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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 12.08.1936
Physical description: 6
fein Motorrad am Straßenrand. Welch ein Glück, daß sie nicht ganz allein und verlassen waren! Selbst für eine noch so befähigte Se- minaristtn ist es eine rechte Verlegenheit, wenn sie mit einem Wohnwagen, zwei Pferden und zwei jüngeren Geschwistern auf der Landstraße ausgesetzt wird. Dankbar dachte sie an Kurt Reichenbach, und war seine immer wieder auftauchende Erscheinung ihr schon vorher gar nicht unangenehm gewesen, so umkleidete sie ihn jetzt geradezu mit einem lichten Glorien schein

! Aber trotz dieser Gedanken blieb sie nicht müßig. Man hatte noch keine Zeit gehabt, eine Mahlzeit zu bereiten; aber die Jungen mußten natürlich gefüttert werden. Also ging sie rasch daran, eine Suppe und einen Tops Kartoffeln zu kochen und holte aus dem Wandschränkchen herbei, was sie noch an kaltem Fleisch fand. August, der sich des tüchttgen Andreas enffinnen mochte, ging seiner Schwester zu deren freudiger Ueberraschung ganz gefällig an die Hand. Nachdem er Thassilo und den Unglüasajax versorgt

hatte, rüstete er auf dem grünen Gras die Mittagstafel zu, während Frieder seelenruhig mit Butzi spielte. Ueber der Arbeit vergaß man beinahe die Sorge. Guttune war ganz überrascht, als sie, den Suppennapf in beiden Hän den, mit gerötetem Gesicht aus dem Wagen stieg und Kurt Reichenbach in raschester Gangart anmarschieren sah. Schnell teilte sie den Geschwistern ihr Essen aus, strich sich dann die Schürze glatt und eilte ihm entgegen. Heute stellte sich keine Verlegenheit ein, er gehörte ja nun sozusagen

zur Familie. Es ergab sich daraus ganz von selbst, daß man ihn einlud, bei der Mittagsmahlzeit mitzuhalten. Dabei erzählte er, wie es ihm mit den entführten Eltern ergangen war. Daß man Herrn und Frau Hollweck nach Fridolfing brachte, hatte er nicht verhindern können, aber immerhin durchgesetzt, daß man ihnen gestattete, auf ihre Kosten ein Fuhrwerk zu benützen, neben dem die beiden Polizisten als Wächter herradelten. Ferner hatte er nach des Vaters Auftrag ein Telegramm an dessen Rechtsbeistand Dr. Mohr

. Im Gefängnis! Eine ganze Nacht! Das ging doch nicht! Man mußte suchen, sie"noch vor Abend zu befreien. Bis Dr. Mohr eintraf, konnte noch der volle nächste Tag vergehen. Vielleicht war er gerade unab kömmlich. Nein, darauf durfte man nicht warten. Hilfesuchend sah sie zu dem neuen Freunde auf. „Es wäre ganz einfach", sagte Reichenbach, „wenn man hier in der Nähe jemand ausfindig machen könnte, der Ihre Eltern kennt und diesen verrannten Polizisten bestätigt, daß sie es mit dem echten unverfälschten Herrn

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 13.06.1908
Physical description: 16
? Wollen sie behaupten, daß die Vintschgaubahn strategisch nicht notwendig sei? Vielleicht deshalb, weil die Süd bahn selbst zu Manöverzwecken eine ganz unzu längliche Lieferungsfähigkeit bewiesen hat? Oder deshalb, weil elementare und andere Zwischenfälle die Südbahn im Ernstfälle sehr leicht ganz aus schalten können? Oder wollen sie behaupten, daß von feite Italiens keine Gefahr drohe, obwohl dasselbe beständig zum Kriege rüstet, und seine Grenzen unter großem Kostenaufwand gegen Oester reich verschanzt

nicht einmal auf ein Jahr garantiert werden kann? Wie kommt es denn doch, möchte man fragen, daß der Bau dieser hochwichtigen Bahn, welche nach der dringendsten Forderung der Staatsklug heit schon längst gebaut sein sollte, trotzdem so lange verschleppt wird, ja sogar ganz unwichtige, teure Luxusbahnen in der Baufolge vorausgehen müssen? Und wie läßt es sich erklären, daß die Wächter des Reiches zu dessen Schutz und Sicher heit so großartige Vorkehrungen treffen, vom Volke im Militär- und Marinebudget so schwere Opfer

verlangen und daneben in einer so eminenten Lebensfrage des Reiches eine ganz unbegreifliche Sorglosigkeit an den Tag legen? Wohlan denn, ihr christlichsozialen Abgeordne ten, die ihr nach euren Behauptungen die Ver tretung nicht nur der Volks-, sondern auch der Reichsintereffen übernommen habt, tuet nun eure volle Pflicht und Schuldigkeit! Seid der Negier ung gegenüver Anwälte der volkswirtschaftlichen Interessen eurer Wähler, ebenso aber auch energi sche Verfechter patriotischer Interessen

. Ich habe mich ja ordentlich geschämt, wie die Männer angezogen waren. Barfuß steckten die Füße in schwer be nagelten Halbschuhen — dann kam über die Waden ein Paar grobgestrickte Stutzenstrümpfe wie etwa Pulswärmer — die Kniee bleiben dann wieder ganz nackig und nun folgt eine Art Badehose aus Leder, die vorne, ich traute mich gar nicht recht hinzusehen, mit einer Lederklappe, so groß und viereckig wie ein Pultdeckel mit Hirschhornknöpfen geschloffen war. Den Oberkörper bedeckte nur ein Hemd und grün und weiß gestickte

in Räu bers abgehaltene Versammlung hat die Sache wieder in Fluß gebracht. Aber, damit ichs gleich sage, nicht ganz so, wie es wir Bauern im Rieder Bezirk wünschen. Die Resolution, welche in N a u- ders beschlossen wurde, verlangt den baldigsten Bau der Bahn von Mals nach Landeck. Wenn die Herren da droben unabsichtlich ge schrieben haben: .'„Von Mals nach Landeck", macht's nichts; haben sie aber absichtlich gesetzt „von Mals nach Landeck" und zum Unterschiede „von Landeck nach Mals

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 03.08.1944
Physical description: 4
und gleichen Schlangen. Ist das Kinn rund, so deutet es auf Weichlichkeit, wie auch Weiber.^gewöhnlich ein rundes Kinn haben. Das Kinn eines rechten Mannes sollte fast viereckig sein." Leider hat sich die „Kinnpsychologie" auf die Dauer doch nicht halten können. Die in unserer gestrigen Folge veröffentlichten Aphorismen unter dem Titel „W i d m u n g e n" stammen von dem Dichter Franz Karl G i n z k e y. Heut spielt der Lanner! Eine ganz besondere Freude war ihm sein Bub. Der August machte Lroße

Fortschritte und komponierte sogar schon recht hübsch. Die Kinder kamen sehr oft zum Vater, denn seit die Franzi, einen Lebensgefährten hatte, kümmerte sie sich" nicht mehr viel um die Kinder, und diese fühlten sich beim Vater und seiner zweiten Frau ganz zu Hause. Sie wuchsen heran, hatten denselben Dickschädel wie ihr Vater und gingen früh ihre eigenen Wege. Lanner hatte bereits über zweihundert Musik stücke komponiert, als er den Walzer „Bolero" schuf. Es sollte seine letzte Arbeit sein. Niemand ahnte

das, er selbst am wenigsten, als er der Marie diesen reizvollen Walzer vorspielte, den er für ein Konzert geschrieben hatte. Marie hörte zu, freute sich an der lieblichen Musik und bedauerte nur, daß sie an diesem Abend zur Erstaufführung nicht mitkommen konnte. Sie fühlte sich nicht ganz wohl und wollte an diesem Abend ihren Josef lieber zu Hause erwarten. Wenn sie in der Stadt waren, schloß sich ihnen ja doch immer irgendein Bekannter oder Freund an, hatte mit Lanner dies oder das zu bereden und Marie kam

jedes Jahr ge feiert. Lanner mußte der Marie diesen einen Tag im Jahr ganz allein schenken, und er tat es gerne. Es war eine bitterkalte Nacht, und der Weg vom Konzertsaal nach Hause war sehr lang. Die Straße war vereist und die Pferde glitten fortwährend aus, besonders wenn es bergauf gigg. Ein eisigkalter Wind pfiff durch die Stra ßen, und der Kutscher mußte absteigen und den unruhigen Pferden, die nicht mehr weiter woll ten, die Steigeisen anschnallen. Lanner aber saß im Wagen und fror entsetzlich

