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Tiroler Post
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Page 15 of 20
Date: 16.05.1913
Physical description: 20
über die Landschaft hin. Die Sonne taucht im Westen majestätisch wie ein Held, der im Siegen stirbt, langsam unter. Welch' wunderbare Wandlung des westlichen Himmelsteiles während des Unterganges der Strahlenkönigin! Der Himmel wird all mählich zu einem Meer von Goldglanz, der sich sachte wie ein Riesenschleier überbreitet. Um die Sonne selbst erglüht ein Feuermeer, und aus einem Kranze von ringsum auf schießenden Strahlenbündeln flammt das grelle, große Weltenauge mit blendender Pracht. Aber weiter hinaus

am Himmel entfacht sich streifenartig Glut auf Glut, als steche scharfes Licht durch Blut. Das dauert eine Zeitlang, dann beginnt das Sterben, das Verlöschen des Himmels glanzes, der besonders an den Bergen wie ein Strahlennetz sich langsam in ein unscheinbares Grau auflöst. Mit dem schwinden des Abendrotes beginnen sich an den Bergen entlang schwarze Wolkenstreisen zu bilden; aus den Streifen werden Wolkenballen und diese steigen wie drohende Ungetüme von den Bergen hernieder. Auch über deni Kloster

ziehen sachte solche schwere Wolken hin. Die Abenddämmerung sinkt hernieder. Am östlichen Himmel steigt der Vollmond in seinem milden Lichte herauf. Der Tag war schön, die Nacht wird stürmisch. In den Berggründen heben sich schwere Dünste wie Riesenschatten gespensterhast in die Höhe. Ueber die Berge, durch die Wälder zieht ein sich immer mehr verstärkendes Sausen, als wären aus dem Innern der Erde unbändige Elemente her aufgestiegen und wollten die uralten Berghüupter Her abstürzen in einen Abgrund

des alten Chaos. Der Mond verschleiert sich, Wolken ziehen am Himmel hin und zeit weilig stürzen Regenströme rauschend hernieder. Es! wird finstere Nacht, unheimlich tobt der Sturm weiter; und auf des Tages Wärme folgt eine Winterkälte. Die Riesenstämme der Bergwülder knarren und ächzen, als wiirde ihnen das Mark ihrer Lebenskraft durchschüttert. Dumpfes Krachen verkündet, daß der Sturm da und dort Stämme niedergeworfen oder entwurzelt hat. Es ist, als wäre die ganze Natur im Aufruhr, und der Mond

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 04.11.1906
Physical description: 16
— die langsam herein und hinaus stutete. Mechanisch windet sich Frau Toni durch den Menschenstrom hindurch. Nun steht sie vor den herrlich geschmückten Gräbern ihrer Lieben, und mit lautem Auf schluchzen kniet sie dort nieder. Ach, es ist zu viel Leid, zu viel Weh — sie kann es nicht mehr tragen, sie jammert, sie bittet um den Tod, sie schreit zum Himmel um Er barmen . . . und sie grollt, daß Gott gerade ihr das Liebste nahm . . . Da klingt plötzlich eine helle Kinderstimme an ihr Ohr: „Mutterl, wein

' doch nit so, das Vaterl und das Fritzerl und 's Lenerl und 's Mariele sind doch alle im Himmel bei den lieben Engelein — und da ist es doch viel, viel schöner als hier - wenn du aber immer so weinst, da können sie ja nimmer froh sein." Und darauf ein wildes Aufschluchzen: „Herr, Gott! Ich ertrag's nimmer — es ist zu viel." Durch Frau Tonis Herz zuckte es — gab es denn wirklich noch Menschen, die so litten wie sie? Univillkürlich blickte sie auf und sah nach den Sprechenden hin — nicht weit

von ihren Gräbern stand eine blasse, noch junge, schwarzgekleidete Frau mit einem fünfjährigen Mädchen an der Hand. Das Gesicht kam ihr so bekannt vor, sie wußte nur nicht mehr, wo sie es gesehen hatte. „Mutterl, schau, was für schöne Blümerl! Warum haben wir keine Blümerl — gelt, weil wir arm sind. Mutterl, gelt, im Himmel sind auch schöne Blümerl, und das Fritzerl und 's Lenerl und 's Mariele können sich dort pflücken so viel sie wollen . . ." „Still, Herzerl! Sei nit so laut," 'ermahnte die sympathische

