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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 10.03.1894
Physical description: 12
als eiskalt ist. Im Eisbrocken sieht man wohl die Schnittfläche des Drahtes, wenn man ihn aber zerschlägt, so bricht er nicht gerade an der Schnittfläche entzwei, sondern anderswo; was zum Beweise dient, daß sie wieder ganz fest zugefroren war. Nun dieses Schmelzen und Wiedergefrieren von Eis unter starkem Druck spielt auch seine Rolle bei der Bewegung der Ferner. Der Druck des Eises ist einmal ein senkrechter, dann aber auch ein schiefer, wenn der Ferner über eine geneigte Fläche herunter geht. Endlich

Schnellig keit, sondern geht in der Mitte rascher, wie es auch bei Flüssen der Fall ist. An den seitlichen Ufern ist ein Ferner immer niedriger als in der Mitte. Dieses rührt zum Theil daher, weil die von den Ufern strahlende Wärme mehr Eis schmilzt. Die Schnelligkeit ist gewöhnlich sehr gering, kann aber verhältnißmäßig sehr schnell werden. Strömt der Ferner abwärts, so wird auch seine Schnelligkeit be schleuniget. Wasser bleibt Wasser, sei es ein Fluß in der Lawine oder im Ferner, es kann das Fließen

nicht lassen. Es zeigen ja auch Lawinen die Er scheinungen großartiger Wasserstürze. Daß die Ferner immer sich bewegen, wird aus folgender Thntsache ersichtlich. Wächst nämlich ein Feiner oben auf einer steil abfallenden Felswand vorwärts, so kann sich das Eis nicht mehr halten, sondern bricht ab und füllt in großen Blöcken in die Tiefe. Dieses Abfallen findet nun fort und fort, sowohl im Winter, als im Sommer statt und dient zum Beweise, daß sich der Ferner oben auf der Felswand stets vor schiebt

. Die Grundbedingung zur Bildung und zum Anwachsen eines Ferners besteht also darin, wie ich schon oben gesagt habe, daß jährlich mehr Schnee falle, als abfchmelzcn kann. Lawinenfülle von Bergen, welche über den Ferner hinauffteigen, vermehren natürlich die Schneemenge und ebenso die Oertlich- keit, welche geeignet ist, inehr oder minder Nieder schläge aus der Luft anzuziehen oder Schneemassen durch die Windsbraut sich zuführen zu lassen. Die Winterkülte hat gar keinen Einfluß auf das Vor rücken der Ferner; wohl

aber wird es gefördert durch neblige und kühle Sommer, weil in diesen viel weniger Eis geschmolzen werden kann. nur möglich volksthümlich zu gestalten, Rechnung tragend, beabsichtigt der Innsbrucker Turnverein im Monat Juni ein großes Volksspielfest mit Wett kämpfen in volksthümlicken Uebungen, z. B. Ringen, Rangeln, Steinstoßen, Springen rc. für Erwachsene, ferner für Knaben Laufen, Springen, Gerwerfen, Klettern, Ballwerfen rc. zu veranstalten. Der Haupt zweck soll sein, die von altersher gepflegten Leibes übungen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 17.03.1894
Physical description: 12
wahl Gewählten, 131 Abgeordneten der Landge meinden, von denen 86 durch die Landtage, 45 durch Volkswahl zu berufen wären. — Die hier angeführten Ziffern sind selbstverständlich approxi mativ. Die Ferner. Von Adolf Trientl. (Schluß.) Wir kommen nun zu andern, viel wichtigeren Erscheinungen auf dem Ferner. Wächst ein Ferner an, so schiebt er sowohl vorne als an den Seiten ufern zusammenhängende Schutthäufen auf. Diese Schutthaufen nennt man Moränen und zwar Stirn moränen die, welche der Ferner

vor sich anfschiebt, und Seitenmoränen die, welche er an seinen Seiten ufern anfwirft. Es kann geschehen, daß zwei Ferner hart neben einander wachsen. Jeder von ihnen wirft eine Seitenmorüne auf, welche dann in eine znsammenwachsen. Diese nennt man eine Mittel- morüne. Tritt der Ferner wieder zurück, so bleiben diese Moränen liegen und man erkennt noch in ferner Zeit ganz genau die Grenzen eines ver schwundenen Ferners. Diese Moränen haben das Eigentümliche, daß sie größtentheils kantige Steine enthalten

und nicht abgerundete, wie sie von Muhren lind Wildbächen abgelagert werden. Bleibt ein Ferner durch eine Reihe von Jahren innerhalb seiner Grenzen stehen, so erfolgen immerhin kleine Schwankungen in seiner Größe, weil er ja nie ruhig sein kann und so erzeugt er nach jedem kleinen Rückzug, bei jedem neuen Anlauf wieder eine neue Moräne und so können mehr oder weniger Moränen hintereinander entstehen und jede derselben bezeichnet nur den letzten Stand des Ferners an der betr. Stelle. Es können aber alich

, an das vordere Ende des Ferners und wird dortselbst abgelagert. Auch auf seine Seitenmoränen lagert der Ferner hin und wieder, wie es sich eben giebt, solche Dinge ab. Die auf den Seitenmorünen abgelagerten Felsblöcke zeigen meistens, daß sie auf einer schiefen Flüche abge rutscht sind, wie es wohl sein muß, weil der Ferner gegen seine Ufer hin abfällt. Die Steinblöcke bleiben kantig und haben überhaupt oft eine so eigenthüm- liche und, ich möchte sagen, unnatürliche Lage, wie sie nur durch das Abrutschen

von einen! Ferner oder durch das Wegschmelzen von Eis unter ihnen entstehen konnte. Auf diese Weise werden durch lange Ferner Gesteine und Geschiebe gar weit von ihrem Ursprung in ferne Gelände verliefert, wo sie als Fremdlinge liegen bleiben. Wenn ein Ferner vorwärts wächst, so rundet er alle kantigen Felsen ab, über welche er hinauswächst. Tritt er wieder zurück, so bleiben nur abgerundete Felsen zurück. Sie sind weithin kennbar und man nennt sie die Rnndhöcker. Ein Ferner erzeugt aber bei seinem Vorwärts

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 18
Date: 23.04.1910
Physical description: 18
in dieselbe bringen können, sie auf frischen — freilich dürfte es dann mit der Karriere langsam gegangen sein — und das Gottesgeschenk, der Friede, wäre dem Vater lande erhalten geblieben. 101. Wir hatten ferner im Lande bereits auch eine christlich(katholisch)wziale Vereinigung und das war der in Nordtirol blühende „katholisch politische Volksverein". Das war ein echt christlichsozialer Verein, der Herrliches leistete in jeder Hinsicht und sich immer weiter hätte ausbilden lassen zum Wohle unseres Volkes

