zu einer Versammlung im Gasthaus „Zum Schiff" eingeladen. Der Einladung leisteten sehr viele Besucher auch von Fußach und Höchst Folge. Der Ortsgruppenführer Abg. Rudolf Gunz Nachdruck verboten.) 14 Der letzte Haffelbrrmn. Roman von Regina Berthold. Das Krankenzimmer beginnt sich um sie zu drehen, noch hält ße sich krampfhaft am Bettpfosten fest, dann sinkt sie um. Emil sie nicht hatten, er ist noch zu schwach, da ruft er seine Mutter herbei. Aber Mariechen hat sich schon wieder in der Gewalt, sie stteicht
, sonst ist sie nicht echt! — So denkt sie und weint still vor sich hin. Dann zieht sie den Menen Ring vom Finger, wickelt ihn sorgsam in Seiden- paprer, schreibt auf einen Zettel nichts weiter als: Lebe wohl! W birgt beides in einen Umschlag. Als sie leisen Schrittes im !"ll gewordenen Haus die Treppe hinabsteigt, wird plötzlich D Tür des Krankenzimmers geöffnet. Da steht Emil, hält sich M beiden Händen am Türpfosten fest, denn er ist noch sehr, M schwach und sagt weiter nichts als: »Mariechen!" J^ er das ist der alte
Ton, der Ton aus der glücklichen Zeit! ^ einem Schritt ist sie neben ihm. Ihren Koffer hat sie hin geworfen und streckt beide Arme aus, um ihn zu stützen. »Emil, das darfst du nicht, — nein, nein! Und sie drängt ihn J em Zimmer nach dem Lehnstuhl und breitet rasch eine Decke seine Beine. „Was willst du tun? Fortgehen? — Fort von mir?" mehr bringt er nicht heraus, da kniet sie neben ihm hin und alles quillt hervor, in sprudelnden Worten, was sie all die Tage her still für sich getragen
hatte. „Ja, ja, lasse mich gehen! Ich fühle es doch, daß du mich nicht mehr lieben kannst, daß du dem glaubst, der mich schon einmal unglücklich gemacht hat. Laß mich gehen, Emil, denn ein Leben neben dir ohne Liebe und Vertrauen, das, — das ertrage ich nicht!" Er streicht nur immer mit der schwach gewordenen Hand über ihr tränennasses Gesicht. „Wenn ich dir glauben könnte, Mariechen! Weißt du denn, wie das hier drinnen brennt, das Mißtrauen, — schlimmer als die Wunde gebrannt hat! Und das wird immer wieder nagen
und fressen. O, warum hast du mir das angetan?" Mariechen trocknet ihre Tränen, ganz ruhig und kalt sagt sie: „Siehst du, das habe ich gefühlt, drum ist es wohl bester, ich gehe wieder aufs Schloß hinauf, und alles ist wie vorher. Emil, ich bin wohl ein armes Mädchen, bringe nichts mit, als meine Liebe. Aber die ist auch etwas wert! Und die lasse ich mir nicht beleidigen, — auch von dir nicht, Emil, auch von dir nicht! Die habe ich dir geschenkt, schrankenlos. Aber du nimmst sie und wirfst