dann die Heimreise nach Wien per Schnellzug angetreten. s. Abschied. Wörgl, 7. August. Am Dienstag hat Koop. Kindsmüller nach mehr als sechsjähriger Tätigkeit Wörgl verlassen, um seinen neuen Posten als Stadtvikar in Hallein anzutreten. Die Iugendver- eine, deren Präses er einst war, ließen es sich nicht nehmen, dem Scheidenden im Gasthof Gradl eine kleine Abfchiedsfeier zu veranstalten. Obwohl nur ganz we nig Einladungen an persönlich Bekannte des H. H. Vikars ausgegeben wurden, konnte Koop. Wiefenauer
, „du glaubst mir gar nicht, wie wohl es mir tut, daß die Petra sich als ein ganz normales, junges Mä del entpuppt hat, das jetzt hübsch verliebt und zu Fuß mit Basiow über die Felder marschiert und uns beide alte Scharteken allein nach Haufe fahren läßt." „Ausdrücke hast du, August!" „Na, Riekchen, daran solltest du doch gewöhnt fein!" «Ich gehe jetzt in mein Zimmer hinauf und ziehe mich um." „Tue das, Rieke, und laß dir Zeit. Es wird wohl noch ein bißchen dauern, bis die beiden hier find
sich Herr Rhode in dem einfachen Zimmer um. Wie nett das Madel sich die kleine Stube eingerichtet hatte. Alles sah blitzsauber und anheimelnd aus. Blumen standen überall, und es roch frisch nach Eau de Cologne. Onkel Rhode schmunzelte. Ja. seine Lotte, die war eben ganz anders als sonst die Küchen feen! Den einfachen Kieferntisch hatte sie sich sogar als Schreibtisch hergerichtet, und Photographien stan den daraus. In einem Silberrahmen eine feine, junge Dame in einem eleganten Kleide. Was die Lotte
aus. Hatte sie Geheimnisse, die Lotte Matz? Na, er, August Rhode, war ganz der Mann danach, Geheimnisse zu lüften. Wenn die Deern dachte, sie konnte ihn an der Nase herumführen, war es jetzt Essig damit. „Anorganische Chemie und Cellini", murmelte Rhode. „Ich muß wissen, was dahinter steckt!" Auf Zehenspitzen schlich August Rhode aus der Biblio- thek, suchte das Stubenmädchen und befahl, Lotte zu wecken. „Daß Sie ihr aber nicht sagen, daß ich sie schlafend getroffen habe, verstanden?" befahl er barsch. „Be stellen
Sie ganz einfach, daß die Herrschaften eben erst angekommen sind, und kein Wort weiter!" „Der wird sich seine Köchin noch in Watte wickelnd dachte das Hausmädchen und ging, um den Befehl aus- zufühven. Eine Viertelstunde später versah Lotte in der Küche springmunter ihr Amt. Sie brache das . gekühlte Bier selbst auf den Tisch und wunderte sich, daß der Platz vor Petras Teller leer war. „Es ist ein Telegramm für Sie angekommen, Herr Rhode", bestellte sie. „Ich Hab es auf Ihren Schreib tisch gelegt