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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 02.04.1938
Physical description: 8
Pieter findet seine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 8. Fortsetzung Ein Jahr ging und das andere kam, und beugte ganz sacht den Nucken des alten Frieder. Aber draußen auf dem Feld, da war alles m Ordnung, dafür hatten sie gesorgt, die Kätha Hübner und der Frieder, der alte. Da brauchte inan sich nicht zu verstecken, und da hatte inan seine Pflicht getan vorn Morgengrauen bis in die Nacht hinein. Und wenn die Mühlenhofbäuerin ausruhte am Feilster, dann hatte sie sich das Recht zum Ruhen

mußte fertig werden, weil alle bedacht werden mußten. Wieder geht der Blick der Kätha Hübner beiv Weg entlang dem Dorfe zu, und da saugt er sich auf einmal fest an einen grauen, beweglichen Punkt. Warum, weiß sie gar nicht, aber sie muß immer dorthin schauen, wo aus dem Dorf die Wegspuren kommen, denn dort geht einer, das sieht sie deutlich, im grauen Mantel. Unb auf einmal zittern die Hände der Mühlenhofbäuerin und die Augen werden ganz starr, und da weiß sie es, daß dort der Toni kommt, ihr Bub

, der Mühlenhofbauer. Aber schreien kann sie nicht und auch nicht aufstehen. Wenn's die Arbeit war, die hätt sie noch lange bezwun gen, da sind ihre Glieder noch lange stark genug, aber der frohe Schreck, der sich an ihrem Herzen festbeißt, der sie nicht mehr losläßt, der lähmt ihre Glieder. Und ganz still sitzt die Kätha Hübner und beobachtet jeden Schritt, den da draußen der Toni tut. Wie er durch den Schnee stapft, ein Bein vor das andere setzt, und wie er mit jedem Schritt näherkommt. Das greift ans Herz

der starken Bäuerin. Ganz sacht lösen sich Tränen aus den Augen. Was die nur haben, denkt die Bäuerin, weinen, wo sie lachen sollten. Füllen sich mit Tränen, und können deshalb den Tom gar nicht so genau sehen. Dann legt die starke Frau den Kopf weit zurück und dann sieht sie auch den Toni nicht mehr, aber sie fühlt, wie er Schritt um Schritt dem Mühlenhof näherkommt. Ganz still wird's auf einmal da drinnen in bet* Bäue rin Herz, und ganz geduldig wartet sie, bis die Tiste aufgeht, und bis ihr Bub

hereintritt. Sie will Nichts mehr anschaffen heut, sie ivilk auch nichts erzwingen, denkt sie, nur ganz still warten auf das große Glückh ihren Buben wieder zu haben. Nur nicht so hastig werden, sonst köimt sie's vielleicht zerstören, das große Hoffen, und das Geschick könnte zu ihr sagen, nichts kannst du erzwingen, Mühlenhofbäueriin. Was für dich bestimmt ist, wird über dich kommen. Ganz zart ist's geworden im Herzejn der MühleU- hosbäuerin, und es ist ihr so wie vor vielen Jahren, als sie den Buben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.04.1918
Physical description: 16
kürzlich: „eHute ist ein Rollenwechsel ein getreten. I t-a l e n l i e gt 0 b e n, E n gln n d /UN Le n. Im November hätte wem in London versucht, Italiens Kriegsziele herabzudrücken und Englands Ziele dafür umso höher zu schrauben. Auch, italienische Blätter schreiben höhnend über die englischen Niederlagen, wünschen zwar ihren Verbündeten den Sieg, gönnen aber ganz offen den Engländern den kräftigen Denkzettel. In Amerika ' 5 gab der frühere Präsident Taft seiner Enttäu- schung Ausdruck

nicht den Kopf hängen lassen." Ich habe ge-' sagt:. „Da hast du mit deinem Humor leicht ma chen. Du kannst über alles hinauskommen, aber du weißt schon, daß das bei mir ganz anders ist. Ich 'tue viel schwerer als du. Das hast du das letzte Jahr gesehen, wo wir beisammen in Süd tirol gewesen sind, und wenn du nicht bei mir gewesen wärest, weiß ich nicht, wie ich es angefan gen hätte allein. So konnte ich wenigstens mit din noch reden,-wenn es mich recht drückte. Mer wer"weiß, ob Win wieder Zusammenkommen

ich sei so :md täte dir nur so beiläufig zuhorchen und.-es wäre mir gar nicht ganz ernst -damit?.- Das kann ich dir sagen, das ist noch nie svorgckommen undckommt auch nie vor. Ich kann j Sektionschef im Finanzministerium ein Ghm- ! nasialschüler sei, der Armeekommissär der 5. Ar- ! mee ein 22 Jahre alter ehemaliger Schauspieler > eines kleinen Theaters. Referent für das Tele- i graphenwesen sein ein — Handelslehrling, Re ferent für das Kriegsgefangenenwesen ein Ma- | trose

!" Und ich schaute auch. Das war etwas Wunder bares. Die Sonne war hinter unserem Rücken untergegangen und war ganz rot und groß ge worden. Sie leuchtete ganz mild und weich, daß man ganz gut in die Kugel schauen konnte. Uebcr der Sonne schwebten ein paar ganz gol dene Wölklein, aber um die Sonne selber war es vorn und hinten ganz blau, daß man nicht sagen konnte, ob es Himmel oder Berge seien. Weiter herinnen im Lande lag der Bodensee, ganz rot wie mit glühenden Kohlen gefüllt. Die Sonne ging dann hinunter

habe." Das habe ich am nächsten Tage ausgeschrieben auf der Alpe, daß ich es nicht vergessen und im mer wieder Nachlesen kann, we:nr cs mir schwer ist." Nun richtete sich der Soldat auf vom Büchlein und seine dunklen Augen im bleichen Gesichte wa ren feucht. Und er merkte es und ging gleich hin aus, daß ihn etwa Anton nicht so sehe, wenn er erwache. Und er trat vor die Türe hinaus. Drau ßen schneite cs noch immer weiter. Wer trotzden: war alles ganz anders. Die Flocken sielen nickt mehr so trocken, sie waren feucht

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 05.03.1938
Physical description: 12
Vieler findet seine Heimat Vomcm von H. Wilhelm Schraiöt 4. Fortsetzung, Ganz blaß ist er dabei gewesen, der alte Frieder, und die Kätha, die bcm großen, weißgescheuerten Tisch fürs Kaffeetrinken zurechtgemacht hat, die hat ihn erst angesehen, so verwunderlich, und dann muß sie wohl im Auge des alten Frieder den Schreck gelesen haben und die Trauer. Da sind die großen braunen Augen der Kätha noch größer geworden. Dann habe»; sie sich hineingebohrt in seinen Blick, und bann hat die Kätha

auf einmal etivas gewußt, denn sie ist auf den Frieder zugegangen. „Frieder", hat sie gesagt, „du bist so merkivürdig. Frieder, ist etivas passiert? Wo ist der Anton?" Und dann sind dein Frieder die Tränen aus den Augen gesprungen und sind erst ganz langsam die kleinen Furchen, die sich rechts und links von seiner Nase bis nach dem Mund hinziehen, hinuntergeflossen, Immer mehr Tränen sind'6 dann geworden, und er hat die Kätha nicht mehr so richtig sehen können, das ver schwand alles, als war' Novembernebel