. Er hatte sich sehr beeilt und ganz gegen feine Gewohnheit nicht erst noch im Saal abgekühlt, ehe er in den Wagen stieg. Das Konzert hatte über Gebühr lange ge dauert; Lanner hatte den neuen Walzer drei mal wiederholen müssen. Er war nun besorgt, die Marie zu lange warten zu lassen. Als er aber jetzt frierend im Wagen faß, wurde ihm klar, wie töricht es war, so verschwitzt fortzu fahren. Die Pferde kamen mit ihren Eisen nur mühsam vorwärts und es dauerte lange, bis Josef zu Haust anlangte. Er war sehr müd und fror stark

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Der Oberländer
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Page 1 of 12
Date: 08.11.1929
Physical description: 12
. — Anzeigen-Preise: Halbe Seite 8 30.— Viertel Seite 8 16.—, Achtel Seite 8 9.—, ‘/i° Seite 8 5.— V». Seite 8 3.—. — Be- dreimaliger Einschaltung 10°/°, bei sechsmaliger 15°/°, bei 13maliger 20°/°, bei ganz jähriger Einschaltung 30°/° Rabatt. Nr. 45 Vor 11 Jahren! In der Wiener „Reichspost" kommt Dr. O. G. auf die vor 11 Jahren erfolgten Vorkommnisfe beim Waffenstillstand zurück, dem wir folgende interessante Einzelheiten entnehmen: „Nach dem italienischen Kriegsbericht vom 11. November 1918 wurden

innerhalb 8 Tagen ganz unbegreiflicher Weise 10.658 Offiziere (dabei 24 Generale) und 416.116 Mann gefangen und 6.818 Geschütze er beutet. Die tapfersten und verläßlichsten Truppen des alten Oesterreich, wie z. B. die Tiroler Kaiser jäger- und Kaiserschützenregimenter, sowie nam hafte Teile der übrigen deutschösterreichischen Regimenter mitsamt zahlreichen höheren Stäben bis hinaus zum Korpskommando sielen ohne die geringste Gegenwehr in die Hände der Italiener. Mindestens vier Fünftel der Gefangenen

die pein liche Nachricht erhielt, daß sein Feldherr Varus nebst seinen Legionen im Teutoburger Walde ganz fürchterliche Hiebe bezogen hatte, rannte er mit dem Kopf wider die Wand und schrie: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Auch jetzt rennen manche Auguste mit dem Kopf wider die Wand (bei einigen ist es sogar eine Sellenwand) und rufen ganz Aehnliches, nämlich: „Sklarek, Sklarek, gib mir meine Millionen wieder!" Sklarek, — ist dieser Name nicht beinahe ein Symbol sür eine Seit

, in der eine ganz merkwür dige Epidemie herrscht, eine Art Lharaktergrippe, eine Krankheit, die auf den Namen „Klauitis offizielle" hört? Auf deutsch: die Klauenseuche. (Bei den Gerichtsverhandlungen Kommt dann auch noch die Maulseuche hinzu.) Hervorgerufen wird diese unheimlich ansteckende Krankheit durch einen Bazillus, welcher, durchs Mikroskop betrachtet, die Form eines zugekniffenen Auges hat. Bei den „Ehrenmännern", die von diesem Bazillus befallen werden, zeigt sich zunächst eine seltsame anatomische

Modemaler porträtie ren, während ihn doch die Polizei demnächst ganz umsonst photographieren wird! Wie mancher hat seine eigene Jagd, der selbst Keinen Schutz Pulver wert ist, oh, man sollte es Kaum für möglich halten, wieviel Sekt man Kaltstellen lassen Kann, wenn man erst sein Gewissen Kaltgestellt hat, und wieviele Hühnchen man sich abbrühen lassen Kann, wenn man nur selbst genügend abgebrüht ist! Der Tanz ums goldene Kalb hat alle bisherigen Modetänze überdauert, wird er doch von einem vorzüglichen

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Tiroler Post
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Page 11 of 16
Date: 16.01.1914
Physical description: 16
vermochte sich nicht zu derjenigen seines Sticß- sohnes emporzuschwingen, der infolge feines ständigen Ver kehrs in. den besseren Kreisen sich naturgemäß den daselbst geltenden Ton und Takt zu eigen gemacht hatte. Es war, als wenn Vater und Sohn ganz verschiedene Sprachen miteinander redeten, in denen keiner den anderen verstand; dennoch wäre ein leidlicher Frieden zwischen den beiden erhalten geblieben, wenn Henriette dem Vater nicht fortwährend mit Klagen über die ihr von dein Bruder zuteil werdende

Schablone lebenden Philister in Schrecken und Empörung zu versetzen und er reichte dadurch in der Tat, daß man in einen recht zweifel haften Ruf kam, woraus sich aber diese hypermodernen Schönen nach ihrer Versicherung nicht das Geringste inachten. Daß August Schütz es bei der Schwester nicht an Ermahn ungen fehlen ließ, dieses ihrem Stande und allen in ^er besseren Gesellschaft herrschenden Anschauungen zuwider laufende Leben zu lassen, läßt sich denken; er erreichte aber nur damit, daß Henriette ganz

, daß er sie heiraten wolle? Denn von ihr rührte doch offenbar die ganze Idee her — zum urindcsten mußte sie um den von Vater und Onkel abgekarteten Heiratsplan wissen. Sie war ja ein ganz hübsches Mädchen und ein liebes, stilles Ding, dabei auch vermögend; genau genommen war sie ihm auch durchaus nicht unsympathisch — aber heiraten! Daraufhin hatte er sie noch gar nicht angesehen, umsoweniger, als er doch zu einem ganz anderen Sterne emporsah. Der Sinnende blieb stehen und sah auf die leise dahin- raufchenden

Tage, Hofft, bald folg der Lenz dem trüben Winter, Der treibt keck d n alten König fort, webet Blü.enstar von (Drt zu (ürt, Kränzt sein Haupt, daß er d.e Krone trage! Hildesheim. Anna Koch. Ngst nach Tarif ,ien solch« all« reaus entgegen. *t 12 Seiler. rgang. lfershelfer der lrbeitsparteien w Obstruktion ^bezüglich eine n. Doch ver- immer mehr, bereit erklär- ig des Zusatz- rtion ZU unter- Ergebnis und se über Sonn- rteien und mit beit werden. Die Regierung rag! > sich aber lei- ganz und gar

gegen 84 Stimmen abgelehnt. Sie sollten sich aber in ihrer Hoffnung täuschen, da die tschechischen Agrarier ihre Ob struktion auch auf die Verhandlung des Be richtes der geuieinsamen Konferenz und zwar im besonderen gegen den Beisatzantrag der großen Parteien ausdehnten, der doch auch für die tschechischen Bauern ein ganz beson deres Interesse hätte. Dinge, als am Abgeordneten it. Die tschechi- n auch die Ar- wllständig vor der Sitzung in . Die Verhand- Agrariern und Dieselben vor ige. Unter den ran indes

