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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 04.02.1898
Physical description: 8
um das Deutsch thum' erscheinenden Werkes, das aber, wie ich höre, in Oesterreich zum Theil der staatlichen Censur verfallen sein soll. Wir werden es auch nicht unterlassen, über Tendenz und Ausgestaltung jener deutschnationalen Vereine zu berichten, die uns näher berühren. Vorerst etwas Allgemeines. I. Die Geschichte des deutschen Vereinswesens ist uralt; specielle Vereine zum Schutze des Deutschthums begegnen uns aber zuerst in den „Sprachreinigungsgesellschaften' des 17. Jahr hunderts

zum Schutze des Deutschthums finden wir in der Zeit, als die französische Fremdherrschaft äußerst drückend über dem deutschen Volke lag. „Tugendbund' nannte sich ein Verein, dessen Zweck war: „Ver besserung des öffentlichen Zustandes des preußischen und zunächst des deutschen Volkes durch gemein schaftliches Wirken tadelloser Männer.' Auch die in Jena gegründete „Deutsche Burschenschaft' trat energisch für das Deutschthum ein. Während der Rivalität zwischen Oesterreich und Preußen im „deutschen Bunde

' vertrat der .Nationalverein' die „kleindeutsche' Idee und suchte Oesterreich aus dem Verbands der übrigen deutschen Staaten hinauszustoßen. Bismarck war der Mann, der diesen Plan denn wirklich aus führte. Es wirft ein Helles Licht auf die Tendenz unserer deutschnationalen Vereine, welche die „großdmtsche' Idee vertreten, was Dr.Schulttheis in der angeführten Schrift ausspricht: „Unter dem Donner der Kanonen ist unser neues Deutsches Reich emporgestiegen/ mit ge heimem Beben sahen die Völker Europas

den ungeheuren Umschwung. Aber trotz des Glanzes unerhörter Siege, starrend von Waffen und Männern, hat das Deutsche Reich sich mit engeren Grenzen begnügt als das weiland heilige römische Reich deutscher Nation, als der armselige deutsche Bund. Unbeschritten geblieben sind die Bahnen kriegerischer Erobernng.Weise Beschränkung scheidet den großen Staatsmann vom glücklichen. Aber dem deutschen Nationalbe wusstsein ziemt solche Verengung nie und nimmer mehr. Es kann und darf nicht vergessen, dass Deutsch land

der katholischen Auswanderer. Es nimmt sich aus, als ob man die angedeuteten Tendenzen mit einem „katholischen' Deckmantel verhüllen wollte. Das muss jedenfalls constatiert werden, dafs der katholische Raphaels-Verein mit den all deutschen Tendenzen absolut nickts zu thun hat. Wie der Verfasser unserer Schrift selbst zugibt, ist der „St. Raphaels-Verein ein katholischer, kein deutschnationaler Verein; er erstreckt deshalb seine Fürsorge auch über die polnischen, czechischen, slovakischen Auswanderer

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 26.05.1899
Physical description: 6
Nr. 113 Bozen nichts geändert worden ist, sich auf die deutschen Amtsdiener und Kanzleibeamten beruft; denn der sprachliche Gharakter richtet sich nicht nach den Dienern!und Unterbeam ten, sondern nach der Nationalität, der Richter. Und derlei Konkurs-Ausschreib ungen, wie die letzte hier in Rede stehende, müssen zu einer vollkommenen Verwelschung des Gerichts führen.' Von der großen Ungerechtigkeit/welche den deutschen Beamten durch diese Bevorzug ung des italienischen Elements angethan