Bauernhöfen, auf der Lehne gebaut. Da ist der letzte Zirmwald, alle Abhänge und die Tiefe Weiden, als Hauptpflanze der (Mutri?) Phellan- drium mutellina, folglich wie gut! Von Rofen geht es nun durch das grüne Tal noch eine Stunde weiter, da wo die Klamm sich verengt und das Tal sich schließt. Durch die Enge desselben sieht man, bald nachdem man Rofen verlassen hat, den Eis damm des Vernagtferners in der Taltiefe hervorblicken. Ein Steig führte, bevor der Vernagt- ferner das Tal schloß, in der Taltiefe

an der südlichen Berglehne hinan und zu dem Ferner. Jetzt ist derselbe unter dem Eisdamm begraben. Da ich den Ferner übersehen wallte, so wendete ich mich aufwärts von den Alpenhütten auf die grünen Weiden des Platteiberges. Eine Stunde weit hinauf und dann an das Vernagteck, an den Rand des Tales, von wo man nun weite Ueber- sicht hat. Einmal nord- und nordwestlich die vor einem liegenden Gletscher des Hoch-Vernagt und Rofentales, getrennt durch den Felskopf des hin teren Grasler, hervor

desselben sich vereinigend, rückwärts andere Köpfe hervorsehend, im Norden aber waren stufenweise aufsteigend die Alpen weiden bis an die Felsenwände und das Eis des Platteikogels. Im Westen vor einem der Guslar- j berg sich über den Ferner erhebend mit seinem ! beschneiten Felsenkopfe und seinen tieferen Weiden. ' In der Tiefe der Schlucht die Ache, welche der Ferner eindämmt; hinter diesem das Tal sich öffnend. Die Abhänge Alpenweioen bis an die Wände und bis in dem Hintergründe westlich die Gletscher von drei Seiten

. Wir erkennen in den letzten Jahren einen jähen Uebergang von wohlgefüllten Kassen zu sicht auf das Ausgedehntere, sodaß man bloß die Taltiefe, die Abhänge und Wände bis an die Fläche des sich im Hintergründe herabsenkenden Hochjochferners sieht. Ueber das Hochjoch, welches eine breite, mit ewigem Eise bedeckte Ein sattlung bildet, über welche hinaus sich noch der Ferner bis zum Absturz der Wände nach Schnals abdachend, ein Tal ausfüllen, erstreckt. Westlich vom Joche ein Schneekogel, östlich

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 10.03.1894
Physical description: 12
, daß im anstehenden Gebirge noch immer hin ein kleiner Ueberschuß von Wärme vorhanden ist, welcher an dem Eise nagt. Ein solcher Ueberschuß von Wärme int Bette des Ferners ist jedenfalls vorhanden; denn es giebt wohl keinen größeren Ferner, aus welchem bei der strengsten Winterkälte nicht ein Bach hervorkäme, der beiläufig nicht unter 2° C Wärme hat. Mag der Bach nun aus einer Quelle stammen oder nicht, er hat einmal seine 2° Wärme unter dem Ferner. Ich habe auf dem Beruagt-Ferner im Oetzthale be obachtet

, daß zahlreiche Schmelzbüchlein, welche über den Ferner herabliefen und sich in Klüfte und Schachte versenkten, kauni über 0 Wärme hatten, während der große Fernerbach, welcher unten hervorbrach, fest seine 2 0 zeigte. Die höhere Wärme des Erdinnern, welche sogar im Innern der Gebirge sehr fühlbar auftritt, wie der Bau der großen Tunelle bewiesen hat, äußert sich immerhin, wenn auch in sehr ge ringem Maße, in dein Felsenbette der Ferner. Eine fast nirgends fehlende Eigenthümlichkeit der Ferner sind die Klüfte

. Ein Ferner auf ebener Unterlage wird wohl niemals sehr zerklüftet sein und ebensowenig ein solcher, welcher auf einer sanft ge neigten und glatten Fläche herunterläuft, außer etwa am Rande. Ist aber das Fernerbett felsig ungleich, mehr oder minder steil und höckerig, dann reißen Klüfte in die bewegliche Fernermasse ein, welche von oben bis unten sich verjüngen, oft bis zur untersten Unterlage reichen. Das vorrückende des Pianisten Emil Weeber aus Wien, lautet: . l. H. Vieuxtemps, Konzert Nr. 4, D-moll

von Objekten am Ausstellungsplatz, wie des Torggelhauses, der Aborte, einer Restauration, ferner betreffend die Be pflanzung des Gartens sowie die Feststellung der Preise für die Benützung der Halle und des Platzes wurden einem Komitee zur Berathung zugewiesen. Dasselbe besteht aus dem Bürgermeister, dem Alt bürgermeister, den Gemeinderäthen kaiserlicher Rath Koster als Geschäftsleiter der Ausstellung, Dann hauser und Kapferer als Vertreter des Finanz- und Baur und Norer als Vertreter des Baukomitees

schließen sich wieder, aber neue bilden sich über der Absturzstelle im nachrückeuden Eise wieder. Nicht unähnlich ver hält es sich mit den Klüften an den Seiteurändern der Ferner, welche mehr oder minder tief gegen die Mitte des Eisstromes mit abnehmender Breite hin einragen. Sind die Klüfte oberflächlich mit Schnee oder Firn bedeckt, was auch im Hochsommer in dem zu höchst gelegenen Gebiete der Ferner der Fall zu sein pflegt, dann wird das unvorsichtige Wandern lebensgefährlich. Man bricht nämlich

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 17.03.1894
Physical description: 12
Andrä Gasser, beeideter Jäger in Pradl und Amras, zuerkannt. Jeder der Betheilten erhielt außerdem ein silbernes Vereinszeichen mit Widmung. Aus den vorgelegten Abschußlisten ist hervorzuheben, daß von den vier Prämiirten allein 66 Füchse und 24 Marder in zum Theil naher Umgebung unserer Stadt gestreckt wurden, welche sicherlich eine große ist, _ und die hohen Bergspitzen ragten gleichsam wie Inseln ans diesem Fernermeer empor. Dieser Ferner streckte auch seine Zungen durch alle Ausgangs- thäler

aus dem Lande und legte dort seine mitge- führlen Geschiebe nieder. Und wie hoch war etwa dieser Ferner? Ein Beispiel möge diese Höhe an deuten. Der Oberinnthaler Ferner ging bei Seefeld über und wälzte seine Massen über die Scharnitz hinaus in's Bayrische. Da stndet man u. A. in Epp Zirl die Gesteine des Armelloskogl bei Tumpen im Oetzthal. Aber auch die Gebirge waren höher und überragten die heutigen Bergspitzen wohl um hundert Meter und weit darüber. Vor dem Eintritt der furchtbaren Eiszeit war das Klima

gesunden Aus sehen der Kleinen erkennen, die Luft außerhalb der Stadt stärkt und thut Jedermann wohl. In den verschiedenen Schulen werden so manche arme Kinder die Ferner reichten blos mehr aus den Hochthälern bis zur Mündung in die Hauptthäler. Wie viel tausend Jahre sind wohl seitdem ver flossen? Wenn hat die Eiszeit angefangen? Wie lange hat es gedauert bis sie zu ihrer intensivsten Höhe gelangte und dann wieder abschmolz? Wie lange dauerte die mildere Zwischenzeit der Eiszeiten. Wie lange endlich

das Anwachsen und Abschmelzen der zweiten Eiszeit? Auf alle diese Fragen können wir gar keine Antwort geben; jedoch wissen wir, daß die Abschmelzung der letzten Ferner langsam vor sich ging und nur sprungweise, indem einem Zurück treten wieder neue Vorstöße folgten. Es war wie heutzutage, daß Abnehmen und Zunehmen der Ferner in bestimmten Zeiträumen wechselten, nur be hielt das Abnehmen endlich die Vorhand. Welche Beobachtungen führen uns zu dieser Ansicht? Es sind die in den Hochthälern über die Berge

und deren stufenweise Ebenen gleichlaufend vertheilten Moränen, welche mitunter wundervoll schön erhalten sind. Sie sind meistens mit Rasen überzogen. Das Gurglerthal zählt, vom Gaisbach angefangen bis gegen Sölden hin, wohl mehr als hundert solcher Moränen. Wie oben schon gesagt, ist jede Moräne an ihrer Stelle die letzte, welche ein Ferner aufgeschoben hat. Der Vernagtferner bringt es fast alle 70 Jahre zu einem Ausbruche. Wir wollen nun annehmen, daß die anderen Ferner beim Abschmelzen der Eiszeit