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Tiroler Post
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Page 17 of 20
Date: 26.08.1904
Physical description: 20
möglich, eilte er in die Konzerte der Gewerbehauskapelle und saß dort ganz versunken in das Anhören hoher Meisterwerke. Auch ein Konzert der Liedertafel besuchte er im Casö Belvedere. Die reine Intonation dieses Männerchors erweckte sein Staunen, und die Gesühlsinnigkeit, mit der namentlich einzelne Lieder vorgetragen wurden, wühlten den Grund seiner Seele aus. Ö diese Liebesweisen! Wie sie sich in sein Herz schlichen, es um klammerten, als könnten sie es gar nicht mehr loslassen. Ein Chor

, mit der Frage: „Sind Sie Musiker von Fach?" „Nein, leider nicht." „Leider? Was nicht ist, kann werden. Sie sind ja bereits Künst ler auf Ihrem Instrument." „Zu gütig. Für einen Künstler habe ich mich bis jetzt nicht gehalten, aber ich liebe die Musik leidenschaftlich und würde mich gern ihr ganz widmen." „Na, hören Sie, da habe ich Ihnen einen Vorschlag zu machen. Ich gehöre nämlich zur „Zunft" und würde Sie auch sehr gern in unsere Gemeinschaft befördern." Der drollige alte Herr stellte sich nun Grüner

." „Ich habe nur meine Pflicht getan, lieber Grüner." Der alte Kompert hatte nicht zu viel versprochen. Heinrich be stand die Prüfung glänzend und wurde angenommen als Ersatz für den abgehenden Hornkünstler. Welch wunderbares Leben eröffnete sich nun für den ehemaligen Jäger! Nur allein die Aufführungen im Hoftheater zu sehen, wäre für ihn schon Wonne gewesen! Aber jetzt lernte er alles aus dem FF kennen, denn auch die stundenlangen Proben an den Vormittagen waren seinem Feuereifer hoch willkommen. Noch war er nicht ganz

fest angestellt, er sollte erst einige Zeit zur Probe mit tätig sein, aber daß ihm bald eine feste Anstellung zu teil werden würde, konnte nicht bezweifelt werden. Sein schöner Ansatz fiel dem Hofkapellmeister bald angenehm auf, und Kompert sagte voll Freude zu Grüner, indem er ihm einen derben Schlag auf die Schulter gab: „Sie sind ein kapitales „Hornvieh," mein Sohn!" Beseligend wirkte der Gedanke auf Heinrich, daß, sobald seine Lage eine ganz gesicherte sein würde, er seine Mutter zu sich nehmen

sich in ihrem Herzen, daß Heinrich später auch das herzige Lieschen als seine Gattin zu sich nehmen würde, aber darin täuschte sich die gute Mutter. Heinrich dachte gar nicht ans Heiraten. Seine Kunst er füllte ihn ganz. Und in seinem Herzen lebte noch immer der tiefste Schmerz um Cölestine. Wohl hatte er darauf Verzicht geleistet, sie je besitzen zu können. Aber war sie nicht unglücklich? War er nicht 5 und Vaterland!- „Tiroler Post" erzeit bestellt werden, eise siehe links.) msschluß: Mittwoch. ripte

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 19.04.1908
Physical description: 16
verstummt war. — Ach, hätte sie wenigstens an seinem Grabe weinen können! Den wilden Peters, von dessen Sippe sie geträumt, hatte sie gleich am nächsten Tage kennen gelernt. Aber er war nicht, wie sie gedacht. Er benahm sich sogar recht taktvoll gegen sie. Nur ab und zu zeigte er sich als den rohen, gefühllosen Mann, der seine wahre Natur nicht so ganz verbergen kann. — Ach, hätte sie seine Redensarten hinter ihrem Rücken gehört, sie würde entsetzt gewesen sein. So recht protzig saß er, nachdem

. Dann aber sagte sie sich auch wohl: „Vielleicht hc die Tante nicht so ganz unrecht, wenn sie mich gar zn eitel zu schilt! Vielleicht bin ich zu stolz. Ich will versuchen, mich zu bessern." Ein paar Tage, nachdem sie diesen Vorsatz gefaßt, sagte Peters, der jetzt täglich in der „Waldhalle" vorsprach! „Seht Ihr, Löwe, das Mädel begegnet mir schon weit freundlicher als im Anfang. Ich werde ihr Herz noch besiegen!" Dabei strich er seinen struppigen, strohgelben, über den Mund herabhängenden Schnauzbart aufwärts

und lächelte ganz verklärt aus den ewig schwimmenden, wasserblauen Augen. — „Das Mädel würde ich heiraten, trotzdem es arm wie eine Kirchenmaus!" Dabei schlug er auf den Tisch, daß ein Bierglas klirrend auf die Erde fiel. Löwe aber rieb sich die Hände und meinte zweifelnd: „Der reiche Herr Peters vom Grundhof meine Nichte? - Das glaube ich nicht!" Drittes Kapitel. Die „Waldhalle" war öde und verlassen heute. Bei der ungeheuren Hitze hielt sich jeder daheim, der es konnte. Die Landleute aber waren mitten

in der Ernte, auch j Helmut Löwe und seine getreue Gattin. Elsbeth war ganz allein im Hause. Wie tat diese Ruhe einmal wohl! — So den ganzen Nachmittag für die Familien aus der Stadt am heißet Herd Kaffee kochen und bald zwischendurch hierhin und, dorthin springen, das war nicht leicht. Bisher hatte Tante Aurora zwei Dienstmädchen ge» S halten, doch nun mußte das Nichtchen eines ersetzen. Aber das wäre für Elsbeth, die ja von Hause aus Arbeit gewöhnt, alles nicht schlimm gewesen, wenn sir

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Außferner Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 18.01.1914
Physical description: 16
geltenden Ton und Takt zu eigen gemacht hatte. Es war, als wenn Vater rind Sohn ganz verschiedene Sprachen miteinander redeten, in denen keiner den anderen verstand; dennoch wäre ein leidlicher Frieden zwischen den beiden erhalten geblieben, wenn Henriette dem Vater nicht fortwährend mit Klagen über die ihr von dem Bruder zuteil werdende Vernachlässigung in den Ohren gelegen hätte, wo durch sich der im Grunde genommen friedfertige Mann dazu berufen fühlte, dem Liebllngskinde zu seinem vermeint lichen

sich aber diese hypermodernen Schönen nach ihrer Versicherung nicht das Geringste machten. Daß August Schütz es bei der Schwester nicht an Ermahn ungen fehlen ließ, dieses ihrem Stande und allen in ^er besseren Gesellschaft herrschenden Anschauungen zuwider laufende Leben zu lassen, läßt sich denken; er erreichte aber nur damit, daß Henriette ganz entschieden Front gegen ihn machte und eine so gereizte Art gegen ihn herauskehrte, daß ans dem früheren, ziemlich friedlichen Verhältnis zwischen den beiden Geschwistern

. Sie war ja ein ganz hübsches Mädchen und ein liebes, stilles Ding, dabei auch vermögend; genau genommen war sie ihm auch durchaus nicht unsympathisch — aber heiraten! Daraufhin hatte er sie noch gar nicht angesehen, umsoweniger, als er doch zu einem ganz anderen Sterne emporsah. Der Sinnende blieb stehen nnb sah auf die leise dahin rauschenden Wellen des Flüßchens/ an dem er bei seinem ziellosen Hin- und Herwandern angekommen war. Es war ihm, als wenn aus der von den letzten Strahlen der unter gehenden Sonne

, der doch auch für Sie tschechischen Bauern ein ganz beson deres Interesse hätte. wrenen Situ- lind die tsche- chgeben ihres * Hartnäckig- Versuche und schließlich stand die Situation so, daß die Christlichfozialen bei ihrem ursprünglichen Zusatzantrage beharrten, während die frühe ren Helfer in dieser Sache sich zurückzogen.