- schaftlichen Interessen der Bewohner von Bozen sieht sich daher genöthigt, der k. k. Re gierung rechtzeitig ein oavsant, oonsulss zu zurufen und sie zu bitten, in Zukunft der Stadt Bozen Richter zu schenken, bei deren Anstellung neben der überall vorausgesetzten Gewissenhaftigkeit in erster Linie nicht die Kenntnis der italienischen Sprache, sondern die juristische Begabung und die deutsche Abkunft maßgebend ist und die nothwendigsten Kenntnisse im Italieni schen wird man auch bei deutschen Bewerbern

man mit solchen Ueber- schwänglichkeiten der Jugend christliche Aach- , ficht HÄen. , j Redner kommt nun zu dem Anwürfe, die freiheitlichen Deutschen seien Feinde der katho lischen Religion, ja des Christentums. Die Echiwerung der religiösen Verhältnisse Mäh rens, die der Redner aus eigener Anschauung genau kenne, werde aber dem strengsten ÄacholikÄMKesI«äS':M Ochammk? mepig- . fften»«begrMich .Vozver Rettung' (Südtnoler TagblaM Freitag, den 26. Mai 1833.» warum „Wn5M' begangen würden. Die religiösen. Ereignisse

der letzten Mitseien eben mit der nationalen Frage , enge verknüpft.' In Brünn, wo sö.vvv katholischeMmtsche^ nebey 28.VM Tschechen leÄenHeienAyÄ den. sieben Pfarreren vier»ganz mit Tschechen be setzt, in den drei übrigen fänden sich verein zelt deutsche.Priester. Aehnliche Verhältnisse^ herrschten, in Jglau, Znaim usw/ Jn-'Mäh- risch-Krömau mit einer Bevölkerung von 1000' Deutschen und 600 Tschechen werden das' ganze Jahr zwei deutsche Predigten gehalten. Es werde deutschen Kindern verwehrt

, in der Kirche deutsche Kirchenlieder zu singen, der Religionsunterricht in deutschen Schulen viel fach nur tschechisch ertheilt. Bei Inspektionen der Schulen des deutschen Schulvereins pflege der Bischof von Brünn deutsche Kinder tsche chisch anzureden. Als krassen Fall erwähnt der Redner, daß in Brünn, als eine deutsche Familie die Mutter begrub, der Priester so gemüthsroh gewesen sei, die Gebele am Grabe tschechisch Redner erklärt, älle.Hochachtung vorcdem katholischen PriesterDls Diener der' Religum

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 04.11.1896
Physical description: 12
auch im gegen wärtigen Fall geschehen, und wenn wir die Art und Weise dieser offiziösen Mache den Lesern aufdecken, so geschieht eS deshalb, weil es sich um einen Artikel handelt, der offenbar dm Zweck verfolgt, so von hinten hemm die Deutschen Oesterreichs, besonders in den Augen ihrer Stammesgenossen im Deutschen Reich, herabzusetzen. In dem Artikel wird zunächst die von deutscher Seite ausgesprochene Ansicht, daß der Ausgleich mit Ungarn, wohlverstanden der Ausgleich im Sinne der Regierung, der die Lasten

nicht als Oesterreicher ansehen könne, voy denen die Einen zehntausendmal lieber singen: „Noch ist Polen nicht verloren!' als „Gott erhalte Franz den Kaiser ', die Anderen um einen Löwen tanzen, der zwar zwei Schwänze, aber nur einen Kopf hat, und Schwindelanfälle bekommen, wenn sie einen Adler mit zwei Köpfen und einem Schwanz sehen, und die Dritten nichts sehnlicher herbeiwünschen, als eine Wiederholung der schmach vollsten Episode der deutschen Geschichte, des Ganges nach Kanossa? Wenn das der Fall, dann bravo

? Oder will sie sich etwa bessern? Nun, bei uns soll mehr Freude sein über einen Badeni, der Buße thut, als über neunundneunzig deutsche Abgeordnete, die der Buße nicht bedürfen! Nur wagen wir noch nicht so ganz an die Aufrichtigkeit dieser Reue und Buße zu glauben, und der weitere Ver folg des Artikels giebt uns Recht. Denn was wird da den Deutschen vorgeworfen? Politische Launen haftigkeit! So! Also weil sie es endlich müde ge worden sind, den Regierungskarren durch dick und dünn zu schleppen und dafür, je nachdem