." Ganz ernst ist dann der Toni geworden, so als ivenn er was ahnen müßt', und da hat der alte Frieder mit ihm gesprochen. Von der Arbeit auf dem Feld und auf den Wiesen, von den Bauern, die dort das Feld bestellen müssen, daniit die Frucht konnnt und damit inan ernten kann, und daß das aber nur so lange geht, bis ivo einer stirbt. Und das müßt' doch halt so sein, denn immer leben könnt' doch auch der beste Bauer net. „Und siehst, Toni", hat der Frieder dann weiter gesagt, dabei sind ihm die dicken

ge fahren. „'Komm Toni", hat er gesagt, „es ist schon so. Drin nn Mühlenhof ivirst' die Kätzchen dem Mühlenhofbauer in die Hand drücken. Festpacken kann er sie net mehr." Und dann war der Tcinli ganz still und ist an der Hand vom alten Frieder mit ihm ganz langsam zum Mühlenhof zurückgegangen. — Ja, so war es, denkt der Frieder in feinem Bett in der Kammer, als es jetzt zivölf llhr ist in der Nacht. Das war seine schwerste Aufgabe gewesen an dem Tag. Mit dem Toni hinausgehen an die Kiesgrube

aus dem Wege, denn er iveiß, jetzt ist sie da oder dort. Schier unheimlich kommt sie ihm vor, die Kätha Hübner. Nicht nur dem Frieder allein geht das so, sondern allen, die mit ihr zu tun haben. Keine Klage kommt mehr aus dem Munde der Bäuerin. Bleich ist sie, so bleich wie da drinnen der Mühlenhofbauer, aber ivemen hat sie keiner mehr gesehen. Das hatte sich ausgetobt in der Nacht, wo sie ganz allein bei ihrem Anton ge wacht hat. — Hell und fröhlich liegt die Frühlmgssonne über den: Kinzigtal und überm

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 21.05.1938
Physical description: 8
, der doch eigentlich ein Fremder gewesen ist, das weiß sie selbst nicht. Bon der ersten Stunde an aber, wo der Peter seinen Einzug gehalten hat, da ist er auch in ihr Herz hineingefahren und hat sich dort ganz fest niedergelassen. Sie gibt sich keine Rechenschaft, aber seit jenem Sonn tag, da meint sie in ihm den zukünftigen Bauern, vom Mühlenhof zu sehen. Das war vor einem Jahr, als sie mit dem Jungen durch die Kornfelder des Hofes ging, die gelb und schnittreif standen, da hatte der Peter gesagt

: „Nun kann er bald wieder ernten, der Mühlenhvf, geil?" — So ganz zart klang das aus dem Munde des Buben, wie sie ihn immer noch nennt, unb ganz leise hat sich seine Hand in die ihre geschoben. Da hat sie diese Hand festgehalten, bis sie wieder auf dem Mühlenhvf waren. Bis heute hat sie die Hand voll dem Buben, der so fest in ihrem Herzen wur zelt, nicht mehr losgelassen. Heute aber steht es fest bei ihr, diese Hand wird sie auch nicht wieder los- lassen, und den Buben, den sie zu einem rechten Bauer erzogen

der Bäuerin ins Ge sicht, die ihm gegenüber Platz, nimmt, und bn sieht er, daß auch über ihr Gesicht eine große Freude sich legt. „Na ja, Frieder, es ist ja auch des Buben wegen da droben, warum ich noch einmal herüberkomme." „Ist schon gut", lacht der Frieder in seinen grauen Bart, „es dreht sich ja alles um den Buben." „An deinem Lachen aber merk ich, Frieder, daß dir's recht ist." „Ei, warum denn net?" Und plötzlich ist der alte Frieder ganz ernst. „Ist der net unsere Zukunft

?" „Ja, das ist er. — Hat er immer so lang Licht, der Bub oben?" < „Ja, das hat er. Bis in die Nacht hinein. Und manchmal geht's erst aus, wenn die Sonnenstrahlen gegen das Fenster stehen. Den laß nur machen, Kätha, der hat sich nämlich Bücher angeschafft. Ich kenn ja da net viel davon. Manchmal hiat er sie sich mit- gebracht aus der Stadt, und viele hat er auch von der — von der Rena kriegt. Und da lernt er nun daraus." Der Mühlenhofbäuerin Blick ist beinahe böse gewor den, so daß der Frieder ganz erschrocken ist und meint

, das Miß er ganz genau, aber das' geht vorüber, denkt er. „Bist eifersüchtig auf die Rena, Mühlenhofbäuerin! Denkst du, das kannst du rauswischen aus dem Leben vom Peter? Weißt, einmal wirst den Buben nach dem Herrenhof ziehen lassen müssen." Da senkt die Kätha Hübner den Kopf schwer auf ihre Arme, die auf dem Tisch liegen, und weint, daß es dem Frieder ganz angst wird, und durch die Tränen hindurch schreit sie auf: „Ich will den Buben aber net mehr hergeben. Hab ich sie net alle hergeben müssen, erst

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 29.10.1938
Physical description: 4
sein wird, dann wird Deutschland über ein ganz einzigartiges Netz von Was serstraßen verfügen, das alle großen Strö me miteinander verbindet. Die Frage der ungarischen Minderheit in der Tschechoslowakei hat bisher noch keine Lösung erfahren. Nach dem Abbruch der Verhandlungen ließ Prag in Budapest einen neuen Vorschlag überreichen, den die ungarische Regierung jedoch als unannehm bar bezeichnete, da er den völkischen Grenzen nicht enspreche. Am Montag überreichte der ungarische Gesandte in Prag den ungari schen Gegenvorschlag

. Der Fall Hankaus wurde kn ganz Iapan als Fest gefeiert. e.z. Die Hitlerjugend und ihr Werk. Welch große Bedeutung der Hitlerju gend zukommt, erkennt man am besten an der Art ihres Einbaues in die Partei und dem Erziehungsauftrag, den der Führer ihr übergeben hat. Seit dem ersten Reichs parteitag in Weimar 1926 ist ihr Name „Hitlerjugend" zum Symbol ihres Kamp fes geworden. Seither ist sie mit 8 V 2 Mil lionen Mitgliedern zur größten Iugendor- ganisation der Welt herangewachsen. Die Entwicklung

? Die sind noch alle ganz gemütlich hier." „Ja, aber, Anton, es war doch solch ein Lärm diese Nacht draußen?" „Haben die Demoiselle das auch ge hört? Dem General sein bestes Pferd hat nämlich Kolik gekriegt. Da hat er sich furchtbar drüber aufgeregt. Die ganze Nacht hat er gewacht bei dem Tier und einen Boten zum Städtchen geschickt, wo sein Regimentsarzt in Quartier liegt. Er muß dem Tier ein guter Herr sein, das muß man sagen." Anton ging nach oben, dem General sein zweites Frühstück aufs Zimmer zu brin gen, Sabine

dann die Treppe hinab. Sabine ging lang sam, nachdenklich zum Großvater. Sie war heute nicht so ganz bei der Sache, und der alte Herr mußte sie mehr mals zum Aufpafsm ermahnen. Aber in Großvaters Stube war es auch zu drückend warm heute. Dabei standen die Fenster wie immer weit offen. Wie die dicke blaue Fliege immer auf und ab summte an der Scheibe! Wie kerzengerade und blödsinnig dumm die kleinen roten Bauern da unten auf dem Schachbrett sie anstarrten. Da hörte sie scharfe Kommandos im Hof

