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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 08.11.1924
Physical description: 16
läge der Rede, die der „Tiroler Volksbote" aus führlich, der „Anzeiger" gekürzt wiedergibt. Wir glauben, dem Neuigkeitsbedürfnis unserer Leser zu genügen, wenn wir den Bericht des „Anzeigers" wiedergeben. Als Grundlage für die Untersuchung soll uns der Bericht des „Tiroler Volksboten" die nen. Also, was verriet Herr Dr. Richard Steidle den aufhorchenden Bauern des Lechtales? Nach dem „Anzeiger" dieses: „An der Hand einer genauen Instruktion des Sozi- führers und früheren Heeresministers

die „Deutschösterreichische Tageszeitung" Ihre Erfindung veröffentlicht hatte, wurde seitens i unseres Genossen Dr. Deutsch seftgestellt, daß die ! „sensationelle Enthüllung" eine ungewöhnlich : dreiste Lüge ist. Trotzdem hat das Innsbrucker ! Hakenkreuzlerblatt der „Deutschösterreichischen Ta- > geszeitung" die erlogene Instruktion nachgedruckt. > Das Innsbrucker Hakenkreuzlerblatt ist nun die ^ ge Heime Informationsquelle, mit der sich Herr Doktor Richard Steidle in Häselgöyr 1 brüstete. Ein übereiliges Urteil würde versucht

sein zu sagen: Die erste Unwahrheit o>der Lüge, denn Herr Doktor Richard Steidle hat, indem er geheimnis voll von einer besonders vertraulichen Jnforma- tionsquelle sprach, während er seine Weisheit aus einem obskuren Hakenkreuzlerblatt holte, die Un wahrheit gesprochen, also gelogen. Wir können diese Schlußfolgerung nicht ziehen: im Gegenteil, wir lehnen sie ab. Uns ist vielmehr dieses „Sich- schmücken" mit einer angeblich geheimen Quelle der erste Beweis, daß Herr Doktor Richard Steidle

, als er in Häselgehr von seiner „geheimen Informa tionsquelle" zu reden anhüb, vom Teufel Dumm kops geritten wurde. Herr Doktor Richard Steidle hätte, wenn er sich bloß mit einer Lüge wichtig machen hätte wollen, sich sagen müssen: Halt! Es kann sich ein Exemplar des „Nationalsozialist" in idas Lechtal verirrt und einer der Anwesen den könnte also meine „vertrauliche Instruktion" schon schwarz auf weiß gelesen haben. So hätte ein Wichtigmacher überlegt und das Lügen von der „geheimen Quelle" bleiben lassen. Darin

, daß Herr Doktor Richard Steidle diese Ueberlegung ver mied und flott schwätzte, liegt nach unserer Ansicht der erste Beweis für die Dummheit. Der Inhalt der „vertraulichen Information" ist natürlich für jeden logisch denkenden Mann als Fälschung zu erkennen. Ganz abgesehen, daß un sere Partei eine kommunistische Einstellung, die wohl die Voraussetzung für eine Politik im Sinne ! der „Instruktion" wäre, entschiedenst ablehnt, ist j die Durchführung der Instruktion technisch eine j glatte Unmöglichkeit

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.04.1940
Physical description: 4
wird sich dort verproviantie ren und dann seine Reise über den Pazifik antreten. England brstStigi Alolkadeaustrhnuag auf Adria Amsterdam, 5. April. Die Meldung der Turiner „Stampa" wird jetzt aus englischer Quelle bestätigt. Den diplomatischen Korrespondenten des „Daily Expreß" zufolge sind Einheiten der britischen Flotte im Adriatischen und Aegäischen Meer zur Erweiterung der Blockade eingesetzt worden. Jnbild deutschen Wesens Ein Wort über Richard Wagner. — Von Dr. Kurt Pichler „Dies eins wird mir immer klarer

— mit Deutschlands Wie dergeburt und Gedeihen steht und fällt das Ideal meiner Kunst." Diese Worte Richard Wagners aus einem Brief von 1866 erhellen mit einem Schlag die ganze Schicksalhaftig- keit, die ganze Tragik und doch die große Erlösung, die das Wesen des vielleicht deutschesten aller Tondichter gebar. Es gibt heute eine unübersehbare Zahl von Wagnerschristen, Aufsätzen und Büchern, die Mensch und Werk deuten, aus legen, Analysen vornehmen und sich dabei nur zu oft in Ein zelheiten verlieren. Wer irgend

eine Oper Wagners hört und sieyt, dem geht mit spontaner Gewalt etwas auf, etwas, das seinem tiefsten Inneren entspricht und dort Klang gewinnt. Es ist kein Zufall, daß Richard Wagners Musik die weitesten Kreise im deutschen Volke fand. Und es fft auch kein Zufall, daß unsere Zeit und unsere Tage eine Wagner-Renaissance unerhörten Stiles erlebt. Um die Jahrhundertwende begann Richard Wagners Stern allmählich zu verblassen, erst heute tragen reif gewordene Herzen wieder seinen Glanz

. — Was ist es, das das Werk des Tondichters zum Jnbild des Deutschen macht? Zwei Tatsachen scheinen mir entscheidend: Wagners Lebenswerk ist erfüllt von der Sehnsucht nach einem festen deutschen Standpunkt, von der Sehnsucht zum Einen, Einigen und Gemeinsamen. Dies ist in mehrfacher Hinsicht zu verstehen; einmal rein politisch und kulturpolitisch: Richard Wagner glaubte an die welthistorische Sendung des deutschen Volles und trat mit aller Kraft des Wortes und des Werkes für die Reinheit der Rasse und des Geistes

ein. Richard Wag^- ner war der erste, der in einer geharnischten Kampfschrift auf den Einfluß des Judentums in der Musik hinwies und für art eigene Kunst eintrat. Damit leitete er die Wiedergeburt ger- manisch-deutscher Weltanschauung ein. Aber es war nicht nur das, was in Worten gesagt werden mußte und was aus theoretischen Schriften sprach, dieser innere Umbruch der Ge sinnung, er spiegelte sich vor allem auch im Werk des Ton dichters. Die Sehnsucht nach Einheit, die Sehnsucht nach einem übergeordnet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 19 of 28
Date: 10.09.1938
Physical description: 28
oder unberufenen Personen begangen werde, sondern um die „Tat eines Richard Borg erwachte mit dem unangenehmen Ge fühl, irgend etwas Furchtbares versäumt oder angestellt zu haben. Noch lag die dumpfe Nachwirkung der fröh lichen Kneiperei von gestern abend auf seinem Gehirn. Noch konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Er warf einen Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch. Donnerwetter, schon halb neun! Da mußte er aber fix machen, um ins Geschäft zu kommen. In diesem Moment besann er sich, was am vorangegangenen

Abend eigent lich geschehen war. Ach so, es ist ja Sonntag, fiel es dem jungen Kassier nun ein und aufatmend ließ er sich in die Kissen zurück fallen. Heute brauchte er nicht zu Winkmeister u. Co. Hauptbuch und. Kassenschrank blieben unberührt, wenn man einen derartigen Kater hgt. Beruhigt schloß er wieder die Augen..Das war eine, ausgiebige Geburtstagsfeier gewesen. Eine richtige „Lo kalreise" mit den lieben, guten Freunden. „Wo die einen überall hingeschleppt Haben", mur melte Richard schon halb

wieder im Schlaf. „Zuletzt, in der. Schäferstraße — da in dem Restaurant war es be sonders nett, aber schon reichlich feucht gewesen, ach, Sonntag — nicht arbeiten müssen — schön . . Aber so sehr er sich auch bemühte, den Schlaf wieder- znfinden, es ging nicht. Irgendwo in seinem Gedächtnis war ein Signal aufgesprungen, war und blieb das Ge fühl von irgend etwas Unangenehmem. Irgend etwas war da nicht in Ordnung. Mit schmerzendem Kopf suchte Richard die Vorgänge zu re konstruieren