Se. Excellenz in Stimmung sind, ein wohlwollendes Lächeln und einen Händedruck zu erHaschen oder auch nur einen Fußtritt zu erhalten, deshalb sollen sie sich „politischer Launenhaftigkeit' schuldig gemacht haben? Das heißt doch in der That die Naivität etwas weit treiben, Herr Osfiziosus! Aber es kommt noch besser I Diese zeilenhungrige Schreiberseele wagt es, das Erwachen des deutschen Geistes als einen „nationalen Rausch' zu bezeichnen I O wenn Du, der Du dies geschrieben, ein einziges Mal in Deinem Leben

eines solchen „nationalen Rausches' fähig wärest, er würde einen verklärenden Schimmer werfen über die nackte Erbärmlichkeit. Deines vaterlandslosen Egoismus! Stolz kömüest Du auf ihn sein Dein ganzes Leben hindurch, auf diesen Moment, in dem Du emporgetaucht aus dem Sumpf feiler Gesinnungslosigkeit, in dem allein Du Dich wohl fühlst, der Dein LebenSelement bildet! Was aus Dir spricht oder, richtiger gesagt, geifert, es ist die Angst vor dem Wiedererwachen des deutschen Geistes, nichts weiter! Tröste Dich! Gn Adler

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Meraner Zeitung
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Page 8 of 14
Date: 04.10.1899
Physical description: 14
Veite 6 Mer««er Iett«»L. Kr. 119 christlichsozialen Partei für einen engeren Zusammen schluß der deutschen Parteien plaidiert. Eine Einigung der Deutschen wäre gewiß wünschenswerth, nur dürfte man um GolteSwissen nicht mehr in die Fehler der alten „Vereinigten Linken' verfallen, Staatspartei spielen wollen zc. Das leitende Moment einer einigen Deutschen Partei müßte unbedingt und einzig und allein die Rücksicht auf die nationalen Interessen des deutschen Volkes sein. Wien, 3. Okt

. Im Abgeordnetenhause trat gestern Vormittags die deutsche Fortschrittspartei zu einer Sitzung zusammen; Nachmittags die deutsche Volksparlei. — JaworLki berief die Klubobmänner der Majorität zu einer Sitzung für gestern Abend 5 Uhr ein. Wie«, 4. Okt. Zwischen den Obmännern der Deutschen Fortschrittspartei und der Deutschen Volkspartei fand eine Berathung über geplante engere Verbindung der beiden Parteien statt. Wie», 3. Okt. Ein über die Sitzung der Fortschrittspartei ausgegebenes Kom munique besagt: Der Klub

nahm den eingehenden Bericht über die Ereignisse der letzten Tage be friedigt zur Kenntniß und erklärte die vollste Zustimmung den AuSsühruogen Pergelts, welchem Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde. — Das Kommuniqe über die Sitzung der Deutschen Volkspart ei besagt: Dieselbe nahm den Bericht Hohenburgers über seine Berufung zum Kaiser unter Anerkennung der Darstellung der Lage durch Hochenburger entgegen. In der darauffolgenden Besprechung der politischen Lage wurde über einstimmend

hervorgehoben, das diese dermalen noch keine Kklärung erfahren habe, der Verband sich daher bezüglich des weiteren Vorgehens freie Hand vorbehalte und fortgesetzt für die Sicher stellung der nationalen und politischen Forderungen der Deutschen eintreten und jede mißbräuchliche Anwendung deS tz 14 entschieden bekämpfen werde. Die tschechischen Gelehrten und die deutsche Sprache. Prag, 2. Okt. Die „Nar. listy' greifen in einem längeren Artikel sehr heftig jene tschechischen

und Dr. Woldrich so weit vergangen haben, vaß sie an dem letzten deutschen Natursorschertage in München nicht nur theilnahmen, sondern auch daselbst — deutsch sprachen. Derselbe Prof. Woldrich, der als «ne der Stützen des südböhmischen Tschechisierungs- Vereines gilt und der erst am 8. «September als Delegierter dieses TschechisierungSvereines beim Gautage in Strakonitz fungierte — auf dem deutschen Naturforschertage! Beweist diese Thatsache und das Geständniß der „Nar. listy', daß der tschechische Gelehrte