. Hm — aber der Haken war der, daß jetzt die Dinge ganz, ganz anders lagen. Denn Napoleon hatte sich doch eben Preußen gegenüber nicht edel benommen. Den konnte sie also als Feind nicht achten. Nun ja, aber feine Armee, seine Offiziere? War es für die nicht ganz allein ausschlag gebend, was sie persönlich bedeuteten, rem als Mensch, als Individuum? Konnten sie dafür, daß sie Franzosen waren, daß sie diesem Kaiser gerade dienst bar waren? Sabine grübelte und grübelte darüber nach und konnte nicht zur Ruhe kommen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 03.08.1912
Physical description: 16
, der in dieser gymnastischen Fingerübung eine besondere Fertigkeit zu besitzen scheint, denn ganz stolz läßt er, während er zurückgelehnt in seinem Stuhl liegend durch das Fenster sieht, einen nach dem anderen alle zehn ginger in den Knöcheln knacken, Töne, welche Jeremias ganz nervös machen. — Kaum hat er zum dritten Male seinen kleinen Finger knacken lassen, als Anton eintritt mit einem schönen Hühnerhund au einer Kette und einem Affenpintscher an einem Seile. . „Voila, messieurs! — Es ist gut, Anton, du kannst gehen

," lagt der Sekretär und beehrt die beiden Freunde mit einem gnädigen Nicken. Busmann mit Nr. 203 und Janssen mit Nr. 110 verlassen das Bureau, ganz selig, daß bis jetzt alles so gut abgelaufen ist. Sobald sie draußen sind, sagt Busmann ziemlich laut: „O jemine, was ist dieser Sekretär für ein feiner Mensch, hast du auch gesehen, welche schönen Nägel er hat und welch eine Mechanik in seinen Fingern steckt?" Und lachend fährt er fort: „Und es ist doch nur ein Hundekommissär." „Ssst! Halte dich still

, er kann es noch ganz gut hören," antwortete Jeremias, der mit dem vorgestreckten rechten Arm Nr. 110 sefthält, denn der Hund springt und zieht gewaltig. Das Tier scheint seine wiedergewonnene Freiheit sehr zu schätzen, denn fröhlich bellt es und beschnüffelt jeden Gegenstand, den es an trifft, zum größeren Aerger Janssens, der dadurch gezwungen ist, immer wieder stehen zu bleiben. Der kleine Hund Nr. 203 läuft ruhig neben Busmann her und scheint sich um nichts zu bekümmern. Um nach dem Ausgange zu gelangen, müssen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 12.02.1938
Physical description: 10
HZeter findet feine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 1. Fortsetzung. . Das waren von der Kaserne immerhin mehr als eine Stunde, und immer noch ging Antotn Hübner ganz zufällig hinter dem Ferdinand Jäger her, der intt zwei Kameraden ein ganz gutes Marschternpo vor legte. Ms dann die drei Ulanen vor ihm über die Geleise des Westbahnhofes gingen, die gerade Landstraße zum Kesselstädter Schloß hinauf, da wußte Anton odübner auf einmal, daß er ebenfalls nach Kesselstadt wollte, in du „Mainluft

schob er ihm ein Glas Bier hin. „Weil mir uns ja doch kennen", lachte er, und dann war die Bekanntschaft gemacht. Ganz zufällig, wie Anton Hübner später immer behauptete, denn wer ging als schmucker, junger Ulan nicht in die „Mainluft" nach Kesselstadt tanzen. Nur an jenem Sonntag, da tanzte inerkwürdigerweise der Anton Hübner nicht. Auf einmal trieb es ihn binaus, er wollte lieber ein bißchen laufen, wie er dein Ferdinand Jäger von der 3. Schwadron gesagt hatte. Und weil ja auch der Leutnant

ganz vorne durch das dunkle Grün der Wilhclmsbader Wald. Und da war Anton auch schon in Wilhelmsbad. Er machte einen weiten Bogen um die Anlagen der Wirtschaft. Militärmusik klang von ferne. Es war Infanterie, denn die Ulanen hei, die haben doch ein schnelleres Teinpo, das sind Reiter. Und er merkte gar nicht, daß die langen'Stegbosen bis beinahe zum Knie hinauf grau überstaubt waren. Er war schon vorbei an den Anlagen und stapfte durch den saitdigeu Waldweg, der die Kiefernwaldungen von den Mauern

. Damals mußte er lachen, der Anton Hübner, lieber zwe: Stunden war er gegangen und hatte es kaum gemerkt. Vom nahen Dorf klangen die Schläge der Turmuhr herüber, sieben Schläge waren es. Da ei'|t fick es ihm auf, damals, daß seine langen Ausgehhvsen bis zum Knie herauf bestaubt waren, ganz grau waren sie, und als er sich bückte und seine Hose abklopfte, drangen ihm die Staubwölkchen in die Nase. Ta mußte er niesen und lachen. Und dann war er doch m Bruch köbel, der Anton Hübner, und aß irgendwo heiße

hatte, war über und über mit Staub bedeckt. Das gehörte nun einmal zum Lambewaldfest, so wie die Pfauenfeder in die Hände der Jugendlichen beiderlei Geschlechts, um sich zu necken. Die Stadt war ausgestorben am 15. Juni, denn niemand ließ sich'ö nehmen, dieses Waldfest mit- zumacken. Es wurde gegessen und getrunken, getanzt und gescherzt bis in die Nacht. Anten Hübner hatte wieder „ganz zufällig", unter stützt durch zweistündiges Aufpasser», den Ferdinand Jäger und die Kätha entdeckt, und, da er Urlaub halte, bis zum Wecken

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1938
Physical description: 8
es kriecht ihr so rauf wie Angstgefühl, daß da etwas nicht stiiumen könnt' mit dem Läuten aus dein Dorf. Die Pferde führt sie in den« Stall und vergißt ganz, den Gäulen das Kumt abzunehmen und das Geschirr. Erst mtlß sie wieder raus und must den alten Frieder holen. UiVb als sie dann, mitten auf dem Hof steht und nicht weiß, ob sie erst noch mal zur Franziska hinein soll in die Küche oder gleich hin über zum Kinzigacker, da kommt schon der Frieder durch das Hoftor. Er ist ganz aufgeregt, und schreit

zwischen Deutschland und Rußland, und Oesterreich hat Krieg gegen Serbien. Gegen Frankreich sott's gehen", schreit er dem alteil Frieder in die Ohren, „unb ich muß mit." Es gellt das Schreier: von: Heiner bis in die Stube, wo die Kätha an: Fenster sitzt, ltnd da sinkt sie ganz sacht in sich zusammen und kann nicht mehr denken, als au der: Buben da drinnen bei den, Ulanen. Und sie wimmert leise. •, i Am nächsten Tag, in der Frühe des Soirntags, kommt der Postbote herauf auf beit Mühlenhof und bringt etnett Brief

Anton Hübner. Ganz langsam gehen sie hinüber zu den langen Ställerl und an diesen vorbei zur kleinen Reitbahn. Irgendwo auf den: Kasernenhof steht der Milchwagen der Mühlenhofbäuerin gatlz verlassen, lind vor ihm das Pferd gespannt. Das findet scholl seinen Weg. Mittel: hinein ttt die Wagen der Ulanen ist's getrottet und hat da irgendlvo ein Bündel Hell gefunden oder Stroh und hat nichts gewußt von Krieg und Auf regung. Die Mühlenhofbäuerm aber steht an einem Querbalken gelehnt und vor ihr der Bub

