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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 06.07.1895
Physical description: 10
ohne Unterschrift werden nicht angenommen, zogen: Vierteljahr. 1 fl., Halbjahr. L fl., ganzjähr. '4 fl. — Der Prannmeratious-Ketrag Handschriften nicht « '«Igestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. — Dorrelpondevze« muß im Vorhinein entrichtet werde«. werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 27 Jtiflmieiimits mikw jelimeit llUkllMMeil. Die Deutschen in Oesterreich. Bei den ewigen Nationalttätcnstreitigkeiten inner halb unserer Monarchie, bei den immerwährenden Klagen über Verschiebungen

oder 36-75 Perzent, und 1890 8,461.580 Personen oder 36'05 Perzent der öster reichischen Bevölkerung bekannt. Es ist also ein, wenn auch nur geringer Rückgang zu ver zeichnen. Dieser Rückgang erklärt sich daraus, daß die von Deutschen bewohnten Länder überhaupt eine langsamere Volksvermehrung haben. Inner halb der von verschiedenen Nationalitäten bewohnten Länder haben sich die Verhältnisse folgendermaßen geändert. Von je 100 Personen sprachen deutsch: im Jahre 1880 1890 in Böhmen 37-17 37 20 Mähren

29 38 29-38 „ Schlesien 48-91 47 76 Steiermark .... 6.-00 67-83 Kärnten 7022 71-5. „ Krain 615 5 65 Imst, Samstag den 6. Juli 1895. Diese Veränderungen sind also ganz und gar nicht zu Ungunsten der Deutschen ausgefallen. Was bezüglich der geringeren Vermehrung der Deutschen ausschlaggebend ist, das ist ihr im Vergleiche mit den konkurrirenden Nationalitäten späteres Heirats alter, die geringere Ehefrcqnenz und die geringere eheliche Fruchtbarkeit. Wenn sie sich trotz einiger Verluste im Großen und Ganzen

doch stattlich be hauptet, im gewissen Sinne sogar an Boden ge wonnen haben, so steht dies mit der Wanderbe- wcgung von slavischen in deutsche Sprachgebiete in Verbindung. Dieser Wanderbewegung liegen wirth- schaftliche Motive zu Grunde. Der in slavischen Gebieten vorhandene Überschuß an Arbeitskräften wendet sich vielfach nach deutschen Sprachzentren und findet dort in Industrie u. Landwirthschaft Verwendung. Bei der Volkszählung nun bekennen sich diese Ein wanderer natürlich sprachlich

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 04.02.1898
Physical description: 8
um das Deutsch thum' erscheinenden Werkes, das aber, wie ich höre, in Oesterreich zum Theil der staatlichen Censur verfallen sein soll. Wir werden es auch nicht unterlassen, über Tendenz und Ausgestaltung jener deutschnationalen Vereine zu berichten, die uns näher berühren. Vorerst etwas Allgemeines. I. Die Geschichte des deutschen Vereinswesens ist uralt; specielle Vereine zum Schutze des Deutschthums begegnen uns aber zuerst in den „Sprachreinigungsgesellschaften' des 17. Jahr hunderts

zum Schutze des Deutschthums finden wir in der Zeit, als die französische Fremdherrschaft äußerst drückend über dem deutschen Volke lag. „Tugendbund' nannte sich ein Verein, dessen Zweck war: „Ver besserung des öffentlichen Zustandes des preußischen und zunächst des deutschen Volkes durch gemein schaftliches Wirken tadelloser Männer.' Auch die in Jena gegründete „Deutsche Burschenschaft' trat energisch für das Deutschthum ein. Während der Rivalität zwischen Oesterreich und Preußen im „deutschen Bunde

' vertrat der .Nationalverein' die „kleindeutsche' Idee und suchte Oesterreich aus dem Verbands der übrigen deutschen Staaten hinauszustoßen. Bismarck war der Mann, der diesen Plan denn wirklich aus führte. Es wirft ein Helles Licht auf die Tendenz unserer deutschnationalen Vereine, welche die „großdmtsche' Idee vertreten, was Dr.Schulttheis in der angeführten Schrift ausspricht: „Unter dem Donner der Kanonen ist unser neues Deutsches Reich emporgestiegen/ mit ge heimem Beben sahen die Völker Europas

den ungeheuren Umschwung. Aber trotz des Glanzes unerhörter Siege, starrend von Waffen und Männern, hat das Deutsche Reich sich mit engeren Grenzen begnügt als das weiland heilige römische Reich deutscher Nation, als der armselige deutsche Bund. Unbeschritten geblieben sind die Bahnen kriegerischer Erobernng.Weise Beschränkung scheidet den großen Staatsmann vom glücklichen. Aber dem deutschen Nationalbe wusstsein ziemt solche Verengung nie und nimmer mehr. Es kann und darf nicht vergessen, dass Deutsch land

der katholischen Auswanderer. Es nimmt sich aus, als ob man die angedeuteten Tendenzen mit einem „katholischen' Deckmantel verhüllen wollte. Das muss jedenfalls constatiert werden, dafs der katholische Raphaels-Verein mit den all deutschen Tendenzen absolut nickts zu thun hat. Wie der Verfasser unserer Schrift selbst zugibt, ist der „St. Raphaels-Verein ein katholischer, kein deutschnationaler Verein; er erstreckt deshalb seine Fürsorge auch über die polnischen, czechischen, slovakischen Auswanderer

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 26.05.1899
Physical description: 6
Nr. 113 Bozen nichts geändert worden ist, sich auf die deutschen Amtsdiener und Kanzleibeamten beruft; denn der sprachliche Gharakter richtet sich nicht nach den Dienern!und Unterbeam ten, sondern nach der Nationalität, der Richter. Und derlei Konkurs-Ausschreib ungen, wie die letzte hier in Rede stehende, müssen zu einer vollkommenen Verwelschung des Gerichts führen.' Von der großen Ungerechtigkeit/welche den deutschen Beamten durch diese Bevorzug ung des italienischen Elements angethan

- schaftlichen Interessen der Bewohner von Bozen sieht sich daher genöthigt, der k. k. Re gierung rechtzeitig ein oavsant, oonsulss zu zurufen und sie zu bitten, in Zukunft der Stadt Bozen Richter zu schenken, bei deren Anstellung neben der überall vorausgesetzten Gewissenhaftigkeit in erster Linie nicht die Kenntnis der italienischen Sprache, sondern die juristische Begabung und die deutsche Abkunft maßgebend ist und die nothwendigsten Kenntnisse im Italieni schen wird man auch bei deutschen Bewerbern

man mit solchen Ueber- schwänglichkeiten der Jugend christliche Aach- , ficht HÄen. , j Redner kommt nun zu dem Anwürfe, die freiheitlichen Deutschen seien Feinde der katho lischen Religion, ja des Christentums. Die Echiwerung der religiösen Verhältnisse Mäh rens, die der Redner aus eigener Anschauung genau kenne, werde aber dem strengsten ÄacholikÄMKesI«äS':M Ochammk? mepig- . fften»«begrMich .Vozver Rettung' (Südtnoler TagblaM Freitag, den 26. Mai 1833.» warum „Wn5M' begangen würden. Die religiösen. Ereignisse

der letzten Mitseien eben mit der nationalen Frage , enge verknüpft.' In Brünn, wo sö.vvv katholischeMmtsche^ nebey 28.VM Tschechen leÄenHeienAyÄ den. sieben Pfarreren vier»ganz mit Tschechen be setzt, in den drei übrigen fänden sich verein zelt deutsche.Priester. Aehnliche Verhältnisse^ herrschten, in Jglau, Znaim usw/ Jn-'Mäh- risch-Krömau mit einer Bevölkerung von 1000' Deutschen und 600 Tschechen werden das' ganze Jahr zwei deutsche Predigten gehalten. Es werde deutschen Kindern verwehrt