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 23.01.1898
Physical description: 18
übrigens dunktl. Bon der italienischer! Botschaft verden in dieser Angelegenheit eisria? Recherchen gepflogen. (DaS neue tschechische Glaubens- bekenntnißl. w:lcheS gegeowäitig die Runde durch die Biälter möcht, lautet: .Ich glaube an den Grasen Baden», den alleinigen Schöpser der Sprochenver- ordnungen, und an seinen gehorsamen Diener Ritte« von Abrabamowicz, der den P äjidenlentilel erhalten hat ohne P-acht und Herrlichkeit, der gelitten unter Wolf, Schönerer und den deutschen Abgeordneten

, ab gefahren nach Pole», sitzet zur rech en Hand des Grasen Badeni, von dannen er kommen w rd zu unterdrücken die Deutschen und Gleichgesinnten. Ich glaube an die allein seligmachende böhmische Krone, an »en Unter, gong oller Deutschen, sowie an den ewigen Fortbestand »es vadeni'schen RegierungtsystemS.' (BolkSunruheninJtolie n.M«Steizerung der Brodpreise rust in Jialien unter der älmere» Bevölkerung immer giößere Erbitterung hervor. I» Aneona versuchten am Donnerstag Manisestanten das Landhaus

und Telegramme. Generalversammlung der Sparkasse. Meran, 22. Jan. Die in der Generalver- saüimlnng stattgehabte Neuwahl der Vorstehung er gab von 71 abgegebenen Stimmen folgendes Resul tat: Ludw. Auffinger (63), A. Baumgartner (66), I. Chnstanell (53), L. Lun (69), W. v. Pernwerth (67). S. Thalguter (68), Jg. Wenter (69). Zu den Prager Unruh e». Prag, 21. Jan. Gestern Abends versuchte eine Rotte versprengte Exzedenten, acht Personen, in die Wohnung des deutschen Universitätsrektors Ulbrich und in die Wohnung

des Bankdirektors Markus gewaltsam einzudringen. Direktor Markus avisierte sofort die Polizei. Schutz fordernd, Meraaer Ieituug. mit dem Bemerken, daß er sonst als Reichsdeutscher die Wiener Botschaft in Anspruch nehmen werde. Der polizeiliche Schutz wurde sofort gewährt. — Die Polizeidirektion verbot heute das Tragen demonstrativer (!) Abzeichen, VereinS- ab zeichen und Vereinstrachten. Dieses gegen die Couleurstudenten gerichtete Verbot rief natürlich unter den Deutschen große Aufregung hervor. Ver gebens

frägt man sich, wo bleibt das „statutarische Recht' der Studenten, das der Statthalter im Landtage constatierte? Am Schluß der heutigen Sitzung des Landtages soll über diese Sache inter pelliert werden. Von den Landtagen. Graz. 21. Jan. Im Landtage wurde der Antrag wegen Aufhebung der Sprachenverord nungen mit alten gegen die Stimmen der Slovenen mit dem VersassungsanSschusse zuge wiesen. Der Antragsteller Graf Kottulinsky appellierte an die Führer der Deutschen in Böhmen, sie mögen