, er muß hiileingehen in die Stllbe, wo die Bäuerin sitzt. Der Kopf der Bällerill liegt auf den: Tisch, »Md der Frieder weiß, Schnrerz ist eirtgezogen bei ihr llnd vielleicht Hader mit dem Geschick, dessen unerbittliche Hand wieder auf bent Mühle »Hof liegt. Ganz leise tritt er zur Bällerill hin ttnb wartet, bis sie aufsehen wird. Und als sich dann ihre Angel: treffen, da kolmnt's leise und streichelnd, aber dennoch fest aus dein Mund des Frieder, des alten Knechts: „Kätha, ich weiß, daß du traurig

vorgerückt sind und wie es für sie kein Zurück gibt da draußen- im Feindesland, und tüte er aber immer wieder att den Mühlenhof denkt, wen»: er seine Gedanke»: fvet hat ttjnb nicht für den schweren Dienst braucht, ttnfr ganz zum Schluß, da steht wieder eine Nachschrift, die ihr Mutter herz froh erschüttert hat. Vorgester»: — so stand da — als die Schwadron angetreten »var, habert sie mich her ausgeholt aus der»» Glied der Unteroffiziere, das am rechten Flügel steht, u»:d »var der Oberst da, tmd

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 23.11.1930
Physical description: 16
Seite 0. Nr. 47. Austausch-Sammelkommando im Turnvereinshaus Innsbruck Nr. 2 gewiesen. Hier müssen wir einige Tage warten, bis alle schriftlichen Arbeiten erledigt sind. Wir haben zwar kleine Beschäftigungen, können uns aber das jetzige Leben in Innsbruck ansehen. Wie ist es so ganz anders als 1914! Damals dieses Wogen und Wälzen durch die Straßen, ununterbrochen den ganzen Tay und tief in die Nacht hinein. Jetzt über rascht es mich jedesmal, wie menschenleer die Straßen, selbst die Maria

, sondern besonders auch von Wien, von dem ihnen so bekann ten, mir freilich ganz fremden „Anstellen". Wie be täubt ging ich von ihnen fort. Ein fo ausgemergeltes Volk kann nicht mehr „durchhalten" Rußland war auch nicht annähernd in diesem Zustande, als es Frie den schloß. In den Gotteshäusern fiel mir auch auf, daß sie recht leer sind. Ich war bei einer — wie mir schien — Kriegsandacht in der Iesuitenkirche. Ich glaube nicht, daß zwei Dutzend Beter waren. 1914 war doch die selbe Kirche bei den Kriegsandachten

zum Erdrücken voll. Sind denn die Menschen alle fort, oder haben sie das Vertrauen verloren. Eigenartiger Begriff vom Gebet. Was mir bei dieser Andacht ganz besonders gefiel und was mein von Verbitterung auch nicht ganz freies Herz sonnig berührte, war das Friedensgebet, das vom Heiligen Vater sei, so sagte man mir. Wie viel Völkerversöhnung liegt darin. Wie klingt es doch ganz anders, so viel katholischer als jenes „blutrün stige" Gebet, das man zu Anfang des Krieges so viel hörte, das man gedruckt

oder nicht. Den Abschied von der Heimat 1914 habe ich beschrieben. Das ging noch leichter. Aber jetzt, da so viel Liebe sprach — nein, da kommt die harte Feder nicht mehr nach. Ich lasse es lieber sein. Es ist ganz unmöglich, so etwas genau so zu beschreiben, wie es war. Ende September. Die erste Hälfte des Oktober weilte ich im Studienstädtchen Brixen. Ich hatte drei Wochen mich zu Hause auf die Examina noch vorbereiten kön nen. Nun legte ich die Prüfungen über die siebte Klasse schriftlich und mündlich ab und machte

, auch die Augenbrauen und Lippen erhielten eine andere Farbe. Ein kurzer, ganz un moderner Promenadeanzug von schwarzer Seide, ein Umschlagetuch und ein Hut mit großem, braunem Schleier, den sie über das Gesicht zog, — alles so ein fach und unmodern, wie es ihr nur zu Gebote stand, — vervollständigte ihre Umwandlung, die sie fraglos vor einem jeglichen Erkennen schützte, falls ihr wirklich einer ihrer Bekannten begegnen sollte. Als sie mit ihrer Verkleidung fertig war, nahm sie aus einem Schubkästchen

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Der Oberländer
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Page 2 of 8
Date: 30.11.1933
Physical description: 8
sie die ganze Pfarrgemeinde in schönster Harmonie mit! Allabendlich war ganz Imst zum bischöflichen Vpell gestellt, ohne je etwas im Eifer nachzulassen. Die Pfarrkirche war immer bis aufs letzte Plätzchen gefüllt. Der hochwürdigfte Prediger verstand es aber auch, das Wort Gottes in einer Weise zu verkünden und zu erklären, daß jedem der Zuhörer wieder einmal so recht Herz und Augen aufgingen für unsere religiösen Pflichten. Trotz der jedesmal eine Stunde dauernden Predigten hieß es allen immer zu früh „Amen

nicht unruhig wirkende Verteilung greller Lichter auf dunklen, prächtig durchgezeichneten Schattenpartieen machen das an sich anspruchs lose Motiv ungemein anziehend. 3. Preis: (Buch .Tirol") .Kappelle auf dem Imster Bergl" (Jos. Egger, stud. Innsbruck). Ein oft geknipstes, immer dankbares Motiv, das aber hier in ganz besonders zarter Stimmung erwischt wurde. Selbst die sonst oft reichlich kit schig wirkende Staffage ist hier glücklich gestellt; dies und die gute Verteilung von Licht und Schatten

, die Vermeidung jeder Effekthascherei bauten ein liebliches, sonniges Bildl auf. Etwas vom Zeitungsschreiben. Man schreibt uns aus Stams, 27. Nov.: Als der .Oberländer" noch die ersten Höslein trug, ermunterte mich der damalige Bezirkhaupt mann Baron Reicher, an dem Blatte tapfer mitzuarbeiten. .Schon aus Lokalpatriotismus." Ich hätte dies auch ohne seinen Rat getan und tat es nun umso lieber und eifriger. Es ist ganz kurios. Jeder möchte in seiner Zeitung viele Neuigkeiten lesen, aber schreiben

wollen nur ganz wenige. Woher soll da der arme, vielgeplagte Schriftleiter den Stoff nehmen? Er kann ihn doch nicht aus dem Finger saugen. Freilich, an genehmes Geschäft ist das Berichterstatten keines ! und wer nicht über eine dicke Haut verfügt, lasse es lieber bleiben. Ich schreibe seit fast vier Jahr zehnten für die Blätter und kann daher über das Korrespondieren ein — leider trauriges Liedlein singen. Schon die Jagd nach den Neuigkeiten ist nicht leicht. Wer einmal in den üblen Ruf

und te nisch blendend herausgear beitetes Motiv. Mit anerkennungspreisen wurden ferner be dacht: „Pfarrkirche Imst" von Josef Egger, Inns bruck, eines er besten Stadtbilder, das dem Be gutachter je unterkam, vorzügliche Verteilung von Licht und Schatten, ein beneidenswerter Himmel, wie er dem Lichtbildner nur ganz selten geboten ist und eine wohldurchdachte, das Tipische der Kleinstadt hervorhebende Komposition. „Von Imst ins Oetztal" von Franz Vaya. Zwei Kinder wandern auf grell besonnter Land straße