, in der Kirche deutsche Kirchenlieder zu singen, der Religionsunterricht in deutschen Schulen viel fach nur tschechisch ertheilt. Bei Inspektionen der Schulen des deutschen Schulvereins pflege der Bischof von Brünn deutsche Kinder tsche chisch anzureden. Als krassen Fall erwähnt der Redner, daß in Brünn, als eine deutsche Familie die Mutter begrub, der Priester so gemüthsroh gewesen sei, die Gebele am Grabe tschechisch Redner erklärt, älle.Hochachtung vorcdem katholischen PriesterDls Diener der' Religum

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 04.11.1896
Physical description: 12
auch im gegen wärtigen Fall geschehen, und wenn wir die Art und Weise dieser offiziösen Mache den Lesern aufdecken, so geschieht eS deshalb, weil es sich um einen Artikel handelt, der offenbar dm Zweck verfolgt, so von hinten hemm die Deutschen Oesterreichs, besonders in den Augen ihrer Stammesgenossen im Deutschen Reich, herabzusetzen. In dem Artikel wird zunächst die von deutscher Seite ausgesprochene Ansicht, daß der Ausgleich mit Ungarn, wohlverstanden der Ausgleich im Sinne der Regierung, der die Lasten

nicht als Oesterreicher ansehen könne, voy denen die Einen zehntausendmal lieber singen: „Noch ist Polen nicht verloren!' als „Gott erhalte Franz den Kaiser ', die Anderen um einen Löwen tanzen, der zwar zwei Schwänze, aber nur einen Kopf hat, und Schwindelanfälle bekommen, wenn sie einen Adler mit zwei Köpfen und einem Schwanz sehen, und die Dritten nichts sehnlicher herbeiwünschen, als eine Wiederholung der schmach vollsten Episode der deutschen Geschichte, des Ganges nach Kanossa? Wenn das der Fall, dann bravo

? Oder will sie sich etwa bessern? Nun, bei uns soll mehr Freude sein über einen Badeni, der Buße thut, als über neunundneunzig deutsche Abgeordnete, die der Buße nicht bedürfen! Nur wagen wir noch nicht so ganz an die Aufrichtigkeit dieser Reue und Buße zu glauben, und der weitere Ver folg des Artikels giebt uns Recht. Denn was wird da den Deutschen vorgeworfen? Politische Launen haftigkeit! So! Also weil sie es endlich müde ge worden sind, den Regierungskarren durch dick und dünn zu schleppen und dafür, je nachdem

Se. Excellenz in Stimmung sind, ein wohlwollendes Lächeln und einen Händedruck zu erHaschen oder auch nur einen Fußtritt zu erhalten, deshalb sollen sie sich „politischer Launenhaftigkeit' schuldig gemacht haben? Das heißt doch in der That die Naivität etwas weit treiben, Herr Osfiziosus! Aber es kommt noch besser I Diese zeilenhungrige Schreiberseele wagt es, das Erwachen des deutschen Geistes als einen „nationalen Rausch' zu bezeichnen I O wenn Du, der Du dies geschrieben, ein einziges Mal in Deinem Leben

eines solchen „nationalen Rausches' fähig wärest, er würde einen verklärenden Schimmer werfen über die nackte Erbärmlichkeit. Deines vaterlandslosen Egoismus! Stolz kömüest Du auf ihn sein Dein ganzes Leben hindurch, auf diesen Moment, in dem Du emporgetaucht aus dem Sumpf feiler Gesinnungslosigkeit, in dem allein Du Dich wohl fühlst, der Dein LebenSelement bildet! Was aus Dir spricht oder, richtiger gesagt, geifert, es ist die Angst vor dem Wiedererwachen des deutschen Geistes, nichts weiter! Tröste Dich! Gn Adler

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 09.06.1898
Physical description: 14
dafür zu bringende Opfer, die Zuckerverschleißsteuer, ins rechte Licht stellte. Es sprachen noch die Herren Bürgermeister Dr. Perathoner und Seeber, worauf die von Herrn Tränkel eingebrachte nachstehende Reso lution wiederum einstimmig zur Annahme gelangte: „Die heute tagende Versammlung des deutschen Volksvereines für Südtirol spricht die zuversichtliche Erwartung aus, der Reichsrathabgeordnete der Städtekurie für Bozen und Meran, Herr Paul Welponer, sowie der Abgeordnete des Südtiroler Wahlkreises

der 5. Kurie, Freiherr v. Dipauli, werden dem neuesten Versuche der Rechten, durch Umgehen der Geschäftsordnung den Widerstand der deutschen Opposition gegen die ungesetzlichen Sprachen- Verordnungen zu überwinden, im Vereine mit den unentwegten deutschen Oppositionsparteien den kräf tigsten Widerstand entgegensetzen, und ersucht die Vereinsleitung, den genannten Abgeordneten diese Willensäußerung ehemöglichst mitzutheilen.' Mit der „Wacht am Rhein', welche stehend ab gesungen wurde, wurde die Versammlung

— dafür thun Polen und alte Weiber Alles — wieder auf die Wiese gegangen zu sein und dort das holde Blümchen „Parallelsitzungen' für das hohe Haus heimgetragen zu haben. Aber die Opposition läßt sich das vorgesetzte Tränklein gegen die Obstruktion nicht gefallen, nimmt es nicht ein. Das Lockmittel der Regierung, die deutschen Par teien durch die Einbringung der an sich allseits sympathisch aufgenommenen Gesetzentwürfe^ über die Aushebung des ZeitungS- und KalenderstempclS, die Aufhebung der Mauthen

und die Verminderung der Ucbertragungsgebühren beim Besitzwechfel von der konsequenten Obstruktion abzubringen, hat nicht gezogen, die mit unschuldsvoller Miene befürwortete Umgehung der Geschäftsordnung wurde nicht accep tiert, die Gewaltkur, die man an dem kranken Pav lamente versucht, ist als mißlungen anzusehen. Die Regierung kennt das einzige Heilmittel und per- horresziert es. Noch besteht unverrückt das ele mentare Hemmniß jeder Theilnahme der Deutschen Oesterreichs an konkreter Parlamentsarbeit

- Die Sprachenverordnungen sind nicht aufgehoben und vergebens harrt man einer Regierungserklärung, welche mit dieser Aufhebung zugleich das Ende des deutschen Oppositionskamvfes verkündigen würde. Schon zu den letzten Zeiten» als der Haus—gistmischer des Grafen Badeni, der alte Jaworski, der Ob struktion mit dem Parallelsitzungen-Mittelchen zu Leibe gieng, gabs einen furchtbaren Sturm; dessen Wieder holung würde nur beweisen, daß die Herren Schlachtschitzen es auf eine Herausforderung der Deutschen förmlich angelegt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 16.09.1899
Physical description: 18
plaidirten, die gegen die furchtbare Jnternirung auf der Teufelsinsel ja eine Bagatelle ist. Wären die als Richter auftreten den Offiziere ihrer Sache sicher gewesen, so hätten sie auch diesmal jedenfalls wieder eine sehr schwere Strafe eintreten lassen. Der „Deutsche Reichsanzeiger", das Organ des deutschen Reichskanzlers, hatte einige Tage vor der Urtheilsverkündigung in seinem amtlichen Theile folgende hochwichtige Erklärung gebracht: „Wir sind ermächtigt, nachstehend die Erklärungen zu wiederholen