. Ja, da — in der Schäferstraße, da hatten sie also an dem runden Tisch gesessen, er und der Robert Gawenda und der Fritz Scholz und dann war da noch so ein seltsamer Herr gewesen mit • einer auffallenden Hakennase und einer Narbe unter dem linken Auge. Und überhaupt so einige merkwürdige andere Leute. Und ein alter Kellner mit einem Weißen Spitzbart hatte bedient. Ja und dann — jetzt richtete sich Richard entsetzt im Bett auf — dann hatte er seinen Schlüsselbund heraus genommen und hatte damit lustig geklingelt — wie dumm

man doch manchmal ist, wenn man zuviel getrun ken hat. Und jetzt erinnert sich Richard plötzlich an alles wieder. Er hört die etwas betrunkene Stimme von Fritz: „Sag mal, was ist'n das für 'n komischer Schlüssel?" Und die Hand des Freundes hatte nach dem stachen, blan ken, seltsam gezackten Kassenschlüssel gegriffen, dem Schlüssel zu der Kasse bei Winkmeister u. Co. Richard starrte immer noch entsetzt vor sich hin. Was hatte er dann geantwortet? Herrgott noch mal . . . Wie ein aufgeblasener Ochse

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 29.12.1938
Physical description: 6
. In einem Augenblick des Erwachens aus der Bewußtlosigkeit machte er den Rettern Mitteilung- daß auch einKamerad Zeichen der Liebe Heitere Skizze von Herbert Stcinmann „Aha, also wieder einmal auf dem Kriegspfadc! Du triffst dich wohl mit Fräulein Gauß?" fragte Paul Plocke seinen Freund Richard Reumann, als sie sich auf der Straße begeg- neten. Ein Blick auf die überaus sorgfältige Aufmachung des Freundes hatte ihm genug gesagt, — den Blumenstrauß in Seidenpapier, den Reumann in der Hand trug, nicht gerechnet

. Richard Reumann nickte, aber sein Gesicht war düster. „Ja, ich treffe mich mit Grete Gauß, aber — ich weiß dennoch nicht, woran ich mit ihr bin? Ich glaube, sie liebt mich nicht!" Plocke verzog sehr komisch das Gesicht. „Du bist ein Esel, Richard — mit Verlaub zu sagen. Du bist eine Größe auf dem Gebiet der Insektenkunde und ein famoser Kerl, aber von Frauen hast du keine Ahnung." „Sie ist so geheimnisvoll, so abweisend, — ich werde nicht aus ihr klug", jammerte Reumann. „Wenn ich nur wüßte

, wie sie über mich denkt!" „Hm. man muß eben auf gewisse Zeichen der Liebe achten, Richard. Beispielsweise ist es ein sicheres Zeichen, wenn sich Mädchen für unsere Steckenpferde oder unseren Beruf inter- essieren. Auch kannst du einer Frau sicher sein, wenn sie dem größten Blödsinn, den ein Mann verzapft, mit liebevoller Sanftmut folgt." „Ich werde mir das merken!" murmelte Richard, „vielleicht bekomme ich es auf diese Weise heraus." „Ra, und dann raus mit der Liebeserklärung, du schüchter ner Mann", ermunterte

ihn der Freund, „schließlich kannst du es ja nicht erwarten, daß s i e dir eine Liebeserklärung macht, — das mu',t du schon selbst besorgen!" Richard Reumann und Grete Gauß saßen zusanunen in einend gemütlichen Lokal. Die Musik spielle und der Duft von I von ihm verunglückt sei. Nach mehrstündigem Suchen konnte der andere Schwerverletzte in einer Mulde liegend gefunden werden; ihm waren bereits beide Füße erfroren. EchiUrr gehen in sechs öiüdteo zur Schule dm. Magdeburg, 29. Dez. Mit der Eröffnung

der DAF.- Mitgliedsbücher durch die strafrechtlichen Bestimmungen über die Fälschung von Privaturkunden gewährleistet. Blüten lag in der Abendluft. Er sah sie von der Seite an. Sie war einfach zum „Anbeißen". Wenn ich nur ein „Zeichen" hätte, ich würde ihr glattweg meine Liebe erklären, dachte Richard bekümmert. Seine Augen spähten umher. Die Blicke blieben auf der Buchhülle haften, die dicht neben dem Platz des Mäd chens lag. „Was haben Sie da Gutes?" fragte er. „Einen Liebes roman?" Sie warf

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 30.07.1940
Physical description: 4
" Vorhalten lassen und dabei an Richard III. denken, oder er mag in seines Landsmannes Shakespeare „Richard III." sein eigenes Por trät Nachlesen, aus geschichtlichen Quellen geschöpft und gül tig, wie man sieht, bis in unsere Tage. Wir wollen ihm hier die Mühe des Weges zu Shakespeare abnehmen und die Züge seines Porträts nachzeichnen, wie wir es in „Ri chard III." finden. „Ich nun, in dieser schlaffen Friedenszeit, weiß keine Luft, die Zeit mir zu vertreiben, als meinen Schatten in der Sonne spähn

voll Maler, wühlend Schwein! Du, der gestempelt ward bei der Geburt als Makel der Natur, der Holle Spott! Du Schandfleck für der Mutter schweren Schoß! Du ekler Sprößling aus des Vaters Lenden! Du Lump der Ehre!" Ein Fluch will verdient sein, zuvor, wenn er ein Urteil, nach her, wenn er eine Weissagung ist. Richard hat ihn hernach verdient, hundertfach, und uns scheint manche Aehnlichkeit zwischen Richard und Churchill aufzutauchen. Oder hat sich nicht die Warnung des gleichen Fluchs an Buckingham

, dem von Richard später verratenen Mitoerrä- SLSSSSSrSÄSSL ter, ebenso wie heute an Frankreich erfüllt? „Weich' aus dem Hunde dort! Sieh, wenn er schmeichelt, beißt er; wenn er beißt, so macht sein giftiger Zahn zum Tode wund. Hab' nichts mit ihm zu schaffen, weich' ihm aus!" Und glauben wir nicht, den Athenia-Verbrecher zu hören, wenn sein Spie gelbild Richard sagt: „Ich tu' das Bös' und schreie selbst zuerst. Das Unheil, das ich heimlich angestiftet, leg' ich den andern dann zur schweren Last

." Und wieder spricht W. C. in Richard, wenn dieser sogleich fortfährt: „Dann seufz' ich, und nach einem Spruch der Bibel sag' ich, Gott heiße Gutes tun für Böses; und so bekleid' ich meine nackte Bosheit mit alten Fetzen, aus der Schrift gestohlen, und schein' ein Heil'ger, wo ich Teufel bin." Ist Churchill, der Verräter derer, die er in den Krieg gehetzt, nicht Abbild jenes Richard, der dem bittenden Neffen den Dolch zwar schenkt, aber das erbetene Schwert verwei gert? War es nicht so in Norwegen, in Belgien