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Unterinntaler Bote
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Page 16 of 22
Date: 08.10.1910
Physical description: 22
abzurechnen. Vor Katharina empfand er eine Art Widerwillen. Ter Herbststurm raste über die Berge, wie dazumalen, da Re migius geboren ward. Auf dem zitternden Brückchen ob den Wassern stand Erina, als der Abend fiel, und hielt beide Hände vor die Ohren, um all den Lärm zu sänftigen. Grau war der Himmel, wie Eisen. Aus den Fluten klang ein Grollen, Lachen, Singen und Rufen. Heftig und aufgeregt raschelte das Blattwerk und eine seltsame Ungebundenheit und Freiheit übte ihre Herrschaft hier aus. Tie Zeiten

der Ährenreife und der Sommernachmittage waren nun vorbei. Erinas Haar löste sich und flatterte mit dem Winde, ihr Gesicht brannte, ihre Augen glänzten wie glühende Tropfen. Endlich! Mit einem Sprung von der Höhe, als siele er vom Himmel, stand Remigi neben ihr auf der Brücke. Sie schwankte und ächzte unter der doppelten Last. „So!" sagte er. „So! Jetzt sind wir allein. Kein Mensch sieht uns. Heut' noch ist es so. Morgen sollen sie's alle wissen. Komm!" Sie folgte ihm wie im Traum. Und in der gewaltigen

' ich zu dir. Ich weiß nit, wo ich hin soll ... gib mir einen Rat! Ich Hab' ja feinen Menschen . . . die Katharin' hat mir die Tür' gewiesen. Einen schlechten Namen hat sie mir gegeben . . ." Alles Blut schoß ihm ins Gesicht. Frei! Frei, wie die Vögel — er und sie! Trieb man ihn und sie nicht zusammen in die Gefahr? Gott im Himmel hat es gesehen — die Menschen hatten ihn und sie aufgegeben — den einen zum andern gejagt. „Komm'," flüsterte er. „Wohin?" .^Weiß ick's? Ich Hab' nicht Hof, nicht Heim. In eine Stadt. Tort

, wenn e r sein Glück in den Wind schlägt?" dachte er. „Es wär' ein Streich, den ich ihn: spielte, dem Undankbaren, dem Schlechten! Und wenn es der Himmel will, daß ich noch einen Sohn krieg', so verschreib' ich ihm den Hof — der Remigi hat kein Recht mehr darauf, kein Recht!" Rache nehmen an dem Sohn, das war sein einziges Trachten. Ob die Leute den verrückten Greis verspotteten, das war ihm eins. Er war der Reiche und Großmächtige, der sich so etwas gestatten durfte, und deshalb wickelte er sich in seinen Flaus

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 31.01.1932
Physical description: 16
Nr. 4. Seite 5. Zwei ungleiche Söhne Sienas. Es geht mit den Menschen manchmal wie mit den Ge wächsen auf dem Ackerfeld. Da sproßt und gedeiht bis zur vollen Reife bestes Getreide und gleich daneben Un kraut. Dieses kann freilich nicht dafür verantwortlich gemacht werden, daß es Unkraut ist und nicht auch Ge treide wie seine Nachbarschaft. Beim Menschen ist es anders. Feder könnte ein Edelmensch sein und in den Himmel hineinwachsen, wenn er ernstlich wollte, wenn auch nicht jeder gleich wenig

schwierig. Das Himmel reich leidet Gewalt, sagt der Herr, und nur die Gewalt brauchen, reißen es an sich. Der Herr hilft aber mit beim Himmelreißen. Wir haben bereits eine große Hei lige aus Siena kennen gelernt, die hl. Katharina. Siena hat jedoch noch mchr Heilige und heUigmäßige Personen, freilich daneben auch andere, die mit Un kraut oder Gistkraut zu vergleichen sind. Die Leser sollen heute zwei so ganz und gar verschiedene Söhne Sienas kennen lernen, zuerst einen Heiligen, dann einen Apostaten