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 13.04.1895
Physical description: 16
, ist am 13. März aus den Salut-Inseln an gekommen und ward sofort auf die Teufels-Insel überführt, wo ihm eine Hütte mit zwei Gelassen zum Aufenthalt angewiesen wurde. In dem einen Gelasse befinden sich fortwährend fünf Aufseher, die Dreyfus Tag und Nacht scharf überwachen. Es ist ihm erlaubt, Spaziergänge im Umkreise von 150 Metern zu machen, die Aufseher haben aber Befehl erhalten, sobald er nur einen Schritt über die Grenz pfähle hinausgeht, von ihren Waffen Gebrauch zu machen. Ferner

. Sämmtliche dreißig Hausinsassen wurden getödtet, 20.000 Francs geraubt. — Eine Explosion in einer Trinkstube wird unterm 5. d. M. aus New-Orleans gemeldet. 15 Menschen wurden getödtet, mehrere verwundet. Ein im Keller nntergebrachtes Pulvermagazin war durch unaufgeklärte Ursache in Brand gerathen und bewirkte die Katastrophe. Der Dernagt-Ferner. Es wäre bald Zeit, daß die Oetzthaler an ihren Bernagtferner denken möchten. Dieser pflegt, soviel man feit 400 Jahren weiß, in Zeiträumen von 70 bis 80 Jahren

, daß diesmal der Ausbruch länger ausvlerben werde, weil seit ungefähr 40 Jahren alle Ferner Europas mit wenigen Ausnahmen zurückge wichen sind. Diese Abnahme hat auch den Bernagt- ferner gelroffen. Man kann jedoch nickt sagen, was in den nächsten 20—30 Jahren geschehen werde, und es ist besser, mit den Vorsichtsmaßregeln nicht bis auf den letzten Abdruck zu warten. Bisher hat man sich immer erst gerührt, wenn der Ferner bereits an gefangen harte, vorzurücken. Da war es aber immer zu spät

und alle hingeschicklen Kommissionen konnten nur sagen, daß sich nichts mehr machen lasse. Wohl machte man auch Vorschläge für die Zukunft, ver gaß aber immer, sie auszuführen. 20 — 30 Jahre vorher muß man anfangen, Schutzmaßregeln gegen diesen Ferner zu treffen, weil ihre Durchführung in kurzer Zeit ungeheure Kosten verlangt, während sie nur wenig merkbar werden, wenn sie sich auf einen so langen Zeitraum vertheilen können. Wenn ein schneller Bau 20.000 fl. kosten würde, so verlangt derselbe Bau auf 20 Jahre

, wie die Ueberschwemmung durch den Fernerausbruch verhindert werden könnte. Ich will nur auf einen derselben eingehen, weil er mir der billigste und sicherste erscheint und für unabsehbare Zeiten dienen kann, ohne bedeutende Reparaturen zu verlangen. Man bohre einen gewöhnlichen Bergwerksstollen an jener Stelle, der sogenannten Zwerchwand, wo die Thalsperre durch das Ferner-Eis stattzufinden pflegt. Ein solcher Stollen würde das Wasser ableiten, welches sich sonst zu dem verderblichen See aufstaut. Etwa zwei Knappen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 18.03.1905
Physical description: 12
. Als nun letzterer am Wirtstische von der Mordtat erzählte, fiel ihm auf, daß Bündsär betroffen wurde und nicht mehr so gut spielte wie vorher. Er ver ständigte daher, nachdem sich die beiden zurückge zogen hatten, den Wachmann und am nächsten Morgen erfolgte die Kontrollierung und Verhaftung der Verdächtigen durch die Polizei. Hiebei gab Ferner, wie sich der ältere nannte, an, am 1. November 1904 abends mit dem Zuge um 7 Uhr aus Bozen in Meran in Gesellschaft eines Kupferschmiedes ein getroffen

zu sein, in der Bahnrestauration gezecht und gegen 9 Uhr sich zum Burggräfler begeben zu haben. Ueber die Herkunft der bei ihm gefundene» Barschaft von 4 T 68 K behauptete er, sie von seinem Vorarbeiter Bündsär als Lohn erhalten zu haben. Hiebei schien aber Ferner auffallend betroffen; auch soll er am ganzen Leibe gezittert haben. Bündsär bestätigte die Angaben Ferners, jedoch mit dem Unterschiede, daß sie von Bozen zu Fuß gekommen seien, während er tags vorher dem Stubenmädchen erzählt hatte, sie hätten den Zug benützt

; dann seien sie ins Cafs Zentral und von hier erst zum Bürggräfler gegangen. Seine-Bar schaft von 14 T 20 I» wollte er von der Gesellschaft, bei welcher er als Monteur bedienstet sei, bekommen, haben; dem Ferner habe er keinen Lohn ausbezahlt, vielmehr habe auch dieser sein Geld direkt von der Firma erhalten. Beim gerichtlichen Verhöre widersprachen sich die Beschuldigten insbesondere in dem Punkte, daß Ferner behauptete, am 31. Oktober nach Bozen gereist zu sein, dort die folgende Nacht in GrieS

verbracht zuhaben und erst am 1. November zufällig mit Bündsär zusammengetroffen zu sein, der ihn überredet habe, mit ihm nach Meran zu fahren, wo sie mit dem vorletzten Zn^e angekommen seien. Dafür, daß sie in der Meraner Bahnrestauration eine Stunde zubrachten, berief sich Ferner auf Zeugen, die aber die dortige Anwesenheit der Verdächtigen geradezu in Abrede stellten. Auch will Ferner nicht gleichzeitig mit Bündsär, sondern etwas nach ihm zum Burggräfler gekommen sein.— Letzterer behauptete dagegen

, mit Ferner die Nacht zum 1. November und diesen Tag selbst in Ulten verbracht zu Haben. Die Erhebungen ergaben, daß sie tatsächlich am 31. Oktober nachmittags in Marling gesehen wurden. Bei beiden Beschuldigten wurden Kerzenstücke, bei Bündsär auch Kienruß ^ gefunden; auch wurde erhöben, daß Letztgenannter- früher im Besitze eines Stockes mit gebogenem Griffe gewesen sei, ähnlich jenem, der in der Traubengaststube zurückgeblieben war. Ferner hatte bei der Verhaftung am rechten Handwurzelgelenk mehrere

