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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 02.04.1938
Physical description: 8
Pieter findet seine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 8. Fortsetzung Ein Jahr ging und das andere kam, und beugte ganz sacht den Nucken des alten Frieder. Aber draußen auf dem Feld, da war alles m Ordnung, dafür hatten sie gesorgt, die Kätha Hübner und der Frieder, der alte. Da brauchte inan sich nicht zu verstecken, und da hatte inan seine Pflicht getan vorn Morgengrauen bis in die Nacht hinein. Und wenn die Mühlenhofbäuerin ausruhte am Feilster, dann hatte sie sich das Recht zum Ruhen

mußte fertig werden, weil alle bedacht werden mußten. Wieder geht der Blick der Kätha Hübner beiv Weg entlang dem Dorfe zu, und da saugt er sich auf einmal fest an einen grauen, beweglichen Punkt. Warum, weiß sie gar nicht, aber sie muß immer dorthin schauen, wo aus dem Dorf die Wegspuren kommen, denn dort geht einer, das sieht sie deutlich, im grauen Mantel. Unb auf einmal zittern die Hände der Mühlenhofbäuerin und die Augen werden ganz starr, und da weiß sie es, daß dort der Toni kommt, ihr Bub

, der Mühlenhofbauer. Aber schreien kann sie nicht und auch nicht aufstehen. Wenn's die Arbeit war, die hätt sie noch lange bezwun gen, da sind ihre Glieder noch lange stark genug, aber der frohe Schreck, der sich an ihrem Herzen festbeißt, der sie nicht mehr losläßt, der lähmt ihre Glieder. Und ganz still sitzt die Kätha Hübner und beobachtet jeden Schritt, den da draußen der Toni tut. Wie er durch den Schnee stapft, ein Bein vor das andere setzt, und wie er mit jedem Schritt näherkommt. Das greift ans Herz

der starken Bäuerin. Ganz sacht lösen sich Tränen aus den Augen. Was die nur haben, denkt die Bäuerin, weinen, wo sie lachen sollten. Füllen sich mit Tränen, und können deshalb den Tom gar nicht so genau sehen. Dann legt die starke Frau den Kopf weit zurück und dann sieht sie auch den Toni nicht mehr, aber sie fühlt, wie er Schritt um Schritt dem Mühlenhof näherkommt. Ganz still wird's auf einmal da drinnen in bet* Bäue rin Herz, und ganz geduldig wartet sie, bis die Tiste aufgeht, und bis ihr Bub

hereintritt. Sie will Nichts mehr anschaffen heut, sie ivilk auch nichts erzwingen, denkt sie, nur ganz still warten auf das große Glückh ihren Buben wieder zu haben. Nur nicht so hastig werden, sonst köimt sie's vielleicht zerstören, das große Hoffen, und das Geschick könnte zu ihr sagen, nichts kannst du erzwingen, Mühlenhofbäueriin. Was für dich bestimmt ist, wird über dich kommen. Ganz zart ist's geworden im Herzejn der MühleU- hosbäuerin, und es ist ihr so wie vor vielen Jahren, als sie den Buben

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 29.11.1938
Physical description: 6
war oder im Säuglingsalter stand oder politisch noch unmündig war, das Sowjetsystem unbedingt anerkenne und geschlossen hinter Stalin stehe. Denn diese Generation kannte ja nichts anderes als das Regime Moskaus, in dem sie ausgewachsen und erzogen worden war. Diese Auffassung ergab sich einwandfrei auch aus der Tatsache, daß bei allen Säube rungsaktionen immer die mittleren und älteren Generationen ausersehen wurden. Ganz klar hob sich die Tendenz des Kreml ab, sich der echten kommunistischen Kämpfer der Zarenzeit

der Moskauer Generalsekretär des Komsomol, Kas se r e w, der in dieser Eigenschaft sogar Mitglied des Präsi diums des Obersten Rates der Sowjetunion ist, und acht Mit glieder der Moskauer Komsomolzentrale. Ferner ist an „gro ßen" Namen noch zu nennen: U s e n k o, der erste Sekretär des ukrainischen Komsomol. Ganz offenbar dreht es sich bei diesem Krieg Stalins gegen die Sowjetjugend nicht nur um die jetzt beseitigte Führung. Denn es wurden auch innerhalb der grö ßeren Lokalorganisationen umfangreiche

!" „Toni, mach' di net kleiner, als du bist! Mir hat amal die Gleich vorgeworfen, daß i a Konditorlehrbub' war; also hat's recht gehabt?" „Ach so, mit der Gleich stellst mi schon auf die gleiche Stuf'n wegen der Krones! Sie g'fallt dir wohl, weil's so blond ist!" „Toni, mir gefallt nur eine, dös weißt ganz gut." ^ Da schwieg die Toni, aber die Eifersucht war noch nicht ganz überwunden. Sie blieb wortkarg und verließ ihn an diesem Nachmittag früh. Raimund sah ihr hinter den Gardinen nach; die Szene

an dir?" „Zuzeiten schon, Toni, wann i amal so ganz ungestört in Gottes freier Natur mit dir reden möcht'." Sie gingen weiter, und die Toni nickte nur stumm mit dem Kopf. Sie wußte, die Aussprache mußte einmal kommen; sie selbst litt unter all den Heimlichkeiten. Hinter einem großen, abgeblühten Fliederbusch, ganz abseits des Weges, von der einen Seite durch eine mächtige, alte Blut buche halb verdeckt, stand eine runde Steinbank. In den Stamm der Buche waren Herzen und Buchstaben eingeritzt. „Komm, Toni, setzen

, und i Hab' glaubt, i bin verlobt. Wie alles gekommen ist, weißt längst, aber i denk' oft, die ganze unerfüllte Sehnsucht meiner Jugend Hab' i dir mitgegeben ins Leben, und du... du hast sie jetzt... erfüllt." Da setzte sich die Toni ganz dicht neben die Mutter und würgte ein kleines Schluchzen, das ihr in der Kehle aufsteigen wollte, hinunter. Sie nahm die Hände der Mutter in die ihren Wahlvorbereitung lm Sudetenland Auch die Ordnungspolizei hat sich im Sudetenland in den Dienst der Wahlpropaganda

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.04.1918
Physical description: 16
kürzlich: „eHute ist ein Rollenwechsel ein getreten. I t-a l e n l i e gt 0 b e n, E n gln n d /UN Le n. Im November hätte wem in London versucht, Italiens Kriegsziele herabzudrücken und Englands Ziele dafür umso höher zu schrauben. Auch, italienische Blätter schreiben höhnend über die englischen Niederlagen, wünschen zwar ihren Verbündeten den Sieg, gönnen aber ganz offen den Engländern den kräftigen Denkzettel. In Amerika ' 5 gab der frühere Präsident Taft seiner Enttäu- schung Ausdruck

nicht den Kopf hängen lassen." Ich habe ge-' sagt:. „Da hast du mit deinem Humor leicht ma chen. Du kannst über alles hinauskommen, aber du weißt schon, daß das bei mir ganz anders ist. Ich 'tue viel schwerer als du. Das hast du das letzte Jahr gesehen, wo wir beisammen in Süd tirol gewesen sind, und wenn du nicht bei mir gewesen wärest, weiß ich nicht, wie ich es angefan gen hätte allein. So konnte ich wenigstens mit din noch reden,-wenn es mich recht drückte. Mer wer"weiß, ob Win wieder Zusammenkommen

ich sei so :md täte dir nur so beiläufig zuhorchen und.-es wäre mir gar nicht ganz ernst -damit?.- Das kann ich dir sagen, das ist noch nie svorgckommen undckommt auch nie vor. Ich kann j Sektionschef im Finanzministerium ein Ghm- ! nasialschüler sei, der Armeekommissär der 5. Ar- ! mee ein 22 Jahre alter ehemaliger Schauspieler > eines kleinen Theaters. Referent für das Tele- i graphenwesen sein ein — Handelslehrling, Re ferent für das Kriegsgefangenenwesen ein Ma- | trose