, auf der Brust. Der Namen Jesu ist der Inbegriff aller Heiligkeit. Sein Träger ist der Gottmensch Christus, die zweite göttliche Person. Der Name Jesus stammt vom Himmel. Als der Erzengel Gabriel Maria die Botschaft brachte, daß sie Mutter des Welterlösers werden solle, gab er ihr den Auftrag, dem Kinde den Namen Jesus zu geben. Denselben Auftrag erhielt der hl. Joses durch einen Engel, wozu dieser be merkte: „Denn er wird sein Volk erlösen von dessen Sünden", womit die Bedeutung des Namens angekün digt

ist. Jesus — Erlöser. Der hl. Paulus schreibt: „Im Namen Jesu sollen sich alle Knie beugen derer, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind." Dem Träger des Namens gebührt also Anbetung. Er ist Gott. Und wieder heißt es in der Hl. Schrift: Es ist kein anderer Name, in dem wir selig werden können, als der Name Jesus. Der Name Jesu, ehrfurchtsvoll aus gesprochen, hat auch eine wunderbare Kraft. Im Namen Jesu hat der Apostel Petrus an der Tempelpforte in Jerusalem einen Lahmgeborenen plötzlich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 10.05.1928
Physical description: 16
. Also seid guten Mutes, ich will ihm ein Tränklein brauen, das ihn' kirre machen soll und wäre er der Erzengel Michael selber, von dem sie fälschlich meinen, er habe' meinen Herrn und Gebieter aus dem Himmel hinausgeworfen, aber er war nie im Himmel, haha, und möchte auch nicht hinein!" Damit erhob sich das Weib, augenscheinlich im Begriffe, gleich ans Werk zu gehen. ,-Höret, Berthe, macht mir ein TrSnklein, aber macht ihn mir nicht rasend, ich will nur 'eine stille, starke Liebe und daß wir bald»vereint

. Ich wette mit Euch hundert auf eins, daß Ihr mit dem Ge liebten» in »einem Hause seid, ehe es im nächsten Jahrs frische Aepfel gibt." Jetzt trat die Alte -aus der Hütte und betrachtete den westlichen Himmel. „Wir werden heute," sagte sie, „ein starkes Gewitter bekommen; wenn Ihr vorher heim wollt, so müßt Ihr Euch sputen; ich werde übrigens machen, daß Ihr nicht naß werdet. So gehabt Euch wohl und laßt wieder einmal was von Euch hören." Katharina verabschiedete sich also von der Berthe und machte

sich auf den Heimweg. An der nächsten Stelle, die ihr weiteren Ausblick gönnte, gewahrte sie, daß »am westlichen Himmel ein Gewitter heraufzog. Schwarze Wolkenhaufen saßen aus den Spitzen der 'westlichen Berge und schon begannen ferne Donner zu rollen. Der vorhin so heitere Tag war plötzlich wie verw»andelt. Die Sonne hatte 'sich verhüllt, der Vogelsang verstummte, der Wind setzte mit ungestümen Stößen ein und 'düstere Schatten huschten über das Tal. Die Elemente standen im Auf ruhr und schienen den kleinen König

. Katharina fing nun zu laufen 'an und hatte so bald die Talsohle »erreicht. Noch »eine Viertelstunde hastigen Schreitens und schon stand sie am Tore von Licht- wörth. Da fielen ober auch schon »die ersten schweren Tropfen; gleich »darauf öffnete der Himmel »alle Schleußen und »ein wolkenbruchartiger Platzregen strömte hernieder. In denselben mischten sich bald »große Hagelschlossen, die in der ganzen Umgebung und »auch 'auf Katharinas Feldern nicht geringen Schaden »verursachten. Diese saß