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 04.07.1925
Physical description: 4
andere Seite des Baches und an den Hängen des Schwärzen kammes entlang, auf die Moräne des Großen Gurgler Ferner und über diese aus schlechtem Wege zur Hütte. 4 St. 4. V e n t (1893 in). Zweithöchstes Kirchdorf von Tirol. Unter kunft: Hotel „Vent", Gasthöse „Zum Kuraten" und „Zur Post". Von Zwieselstein über die Venter Ache und zuerst durch Wald, dann an einigen kleinen Weilern vorbei nach Heiligkreuz (1712 m): Wirtshaus. Von hier führt der Weg immer etwas auf- und ab steigend an den Hängen

und schön. Von Gurgl verfolgt man südlich den Weg bis über die Gaisbergbrücke. Der ins Gaisbergtal führende Weg zweigt hier ab und führt in weiten Kehren über die Steilstufe des Gaisbergtales. Man betritt das von allen Seiten abgeschlossene Gaisbergtal. Nun fast eben auf immer schlechter werdendem Wege, zuerst am rechten, dann am linken Ufer zur Zunge des Gaisbergferners. Dieser wird nicht sogleich betreten, sondern man steigt über die nördliche Moräne mühsam empor, bis man den fast ebenen Ferner leicht

betreten kann. Geradeaus im Hintergründe steigt der zerklüftete Ferner zum Gaisbergjoch empor, rechts die gewaltigen Eisabstürze der Liebenerspitze und die schwarze Nordwand des Kirchenkogels, links der hehre Hochfirst mit seinen zierlichen Eis- und Fels flanken. Sanft ansteigend kommt man zu dem von vielen Spalten durchzogenen Steilhang. Am besten in der Mitte gerade empor. Vom Hängeferner der Liebenerspitze herab bedrohen Eislawinen dieses Wegstück. Einige Spaltensysteme werden oft auf schmalen

Schneebrücken umgangen, nach Ueberschreitung mancher Spalte gelangt man in die oberste Firnmulde und durch diese auf das Gaisbergjoch. Etwas links vom tiefsten Punkt befindet sich ein Felsköpfel, das den Uebertritt über die sonst meistens senkrechte Mächte gestattet. Von diesem Köpfe! abwärts über schuttbesäten Fels auf Firn und an geeigneter Stelle über die Randkluft auf den östlichen Seeberferner. Nun entweder über den Ferner, oder bei schlechten Verhältnissen nahe und in den Felsen des Hohen Firsten

, unter dem Langtaler Eck ins Langtal, das man bis zur Fer nerzunge verfolgt. Man betritt dieselbe und wandert in der Rich tung des Langtalerjöchls über den sanft geneigten Ferner, der von wenig Spalten durchzogen ist. Bei P. 2873 wendet man sich etwas mehr östlich und gelangt direkt aufs Langtalerjöchl (3058 m). Wenn man den Uebergang von der Karlsruher Hütte aus machen will, muß man längs des Schwärzenkammes zum Schwärzenjoch, das ist eine Einsattelung zwischen Schwärzen kamm und Gurgler Skikopf, wandern

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 07.05.1910
Physical description: 16
sich der Marzell-Ferner und jener in der Schwärz. Unser Steig führte nach dem Fernerrand aufwärts. Dann ihn verlassend, wendet man sich in ein Tal, durch den grünen Abhang einerseits, andererseits durch die Wände des Marzell eingeschlofsen. Der Boden ist Weide und steinig. Da begegneten uns Schafe. Kein Hornvieh wird hier, obgleich die Weide sehr reich lich zu sein scheint, gehalten, weil dasselbe dem Raufchbrand unterliegt. Welche Ursache mag da liegen, welche Pflanze dies bewirken? Es geht nun eine Strecke

sanft aufwärts über steinige Weiden, links liegt am Fuße der Wand ein großes Gerölle. Wie man weiter kommt, sieht man die ganze Strecke bis auf die Höhe des Niederjoches vor sich. Von diesem senkt sich der Ferner herab und füllt den Hintergrund des Tales aus. Aus demselben strömt der Bach her vor bis zu dem Fuße desselben. An dem Abhange mit Weide führt der Steig aufsteigend. Dann am Rande des Ferners hinauf an die durch denselben geschobenen Güffertrümmer. Von. allen Seiten schließen

sich die Fernerflächen und man betritt die Schneefläche. Da geht es 1200 Schritte weit, dann in einen Graben rechts. Westlich senkt sich herab der ..... ferner, jenseits welchem der Hochjvchferner liegt. Eistrümmer brechen von demselben herab. Links die Eismauer des Ferners, welcher man folgt, rechts noch eine grüne Leiter, welche ganz rot von der schön blühenden P r i m u 1 a glutinosa war. An einem geschützten Platze, wo wir über den zurückgelegten Weg und die Ferner bis an den Similaun die Uebersicht

die Fernerfläche bis zum Niederjoch sanft an steigend. Das Bild ist ein Kreuz, an welchem eine Ratschen (Klapper) befestigt ist, damit man bei Nebel dieselbe höre und sich nicht verirre. Das Beste und Sicherste bleibt immer, der Spur des Kotes der Schafe zu folgen, welche den Steig bezeichnen. Hier hört und sieht man nichts als zuweilen das Brechen der Ferner und gar keine Pflanze auf den Steinen. Vom Bilde geht man 2383 Schritte über den Ferner, der auf seiner Höhe flach wird. Hier ist der Fleck

. Schwindligen Fußgehern ist er nicht zu empfehlen. Vor einem steht westlich der Finail mit seinem Ferner. Ermüdend hin und her über das Lose, Brüchige gelangt man endlich an den Fuß der Wand, wo die Schafweiden beginnen. Ein Hirt, welchen wir da antrafen, sagte uns den Weg und, was noch besser war, eine reiche, gute Quelle Trinkwassers, wo wir uns labten, denn wir waren erschöpft. Nun über grüne Absätze abwärts zu dem ersten Lerchwald. Der Graben, welchen wir verfolgten und der in südlicher Richt ung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 30.04.1910
Physical description: 20
seinerFerner-AbhängeerhebendenBerg,demUrkun d und hinter diesem die 11912 Fuß hohe Wild spitze, ein Horn, welches seinen Namen verdient. Nikodemus hatte die Absicht, den Versuch zu machen, dieselbe zu besteigen, da von dieser eine weite Uebersicht über die Ferner sein muß. Einförmig, in gerader Richtung, führt der Steig über steinige Weiden, immer aufwärts, den in einer Klamm tief fließenden Bach begleitend. Nach einer Weile eröffnet sich der Anblick der das Tal schließenden Berge — eine Reihe

von Eisflächen und Eisköpfen, unter denen der hohe Similan sich durch seine schütte, malerische Ge stalt auszeichnet. Oestlich bedeckt die Höhen und die Gruben eine Ferner-Reihe, ein gleiches westlich; hie und da erheben sich aus denselben Felsenwände er auch lange Jahre ausübte. Er war auch Aus hilfslehrer und zuletzt Pfarrmeßner in Fieber brunn. — In Kufstein verschied am 23. April Anna Steinlechner von Kirchbichl, wohin die Leiche überführt wurde. — In Ellbögen starb am 24. April unerwartet schnell

sich zu einem durch die Tritte dieser Tiere bezeichneleu Schafsteig. Der Bach bahnt sich den Weg durch die in der Tiefe liegenden Lawinen. Nun bei der Miller-Hütte vorüber; von da erblickt man die bis in die Taltiefe des Tales reichenden Ferner und den oberhalb derselben an dem westlichen Abhang gelegenen, sonnigen, grünen Abhang. Es sind der östlich sich herab senkende Schals- und der südliche Marzell-Ferner, durch einen felsigen Schneekopf getrennt, in der Tiefe sich vereinigend; der zweite Ferner sich hoch hinaufziehend

bis an den auf der Wasserscheide sich erhebenden Mutmal (östlich) und Similaun (westlich). Ueber den von der westlichen Seite kommenden steinigen Rotenbach führt der Steig. Da aber dieser stets bei jedem größerem Guß zer rissen wird, muß man denselben auf den vorragen den Steinen übersetzen. Von da geht es über die steinige Weide noch eine kurze Strecke, wo man dann im Grunde des Tales den Ferner erreicht. Nach dem Rande des Ferners, wo durch die Guffersteine der Weg verschoben, teils weit ver schüttet ist, geht es aufwärts