. dem Minister präsidenten, Herrn Dupuy und dem Präsidenten der Republik, Herrn Kasimir Perier wiederholt Er klärungen dahin abgegeben, daß die kaiserliche Bot schaft in Frankreich niemals, weder direkt noch indirekt, irgendwelche Beziehungen zum Hauptmann Dreyfus unterhalten hat." Und der Staatssekretär des auswärtigen Amts, Staatsminister Graf b. Bülow, hat am 24. Januar 1898 in der Budgetkommission des deutschen Reichs tages folgende Erklärung abgegeben: Ich erkläre auf das Allerbestimmteste

, daß zwischen dem gegen wärtig auf der Terüelsinsel befindlichen französischen Exkapitän Dreyfus und irgendwelchen deutschen Or kleidern und Behängen der „Huanzen" mit Kleidern, durch Geschrei md Lärm und Nachts durch An zünden vieler Feuer die Feinde zu täuschen und ihnen solange Widerstand zu leisten, bis die Männer eintrafen und lue erschreckten und zurückweichenden Schweden niedumachten. Das Thal hat sich verengt und weitet sich nun nur wenig wrder. Nach Ueberwindung einer kleinen Steigung erblickt man den stattlichen

haben." Diese beiden Erklärungen, bezüglich deren Wahr heit wohl kein Mensch einen Zweifel hegen kann, kennzeichnen ebenfalls den Werth, welchen man dem Urtheil des Renneser Kriegsgerichtes beimessen kann, denn seitens der Dreyfus belastenden Zeugen wurde ja geltend gemacht, daß das Bordereau in der deutschen Botschaft zu Paris abgefangen worden sei. In der Presse findet das Urtheil natürlich ver schiedenerlei Erörterungen. Die Judenfeinde in Frankreich freuen sich, die anderen schreien über den „Justizmord

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 13.07.1898
Physical description: 16
? Sie hat nämlich dem vom Landtage beschlossenen Landesgesetze zum Schutze des reindeutschen Charakters deS Stammlandes des Reiches, durch welches Gesetz an allen öffentlichen Volksschulen die deutsche Sprache zur Unterrichtssprache erklärt wird, die Bestätigung der Krone vorzuenthalten gewußt. Und das Sprach rohr der Regierung, die „Narodni listy', habenden Deutschen das kund und zu wissen gethan. Vor Allem werden nun die Deutschböhmen wissen, was sie von dem Ernste der Vorschläge zu halten

haben, ihr Sprachengebiet in seiner Reinheit zu erhalten, wenn man nicht einmal in Niederösterreich ein rein deutsches Verwaltungsgebiet anerkennt! Darum ist der Nothstand in Niederösterreich beiweitem weniger wichtig als der Umstand, es könnten sonst im Wiener Landtage einige Wahrheiten über das privilegierte Tschechenthum laut werden, das sich in Prag so besonders musterhaft aufgeführt hat und daher mit einem Klaps gegen einen deutschen Land tag belohnt werden muß. Wohlgemerkt hat die Regierung bei der Berathung

des fraglichen Kolisko'- schen Antrages im Landtage nicht mit einem Worte ihre Bedenken dagegen angedeutet, geschweige mit einer Nichtbestätigung gedroht, was sie gegenüber den Deutschen in Böhmen gelegentlich der Be rathungen der Satzungen eines deutschen Städte bundes mit zauberhafter Geschwindigkeit fertiggebracht hat. Den Deutschen wird dadurch aufs Neue der Beweis geliefert, daß es gerade ihnen nicht er laubt ist, ihr Sprachgebiet vor Anstänkerungen und Einbrüchen freizuhalten

im Knopfloch trägt, wie sie gestaltet ist? Ein Kranz von vielen Sonder krönlein vereinigt sich zu einer Krone! So wie Wilhelm die deutschen Fürsten vereinigt hat zum Kaiserreiche. D-e Kornblume ist also daS Zeichen der politischen Einheit Deutschlands, der Wieder aufrichtung des Deutschen Reiches. Daran denken bei dieser Blume gehobenen Herzens die Deutschen aller Länder. Jeder Deutsche, er mag leben, wo immer in der weiten Welt, hat Ursache, sich an der Einheit Deutschlands zu freuen. Er mag im Osten

oder Westen, oder Süden sein Vater- od,r Mutterland gefunden haben, er mag treu seinem Fürsten ergeben sein, und dem Lande, das ihn nährt und das er schützt — seine Urheimat ist und bleibt Deutschland, seine Blutsverwandten sind das deutsche Volk; die deutsche Kultur ist die seine, in der deutschen Sprache denkt sein Geist, lebt seine Seele, die deutsche Sprache vermittelt ihin Wissen schaft und Kunst, und alles, was daS Leben avelt, an den deutschen Dichtern hängt sein Herz. Die Bande, die den Menschen

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Meraner Zeitung
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Page 8 of 14
Date: 04.10.1899
Physical description: 14
Veite 6 Mer««er Iett«»L. Kr. 119 christlichsozialen Partei für einen engeren Zusammen schluß der deutschen Parteien plaidiert. Eine Einigung der Deutschen wäre gewiß wünschenswerth, nur dürfte man um GolteSwissen nicht mehr in die Fehler der alten „Vereinigten Linken' verfallen, Staatspartei spielen wollen zc. Das leitende Moment einer einigen Deutschen Partei müßte unbedingt und einzig und allein die Rücksicht auf die nationalen Interessen des deutschen Volkes sein. Wien, 3. Okt

. Im Abgeordnetenhause trat gestern Vormittags die deutsche Fortschrittspartei zu einer Sitzung zusammen; Nachmittags die deutsche Volksparlei. — JaworLki berief die Klubobmänner der Majorität zu einer Sitzung für gestern Abend 5 Uhr ein. Wie«, 4. Okt. Zwischen den Obmännern der Deutschen Fortschrittspartei und der Deutschen Volkspartei fand eine Berathung über geplante engere Verbindung der beiden Parteien statt. Wie», 3. Okt. Ein über die Sitzung der Fortschrittspartei ausgegebenes Kom munique besagt: Der Klub

nahm den eingehenden Bericht über die Ereignisse der letzten Tage be friedigt zur Kenntniß und erklärte die vollste Zustimmung den AuSsühruogen Pergelts, welchem Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde. — Das Kommuniqe über die Sitzung der Deutschen Volkspart ei besagt: Dieselbe nahm den Bericht Hohenburgers über seine Berufung zum Kaiser unter Anerkennung der Darstellung der Lage durch Hochenburger entgegen. In der darauffolgenden Besprechung der politischen Lage wurde über einstimmend

hervorgehoben, das diese dermalen noch keine Kklärung erfahren habe, der Verband sich daher bezüglich des weiteren Vorgehens freie Hand vorbehalte und fortgesetzt für die Sicher stellung der nationalen und politischen Forderungen der Deutschen eintreten und jede mißbräuchliche Anwendung deS tz 14 entschieden bekämpfen werde. Die tschechischen Gelehrten und die deutsche Sprache. Prag, 2. Okt. Die „Nar. listy' greifen in einem längeren Artikel sehr heftig jene tschechischen

und Dr. Woldrich so weit vergangen haben, vaß sie an dem letzten deutschen Natursorschertage in München nicht nur theilnahmen, sondern auch daselbst — deutsch sprachen. Derselbe Prof. Woldrich, der als «ne der Stützen des südböhmischen Tschechisierungs- Vereines gilt und der erst am 8. «September als Delegierter dieses TschechisierungSvereines beim Gautage in Strakonitz fungierte — auf dem deutschen Naturforschertage! Beweist diese Thatsache und das Geständniß der „Nar. listy', daß der tschechische Gelehrte