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.10.1933
Physical description: 8
, in die Katorga sperren, die sich quälen und demütigen Ließen, weil sie den Zarismus wie die Hölle haßten und ihr Leben dasür einsetzten, ihn zu stürzen. Heute gibt es aber auch ganz andere russische Emigranten. Das sind die Ari stokraten und die hohen Offiziere, die Spitzen des Beamten tums und der Großbourgeoisie unter Nikolaus II. Nutz nießer einer ebenso bestechlichen wie grausamen Despotie, für die im Rußland der Sowjets kein Platz mehr war. Mit ihren Juwelen und ihrem Haß gegen die Arbeiter ließen

er zu ihr! Zu ihr, die draußen in der Sonne ging und sich die ersten Veilchen pflückte. Die frisch und froh war, die ihm so unentbehrlich war. Die ihm halbe Nächte opferte, damit seine Forschungen besonders pasch gefördert wurden! — Zu ihr, die mit Augen nach ihr .sah, nach der Kranken, in denen Hohn und Spott und Freude und Triumph zu lesen stand. Ganz heimlich nur, ganz ^versteckt. Doch ihr fühlbar, mochte der Mund des Mäd chens auch besorgte und mitfühlende Worte sprechen. In diesen Augen stand das Böse. Nie

zu erklären; aber sie sagte sich nun seit Wochen ine inem fort: in diesen Augen wohnt das Böse. — Und dieses Böse fühlte sie täglich. — Das war es auch, weshalb sie sich heute zu des Gatten Reisevorschlag so zustimmend entschied. Er hatte recht, noch vor nicht allzu ferner Zeit hatte sie sich dagegen gesträubt, von hier sortzugehen. Ganz unfaßbar erschien es ihr. Sie von hier fort? Anton ganz und gar dem Einfluß dieses Mädchens überlassend? Nein! —- Und nun. Nun war anders. Jetzt war der Trieb

Mitteilungen brachten ihr heute die zweite unangenehme Ueberraschung. „Das ist allerdings sonderbar." „Sehr sogar! — Aber wissen Sie, es ist mir im Gründe ganz lieb. Einesteils hat meine Frau ein einem solchen Bade alles, was ihr zur Heilung Dienen kann, und woran eine Kranke glaubt, wovon sie sich Heilung verspricht, das hilft ja auch in vielen Fällen. Ich nehme an, daß es doch ein gesunder Lebenswille ist, der sich da bei meiner Frau regt. Deshalb freue ich mich also über ihren Wunsch

. Ja, und gleichzeitig — ich bin nun mal selbstsüchtig —. fände ich andernseits während ihrer Abwesenheit hier mehr Rühe, mich meinen Forschungen zu widmen. Jetzt muß ich mich immer zersplittern." „Kranke sind anspruchsvoll. Herr Professor." „Da haben Sie recht." „Sie dürfen aber Ihre Forschungen nicht vernach lässigen." „Da haben Sie noch viel mehr recht. Was kann ich aber jetzt dafür! Der Doktor steckt mich mit seinen Sorgen an. Man denkt, man grübelt. Und kommt aus dem ge wohnten Arbeitsgang ganz heraus

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 08.02.1937
Physical description: 6
war, da war es ihm gewe- en, als stünde Else Römhild vor ihm und j nit ihr — seine frische, frohe Jugend. Er schnippte mit seinem Spazierstöckchen iurch die Luft. Unsinn! Wer A gesagt hatte, mußte auch tz sagen. Onkel Schröder hatte ganz recht, das war eine vorübergehende Krise, sie vird Vorbeigehen. Er stieg die Treppe zum Kontor der Ba variagesellschaft hinaus. „Ist der Herr Gene raldirektor zu sprechen?" „Ist verreist, kommt erst am Vierzehnten zurück." „Donnerwetter. Dann möchte ich Herrn Direktor Windhuber

und hatte ein versonnenes Gesicht. Sie war in den Zeitungen beim Kontrollieren der Inserate zufällig auf eine Anzeige gestoßen: „Die Verlobung ihrer einzigen Tochter Lizzi mit Herrn Regierungsbausührer Anton Drewitz beehren sich anzuzeigen Christian Walther, in Firma Walther und Reinhard, Kohlen en gros, und Frau." Sie hätte vielleicht über diese Anzeige gelacht, die so merkwürdig eine Familien sache mit einer Geschästsreklame verband, wenn sie nicht den Namen gelesen hätte. Auch sie hatte ganz gewiß nicht an Anton

gedacht in diesen Tagen des Tumultes. Im Gegenteil, wenn einmal ganz verstohlen ein blonder junger Kops mit lachenden Augen, so wie sie Anton gehabt, vor ihren Augen aufstieg und eine alte Wunde zu schmerzen begann, dann hatte sie energisch den Kopf geschüttelt und sich selbst gezwungen, an je nen Anton Drewitz zu denken, den sie in Garmisch wiedergesehen. Trotzdem hatte sie manchmal über ihn nachgegrübelt. Was war wohl geworden? Er sollte ja auch in Ham burg sein? Sie wußte

die Meldung. Das war gut! Jetzt etwas Geschäftliches, das die dummen Gedanken verscheuchte. „Ich lasse bitten." Anton Drewitz hatte sich inzwischen über legt, daß der Zufall eigentlich günstig war. Mit der Generalsekretärin, hoffentlich einem netten Mädel, würde er schon fertig werden. Er war sich ja seiner Wirkung auf Frauen bewußt. Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, gnädiges Fräulein. Er dachte, „gnädiges <da6 'Wettet Innsbruck, 8. Februar. Trüb. Ganz be- wölkt. Heute mittags 5 Grad. Wien

, 8. Februar. Das Wetter war gestern in ganz Oesterreich sonnig und mild, die Temperaturen in den meisten Talorten plus 5 Grad. Heute früh war das ganze Bundes-« gebiet wieder eingetrübt, die Temperaturen lagen um 0 Grad. Die Kontinentalluft in westöstlicher Richtung mit rasch zunehmender Druckänderung macht das Wetter meist ver änderlich. — Vorhersage: Vorwiegend trüb, zeitweise Niederschläge. Neuerlicher Temperaturanstieg. München, 8. Februar. Vorhersag er Fortdauer des Westwetters. Zunächst noch mild

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 12
Date: 21.03.1935
Physical description: 12
„T i t r T ^ t 53 r r c x jt £ t H w g‘ GM- 8. Sb?. r-, Vderinntai. Heiligkreuz bei Sölden. (Großer Lawinen- schaden.) Da wir im Februar doch nicht ganz einge schneit oder von den Lawinen verschüttet worden sind, wollen wir auch wieder was hören lassen. Freilich, so manchem ist es damals bange geworden um sein Haus. Sehr bedroht war das Haus des Siegfried Gstrein, Hasel bund, am 4. Februar, Haus und Stall des Martin Gstrein am 16. Februar und die Häuser des Fidel Neinstadler und Eduard Fiegl

die Abschaffung der Grundsteuerstaffelung kritisiert. Stams, am 17. März. (E l t e r n v e r s a m m l u n g.) Etwas ganz Feines gab es heute im großen Tafelzimmer des Stiftes zu hören. Die Aufmachung, auf die manche Leute mehr als notwendig geben, war freilich bescheiden. Ein paar schöne Lieder unseres Männerchores und etliche schlichte Begrüßungsworte des Ortspfarrers ?. Kassian. Der tiefe Eindruck, den die Rede des Hrn. Schulrates Leo Gutmann aus Innsbruck machte, sollte durch keine über flüssigen Zieraten