. Die Ferner selbst sind voll Klüfte und Steine. Schön ist der östlich sich hinziehende, eine lange Taltiefe ausfüllende Schalfferner Mein Eisenbahnunfall. Skizze von Lothar Schmidt. Man erzählt von einem spleenigen Engländer, daß er die Welt kreuz und quer durchstreifte in

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Page 2 of 16
Date: 04.07.1908
Physical description: 16
, so z. B. in den Jahren 1600, dann 1678/80 usm. die Ursache großer Sorgen und bedeutender Schäden im Tale. In gewissen Zwischenräumen dehnen und strecken sich die Eismassen gegen das Tal herab, der Ferner wächst in unheimlich unwiderstehlicher Weise, bis er die Nieder ung erreicht und sich, unbekümmert um den Talbach, quer über den Rofengrund bis zur Zwerchwand hin über gelagert hat. Nun versperren die Firnmassen, ver eint mit der hohen Felswand dem Bache den Abfluß, das Wasser wird durch längere Zeit zurückgestaut

voran, über das Talgewäsier hinweg bis zur Zwerchwand hinüber, wo dann aber freilich auch diesmal, gerade so wie bei früheren ähnlichen Gelegenheiten, dem geheimnisvollen Wanderer energisch Halt geboten wurde. Nun richtete der Gletscher seine Fahrt seitwärts, mehr als eine Stunde weit, bis in die Nähe der berühmten Rofen- höfe. Manche hegten schon Furcht und Sorge, der Ferner werde auch die Felder der Rofenbauern über angelegenheit, worauf die Versammlung unter Hoch rufen auf Papst und Kaiser

Gepflogenheit. Es ist etwas Seltsames um das Wachsen eines Gletschers. Mit Krachen und Getöse zieht er vor wärts, wühlt die Erde auf, nimmt die Steine wie auf seinen Rücken, verwüstet den Boden und läßt über all seine Spuren zurück. Von den Türken geht der Spruch: „Wo der Türke seinen Fuß hingesetzt hat, da steht kein Grashalm mehr." Wo der Ferner einmal gewesen ist, dort ist gleichfalls das Leben erstarrt. Der Boden ist unfruchtbar öd und verwüstet. Der Glet- ! scher ging damals rasch voran

. Seine „Fahrgeschwindig- ! keü" bezeichne! nan im Volksmunde in folgender i Weise: Wenn inan, so hieß es, an das Feraereis einen ! Stock anlehnt, so wird man mit dem Anzünden einer j Pfeife kaum fertig, bis der Ferner den Stock umge- ! worfen hat. Viele sollen damals das Experiment ge macht haben. Der Stock lag angeblich jedesmal früher auf dem Boden, als sie mit dem Anzünden fertig waren. Der Vernagt-Gletscher hat also im Jahre 1846 den Rofenbach überschritten und so abgesperrt, daß kein Tropfen Wasser mehr

, der Handelsminister sei auch eine agrarische Autorität und Redner freue sich, kon- andere schlugen vor, man solle den Eisdamm wie einen Steinbruch behandeln und die Sache mit Sprengpulver versuchen, andere gaben den Rat, Kanonen aufzu pflanzen unv in die Eisfestung Bresche zu schießen; von Wien aber sandte gar irgend eine wohlwollende Behörde einen langen, langen Bohrer, mit Hilfe dessen die Talbewohner, wahrscheinlich unter Leitung von Technikern, durch den Ferner bis zum Rofensee ein Loch bohren sollten

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 18.07.1931
Physical description: 6
Französische Hilfe für Halsmann. Die Aktion der Verteidigung ans Grund der Michilse der französischen Liga sür Menschenrechte. fmlttnö&omüvrß Das Reiseziel am Gurgler Ferner. WM in keinem Jahre hat bisher der Gurgler Ferner so Viel Besucher erhalten, wie heuer. Die Gon- btl öes Piccar d'schen Ballons, die immer noch am Ferner liegt, lockt täglich fremde Gäste an, die diese Ku gel mit Ehrfurcht bestaunen. In den Juli tagen hat sich die allgemeine Wanderung zum Gurgler Ferner noch verstärkt

. Alle wollen die Gondel Piecarös ge sehen haben und> wie die Menschen schon einmal sind, wollen sie diesen Besuch auch — dokumentieren. Und so ist die Gondel bereits jetzt derart mit Namen voll geschrieben, daß alle, die von jetzt an zum Gurgler Ferner kommen, gar keinen Platz mehr fin den, um auch ihre Namen anzubringen. Ob diese Kritzeleien geschmackvoll sind, sei nicht erörtert. Gegen diese Angewohnheit vieler Reisenden, ihre Namen an allen möglichen und unmöglichen Stellen anzubringen, ist ja schon oft und oft

„Schriftüberzug" auf der Piccardschen Gondel am Gurgler Ferner etwas milder beurteilen dürfen. » Gradnierung. An der Technischen Hochschule in Wien wurde Herr Otto Gottlieb, ein Sohn öes Kaufmannes Rudolf Gottlieb in Wörgl, zum Ingenieur für Hoch- und Tiefbau graduiert. Vom Klerus. Pfarrer in Breitenbach in Tirol wird Kaspar Asch ab er, seit 1921 Pfarrer in Kelchsau: Pfarrer in Steinberg wird Johann D e g a s p e r, seit 1926 Pfarrer in Seetal. Insolvenzen in Tirol. Ausgleichserösfnungen: Josef

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Volksblatt
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Page 3 of 12
Date: 18.03.1905
Physical description: 12
18. März 1905 Tiroler VolksblaLL Seite 3 sondern Johannes Bormuth aus Fürth in Hessen zu sein. „Wir waren,' so erzählte er, „am 1. November 1904 tatsächlich in Ulten und passierten auf dem Rückwege nach Meran gegen 4 Uhr nach mittags Marling, ohne uns dort auszuhalten; denn fchon damals war uns beiden das Geld gänzlich ausgegangen; gegen einige Briefmarken, die ich noch besaß, erhielt ich in Tscherms 10 Zigaretten; aus dem weiteren Wege bettelte Ferner im Schlosse in Forst und sür

den geschenkten Betrag kaufte auch er sich 4 Zigaretten. Dann machte Ferner den Vorschlag, weil wir kein Geld mehr hatten, zur Traubenwirtin zu gehen, um dort zu essen und zu übernachten. In der Nähe dieses Gasthauses angekommen, erklärte Ferner, es sei noch zu srüh, einzukehren, weil noch Gäste in der Nähe sein wür den. Wir setzten uns daher gegen 6 Uhr abends auf in der Nähe befindliche Baumstämme, von wo aus wir die Wirtschaft im Auge behalten konnten und warteten auf eine spätere Stunde. Gegen 2/4? Uhr

betraten wir das Gasthaus, in welchem sich kein Gast mehr besand, und ließen uns von der Wirtin ^ Liter Wein bringen, den sie aus dem Keller holte; dann trug sie über Verlangen geräucherte Würste und Brot herbei. „Wir ließen uns dann noch 4 halbe Liter Weißwein auftragen, von denen Ferner den vierten allein austrank: Als der fünfte halbe Liter kam, sagte Ferner zur Wirtin, daß er heute kein Geld habe und nicht zahlen könne und bat sie, uns über Nacht zu behalten. Da wurde sie aufgebracht und erwiderte