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 09.04.1897
Physical description: 16
welchen er die Er wartung aussprach, sie werden sich zu fruchtbrin gender Arbeit um dem übrigen Hause vereinigen. Er wünsche ferner ein friedliches Einvernehmen der verschiedenen Nationen im Interesse der Entwicklung des Reiches und schloß seine Rede mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den K a i f e r. Also der Klerikale Kathrein, der Pole Abrahamovicz und der Tscheche Kramarz werden die Geschäste des Hauses führen, während die liberalen Deutschen, die noch im vorigen HauS den Präsidenten in der Person

des Freiherrn von Clumecly stellten, von der Leitung des Parlaments ausgeschlossen sind. Besonders die tschechischen Blätter frohlocken darüber, daß die ehemals herr schende Partei vollständig zurückgedrängt sei, und verkünden den nahen Tuumph der föderalistischen Ideen. — Die erste Sitzung des Abge ordnetenhauses brachte einige interessante Zwischenfälle. Der Abg. Schönerer ist im Hause erschienen und leistete die Angelobung aus Verfassung mit einem Zusatz zu Gunsten des deutschen Volles. Die pompös

Oppositions-Abgeordnete Thomas Szajer erschien im Hause. Er lenkte Aller Augen auf sich und interessierte durch sein sarbenbuntes Nationalkostüm. — Es wurden ein DringlichkeitS antrag des Abg. Nitsche (dtsch. Frtschrp.), ein gleicher des Abg. Dipauli (kath. Volksp.) auf die Beantwortung der Thronrede durch eine Adresse verhandelt und vom ganzen Hause gegen die Stimmen der deutschen Volkspartei, Schönerianer und Sozialdemokraten angenommen. Die deutsche Volkspartei interpellierte wegen der Entsen dung

, Jstrien und Görz wie jene, die am d. April für Böhmen erlassen wurde. DaS Abgeordneten haus nahm nahezu einstimmig die Dringlichkeit des Antrages Daszynski auf Einsetzung eines Ausschusses zur Untersuchung der Wahlmiß bräuche in den letzten Reichsrathswahlen, ins besondere in Galizien, an. Die Mitglieder deSClubJtaliano richten an die Regierung eine Interpellation wegen der Exzesse in Trieft, Jstrien und Görz. Abg. Wel poner ist der auS 35 Abgeord neten aller deutschen Parteien bestehenden Freien

durch die Verordnung un berührt. — Die Verordnung trat mit dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit. Das „Fremdenbla-tt' sagt in seiner Be sprechung der Sprache »Verordnung: Die Sprachenverordnnng vom Jahre 1880 habe weder die Deutschen noch die Tschechen befriedigt. Die jetzige Verordnung dürfte ebenfalls dem Standpunkt der Deutschen nicht entsprechen, allein die Anerken nung eines geschlossenen deutschen Sprachgebietes würde selbstverständlich die vollständige Ausschließ ung der deutschen GrschäftSsprache

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 27.07.1900
Physical description: 12
italienisch» Einflüsse entbrannt. Der ^.SiAs' hat jünast die alte Forderung Frapporti'S: „ItMa üüo »II Lrslmero!' aufs neu» und feierlich proklamiert und zunächst die Eroberung des alle» deutschen GebieieS zwischen Salurn und Meran ale eine Ehrenpflicht der irreäeuta' und der die selbe vertretenden nl^ionklle' hingestellt. .Et ist Zeit/ schrieb das trredentisttfche Blatt, „daß wir unsere schmachvolle Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksale der Volksgenossen abschütteln, welche dok Gebiet zwischen Salurn

und Meran bevölkern üud die stet» der deutschen Raubgier überlassen worden sind Wir rufen laut: .... Vorwärts. us-äonslv, vor wärts Italiener, die ihr guten Willens seid I Zunächst muß in Platten die „dratta cos»' der deutschen Schule beseitigt werdin, und das noch häßlichere Ding, der deutsche Kindergarten des Herrn Malpaga u. s. w.' Wenn nun auch da« Etschthal ,zwisch«n Salurn und Meran' in Bezug aus die Gesammtbevölkerung, nament- lich in den Ortschaften rechts der Etsch, tmmer noch als deutsches

, daß er von den dortigen irredentische» Grundherrn (namint lich der Ferrari-Sippe in Trient und Branzvll) gründlich gehaßt und von ihrem Preßanhang mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln — auch denen der Lüge und der B«rl»umdung — ausS bittirst» v»rsolgt wird. Allein der mit Beihilfe des ,A. D. S. V/ ins Leben gerufene und von un» mit ansehnlichen jährlichen Bei trägen unterstützte deutsche Kindergarten gedeiht. In der Schule hört man seit einem Jahre wieder deutsche Predigt, deutsch« Gebete, deutschen

des jetzt gleichialls noch ladinisch»n Enneberg unausbleiblich folgen. Hiedurch würde dann das italienisch» Element zum herrschenden werden bis zur AuSmündung des Enneberg« ins Pusterthal (bei Bruneck). Gegenüber den verhältnißmäßlg geringen Auswänden, welch» d»r ,A. D. Sch. V.' für Förderung des deutschen Unterrichtes in Fassa bisher gemacht hat, tritt für di« Zukunft hier «in« umfangr«ich» und wichtige Ausgab« an ihn heran. ES find Einleitungen dozu getroffen, daß di«s« Aufgab« Hand in Hand mit denjenigen unserer

HanSpetir hat am Sonntag den 71» jährig»», nach Predozzo zuständigen und erst seit kurzem hier in Arbeit stehenden Maurer Guada» gnini «ine» schweren Sittlichleiuverbrechen» über wiesen, verhastet und dem hiesigen Bezirksgericht« ein- g»li»s»rt. Auch in Tramin würd» unlängst d«»s«lb«n Dtlikt»» w»g»n ein schon vorbestraft»» W«ib über Veranlassung de» Pfarrer» Schrott von der dortigen Gendarmerie verhaft«t. fDurchreis» der deutschen Trupp«» durch Tirol.) Di» Reise d»r deutschen Trvvpenabtheiluug