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Außferner Zeitung
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Page 15 of 20
Date: 17.05.1913
Physical description: 20
dann mit ihren Ziegen wieder in ihr einsames Häuschen zuriick . . . Es ist an einem milden Oktobertage — der sanfte Sonnenschein liegt über den Fluren und überschimmert das braune Gebirge. Als der Abend zu dämmern beginnt, weht ein kühler Luftzug über die Landschaft hin. Die Sonne taucht im Westen majestätisch wie ein Held, der im Siegen stirbt, langsam unter. Welch' wunderbare Wandlung des westlichen Himmelsteiles während des Unterganges der Strahlenkönigin! Der Himmel wird all mählich zu einem Meer von Goldglanz

, der sich sachte wie ein Riesenschleier überbreitet. Um die Sonne selbst erglüht ein Feuermeer, und aus' einem Kranze von ringsum auf- schießendeil Strahlenbiindeln flammt das grelle, große Weltenauge mit blendender Pracht. Aber weiter hinaus am Himmel entfacht sich streifenartig Glut auf Glut, als steche scharfes Licht durch Blut. Das dauert eine Zeitlang, dann beginnt das Sterben, das Verlöscheil des Himmels glanzes, der besonders an den Bergen wie ein Strahlennetz sich langsam in ein unscheinbares Grau

gespensterhaft in die Höhe, lieber die Berge, durch die Wälder zieht ein sich immer mehr verstärkendes Sauseil, als wären aus dem Innern der Erde unbändige Elemente her- aufgestiegen und wollten die uralten Berghäupter Her abstürzen in einen Abgrund des alten Chaos. Der Mond verschleiert sich, Wolken ziehen am Himmel bin und zeit weilig stürzen Regenströme rauschend hernieder. Es! wird finstere Nacht, unheimlich tobt der Sturm weiter; nnb auf des. Tages Wärme folgt eine Winterkälte. Tie Riesenstämme

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Tiroler Post
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Page 14 of 20
Date: 18.04.1913
Physical description: 20
Kind: und eines Nachmittags pilgert«? sie hinauf zum Bergkloster und suchte Trost bei dem Gnabenbilde deK heiligen Antonius; ihm wollte sie das ge quälte. Mutterherz ausschütten; er sollte urteilen und Rat schaffen, meinte sie voll Vertrauen zu der Macht seiner Für sprache bei Gott. Es war ein schöner, warmer Sommertag; der Himmel strahlte in seinem Glanze und die Erde rings umher lag in ihrer träumerischen Ruhe wie im Banne des Schlafes. Es regte sich kein Lüftchen, nur hin und wieder strich

ein krächzender Wildvogel vom Gebirge hernieder über die Fluren. Die nahen Berge im Süden reckten sich in ihrer gigantischen Massenhaftigkeit in dem Graudämmer, das sie schleierhaft umwob, gegen den lichtflirrenden Himmel, als wollten sie sich von dem Grunde der Mutter Erde trotzig ablösen, um sich dem Riesen-Feuerballe da oben, der Sonne, entgegenzustürzen. Aus dem einen der Berge, der nur eine mäßige Höhe hatte, ragte der altersgraue Klosterbau mit seinen Spitz türmchen in die Luft. Zum Kloster führte

sich ihr Leib zusammen und sie schluchzte. . . . . Aber das Mutterherz ist so geheimnisvoll organisiert, daß es nicht hassen kann, denn in ihm wohnt jene geistige Macht, die vom Himmel stammt. Und darum dürfen wir uns nicht wundern, daß Mutter Barbara kein Verdamm ungswort gegen ihre verirrte Tochter ausstieß, sondern zu einem Mittel des Trostes griff, das bei ihr in allen trüben Lebenslagen noch nie versagt hatte; deshalb klagte die arme Mutter nicht an, sondern sie griff zum alten Gebetbuche und betete