, in Holland, in Frankreich? Den Dolch? Bitte, chr mögt ihn haben! Aber das Schwert? Das Schwert brauche ich für mich selbst! Und wo hat je außer Richard-Churchill ein Mörder die Verratenen heuchlerischer bejammert? „Ich war so gut zu ihm, daß ich weinen muß." Haben wir nicht vor wenigen Tagen noch wört lich Mister W. C. so sprechen hören? Es scheint, keiner hat ihn je besser gekannt als William Shakespeare. Denn im gleichen Amt läßt er Richard-Churchill so sprechen — und wir hören die Rede

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 12
Date: 19.01.1913
Physical description: 12
der Vorname einer be stimmten Suppe genannt wird, denn dann füllt sich das ganze Vorstellungsbild mit Nudeln. Reiskör- nnern, geriebenen Teia. Fischeiern. Schwammerln oder was ihr eben den Charakter gibt. Unser Polifka aber macht, um auch diese Regel den ehernen Ge setzen aller anderen zu unterwerfen, eine Ausnahme, aber vorläufig nur für mich allein, denn ob sich unser Polifka nur Richard schlechweg. oder aber Ri chard Wilhelm, oder Arthur, oder gar Richard Karl Johann nennt, ist mir völlig gleichgiltig

ist kein Honigschlecken, aber - ich fürchte mich nun einmal nicht, konnte cs bislang auch nicht erlernen, und wenn ich jetzt etwas fürchte, ist es dies, daß auch Richard Wilhelm Polifka mich dies nicht zu lehren vermögen wird, auch nicht durch seinen stel lenweise dicken Freund Sikora, der vorigen Sonntag höchst vergnügt zu erzählen wußte, ich werde- fürch terlich hineinsausen, weil ich mich mit meiner Be hauptung. Richard Wilhelm Polifka habe sich für einen alten Herrn der Wiener Burschenschaft „Hn- bertus

" ausgcgeben. während er von derselben wegen Dokumentenfälschung cum infamia chassiert worden wäre, arg vergallopiert hätte, denn der Ehassierte wäre nicht unser verworrener Polifka-Begriff. son dern dessen Bruder gewesen, und dieser soll nach anderer Behauptung so heißen, wie der Held in Richard Wilhelm Polifkas Ichroman, nämlich Artur. So saß mit einem Male noch ein Polifka an der dunklen Tafelrunde und bildete den Dritten im Po- lifka-Bunde. denn ein schon bedeutend sicherer na mens Richard Karl Johann

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 7
Date: 31.12.1935
Physical description: 7
1CI Groschen Bebildertes Abendblatt der „Innsbrucker Nachrichten- Bezugspreise: Abomement mir zusammen mit den „Innsbrucker Nachrichten" möglich. - Einzelnummer 1« Groschen. Eonntag 2S Groschen. Für Italien S0 Centesimi. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichische Anzeigen-Gesellschaft A.»G.» Wien, I.. Brandstätte 8, Fernruf U 22-5-95. Nummer 299 Dienstag, den 31. Dezember 1935 23. Jahrgang Scharfe italienische Stellungnahme gegen Genf. Richard Slrautz kehrt nach Wien zurück. h. Wien

, 30. Dezember. Wie die Mittagsblätter melden, hat Dr. Franz Strauß, der Sohn Richard Strauß', die Verwaltung seines Hauses in Wien verständigt, daß er am 2. Jänner nach Wien zurück kehren werde. Für eine Woche später erwartet man auch die Rückkehr von RichardStrauß nach Wien, der hier wieder seinen ständigen Wohnsitz nehmen und nur mehr den Sommer, wie bisher, in Garmisch verbringen wolle. Wenn Richard Strauß tatsächlich die Absicht hat, seinen ständigen Wohnsitz nach Wien zu verlegen, so findet

damit ein bemerkenswerter Abschnitt im Leben des Komponisten seinen Abschluß. Richard Strauß wurde bekanntlich an die Spitze des deutschen Musiklebens berufen und wurde mit allen Ehren ausgezeichnet. Er war auch Präsident der Rei ch s- musikkammer.In Wien hat man es Richard Strauß sehr übel genommen, daß er eine solche nach außenhin gekenn zeichnete Stellung in einer so bewegten Zeit übernommen und sich damit gleichsam eindeutig auf den Boden des national sozialistischen Deutschland gestellt hat. Dann kam, wie erin

nerlich, seine plötzliche Absetzung, die von den zuständigen Behörden nicht weiter begründet wurde. Im Zusammenhang dieser Vorgänge erinnert man sich auch an die Urauffüh rung der neuen Oper von Richard Strauß, „Die schweig same Frau", deren Buch Stephan Zweig verfaßt hatte. Bei dieser Gelegenheit wurde die „jüdische Versippung" Richard Strauß' öffentlich getadelt und bald war „Die schweigsame Frau" aus dem Spielplan der Deutschen Staatsoper ver schwunden, an der die meisten Erstaufführungen der Werke

von Richard Strauß erfolgt waren. Auch die anderen deut schen Bühnen mußten zur Kenntnis nehmen, daß Aufführungen der Oper „Die schweigsame Frau" unerwünscht seien. Die Beziehungen des Komponisten zu Salzburg und zur Wiener Staatsoper sind durch die Ernennung Richard Strauß' zum Reichsmusikleiter schwer beeinträchtigt worden, doch dürste sich nach der Rückkehr von Richard Strauß nach Wien ein Weg finden lassen, ihn und Oesterreich wieder zu sammenzuführen. Zugszusammenstoh bei Lend. Wien, 30. Dezember

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 12.06.1939
Physical description: 6
der Wiener Chöre verstärkten und vorbildlich singenden Staatsopernchor. Das Werk und die Aufführung wurden mit größtem Beifall ausgenommen, an dem sich auch der F ü h r e r lange beteiligte. Mit dem Komponisten Richard Strauß, der der Wiener Erstaufführung persönlich beiwohnte, mußten sich der Inten dant Professor Clemens Krauß, der Spielleiter und die Dar steller immer wieder zeigen. Die überraschende Ankunft des F ü h r e r s hatte sich wie ein Lauffeuer durch Wien verbreitet. Sowohl bei der Ankunft

zur Oper wie bei der Rückkehr wurden dem Führer begei st e r t e O v a t i o n e n dargebracht. Ein nationaler KomvoiitivnsvreiS Dr. Goebbels beglückwünscht Richard Strauß Wien, 12. Juni. Reichsminister Dr. Goebbels hatte aus Anlaß des 75. Geburtstages von Richard Strauß am Sonntag einen kleinen Freundeskreis des Meisters zu einem Frühstück im Hotel „Imperial" geladen, an dem mit dem Jubi lar und seiner Gattin auch Reichskommissar Gauleiter Bürckel, Reichsminister Seyß-Jnquart, Bürgermeister

Dr. N e u - bach er, Generalmusikdirektor Mewes und Ministerialdiri gent Nr. Schlösser sowie die Generalintendanten der bedeu tendsten deutschen Opernhäuser und namhafte Sänger und Sängerinnen teilnahmen. In einer Ansprache übermsttelle Dr. Goebbels im Namen des Führers und des ganzen deutschen Volkes Richard Strauß die herzlichsten Glückwünsche. Richard Strauß habe sich durch seine Sinfonien, Opern und Lieder einen festen Platz in der deutschen und der Weltmusikgeschichte erobert und durch seine hohe Kunst