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 14.07.1897
Physical description: 10
trage, eine Ausgleichs-Conferenz nach Prag einzube rufen. Wir können nur wünschen, dass diese Conferenz endlich zu einem dauernden Friedensschlüsse zwischen den Deutschen und dem czechischen Volke führen möge, denn so, wie bisher, kann es doch füglich nicht mehr fortgehen. Der Kampf wird immer leidenschaftlicher und nimmt Formen an, die den staatsgefährlichen Character kaum mehr verkennen lassen. An dem Kampf um die Sprachenverordnungen ist natürlich die sogenannte deutsche (deutschliberale

und deutschnationale) Partei am stärksten betheiligt. Sie betreibt diesen Kampf mit allen Mitteln, erlaubten und unerlaubten. Was in dieser Beziehung geleistet wird, übertrifft alles bisher dagewesene. Die Veitstanz- Epidemie unter den „Deutschen' in Oester reich dauert fort. Einen großen Trumpf hat die deutschliberale Ob- structionspartei in der letzten Zeit ausgespielt, um . das Cabinet Badeni weich zu machen. Den deutschen Ge meinden in Böhmen ist eine juristische Darlegung über das Verhältnis der Gemeinden

weiter um sich, und es ist kein Zwei- dass fast alle deutschen Gemeinden in Böhmen, Aeuilleton. Das Recht der Cleriealen. Bon Dr. Carl ». Grabmayr. (Schluss.) Nas Dr. v. Grabmayr über die Sclaverei sagt, ist Unfalls auch ein Sophisma und ein Faustschlag ins chcht der Geschichte; denn wenn Aristoteles dasNatur- ^cht festhält und zugleich die Sclaverei billigt, so folgt arvus noch keineswegs, dass selbe vom Naturrecht ge- die Kirche anfänglich mit den be- > senden Verhältnissen der Sclaveret Rechnung trug Hier Gesetzgebung

..Prager Abendblatt' eine ernste Verwarnung an die deutschliberalen und deutsch nationalen Urteutonen. „In der letzten Zeit', schreibt das Blatt, „ist es leider mehrfach vorgekommen, dass Oesterreicher deutschen Stammes sich hinreißen ließen, jenseits der Grenze unseres Kaisei st aat es in öffentlichen Versammlungen Klagen über Bedrückung des deutschen Volkes in Oesterreich zu führen. Mit Stolz darf jeder Deutsche auf die geistigen Bande blicken, mit welchen Kunst, Wissenschaft und Schriftthum

die Deutschen alle umfassen, die in ihrer Gesammtheit ein glänzendes Bild der voranleuchtenden deutsches Cultur bieten. Aber diese Einheit des Geisteslebens bedingt keineswegs irgend eine staatsrechtliche Einheit aller deutschen Stämme. Stets wussten die Deutschen festzuhalten an ihrem Volksthum, aber auch in ehrenvoller Treue an dem Staate, welchem sie angehören, und die Pflicht treue ist eines der schönsten Worte unseres Sprach schatzes. Um so betrübender ist es, wenn Männer, wie Dr. Funke

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 19.09.1897
Physical description: 14
11» Aettmtg. Seite S Samstag noch Wien und reiste vorgestern nach Ungarn ab, um dort, wie verlautet, beim Empfange des deutschen KoiferS in Budapest anwesend zu sei». — Kronprinzessln-Witwe Stephanie triff« heute, der .Darmstädter Ztg.' zufolge, aus England zum Besuche des großherzoglichen Paares aus Schloß WolsSgarten eln. — Der Vertreter Oesterreich-Ungarn» in dem LerwaltungSratb der ottomanisch«» Hochschule, Dr. Prinzig v. Herwal t, ist in Wien gestorben. — Ja Kaltenleutgeben ist FML. Gras

Iheilnahm. — Uebermorgen begeht der Marinekommandant Admiral Baron Sterneck fein övjährigeS Dienstjubiläum; gleichzeitig feiert sein Stellvertreter alS Chef der Marinesektion Admiral Eberan dasselbe Jubelfest. — Der Chef des Zivil- labinetS des Deutschen Kaisers Geh.Rath v. LucanuS, der deutsche Miliiära«tach6 Grak v. H ü l f e n - H ä s e l e r, sowie der Flügeladjutant des Deutschen Kaisers, Graf v. Klintowström find vorgestern zur Hirsch jagd in Gödöllö eingetroffen. Die Herren, denen

in München erfolgten Ve'steigerung der SchwanthaUr. Possage und deS Deutschen Theaters erhielt Herr Hugo Oertel dieselben aus sein Gebot zu 3,k6v.lZlZ() Mark zugeschlagen. Da der Gesammtschulvenstand. approximativ überschlagen, sich auf rund 4,800.000 Mark beiäuft, so fällt nach diesem VersteigerungSresulta» noch eine nicht unbeträchtliche Summe von Forderungen einiach durch. — Wie die Münchener Blätter melden, ist beabsichtigt, das Deutsche Theater zu einem Barikt. Theater seinen Stils umzugestalten

, das Falliment. sRaubmord.Z Maskierte Banditen überfielen in d«r Nacht znm 16. dS. die Brüder De Cläre, die Gutsbesitzer find, in ihrer Wohnung, ermordeten den Einen, verletzten den Anderen schwer und raubten 40 000 Franken in Baargeld. lWerthschätzung der deutschen Sprache in ---Amerikas Welch' große Bedeutung dem Deutschthum und deutscher Sprache auch im Auslande zugewiesen wird, zeigt« eine beachtenswertbe Volks abstimmung in Milwaukee. In »2 öffentlichen Schulen MilwaukeeS wurden bei den Eltern

der Kinder Umfragen wegen Beibehaltung deS deutschen Unterrichts gehalten. In sämmtlichen Schulen wünschten die meisten Eltern die Beibehaltung deS deutschen Unterrichts. Nur in dem von Skandinaviern bewohnten Distrikt war daS Verhältniß der Stimmen zwischen Für und Wider ungefähr gleich, in den englischen Distrikte» betrug die Stimmenzahl für den deutschen Unterricht noch 60 v. H. und mehr, während in einzelnen Vierteln Mehrheiten von über so v. H. sich für den deutschen Unterricht auSkvrachen

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Volksblatt
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Page 7 of 12
Date: 03.10.1900
Physical description: 12
hier im vollen Um fange zur Sprache zu bringen, wenn man auch schon von vorneherein sich auf den Standpunkt gestellt hat, dass jede Kritik der Verträge eigentlich gewissermaßen eine unpolitische, unpatriotische Haltung involviere. M eine Herren! Ich verkenne gewiss so wenig wie Jemand anderer in diesem hohen Hause die hohe poli tische Bedeutung der in Rede stehenden Verträge, vor Allem, meine Herren, des deutschen Handelsvertrages. Wer, meine Herren, wie ich, in einem Grenzlande deutscher Sitte, deutschen

, sondern ich werde den Standpunkt der Weinproduction in ganz Oesterreich zu vertreten suchen. (Bravo! Bravo!) Es war am 2. Mai, dass Fürst Bismarck im deutschen Reichstage bei Gelegenheit der Berathung der Zollverträge den Ausspruch that, bei jedem Vertrage iönne man fragen: »Hui trompe-t-vn ici?« Wer ist hier der Geprellte? D.r österreichische Weinbau gibt ^tmen in die'em Falle die Antwort, oder um die elegante, hochpolitische Diction des „Moniteurs' unseres auswärtigen Amtes in Anwendung zu bringen, nach einem gestrigen

diese Bemerkung für umso widerspruchsvoller und unpassender, als wir ja erst gestern die telegraphische Mittheilung aus Amerika bekamen, dass Amerika officiell zu einer Conferenz bimetallistischer Natur auffordert. Wenn man die Stimmen der Oeffentlichkeit gegen über dem ganzen Vertragscomplex verfolgt, so dürfte es wohl Niemanden entgangen sein, dass auch der Ver trag, der der wohlwollendsten Beurtheilung unterzogen wurde, der Vertrag mit dem Deutschen Reiche, doch bei allem Wohlwollen immer begleitet

war von den Ausführungen „obwohl', „trotzdem', „ungeachtet', kurz man kann eigentlich kaum eine Stimme registrieren, die sich unbedingt aus handelspolitischen Gründen selbst dafür ausgesprochen hätte. Gestatten Sie mir, dass ich hier nur ein Moment erwähne. Eine große Partei, richtiger eine große Interessengruppe, die Industrie, hat sich wiederholt ausgesprochen, dass sie dem deutschen Handelsvertrage umsomehr Sympathien, umsomehr ihre Zustimmung entgegenbringe, als ja damit die Aera der Vertragspolitik begonnen sei

werden sollte, um jede Kritik davon fernzuhalten. Ich glaube, dass eine sachliche, dass eine ruhige und objective Kritik nicht nur erlaubt, sondern der Sache angepasst, der Sache auch wert sei. Nun, meine Herren, diese Kritik habe ich wenigstens von meinem Standpunkte aus an den deutschen Handelsvertrag an gelegt und ich bin dazu gekommen, dass ich nicht nur aus polititischen, sondern auch aus handelspoli tischen Gründen für den deutschen Handelsvertrag stimmen werde. Leider, meine Herren, wurde uns die Freude