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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 16.09.1899
Physical description: 16
: Ich habe sie nicht genannt. Es ist ganz ausgeschlossen, und wenn man es mit Waffengewalt versuchen wollte, daß das Par lament sich fügt, mir werden mit deu äußersten Mitteln Widerstand leisten. Wir fordern die Bildung- eines Beamtenministeriums, dem wir unsere Wünsche bekannt machen können; Einbe rufung des Reichsrathes, Aufhebung der Spra- chenverordnnngen, Vorlage des Ausgleiches zur Berathung, Anerkennung der deutschen Staats sprache, Socialreform, Schutz der freien Meiw ungsäußerung, Beseitigung des § 493

groschen zeigt und uns tückisch fragt, gebt Ihr dem Kaiser, was des Kaisers ist? so antworten wir: das deusche Volk hat immer dem Staate gedient, nie dem Kaiser Pflicht und Dienst ver weigert, jetzt aber fordern und verlangen wir, daß auch dem deutschen Volke sein Recht werde und wenn man es nicht gutwillig gibt, werden wir es zu erzwingen und zu erkämpfen wissen! (Jubelnder Beifall.) -t- -i- -i- Die vom Schriftleiter Karl Habermann vorgelegte Entschließung hat folgenden Wortlaut: „Die am 8. September

1899 in Lienz tagende öffentliche Versammlung des Deutsche» Volksver- eins in Tirol erklärt sich mit ven ^Ausführungen des Reichsrathsabgeordneteu K. H. Wolf voll ständig einverstanden und spricht dem verehrten Volksmanne, der mit seltener Aufopferung und . Selbstlosigkeit im Vordertreffen steht, den herzlichste» Dank aus, daß er in Bethätigung der wahrhaften deutschen Gemeinbürgschaft unserem Rufe nach Tirol gefolgt ist. In Erwägung der ernsten Lage des deutschen Volkes in Oesterreich verwahrt

sich die Versamm lung gegen die jüngsten Versuche der Regierung, durch Zwischenhändler, die weder eine Vollmacht, noch das Vertrauen des deutschen Volkes nach weisen können, einen Zwiespalt in die deutsche Opposition zu tragen und erklärt, daß ein Ausgleich mit der Regierung nur durch das Volk und seine freigewählten Vertreter erfolgen und einzig und allein durch die bedingungslose Zurücknahme der Sprachenverordnungen eingeleitet werden kann. In- solange aber erklärt die Versammlung jeden Ver such einzelner

Leute oder Abgeordneter, sich als ungebetene Mäkler in den Kampf um unser Recht einzumischen, als Verrath am deutschen Volke und fordert die deutschen Abgeordneten auf, rücksichtslos im Kampfe gegen jede Regierung auszuharren, welche unsere Grundforderungen nicht erfüllt. Das deutsche Volk wird in Treue hinter seinen Führern stehen. Die Versammlung verwahrt sich gegen den wiederholten Mißbrauch des § 14. sowie gegen jede Steiierbelastung, die im Widerspruche mit der Verfassung steht und fordert

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 08.11.1898
Physical description: 8
, wie es unser Bruder stamm der Siebenbürger Sachsen erlebte, und Zwar aus dem Grunde, weil die Vertreter der Siebenbürger Sachsen in nationaler Beziehung nicht stets voll und ganz ihre Schuldigkeit thaten. Wir können trauern darüber, daß man am Ende dieses Jahrhunderts spricht von einem absterbenden Staate Oester reich. Man kann aber auch von einem auf lebenden deutschen Volke in Oe st er reich sprechen. Die deutschen Bürger sind sich bewußt, daß sie nicht der Baum, aber der stärkste Ast am Baum

lauter werde der Ruf: Los von Rom ! Das müsse das Schlag wort in dieser ernsten Stunde nationalen Kampfes sein, wo die Deutschen in nationaler Beziehung der Verzweiflung nahestehen. Wenn die deutschen Vertreter irgendwie und irgend wann im Kampfe ermüden sollten, wie die Vertreter des Siebenbürger Landes thatsäch- ich ermüdet sind, dann werden die Sprachenverordnungen bleiben. Wenn die deutschen Vertreter aber voll und ganz rücksichtslos in diesem Kampfe ihre na tionale Pflicht erfüllen