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Der Arbeiter
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Page 8 of 12
Date: 29.01.1930
Physical description: 12
Seite 18. »Der Bergfried' Nr. 5. „Mußt nicht weinen, liebe Otta, der Himmelvater hat den guten Tati zu sich genommen. So lange hatte er es so hart und schlecht auf vieler Welt, nun endlich ist er glücklich Uno kann sich die ganze Ewigkeit freuen. Er ist jetzt im Himmel und wird beim lieben Gott für dich bitten. Er wird dir einen recht starken Schutzengel schicken, der dir hilft und dich beschützen wird. Komin, beten wir für Tati ein andächtiges Va terunser." Er begann zu beten, doch betete

traten zwei stumme Beter in Seppeles Sterbezimmer. Es war der sechzehnjährige Hansl und sein Schwesterchen Annele, die Geschwister vom Roanbachhof. Das Erbarmen für die arme Otta hatte sie Hergetrie ben. Otta hatte die lieben Schulkameraden noch nicht gesehen. Annele trat zu ihr hin und legte die Hand auf ihre Schulter. ..Arme Otta, es ist wohl hart, daß du deinen Tati so rasch verloren hast. Mußt aber nicht gar so traurig sein, denn ihm gehts ja besser, er ist im Himmel jetzt und wilrde

, lieben Tati. Warum hatte er sie nicht mitgenommen, da er sie doch so gern gehabt hatte? Träne um Träne fiel in das flackernde Herdfeuer. lFortfetzung folgt.) 4 Lieber Herrgott du mutzt. (Zwei Tage aus dem Leben einer Mutter.) Von I. W i ch n e r. Zweiter Tag. Es sind vierzehn Jahre verflossen. Frau Katharina, die dem Himmel ihren Buben abgerungen, sitzt allein im dürftigen Hauskleid beim Morgenkaffee' in der Stube. Sie ist sehr gealtert. Das wachsbleiche Gesicht ist von zahlreichen Falten durchzogen

man aber nichts davon!" Dann überläßt er sich wieder seinem Groll über die Banda: , Himmel. . . Element noch einmal! Da haben wir gestern den Burschenwagen recht schön rausputzt zur Stellung heute in der Stadt... mit farbigen Bän dern und Kränzen und dann haben wir Burschen im „Ochsen" halt gsosfen, wies der Brauch ist und dann . . . Hab i einem sei Nasen halt ein wenig eindruckt. Und retzt lassen mich die Gauner nit mitfähren? Aber die sollen mich noch kennen lernen!" Nun schaut Frau Katharina auf und sieht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 18
Date: 24.05.1928
Physical description: 18
während der -ganzen Nacht keine Unter brechung. Des andern Tages stand- -die Sonne schon hoch am Himmel, als Ferdinand erwachte. Eben w-ar der Stadtphysikus eingetroffen nnd hatte neue Verbandstoffe und schmerzlindernde Mittel mitgebracht. Er fand d-as Ausseh-en des Freiherrn wii-der Erwarten frisch und als er den Patienten auf Puls, Temperatur und Lungen geräusche geprüft hatte, sah er zu seinem größten Er staunen, d-aß sich 'd-er Krankheitszustand vollständig zum Bessern gewendet hatte. Der Puls ging nämlich

. Kypolhelienönro - Henossenschastsverllattd Jllnsvruck, Will-ctm jlKreitslrahc Hlr. »4. beth schier atemlos hinauf nnd ihr liebes Gesicht strahlte vor Freude, so daß Katharina nichts Schlimmes be fürchten 'konnte. „Ferdinand wird gesund," flüsterte sie ihr zu, „komm und siehe -selbst!" „Dem Himmel fei Dank, ewiger Dank Ar, Königin des Himmels!" So kam es von Katharinas Munde nnd glänzenden Auges hob sie beide Hände zum Gnadenbild empor. Dann eilte sie wie ein Kind, das zur Lhristbescherung ge- rufen wurde

mich verhältnis-mäßig sehr wohl -und glaube 'dem Arzte, der erklärte, die Gefahr fei glücklich ü ber standen. Das viele Gebet meiner lieben Freundin h-at sich sehr -wirksam -er wiesen; ich -denke, Fräulein, Ihr glaubt nun an die Wundermacht Mariens." „Ich glaube," bestätigte 'sie. „So hat -denn Maria," versetzte der Freiherr, „-ein zweites Wunder -gewirkt, ein -größeres als -an mir, indem sie Euch zum geistigen Leben d-er Kinder Gottes -erweckte; d-er Himmel fei -dafür gepriesen! Ohne diese gnädige Fügung