!" Und ich schaute auch. Das war etwas Wunder bares. Die Sonne war hinter unserem Rücken untergegangen und war ganz rot und groß ge worden. Sie leuchtete ganz mild und weich, daß man ganz gut in die Kugel schauen konnte. Uebcr der Sonne schwebten ein paar ganz gol dene Wölklein, aber um die Sonne selber war es vorn und hinten ganz blau, daß man nicht sagen konnte, ob es Himmel oder Berge seien. Weiter herinnen im Lande lag der Bodensee, ganz rot wie mit glühenden Kohlen gefüllt. Die Sonne ging dann hinunter

habe." Das habe ich am nächsten Tage ausgeschrieben auf der Alpe, daß ich es nicht vergessen und im mer wieder Nachlesen kann, we:nr cs mir schwer ist." Nun richtete sich der Soldat auf vom Büchlein und seine dunklen Augen im bleichen Gesichte wa ren feucht. Und er merkte es und ging gleich hin aus, daß ihn etwa Anton nicht so sehe, wenn er erwache. Und er trat vor die Türe hinaus. Drau ßen schneite cs noch immer weiter. Wer trotzden: war alles ganz anders. Die Flocken sielen nickt mehr so trocken, sie waren feucht

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 05.03.1938
Physical description: 12
Vieler findet seine Heimat Vomcm von H. Wilhelm Schraiöt 4. Fortsetzung, Ganz blaß ist er dabei gewesen, der alte Frieder, und die Kätha, die bcm großen, weißgescheuerten Tisch fürs Kaffeetrinken zurechtgemacht hat, die hat ihn erst angesehen, so verwunderlich, und dann muß sie wohl im Auge des alten Frieder den Schreck gelesen haben und die Trauer. Da sind die großen braunen Augen der Kätha noch größer geworden. Dann habe»; sie sich hineingebohrt in seinen Blick, und bann hat die Kätha

auf einmal etivas gewußt, denn sie ist auf den Frieder zugegangen. „Frieder", hat sie gesagt, „du bist so merkivürdig. Frieder, ist etivas passiert? Wo ist der Anton?" Und dann sind dein Frieder die Tränen aus den Augen gesprungen und sind erst ganz langsam die kleinen Furchen, die sich rechts und links von seiner Nase bis nach dem Mund hinziehen, hinuntergeflossen, Immer mehr Tränen sind'6 dann geworden, und er hat die Kätha nicht mehr so richtig sehen können, das ver schwand alles, als war' Novembernebel

." Ganz ernst ist dann der Toni geworden, so als ivenn er was ahnen müßt', und da hat der alte Frieder mit ihm gesprochen. Von der Arbeit auf dem Feld und auf den Wiesen, von den Bauern, die dort das Feld bestellen müssen, daniit die Frucht konnnt und damit inan ernten kann, und daß das aber nur so lange geht, bis ivo einer stirbt. Und das müßt' doch halt so sein, denn immer leben könnt' doch auch der beste Bauer net. „Und siehst, Toni", hat der Frieder dann weiter gesagt, dabei sind ihm die dicken

ge fahren. „'Komm Toni", hat er gesagt, „es ist schon so. Drin nn Mühlenhof ivirst' die Kätzchen dem Mühlenhofbauer in die Hand drücken. Festpacken kann er sie net mehr." Und dann war der Tcinli ganz still und ist an der Hand vom alten Frieder mit ihm ganz langsam zum Mühlenhof zurückgegangen. — Ja, so war es, denkt der Frieder in feinem Bett in der Kammer, als es jetzt zivölf llhr ist in der Nacht. Das war seine schwerste Aufgabe gewesen an dem Tag. Mit dem Toni hinausgehen an die Kiesgrube

aus dem Wege, denn er iveiß, jetzt ist sie da oder dort. Schier unheimlich kommt sie ihm vor, die Kätha Hübner. Nicht nur dem Frieder allein geht das so, sondern allen, die mit ihr zu tun haben. Keine Klage kommt mehr aus dem Munde der Bäuerin. Bleich ist sie, so bleich wie da drinnen der Mühlenhofbauer, aber ivemen hat sie keiner mehr gesehen. Das hatte sich ausgetobt in der Nacht, wo sie ganz allein bei ihrem Anton ge wacht hat. — Hell und fröhlich liegt die Frühlmgssonne über den: Kinzigtal und überm

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 7 of 10
Date: 09.09.1933
Physical description: 10
!N hatte, diesem beiderseitigen Wunsche gerne Rechnung getragen, obwohl sich hier schon vor eitriger Zeit et- rvaö ergeben hat, das ich! für das Glück unb die Zu- kurrft meines Kindes wünschenswert erachte. Es bewirbt sich! ein junger Ingenieur aus sehr- ver mögendem Hause ganz ernstlich! um sie, obwohl sie in ihrer kindlichen Unvernunft sich ihm gegenüber ziem lich ablehnend verhielt. Nun ist aber bei der heutigen Zeit, imc Du vielleicht selbst ermessen wirst, eine Eheschließung unter so ausgezeichnet finanziellen

Um ständen für eine arme junge Dame eine ganz sel tene Chance. Inzwischen hat sich ergeben, daß die Sache zwr- schen seinem Vater und mir, übrigens eine gute, nord deutsche Familie, zur Sprache kam, so daß nun, eigent lich, dieser Verbindung bis auf die Zustimmung und die Torheit, mit der sie dieser Angelegenheit ausweicht, nichts mehr im Wege stünde. Ich habe die Einladung zu Euch, anfänglich auch! aus dem Gründe begrüßt und aus der Erwägung heraus, daß mehr ober min der . . „No . . . könnte man Junge

kriegen bei solche Brief stil!" „Minka, unterbrich, mich nicht! — Also, wo wa ren wir — ja: „. . . mehr oder minder die Eintönigkeit und Lan geweile Eures La!ndlebens — Du mußt das nicht per sönlich nehmen — ganz uimtet 1 uns gesagt, in ihrem, jungen Gemüt den Wunsch nach einer glänzenden! und abwechstungsreichen Zukunft eher reifen läßt." „No! Taktvoll! Ich, sag ja!" „Liebe Minka, bleibe objektiv!" Se. Exzellenz las mit etwas erhobener Stimme weiter: „. . . Indes, das war ein Trugschluß. Cäcilie

schreibt mir ganz begeistert und will von Heimkehr noch nichts wissen, zumal sie an Deiner Frau, meiner' verehrtes Schwägerin, einen starken Rückhalt zu hlaben scheint." „Hab ich gewußt, muß er immer hetzen!" „Was aber aus Deinem letzten Brief, lieber Bru der, hervorgeht und was ich so zwischen den Zeilen finde, scheint Euer Nachbar, der Rittmeister, die Ur sache von Cäciliens verstärkter leidenschaftlicher Ableh nung meinen Zukunftsplänen gegenüber zu sein. Das ist nun eine Schwierigkeit

und psychologischer' Kenntnis lösen. Es wäre ja eigentlich mehr die Aufgabe einer Frau, jedoch erscheint mir in diesem Falle Deine verehrte Gemahlin als durch aus . . ." Se. Exzellenz brach ab. „Kannst du ruhig weiterlesen, Adolf. Ueberhaupt soll er. . ." „Er schreibt dann nur noch Handküsse an dich,." Und tt 1 las weiter: „Hoffentlich, geht es Euch allein! sonst gut. Mich ganz in oben genanntem Falle auf Dich verlas send, grüßt herzlichst Dein alter Bruder General Matula." „Was sagst.du jetzt, liebe Minka