Zollinspektoren auf Danziger Bo den einzuengen versuchen oder die in der Note des Danziger Senats angekündigte Vereidigung der Danziger Zollbeamten den künstlerischen Genusses bereitet. Dafür danke er ihm im Namen der ganzen musikliebenden Welt. Dr. Goebbels verwies darauf, daß auch Richard Strauß wie alle Genies zu Beginn seines Wirkens von der Mitwelt nicht verstanden worden sei. Heute aber stehe er als er st er Repräsentant unserer deutschen Musik und künstlerisches Vorbild für die musikalische Jugend

vor uns. Dr. Goebbels verkündete darauf, als beste Ehrung für die Persönlichkeit und das Wirken des Altmeisters habe er einen natioualenKompofitionspreis begründet, der jährlich in Höhe v o u 1 5.0 0 0 RM. an junge kompositorische Talente verteilt werden soll. Richard Strauß dankte in bewegten Worten für die Glückwünsche und sprach den Wunsch aus, daß die deutsche Kunst immer unter dem sicheren und starken Schutz des natio nalsozialistischen Reiches stehen möge. In einer erlesenen Feierstunde im Musikvereinssaal

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 08.07.1948
Physical description: 6
war sie verschwun den, um jedoch nach Verlauf weniger Minuten schnaufend und schwanzwedelnd wieder aufzutau chen. Im Maul aber hielt sie stolz apportierend — ein Kleidungsstück — doch darüber wollen wir lieber schweigen und es der Phantasie unserer Le ser überlassen, sich die Situation auszumalen. Ge sagt sei nur, daß „Lona" die Suppe, die sie sich eingebrockt hatte, wieder auslöffeln mußte, indem sie ihr „Apportl" wieder an Ort und Stelle zu bringen hatte. G. B. Tapete, Kleister und Spagat Onkel Richard

Tapete ein, so daß wir am folgender Rorgen wohlgerüstet an die Arbeit gehen konnte« Wir mummten uns in Tante Johannas Schür n, stellten einige Bierflaschen kalt und berieten ,ch hatte in der Küche den sanft angeräucherter Plafond abzuwaschen. Onkel Richard bingeger Zollte im Nebenzimmer den Fußboden streichen Tapezieren wollten wir später gemeinsam. Ta wi außer den Flaschen mit Nachkriegsbier auch meh rere Bierflaschen voll Terpentin gekauft hatten, mar Onkel Richard beim Anrühren der Fußboden farbe

, den ich zunächst geflissentlich überhörte. Nach einer halben Stunde aber wiederholte er sich, diesmal mit einem kernigen Fluch verbunden. Da es gewöhnlich etwas, zu lachen gibt, wenn Onkel Richard schimpft, ging ich bis zur Türschwelle und sah den wackeren Fußbodenstreicher auf dem schmalen.Fensterbrett hocken, ein Fuß ruhte auf einem Endchen unbestrichenen Bodens. Onkel Ri chard hatte sich den Rückzug zur Tür selber ab geschnitten und wagte sich nun nicht über die mühevoll und unter Kreuzschmerzen bepinselte

Fläche.. . Als ich ihn glücklich gerettet hatte, schrie mich Onkel Richard an, ob ich denn das Haus ruinieren wollte. In der Tat zeigte der Plafond in der Küche bedeutende Aushöhlungen, die ich mit scharfen Waschmitteln und roher Gewalt hineingescheuert hatte. Als ich Miene machte, in den Generalstreik zu treten, wurde er wieder umgänglicher. Nach einem kleinen Umtrunk wanderten wir mit der Leiter in das Zimmer, das neu tapeziert werden sollte, und ließen die Fehlleistungen unserer Verschönerungs

künste unverbeffert zurück.'Nachdem wir im Zim mer alle Möbel von den Wänden abgerückt hat- ten, forderte mich Onkel Richard auf, die alte Tapete von den Wänden zu reißen. In jedem Menschen steckt ein Vandale. Wir fleischten das Papier herunter, und dieses Zerstörungswcrk war uns ein fürstliches Vergnügen. Nun müsse die nackte Wand erst mal mit Zeitungspapier beklebt werden, meinte Onkel Richard sachverständig. Mit einem Patentleim strich ich Zeitungsblätter ein. Onkel Richard schwang

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 28.06.1930
Physical description: 8
jetzt sag du. was du zu sagen hast. Äch warte." Richard: (irritiert) findet nicht gleich die Worte: „Äch wollte . . . Nämlich . . . Wenn du mich nur richtig versiehst. . Eisig: „Oh. ich verstehe dich schon richtig. Aber du verstehst mich nicht. Sonst könntest du nicht ganze Tage außer Haus verbringen ..." Richard: „2m Geschäft..." Eisig: „Man lebt nicht vom Geschäft. Man lebt vom Glück in der Ehe. Eine Frau, die so viel allein gelassen wird, muß melancholisch werden, mutz auf allerhand Gedanken kommen

, muß ... Ja ja, das Geschäft. Ähr Männer habt doch immer Ausreden, um möglichst wenig mit euren Frauen zusammen sein zu müssen. Früher einmal waren eö die Kreuzzüge ins gelobte Land, jetzt ist es das Geschäft. Aber im Wesen ist es immer das gleiche. Na, warum sprichst du nicht, Richard? Du wolltest dich doch endlich einmal aussprechen? Äch bin be reit. Äch warte . . Richard, leicht geärgert: „Du ... du läht mich ja nicht zu Worte kommen, Eisig . . !" Eisig: „Weil alles, was du sagst

, nicht stichhaltig ist. Weil ich es nicht anerkennen kann. Aber ich warte trotzdem. Sag nur, was du auf dem Herzen hast ..." Richard: „Vor allem die Feststellung ..." Eisig: „. . . warum wir noch nicht in Paris waren, meinst du? Lind an der Riviera? Lind in Ätalien? Und am Mittel meer? Das kann ich dir lagen, Richard. Weil du leider keinen Schimmer von Lebenskultur hast. Weil du noch nicht von selbst dahinter gekommen bist, baß man in seiner Heimat Uber- dieser vierwöchentlichen Frist keine Untersagung ober

„ „ 17 „ „ 54 „ 5 „ „ 70 „ „ 21 n „ 2 „ „ 75 „ ,, 19 „ „ 1 „ „ 76 „ 11 „ „ 4 „ „ 77 „ ,, 10 „ waren über 80 „ „ Werbet für Eure Zeitung Abonnenten! sehen wird. Wenn man zehn Monate des Zahreö in derselben Stadt lebt, beginnt sich die Stadt schon gegen einen aufzu lehnen. Die Häuser bliüen einen feindselig an: Was? Noch immer hier? Du gehst mir schon auf die Nerven, ich kann dich nicht mehr sehen, sagen die Häuser. Du hörst es nur nicht, mein lieber Richard, weil du überhaupt kein Gehör hast — und kein Gefühl und kein . . . . " Sie spricht mit Tränen weiter „Weil du überhaupt keine Frau glücklich machen kannst

. . . Und ein Egoist bist, verzeih das harte Wort . . ." Weinend: „Und weil ich sehr, sehr unglücklich bin. Damit du es nur weißt . . . Za . . Faßt sich müh sam, trocknet die Tränen, schluchzt noch einige Male, dann tragisch, mit Heroinengröße: „So. Jetzt weißt du es. Gott sei Dank. Wir haben unö ausgesprochen. Was du dir so sehn lich gewünscht hast. Äst dir jetzt leichter, Richard?" Richard sieht sie verdutzt an: „Ja ... ich.. Eisig (befriedigt): „Na also. Das hättest du schon längst