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.02.1893
Physical description: 4
folgt.) die ansässigen Deutschen in Arco gerichtet ist. Da wir zufällig den Verfasser näher ken»zn, so wollen wir ihn hiemit kritisch beleuchten. Bewußter ist einer von denen, der des lieben Bortheiles willen in den deutschen Kreisen Eingang sucht, um wieder von den Deutschen sür seinen Lebensunterhalt zu schmarotzen. Und dieser Schmarotzer w igt die Deutschen in hef heftiger Weise anzugreifen und ihnen trocken zu sagen: packt's euch von dannen. Wir sind gute Oesterreicher und leben

; da ist der Deut sche, der unter dem Joche der Arbeit von früh bis spät zieht, nur da, um zu zahlen und immer wieder zu »ahlen und zwar zum großen Theile für die Fehler und Schwächen der Herren, die an der Spitze unserer Gemeindeverwaltung stehen. Wer ist die Hauptsteuerkraft Arco's? Die Deutschen! Wer trägt die großen Summen Geldes in unsere Krankenkasse, von der hauptsächlich die italienische Bevölkerung den Genuß zieht? Wieder die Deutschen l Genug der Beispiele, die wir endlos fortsetzen könnten. Da wäre

es Anstand und Gerechtigkeitsgefühl der Herren von Arco, trotzdem wir numerisch in der Minorität sind, uns Sitz und Stimme in den einzelnen Ver waltungstheilen einzuräumen, damit wir orientirt sind, was darin vorgeht, und eventuell unser gut gemeinter Rath auch Beachtung findet, und so die Gemeinde und die Steuerträger oft vor unnöthigem Schaden, der jahrelange schwere Buße erfordert, be wahrt werden. Intelligenz und Unternehmungsgeist ist ohne Ueberschätzung den Deutschen eigen. Die italienische

Bevölkerung am Gardasee, weiß sich das zu schätzen und räumt klugerweise ohne für ihre Au torität und Nationalität kleinliche Furcht zn haben, deshalb den Deutschen in Sachen des Cur- und Fremdenverkehrs die führende und leitende Stellung ein, und zwar nur zu ihrem eigenen Vortheile. Darum bessert Euch, Ihr Herren von Arco, in Eurer Gesinnung; laßt auch den Deutschen im Orte, was ihnen gehört und gebührt und wir werden friedlich mit- und vcbenenander leben und segensreich für den Aufschwung des Curortes

wirken. Haltet Euch doch immer vor Auge, daß Arco ohne Frem denverkehr ein großes Dorf ist, und daß es b. i diesem Fremdenverkehr ohne die Deutschen nicht geht, Ihr zehrt ja alle mit davon und zwar nicht den geringsten Theil. Wollt Ihr keinen Curort, so habt die Courage, das offen und ehrlich zu bekennen, dann werden wir wissen, was wir zu thun haben, hemmt aber nicht den Aufschwung des Curortes aus Kosten der Deutschen. Branzoll, 11. Februar. Ich kann Ihrem Blatte melden, daß am letzten Mittwoch

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 23.01.1898
Physical description: 18
übrigens dunktl. Bon der italienischer! Botschaft verden in dieser Angelegenheit eisria? Recherchen gepflogen. (DaS neue tschechische Glaubens- bekenntnißl. w:lcheS gegeowäitig die Runde durch die Biälter möcht, lautet: .Ich glaube an den Grasen Baden», den alleinigen Schöpser der Sprochenver- ordnungen, und an seinen gehorsamen Diener Ritte« von Abrabamowicz, der den P äjidenlentilel erhalten hat ohne P-acht und Herrlichkeit, der gelitten unter Wolf, Schönerer und den deutschen Abgeordneten

, ab gefahren nach Pole», sitzet zur rech en Hand des Grasen Badeni, von dannen er kommen w rd zu unterdrücken die Deutschen und Gleichgesinnten. Ich glaube an die allein seligmachende böhmische Krone, an »en Unter, gong oller Deutschen, sowie an den ewigen Fortbestand »es vadeni'schen RegierungtsystemS.' (BolkSunruheninJtolie n.M«Steizerung der Brodpreise rust in Jialien unter der älmere» Bevölkerung immer giößere Erbitterung hervor. I» Aneona versuchten am Donnerstag Manisestanten das Landhaus

und Telegramme. Generalversammlung der Sparkasse. Meran, 22. Jan. Die in der Generalver- saüimlnng stattgehabte Neuwahl der Vorstehung er gab von 71 abgegebenen Stimmen folgendes Resul tat: Ludw. Auffinger (63), A. Baumgartner (66), I. Chnstanell (53), L. Lun (69), W. v. Pernwerth (67). S. Thalguter (68), Jg. Wenter (69). Zu den Prager Unruh e». Prag, 21. Jan. Gestern Abends versuchte eine Rotte versprengte Exzedenten, acht Personen, in die Wohnung des deutschen Universitätsrektors Ulbrich und in die Wohnung

des Bankdirektors Markus gewaltsam einzudringen. Direktor Markus avisierte sofort die Polizei. Schutz fordernd, Meraaer Ieituug. mit dem Bemerken, daß er sonst als Reichsdeutscher die Wiener Botschaft in Anspruch nehmen werde. Der polizeiliche Schutz wurde sofort gewährt. — Die Polizeidirektion verbot heute das Tragen demonstrativer (!) Abzeichen, VereinS- ab zeichen und Vereinstrachten. Dieses gegen die Couleurstudenten gerichtete Verbot rief natürlich unter den Deutschen große Aufregung hervor. Ver gebens

frägt man sich, wo bleibt das „statutarische Recht' der Studenten, das der Statthalter im Landtage constatierte? Am Schluß der heutigen Sitzung des Landtages soll über diese Sache inter pelliert werden. Von den Landtagen. Graz. 21. Jan. Im Landtage wurde der Antrag wegen Aufhebung der Sprachenverord nungen mit alten gegen die Stimmen der Slovenen mit dem VersassungsanSschusse zuge wiesen. Der Antragsteller Graf Kottulinsky appellierte an die Führer der Deutschen in Böhmen, sie mögen