hätte die Genesung für mich keinen Wert und das Leben keinen Reiz -gehabt, nun bin ich glücklich, daß ich leben d-arf." Sie sahen sich liebreich an und reichten sich stumm die Hände. „Daß ich -den Weg zur Wahrheit fand, verdanke ich nächst -dem Himmel nur Luch, Freiherr; kein Opfer wäre mir zu groß, Euch !d-as zu vergelten!" „Ihr habt mich -gut bezahlt, da -Ihr mich ja gesund gebetet habt!" ,Zch fürchte -sehr, daß meine hartnäckige Verstockung Euch niederwarf; ich selbst hätte Züchtigung verdient

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 15.03.1935
Physical description: 8
der Kurat zur Tür hin. Blitzschnell wandte sich die Häuserin ab, vnd tiefes Rot überzog ihr Antlitz. Als die Männer fort waren, rief der Kurat die Katharina. Eine Weile war Schweigen, dann sprach der Priester: „Warst du's, Katharina?" Sie nickte. Dann Hub sie an zu er zählen, wie sie voll Angst auf den Knien gelegen und zum Himmel ge betet, daß die Feinde nicht ihr Heilig tum, die Kirche, zerstören sollten, wie sie dann, von einer inneren Stimme getrieben, zur Waffe griff und hinaus eilte

Not der Südtiroler Kinder tief zu Herzen. Dem „Hoamatl" war er ein warmer Freund und Gönner. Wir danken ihm im Namen der Jugend Tirols. Sein Name sei in ihrem Herzen unvergessen! Seite 14 „'s Hoamatl Folge 2 Die Kathrein. Sommer ist's. Sanft klingen die Glöckchen der weidenden Herde. Die Wiesen sind grün und von der Ferne rauschen die Wasser. Nirgends ist der Himmel so tief und blau wie auf den Jochwiesen in St. Vigil im Enneberg. Bei St. Lorenzen im Pustertal, eine Strecke vom Städtchen Bruneck

ent fernt, führt die Straße, die Gader ent lang, ins Enneberg. wo die Dolomiten, wunderlich gestaltet mit Fingern und Türmen, in den Himmel ragen, manche rötlich schimmemd, andere lichtgrau, ei nige steifig wie Achatstein. Wer zwi schen ihnen aufwächst, dem bleibt die Sehnsucht nach den Bergen zeitlebens im Herzen. „Schau, Tonio," sagt die Kathrein, die kleine Gitsch, „da drüben den wei ßen Berg, die Marmolata. Da lag ehemals das fmchtbarste Wiesenland, dessen Besitzer die Reichsten weitum

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 06.02.1939
Physical description: 6
und zeigte ihnen den Fuchs, daß sie die Hälse streckten und die Augen verdrehten. Ilja, der Diener, war ein Verbrecher, und man mußte ihn schlagen lassen, bis er alle Sünden bekannte. Vielleicht starb er an den Schlägen, weil er zu lange verstockt blieb; dann kam er sündenlos in den Himmel. Seine Seele erhielt Flügel, wenn auch bloß graue und nicht sehr lange, und er mußte umso fleißiger flattern, was ihm bei seiner Faulheit wieder nur gesund war, denn immer stand er vor dem Tor und hiell

die Vorübergehenden auf. Da mit war es im Himmel natürlich nichts, denn dort mußte er zwischen den ganz kleinen Kinderengeln sitzen, denen er auf zuwarten und das Töpfchen zu bringen hatte. Das alles schrieb sie auf. und zwar auf deutsch und übergab es Katharina zu ihrem Geburtstag. Dazu machte sie noch ein Gedicht, ebenfalls auf deutsch, worm sie der Freundin für ihre Liebe dankte und ihre Augen samt ihrem Lächeln pries, um ihr zum Schluß alle Anstrengungen zu versprechen, durch die sie Freude und Dank barkeit

werden konnte. Es wäre alles voll ständig gut und herrlich gewesen ohne die Sehnsucht nach dem Urriesen. die nach seinem Verschwinden in der Welt zurück geblieben war und nun immer groß und mächtig durch die Himmel ging, ebenso wie Larisia klein und eigentlich hilflos durch die Wälder irrte. Aber wenn man ihn zurückkommen ließ, so machte er alles kaputt. Was sollte man da tun? Plötzlich war alles wieder genau das, was es war: der Stein ein Siein, von Gott gemacht. Ilja ein fauler, klatschen der Diener

