D\C K/NDtmnUNG Vlib\ geht auf Urlaub EINE ERZÄHLUNG VON FRIEDRICH FELD (8. Fortsetzung). Die Lokomotive wurde wieder ganz verlegen .„Ein kleiner Trick“, sagte sie. „Ein einfacher, kleiner Trick. Hab ich schon oft gemacht. Als ich noch jung war, habe ich noch ganz andere Dinge getan. Aber lassen wir das lieber.“ 1414 war sehr mit sich zufrieden, das merkte man ihr deutlich an, denn sie fuhr so sicher und regelmäßig, wie sie schon lange nicht gefahren war. Und so ging es wieder eine Weile
schweigsam durch die Nacht — als Peter aufschrie: „Du, 1414! Ich sehe etwas Weißes — dort, am Horizont! Es sieht ganz wie ein Eisfeld aus. Glaubst du nicht auch, es ist ein Eisfeld?“ „Mag schon sein“, sagte die Lokomo tive,. als hätte sie es längst gewußt. „Wenn man sucht, so findet man. Geduld wird be lohnt, mein lieber Peter“, fuhr sie fort, stolz aus dem Schornstein fauchend- • „Ja, es ist ein Eisfeld!“ sagte Peter. „Ein endloses, weites Eisfeld und das Mondlicht schimmert darüber — siehst du, eben
ist der Mond hinter der Wolke hervorge krochen.“ „Nett von ihm“, brummte die Lokomo tive, als wäre sie ganz böse, daß Peter sein Lob nun zwischen ihr und dem Mond teilte. „Und dort — schau doch — 1414! Die Sternenblume!“ In der Mitte des mondüberglänzten Eis feldes schimmerte sie — blau und leuchtend Umcc JUed! Berggipfel erglühen, Waldwipfel erblühen vom Lenzhauch geschwellt, Zugvogel mit Singen erhebt seine Schwingen ; ich fahr in die Welt Mir ist zum Geleite im lichtgoldnen Kleide Frau Sonne bestellt
machen. Dann schmilzt es, wird Wasser und rinnt schleu nigst zu Tale.“ Da begann eine ferne Turmuhr zu schla gen. Die Luft war so klar, daß man die Glockenschläge ganz deutlich hören konnte. „Mitternacht“, fiel es Peter ein. „Es schlägt Mitternacht! Beeile dich, liebe 1414“, rief er. Und die Lokomotive machte eine riesenhafte Anstrengung, sie blies sich auf, sie strahlte Glut und Hitze nach allen Richtungen, sie spritzte heißen Dampf auf das zurückweichende, schmelzende Eis. Es waren nur noch ein paar Meter
, als es sich herausstellte, daß die auch außerhalb des Körpers beliebig zücht baren Unholde, die man als ganz einfach ge baute Pilze auffassen kann, doch nicht so leicht zu bekämpfen sind, wie man es sich vorgestellt hatte. Noch viel niederschmetternder war eine andere Erkenntnis, d'e etwa um 1890 errun gen wurde und auf den berühmten Löffler zu rückgeht. Er stellte nämlich fest, daß der In halat der Bläschen, die durch die Maul- und Klauenseuche erzeugt werden, seine Anstek- kmngskraft nicht verliert