, dann wird und muß der Sieg unser sein trotz der Deutsch- klerikalen. Wir wünschen keine neue Taktik, wir fürchten sie sogar, wir wünschen nur eines, daß uns Deutschen in Oesterreich end- ich voll und ganz unser nationa les Recht werde. Wenn man uns be fragt: Was ist Euer, der Deutschen Vater land? so sagten wir immer und es auch heute: Das Vaterland in unserem Sinne ist kein Staatengebilde, kein österreichischer Staat, son dern die deutsche Stammeserde ist unser hei liges Vaterland (Heilrusc bei der Schönerer

, über den jetzt verhandelt wird, ist für die österreichische Hälfte noch ungün stiger. Kann man nun behaupten, die Deut schen verletzen das Staatsinteresse, wenn sie sich gegen eine solche Zumuthung wehren? Umso eher sind sie im Recht, als die Ungarn ja kein Hehl daraus machen, was sie für die Zukunft anstreben. Sie wollen ihre wirth- schastlichen Verhältnisse derart kräftigen, daß sie eines Tages ohne Gefahr und Verlust sich vollends selbständig machen können. Warum sollen nun die Deutschen nicht auch aus Nationalität

so handeln? Warum sollen sie das österreichische Volk nicht vor einer solchen Ausbeutung durch die Ungarn bewahren? Nun stünde für die Deutschen die Sache nicht einmal so schlecht, wenn sie als geschlossene Macht auftreten würden. Aber eine Einigkeit ist leider bei der ganz außerordentlichen Zer splitterung sehr schwierig zu erzielen, und mit das Traurigste ist, daß es unter den Deutscheu „schwarze Tschechen' gibt; die katholische Volkspartei ist es, welche die deutsche Sache im Stiche läßt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 31.10.1894
Physical description: 4
wirklich nicht zuschließen, daß Oesterreich einmal eine Aera josefinischer Gesetzge bung gekannt hat. 5 » » Der ParteitagderDeutsch liberalen Mährens hat am Sonntag stattgefunden. Er brachte eine lebhafte Anerkennung für die Koalition, unter deren Herrschaft die Lage der Deutschen in Oe stier rei-ch eine wesentlich besse-re geworden sei. — Das Referat über die ge genwärtige politische Lage' erstattete der Führer der Deutschen in Mähren, Abg. Dr. Weber. Er führte aus, die politische Lage sei

durch die Koali tion gekennzeichnet. Trotz alkr Anfeindungen, die die Koalition erfahre, müsse er konstatjren, daß die Lage der Deutschen sich durch die Koalition sich we sentlich gebessert habe. Der Redner schließt unter lebhaftem Be isalle mit der Erklärung, die Linke werde die Koalition solange unterstützen, als eS im Interesse des Staates uud in den mit dem Staatsineresse über einstimmenden Interessen der Deutschen sei. — Dr. Fux beantragt nach einer eingehenden Begründung eine Resolution, welche, gleich

der am Parteitage in Prag gefaßten, der Vereinigten deutschen Linken und der Koalition das Vertrauen ausspricht, und in der es weiter heißt, daß vie Deutsche» festhalten an den Grundsätzen der Freiheit und deS Fortschrittes. Die Resolution erklärt sich ferner für den vluSbau der sozialpolitischen Gesetzgebung und spricht sich für daS Wahlrecht der Arbeiter unter Wahrung der In teressen des Bürger- und Bauernstandes aus. Die Resolution wurde einhellig acceptirt, mit dem Zusätze, daß die Vereinigte deutsche Linke

die Parteigänger Eugen Richter'S im Jahre 1892 bei den letzten deutschen ReichstagSwahlen davongetragen haben. Vdn Belgien aus hat fich in den Dreißiger Jahren unseres Säkulums der liberale Gedanke als Regierungsprin zip die Bahn gebrochen und heute liegen die Säulen des liberalen Systems in Belgien zu Boder; Frere Orbau und Bara sind politische Größen von gestern, die altliberalen Wähler find ihrer Fahne untreu ge worden nnd ins — klerikale Lager übergegangen. In dieser tra -igen Erscheinung