. Gott sei ihr über großer Lohn für ihr opferwilliges Wirken! Mattel l. O. (U n g l ü ck b e i m S p r e n g e n.) Am 11. März vormittags wollte der Vorarbeiter beim Tauern tal-Güterwegbau bei Gruben in der Seinitz, Hans Steiner vom Markte, genannt Gimperhans, Eisenhändler und Hei matwehrkommandant von Matrei in Osttirol, einen nicht explodierten Schuß aus dem Bohrloche entfernen. Dabei kam es zu einer Explosion, die ihn schwer verletzte. Ein Auge ist ganz verloren, das andere in großer Gefahr

. Auch das Gesicht, die Brust und die Hände sind arg zugerichtet. Ein Finger wurde ihm ganz, ein anderer teilweise weg gerissen. Oer Verletzte wurde vom Bauleiter Ingenieur Papsch mit Auto in die Augenklinik Klagenfurt überführt. Der Mann, der 6 Minuten tot war. Letzte Woche war zu lesen, daß ein Mann im Kran kenhaus von Birmingham (England), der im Laufe einer Operation gestorben zu sein schien, nach einiger Zeit wieder ins Leben zurückgerufen werden konnte. John Peckering ist ein Mann von 38 Jahren. Er wurde

eine neue Adre nalin-Einspritzung direkt am Herzen vor. Eine Minute lang keine Reaktion. 35. Minute: Nach fünf Minuten völliger Leblosigkeit beginnt das Herz wieder zu zucken. Zuerst fühle ich unter meinen Fingern nur ein leichtes Zittern des Herzmuskels. Ganz langsam wird daraus ein Schlagen. Am Anfang ist es unendlich schwach. Sehr schnell aber erreichen die Schläge eine Geschwindigkeit von 120 in der Minute. Meine Assistenten trauen ihren Augen nicht. Sobald der Herzschlag wieder hergestellt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 09.07.1920
Physical description: 8
wird sich den Namen Sepp Oppenauer gut merken, wenn es gilt, bei kommenden Wahlen einem Streber den Garaus zu machen. Auf der Suche nach Waffen. Unsere löbliche Landesregierung, die vor gar nicht langer Zeit zur Rechtfertigung der Bauernbewaffnung durch ihre Zeitungen darauf Hinweisen ließ, daß jeder Tiroler zum Waffentragen berechtigt sei, ist seit der Gründung der Arbeiterwehren ganz nervös geworden. Auf einmal findet sie es ganz und gar nicht in der Ordnung, daß jeder Mann, wenn schon keine Milch

und kein Fleisch, so doch wenig stens seinen Stutzen und ein paar Handgranaten dazu hat. Obwohl Stutzen und Mausergewehre draußen in Bauernstuben und Hausflur ganz offen hängen, schert sich darum die Landes regierung nicht im geringsten. Ganz anders aber dort, wo Arbeiter, Sozialdemokraten, wohnen. Dorthin schickt sie ihre Spürhunde, die spitzeln und in Alllvesenheit des Mannes Frauen und Kinder ausfratscheln, ob Waffen in der Woh nung sind und ähnliche Dinge mehr. Bis jetzt rst es der hohen Landesregierung

hier die, verschiedensten Gerüchte. ]• Schreckliches Wüten der Maul- und Klauenseuche tu llusfern. Von dort schreibt man uns: Im Bezirk Aus-, fern wütet heuer die Maul- und Klauenseuche in ganz schrecklicher Weise. Das ganze Aech- und Tannheimertal ist verseucht, auf allen Alpen fordert di« Seuche Opfers Die Folgen sind sehr schwere. Allein aus dem Tann-, heimertale sind schon gegen 20 Stück Vieh gefallen. Im Schwarzwaffertale sollen einzelnen kranken Tieren ganz^ Stücke vom Maul weghangen. Aber auch die Milch

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Der Oberländer
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Page 4 of 8
Date: 22.02.1929
Physical description: 8
, Gendarmerie, Finanzbeamte usw., sogar aus dem Oetztale waren mehrere Gastwirte und sonstige Bekannte erschienen. — Weiters starb in Imst am 18. Feber Anton Wörz, vulgo Pitztaler Schneider, im 78. Lebensjahre. Mit ihm ist wieder ein altes Imster Original von hinnen gegangen. Er hing mit Leib und Seele bei der Feuerwehr, war seinerzeit auch ein eifriges Mitglied der Musik kapelle. ganz besonders aber ein richtiger Foaß- nachtler mit witzigen Einfällen und gutem Ge schmack für Kostüme und Trachten

um die Fortbildung des musikalischen Lebens in Imst ganz besonders betonte und Herrn Thurner davon in Kenntnis setzte, daß ihn der Musikausschuß in vollster Anerkennung und Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenmitgliede und Ehrenkapell meister ernannte. Leider konnte der Obmann dem Scheidenden das Ehrendiplom nicht bei dieser solennen Gelegenheit überreichen, weil sich die Fertigstellung desselben verzögerte. Dies soll aber in Thurners neuem, eigenen Heim mit ent sprechendem Klang feierlich nachgeholt

! — H. G. — (Eisenbahnbetriebsstörung.) Am Sonntag, den 17. Februar mußte der um 15'10" von Imst gegen Innsbruck abgehende Schnellzug ca 3 / 4 Stunden am Bahnhofe in Imst stehen bleiben, weil angeblich zwischen Imst und Roppen die elektrische Leitung nicht funktioniert habe. Von anderer Seite hörte man wieder, ein herab gefallener Stein hätte den auf der Maschine an gebrachten Bügel beschädigt. Was eigentlich für eine Ursache der Störung war, weiß man nicht bestimmt, nur eines weiß man ganz genau, daß der Bahnhofrestaurateurin Elise Mair

, solche Störungen ab und zu ganz willkommen wären. Nassereith. (Brand in der Volksschule). Am 15. Februar um die Mittagszeit brach in der 2. Volkschulklasse Feuer aus, welches noch recht zeitig durch die Schulschwester Philippine Weiß kopf bemerkt und gelöscht werden konnte. Das Feuer entstand durch Einlegen von Holz zum Trocknen in den Heizraum des Ofens und kam sowohl dieses infolge der Ofenhitze als auch schon der Fußboden vor der Heizung des Ofens zu brennen. Der Schaden beträgt ca. 30 8. Die Feuerwehr

einmündet und unübersichtlich ist, daher leicht durch ein un verhofft verkehrendes Auto ein noch größeres Unglück passieren könnte. Diesbezüglich werden vom Bürgermeister Falbesoner geeignete Maß nahmen getroffen werden. Oetz. (Ehrlich währt am längsten.) Dem hiesiger Kleinbauern Anton Gstrein kam um die Weihnachtszeit 1928 ein Schlitten abhanden, der nun „ganz zufällig" im Stadel des Bauern Emil Fritz vom Bestohlenen selbst und noch einer uniformierten Person gesunden wurde. Fritz stellt