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 25.10.1931
Physical description: 16
14 Sm Kampf um »aS Glück. Roman von Erich E b e n st e i n. Monsberg, noch aus der Zeit stammend, in der Da men nicht rauchten, war innerlich empört. Erstens haßte er junge Damen, die rauchten, zweitens bestand seit jeher für das Büro strenges Rauchverbot, das nicht einmal Richard jemals zu übertreten gewagt hatte. Stumm und finster starrte e, nun auf Hanna, die aber seine vorwurfsvollen Blicke nicht im geringsten beachtete, sondern ruhig weiterpaffend sagte: „Egal. Ich denke nicht daran, alte

Möbel weiter zu benützen, mögen sie gut oder schlecht erhalten sein. Und ich denke ebensowenig daran, mich als Frau in dies alte muffige Haus zu setzen. Immer schon habe ich mir vorgenommen, wenn ich einmal heirate, so muß ich als Heim eine schöne moderne Villa draußen im Grünen haben! Richard soll eine kaufen oder bauen lassen und sie mir als Hochzeitsgeschenk geben!" Der Alte starrte sie wortlos an. Dann lachte er rauh auf. „Du machst ja nur Scherz, Hanna . . . nicht wahr? Wie kämest

du sonst dazu, solche Forderungen zu stel len? Du — die du daheim nicht einmal ein eigenes Zimmer hast, sondern es mit deiner Schwester Betty teilen mußt!" „Ich scherze gar nicht. Aber eben darum, weil ich das Sparen und Knappsen daheim satt habe, will ich es als Frau bester haben! Wozu würde ich denn sonst heiraten?" „Ich dachte, du liebtest Richard?" „Ja, auch, gewiß. Aber natürlich ist das nicht die Hauptsache. Wenn ich es durch eine Heirat nicht viel, viel bester haben kann, heirate ich überhaupt nicht, und gar Richard

ist, mutz ich es immer verstecken, aber sonst bin ich eine leiden schaftliche Raucherin. Fünfundzwanzig bis dreißig Zi garetten pro Tag ist mein Maß. Manchmal komme ich sogar auf vierzig Stück!" „Unglaublich! Aber wenn es schon so ist, so ersuche ich dich hiermit höflich, aber sehr ernstlich, künftig wenigstens in meinem Büro nicht mehr zu rauchen! Ein Büro ist doch kein Rauchzimmer! Auch Richard würde es nie wagen, sich hier eine Zigarette anzuzün den, obwohl er sonst ein leidenschaftlicher Raucher

ist. Also, bitte, berücksichtige das in Zukunft!" Hanna schwang sich mit einem Ruck vom Schreibtisch herab. „Werde mir Mühe geben, mir's zu merken. Im übri gen will ich dich nun von mir und der Zigarette be freien. Was ich dir zu sagen hatte, ist erledigt, denn du weißt nun Bescheid und wirst Richard den Kopf zurecht setzen. Auf Wiedersehen also!" Die Zigarette im Mund, schritt sie zur Tür. Dort angekommen, besann sich plötzlich und lief zurück bis an den Schreibtisch des alten Monsberg. „Da hätte ich bald

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Tiroler Wastl
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Page 14 of 20
Date: 15.01.1920
Physical description: 20
noch kein musikalischer Adalbert Stifter erstanden, vielleicht reift er in Dr. Karl Senn heran, dessen op. 22, ein Klavierkonzert in E-dur, eine außerordentliche Talent gabe darstellt. Formal nicht eigentlich ein Klavierkonzert, son dern vielmehr eine sinfonische Dichtung mit obligatem Klavier (in diesem Belange an Richard Srrauß' „Burleske" für Pianoforte mit Orchester gemahnend), durch die deutlich erkennbaren Ein. schnitte — */* mäßig bewegt — % Schnell — Vt mäßig bewegt — Langsam (dieser Teil erinnert in der Form

-stilistische Einordnung versucht werden soll — am meisten aus den Richard Strauß der Kammer- Musikwerke, der Symphonie op. 12 und der Burleske als musi kalischen Ahnherrn hinweisend. Aber schon in der viel dunkleren Farbengebung und der wundervoll satten, dunkel getönten, vor nehmen, im guten Sinne modernen Art der Instrumentierung eigene Wege gehend, ist dieses Klavierkonzert das Werk eines Komponisten, der die musikalische Kultur seiner Zeit in sich aus genommen, aber Eigenes zu sagen

und pracht vollem Temperament (der außerdem einige Klavierpocsien von den Russen Rachmaninow und Scriabine zum Vortrage brachte), eine sehr gute Aufführung und beim Publikum eine herzlich.', warme Ausnahme. Den Schluß des Konzertes bildete Richard Strauß' sinfonische Dichtung op. 24: „T 0 d und Verklärung". Dieses 1889 vollendete Werk des damals 26jährigen Komponisten, nach „Don Juan" und „Maobeth" die dritte in der Reihe seiner sinfonischen Dichtungen, „heute schon von dem Hauche einer gewissen Klassi

zität umweht" (Steinitzer) und die populärste und am leichtesten verstanden? unter ihren Schwestern, ist ein interessantes Gegen stück zu Liszts in der vorjährigen Saison gehörtem „Tasso, La mento e Trionfo" (1849), dessen Bestreben, nach des Schöpfers eigenen Worten, „dahin ging, in Tönen die große Antithese des im Leben verkannten, im Tode aber von strahlender Glorie um gebenen Genius zu schildern", während Richard Strauß einer seits verallgemeinernd Tod und Verklärung nicht eines bestimmten

Künstlers und überhaupt nicht des Künstlers allein, sondern des Menschen schlechthin sich zum Vorwurf nimmt, andererseits in fortschreitender Entwicklung des musikalischen Realismus den Todeskampf selbst zum Rahmen des ersten Hauptteiles feines Werkes macht, der die Schilderung des verflossenen, nun schon ent schwindenden Lebens als «letzten Traum umspannt. Das recht schlechte Gedicht von Richard Straußens Freund und richtunggebendem musikalischen Mentor Alexander Ritter, der dem jungen, im strengsten

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Tiroler Post
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Page 19 of 20
Date: 05.06.1914
Physical description: 20
Oberländer ' Vezugsbedtnguna«, samt Zustellung» für Deutschland ...... N daS stdrtge Ausland N ganzsLdrtg. yg» yjT GG ^^e^ugsbedtngMg«^scm,r Zustellung, 1 sssrü-st lUnrhpif-Pnq — 183 Richard Strauß. Richard Straufj, ein moderner Komponist (geboren am 11. Juni 1864). HMenn man heute von moderner Musik spricht, so denkt man unwillkürlich an Richard Strauß als einen ihrer berufen sten und glänzendsten Vertreter. .Seine Name bedeutet nicht nur eine Persönlichkeit, son dern auch im weiteren Sinn

im höchsten Maße auszu nützen, und gerade hier zeigt Richard Strauß seine größte Meisterschaft. Wenn bei ihm die thematische Erfindung nicht immer originell, häufig sogar oberflächlich und trivial erscheint, so gleicht er doch diesen Mangel aus durch seine glänzende Fer tigkeit, mit allen möglichen Mischungen der Klangfarben verschie dener Instrumente Wirkungen von berauschender Schönheit für das Ohr hervorzuzaubern. Man kann nun der Meinung sein, diese Meisterschaft in der Behandlung der klanglichen