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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 16.09.1899
Physical description: 16
: Ich habe sie nicht genannt. Es ist ganz ausgeschlossen, und wenn man es mit Waffengewalt versuchen wollte, daß das Par lament sich fügt, mir werden mit deu äußersten Mitteln Widerstand leisten. Wir fordern die Bildung- eines Beamtenministeriums, dem wir unsere Wünsche bekannt machen können; Einbe rufung des Reichsrathes, Aufhebung der Spra- chenverordnnngen, Vorlage des Ausgleiches zur Berathung, Anerkennung der deutschen Staats sprache, Socialreform, Schutz der freien Meiw ungsäußerung, Beseitigung des § 493

groschen zeigt und uns tückisch fragt, gebt Ihr dem Kaiser, was des Kaisers ist? so antworten wir: das deusche Volk hat immer dem Staate gedient, nie dem Kaiser Pflicht und Dienst ver weigert, jetzt aber fordern und verlangen wir, daß auch dem deutschen Volke sein Recht werde und wenn man es nicht gutwillig gibt, werden wir es zu erzwingen und zu erkämpfen wissen! (Jubelnder Beifall.) -t- -i- -i- Die vom Schriftleiter Karl Habermann vorgelegte Entschließung hat folgenden Wortlaut: „Die am 8. September

1899 in Lienz tagende öffentliche Versammlung des Deutsche» Volksver- eins in Tirol erklärt sich mit ven ^Ausführungen des Reichsrathsabgeordneteu K. H. Wolf voll ständig einverstanden und spricht dem verehrten Volksmanne, der mit seltener Aufopferung und . Selbstlosigkeit im Vordertreffen steht, den herzlichste» Dank aus, daß er in Bethätigung der wahrhaften deutschen Gemeinbürgschaft unserem Rufe nach Tirol gefolgt ist. In Erwägung der ernsten Lage des deutschen Volkes in Oesterreich verwahrt

sich die Versamm lung gegen die jüngsten Versuche der Regierung, durch Zwischenhändler, die weder eine Vollmacht, noch das Vertrauen des deutschen Volkes nach weisen können, einen Zwiespalt in die deutsche Opposition zu tragen und erklärt, daß ein Ausgleich mit der Regierung nur durch das Volk und seine freigewählten Vertreter erfolgen und einzig und allein durch die bedingungslose Zurücknahme der Sprachenverordnungen eingeleitet werden kann. In- solange aber erklärt die Versammlung jeden Ver such einzelner

Leute oder Abgeordneter, sich als ungebetene Mäkler in den Kampf um unser Recht einzumischen, als Verrath am deutschen Volke und fordert die deutschen Abgeordneten auf, rücksichtslos im Kampfe gegen jede Regierung auszuharren, welche unsere Grundforderungen nicht erfüllt. Das deutsche Volk wird in Treue hinter seinen Führern stehen. Die Versammlung verwahrt sich gegen den wiederholten Mißbrauch des § 14. sowie gegen jede Steiierbelastung, die im Widerspruche mit der Verfassung steht und fordert

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 15.09.1899
Physical description: 18
durch das Erscheinen nachstehend erwähnter Schrift übertroffen. „Reg.-Rath Dr. Wenzel Frind, Kanonikus und Kustos deS MetropolitankapitetS bei St. Veit in Prag» ehemaliger öfsentl. ord. Professor der theologischen Fakultät der deutschen Universität in Prag, hat im Manz'schen Verlage nachfolgend benannte Schrift erscheinen lassen: „Das sprachliche und sprachlich-nationale Recht in Polyglotten Staaten und Ländern mit besonderer Rücksichtnahme auf Oesterreich und Böhmen, vom sitilichen Standpunkte aus beleuchtet

Ergebnisse gegen die Aus wüchse des tschechisch-feudalen Naiional-Programms. Dabei zeigt die Behandlung so viele brillante Seiten, daß es wohl Niemanden gereuen wird, dem Buche die allerdings nicht geringe Mühe, welche das Ver ständniß der fleißigen und anregenden Schrift er fordert, gewidmet zu haben. Wir empfehlen die Lektüre dieses bedeutenden und vornehm gehaltenen Werkes auch unseren Parteigenossen. Die Deutschen verhandeln nicht. Meran, 14. Sept. Am 10. ds. vor- und nachmittags waren trotz

„im Vertrauen' mit theilt. Die Herren sind berechtigt, zu thun und zn lassen, was ihnen beliebt. Wenn sie sich jetzt über Anregung der Katholischen Volkspartci, welche sich — ganz ungebeten — bereit erklärt, ihr Kirchen licht gleichmäßig rechts und links erstrahlen zu lassen, den Kopf darüber zerbricht, wie die Deutschen zu befriedigen und von der Obstruktion abzubringen seien, so ist dies ebenso liebenswürdig als über flüssig. Die deutschen Abgeordneten sind in der Lage, dieses Entgegenkommen

. Im Festhalten der Deutschen an ihrem bisherigen Wider stande, auch gegenüber nicht ganz klaren Vermitt lungsversuchen, liegt ihre ganze, aber auch ihre einzige Kraft. Im Parlamente und für das Par lament bedeuten heute die deutschen Oppositions parteien, dank der Obstruktion, eine einzige macht volle Gruppe, während wir im Zentrum und auf der Rechten todtkranke von ihren Wählern verlassene Parteien sehen, die Marodeuren vergleichbar, zn jedem politischen Beutezug, zu jedem Streiche gegen Verfassung

und Staat unter Betheuerungen ihres „Patriotismus' bereit sind. Mit dem H 14 wurden jedoch die Beutepolitiker, die nicht Tschechen sind, kalt gestellt. Diese Parteien brauchen den Reich-- rath mit der polnisch-klerikalen Spitze nöchi-ier, als die Deutschen. Es wäre mehr als unverzt'ihlich, wenn die Obinännkr der deutschen Oppositions- grnppen bei Annahme der Einladung des Abgeord netenhaus-Präsidenten über eine Begründung ihrer ablehnenden Haltung hinausgieiigeu. Sie brächten sich um die dominierende

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 08.11.1898
Physical description: 8
, wie es unser Bruder stamm der Siebenbürger Sachsen erlebte, und Zwar aus dem Grunde, weil die Vertreter der Siebenbürger Sachsen in nationaler Beziehung nicht stets voll und ganz ihre Schuldigkeit thaten. Wir können trauern darüber, daß man am Ende dieses Jahrhunderts spricht von einem absterbenden Staate Oester reich. Man kann aber auch von einem auf lebenden deutschen Volke in Oe st er reich sprechen. Die deutschen Bürger sind sich bewußt, daß sie nicht der Baum, aber der stärkste Ast am Baum

lauter werde der Ruf: Los von Rom ! Das müsse das Schlag wort in dieser ernsten Stunde nationalen Kampfes sein, wo die Deutschen in nationaler Beziehung der Verzweiflung nahestehen. Wenn die deutschen Vertreter irgendwie und irgend wann im Kampfe ermüden sollten, wie die Vertreter des Siebenbürger Landes thatsäch- ich ermüdet sind, dann werden die Sprachenverordnungen bleiben. Wenn die deutschen Vertreter aber voll und ganz rücksichtslos in diesem Kampfe ihre na tionale Pflicht erfüllen

, dann wird und muß der Sieg unser sein trotz der Deutsch- klerikalen. Wir wünschen keine neue Taktik, wir fürchten sie sogar, wir wünschen nur eines, daß uns Deutschen in Oesterreich end- ich voll und ganz unser nationa les Recht werde. Wenn man uns be fragt: Was ist Euer, der Deutschen Vater land? so sagten wir immer und es auch heute: Das Vaterland in unserem Sinne ist kein Staatengebilde, kein österreichischer Staat, son dern die deutsche Stammeserde ist unser hei liges Vaterland (Heilrusc bei der Schönerer