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Tiroler Post
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Page 9 of 10
Date: 27.01.1900
Physical description: 10
haben müsste, ist ganz selbstverständlich. Wohin käme das Familienleben, wohin käme das schwacheWeib, wenn es einstzu einem Zukunfts staat käme? Hat doch schon jetzt so mancher rothe Familienvater weniger Rücksicht auf sein Weib, als auf einen Dienstboten; für letzteren müsste er den Lebensunterhalt besorgen, das Weib ist fast schutzlos. — Ein solcher Fall hat hier den Unwillen der Bevölkerung erregt. Der Eisenbahner K. lebt hier seit 5 Monaten von seiner Frau und drei Kindern getrennt und lässt sie trotz

von dort und Umgebung, betreffs Organisation von einheitlichem Milchverkauf, war sehr gut besucht. Herr Raiffeisencassagründer Rädler von Wolfurt referierte in klarer und sachlicher Weise über die Verhältnisse in der Landwirtschaft. — Redner schien ganz durchdrungen zu sein von den Zuständen in derselben. — Er wies darauf hin, wie in den letzten Jahren die Preise der ver schiedenen Producte, — dann des Bodens und ganz besonders der Arbeitslöhne sich gesteigert haben, deren Grund nicht zum wenigsten in den guten

Verdienstverhültnissen zu suchen sei. Mit den auf allen Gebieten gesteigerten Preisen habe jedoch die Landwirtschaft nicht gleichen Schritt gehalten. Ganz mühsam und schwerfällig schleppe sie sich nach oder stehe in inanchem Zweige still. Stillstand bedeute aber nicht nur auf anderen Gebieten Rückgang, sondern ganz besonders in der Landwirtschaft. Gehe es aber abwärts mit dem Banernstand, werde an seinem Maake ge sogen, so bedeute das nichts anderes, als dass die Grundpfeiler eines geordneten Familien-, Gemeinde

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 12
Date: 22.02.1935
Physical description: 12
und an Züngl und Hähnen herum manipulierte, plötzlich kracht ein Schuß, der Kofferdeckel fällt zu und klemmt die Theresia mit dem Kopfe ein. — Nach Weghängen des Ge wehres läuft Anton zu den Eltern in die Kü chle und der herbeistürzende Vater findet an seiner Tochter kein Lebenszeichen mehr. Auf ganz kurze Entfernung ist dem Mädchen der Gchrotschuß oberhalb eines Ohres in den Kopf gedrungen und hat sicher seinen augen blicklichen Tod herbeigeführt. gendwie eingezwängt und ihm so ein fester Halt gegeben

auf der Ofenbank sitzen." „Wir sind ganz einfach dagegen, daß man bereits die Schulkinder zum Kriegführen ab richtet". — Gerade diese Einwendung, die meistens als die schlagendste betrachtet wird, ist die törichteste. Mit demselben Nechte könnte mann auch schon sagen: Äch will nicht, daß mein Sohn als Missionär nach Afrika ge schickt wird! — Nur weil ihm das Kreuzzei- chen und das Vaterunser gelehrt wird. Oder: Äch will nicht, daß mein Sohn ein Studierter wird! — Nur weil ihm das Einmaleins beigebracht

wird. Die Sache kann aber auch noch von einem anderen Standpunkte aus be trachtet werden: Seit Äahren führen wir dar über Klage, daß es keine allgemeine Wehr pflicht und somit auch keine Möglichkeit gibt, die Heranwachsende Generation an Zucht, Ordnung und Strammheit zu gewöhnen. Nun ist uns hierin ein — wenn auch sehr bescheide ner — Ersatz in „Lang Vaterland" erstanden und da soll uns plötzlich das auch wieder nicht recht sein? — Äeöermann kann ganz ohne Sorge fein. Es wurde und wird gewiß alles beachtet

Verträglichkeit zur treuen Kame radschaft. Damit kommen wir dann aber auch schon zu dem erfreulichen Ergebnisse, daß die Er fassung der Äugend in „Äung Vaterland" ei nen bedeutenden Schritt öarstellt: wegwärts von Kastengeist und Klassenhaß — hm zur Ständegemeinschaft. W Fortsetzung folgt! hing und ganz kurze Zeit darauf die von der Die Iabresleiftung 1934 des öftere. Sauptmünramtes. Insgesamt wurden 1934 nicht weniger als 50,245.342 Münzstücke geprägt, die sich auf die einzelnen Werte folgender maßen

heute die Worte „Äugend" und „Ju gendorganisation" durch das Land. Und wenn wir in unserem Gaue wandern, treffen wir fast in jeder Gemeinde auf eine „Äung Vaterland "-Gruppe. Daher ist es nahe liegend, daß die Bevölkerung wenigstens in gedrängten Umrissen über Wesen und Ziel einer solch bedeutenden Jugendbewegung un terrichtet werden soll. Gewiß! Die Äugenöführer und -führerinnen sind sich ihrer Aufgabe und der damit ver bundenen Verantwortung voll und ganz be wußt. Da und dort wurde auch schon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 21.06.1909
Physical description: 8
itett für gut befinden. Für sie, die in dieser Gesell schaftsordnung mühelos, ohne einen Finger krumm j zu machen, an einein Grund, der sie vielleicht 6000 bis 10.000 Kronen gekostet hat, im Handumdrehen ? 20.000 bis 30.000 Kronen verdienen, ist sie frei- , lich die beste Gesellschaftsordnung. Diese für sie so j angenehme, für die andern alle aber ganz erbärm liche Gesellschaftsordnung nach und nach auch für diese anderen airgenehm umzugestalten, das muß unser aller heiligste Aufgabe

ein Vertrauensvotum für dm Gehilfenausschuß und die übrigen schrien wie gewöhnlich Heil! Nachdem Herrn Wimmer nie mand zu Hilfe eilte, so ergriff er das Schlußwort und polemisierte gegen Gen. Klappholz, der ihn aber durch Zwischenrufe in die Enge trieb. Ganz I aus dem Häuschen brachte ihn Gen. Winkler, der die sehr lückenhaften Kenntnisse der Handlungs- } zgehilsenbewegung der Herren „Bürgerlichen^ an- ßdeutete. Eine Kuriosität waren die Wahlen: 28 "Wähler bei vielen Enthaltungen wählten außer dem Ausschuß