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Tiroler Post
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Page 19 of 24
Date: 23.01.1914
Physical description: 24
, den Gewissenlosen zur Einlösung seines Versprechens zu zwingen, stand doch nicht zu Gebote, ganz abgesehen davon, daß es ihm, dem Bruder, im Innersten widerstrebte, in solchen Dingen einen Zwang aus zuüben. Und hätte sich der Ingenieur selbst bestimmen lassen, sein gegebenes Wort zu halten, — wäre das für Henriette ein Glück gewesen? Das war bei dem Charakter Lipperts ""uz ausgeschlossen! Nun, sein Eintreten hatte wenigstens bewirkt, daß Klarheit geschaffen war — Henriette mußte eben ihren Leichtsinn büßen

, mit dem sie die klangvollen Verse der Rolle vortrug, verbunden mit dem warmen Ton, in dem sie mit ihm verkehrte, ließen in dem jungen Dichter immer mehr die Hoffnung erstarken, daß das Herz Ida Bornhofs ihm gehöre und daß es nur eine Frage der Zeit sei, das erträumte Glück voll und ganz zu erfassen. Warum hatte er eigentlich noch nicht das Geständnis seiner unauslöschlichen Liebe auszusprechen gewagt? Ein eigentümliches Empfinden hatte ihn seither davon ab gehalten, das seinen Ursprung in dem Nachdenken

. Merkwürdig, daß diese seine nüchterne Kritik erst eingesetzt hatte, nachdem er mit Fränzel Röder vor drei Wochen zum letztenmal zusammengetroffen war, und daß er unwillkürlich Vergleiche zwischen den beiden Mädchen zog, wobei er zu seiner Ueberraschung inne ward, daß das Bild st^rünzels sich ganz entschieden neben .der schönen Ida behauptete. — (Fortsetzung folgt.) PS S®3 PS (JO J te trägt h'n zum Tempel voll Lust und Schmerz Den göttlichen klniben, den süßen, Und legt mit ibm auch das eigene Herz

Dem himmlischen Vater zu Füßen. Es leuchten die Nerzen so mild und rein, Noch viel heller als tausend Sonnen, Huf Mariens klntlitz ruht zart und fein Ein Zauber von heiligen Wonnen. K arlsrnhe. —-=>80§<^^>§<>S< Mariä Cichfmcfj. ^ d (Nachdruck vrr:>o!ena Das göttliche Kinb wie ein Nöslein blüht, Es rauschen die Harfen und klingen; Der ga"ze Himmel von Liebe erglüht, Die Engelein jauchzen und singen. Die heilige schenkt mit des Glaubens Mut, So ganz ohne Zagen und Sorgen, Dem va'er ihr lieb'tes und höchstes Gut

werden kann. Ja die kleinen Steuerzahler ganzen. Nur von diesem Gesichtspunkte aus kann es verstanden und richtig beurteilt werden, warum sie nicht gleich von allem Anbeginn für die Erhöhung des Existenzminimums stimmten damals, als nicht nur eine, sondern wiederholte Erklärungen der Regierung Vorla gen, eine derartige Aenderung sei ganz unmög lich, fei ein sicheres Sanktionshindernis, damals, als das Herrenhaus an den 1200 Kronen noch uvm miwiifctijiiu/vu, ja |ti|i rgang. iräzise Beschlüs. n noch den ver» oenen Versiche

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 8
Date: 18.01.1914
Physical description: 8
und Takt zu eigen gemacht hatte. Es war, als wenn Vater und Sohn ganz verschiedene Sprachen miteinander redeten, in denen keiner den anderen verstand; dennoch wäre, ein leidlicher Frieden zwischen den beiden erhalten geblieben, wenn Henriette dem Vater nicht fortwährend mit Klagen über die ihr von dem Bruder zuteil werdende Vernachlässigung in den Ohren gelegen hätte, wo durch sich der int Grunde genommen friedfertige Mann dazu berufen siihlte, dem Lieblingskinde zu seinem vermeint lichen Rechte

Schönen nach ihrer Versicherung nicht das Geringste machten. Daß August Schütz es bei der Schwester,nicht an Ermahn ungen fehlen ließ, dieses ihrem Stande itnb allen in s cr besseren Gesellschaft herrschenden Anschauungen zuwider laufende Leben zu lassen, läßt sich denken; er erreichte aber nur damit, daß -Henriette ganz entschieden Front gegen ibn machte und eine so gereizte Art gegen ihn herauskehrte, daß aus dem früheren, ziemlich friedlichen Verhältnis zwischen den beiden Geschwistern ein recht

, ob er nicht doch dem Büschen durch sein Benehmen Veranlassung gegeben habe, auf ihn zu hoffen — er vermochte mit dem besten Willen nichts auszufinden. Niemals war die Grenze eines verwandt schaftlich freundlichen Tones von ihm überschritten worden. Wie die Fränzel nur dazu kam, sich den Gedanken in den Kopf zu fetzen, daß er sie heiraten wolle? Tenn von ihr rührte doch offenbar die ganze Idee her — zum mindesten mußte sie um den von Vater und Onkel abgekarteten Heiratsplan wissen. Sie war ja ein ganz hübsches Mädchen

und ein liebes, stilles Ding, dabei auch vermögend; genau genommen war sie ihm auch durchaus nicht unsympathisch — aber heiraten! Daraufhin hatte er sie noch gar nicht angesehen, umsoweniger, als er doch 31t einem ganz anderen Sterne emporsah. Der Sinnende blieb stehen und sah auf die leise dahin rauschenden Wellen des Flüßchens, an dem er bei seinem ziellosen Hin- und Herwandern angekommen war. Es war ihm, als wenn aus der von den letzten Strahlen der unter gehenden Sonne rosig -angehauchten Flut

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 12
Date: 01.02.1914
Physical description: 12
doch nicht zu Gebote, ganz abgesehen davon, daß cs ihm, dem Bruder, im Innersten widerstrebte, in solchen Dingen einen Zwang aus zuüben. Und'hätte sich der Ingenieur selbst bestimmen lassen, fein gegebenes Wort -zu halten, — wäre das für Henriette ein Glück gewesen? Das war bei dem Charakter Lipperts "nrrz ausgeschlossen! Nun, fein Eintreten hatte wenigstens bewirkt, daß Klarheit geschaffen war — Henriette mußte eben ihren Leichtsinn büßen und sich in das Unab änderliche schicken. In diesem Sinne schilderte

, in dem sie mit ihm verkehrte, ließen in dem jungen Dichter immer mehr die Hoffnung erstarken, daß das Herz Jda Bornhofs ihm gehöre und daß es nur eine Frage der Zeit sei, das erträumte Glück voll und ganz zu erfassen. Warum hatte er eigentlich noch nicht das Geständnis seiner unauslöschlichen Liebe auszufprechen gewagt? Ein eigentümliches Empfinden hatte ihn seither davon ab gehalten, das feinen Ursprung in dem Nachdenken über die Charaktereigenschaften Fräulein Jda Bornhofs fand, sobald August nicht in dem Bannkreis

hatte, nachdem er mit Fränzel Röder vor drei Wochen zum letztenmal zusammengetroffen war, und daß er unwillkürlich Vergleiche zwischen den beiden Mädchen zog, wobei er zu seiner Ueberraschung inne ward, daß das Bild Fränzels sich ganz entschieden neben der fckchnen Jda behauptete. — (Fortsetzung folgt.) Mariä Cichtmefj. (Nachdruck vei'JoieiO fe— J te trägt h-n zum Tempel voll Lust und Schmerz Den göttlichen llniben, den süßen, Und legt mit ibm auch das eigene Herz Dem himmlischen Vater zu Füßen. Ts leuchten

die Kerzen so mild und rein, Noch viel Heller als tausend Sonnen, Huf Mariens klntlitz ruht zart und fein Lin Zauber von heiligen Wonnen, nrtsrnhe. Das göttliche Kind wie ein Röslein blüht, Ls rauschen die Harfen und klingen; Der ganze Himmel von Liebe erglüht, Die Lngelein jauchzen und singen. Die heil'ge schenkt mit des Glaubens Mut, So ganz ohne Zagen und Sorgen, Dem Vater ihr liebstes und höchstes Gut tln der Lichtmeß strahlendem Morgen. Kurse Schnürer.