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Wörgler Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 09.09.1933
Physical description: 8
hatte, diesem beiderseitigen Wunsche gerne Rechnung getragen, obwohl sich hier schon vor einiger Zeit et was ergeben hat, das ich für das Glück und die Zu kunft meines Kindes wünschenswert erachte. Es bewirbt sich ein junger Ingenieur aus sehr ver mögendem Hause ganz ernstlich um sie, obwohl sie in ihrer kindlichen Unvernunft sich ihm gegenüber ziem lich ablehnend verhielt. Nun ist aber bei der heutigen Zeit, wie Du vielleicht selbst ermessen wirst, eine Eheschließung unter so ausgezeichnet finanziellen Um ständen

für eine arme junge Dame eine ganz sel tene Chance. Inzwischen hat sich ergeben, daß die Sache zwi schen seinem Vater und mir, übrigens eine gute, nord deutsche Familie, zur Sprache kam, so daß nun eigent lich dieser Verbindung bis auf die Zustimmung und die Torheit, mit der sie dieser Angelegenheit ausweicht, nichts mehr im Wege stünde. Ich habe die Einladung zu Euch anfänglich auch aus dem Grunde begrüßt und aus der Erwägung heraus, daß mehr oder min der . . ." „No . . . könnte man Junge kriegen

bei solche Brief stil!" „Minka, unterbrich! mich nicht! — Also, wo wa ren wir — ja: „. . . mehr oder minder die Eintönigkeit und Lan geweile Eures Landlebens — Du mußt das nicht per sönlich nehmen — ganz unter uns gesagt, in ihrem jungen Gemüt den Wunsch nach einer glänzenden und abwechslungsreichen Zukunft eher reifen läßt." „No! Taktvoll! Ich sag ja!" „Liebe Minka, bleibe objektiv!" Se. Exzellenz las mit etwas erhobener Stimme weiter: „. . . Indes, das war ein Trugschluß. Cäcilie schreibt mir ganz begeistert

die Aufgabe einer Frau, jedoch erscheint mir in diesem Falle Deine verehrte Gemahlin als durch aus . . ." Se. Exzellenz brach ab. „Kannst du ruhig weiterlesen, Adolf. Uebechaupt soll er. . ." „Er schreibt dann nur noch Handküsse an dich." Und er las weiter: „Hoffentlich geht es Euch allen sonst gut. Mich ganz in oben genanntem Falle auf Dich verlas send, grüßt herzlichst Dein alter Bruder General Matula." „Was sagst du jetzt, liebe Minka? Ich bin natür lich gezwungenermaßen meinem Bruder • gegenüber

ihr Gedächtnis wie Spatzen." „Das ist ein ganz anderer Fäll. Werde nicht im mer persönlich! Du warst eben rnein Schicksal, liebe Minka." „No also, und da hast du ein Glück gehabt. Hätt ich, dir gewünscht mit einer andern . . ." Se. Exzellenz schwieg einsichtsvoll. An der Türe wandte sie sich noch einmal. „Ueberhaupt muß Käthi hier morgen reiben! Hab ich genug den Saustall!" sagte sie rachsüchtig und ging. — Im untern Hausflur traf sie auf Zinzi. „Komm mit. Kleine", sagte sie sanft, „wollt ich dir schon lange

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 15.02.1931
Physical description: 16
ganz das werden, wozu dich Gott gemacht hat. Es gibt kaum etwas Häßlicheres als einen Mann, der keine Männlichkeit hat, der weich und weibisch ist, und ein Weib, das alle Weiblichkeit verm.sien läßt, ein Mannweib. Die jugendliche Reinheit soll dir helfen, jetzt ganz Mädchen zu sein, damit du einmal ganz Frau, ganz Mutter, ganz fraulich und mütterlich auch als Braut Christi werden kannst. Dann wird dein Streben nach Reinheit erst seine volle reife Frucht tragen für dich und für die vielen, an deren

Reinheit! Man hat schon manchmal der Kirche den Vorwurf gemacht, ihre Lehre von der Reinheit sei lebenefeindlich, ihr Lob der Jung fräulichkeit gar verdamme die Menschen zur Unfrucht barkeit. Nein, es ist etwas ganz anderes, was heute die Ehen unfruchtbar macht, es ist etwas ganz anderes, was die Völker Europas, was auch unser edles deutsches Volk in die Gefahr des Aussterbens bringt als die katholische Lehre von Reinheit und Jungfräulichkeit! Nein, die fruchtbarsten Menschen, fruchtbar in jedem Sinn

, im körperlichen und im geistigen, das sind noch immer die ganz Reinen, ganz Starken gewesen: frucht bar im edelsten Sinne ist selbst die gottgeschenkte Ein samkeit der Jungfräulichen. Frei von den Sorgen einer eigenen Familie können sie ihre Lebenskraft ganz dem Dienste Gottes und der Menschen weihen, können Un gezählten geistigerweise Väter und Mütter werden. Denken wir an einen Don Boseo, der Hunderttausen den von heimatlosen Jungen Schützer und Helfer war oder an das Wirken einer Missionsschwester

Kommuniongebete begann, schwebte die heilige Hostie von selbst in den Mund der Dulderin. womit das beschriebene Sühneleiben sein Ende erreicht hatte. Ueber eine ganz auffallende Bekehrung einer deutschen Kommunistin, die in Konnersreuth unlängst ihre Vollendung fand, berichtete der Vortragende in folgendem: „Frau Sch. in Essen, ein tätiges Mitglied der dortigen kommunisti schen Partei, beteiligte sich kürzlich an einem Demon- strationszug in den Straßen der Stadt. Im Vorbei- ziehen sieht sie vor einem Kino

durchzu machen. und zwar, wie sie im ekstatischen Zustand er fahren hatte, für eine im Sterben liegende junge Frauensperson, die im Leben wiederholt in schrecklicher Art die allerheilrgste Eucharistie verunehrt hatte. Ihre Todeskrankheit war Lungentuberkulose. Das Sühne- leiden, das kurz nach Empfang der heiligen Kom munion am Morgen einsetzte, zeigte bei Therese alle Sympwme einer schweren Lungentuberkulose in ganz augenfälliger Form. Als Abschluß des furchtbaren Sübneleidens trat am Abend heftiges

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 16
Date: 19.08.1937
Physical description: 16
schleuderte es mitsamt den Nädern seitwärts ins Feld. Maria Adler erlitt einige Abschürfungen und Prellungen. Sie befindet sich in ärztlicher Behandlung. Dagegen kam Hilde Neu rurer mit leichteren Verletzungen davon. Die Näder waren ganz zertrümmert. Der Motorradfahrer, der aus Kufstein stammt und Gkilehrer ist, mußte mit einigen Nippen- brüchen und Wunden ins Krankenhaus nach Kufstein ge bracht werden. Kaltenbach. (E i n b r u ch.) Ln der Nacht vom 6. auf 7. August wurde in die Wohnung

aus. Die Feuer wehren Langkampsen, Kufstein, Kirchbichl, Kastengstatt ufw. trafen bald ein. Sie konnten indem sie den brennenden Salizyltrockenraum ganz unter Wasser setzten, noch am Vormittag des Brandes Herr werden. Da in der Alpinen- Chemischen A. G. zahlreiche explosive Stoffe erzeugt wer den, war die ganze Fabrikanlage in großer Gefahr, zumal sich unter dem Trockenraum das Hauptlager dieser Erzeug nisse befand. Der durch das Löschwasser entstandene Scha den ist beträchtlich. Die Fabrik

