Dr. Weinberger ergriff nochmals das Wort, ersuchend, daß Meran auch in Zukunft als Gau festort wieder bedacht lverden möge. Er schildert das Erwa chen des turnerischen Geistes in den Alpenländern, die Grün dung des Turnvereins in Meran, die Entwickkmg der Tur nerei in Oesterreich. Er hofft, daß nun auch die Stadt Me ran es bald zu einer Turnhalle bringe. Wenn der Himmel heiüe nicht gnädig gewesen wäre, hätte die Turnerschaft im 'Reien in ernstem' Ringen das Leben riskiert. - Auch die Ver wirklichung
zu erreichen, war Jahns Lebensziel. Die deutsche Turnerei ist nicht nur eine Körperübung, sondern auch eine Volkserzie hung. Redner kam auf die für die Deutschen schlimmen Zei ten in. Oesterreich zu sprechen. Wenig Sympathie wird uns, den Hütern der alten Ostmark, von oben zütheil, aber nicht blos m sprachlicher Beziehung bedrängt man uns, die Ge fahr, die von ultra Montes her den Deutschen Oesterreichs droht, bestimmt uns fest zusammen zu halten. Der Dämon mit vergiftendem Odem ward auch letzter Tage
hier verspürt. Aber' auch die Brüder im Reiche draußen haben für uns nicht jene Liebe, die wir erwarten zu können vermein«:. Es zeig ten dies die letzten Ostertage. Demnächst erfolgt in Wien als außerordentlich einberufen der Kreisturntag des 15. Turn- kreiseH, zur Frage Stellung nehmend, ob wir Deutsch-Oester reicher, lvir deutsche Turner in Oesterreich, es mit unserer VolkSsache noch weiter Vereinbariich finden, im Verbände W verbleiben, der. unsere Bestrebungen hochzuhalten, die deutsche Volks
- und Standesehre zu vertheidigen, verbieten will. Mag die Antwort aussallen, wie sie will, das steht sest, daß wir deutschen Turner in Oesterreich zusammenhalten müssen für unsere deutsche Volksehre, unser Deutsch-Bewußtsein; da heißt ch nur ^siegen oder sterben'! Wollen wir Deutsche die Hände zum Schwirr erheben, uns und unserem deutschen Volke aufs neue geloben, deutsch und einig zu sein heute und immerdar. Heil! ' Mn:z darauf gedachte Dr. W ald e in liebenswürdigen Worten der schonen Blumenspenderinnen beim
und sich bitter über die Behandlung der österreichi-: schen Turner beim 16. Turntage in Berlin beklagte, die ein weiteres Verbleiben in diesem Verbände ausschließe. Auch hätten die Deutschen draußen kein richtiges Verständnis für den schweren Kampf der Deutschen in Oesterreich. Schließlich „Bozner Nachrichten', Mittwoch, 25. Mai 1904.