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Innsbrucker Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.10.1933
Physical description: 8
—1918“. Generalmajor H ermanny-Miksch ».Gust. . ." „Theo, du?" August Richter war aufgesprungen und umarmte staunend den Freund. „Jawohl, mein Junge, ich seDst in eigener Person. Hoffentlich freust du dich, Gust, daß ich da bin?" „Ob ich mich freue, Theo! Wenn ich auch sonst kei nen Grund habe, mich zu freuen." „Steht es denn so schlimm, Junge?" „Ganz schlimm steht es, Theo. Ich lebe auf einem Grund und Boden» von dem mir so gut wie nichts mehr gehört." „Armer Kerl! Und was das Schlimmste

kann. Das beste wäre es natürlich» das Gut an den Mann zu bringen versuchen. Aber ich hänge so sehr an meiner Heimat . . . Wenn ich sie nur behalten könnte! Leichter wäre es natürlich, soviel Geld als möglich herauszuschlagen und fortzugehen. Drüben in Amerika ein neues Leben anzufangen . . ." „Gust! Alter Junge! Du darfst den Mut nicht sinken lassen. Wenn mein Vater nur nicht so hartherzig wäre!" „Laß deinen Vater in Ruhe, Theo! Er hat wirklich ganz recht. Und es wäre bester gewesen, mein Vater hätte

bekämpfung und Feuerangriff. s. Lehrerabschied. Unterleutasch» 11. Oktober. Ganz unerwartet traf am 25. September die Nachricht ein, daß Lehrer Josef Senn von hier abberufen wurde. Die Bevöl kerung war aufs höchste überrascht, war doch Lehrer Senn durch 14 Jahre hier segensreich in der Schule tätig und war beliebt bei jung und alt. Besonders hervorzuheben ist, daß Wirtschaft studieren lassen. Aber das wollte er absolut nicht haben. Ich könnte mir immer einen Verwalter leisten

vor sich hin. Dann hob er den Kopf. „Sag mal» Gust, was ist das eigentlich für ein Mensch, dein Verwalter?" „Nun, er ist über fünfundzwanzig Jahre hier! Also muß mein Vater doch zufrieden mit ihm gewesen sein, sonst hätte er ihn doch längst weggeschickt. Ich habe schon mit ihm gesprochen. Er meinte, die ganze Schuld läge eben in der heutigen Zeit begründet. Man könnte arbeiten und arbeiten, ohne etwas herauszuschlagen." „Hast du die Bücher schon durchgesehen» Gust?" „Bis jetzt noch nicht! Sie seien noch nicht ganz

i« Ordnung, meinte der Verwalter. Er müsse noch die letzten Eintragungen machen» dann wolle er sie mir herüberbringen. Ich bin doch ganz überraschend hier hereingeschneit — mußt du wissen." „So! Und da hast du einfach Ja und Amen gesagt? Er müsse die Bücher erst noch in Ordnung bringen? Du, Gust, das gefällt mir ganz und gar nicht. Solche Bücher müssen immer in Ordnung sein. Die Bücher sieht man sich aüch sofort an und wartet nicht, bis der Herr Verwalter die Bilanz so einträgt, wie sie ihm passend

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 09.08.1934
Physical description: 6
dann die Heimreise nach Wien per Schnellzug angetreten. s. Abschied. Wörgl, 7. August. Am Dienstag hat Koop. Kindsmüller nach mehr als sechsjähriger Tätigkeit Wörgl verlassen, um seinen neuen Posten als Stadtvikar in Hallein anzutreten. Die Iugendver- eine, deren Präses er einst war, ließen es sich nicht nehmen, dem Scheidenden im Gasthof Gradl eine kleine Abfchiedsfeier zu veranstalten. Obwohl nur ganz we nig Einladungen an persönlich Bekannte des H. H. Vikars ausgegeben wurden, konnte Koop. Wiefenauer

, „du glaubst mir gar nicht, wie wohl es mir tut, daß die Petra sich als ein ganz normales, junges Mä del entpuppt hat, das jetzt hübsch verliebt und zu Fuß mit Basiow über die Felder marschiert und uns beide alte Scharteken allein nach Haufe fahren läßt." „Ausdrücke hast du, August!" „Na, Riekchen, daran solltest du doch gewöhnt fein!" «Ich gehe jetzt in mein Zimmer hinauf und ziehe mich um." „Tue das, Rieke, und laß dir Zeit. Es wird wohl noch ein bißchen dauern, bis die beiden hier find

sich Herr Rhode in dem einfachen Zimmer um. Wie nett das Madel sich die kleine Stube eingerichtet hatte. Alles sah blitzsauber und anheimelnd aus. Blumen standen überall, und es roch frisch nach Eau de Cologne. Onkel Rhode schmunzelte. Ja. seine Lotte, die war eben ganz anders als sonst die Küchen feen! Den einfachen Kieferntisch hatte sie sich sogar als Schreibtisch hergerichtet, und Photographien stan den daraus. In einem Silberrahmen eine feine, junge Dame in einem eleganten Kleide. Was die Lotte

aus. Hatte sie Geheimnisse, die Lotte Matz? Na, er, August Rhode, war ganz der Mann danach, Geheimnisse zu lüften. Wenn die Deern dachte, sie konnte ihn an der Nase herumführen, war es jetzt Essig damit. „Anorganische Chemie und Cellini", murmelte Rhode. „Ich muß wissen, was dahinter steckt!" Auf Zehenspitzen schlich August Rhode aus der Biblio- thek, suchte das Stubenmädchen und befahl, Lotte zu wecken. „Daß Sie ihr aber nicht sagen, daß ich sie schlafend getroffen habe, verstanden?" befahl er barsch. „Be stellen