war während des Brandes zeitweise ganz in dichte Rauchwolken gehüllt. Vom Blitz erschlagen. Am 12. August um etwa 17 Uhr wurde der 75 Lahre alte Gastwirt Alois Haidenberger aus Ainet auf der Faschingalpe, Gemeinde Obernußdovf, vom Blitz ge troffen unld getötet. und Buschwerk daran einem die Speiseröhre reinigt und meist gar selber hinauf- und hinabsteigt, roh und grob fegt und kratzt, wenn er's auch gut meint — wer soll und kann das alles stillschweigend ertragen und nie einen „Schlechten" rauchen? Aber zwegen

recht verdecken Ham kinna. Ln der letzten Woche hat man sich doch der übel gelaunten Widumsdachlödda erbarmt und um a bestach Gwand für die drei Mandla umgschaugt. Ganz schea steahn sie jetzt oben, hoa. Und's ruaßigö Ln- narach ischt nett verkloadet, so. Aber zweg'n dem giltet für dia Mandla mehr wia ameacht : „Außen hui, innen pfui!" Stumm. (Maria Himmelfahrt) ist für uns alljährlich ein besonderes Hochfest. Die Pfarrkirche, die wohl schon um das Lahr 1000 bestanden haben mag, ist eine alte

hin zu ihm und macht ihm ihre teuflischen Augen hin." Ein müdes, verlorenes Lächeln zuckt um seinen Mund. „Recht hast. Teuflische Augen hat sie, die haben auch mich behext. Ein Narr war ich, Traudl, ein Narr!" Ein tiefer Atemzug, dann steht er auf und tritt ans Fenster. Nacht ist draußen. Eine schöne, sternenklare Nacht. Auf einmal dreht er sich um. „Sag zu Lena, sie soll zu mir rauf kommen." Hans geht hinauf in die Kammer, schaltet das Licht an und setzt sich auf die Bettkante. Ganz ruhig ist er und er nimmt

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Alpenländer-Bote
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Page 15 of 20
Date: 07.04.1935
Physical description: 20
und etwas gestohlen worden? Sind Sie am Ende von der Poli zei?" Hempel starrte die Alte betroffen an. „Ja, wissen Sie denn nichts von dem Mord in Wald haus am Karsamstag, Therese? Herr Henter ist da mals ermordet worden?" „Jesus Maria..." Therese wich ganz entgeistert ein paar Schritte zurück. „Ermordet, sagen Sie? Am Ende gar tot?" „Ja. Erschossen. Er war sofort tot." „Du lieber Gott . . . Der arme Herr . < . Das ist ja entsetzlich! Und ich hatte keine Ahnung davon . . . freilich, seitdem war ich nicht mehr

es nicht in ihrem Interesse, ihn in Ruhe zu lassen, ihn mit Miß Rumford verheiratet und dann das Land verlassen zu sehen? Hatte sie irgend etwas mehr zu fürchten, als Nachforschungen? Hätte sie etwas unter nommen, was gerade eine Untersuchung herbeiführen mußte?" Hunter nickte beifällig. „Ganz recht, Sir", sagte er. „Aber ich wünschte, daß Sie mich auf die rechte Spur brächten. Ich habe keine Lust, Lady Temple zu beunruhigen und Sachen an die Öffentlichkeit zu ziehen, die uns keinen Nutzen, ihr aber Schaden bringen

haben, die sehr an ihm hin gen .. . Trotzdem — es war doch Unsinn, an ihn als mög lichen Täter auch nur von fern zu denken. Ein gebildeter Mensch, ein Idealist nach allem, ein Mann in seiner Stellung . . . und es fehlte doch eben auch jedes Motiv. Es konnte nichts sein als zufälliges Zusammentref fen. Auch lagen zwischen seinem Eintritt in die Villa und dem Mord selbst anderthalb Stunden. Indes war der Untersuchungsrichter ganz anderer Meinung. Als Silas Hempel ihm später am Mittags tisch das Ergebnis seines Besuches

kann." „Sie sind ein geschickter Mann, Mr. Hunter", sprach Lindsay, indem er ihm die Hand drückte. „Sobald Lady Temple ihre Reise angetreten hat, wird der Doktor sein Honorar erhalten." Der Geheimpolizist ging ins Haus zurück, wo er im Salon Mrs. Kernot fand. Er war etwas verlegen, als sie ihm mit ihrem süßen Lächeln entgegenkam, aber er erriet auch sogleich ihre Absicht. „Diese Frau verstrickt mich ganz in ihre Netze", dachte er. „Wie sie mir zulächelt, wie mich ihre Augen anschauen! Ja, Samuel Hunter ist ganz der Mann

, den eine solche Frau um seinen Verstand bringen kann. Noch nie ist eine Dame so liebenswürdig gegen mich gewesen — nie!" Er näherte sich der Witwe mit einer ehrerbietigen Verbeugung. „Was für ein häßliches Wetter, Mr. Hunter!" sagte sie. „Ganz abscheulich, Mistreß!" versetzte Hunter und „Gewiß. Aber hat deine Zeugin ihn denn inzwischen die Villa auch wieder verlassen sehen? Nein! Er war also wahrscheinlich auch um vier noch im Hause, vielleicht noch länger und hat dieses dann, wie wir ja wissen

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 09.08.1933
Physical description: 10
werden. Auch der Rothosbauer sing dort aus einem Rundgang durch die frühlingsfrohe Wiener Stadt an Leib und Seele zu gesunden an. In später Abendstunde des letzten Apriltages sah der Rothosbauer Thalhangen und die Heimat wieder. Aber wie ganz anders hatte er sich in der Ferne den Augenblick des Wiedersehens mit schönen Bildern der Phantasie ausgemalt! Wohl sprangen am Bahnhof neugierig die Kinder dem Vater entgegen, scherzten verwundert über seinen wilden Vollbart und hingen sich lieb und geschwätzig an seinen Arm

? Oder schämte sie sich seines Auf enthalts im Bolschewikenland und seiner Heimkehr? Er wollte ihr mit befreiendem Lachen die Angst vor dem russischen Spuk verscheuchen. Er glaubte ja selber nicht mehr daran. Wie würde sie ob seinem Erwachen aus den bolschewistischen Träumen sich freuen! „Wars schön in Rußland?" fragte neugierig Ger trud, als sie aus der einsamen Landstraße fürbaß schritten. „Schön? . . . Na, schön: so kann man wohl nicht sa gen. Schön ist nicht das rechte Wort, aber interessant war es ganz

von der Stirne und begann zu erzählen von all dem, wovon ihm das Herz so voll war und der Mund nun überlief: „Es ist ja alles nicht wahr, was sie uns hier vom russischen Bauernparadies erzählen. Es gibt überhaupt keinen glücklichen Bauern mehr in ganz Rußland, kei nen selbständigen Bauern, so wie bei uns. Ich habe keinen gesehen, obwohl ich weit herumgekommen bin und wahrhaftig die Augen ausgemacht habe. Die eigentlichen Bauern sind meist totgeschlagen oder ver sagt oder verschleppt, weiß Gott, wohin

seiertag der jungfräulichen Gottesmutter, der reinen Himmelskönigin, dem roten Feiertag, der Weltrevolu- tion entgegenzustellen." „Der Michel hat das erfahren und verraten? . . Ja, ist denn der Michel nicht mehr ... ist der Michel . . . wieder gesund ... Ich meine geistig gesund?" Unbewacht war der Gertrud ein Geheimnis über die Lippen gehüpft; sie wollte es wieder einsangen und in ihrem Herzen in sicheren Verwahr nehmen. „Ganz gesund ist er wohl nicht", begann sie. „Das heißt, manchmal ist er ganz

gesund, ganz klar, wenn ich so allein bei ihm im Stübchen sitze. Weißt du . . . er ... er ... er sieht mich nämlich ganz gerne bei sich, und wenn ich so mit ihm rede und recht gut mit ihm bin, dann verliert er jede Scheu und spricht so, als ob er ganz gesund und klar wäre und als ob ihn nie mals das große Unglück jenes unglückseligen Sturzes getroffen hätte." Ein tiefer Seufzer entrang sich dem Herzen des Bauern, als trüge er schwere Schuld mit sich und ringe nach Befreiung. Endlich stand

