Weikcrge zum „Girofer Grenzboten^. Verlag von Ed. Lippott, Kufstein. Ueber die Imprägnierung von Holz zur Minderung seiner Feuergefährlichkeit gibt Ing. Roeder in der „Zeitschrift für Dampfkessel- und Ma schinenbetriebe" nachstehende Ratschläge: Da es in letzter Zeit häufig vorgekommen ist, daß Eisen bahn- und Straßenbahnwagen sowie Aulomobilgefährte wäh rend der Fahrt in Brand gerieten (sei es durch Heißlaufen eines Achslagers, durch Kurzschluß oder durch Explosion unver brannter Gase
), ist die Frage aufgeworfen worden, ob das beim Bau dieser Fahrzeuge verwendete Holz nicht derartig im prägnier: werden kann, daß seine Entzündung ausgeschlossen ist. Hierauf läßt sich nun erwidern, daß zwar schon seil län gerer Zeit Methoden bekannt sind, welche bezwecken, die leichte Entzündlichkeit des Holzes heraüzusetzen, daß diese jedoch, ob wohl sie stellenweise mit Erfolg probiert wurden, nicht die wünschenswerte Verbreitung gesunden haben. Letzteres lag hauptsächlich wohl daran, daß die Behandlung
, der das Holz unterworfen werden mußte, um es auch gegen die Einwirkung des Feuers zu schützen, so umständlich und langwierig war, daß dadurch eine bedeutende Preissteigerung der so behandelten Holzteile bedingt wurde. Wir können mit der Imprägnierung durchaus nicht Un verbrennbarkeit erreichen, sondern müssen unsere Anforderun gen darauf beschränken, die Entzündbarkeit des Holzes derart herabzusetzen, daß es, einer Flainme ausgesetzt, nicht schnell verbrennt, sondern nur verkohlt. Die Verkohlung muß
aber aushören, sobald das Holz nicht mehr der Flamme ausgesetzt ist. Die Imprägnierung soll also dem Holz die Eigenschaft verleihen, den Einwirkungen des Feuers besser widerstehen zu können. Um diesen Zwecks zu erreichen, ist das Augenmerk darauf zu richten, nur solche Substanzen zum Imprägnieren zu wählen, welche das Holz nicht zum Wärmeleiter niachen, ferner nicht wafserhältig sind, weil sonst die Gefahr vorliege, daß sie wieder ausgeschwitzt werden; ferner dürfen diese weder die Nagel
- und Schraubenfestigkeit des Holzes beeinträchtigen, noch das zur Verarbeitung dienende Werkzeug angreifen. Dieien vielfachen Anforderungen genügen nur zwei Stoffe vollkommen, nämlich eine Lösung von Phosphorsäure und Am moniak — unzutreffenderweise phosvhorsaures Ammoniak ge nannt — und die Boraxsäure. Wird mit phosphorsaurem Ammoniak getränktes Holz dem Feuer ausgesetzt, so wird infolge der hierdurch bedingten Temperaturerhöhung das Ammoniak, ein unverbrennbares Gas. frei, welches, als Extinkteur dienend, die Flamme