Sie ganz einfach, daß die Herrschaften eben erst angekommen sind, und kein Wort weiter!" „Der wird sich seine Köchin noch in Watte wickelnd dachte das Hausmädchen und ging, um den Befehl aus- zufühven. Eine Viertelstunde später versah Lotte in der Küche springmunter ihr Amt. Sie brache das . gekühlte Bier selbst auf den Tisch und wunderte sich, daß der Platz vor Petras Teller leer war. „Es ist ein Telegramm für Sie angekommen, Herr Rhode", bestellte sie. „Ich Hab es auf Ihren Schreib tisch gelegt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 09.11.1925
Physical description: 8
herrscht, ganz nette Dinge. Die Beamten mußten mit einem allge meinen 'Streik drohen, die Bäcker in Wien streiken, in der Metallindustrie sind große Streiks und Aussperrungen erst beendigt worden, die Löhne der Arbeiterschaft auch in den anderen Industrien sind miserable, dafür aber geht es den österreichischen Großbanken und ihren Direktoren und Ver waltungsräten umso besser, wie die nachstehenden Daten zeigen. Die sanierten Bankdirektoren. Da ist z. B. neulich ein Direktorstellvertreter mit 500

war auseinandergerauscht, ftecken- geblMen, ganz zur Seite geschafft worden. „Immer dos G'srett," erscholl die morose Baßstimme des Direktors, Landsturmoberleutnants und Kaiserlichen Rates Tiefauer, „zuur Rollen sollt's sein, dös Luaderzeug." Dann begann die Illusion. Zum sechsten Male heute, denn das Programm war reichhaltig. „Spanische Tänzerin" hieß diese Nummer. Er hüpfte aus die Bühne, ganz Weib, wirkliche Sei'denstrümpfe auf den schlanken Beinen, Hös chen, fast Battist, von einem Rock umflattert

hatte er! Einladungen geradzu für die ange nehmste der Todsünden. Das Publikum nahm sie dankbar entgegen. Bis ganz hinten zu den billigen Zwanzig- Kopeken-Plätzen beim Abort schnalzte Befriedigung durch den schmalen Raum. „Es is was Eigenes," sagte träumerisch glotzend ein Kadettaspirant mit bläulichen Augenrrngen, „man fühlt >sich ganz wo anders . . . man möchst wirklich glauben, hier aus der Distanz, daß alles echt is." Dorne in der „Loge" links scheuerte der Großagrarier Oberleutnant von Lind weber die Bank

: „Sie — jetzt hätst ich meiner Seel' fast „sie" g'sagt — so tiptop is er. Und sein gefesselt sogar, schau! Oder macht 'das nur die Beleuchtung?" Der „Rangälteste" ganz vorne lächelte wohlwollend-sachlich; die Lagerzahnärztin neben ihm — die einzige wirkliche Dame — musterte neugierig die Dessous der Konkurrentin. Ueber die dreihundert gedrängten Köpfe, die Märchen dachten, Märchen von nacktem Fleisch, harten Brüsten, klam mernden Armen, Geschichten, die schon lange nicht möglich waren — strich Armeleutegeruch

besprach im Vorraum des Abortes, dem „Fumoir" bei -Kabarettvorstellungen, die ge waltige Neuigkeit. „Die Gräfin Fichtenau, no ja," sagte der dicke Lein weber mit der Renommierzigarre von der „Hilfsaktion Tientsin" im Mundivinkel, „eine Dame ganz g'wiß, aber was nutzt uns jetz'n das hier? Unsere Maudrillpopos an- schauen, die mit rotem Kattun ausgftlickten, wird ihr ein Horreur sein; die Reduziertheit der Herren kennt sie aus den anderen Lagern, helfen kann sie nicht, die Russen kom plimentieren

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Außferner Zeitung
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Page 19 of 24
Date: 01.02.1914
Physical description: 24
feines Versprechens zu zwingen, stand doch nicht zu Gebote, ganz abgesehen davon, daß es ihm, dem Bruder, im Innersten widerstrebte, in solchen Dingen einen Zwang aus- zuüben. Und Hütte sich der Ingenieur selbst bestimmen lasten, sein gegebenes Wort zu halten, — wäre das für Henriette ein Glück gewesen? Das war bei dem Charakter Lipperts ""nz ansaeschlossen! Nun, sein Eintreten hatte wenigstens bewirkt, daß Klarheit geschaffen war — Henriette mußte eben ihren Leichtsinn büßen und sich in das Unab

, mit dein sie die klangvollen Verse der Rolle vortrug, verbunden mit dem warmen Ton, in dem sie mit ihm verkehrte, ließen in dem jungen Dichter immer mehr die Hoffnung erstarken, daß das Herz Ida Bornhoss ihm gehöre und daß es nur eine Frage der Zeit sei, das erträumte Gliick voll und ganz zu erfassen. Warum hatte er eigentlich noch nicht das Geständnis seiner unauslöschlichen Liebe auszusprechen gewagt? Ein eigentümliches Empfinden hatte ihn seither davon ab gehalten, das seinen Ursprung in dem Nachdenken

zu wagen. Merkwürdig, daß diese seine nüchterne Kritik erst eingesetzt hatte, nachdem er mit Fränzel Röder vor drei Wochen zum letztenmal zusammengetroffen war, und daß er unwillkürlich Vergleiche zwischen den beiden Mädchen zog, wobei er zu seiner Ueberrosckmng inne ward, daß das Bild Fränzels sich ganz entschieden neben der schönen i^da behauptete. — (Fortsetzung folgt.) Mariä ticbtmeh. PS (Nachdruck üei'Joteu.) *il ttt- ^Lie trägt h'n zum Tempel voll Lust und Schmerz Den göttlichen Rn wen, den süßen

, Und legt mit ibm auch das eigene kjerz Dem himmlischen Vater zu Füßen. Ts leuchten die Uerzen so mild und rein, Noch viel Heller als tausend Sonnen, guf Mariens Untlitz ruht zart und fein Ein Zauber von heiligen Wonnen. A ar-lsv»l>e. Das göttliche Rind wie ein Uöslein blüht, Es rauschen die ksarfen und klingen; Der ga^ze Himmel von Liebe erglüht, Die Engelein jauchzen und singen. Die Heil ge schenkt mit des Glaubens Mut, So ganz ohne Zagen und Sorgen, Dem va'er ihr liebUes und höchstes Gut

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.09.1909
Physical description: 8
des klerikalen Führers Schreyögg in der Sitzung vom 16. November 1908: „Heute ist kein Bedürfnis nach neuen Häusern vorhanden, es exi stiert keine Wohnungsnot bei uns! Fragen Sie doch die Hausbesitzer!") Wir erwarten vom Meraner Liberalismus, der ja zwar seit der letzten Eemeinde- wahl ganz bedenklich gealtert ist, aber doch immerhin die entscheidende Mehrheit in der Gemeindestube besitzt, daß er nach der Volkszählung im nächsten Jahre und der damit verbundenen Erreichung eines eigenen Statuts ein besseres

Sozialdemokraten annimmt. Wir wollen ganz kurz uns fassen und erklären, daß wir weder das „Volks blatt" noch eine christlichsoziale Partei brauchen, wenn toür uns mit der freisinnigen Partei ausein andersetzen wollen. Wir kennen wohl die Fehler der freisinnigen Partei in Bregenz, wir kennen aber auch sehr gut die „Volksblatt"-Partei. Der „Volks freund" und das „Volksblalt" reden nun den So zialdemokraten freundlich zu, natürlich beide von ihrem Standpunkte aus. Wir lassen uns, nach dem die Wahl

jetzt zu einem Vetter ; nach Bludenz rc. wird sehr leicht möglich sein, aber deshalb ist es noch keineswegs auch schon wahr. Der Knabe war vielmehr aus dem Unterland und hat den betreffenden Mann halt hinters Licht ge führt, zumal er den Tiroler Dialekt sehr gut be- j herrscht. Die als Schlutzergebnis aufgestellte Ve- j hauptung, daß die Kinder hier aber auch ein ganz ! verwahrlostes Aussehen haben, können wohl am einfachsten alle jene Eisenbahner entkräften, welche, wie schon viele Jahre, so auch! Heuer

wi l das Problem, das in Deutschland durch Errichtung von Passagier linien nach den jetzigen Systemen gelöst werden ! soll, in viel einfacherer und weniger kostspieliger, weit sicherer Weise mit seiner Erfindung lösen, und es hat sich bereits eine Gesellschaft von Kapitalisten an die Gründung einer Aktiengesellschaft gemacht. Schon in den nächsten Monaten soll die Erfin dung Quoikas in Erscheinung treten und berufen sein, dem Weltverkehr ganz neue Formen zu weisen. Man könnte die Erfindung die „Luft