, 26. Oktober. (Verwälschuug.) Wenn nicht die Statthalterei noch im letzten Augen blicke ein Verbot erlafieu hat — was übrigeuSsehr unwahrscheinlich ist — so findet in der südlichsten deutschen Stadt Tirols ein Fest des rtalienisch-katho- lischen Wohlthätigkeitsvereines „8ock»li?io csttolieo italikwo' statt. Dieser Verein betreibt unter dem Deckmantel der Religiosität, der Wohlthätigkeit und unter fürsterzbifchöflichem Schutze italienisirende Be» strebungen. In den letzten Woche» sandte der Ver ein zwei

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 27.02.1899
Physical description: 8
Rechte begL^^^'S sollen damit nur einige im Vordergründe 3 ^ ^ Forderungen es czechischen Volkes im Eiiivc^..„ nit den Deutschen gelöst werden. Insofern- ^ siusct, dass es hier bei dcr deutschen attischem Willen mangelt, gibt er dock, die Avisaerickt^ aus. dass das czechische Volk seine Rechts' auch gegen d'esen Willen zur Geltung brin^Ne mit' Die i-p-.achcnverordnungen für „ SinatM'd Mähren wurden bekanwlich von den innern, dcr Justiz, der Finanzen, des Han^ cö Acker baues

an die ihnen unterstehenden ^xne-ituell Von Schlesien war bi?her nur bV.^ Minist:rpräsid?nt als Leiter des des Jnncrn für die politischen und der Justizuii.nstcr sür die Gerichtsbehörden Anordnungen hinausgcgcben haben, welche den Gebrauch der böhni-schcn und polnischen Sprache neben der deutschen regeln. Nun geschieht auch Meldung von einem Jntimat an die schlesischen Finanzbehörden, in dem der Verkehr mit den Parteien geordnet wird. Diese Jnstructionen sind den Verord nungen für Böhmen und Mähren gegenüber nur eine maß

ge Ausweitung des GeltungöiebieteS der slavischen Sprachen, sowohl innerhalb dcr Kanzleien, als auch nach den Bezirken, für welche sie bestimmt sind. Das Jntimat bezicht sich, wie die Instruktionen der Mini- stcrie.i des Jnncrn und dec Justiz nur auf die ge mischten Bezirke. Bei den Finanzbehörden und Steuer- ämtcrn in Trovpau, dann in der Troppauer und Wagstädter Bezirkshauptuiannschast wird ncben der deutschen Sprache der Gebrauch der böhmischen, in der Stadt Friedek und in den politischen Bezirken Frei

- stadt und Teschen neben dcr deutschen der Gebrauch dcr böhmischen und polnischen und im Bielitzer poli tischen Bezirke ncben dcr deutschen dcr^ Gebrauch dcr polnische» Sprache nngcordnet. '^>ie Gruu s.iye der finauzministcriellcn Jnüructiou sind: 1. Eingaben und p-.otvkollarische Erklärungen werden in dcr Sprache der Parteien angenommen, ebenso geschieht die Ver- Handlung im Parteienverkehre. Die Erledigung ersolgt in der Sprache dcr Eingabe. 2. Vorladungen, Be lehrungen, Zahlungsaufträge

und Erinnerungen ge schehen in dcr Sprache der Partei. Z. Die für die Parteien besliinmten Drucksorten und Steuerbücher sollen in dcr Sprache der Parteien vorräthig sein. Am Samstag vormittags begann in Prag die Be rathung der Referenten für die Feststellung dcr uatio nalpolitischen Forderungen der Deutschen in Böhmen. An dcr Berathung nahmen theil die Herren Dr. Bac.nreither, Dr. Funke, Dr Pcrgclt, Prade, Dr. Karl Schücker (Reichcuberg) und Dr. Schlcsinger, Uebcrciustimmend wird mitgetheilt, dass