Reize sei estuas Aeußerlichcs und treffe nicht das innerste Wesen der Musik. Tatsächlich hat Strauß don seinen Gegnern manche Anfechtungen erfahren müssen, die freilich seinen Ruhm nicht schmälern konnten, so daß er augen- Zrau von Bethmann-chollweg f. Korpshaus der Katholischen Studentenverbindung „flultria« in tnnsbruck. blicklich wohl als der gefeiertste und erfolgreichste deutsche Kom ponist gilt. Richard Strauß wurde am 11. Juni 1864 in München als der Sohn des Hornbläsers im königlichen

" und als Höhepunkt «Traum durch die Dämmerung". Richard Strauß steht erst im 50 Lebensjahr, sodaß fern künstlerisches Lebenswerk nach'mensch lichem Ermessen wohl noch nrcht als abgeschlossen gelten kann. Vielmehr dürfen wir hoffen, daß er der musikalischen Welt noch manches Erzeugnis seines Geistes schenken werde, ihm zu'Ruhm und Ehre, den Mitlebenden aber zu Freute und Genuß! Mainz. Ludwig Degen. LLLLÄ-i-ü.'-LÄSL ISSS55BSW5 hinterher wieder zuknöpfen; ich begriff 1 - yutt||clixty v, i Z-ittz-lst

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Alpenland
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Page 1 of 10
Date: 08.12.1922
Physical description: 10
. das Ein vaterländischer Dichter. -Dem Andenken Richard Teyes gewidmet von feinem Sohne. Wieder breiten sich die kalten Nebel über das Land, so wie tamoIS, vor bald zwanzig Jahren, als sie Professor Richard Deye zu Grabe trugen, ^chon winkten ihm die Kränze für sein schaffen, aber noch i.m Fluge warf ihn ein früher, jäher Tod zurück. So kündet auch der Grabstein dieses Schicksal mit Richard Deyes eigenen seherischen Worten, die in seinem Nachlaß gesunden Moden- <■ „Sonnen beglänzten mich, Blumen bekränzten

für die Worte reinen Teutschbewußtseins. — so wäre «das ein Heil für ein armes Bott, das irrt und sucht, nicht nrinder, wie einst die Reden Mes Fichte wankenden Gemütern neuen Halt verliehen. Die Bücher Richard Teyes, — einst von dem wachsenden Kreis der Verehrer wie Kleinod geschützt, — heute sind sie nur wenigen noch bekannt und sollten doch gerade heute wieder ihrer goldenen Worte ledig werden an alle die Ohren haben, zu hören: in ihnen f uns das bessere Selbst eiires deutschen Wegweisers gerettet

ge- slrebett. Aber es wird wohl ein fromnrer Wunsch bleiben. Wre sollte zur Zeit einer Courth-Mahler und Genossen ern wahrer Tichter gehört werden! Tenen aber, die dies lesen, seien Richard Teyes Hauptwerke ver ölen oder in Erinnerung gebracht. Es sind dies neben dem kleinen, "der reizvollen Buche „:<ßom grünen Zweig" die Gedichtsammlungen L" Deutschlands Ehr" lBerlag Lehmann, Nkünchen) und „Neue Wichte" (Verlag Stalling, Oldenburg). Richard Teyes Dichtung ist frei von kumtlerrscher Teutjch. iumelli

seelisch bindet, ioas ein Staatsmann, wie Bismarck, Politisch zu vereinen suchte. Des großen Bisinarck Werk liegt darnieder, klingen aber könn ten eindringliche, lautere Weisen des Blutes durch all die Brüder in Nord und Süd, eriveckt durch eiues deutschen Sängers Ruf, inte er ans den Gedichten Richard Teyes schallt. Was die Not des Schicksals gebieterisch fordert, aber noch nicht reif werden ließ, das konnte sich im Herzen des Volkes vorher schon mächtig und unlös bar vollziehen, ivenn solche Stimme

von der Not des Teutschtuins, die schon damals an den Grenzen Tirols durch ivelschen Uebernmt be> l g»'nn, bis die Schlußworte -in das gläubige Hoffen ausklingen, das jauch uns beseelt: „Doch die -dtis Schicksal schlug, die Wunde, Vom Schicksal wird sie einst geheilt. Wer weiß, wie nahe schon die Stunde, Die wieder eint, was jetzt geteilt!" So klingt durch alle Gedichte Richard Teyes. wenn auch oft ver borgen. immer das Einheitsgefühl des deutschen Gemütes, ob mm vom Meere oder von den -Bergen die Rede

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Außferner Zeitung
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Page 19 of 20
Date: 07.06.1914
Physical description: 20
r= Richard Strauß, ein moderner Komponist (geboren am II. 3unt 1864). rMenn man heute von moderner Musik spricht, so denkt man unwillkürlich an Richard Strauß als einen ihrer berufen sten und glänzendsten Vertreter. Seine Name bedeutet nicht nur eine Persönlichkeit, son dern auch im weiteren Sinn des Wortes eine Richtung, eine Ent wickelung im Musik leben unserer Zeit. Wie man vor dreißig und vierzig Jahren Wagners Kunstschaffen gegenüber begeistert oder ablehnend Partei ergriff, so läßt

sich auch gegenwärtig bei Ri chard Strauß eine ähn liche Erscheinung Nach weisen. Vor einem Jahrzehnt wenigstens noch wurden seine Schöpfungen als Lärmmacherei bekämpft und abgewiesen. Das Ohr der Musikverstän- Richard Strauß. digen unserer Tage . , c . hat sich freilich mehr und mehr gewohnt an die Dissonanzen, chromatischen Tonfolaen und Qumtengänge der Straußschen Muse, und was unseren Eltern als häßliche Ausgeburt der Musik erklang, ist für die jetzige Generation bald zum Ohrenschmaus geworden. Ein bedeutender

. Die Farbigkeit liegt für die Musik im Klang der In strumente. Es leuchtet wohl ein, daß dasselbe musikalische Thema verschieden auf das Ohr wirkt, je nachdem es' auf der Korpshaus der Katholischen Studentenverbindung „flultria" in Innsbruck. Geige, oder der Posaune, oder etwa von Holzbläsern vorgetragen wird.^Der moderne Komponist verfolgt nun das Ziel, die sinn liche Schönheit der Farbe des Tones im höchsten Maße auszu- niitzen, und gerade hier zeigt Richard Strauß seine größte Meisterschaft

von seinen. Gegnern manche Anfechtungen erfahren müssen, die freilich seinen Ruhm nicht schmälern konnten, so daß er augen blicklich wohl als der gefeiertste und erfolgreichste deutsche Kom ponist gilt. Richard Strauß wurde am 11. Juni 1864 in' München als der Sohn des Hornbläsers im königlichen Hoforchester, Franz Strauß, geboren. Schon in frühester Jugend zeigten sich bei dem Knaben hervorragende musikalische Anlagen, die von dem Vater sorgfältig gepflegt wur den. Nachdem sich der .junge Strauß