und vertikale Steuerung. Das Luftschiff wird sich den ganzen Weg entlang in der Höhe von 100 Meter hatten. Falls das Zuleitungskabel, das die Verbin dung zwischen Ballon und Starkstromleitung kon stant herstellt, reißen sollte, Wird eine Akkumula torenbatterie, welche im unteren Teil des Trag- gerüstes angebracht ist, durch llmschaltung dazu verwendet, eine glatte Landung zu ermöglichen, so daß auch in diesem Falle der Ballon nicht ganz der Lenkbarkeit entbehrt und nicht ein Spiel der Luftströmung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 24.04.1922
Physical description: 8
, Wirtschaftsbefitzer. als Wirtschafterin treu zur Seite stand. Dieselbe zeichnete sich während dieser ganzen Zeit durch musterhaf ten Fleiß, größte Gewissenhaftigkeit und pein liche Ehrlichkeit aus und stand bei allen, die sie kannten, in bestem Ansehen. Herr Hoser erleidet daher durch ihren Tod einen ganz un ersetzlichen Verlust. Sie war in Perra, Fas- satal, geboren und erreichte ein Alter von nahezu 71 Jahren. Gott segne ihr Andenken und schenke ihr den ewigen Frieden! Familienfeier. Ein frohem Fest beging

, aus dem Tagebuche der hiesigen Ombrometerstation (Station für Messung der Niederschlags menge) nachstehende Daten herauszuschrei ben. Nach Monaten geordnet waren im Jänner in 2 Schnee- und 3 Regentagen 33.5 mm Niederschlag. Ganz bedeckt waren 3 Tage. 13 etwas bedeckt und 1Z ganz hell. Im Fe bruar »ar in 3 Schnee- und 2 Regentagen 13 mm Niederschlag,- 2 Tage waren bedeckt, 9 Tage etwas bedeckt und 14 Tage wPcen hell. Im März »aren in 2 Regentagen 7.1 mm Niederschlag, bleckt war nur 1 Tag. 10 waren etwas bedeckt

und 20 waren hell. Im April waren in 6 Regentagen 34.8 mm Niederschlag, ganz bedeckt waren k Tage. 19 etwas bedeckt und 3 Tage waren hell. Im Mai waren in 13 Regentagen 84.1 mm Rie derschlag: ganz bedeckt waren nur 2 Tage, etwas bedeckt 24 Tage, 3 Tage hell, an einem Tage war Gewitter. Im Juni waren in 8 Regentagen 46.7 mm Niederschlag, ganz be deckt kein Tag. etwas bedeckt 13 Tage, hell 13. an 7 Tagen kam Gewitter. Im Juli waren in 10 Regent«gen 44.K mm Niederschlag, ganz bedeckt war nur 1 Tag. etwas bedeckt

14 Tage. 16 Tage waren hell, an 4 Tagen war Gewitter. Im August waren 127.3 mm Niederschlag in 12 Regentagen, ganz bedeckt waren 4 Tage, 17 Tage etwas bedeckt, 19 Tage waren hell, zweimal kam Gewitter. Im September waren 30.3 mm Niederschlag in 5 Regentagen, 3 Tage waren bedeckt, 10 et was bedeckt und 17 Tage waren hell. Im Oktober waren ö. t mm Niederschlag in einem Regentag, ganz bedeckt war 1 Tag. etwas bedeckt 3 Tage und hell 23 T«ge. Zm No vember war 1.L mm Niederschlag ln zwei Schneetagen, ganz

bedeckt war kein Tag, 11 etwas bedeckt und 19 Tage hell. Im Dezem ber war 0.7 mm Riederschlag m 2 Schnee» rage», ganz beüeckl 1 Tag. etwas bedeai 8 Tage und hell 22 Tage. Es ersolgre in Summe 481.8 mm Niederschlag in 34 Regen tagen und 9 Schneetagen. Im ganzen Jahre waren 181 Tage ganz hell, 137 Tage etwas bewölkt und nur 27 Tage ganz bewölkt, an 14 Tagen kamen Gewitter. Hiezu wird be merkt. daß während des Jahres der Nieder schlag in der Nähe der Station viel größer war, als in anderen Orten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 10 of 16
Date: 19.07.1928
Physical description: 16
, Auffach. Allerlei von Wilddieben. Von Hans von der Trisanna. Vor dem Kriege 'war man vielfach der Meinung, die Wilddieberei in unseren Bergen h'öre nach und nach ganz aus, da man selten mehr in den Zeitungen oder 'durch Ge- richts'saälnachrichten von blutigen Zusammenstößen zwischen Wilderern und Iagd-aUfsichtsorganen etwas ver nahm. Etwas «äb«gchlaut war die Leidenlschaft zur Wil derei im Gebirge sicherlich, denn die Jagdgebiete mircn vielfach an reiche Jagd-Herren verpachtet, die über die selben

in der der Schießwaffen praktisch ge- worden und hatten viele Soldaten ihr Repetiergewehr oder den Karabiner mit heimgebracht und diese in ein Jagdgewehr umarbeiten lassen. In Gebieten, wie zum Beispiel Außerfern, -etwa Ehrwald ausgenommen, wo selbst gerichtliche Verfolgungen 'wegen «Wilddiebstahl vor dem Kriege ganz selten waren, ging man dem Wild stark an den 'Leib und wurden die vor dem Kriege starten Be- stände arg gelichtet. Bezeichnend ist die Antwort, die ein Reisender kurz nach Beendigung des Krieges in 'Ober

Gharäkterzügen derselben. Bekannt ist auch die Geschichte von «weiland Kaiser Franz Josef. Dieser befand sich «einmal ganz einsam aus einer Jagd — er hatte sich von «feiner Begleitung labgeirrt — und traf einen Mann mit einem Gewehr, «der «offenbar nicht zur Jagdgesellschaft gehörte. Aus freien «Stücken nahm er 'sich des Kaisers an, er h'atte ihn erkannt, trug ihm 'die lerlegte Gemse «un«b führte ihn «zu seiner Beglei- tung. Dort angekommen meinte er resigniert: „Run muß ich «wohl ins Gefängnis wandern

in «demselben die lAufsicht aus. Wil derer trieben ihr Unwesen, «viele Gemsen sielen ihnen zum Opfer, aber habhaft «konnten sie derselben nicht wer- ' den, trotz des angestrengte'sten Dienstes und Aufgebotes aller Schlauheit. Die Wilderer waren eben noch viel schlauer als die Jäger. An einem Herbste trieb-en «sie es schon besonders arg uUd war der IagÄherr aus Anlaß der Saison-jagd, woran hohe Iagdgäste teilnahmen, ganz und gar unzufrieden mit seinem Aufsichtspersonal. Dieses ging nun ganz «besonders «scharf ins Zeug

«G e «m s k r ü ck e l n. Den Aerger «der Jäger «kann man «sich «vorstellen. Eine «gesetzliche «Bestimmung bei Verfolgung «und Be strafung der Wilderer lautet «duhin, daß die Werkzeuge, mit «denen das Jagdvergehen begangen «wurde, einge- zo«g«en «werd-en müssen, «gleichviel, ob «sie dem Der-urteilten gehören oder nicht. In 'd«er Nähe «von Garmisch wurde ein Wilderer «dingfest «gemacht, der «sich ganz besonders gegen die Her- ausgabe des Jagdgewehres «wehrte, als man ihn dem Richter vorführte. Der «Wilderer «war dem Richter