, dies fei kein Geschäft, essen, trinken und noch schlafen wollen und kein Geld haben, so gute Freunde sind wir nicht! Als Ferner sie beruhigen wollte, wies sie auf einen anderen Burschen, der ihr einmal mit der Zeche durchbrannte, hin. Wäh rend dieses Gespräches saß die Wirtin auf der Bank neben Ferner, während ich am Spieltische stand und für mich selbst spielte. Plötzlich fuhr Ferner mit der rechten Hand der Wirtin 'an die Gurgel und drückte sie mit dem Kopse an die Wand. Aus meine Frage, was er mache

, entgegnete er: „Gar nichts; nimm den Schlüssel aus dem Kasten im Gange'; ich gehorchte und sah von draußen durch die offene Tür, wie Ferner fein Opfer noch immer am Halse sesthielt. Er rief mir nun zu: „Ich halte sie, geh du hinaus und schau, daß du das Geld findest.' Dieser Aufforderung entsprechend, eilte ich mit der im Gange stehenden Petroleum lampe in der Hand in den zweiten Stock, wo ich aber keinen Kasten sand, Wohl aber aus einem Zimmer eine Stimme hörte, weshalb ich mich rasch in den unteren

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 30.04.1910
Physical description: 20
kann. Dieser Eisdanun ist es nun, welcher, indem er den Abstuß des von den rückwärtigen Fernern strömen den Wassers hindert, den See bildet, welcher, zu einer ansehnlichen Wassermasse anwachsend, durch'seinen plötzlichen Ausbruch furchtbare Ver wüstungen anstellt. Im Hintergründe des Tales senken sich herab der Hochjochfecner mit seinen Nebenfernern, der große Ferner im hinteren Eis mit jenem, welcher vom Gep atschfern er herab kommt; gegen Osten dieser Fernerflächen sich hoch die schöne Finail-Spitze gegen Schnals

wissentlich nur von ein paar Schnalsern, mühsam des langen Weges über Ferner erstiegen. Wenig bekannt ist diese Eiswelt, am wenigsten jene nach den Quellen des Kaunser- und Pitztales, gegen das Oetztal und Langtaufers. Da hat es ausgedehnte Eis flächen, welche noch kein menschlicher Fuß je be treten hat. Auch die Ferner hier, namentlich der im hinteren Eis war im Vorschieben und hatte die Schlucht, die vom Hochjochferner kommt, bedeckt; auch da bildete sich eine Stauchung und eine Lacke. Welcher Anblick

, daher einen See geschwellt, welcher plötz lich eingebrochen war. Von der Plattei sah ich den rückwärtigen See raum leer und den Bach unter dem Eisdamm un gehindert strömen. Einige wollten bemerkt haben, daß der zuerst in Bewegung gekommene Rosenec- ferner stehe — allein im allgemeinen war der Druck und das Schieben, obgleich nicht so sichtbar, noch nicht gewichen. Der Abend näherte sich und mahnte uns zum Rückweg. Wir stiegen wieder dem Eisdamme nach und dann mehr in das Innere des Tales, sahen

und des Branden burgers Zeit. Weiters hebt er einige Stücke einer Rüstung auf. In das zweite, tiefer gelegene Haus, das Besitztum meines Führers Nikodemus Klotz, ging ich auch; ich bestellte ihn für den nächsten Tag. Nun ging es schnell hinaus nach Vent, wo ich um 8 Uhr anlangte und ins Pfarrhaus zurückkehrte. Der Kurat, ein Innsbrucker, ein ordentlicher, freundlicher Geistlicher hatte mich auf den Ferner begleitet. Ich erhielt ein gutes Zim mer und Bett. . Zwillings-Schwestern von :hm, gute freundliche Leute

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 02.03.1872
Physical description: 10
, sich der Königin zu nähern. K.4L 7. 7 7.20 7.36 8. 3 L3S V — ».14 9.32 9.47 t!.2L Einige Betrachtungen über die Ferner. Aon Adolf Tricntl. In Gurgl beobachtete ich, daß die Tinte beim Schreiben ungewöhnlich schnell eintrocknet, auch au- dere nasse Gegenstände trocknen bei gutem Wetter sehr rasch. Dies ist eine Folge der großen Trocken heit der Luft, die dort meistens herrscht. Man sagt, daß eine recht trockene Luft Lungenkranken schädlich sei, merkwürdig ist aber dabei, daß gerade in den hohen Gegenden

des OetzthaleS, besonders in der Nähe der Ferner, die Lungentuberkulose gar nicht vorkommt, auch Lungenentzündungen nicht sehr häu sig auftreten und ein kalter Trnn! in der Hitze für ^ ^ gewöhnlich jedenfalls der Lnnge nicht schadet, obschon k'zz'die Luft meistens sehr trocken ist. Eis und Schnee 7.15,trocknen die Luft sehr stark aus, weil der Wasser- 7-2S dampf sich daran verdichtet wie der Hauch an einem ^ ^kühlen Fenster. In der Nähe von Schnee und Eis, 8.40 s.ss ».30 10 20 42. 5 - u e « dessen Temperatur

jener Dämpfe, die sich vom Eise noch entwickeln können. Weht feuchte Luft über Schnee und Eis, dann schla gen sich aus ihr Dämpse nieder und dabei wird so viel Wärme zugleich frei, daß nahezu achtmal mehr Eis zugleich geschmolzen wird, als der Wassernieder- schlag selbst beträgt, unter der VorauSsei-ung, daß emperatnr von Eis und Schnee nicht unter O beträgt. Dies ist eine Mitursache, warum bei war- mcm und seuchtem Winde so rasch der Schnee schmilzt und die Ferner stark angegriffen werden. Schmelzend

wirkt nämlich zuerst die warine Lusl an nnd sür sich, dann viel stärker der Wasserdampf der Luft und endlich werden beide durch das Wehen des Windes sorlvährend rasch erneuert. ie Ferner liefern im Sommer eine ungeheure Menge von Wasser und zwar mehr als daS geschmol zene Eis beträgt, weil sie eben sehr viel Wasserdamps aus der Lust anziehen. Es ist aber eine allgemeine Erfahrung, daß die Ferner erst dann ansangen viel Walser abzugeben, wenn sie von der Schneedecke be freit worden

einwirken, und siehe, daS in der etwa 1 Zoll dicken EiShöhlung steckende Thermometer stieg bis zu 13° I?., daS in der Schneehöhle aus 5,' in einer Stunde und überdies wurden noch die Höh lungen durch Schmelzen erweitert. Der AbschmelznngSprozeß an einem nackten Ferner ist in einem Sommer ost bedeutend. Auf dem GeiS- bergserner in Gurgl schätzte ich denselben in einem beißen Sommer auf der Höhe seiner Zunge eiwa ans 10 Fuß und doch wurde er anscheinend nicht kleiner, weil er von hinten immer