und erinnert besonders in dem lyrischen Schwung und der seelischen Vertiefung an sein be rühmtes Vorbild. Als seine besten Werke dieser Art bezeichnen wir „Ruhe, meine Seele", „Cäcilia", „Heimliche Aufforderung", „Morgen", „Nachtgang", «Schlagende Herzen" und als Höhepunkt „Traum durch die Dämmerung". Richard Strauß steht erst im 50 Lebensjahr, sodaß sein künstlerisches Lebenswerk nach mensch lichem Ermessen wohl noch nicht als abgeschlossen gelten kann. Vielmehr dürfen wir hoffen, daß er der musikalischen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 30.09.1937
Physical description: 6
und Pied wußten, daß nun etwas ganz Beson nen würde, irgend ein Spaß jedenfalls, schere: zu dritt in dieser öden Farm wiird ^^*àsch des nördlichen Südwest ort war es also, dem es einfiel. Er war ^ àas, ihm allein durften solche ver- Mi, kommen! „Jungens', sagte er und sechste Glas ein, „ich denke mir. es wir hätten Richard, unseren alten. os e' Teilhaber, zu einem kleinen Spiele u>o ich denke mir', fuhr er mit einem hole,? ^ beiden fort. ..daß wir ihn uuch nicht mehr ganz nüchtern war, 'Respekt

und lachte Martwart ins ausgefallen schien ihm der Vorschlag, 'en m der Nacht zehn Kilometer zu beordern. Richard, der auf seiner °n immer noch mit feiner tlei- ^'lanna im Honigmond schwamm. , ^ kleine Holländer, der vor einem 'st aus dem Kapland von den gekommen war und jetzt Ri- t/.. Melle einnahm, rieb wie immer, à Mt war, die Hände umeinander >relli> seinem großen Kopf, auf .^.apsonne auch nicht mehr ein ein ten èim/I^rte die beiden mit einem Blick »em w »riet, daß es nicht geraten sei, rt -„^gnügen

zu stören. Dennoch kam - à°^U'd sagte: »Richard - her- wegschlössen! Den läßt Johanna der^'ìd war so stichhaltig, daß selbst >el . ei Tagen oft kaum mehr als °rte sprach, ihm auf die Schulter hieb und schrie: „Ja — das stimmt! Richard kommt nicht her!' Markwart sprang zornig auf: „Und ich kriege ihn doch her!' Er brüllte: „Josiasl... Josiasü' Aus dem Schatten des Hauses tauchte ein Schwarzer auf. „Josias', sagte der Baas zu ihm, „reite sogleich zu Baas Richard Westendorp und sage ihm, Baas Anton Elvert

sei eben auf unserer Farm eingetroffen und wolle, ehe er morgen früh Weiterreise, seinen alten Schulfreund und Jagdge- fährten Richard sprechen!' Indes der Diener davonhuschte, sahen sich die beiden anderen Männer an und schüttelten die „Markwart, du bist ein alter Fuchs', sagte mit unverhohlenem Respekt Albert. — „Ja, — ein alter Fuchs', echote Pietjer. „ Nun kommt Ri chard natürlich!', schloß er überzeugt und prostete seinem Chef in rückhaltloser Bewunderung zu. Der tat Bescheid und sagte

nur: „Na also!' — Dann mischte er die Karten. Es war kein Wunder, daß er fortwährend ge wann, denn die Aufmerksamkeit seiner Partner weilte bei ganz anderen Dingen. Sie dachten an das tolls Stäbchen, das sich ihr Baas mit Richaro leistete. Sie alle, Richard nicht ausgenommen, wußten von Anton Ewert, dem großen Löw«n- jägec uild Blutsbruder Richards, schließlich nìcht mehr, als daß er vor vierzehn Tagen etwa hier nach dem alten Südwest ins Ovamboland gekom men war. — vom Kilimandscharo her, drüben in Ostafrika, wo er alte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 10.03.1913
Physical description: 8
nicht dafür strafe, daß wir mehr an unsere Torheiten, als an seine Ehre und an seinen Dienst gedacht haben." „Für meinen Patron will ich stehen," sagte scherzend der Priester. „Stehe nur für dich selbst, Mönch," versetzte Richard sehr ernst. Doch er reichte sogleich dem Eremiten seine Hand hin, welche dieser, ein wenig beschämt, kniebeugend küßte. „Du erweisest ja meiner ausgestreckten Hand weniger Ehre, als meiner geballten Faust," sagte der Monarch, „denn vor jener kniest du nur, und vor dieser warfst

, der ihm auf dem Schlacht rufe des Ritters selbst folgte. Jvanhoes Erstaunen läßt sich nicht beschreiben, als er seinen Herrn mit Blut besprengt sah und secbs bis sieben Leichname um ihn herliegend auf dem Platze, wo das Ge fecht stattgefunden hatte. Nicht weniger wunderte er sich, Richard von den Geächteten umgeben zu sehen, welche für einen Fürsten eine gefährliche Gesellschaft zu sein schienen. Er wußte nicht, ob er den König als den schwarzen irrenden Ritter begrüßen, oder wie er sich sonst gegen ihn benehmen

sollte. Richard bemerkte seine Verlegen heit. „Fürchte nicht, Wilfred," sagte er zu ihm, „Richard Plantagenet als den, der er ist, anzureden, weil du ihn in Gesellschaft treuer eng- — 321 — „Du bittest nicht um dein Leben, Waldemar?" sagte der König. „Wer in des Löwen Klauen ist, weiß, daß er dies fruchtlos tut." „So nimm es denn ungebeten," sagte Richard, „der Löwe nährt sich nicht von vorgeworfenen Leichnamen! Nimm dein Leben, doch mit der Bedingung, daß du in drei Tagen England verlässest und deine Schande

haben die ledig lausenden eingefangen, dann mache er sich ungekränkt davon!" „Ei," versetzte der Aeoman, „ich möchte gern dem Elenden einen Pfeil nachsenden, der ihm die lange Reise für immer ersparte." „Pu trägst ein englisch Herz im Busen, Locksley," sagte der schwarze Ritter, „und damit du weißt, wessen Befehlen du gehorchst, wenn du.mir gehorchst, so sage ich dir: Ich bin Richard von England!" Bei diesen Worten knieten die Aeomen mit einem Male vor ihm nieder, flehten um Vergebung ihres Unrechts und boten

ihm ihre Freundschaft und ihren Bund an. „Sieht auf, meine Freunde!" sagte Richard in sanftem Tone, indem er sie mit einem Blicke ansah, worin seine gewöhnliche Milde schon wieder an die Stelle seines Zornes getreten war: auch zeigte sich in seinem Gesichte keine Spur des letzten verzweifelten Kampfes, außer einiger Röte, von seiner Anstrengung herrührend. „Steht auf, meine Freunde," sagte er, „euer Unrecht ist vergütet worden durch die treuen Dienste, die ihr meinen unglücklichen Untertanen vor den Mauern

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 10.09.1933
Physical description: 16
. Sie suchten Ehrentraut, weil Richard sich von ihr verabschieden wollte. In der Hitze des eifrigen Su chend hatten sie nicht daraus geachtet, daß sie die Kleine in dem verbotenen Krankenzimmer gefunden, vielleicht auch betraten sie selbst es absichtlich, weil sie von dem neuen Dienstpersonal gehört, daß der kleine Patient in der Genesung begriffen sei. Richard umarmte seine kleine Schwester innig. „Wann kehrst du wieder?" fragte diese, seine Umar mung rasch von sich abschüttelnd. „Ich wollte daheim bleiben

