Millionen Einwohnern, die ein Gebiet von 50.000

bis 60.000 Quadratmeilen bevölkern. Oesterreich erkennt die vollständige Unab hängigkeit Ungarns der Tschecho-Slowakei und der serbisch-kroatisch-slowenischen Staates an. In dein Friedensvertragsentwurf, soweit er bisher überreicht wurde, befindet sich keine Bestim m ung über den A n - schluß an Deutschland. weder im p 0- sitiven noch im negative n Sinne. Die Bestimmungen des Vertragsentwurfes über den Völkerbund sind wörtlich gleich lautend mit jenen des deutschen Friedens vertrages. Die wichtigsten

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Seite 2 von 8
Datum: 05.09.1922
Umfang: 8
, um -« verhindern, daß Oesterreich politische Orientiert 'gen.oder Verbindungen suche, die in irgendeiner Narchese öella Toretta über öas Verhältnis Italiens zu Oesterreich. Senator Dr. Benedetto Cirmeni veröffent licht Äußerungen des ehemaligen Ministers des Äu ßern zur österreichischen Frage. Als ich meinem Kollegen und engeren Lands mann Torretta in einem der Säle des Senats be gegnete, stellte ich an ihn die Frage: Sie, der Sie bis zu dem Tage diplomatischer Vertreter Italiens in Wien

gewesen sind, an dem Ihre Ernennung zum Minister des Auswärtigen erfolgt ist, können mir Wohl übe die Bedingungen, unter denen Österreich lebt, genau Auskunft geben. Meiner Einladung Folge leistend, erklärte Torretta: Die Lage in Öster reich ist tief ernst geworden und der Augenblick, in dem eine Lösung .gesunden werden muß, ist da. Oesterreich bedarf unbedingt wirksamer und rascher Hilfe vom Ausland. Diese Hilfe ist Oesterreich wie derholt versprochen worden; es hat ein Recht darauf. Ich kann gerade'heraussagen

und innerhalb der Grenzen der Möglichkeit ausgeführt. Jetzt ist es an den Sie gern, Oesterreich jene Lebenselemente zu verleihen, die ihm kein Vertrag sichert, um den Staat über die entsetzliche Krisis hinwegzuhelfen, die ihn zu vernichten droht. Was hat die Entente bisher für Oesterreich ge tan? Die Regierungen der Entente haben sich bisher darauf beschränkt, materielle Hilfe zu verspre- l Weise dem einen oder dem andern Sieger schlick .sein könnten, oder gar allen zugleich. Von Staats, s mannern

ist das ein kleinliches Handeln, um so .mehr, wenn eine ganze Bevölkerung darunter leidet kund der Friede und hie öffentliche Ordnung bedroht ^werden. Jetzt heißt es zum positiven Handeln über- ! zugehen. j Was könnten Sie mir darüber in bezua auf 'Italien sagen? ! Es kann niemand darüber im Zweifel sein, uns j in der Tat wurde es stets allgemein anerkannt, daß ^ Italien die an Oesterreich am meisten in - .teressierte Macht ist. Dieses erhöhte Jntereffe zlegt ihm aber auch größere Pflichten auf. Der Au- i genblick

Interessen der kleinen Donauswa- ,ten und des Königreiches verträgt. Z Haben Sie in diesem Sinne gewirkt, als Sie Mi- > nister des Auswärtigen waren? ! Ich war immer der Ansicht, daß Italien und x Oesterreich kein Zwiespalt trennt, daß ein Zusam- -menarbeiten der beiden Länder sowohl notwendig, .als gewinnbringend für beide Teile :ist. Meine Haltung als diplomatischer Vertreter ; Italiens in Wien, wie als Minister des Aeußern in Rom war stets von diesem Gedanken beseelt, k Und jetzt? Was müßte

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Seite 3 von 12
Datum: 02.09.1922
Umfang: 12
ist. ' . , Italien. Die Frage des Einmarsches in Oesterreich. Aus Rom meldet die „Deutsche Allgemeine Zeitung', daß das italienische Kabinett beschloß, keine Truppen nach Oesterreich zu entsenden, solange dessen territoriale Integrität seitens Jugoslawiens 'nicht angetastet werde.'Falls aber die Jugoslawen in Oesterreich einrücken woll- An,.würde Italien eine gemeinsame Aktion der Alliierten oder die Erlaubnis zu einer Sonder- o«tion fordern. Alles deutet übrigens darauf hin, daß eine friedliche Lösung erzielt

werden wird. Man spricht in Rom davon, daß der jugo slawische Außenminister Nineie nach Rom kom men werde, um die Lage mit Schanzer zu erör tern. Was wird aber in Oesterreich gesche hen, wenn sie immerfort beraten und „Lage er örtern. Roma öeliberante LaZuntum psriit. Zollverein unter Führung Italiens? ^ie „Epoc a' erörtert angesichts der internä- Nonalen Schwierigkeiten die Möglichkeit eines Zoll ereines samtlicher Nachfolgestaaten unter Führung ^taUens. Die „Tribun a' bezeichnet die Flüssig- acyung des italienischen

Kredites an Oesterreich ls vom internationalen Standpunkt notwendig. <v,Much^der Zollunion hätten die Einwände der ^ wujtrlellen zwar abgekühlt, doch habe die Regie- ng auch m politischer Beziehung eine Verantwor ^Uchts der Gefahr, daß Oesterreich im Falle pin 'A^^irklichung Idee einer Zollunion eine andere Orientierung einschlagen könnte. Österreich. Geld oder — Anschluß. September. „Cablogramme' veröft sentnchtUnterredung mit dem österreichischen» Auhenmmlster Dr. G r ü nberger, in der dieser erklärt

habe, daß der Völkerbund, an den sich Oester reich jetzt gewandt habe, die letzte And höchste In stanz für eine Hilfe für Oesterreich sei. Bringe der keine oder verzögere er sie, so werde Oesterreich nicht zögern, sich an ein großes Wirtschaft-. V ch e s Nachbargebiet anzuschließen.Eswürde stch keine Regierung mehr finden, die die Verant wortung für die Verwaltung Oesterreichs über nehme, wenn Oesterreich auch diesmal wieder mi leeren Händen von Genf abziehen müßte, w 1?^ F^age ist nur, das große wirtschaftliche

^chbargebiet zu sinden, welches Oesterreich anschlie ßen läßt. Sie reden ja alle vom Status quo und on der Einhaltung der Friedensverträge oder ha^ an „! Prag, Berlin oder Verona doch etwas an deres ausgemacht.) Verzicht auf die Sparmaßuahmcn.des Fiuauzplaucs. y . Wien, 2. September, zeit besckl plant die Aufhebung des seiner- Wna5..?-Junktims zwischen 5'' heijsl Gahmen u. den neuen C der^ra Ederen Worten, daß ten nack^ den Sozialdemokrat österreichischen Problems sich zurückzieht. Mgeven

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