, über den jetzt verhandelt wird, ist für die österreichische Hälfte noch ungün stiger. Kann man nun behaupten, die Deut schen verletzen das Staatsinteresse, wenn sie sich gegen eine solche Zumuthung wehren? Umso eher sind sie im Recht, als die Ungarn ja kein Hehl daraus machen, was sie für die Zukunft anstreben. Sie wollen ihre wirth- schastlichen Verhältnisse derart kräftigen, daß sie eines Tages ohne Gefahr und Verlust sich vollends selbständig machen können. Warum sollen nun die Deutschen nicht auch aus Nationalität

so handeln? Warum sollen sie das österreichische Volk nicht vor einer solchen Ausbeutung durch die Ungarn bewahren? Nun stünde für die Deutschen die Sache nicht einmal so schlecht, wenn sie als geschlossene Macht auftreten würden. Aber eine Einigkeit ist leider bei der ganz außerordentlichen Zer splitterung sehr schwierig zu erzielen, und mit das Traurigste ist, daß es unter den Deutscheu „schwarze Tschechen' gibt; die katholische Volkspartei ist es, welche die deutsche Sache im Stiche läßt

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 14
Date: 09.06.1899
Physical description: 14
Seite 2 Mer««er Zeitung. Nr. es Standpunkt vertrat, daß die deutschen Mitglieder des Exekutivkomitt's an der Formulierung der slavi schen Forderungen nicht theilnehmen könnten, weil sie sich ohne Kenntniß der Verhältnisse in den ein zelnen Ländern nicht zu engagieren vermöchten. Dr. Kathrein betonte aber auch neuerdings die Noth wendigkeit einer Einleitung der Verständigung mit den Deutschen in Böhmen nnd Mähren, da durch das deutsche Pfingstprogramm Anlaß hiezu geboten sei. Im Sinne

mittlerrolle zu übernehmen. Dagegen soll aus Thuns letzten Reden im Exekutivkomite die Absicht deutlich geworden sein, die Deutschen neuer dings zu Verhandlungen einzuladen. Nun ist auch der niederösterreichische Landtag von dem Schauplatze verschwunden, auf welchem er in so wenig rühmlicher Weise die öffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hat. Die Session war weitaus die längste, welche ein Landtag j: zu verzeichnen hatte, und selbst die reichSrathSlose Zeit der Sistierungs-Aera kannte Sessionen

sie ab. Auch in der letzten Sitzung gelegentlich der Debatte über die Subvention von 2000 fl. für den Deutschen Schulverein, deren Streichung Abg. Schneider beantragte, da „der Deutsche Schulverein ein Kampfverein, der Juden und Judenlehrer unterstützt', kam es wieder zu erbau lichen Zwischenrufen. Abg. Noske erinnerte daran, daß ihn der Abg. Dr. Lueger heftig an gegriffen habe, weil er sich gestattete, die Stellung der Christlich-Sozialen in der deutschen Gemein bürgschaft zu kritisieren. Heute beantragt nun Herr

Schneider, man möge einer Korporation die Subvention entziehen, welche eS sich zum Zwecke gemacht hat, deutschen Besitzstand nnd deutschen Unterricht zu fördern. Der Deutsche Schulverein, so sagt Herr Schneider, ist ein Kampfverein. Gewiß, aber ein Kampfverein edelster Sorte, indem er die Interessen der Deutschen in bedrohten Gebieten schützt und fördert. Wenn man mit solcher Pose seine Zugehörigkeit zur deutschen Gemeinbürgschaft betont, so steht es schlecht an, die Subventionierung

haben Sie wieder Gelegenheit, Ihre Gewerbefreundlichkeit zu zeigen! Abg. Schwarz erklärte es sür eine Pflicht d:S Landtages, den Deutschen Schulverein, der sehr viel Gutes für die deutsche Sache geleistet habe, zu unterstützen. Er verweist darauf, daß nur drei Perzent der hier in Betracht kommenden Schüler Juden seien. Wenn sich auf einem Schiffe 9? Christen und drei Juden befinden, wird der Abg. Schneider das Schiff unter gehen lassen, blos um die drei Juden zu verderben? Nein, er wird, wenn es ihm möglich ist, das ganze

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 14
Date: 13.08.1897
Physical description: 14
durch die Tbaisache bewiesen wird, daß daS Weltchen bereits in 7 Auslage vorliegt. Die hübsche Aus- stattung des Buches durch zahlreiche Kopfleisten nach Original-Photographien ist noch besonders erwähnens- wertb. sZu den Kaisertagen in Rußland.) Nach der Truppin-Parade in Krasnoje-Selo fand ein Diner statt, wobei der Zar auf die deutschen Majestäten, Kaiser Wilhelm auf das russische Kaiserpaac toastierte DaS Galaballet auf der Olgainsel verlies aufs glän- zendste. Die Umgebung der Insel war herrlich be leuchtet

. Nach der Vorstellung nahmen die Majestäten im Freien den Thee ein. Eine unzählbare Menschen menge durchwogte den Garten, um die Beleuchtung zu sehen. Die deutschen Matrosen wurden am Sonn tag und Montag in den öffentlichen Gälten bewlrlhit. Die deutschen und die russischen Matrosen durchzogen Arm in Arm die Straßen, überall wä-mstenS ausge nommen. Die russische Marine veranstaltete zu Ehren der deutschen Offiziere ein Bankett, weiches kamerad schaftlich verlies. Die deutsche Kaiserin besichtig!« im Laufe de* Tages

die Sehenswürdigkeiten Petersburgs. Am Dienstag sand in KraSnoje-Sslo eine Gefechts übung, abends Galatasel im Peierhos statt, wozu beide Kaiser in der Admiralsuniform ihrer gegenseitigen Flotten. Prinz Heinrich, sowie der Reichskanzler Fürst Hohenlohe, der Botschafter v. Bü-ow und mehrere russische Minister, eiwa 60 deutsche und 30 russisch! Marineoffiziere erschienen. Der Zar brachte i» deutscher Sprache einen Trinlspruch auf das Woh! der Offiziere der deutschen Flotte, »nd das Gedeihen »er schönen deutschen

Flotte aus. Kaiser Wilhelm sprach im Namen seiner Flotte den tiefgeiühltestei Dank ans und trank auf das Wohl und das Gedeihen der schönen und glorreichen russische» Flotte. — Kaiser Wilhelm bat den GlvMrsten Cyrill von Rußland k lu, smtk der deutschen Marine gestellt »nd den G-oßsü'sten Konstantin Konstantino- witsch zum Chef deS Garde-Grenadir-Regime.'tS Nc. 5 ernannt. Neueste Nachrichten und Telegrasme. Bozen, 12. Aug. In Lavis wüthet seit heute morgens ein verheerender Brand. Wien. 11. Aug

. Das „N. W. T' bringt ans dem deutschen Parteilager die Verlautbarung, daß die Deutschen auf keinerlei Au sgleichsver- handlungen eingehen werden, bevor ihnen nicht Genugthuung geworden sei. Wien, 11. Aug. Das „Vaterl.' meldet: Neuere Stimmen aus dem Finanzministerium besagen, daß man auf die Verwirklichung des neuen Gehalts systems für die Beamten vor Ende 1393 nicht rechnen könne, daß man aber allerdings zum Kaiser- jubiläum die Regulierung durchzuführen die ent schiedene Absicht und gegründete Aussicht

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