. Ein gelehrter Professor hat zu- gesagt, meine Erziehung zu leiten; er trifft bereits die ser Tage hier ein." „Weshalb Mama Ehrentraut fortschicken will, ist mir unbegreiflich", bemerkte Richard in seiner ernsten Weise. „Ich weiß es, Mama hats Dr. Linder erzählt. Ehren traut hat seit Papas Begrübnistag sich so widerspenstig und gegen Mama so heftige Abneigung gezeigt, daß sie zur Strafe fortgeschickt wird", erwiderte Georg. dem Berufsheer verbunden sein werden. Der Grund, weshalb diese Neuerung eingeführt

, mit allen Zeichen des Mißfallens in ihrem Gesicht. „Er ist sehr häßlich", pflichtete Georg bei. „Welch böser Blick, wie der der schwarzen Schlange in Papas Aquarium." Der kleine Patient hatte verschüchtert den Kopf ver steckt. Wenn auch kaum anzunehmen war, daß er alles verstanden, so mochte sein seiner Instinkt ihm aus der Haltung der Anwesenden deren Meinung verdolmetscht haben. Richard stand neben dem Lager und hatte beobach tend der Szene mit beigewohnt. „Komm hervor, kleiner scheuer Vogel!" sagte

, die auf schwachem Feuer durch geröstet und vor dem Essen mit Wasser leicht ange- seuchtet werden. Richards Gesicht verfinsterte sich. „Georg, und du?" „Ich soll abbitten?" fragte dieser beschämt. „Wenn du ein Wedding bist, weißt du auch, was du ihrer Ehre schuldest." Sofort trat Georg an das Krankenbett und reichte seine Hand herüber. „Ich bitte um Verzeihung", sagte er einfach. Der fremde Knabe schaute befremdet auf, sein gelbes Gesichtchen verzog sich weinerlich. „Er will dir nichts tun", beruhigte Richard

lächelnd. Sein Finger strich liebkosend über die hagere Wange. „Sage, verstehst du mich — wie heißest du?" „Willi", antwortete der Kleine zaghaft leise. „Er versteht Deutsch!" jubelten die Kinder auf. „Und dein zweiter Name?" Richard beugte sich er wartungsvoll über das Bett. „Willi Darlingg", kam es aus den Kiffen hervor. „Er heißt Willi Darlingg; nun haben wir seinen Na men", schrien die Kinder durcheinander. „Was sind das für Dummheiten?!" klang es zornig von der Türe her. Frau Wedding stand

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Tiroler Post
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Page 13 of 20
Date: 21.12.1906
Physical description: 20
des Kirchenvermögens, die Uebergabe der Pfarrhäuser, bischöflichen Residenzen und Seminarien, sowie die Straf bestimmungen „im Interesse der nationalen Sicherheit" vorsahen. Ferner haben die 1500 Zöglinge der geistlichen Lehranstalten dm Re krutierungskommanden vitierte Zertifikate vor zulegen, widrigenfalls sie nach dem 20. Dezem ber die Einberufung zum Militärdienste vom Monat Jänner ab erhaltm werdm. Weiters hat der Kardinal Richard in Paris am 12. Dezember die Aufforderung erhaltm, noch an diesem Tage

des Papstes gehor chend, nicht gewillt ist, den Anordnungen der Regierung Folge zu leisten, so stehen in Frank reich große innerpolitische Kämpfe bevor. Zwei Männer interessieren aus diesem Anlasse be- sonders: Kardinal Richard, Erzbischof von Paris, der als PrimaS der französischen Geist lichkeit gelten kann, und Kultusminister Briand, der für die Ausführung des Trennungsgesetzes zu sorgen hat. Kardinal Richard wurde 1819 geboren und entstammt einer alten AdelS- familie. Seine Studien vollmdete

er im Se minar zu Saint-Sulpice in Paris. 1845 wurde Richard zum Priester geweiht. 20 Jahre war er Generalvikar in Nantes und 1871 wurde er Bischof von Belley. 1875 kam Richard zur Unterstützung des Erzbischofs nach Paris, um nach dem Tode des Kardinals Guibert im Jahre 1886 das Erzbistum Paris zu übernehmen. 1889 wurde Erzbischof Richard von dem Papste Leo XIII. zum Kardinal ernannt. — Der frü here sozialistische Abgordnete und jetzige Kultus minister Aristide Briand wurde 1862 in Nantes, im Süden

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Der Arbeiter
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Page 8 of 12
Date: 31.03.1926
Physical description: 12
Seite SO. Der Bergfried. Nr. 13. *2 Das Sonntagskind. Erzählung von Cordula Wühler. Großes Aufsehen und viel Gerede harte es vor sechs Jahren gegeben, als der vornehme, angesehene, reiche Richard Höhenburg, der unter den ersten Töchtern der Stadt hätte wählen dürfen, ein armes, geringes Mäd chen aus stillern Gebirgsdorfe heraus heimgeholt hatte und gar noch feine frühere Arbeiterin, ein Fabriks mädchen. eines armen Knappen Kind! Das war denn doch ein recht dummer Streich und eine gar arge Miß

mögen, wißt ihrs noch? Heute freilich, da möcht gewiß jede mit ihr tau schen, als Hausfrau des guten Herrn Richard," meinte eine der Arbeiterinnen ehrlich und vorlaut. „Was aber noch das Netteste ist," lachten die Mäd- chen, „die Drechflermeisterin erzählt jetzt in der gan zen Stadt herum — jedem, der nur hören und glau ben will — sie sei eigentlich die ganze Gründerin von Annas unerhörtem Glück! In ihrem Hause habe das Mädel Manieren und Anstand gelernt; sie Hab sie dann in die Fabrik gebracht

und als dorr schon das Verhältnis mit dem Herrn Richard begonnen, habe sie das Mädel wieder aus der Fabrik zu nehmen ge sucht, damit sie sich in der Fremde noch besser aus- Lilden könne für den künftigen hohen Stand!" Und die Arbeiterinnen lachten hell und herzlich über ein so großes und greifbares Lügengewebe, wie die Drechslermeisterin es zu fabrizieren versuchte. Richard Höhenburg hatte sich wenig oder gar nicht um das verschiedenartige Üeutegerede gekümmert, auch wenn es ihm hie und da zu Ohren kam

, der hellste Sonnenschein seiner alten Tage. Er segnete aus Herzensgrund vielhundertmal die gute, glückliche Wahl seines Sohnes — er war stolz aus seine drei lieben, prächtigen Enkelchen — er wandte sich unter Annas mildem, sanftem Einfluß täglich mehr Gott und dem Himmel zu und umgeben von Kindern und Kindeskindern ging er endlich,^ voll ständig ergeben in Gottes Willen und mit freudiger Christenhoffnung im Herzen, zur letzten Ruhe ein.' Richard und Anna betrauerten ihn mit dankbarem Kindesherzen

sich ganz ausschließlich mit unserem Herr gott zn beschäftigen und sich auf ein seliges Sterb- stündel vorzubereiten — da ging der guten Alten ja nichts mehr ab. Zudem war die tägliche Beschäftigung mit den drei lieben, unschuldigen Engelein, der: Kindern ihrer geliebten Pflegetochter, ihres alten Herzen Trost und Freude, während die zarte Rücksicht und dankbare Ehrfurcht, die Richard und Anna ihr täglich in reichern Maße bewiesen, ihr vielfach stille Tränen der Rüh rung und lautes Lob

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