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Neue Inn-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 24.06.1893
Physical description: 8
meine Freiübung gemacht habe, und angesehen hat mers JAermann, daß mer was fehlt. Da Hab ich Sie nun enes scheenen Dages, mitten in der Nacht enen gqsiz merkwürdigen Droom und den muß ich Sie doch erzählen, denn von wegen dem Droom hat mer die Bauline wieder erlaubt, zu durnen. Mir dWmte nämlich, ich wäre gestorben und wäre auf dA Reise nach oem Himmel; s' dauert ooch gar ntzcht lange, da war ich an der Himmelsleiter; die war nun freilich e Bischen höher als unsere Leiter aus dem Turnplatz und ooch steiler

, die ziemlich glitscherig is, gestoßen gehabt. Endlich sin mer oben gewesen und der erste, den mer sahen, war auch gleich der Petrus an der Himmelsdhir, der schnautzte uns nu nicht schlecht an, als er sah, daß mer Durner waren. „Gelt", schrie er, „jetzt kommt ihr und drunten wollt ihr vom Himmel nix wissen, lebt und strebt so in den Tag hinein und wollt sogar vom Vater Jahn seinem „fromm" nichts wissen." Wie er uns nun so ne Zeitlang dichtig aus geschimpft hatte, und das Herz ganz weech geworden war, sagte

er endlich: „Na, nun spring nur riber, 's ist für jeden Sinder noch e Blätzchen übrig." Es war Sie nämlich noch e großer Sprung iber einen sechs Ellen breiten Graben zu machen, der sich um den Himmel herum zieht. Der Graben is voller Schlamm, weil sich in denselben alle die Krokodilsthränen von den Heuchlern und falschen Vergoldeter Polal: „Dem k. k. Kreis-Hauptschieß- stande in Bozen als ein Andenken von Rainer (wailand), Erzherzog von Oesterreich im Jahre 1852." Der sehr schön gearbeitete Stutzen

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 09.10.1937
Physical description: 4
. Die Straßen sind weiß und trocken, die Wiesen moosgrün und die braune Erde hat die gerade Linie wie ein einfaches Leben — Frucht tragen — ernten — und warten. Sie wartet dunkel, dem Himmel zu- gewandt, ihre neue Zeit ab. Pflügende Pferde ziehen letzte Furchen, wenden noch einmal hinunter, bis zu den Weiden und wieder zurück. So ruhig, wie die Pferde gehen, sicher im gewohnten Schritt, so ruhig geht Ludwig, lenkend, hinter ihnen. Scharf und tief schneidet das Eisen ein und legt die Erde in breitm, seitlich

nicht stehenbleiben. Es muß sich immer wandeln. Er fühlt es sich lockern in der Brust, wie er den Boden lockert unter den Füßen. Die Zeile hinunter und wieder hinauf — Er ist noch nie einen Wieg im Leben gegangen, der ihn so weit weggetragen hätte von sich selbst, der ihn so befreit hätte von sich selbst, der ihn so in neu,e Gegen wart gestellt hätte, wie der Weg in dieser Furche. Dann läßt er den Pflug stehen, wik- kelt das Leitseil um die Faust und geht heim. Der Himmel steht mit blaßgelb zer ronnenem Licht

