. Die Straßen sind weiß und trocken, die Wiesen moosgrün und die braune Erde hat die gerade Linie wie ein einfaches Leben — Frucht tragen — ernten — und warten. Sie wartet dunkel, dem Himmel zu- gewandt, ihre neue Zeit ab. Pflügende Pferde ziehen letzte Furchen, wenden noch einmal hinunter, bis zu den Weiden und wieder zurück. So ruhig, wie die Pferde gehen, sicher im gewohnten Schritt, so ruhig geht Ludwig, lenkend, hinter ihnen. Scharf und tief schneidet das Eisen ein und legt die Erde in breitm, seitlich
nicht stehenbleiben. Es muß sich immer wandeln. Er fühlt es sich lockern in der Brust, wie er den Boden lockert unter den Füßen. Die Zeile hinunter und wieder hinauf — Er ist noch nie einen Wieg im Leben gegangen, der ihn so weit weggetragen hätte von sich selbst, der ihn so befreit hätte von sich selbst, der ihn so in neu,e Gegen wart gestellt hätte, wie der Weg in dieser Furche. Dann läßt er den Pflug stehen, wik- kelt das Leitseil um die Faust und geht heim. Der Himmel steht mit blaßgelb zer ronnenem Licht
über dem Dorf. Ludwig sieht in den lichten Himmel hineiin und! geht heim — in sein Dorf — die Straße hinunter. „Bist fertig worn, Oberhofbauer?" „Ja — bin fertig worn!" Um den Klang einer ungewöhnlichen Freude willen in dieser Antwort, schaut der Frager um und ihm nach. „Der Ludwig kommt!" ruft die Rosel und rennt zum Tor aufmachen. Zuerst kom men die Rosse und dann der Mann. Die Rosel hält das Tor noch in der Hand,. „Ludwig", sagt sie unter seinem Blick und weiß ihn nicht zu deuten. Vor allem, und fiele
der Himmel selber auf die Erde, kommt beim Brauern das — Roß. Alles, was Ludwig tut, wie er die Kummete abnimmt, wie «er die Kopfge stelle aufhängt, die Halftern überstreift, mit der Hand die Reste alter MahlzM aus den steinernen Trögen wirft, Hafer einschüttet, -es ist «eine gehaltene Kraft in jeder Bewegung, -ein Freuen, das über alles Maß groß ist, weil -es das Freuen an allen kleinen und großen Dingien M- schließt, die kommen w-erd-en für ihn, an Aussaat und Ernte, -an Haus und Herd, an jedem Stein