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 21.05.1938
Physical description: 8
, der doch eigentlich ein Fremder gewesen ist, das weiß sie selbst nicht. Bon der ersten Stunde an aber, wo der Peter seinen Einzug gehalten hat, da ist er auch in ihr Herz hineingefahren und hat sich dort ganz fest niedergelassen. Sie gibt sich keine Rechenschaft, aber seit jenem Sonn tag, da meint sie in ihm den zukünftigen Bauern, vom Mühlenhof zu sehen. Das war vor einem Jahr, als sie mit dem Jungen durch die Kornfelder des Hofes ging, die gelb und schnittreif standen, da hatte der Peter gesagt

: „Nun kann er bald wieder ernten, der Mühlenhvf, geil?" — So ganz zart klang das aus dem Munde des Buben, wie sie ihn immer noch nennt, unb ganz leise hat sich seine Hand in die ihre geschoben. Da hat sie diese Hand festgehalten, bis sie wieder auf dem Mühlenhvf waren. Bis heute hat sie die Hand voll dem Buben, der so fest in ihrem Herzen wur zelt, nicht mehr losgelassen. Heute aber steht es fest bei ihr, diese Hand wird sie auch nicht wieder los- lassen, und den Buben, den sie zu einem rechten Bauer erzogen

der Bäuerin ins Ge sicht, die ihm gegenüber Platz, nimmt, und bn sieht er, daß auch über ihr Gesicht eine große Freude sich legt. „Na ja, Frieder, es ist ja auch des Buben wegen da droben, warum ich noch einmal herüberkomme." „Ist schon gut", lacht der Frieder in seinen grauen Bart, „es dreht sich ja alles um den Buben." „An deinem Lachen aber merk ich, Frieder, daß dir's recht ist." „Ei, warum denn net?" Und plötzlich ist der alte Frieder ganz ernst. „Ist der net unsere Zukunft

?" „Ja, das ist er. — Hat er immer so lang Licht, der Bub oben?" < „Ja, das hat er. Bis in die Nacht hinein. Und manchmal geht's erst aus, wenn die Sonnenstrahlen gegen das Fenster stehen. Den laß nur machen, Kätha, der hat sich nämlich Bücher angeschafft. Ich kenn ja da net viel davon. Manchmal hiat er sie sich mit- gebracht aus der Stadt, und viele hat er auch von der — von der Rena kriegt. Und da lernt er nun daraus." Der Mühlenhofbäuerin Blick ist beinahe böse gewor den, so daß der Frieder ganz erschrocken ist und meint

, das Miß er ganz genau, aber das' geht vorüber, denkt er. „Bist eifersüchtig auf die Rena, Mühlenhofbäuerin! Denkst du, das kannst du rauswischen aus dem Leben vom Peter? Weißt, einmal wirst den Buben nach dem Herrenhof ziehen lassen müssen." Da senkt die Kätha Hübner den Kopf schwer auf ihre Arme, die auf dem Tisch liegen, und weint, daß es dem Frieder ganz angst wird, und durch die Tränen hindurch schreit sie auf: „Ich will den Buben aber net mehr hergeben. Hab ich sie net alle hergeben müssen, erst

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 07.01.1911
Physical description: 16
eigentlich tat, ich schwer zu sagen. Ein Geschäft hatte er offenbar nicht; er war ein Mann, der in allen möglichen Aktiengesell schaften Anteile hatte und jedes Jahr, ohne Mühe davon zu haben, so und so viele Gulden verdiente, wovon sie sehr gut leben konnten, denn die Haushaltung war nicht groß; mit der Magd ioaren sie ganz allein, Kinder hatte sie keine. In dem Dorfe, wo sie ein schönes Haus bewohnten, behauptete man, daß Frau van Meersen persönlich auch vermögend war. Herr van Meersen hatte gerade

van Meersen, „wie sollen lvir das an fangen?" „Nun ganz einfach, lvir fahren sofort mit dem ersten Zuge nach Amsterdam zu meinem Bruder, den ich solange nicht mehr- gesehen habe. _ Tante wird nichts Schlimmes ahnen, wenn sie uns nicht zn Hause findet, da sie uns nicht vorher geschrieben hat. — Wir brauchen dabei solange nicht wegzubleiben. Therese sagt ihr einfach, daß wir seit zwei Tagen verreist sind und sie nicht genau weiß, wann wir zurückkehren. Ich wette, daß sie dann am folgen den Tage

du uns telegraphieren, hier hast du die Adresse. Einen Wagen brauchst du nicht nach dem Bahnhof zu senden; du sagst ganz einfach, daß du nicht lesen kannst, und sie kann dir das gar nicht übel nehmen." Nachdem Herr van Meersen ihr auch noch verschiedene Rat schläge gegeben hatte, verließen beide das Hans unter der Ver sicherung Theresens, daß sie ihre Rolle ganz gut spielen ivürde, und zwanzig Minuten nachher brachte der Zug sie nach Amsterdam. Gegen sechs Uhr kochte Therese für die Tante Kaffee

und aß ganz gemütlich ihr Butterbrot. Während sie so über ihre Rolle nachdachte, war es ihr doch etwas unangenehm, Frau Klara Vermeer gestehen zu müssen, daß sie nicht lesen könne. „Nein, das ist anders", dachte sie bei sich selbst, „ich kann ebenso gut sagen, daß wir kein Telegramm erhalten haben."

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 29.10.1938
Physical description: 4
sein wird, dann wird Deutschland über ein ganz einzigartiges Netz von Was serstraßen verfügen, das alle großen Strö me miteinander verbindet. Die Frage der ungarischen Minderheit in der Tschechoslowakei hat bisher noch keine Lösung erfahren. Nach dem Abbruch der Verhandlungen ließ Prag in Budapest einen neuen Vorschlag überreichen, den die ungarische Regierung jedoch als unannehm bar bezeichnete, da er den völkischen Grenzen nicht enspreche. Am Montag überreichte der ungarische Gesandte in Prag den ungari schen Gegenvorschlag

. Der Fall Hankaus wurde kn ganz Iapan als Fest gefeiert. e.z. Die Hitlerjugend und ihr Werk. Welch große Bedeutung der Hitlerju gend zukommt, erkennt man am besten an der Art ihres Einbaues in die Partei und dem Erziehungsauftrag, den der Führer ihr übergeben hat. Seit dem ersten Reichs parteitag in Weimar 1926 ist ihr Name „Hitlerjugend" zum Symbol ihres Kamp fes geworden. Seither ist sie mit 8 V 2 Mil lionen Mitgliedern zur größten Iugendor- ganisation der Welt herangewachsen. Die Entwicklung

? Die sind noch alle ganz gemütlich hier." „Ja, aber, Anton, es war doch solch ein Lärm diese Nacht draußen?" „Haben die Demoiselle das auch ge hört? Dem General sein bestes Pferd hat nämlich Kolik gekriegt. Da hat er sich furchtbar drüber aufgeregt. Die ganze Nacht hat er gewacht bei dem Tier und einen Boten zum Städtchen geschickt, wo sein Regimentsarzt in Quartier liegt. Er muß dem Tier ein guter Herr sein, das muß man sagen." Anton ging nach oben, dem General sein zweites Frühstück aufs Zimmer zu brin gen, Sabine

dann die Treppe hinab. Sabine ging lang sam, nachdenklich zum Großvater. Sie war heute nicht so ganz bei der Sache, und der alte Herr mußte sie mehr mals zum Aufpafsm ermahnen. Aber in Großvaters Stube war es auch zu drückend warm heute. Dabei standen die Fenster wie immer weit offen. Wie die dicke blaue Fliege immer auf und ab summte an der Scheibe! Wie kerzengerade und blödsinnig dumm die kleinen roten Bauern da unten auf dem Schachbrett sie anstarrten. Da hörte sie scharfe Kommandos im Hof