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 20
Date: 20.01.1914
Physical description: 20
geltenden Ton und Takt zn eigen gemacht hatte. Es war, als wenn Vater und Sohn ganz verschiedene Sprachen miteinander redeten, in denen keiner den anderen verstand; dennoch wäre ein leidlicher Frieden zwischen den beiden erhalten geblieben, wenn Henriette dem Vater nicht fortw..hrend mit Klagen über die ihr von dem Bruder zuteil werdende Vernachlässigung in den Ohren gelegen hätte, wo durch sich der im Grunde genommen friedfertige Mann dazu berufen fühlte, dem LiebUngskinde zu seinein vermeint lichen

sich aber diese hypermodernen Schönen nach ihrer Versicherung nicht das Geringste inachten. Daß August Schiitz es bei der Schwester nicht an Ermahn ungen fehlen ließ, dieses ihrem Stande und allen in ^er besseren Gesellschaft herrschenden Anschauungen zuwider laufende Leben zu lassen, läßt sich denken; er erreichte aber nur damit, daß Henriette ganz entschieden Front gegen ihn machte .und eine so gereizte Art gegen ihn herauskehrte, daß aus dem früheren, ziemlich friedlichen Verhältnis zwischen den beiden Geschwistern

. Sie war ja ein ganz hübsches Mädchen und ein liebes, stilles Ding, dabei auch vermögend; genau genommen war sie ihm auch durchaus nicht unsyinpathisch — aber heiraten! Daraufhin hatte er sie noch gar nicht angesehen, umsoweniger, als er doch zu einem ganz anderen Sterne emporsah. Der Sinnende blieb stehen und sah auf die leise dahin rauschenden Wellen des Fliißchens, an dem er bei seinem ziellosen Hin- und Herwandern angekommen war. Es war ihm, als wenn aus der von den letzten Strahlen der unter gehenden Sonne

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 25.10.1935
Physical description: 6
der Bauern ausmachten. Und so wäre es wohl für alle Zeiten geblieben, wenn nicht der alte Schäfer Petrarke Lupu eine Visson gehabt hätte. Petrarke Lupu galt im ganzen Dorfe als „nicht ganz richtig' im Kopfe. Ein schweigsamer alter Mann, der sich, wie alle Schäfer, etwas auf heil kräftige Kräuter verstand und den Strickstrumpf immer mit sich führte. Petrarke Lupu sprach oft Monate hindurch kaum ein Wort, denn er hatte einen schweren Sprachfehler, hörte auch schwer und fühlte kein Bedürfnis

, sich mit den Menschen zu unterhalten. Heute ist Petrarke Lupu einer der besten Red ner Rumäniens. » » » Es geschah an einem Frühlingstage, so erzählt der Schäfer, düß ihm zum ersten Male auf dem Wege zur Weide Gott erschien. Gott sah ganz so aus, wie ihn die Malereien des Dorftünstlers schilderten, der das armselige Dorfkirchlein mit Heiligenbildern geschmückt hatte. Ein Greis mit wallendem, weißem Bart, in weißen Gewändern, mit mildem Blick. . .^ Petrarke Lupu fiel vor-der Erscheinung zu Boden. Gott befahl

Zusammenarbeit der vielen einzelnen Muskeln entspringt das ausgeglichene, vielseitige Bewegungsspiel der Glieder. Der Muskel selbst freilich ist ganz unselbständig, und handelt nur in Ausführung der Befehle des Zentralnervensystems: Gehirns und Rückenmarks. Das Nervensystem ist „Leitungssystem im doppelten Sinne des Wortes: es leitet wie der Feldherr die ihm unterstellten Organe bei ihrer Tätigkeit: es disponiert also. Sodann aber leitet es die Di?po'!tiouen den Organen zu. Das erstere besorgt

das kompliezierte Netzwerk der zentralen Nervenzellen, das letztere ist Sache der von diesen Zellen ausgehenden Nervenfasern. Diese sind auch die Wege, über die das Rückenmark die Muskeln zur Funktion zwingt. Jede bestimmte Gliederbewegung erfordert nun, wie gesagt, eine ganz besondere Anordnung der. jv, Tätigkeit ge setzten Muskeln: die Auswahl treffen Gehirn und Rückenmark. Wie aber liegt nun die Sache ,wenn wir dem Organismus ein neues Glied zufükren? Wird er der ein paar Tage später war der Ruhm

von Maglovit schon bis in die Kreisstadt Krajova ge-' drungen, die Städter kamen, und Maglovit wurde in ganz Rumänien berühmt. An einem einzigen Tage hielt Petrarka Lupu, früher ein halbtauber Schäfer mit einem schweren Sprachfehler, eine Predigt vor 12V.W0 Menschen aus ganz Rumä nien, von denen ihn jeder hören konnte. » « ch Längst hatte Maglovit aufgehört, das unbekannte Dörfchen zu fein. Stundenlang find alle Wege ver stopft mit Bauernwagen, Fußgängern und Autos, städtische

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.07.1927
Physical description: 4
Adholev monatlich S 2.20, mit Infiellmig S 2.50. AaSwcirtS monatlich 5 2.50. Wr Stoßen monatlich L 12.—, viertchShrlich L 85.—. Rr. 155. Samstag, den 9. Juli 1927. 15. Jahrg. Die Tragödie der Warchalowski-Werke. Die Reserven fast ganz verloren. - Kommt es zn einer Kapitalsabstempelung? Wien, 8. Juli. (Priv.) Die Geschäftsstille der Wiener Effektenbörse wurde Lurch einen Zwischenfall gestört. Die Aktien der Loko- vwtiv- und Emailwarenfabrtk Warchalowski. Eiß- ler u. Co., die schon seit acht Tagen

keine Unterkunft an der Börse finden konnten, wurden gestern schließlich allerdings bei einem Kurs von 3.80 8 gegenüber 7 8 vor noch ganz kurze Zeit placiert. Es waren die wilde sten Gerüchte im Umlauf. Man sprach bereits von Der Gefahr eines zweiten Brünner Maschinenfalles und stellte die verschiedensten Vermutungen dartiber alt, welche Gründe den Kurssturz hervorgerufen haben. Die Tragweite des Falles Warchalowski ist aber eine weit größere. Es handelt sich um das Schicksal eines üster- reichischert

-Werke schließt nrit einem Verlust von nicht weniger als 2.3 Millionen Schilling, löurch den die in der Goldbilanz ausgewiesenen R e s e r- jve n in der Höhe von 2.8 Millionen Schilling fast ganz jaus gezehrt erscheinen. Der Bruttogewinn, der in den letzten drei Jahren zwischen 2.5 und 8 Millionen Schilling geschwankt hat, ist auf 3OO.O0O Schilling zuriick- gegangen. Dagegen ist die Mn s e n l a st von 865.000 auf >850.009 Schilling gestiegen. Schul-enstan- zehn Millionen Schilling. Nach der Bilanz

des gesamten Kaufschillings sind verloren. Die Warchalowski-Aktien notierten gestern mir 8.80, das ist 50 Prozent unter dem bilanzmäßigen Aktiennvminale. Unter diesen Umständen drängt sich die Frage auf, ob es nicht zn einer einschneidenden K a p i t a l s a b st e m p e- lnng kommen wird, worüber an der Börse bereits in ganz konkreter Form gesprochen wird. Angesichts der Be deutung des Unternehmens, deren Aktien seinerzeit in das breite Publikum Eingang gefunden haben, erscheint es dringend geboten

an und tranken aus und blick ten einander wieder an. Eine ganz maßlose Angst beftel da Schnabel mit einem Male. Aber dieser Angst vor etwas Rätselhaftem in diesem Menschen, der ihm da gegenübersaß und auf den der Schnaps nicht die mindeste Wirkung auszuüben schien, war auch eine Lust betgewischt, wie er sie noch nie zuvor in seinem Leben empfunden hatte. Er war betrunken, und doch war sein Kopf so herrlich klar. Welche Nacht! So voller Abenteuer und roter Wunder! Und. der Schnaps! „Bruder," rief Schnabel ans

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