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.03.1931
Physical description: 6
die Firma Hermann Gollhofer, Pelzmoden salon, Anichstraße, die zur Vorführung gelangenden Pelz-Modellstücke zur Verfügung. >M99 Eine Schreckensnacht aus dem Hochjoch-Ferner. Das tragische Erlebnis des Karaten Franz Senn und des Bergführers Cyprian Granbichler. Tirol feiert am 19. d. M. den 100. Geburtstag des Er- schließers der Oetztaler Alpen und Mitbegründers des D. u. Oe. Alpenvereins, des berühmten Karaten von Vent, Franz Senn. Aus diesem Anlaß dürfte unsere Leser die Schilde rung

einer abenteuerlichen Bergfahrt interessieren, die Kurat Senn im November 1868 in Begleitung des von ihm heran gebildeten Oetztaler Bergführers Cyprian Granbichler, des besten Berg- und Gletscherführers der damaligen Zeit in den Ostalpen, unternommen hat. Senn hat das furchtbare Erlebnis dieser Wanderung über den Hochjoch-Ferner, die dem wackeren „Cyper", der sich für seinen geistlichen Be gleiter aufopferte, das Leben gekostet hat, selbst im „Boten für Tirol und Vorarlberg", Jahrgang 1868, Nr. 288—290

: bloß nahm der Schnee gegen die Höhe hin all mählich an Tiefe zu, so daß er zuletzt ungefähr einen halben Fuß betragen mochte. Dieses, sowie auch der Umstand, daß es leicht schneite und der Wind kleine Schneewehen zu sammentrieb, vermochte uns aber keine Furcht einzuflö ßen: wir trösteten uns vielmehr mit dem Gedanken, daß wir noch bei Tage weit über den Ferner hinauskommen und dann auf dem neuen, gut gebahnten Weg (den Senn selbst hatte bauen lasten. Anm. ö. Sch.) bequem gehen könn- Frühlingsmoden

", einem gewöhnlichen Ruheplatz der Tou risten, wo wir beide dem mitgenommenen Speck, Fleisch, Brot und Wein nur mäßig zusprachen, betraten wir um dretviertel 2 Uhr den Ferner, um ihn in seiner Länge von zwei Stunden zu überschreiten. Schon beim ersten Tritt ans denselben brachen wir bis über das Knie in öen Schnee ein: wir sagten uns, „es wird wohl besser kommen". In derselben Weise und mit derselben Hoffnung gingen wir ungefähr iy 2 Stunden vorwärts, und waren noch nicht beim sogenannten Latschbühel

, hatten also nicht ein Dritteil des Ferners hinter uns. Da sagte Cyprian: „Ich meine, wir sollten umkehren." Der Illusion, daß der alte, auf dem Ferner früher ge fallene Schnee uns halte, gaben wir uns schon nicht mehr hin — hatten wir ja erfahren, daß er von dem neuen ganz erweicht worden war: dennoch gab ich zur Antwort: „Es ist Samstag, folglich meine Pflicht, in Vent e ? zutreffen und da der Westwind herrscht, wäre jede Si . unseres Weges bis Kurzras wahrscheinlich verweht: z dem haben wir von Unser Lieben Frau aus öie

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 10
Date: 19.07.1907
Physical description: 10
, waren auch 2 junge Bergfahrer auf der Hochwildspitze gewesen. Droben in der Firnwelt hatte es zwar schon ein we nig Neuschnee gelegt, aber der war wieder hart gefroren, und so ließ sich gut darauf gehen, auf der Spitze hatten sie herrliche Rundschau gehabt, nun wanderten sie über den furchtbar zerrissenen Kesselwandferner. Wie Elfenbeintürme standen die wilden Ferner auf, schon manchesmal hatte eine Eiswand ihrer Wanderung Einhalt getan. Wieder standen sie vor einem Abbruche, nirgends eine Kluft, ein Kamin

als im Eise übernachten, leg ich mich zwischen zwei Blöcke!" „Ich auch mein lieber Paul." Die beiden Touristen stiegen wieder ein Stück auf wärts, dann eben, bald wieder auf und ab. Ste hatten höchste Zeit, dem Gewirre der Eistürme zu entrinnen, sonst überraschte sie die einbrechende Nacht auf dem Gletscherfelde und dann hieß es Halt. 3; 4 Stunden waren sie gegangen, noch immer kein Ausweg. In unvergleichlicher Majestät lag der große zerrissene Ferner vor ihnen; eine andere Welt schien es, nur für reine

Geister gebaut, ein riesiger Mar morsaal, den noch kein Fuß betreten. Wie die großen wei ßen Flächen glitzerten und blitzten! Wie herrlich sich die blau—grünlichleuchtenden Ferner abhoben! Und über das Ganze war der ewig blaue Him mel gespannt. Geisterhaft schön, aber auch geisterhaft kalt! Nun kam Leben in die Landschaft. Goldig gelbe und glut rote Lichter sprangen erst von Spitze zu Spitze, tauchten dann die ganze Firnwelt in feuriges Licht, daß man sich schier wundern mochte, daß das Eis

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 13.05.1867
Physical description: 10
^5^ »<,.T5eilt,ae zun, Tiroler Votbe Die Ktten'sche Ferner-Chronik. ^ Aus dem Oetzthali Mit großem Interesse ' s.^t'nian heut zu Tag alte Urkunden, darum über- aebc ick hiemit eine der Oeffentlichkeit, für welche das Interesse um so größer sein kann, da sie. eineStheilS d!' erste iund älteste Urkunde für die Geschichte der Gletscher im Oetzthal ist, und daher von „Walcher, Stotter' und in neuester Zeit von Herrn Kuraten Senn öfters zitirt wird , und da anderntheils durch den großen Wasserbau

'in Huben sowohl, als durch die Projekte zu Schutzbauteu gegen künftige, Ferner» AuSbrüche die Geschichte der Verheerungen, welche durch das AuSbrechen deS Ferner See'S entstanden sind, wieder in'S Gedächtniß gerufen werden müssen. ES sind dieß die Aufzeichnungen deS Anwalts Johann Kuen, dessen,, SohneS Benedikt zu Längen feld, welche hier im innern Oetzthal unter dem Namen Ferner-Chronik' bekannt sind. Ich gebe diese Urkunde auS dem Ende deS 17. Jahr» Hunderts wortgetreu, ja ich habe mich beflissen

buch stabengetreu abzuschreiben. ' „Ausschreibung deS Ferners in den Jahr hundert 1677, wie eS hergegangen, ist, der hernach Komenten Jüngern Welt deS Kirchspiel! Längenfelt, und etwan auch ainen ganzen Ehrsamen Oetzthäll zur gedächtnuß und auch zu Einer Bewahrung, ist guet gemaint wegen deS schödlichen FernerS zu Vernagg hinter Vent und Rofen ligent verzaichnet worden wie folgt: Erstens ist zu wißen, daS Anno 1600, wie man von unsern vor Eltern gehört, so ist der große Ferner hinter Rosen