. Hm — aber der Haken war der, daß jetzt die Dinge ganz, ganz anders lagen. Denn Napoleon hatte sich doch eben Preußen gegenüber nicht edel benommen. Den konnte sie also als Feind nicht achten. Nun ja, aber feine Armee, seine Offiziere? War es für die nicht ganz allein ausschlag gebend, was sie persönlich bedeuteten, rem als Mensch, als Individuum? Konnten sie dafür, daß sie Franzosen waren, daß sie diesem Kaiser gerade dienst bar waren? Sabine grübelte und grübelte darüber nach und konnte nicht zur Ruhe kommen

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 14
Date: 13.11.1927
Physical description: 14
stehenden Mächte seien gezwungen gewesen, ihre Botschafter ab- Zuberufen, so daß bei diesen jetzt der Verdacht ent stehen könne, er lasse sich von jenen bestimmen, die ihre Stimme noch bei ihm erheben können. Ein Trost wurde dem Heiligen Vater durch König Ferdinand von Bulgarien. Dieser war früher ganz von Rußlands Gnaden abhängig und hatte sich von diesem sogar dahin bringen lassen, seinen Sohn, den Kronprinzen, obwohl katholisch getauft, dem schismatischen Glauben zuzuführen. Seine Gemahlin

Zeit nicht einmal die tägliche, ihr sonst unentbehrliche heilige Kommunion empfing. Dieser ganz außerordentliche Zustand behob sich etwas am Schluß der Fastenzeit 1925 mit dem Osterfest. Don da an genoß sie wieder Flüssiges. Nach der ausdrück lichen persönlichen Versicherung der Therese Neumann waren es anfangs 1927 viereinhalb Jahre, daß sie gar nichts mehr aß und seit Weihnachten 1926 nahm sie — wieder nach ihrer eigenen Versicherung — auch keine Flüssigkeit mehr. Das einzige

und tot und eingerostet. Es lebt in ihr aber auch nicht das geringste Bedürfnis nach Speise und Trank. Sie darf im Pfarr haus in Konnersreuth, wohin sie mittags oft vor dem Andrang der Besucher auf ein paar Stunden der Ruhe flüchtet, vor dem einfachen gedeckten Tisch sitzen, jeglicher Appetit ist versiegt und erloschen. Man hat sie nach Weihnachten 1926 noch einigemal zum Trinken gedrängt. Es folgte sofortiges Erbrechen. Und doch hat Therese ein ganz natürliches Verhältnis zu Speise und Trank

? „War um denn?" meinte Therese, „das Esten ist ja ganz gut. warum soll ich da Ekel haben. Gar ka Spur." „Und haben Sie gar keinen Appetit? Tut es Ihnen nicht leid, datz Sie nicht mitesten können?" Sie schüttelt den Kops: „Nein, Appetit habe ich auch keinen: das Essen ist mir ganz gleichgültig. Ich brauche es nicht." Ich frage, wie sie sich das erklärt, daß sie monatelang ohne Speise und Trank bestehe. Sie sagt, es werde eben so Gottes Wille sein. Sie findet das gar nicht wunderbar. Was Gott will, geschieht

. Die kirchliche Behörde verhält sich gegenüber all die sen Erscheinungen nicht gleichgültig oder teilnahms los. Sie mußte ja schließlich den Vorgängen in Kon nersreuth ihre Aufmerksamkeit zuwenden, da diesel ben nicht bloß das größte Aussehen in ganz Deutsch land und weit darüber hinaus erregten und eine ganze Völkerwanderung in Bewegung setzte, gab es doch Tage, wo 5000 brs 6000 Personen nach Konnersreuth kamen, sondern weil eben viele Besucher mit ihrem Urteile schnell fertig waren. Viele, namentlich gläu

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 03.08.1912
Physical description: 16
, der in dieser gymnastischen Fingerübung eine besondere Fertigkeit zu besitzen scheint, denn ganz stolz läßt er, während er zurückgelehnt in seinem Stuhl liegend durch das Fenster sieht, einen nach dem anderen alle zehn ginger in den Knöcheln knacken, Töne, welche Jeremias ganz nervös machen. — Kaum hat er zum dritten Male seinen kleinen Finger knacken lassen, als Anton eintritt mit einem schönen Hühnerhund au einer Kette und einem Affenpintscher an einem Seile. . „Voila, messieurs! — Es ist gut, Anton, du kannst gehen

," lagt der Sekretär und beehrt die beiden Freunde mit einem gnädigen Nicken. Busmann mit Nr. 203 und Janssen mit Nr. 110 verlassen das Bureau, ganz selig, daß bis jetzt alles so gut abgelaufen ist. Sobald sie draußen sind, sagt Busmann ziemlich laut: „O jemine, was ist dieser Sekretär für ein feiner Mensch, hast du auch gesehen, welche schönen Nägel er hat und welch eine Mechanik in seinen Fingern steckt?" Und lachend fährt er fort: „Und es ist doch nur ein Hundekommissär." „Ssst! Halte dich still

, er kann es noch ganz gut hören," antwortete Jeremias, der mit dem vorgestreckten rechten Arm Nr. 110 sefthält, denn der Hund springt und zieht gewaltig. Das Tier scheint seine wiedergewonnene Freiheit sehr zu schätzen, denn fröhlich bellt es und beschnüffelt jeden Gegenstand, den es an trifft, zum größeren Aerger Janssens, der dadurch gezwungen ist, immer wieder stehen zu bleiben. Der kleine Hund Nr. 203 läuft ruhig neben Busmann her und scheint sich um nichts zu bekümmern. Um nach dem Ausgange zu gelangen, müssen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 10 of 16
Date: 03.06.1937
Physical description: 16
der Neubeitritte war erfreulich groß und sie wird sich rasch erhöhen. Die schmerzhafte Gottesmutter am Seitenaltar Salat mit Speiseessig aus „Essenzin“, extrafein, mild, aromatisch, bekömmlich Und billig. Broschüren, Probefläschchen beim Kaufmann. Nur im blauen Karton m. Kontrollmarke EiiBaffl: uns muß alles klar sein, Hans, ganz klar. Sprich, was ist es?" Hans hat bei ihren Worten den Kopf gesenkt. Nun hebt er die Augen. Ganz nahe ist ihr Gesicht dem seinen. Er sieht, wie sie langsam die Brauen bewegt

. Das tut sie immer, wenn sie über etwas nachdenkt. Unbeweglich aber sind sie, wenn sie spricht. Und ganz plötzlich, wie in einer jähen Aufwallung, nimmt er sie in die Arme und will sie küssen. Da deckt sie mit einem unterdrückten Schrei ihre Hand auf seinen Mund. „Nicht so. Du machst es schon beinahe aus Gewohn heit, Hans." „Wenn man sich gern hat, kann man nie genug kriegen am andern", sagt er schlicht. „Wenn du erst mir gehörst, mir ganz allein!" „Ja", sagt sie leise, „auch ich sehne mich auf den Tag

, wo ich dir alles sein kann. Ich wollte, du könntest in mich hineinsehen, um zu wissen, wie namenlos lieb ich dich habe." Therese spricht die Worte ganz langsam und sie streicht dabei mit leisen Fingern über seine Schläfen, hält dann fein Gesicht fest und küßt ihn auf den Mund. „Nun glaubst du es mir?" Er nickt, immer noch von seligen Schauern überronnen. „Ich liebe dich", spricht sie weiter. „Ich weiß nicht wie. Ich weiß nur, daß ich unendlich glücklich bin, wenn ich so still bei dir stehen kann. Es wird einmal schön wer den, Hans. Sehr schön