Kt, wird das alte Geleise der Lokalbahn Innsbruck- Hall von der Siebererstraße—Falkstraße bis zur Einmündung der Elektrischen aus der Adolf Pichler- siraße in die Falkstraße entfernt. Es ist also die Wicht aufgegeben worden, in der Sagaengasse zur alten Linie ein Zweiggeleise zur Falkstraße-Linie äu errichten. Das erscheint ganz löblich, da drei Geleise — das der Claudiastraße geht ja auch 'whezu in ganz gleicher Richtung — vorläufig des Guten doch zu viel gewesen wären. Vielleicht bringt bse Auflassung

der Linie in der Falkstraße nun we Linie Pradl eher zum Leben. Tiroler Hausfrauen-Bcrein. Zwölf Vor- lräge über erste Hilfeleistung, Wohnungshygienc, Klnderernährung und Säuglingspflege imttbni in öer Koch- und Haushaltungsschule abgehalten. Der letzte aus. dieser Vortragsreihe farrd Samstag den 19. Juni statt. Die ersten zehn Vorträge, welche ! ganz besonders über erste Hilfeleistung bei Unfällen handelten, aber auch das Wichtigste über Gesund heitslehre enthielten, wurden durch Herrn Doktor Ceipek

bis zu 5 Kr. gegangen wurde, als ganz ungehörig gebrand markt werden solle. Anträge -er Finanzsektion. Die Unterstützungsgesuche: des Schulausschusses der Deutschen Privat-Volksschule in Hrabowa bei Witkowitz in Mähren, des Bundes der Deutschen oer Jglauer Sprachinseln, des Männergesangvereines Bielitz-Biala werden abgelehnt. — Der 'Wiltener Stank lchützenkompagnie wird auf Antrag des GR- Jenewein zur Uniformierung ein Betrag von 200 Kr., desgleichen der Pradler Standschützenkom- pagnie zur Uniformierung ein Betrag

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 28.04.1894
Physical description: 10
und 100 verwundet.' Mehrere antike Gebäude in Athen, da runter das Parthenon, sind schwer beschädigt, andere, besonders viele Kirchen, sind ganz eingestürzt und haben große Menschenmassen unter ihren Trümmern begraben. Aordamerika. (Die Armee der Arbeits losen.) In Washington, der Bundeshauptstadt der nordamerikanischen Union herrscht gegenwärtig große Aufregung. Das soziale Gespenst klopft an die Thore, allerdings vorerst nur im burlesken Ge wände, in der landesüblichen Narrentracht halbver rückter

. Weil er aber d' Rosel fest bei der Hand g'habt und nöt auslassen hat, hält' er's völli umg'rissen, si kimmt aus'n Gleichg'wicht und bis wieder broat g'standen is, hat's der Hahn bewirkt und wird stad. Nöt lang. Nach an kl oan Zeitel hebt er wieder an. Aber dös hat der Naz do glei g'mirkt, daß mit'n führ'n bei der Hand alloani nöt geht. D'rum hat er's um d' Mitt'n g'faßt, und a so san's recht langsam weiter kämma. Af amol sagt si ganz stad: I g'si'ch'n! Der Naz hat'n Präsidenten Abhilfe ihrer Beschwerden und Her

in Innsbruck ernannt. Iirmung. Der hochwürdigste Fürstbischof Simon wird am 8. Mai in Innsbruck das heil. Sakrament der Firmung spenden. Weerdigung. Unter ganz außergewöhnlich zahl reicher Betheiligung fand Sonntag Nachmittag die Beerdigung des am Jausen verunglückten Ehepaares Margreiter auf dem Friedhofe in St. Nikolaus hier statt. Zahlreiche Kränze schmückten die beiden Särge, welche in einem gemeinschaftlichen Grabe beigesetzt wurden. Todesfall. Montag Vormittag ist hier der Se nior der Tiroler

Büchsenmacher, Herr Franz Jester, im Alter von 77 Jahren gesto'ben. Herr Jester hat das von ihm im Jahre 1848 gegründete Geschäft durch 46 Jahre geleitet und ihm während dieser Zeit in Jagd- und Schützenkreisen einen sehr guten natürli scho lang g'seg'n g'habt, und nur a g'stader Druck sagt ihrer, daß Recht g'habt hat. No a paar Sprüng und af a dreiß'g Schritt af'n Lärchenast sitzt der Hahn ganz frei vor ihna. Der Jubel von der Rosel, denn hiatzt hat's 'n Hahn a g'hört. Ganz zittrert hat si si fest am Nazl

hat, streicht er a. Was er wohl g'seg'n hat? — Dös is a G'hoamniß. — Aber a G'hoamniß, das bald der ganzi Wald g'wißt hat. Wia's auskämma is? Wia der große Hahn a'gritten is, is er mit aner alten Henn z'samkämma. Und wia so a Gogalori nit 's Maul halten kann, hat er no ganz anfg'regt von der Unterhaltung, nix eilender z'thun g'habt, als ihra zu vazöhln, daß bei die Menschen a nit anders is, als bei die Hahna, daß a taub und blind tvür'n, wann's d'Liab packt, so taub und blind, daß a Hahn an Jagabnab'n

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 21.04.1936
Physical description: 6
. Er macht seinen Rucksack auf. Er hat ihn neben sich aus der Bank liegen und da er mit seiner Hand nicht zu einer der Seitentaschen langt, muß er aufstehen dabei. Ist eigentlich doch verdammt jung, denke ich mir. 16, 17, mehr nicht. Sein Rucksack ist ganz dünn und klein. Und er ist schon zwei Monate unterwegs. — — Das ist Weißenkirchen. Er reicht mir eine Ansichtskarte, eine ganz gewöhnliche Photographie. Nun kann ich mir wenigstens ein Bild machen davon. Währenddem ich mir die Ortschaft

durch die Schlaufe. Dann setzt er sich wieder neben mich. Er ist ganz still. Ich fühle erst jetzt, wie still er ist. denn das Dröhnen der Mittagsglocke ist verklungen und kein Hauch rührt sich in der Mittagsluft. Nur die Hühner gackern und irgendwo wird eine Tür zugeschlagen. Zwischen uns beiden liegt sein Rucksack. Da drinnen hat er seine Heimat versperrt. In einem Seitenfach. Ich habe keinen Groschen Geld bei mir. Ich hätte ihm gerne etwas gezahlt zum Esten, vielleicht hat er Hunger, ich hätte ihm gerne

gewesen ist, zu einem Helden!" Sie nickt mechanisch und faßt Horst bei der Hand. Dann geht alles der Ordnung nach. Eine Stunde später sind alle Fackeln zertreten, alle Tore geschlossen. Aus den zerstampften Rasm und die verstreuten welken Blumen fällt der Frost der Ok tobernacht. Ein paar Tage später. Mary ist im grünen Salon. In der Nähe des Kamins, auf dem die elektrischen Girandolen brennen, sitzt das Kind, ganz hineinge schmiegt in einen tiefen Lehnstuhl, ein großes Buch auf den Knien, in dem es nach Bildern blättert

und horcht auf. "So sag doch etwas, Ferdinand! Du bist ja ganz Er kommt langsam näher, bleibt vor ihrem Stuhl steyen und sieht auf sie nieder. Die Goldpunkte in fernen Augen beginnen zu flirren. „Mary, und ich?" Sie sieht ihn an und lächelt. ^ Trennung ertragen. Sei vernünftig! Es rst bester so, glaube mrr. Cs wird sich dann niemand mehr über mich und dich entsetzen können . . , und daß ich dem Dieter nicht eine ewige Treue ... du weiht schon. Ich tauge nicht zu dieser Rolle

mir sehr kurz die Hand. Er ist es jo Z wöhnt, so gibt er täglich den Leuten seine Hand, des Mor. gens, des Abends, für alles, was er bekommen hat, M « ihnen diese braune, schmale Hand. Ich bin noch in der Sonne sitzen geblieben, am Dorfplatz. Die Straße macht dort eine Ecke. Nach ein paar Häusev längen ist er verschwunden. Er war nicht groß, wie er st ging. Er hatte nur einen ganz kleinen, faltigen Rucksack. Aber er hat Energie. Er sah aus, als ob er einen Ausflug machte. So nebenbei, so für ein paar

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