über dem Dorf. Ludwig sieht in den lichten Himmel hineiin und! geht heim — in sein Dorf — die Straße hinunter. „Bist fertig worn, Oberhofbauer?" „Ja — bin fertig worn!" Um den Klang einer ungewöhnlichen Freude willen in dieser Antwort, schaut der Frager um und ihm nach. „Der Ludwig kommt!" ruft die Rosel und rennt zum Tor aufmachen. Zuerst kom men die Rosse und dann der Mann. Die Rosel hält das Tor noch in der Hand,. „Ludwig", sagt sie unter seinem Blick und weiß ihn nicht zu deuten. Vor allem, und fiele

der Himmel selber auf die Erde, kommt beim Brauern das — Roß. Alles, was Ludwig tut, wie er die Kummete abnimmt, wie «er die Kopfge stelle aufhängt, die Halftern überstreift, mit der Hand die Reste alter MahlzM aus den steinernen Trögen wirft, Hafer einschüttet, -es ist «eine gehaltene Kraft in jeder Bewegung, -ein Freuen, das über alles Maß groß ist, weil -es das Freuen an allen kleinen und großen Dingien M- schließt, die kommen w-erd-en für ihn, an Aussaat und Ernte, -an Haus und Herd, an jedem Stein

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Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 17.06.1927
Physical description: 16
entbehrt, Der sicher in der Scheide Haft gefesselt halt das scharfe Schwert, Nein, um den Frieden in der Brust, dem's mitten in der Schlacht nicht graut. Weil auf den Felsen deines Worts mit festen Pfeilern er gelbaut. Wso muß das demütige Flehen fein, dann wird Weltfronleichnam werden. MSrkyrer! Nach einer wahren Begebenheit. Bon Julius Echreinzer. In wolkenloser Bläu« lag der südliche Himmel über Guadalupe-Hidalgo» dem be rühmten Wallfahrtsort nördlich der mexikani schen Hauptstadt. Ein sanfter

, von Blüten duft geschwängerter Südwind strich von der Hochebene herab, an deren Südwand der mächtig« Kegel des Popocatepett gegen den Himmel anftieg. Tiefer Frieds lag über der zauberischen Landschaft ausgebreitet. Fand er auch «inen Widerhall in den Herzen derer, die sie bswohMen? Es schien nicht so! Dort, wo di« Straße von der Hauptstadt schnurgerade «ine kleine Höhe hinanstieg, di« von Tamariskensträuchem bestanden war, lagevt« eine Truppe von etwa dreißig Köp fen. Einen unbefangenen europäischen Beob

wieder klang «in Name hervor, der mit dem Stärkenverden der Laut« wie «in mächtiges Brausen zum Himmel emporstieg. — „Maria!' Cs waren Kinder der gütigen Himmels mutter, die zu ihrem Gnadenbilde in Guada lupe zogen, um in innigsten-Bitten ihre mächtige Hilfe für ihre Bedrängnis herabzu flehen. In. langen, langen Reihen zogen sie hemm» an der Spitze zwei Jünglinge, die ein gro ßes Kreuz mit dem Heiland trugen. „Hilf uns Jungfrau Maria!' So ertönte es in ergreifender Innigkeit von den Lippen der Hunderte

, die Trost und Stärk« zu er flehen nach dem Gnadenorte der Himmlischen Jungfrau pilgerten. Tränen standen in ihren Augen, die flehend emporblickten zum wol kenlosen Himmel, als wollten fte die Hilf« ihrer Mutter herabziehen aus den lichten Höhen. Es war ein Schrei um Erbarmen, der aus dem Herzen eines schwergeprüften Bolkes kam» auf dem di« satanische .Geißel eines freimaurerischen Staatsoberhauptes lag, das ihm sein« teuersten Güter entreißen wollte, seinen Gott — seinen Bater und fein« geliebte Mutter

. „Hilf uns Jungfrau Maria!' — Me ein Treuschwur, mächtig, unwiderstehlich, Wol ken durchdringend, braust« immer und immer wieder der herrliche Ruf zum Himmel empor. Cs war ein ergreifendes DM, wie hiev arm und reich, Mann und Frau, Greis, Jüngling und Knabe, sie all«, alle miteinander in inniger Harmonie, den Rosenkranz in den Händen, zu ihrer gemeinschaftlichen Mutter zogen, hin zu ihr, der Trösterin der Betrüb ten, der Mutter der Barmherzigkeit. Auf di« finsteren Männer auf der Anhöhe oben machte

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