. Wenn der Tag sinkt und die Arbeit ruht, dann gehen wir Hand in Hand auf stillen Wegen, zwischen Wiesen und Aeckern. Es wird schön sein im Früh ling, wenn alles blüht, im Sommer, wenn das Korn reift, im Herbst, wenn der Wald in allen Farben leuchtet ..." Sie verstummt und eine verheißungsvolle Stille macht sich zwischen ihnen breit. Wunderbar ist die Nacht, ganz leise Stimmen sind in ihr und hören sich an wie ein seelenleises Flüstern. Schwer hängt der Duft des Flieders in der Luft und zuweilen hört

, wie lieb ich dich habe. Ich könnte alles ertragen. Nur an eine andere darf ich dich nicht verlieren." Ihre Augen schimmern feucht und ihre Hände krumpfen sich zitternd ineinander. „Bitte, bitte, sag mir doch, daß du mich nie verlassen wirst. So sag es doch!" Er nimmt sie in die Arme. „Mach dir doch keine so dummen Gedanken. Du weißt doch, daß ich bisher nur dich und sonst keine gekannt habe. Wozu denn diese Sorgen, wo wir einander bald ganz ge hören werden?" Da lächelt Therese. „Ja, ich glaub

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 12.02.1938
Physical description: 10
HZeter findet feine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 1. Fortsetzung. . Das waren von der Kaserne immerhin mehr als eine Stunde, und immer noch ging Antotn Hübner ganz zufällig hinter dem Ferdinand Jäger her, der intt zwei Kameraden ein ganz gutes Marschternpo vor legte. Ms dann die drei Ulanen vor ihm über die Geleise des Westbahnhofes gingen, die gerade Landstraße zum Kesselstädter Schloß hinauf, da wußte Anton odübner auf einmal, daß er ebenfalls nach Kesselstadt wollte, in du „Mainluft

schob er ihm ein Glas Bier hin. „Weil mir uns ja doch kennen", lachte er, und dann war die Bekanntschaft gemacht. Ganz zufällig, wie Anton Hübner später immer behauptete, denn wer ging als schmucker, junger Ulan nicht in die „Mainluft" nach Kesselstadt tanzen. Nur an jenem Sonntag, da tanzte inerkwürdigerweise der Anton Hübner nicht. Auf einmal trieb es ihn binaus, er wollte lieber ein bißchen laufen, wie er dein Ferdinand Jäger von der 3. Schwadron gesagt hatte. Und weil ja auch der Leutnant

ganz vorne durch das dunkle Grün der Wilhclmsbader Wald. Und da war Anton auch schon in Wilhelmsbad. Er machte einen weiten Bogen um die Anlagen der Wirtschaft. Militärmusik klang von ferne. Es war Infanterie, denn die Ulanen hei, die haben doch ein schnelleres Teinpo, das sind Reiter. Und er merkte gar nicht, daß die langen'Stegbosen bis beinahe zum Knie hinauf grau überstaubt waren. Er war schon vorbei an den Anlagen und stapfte durch den saitdigeu Waldweg, der die Kiefernwaldungen von den Mauern

. Damals mußte er lachen, der Anton Hübner, lieber zwe: Stunden war er gegangen und hatte es kaum gemerkt. Vom nahen Dorf klangen die Schläge der Turmuhr herüber, sieben Schläge waren es. Da ei'|t fick es ihm auf, damals, daß seine langen Ausgehhvsen bis zum Knie herauf bestaubt waren, ganz grau waren sie, und als er sich bückte und seine Hose abklopfte, drangen ihm die Staubwölkchen in die Nase. Ta mußte er niesen und lachen. Und dann war er doch m Bruch köbel, der Anton Hübner, und aß irgendwo heiße

hatte, war über und über mit Staub bedeckt. Das gehörte nun einmal zum Lambewaldfest, so wie die Pfauenfeder in die Hände der Jugendlichen beiderlei Geschlechts, um sich zu necken. Die Stadt war ausgestorben am 15. Juni, denn niemand ließ sich'ö nehmen, dieses Waldfest mit- zumacken. Es wurde gegessen und getrunken, getanzt und gescherzt bis in die Nacht. Anten Hübner hatte wieder „ganz zufällig", unter stützt durch zweistündiges Aufpasser», den Ferdinand Jäger und die Kätha entdeckt, und, da er Urlaub halte, bis zum Wecken

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1938
Physical description: 8
es kriecht ihr so rauf wie Angstgefühl, daß da etwas nicht stiiumen könnt' mit dem Läuten aus dein Dorf. Die Pferde führt sie in den« Stall und vergißt ganz, den Gäulen das Kumt abzunehmen und das Geschirr. Erst mtlß sie wieder raus und must den alten Frieder holen. UiVb als sie dann, mitten auf dem Hof steht und nicht weiß, ob sie erst noch mal zur Franziska hinein soll in die Küche oder gleich hin über zum Kinzigacker, da kommt schon der Frieder durch das Hoftor. Er ist ganz aufgeregt, und schreit

zwischen Deutschland und Rußland, und Oesterreich hat Krieg gegen Serbien. Gegen Frankreich sott's gehen", schreit er dem alteil Frieder in die Ohren, „unb ich muß mit." Es gellt das Schreier: von: Heiner bis in die Stube, wo die Kätha an: Fenster sitzt, ltnd da sinkt sie ganz sacht in sich zusammen und kann nicht mehr denken, als au der: Buben da drinnen bei den, Ulanen. Und sie wimmert leise. •, i Am nächsten Tag, in der Frühe des Soirntags, kommt der Postbote herauf auf beit Mühlenhof und bringt etnett Brief

Anton Hübner. Ganz langsam gehen sie hinüber zu den langen Ställerl und an diesen vorbei zur kleinen Reitbahn. Irgendwo auf den: Kasernenhof steht der Milchwagen der Mühlenhofbäuerin gatlz verlassen, lind vor ihm das Pferd gespannt. Das findet scholl seinen Weg. Mittel: hinein ttt die Wagen der Ulanen ist's getrottet und hat da irgendlvo ein Bündel Hell gefunden oder Stroh und hat nichts gewußt von Krieg und Auf regung. Die Mühlenhofbäuerm aber steht an einem Querbalken gelehnt und vor ihr der Bub

, er muß hiileingehen in die Stllbe, wo die Bäuerin sitzt. Der Kopf der Bällerill liegt auf den: Tisch, »Md der Frieder weiß, Schnrerz ist eirtgezogen bei ihr llnd vielleicht Hader mit dem Geschick, dessen unerbittliche Hand wieder auf bent Mühle »Hof liegt. Ganz leise tritt er zur Bällerill hin ttnb wartet, bis sie aufsehen wird. Und als sich dann ihre Angel: treffen, da kolmnt's leise und streichelnd, aber dennoch fest aus dein Mund des Frieder, des alten Knechts: „Kätha, ich weiß, daß du traurig

vorgerückt sind und wie es für sie kein Zurück gibt da draußen- im Feindesland, und tüte er aber immer wieder att den Mühlenhof denkt, wen»: er seine Gedanke»: fvet hat ttjnb nicht für den schweren Dienst braucht, ttnfr ganz zum Schluß, da steht wieder eine Nachschrift, die ihr Mutter herz froh erschüttert hat. Vorgester»: — so stand da — als die Schwadron angetreten »var, habert sie mich her ausgeholt aus der»» Glied der Unteroffiziere, das am rechten Flügel steht, u»:d »var der Oberst da, tmd