wie gemelt, nachdeme der Selbe sich seiner natirlichen Gewonheit nach«) in das Thall herunter gesetzt, an PsinStag vor Jakobi obbemelten Jahrs außgebrochen; durch das Oezthall hinaus in Aeldern große Schöben gedan, die weg und Strassen Ruiniert, und ale Pruggen hinweg genomben, wie dan daS Waßer dazu Mahlen in Kirchspill Längen- felt von Retlstain zunächst an die Lener Kolstath die gieter iberschbemt. , AndertenS Anno 1676 ist laider die Röd er, schallen, daß dieser Ferner Abermahlen in völligen Waxen

von Berg herunter erscheine, maßen dann selbiger anno 1677. an hörbst sein Gewör gegen den Berg außer den grauen Graben hiniber velig er- raichet, hiedurch das Wasser wie eiu Mauren ausge halten und versammlt, und einen großen ^see >ich hintersetzen müssen, darauf in Monat May etwas wenig; aber den 17. Juli 1673 dieser Ferner sich zerspaltet und VaS Gewösser völig und Erschröcklichen mit vorangehenden Stinkhen, nöbl, mit saußen und brausen herausgebrochen, da zumahlen vill Heiser — weg und Straßen

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 16.03.1905
Physical description: 8
. ohne uns dort aufzuhalten, Senn schon damals war uns beiden das Geld gänz lich ausgegangen; gegen einige Briefmarken, dic -ich noch besaß, erhielt ich in Tscherms 1t) Zigaret ten: auf dem weiteren Wege bettelte Ferner im ^Schlösse in Forst und für den gefä>enkten Betrag kaufte auch er sich 4 Zigaretten. Tann machte Frener den Vorschlag, weil wir kein Geld mehr ihatten, zur Traubenwirtin zu gehen, um dort zu essen und zu übernachten. In der Nähe dieses Gasthauses angekommen, erklärte Ferner, es sei noch zu früh

Weiß wein auftragen, von denen Fenner den vierter allein austrank. Als der fünfte halbe Liter kam. jagte Ferner zur Wirtin, daß er heute kein Geld Habe und nicht zahlen köime uud bat sie, uns über Macht zu behalten. Da wurde sie aufgebracht und erwiderte, dies sei kein Geschäft, essen, trinken mrt noch schlafen wollen und kein Geld haben, so gutc Freunde sind wir nicht! Als Ferner sie beruhigen wollte, wies sie auf einen anderen Burschen, der ihr einmil mit der Zeche durchbrannte, hin. Wäh rend

dieses Gespräches saß die Wirtin auf der Bank neben Ferner, während ich am Spieltische stand und für mich selbst spielte. Plötzlich suhr Ferner mit der rechten Hand der Wirtin an die Gurgel und drückte sie mit dem Kopse an dic Wand. Auf meine Frage, was er mache, entgeg nen er: „Gar nichts; nimm den Schlüssel aus dem Kasten im Gange'; ich gehorchte und sah von draußen durch dic offene Türe, wie Ferner- sein Opscr noch immer am Halse festhielt. Er rief nur nun zu: „Ich halte sie, geh du hinauf und schau

ist! Tann reichte ich ihm den Schlüssel und machte ihn aufmerksam, daß im oberen Stocke jemand sei. was aber Ferner nicht beachtete; dann deutete er, mit gezücktem Messer in der einen und glaublich einer brennenden Kerze in der anderen Hand, auf das im Zimmer stehende Bett der Wirtin; erst jetzt dachte ich wieder an diese und fragte den Ferner nach ihrem Schicksale; er erwiderte mir: „AH, dic -sagt nichts!' Nun durchwühlten wir beide die Ka stenschubladen, ich fand in einer derselben das Sack tuch

mit dem Silbergelde und nahm dieses zu mir. Uls mein Kamerad mit der Durchsuchung eines crnLeren Aasrens beschäftigt war, hörte ich Tritte M Gange des ersten Stockes, sogte zu ihm: „Die Mena kommt' -und machte mich aus dem Staube, Wobei ich das Haustor hinter mir zuzog, so daß Ferner, der bald nachkam, es erst wieder öffnen jmußte. Ich war mir nicht im Klaren, was dieser „Lozner Zeitung' (Siidtiroler Tagblatt) mit der Wirtin tun wollte oder getan hatte, son dern dachte nur, er wollte sie so lange feschalten

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 21
Date: 19.03.1905
Physical description: 21
. Wir lassen daher die Aussagen laut „Bozener Zeitung' hier folgen: „Wir waren', so erzählte Johannes Bor- muth aus Fürth in Hessen, „am 1. November 1904 .tatsächlich in Ulten und passierten auf dem Rückwege nach Meran gegen 4 Uhr nachmittags Marling, ohne Uns dort auszuhalten; denn schon damals war uns beiden das Geld gänzlich aus gegangen; gegen einige Briefmarken, die ich noch besaß, erhielt ich 10 Zigaretten; auf dem wei teren Wege bettelte Ferner im Schlosse in Forst und für den geschenkten Betwg

kaufte auch er sich 4. Zigaretten. Tunn.,machte Fexner den Vor schlag, weil wir kein Geld mehr hatten, zur Trau benwirtin in AlgUnd zu gehen, um dort zu essen und zu übernachten. In der Nähe dieses Gast hauses angekommen, erklärte Ferner, es sei noch zu früh, einzukehren, weil iwch Gäste in der Nähe sein würden. Wir setzten uns daher gegen 6 Uhr abends auf in der Nähe befindliche Baum stämme, von wo aus wir die Wirtschaft im Auge behalten konnten und warteten auf eine spätere Stunde. Gegen Uhr

betraten wir das Gast haus, in welchem sich kein Gast mehr befand und ließen uns von der Wirtin einen halben Liter Wein bringen, den, sie aus dem Mler holte; dann trug sie über Verlangen geräucherte Würste und Brot herbei. Wir ließen uns dann noch vier halbe Liter Weißwein auftrqgen, .yondenen Ferner den vierten allein äustrank. Als der fünfte halbe Liter kam, fagte Ferner zur Wirtin, daß, er heute kein Geld habe und nicht zahlen könne und bat sie, uns über Nacht zu behalten. Da wurde sie aufgebracht

und erwiderte, dies sei kein Geschäft, essen, trinken Und noch schlafen »vollen und »kein Geld haben, so gute Freunde sind wir nicht! Als Ferner sie beruhigen wöMe, wies sie auf einen anderen Burschen, der ihr ein mal mit der Zeche duxchbrannte, hin. Während dieses Gespräches saß die Wirtin aus der Bank neben Ferner, während ich am Spieltische stand und für mich selbst spielte. Plötzlich fuhr Ferner 'mit'der rechten Hand der Wirtin an die Gurgel Und drückte sie mit dem Kopse an die Wand. Auf meine Frage

, was er mache, entgegnete er: „Gar nichts; nimm den Schlüssel Ms dem Kasten imHange'; ich gehorchte Und sah Von draußen durch die offene Türe, wie Ferner sein Opfer noch immer am Halse festhielt. Er rief mir nun zu: „Ich halte sie, geh' Tu hinauf und schau, daß Tu das Geld findest.' Dieser Aufforderung entsprechend, eilte ich mit der im Gange stehenden Petroleumlampe in der Hand in den zweiten Stock, wo ich aber keinen Kasten fand, wohl aber ans einem Zimmer eine Stimme hörte, weshalb ich mich rasch

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