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Alpenländer-Bote
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Page 13 of 20
Date: 07.07.1935
Physical description: 20
und Kästen. Stehendes Wasser wurde lebhaft wellig be wegt, leicht donnerartiges Rollen wurde gehört. Allge mein fiel andertags frühestens die ganz eigenartige Färbung des Firmamentes auf, doch es bleibt eine offene Frage, ob dies im Zusammenhang mit dem Be ben stand. — Die Woche vom 23. bis 30. Juni brachte eine so große Hitze, wie sich ganz alte Leute nicht er innern können, erlebt zu haben. Donnerstad bot den Höhepunkt von 41 Grad Reaumur. Ein Gewrtterregen Freitag abends brachte etwas Abühlung

infolge eines plötzlichen Unwohlseins — auf der fast menschenleeren Dorfftraße vom Rade auf die Straße und zog sich eine schwere Gehirnerschütte rung zu. Uebersaxen. (Hochzeit.) Da hat der Muttkopf gestern und heute etwas zu sehen gehabt! Ganz hoch oben in unserem Dörflein, grad unter dem Muttkops, wohnt der Hanserg. Schon die letzten Tag hats immer gerumpelt und gepumpelt in seinem Haus und der Mutt hats grad verblickt, wie man ganz neue schöne Möbel dem Hanserg ufa bringt. Da ist dem Muttkopf

ein Licht aufgegangen: Lua, lua, der Hanserg hürotet! Gestern ganz früh hat dann der Muttkopf gesehen den Hanserg fortgehen und heute abends ganz, ganz spät, aber der Muttkops hats schon doch gemerkt, ist der Hanserg wieder gekommen mit einem ganzen kleinen nagelneuen Weiblein. Und es hat den alten Muttkopf recht gefreut, daß der Hanserg grad die Kathrina genommen hat; er meint, das gibt ern ganz gutes Paar und sie werden auch ganz gute Freundschaft miteinan der halten, der Muttkopf und das neue Paar

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 23.11.1930
Physical description: 16
Seite 0. Nr. 47. Austausch-Sammelkommando im Turnvereinshaus Innsbruck Nr. 2 gewiesen. Hier müssen wir einige Tage warten, bis alle schriftlichen Arbeiten erledigt sind. Wir haben zwar kleine Beschäftigungen, können uns aber das jetzige Leben in Innsbruck ansehen. Wie ist es so ganz anders als 1914! Damals dieses Wogen und Wälzen durch die Straßen, ununterbrochen den ganzen Tay und tief in die Nacht hinein. Jetzt über rascht es mich jedesmal, wie menschenleer die Straßen, selbst die Maria

, sondern besonders auch von Wien, von dem ihnen so bekann ten, mir freilich ganz fremden „Anstellen". Wie be täubt ging ich von ihnen fort. Ein fo ausgemergeltes Volk kann nicht mehr „durchhalten" Rußland war auch nicht annähernd in diesem Zustande, als es Frie den schloß. In den Gotteshäusern fiel mir auch auf, daß sie recht leer sind. Ich war bei einer — wie mir schien — Kriegsandacht in der Iesuitenkirche. Ich glaube nicht, daß zwei Dutzend Beter waren. 1914 war doch die selbe Kirche bei den Kriegsandachten

zum Erdrücken voll. Sind denn die Menschen alle fort, oder haben sie das Vertrauen verloren. Eigenartiger Begriff vom Gebet. Was mir bei dieser Andacht ganz besonders gefiel und was mein von Verbitterung auch nicht ganz freies Herz sonnig berührte, war das Friedensgebet, das vom Heiligen Vater sei, so sagte man mir. Wie viel Völkerversöhnung liegt darin. Wie klingt es doch ganz anders, so viel katholischer als jenes „blutrün stige" Gebet, das man zu Anfang des Krieges so viel hörte, das man gedruckt

oder nicht. Den Abschied von der Heimat 1914 habe ich beschrieben. Das ging noch leichter. Aber jetzt, da so viel Liebe sprach — nein, da kommt die harte Feder nicht mehr nach. Ich lasse es lieber sein. Es ist ganz unmöglich, so etwas genau so zu beschreiben, wie es war. Ende September. Die erste Hälfte des Oktober weilte ich im Studienstädtchen Brixen. Ich hatte drei Wochen mich zu Hause auf die Examina noch vorbereiten kön nen. Nun legte ich die Prüfungen über die siebte Klasse schriftlich und mündlich ab und machte

, auch die Augenbrauen und Lippen erhielten eine andere Farbe. Ein kurzer, ganz un moderner Promenadeanzug von schwarzer Seide, ein Umschlagetuch und ein Hut mit großem, braunem Schleier, den sie über das Gesicht zog, — alles so ein fach und unmodern, wie es ihr nur zu Gebote stand, — vervollständigte ihre Umwandlung, die sie fraglos vor einem jeglichen Erkennen schützte, falls ihr wirklich einer ihrer Bekannten begegnen sollte. Als sie mit ihrer Verkleidung fertig war, nahm sie aus einem Schubkästchen

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Der Oberländer
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Page 2 of 8
Date: 30.11.1933
Physical description: 8
sie die ganze Pfarrgemeinde in schönster Harmonie mit! Allabendlich war ganz Imst zum bischöflichen Vpell gestellt, ohne je etwas im Eifer nachzulassen. Die Pfarrkirche war immer bis aufs letzte Plätzchen gefüllt. Der hochwürdigfte Prediger verstand es aber auch, das Wort Gottes in einer Weise zu verkünden und zu erklären, daß jedem der Zuhörer wieder einmal so recht Herz und Augen aufgingen für unsere religiösen Pflichten. Trotz der jedesmal eine Stunde dauernden Predigten hieß es allen immer zu früh „Amen

nicht unruhig wirkende Verteilung greller Lichter auf dunklen, prächtig durchgezeichneten Schattenpartieen machen das an sich anspruchs lose Motiv ungemein anziehend. 3. Preis: (Buch .Tirol") .Kappelle auf dem Imster Bergl" (Jos. Egger, stud. Innsbruck). Ein oft geknipstes, immer dankbares Motiv, das aber hier in ganz besonders zarter Stimmung erwischt wurde. Selbst die sonst oft reichlich kit schig wirkende Staffage ist hier glücklich gestellt; dies und die gute Verteilung von Licht und Schatten

, die Vermeidung jeder Effekthascherei bauten ein liebliches, sonniges Bildl auf. Etwas vom Zeitungsschreiben. Man schreibt uns aus Stams, 27. Nov.: Als der .Oberländer" noch die ersten Höslein trug, ermunterte mich der damalige Bezirkhaupt mann Baron Reicher, an dem Blatte tapfer mitzuarbeiten. .Schon aus Lokalpatriotismus." Ich hätte dies auch ohne seinen Rat getan und tat es nun umso lieber und eifriger. Es ist ganz kurios. Jeder möchte in seiner Zeitung viele Neuigkeiten lesen, aber schreiben

wollen nur ganz wenige. Woher soll da der arme, vielgeplagte Schriftleiter den Stoff nehmen? Er kann ihn doch nicht aus dem Finger saugen. Freilich, an genehmes Geschäft ist das Berichterstatten keines ! und wer nicht über eine dicke Haut verfügt, lasse es lieber bleiben. Ich schreibe seit fast vier Jahr zehnten für die Blätter und kann daher über das Korrespondieren ein — leider trauriges Liedlein singen. Schon die Jagd nach den Neuigkeiten ist nicht leicht. Wer einmal in den üblen Ruf

und te nisch blendend herausgear beitetes Motiv. Mit anerkennungspreisen wurden ferner be dacht: „Pfarrkirche Imst" von Josef Egger, Inns bruck, eines er besten Stadtbilder, das dem Be gutachter je unterkam, vorzügliche Verteilung von Licht und Schatten, ein beneidenswerter Himmel, wie er dem Lichtbildner nur ganz selten geboten ist und eine wohldurchdachte, das Tipische der Kleinstadt hervorhebende Komposition. „Von Imst ins Oetztal" von Franz Vaya. Zwei Kinder wandern auf grell besonnter Land straße

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