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 27.09.1898
Physical description: 8
Nr. SIS D«l» politische» Schonplätze. Die Kundgebung der steirische« deutsche« Volks partei. Nun schließt sich auch das „Salzburger Tagblatt', dem Abgeordneter Dr. Sylvester sehr nahesteht, dem Reigen an und schreibt: „Es ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit, das die Leitung der Deutschen Volks partei in Steiermark in ihrer Kundgebung vom 20. d. M. ausgesprochen hat. Gegen über den fortgesetzten byzantinischen Versuchen der offiziösen Reptilienpresse, aus dem er schütternden Trauerfalle

im Kaiserhause, der gewiß jedem Deutschen ohne Unterschied der Parteistellung menschlich nahegeht, für die Regierung des Grafen Thun politisches Kapital zu schlagen und die Deutschen zum Aufgeben ihres unverrückbaren Standpunktes,'zu bewegen, war es nothwendig, von berufener Stelle aus — und als solche erscheint uns die wackere steirische Parteileitung — festzustellen, daß die Deutschen mit ihren Gefühlen keinen Schacher treiben und daß jede politische Spekulation auf ihre Rührseligkeit in das Gebiet der Con

des deutschen Siegessturmwindes überlassen wird. — Hurrah, wackere deutsche Männer der grü nen Steiermark! Ihr seid den Deutschöster reichern das Vorbild für politische und wirth- chastliche Erlösung aus den Klauen der seudal- !lerikalen-internationalen Volksblutsauger. .1. 'l'an^vr. Tagesneiligkeittn. Grieser Kur-Konzert. Das heute Dienstag im Knrpark in Gries um ^/-4 statt- indende Konzert unserer Militär-Kapelle ent hält folgendes Programm: 1. „Hansel und Grethel' Marsch von Kalensky; 2. Ouvertüre

— findet. Es ist eine starke Zu- muthung für die Leser, die doch hauptsächlich aus Deutschen bestehen, ein tschechisches Bank institut, das noch überdies in Wien eine Direktion besitzt, zu unterstützen. Wir Deutschen sollten eher sorgen, daß Wien einen deutschen Charakter beibehalte, und daß das nicht durch die „Czionsteuska banka' geschieht, ist ziemlich einleuchtend. Von der Universität. Die „Wiener Ztg.' veröffentlicht die Ernennung der Rigo- rosenkommissäre für die medizinischen

, Dr. Heinricher, Dr. Senhoser. bei dem Rigorosum zum Negierungskommissär Statthaltereirath Dr. Sauter, zum Stellver treter Dr. Sander, zu Prüfern die Unio.-Prof. Dr. Senhofer, Dr. Nevinny. zu Gastprüfern die Apotheker Fischer und Oellacher ernannt. Ein Erinnerungstag von seltener Art war der vergangene Sonntag. Gerade vor einem Jahre wurde nämlich der Minister Badeni vom deutschnationalen Abgeordneten Karl Hermann Wolf im Duell besiegt. Die Grazer Deutschen feierten den Tag ganz be sonders. Der Vesuv droht

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 6 of 8
Date: 15.05.1896
Physical description: 8
. Die bayerischen« Batterien drangen durch Petit Vicetre und beschossen Pave Plane. Auch die bayerische Infanterie war sofort in heftiges Gefecht ver wickelt, doch wichen die jungen französischen Truppen bald dem hef tigen Feuer der Deutschen, die Zuaven eilten in wilder Flucht Paris zu, während sich der Rest der Franzosen hinter Ptessis zurückzog und ein wirksames Feuer auf die Bayern unterhielt. Während das 6. und 7. bayerische Regiment den Feinden in die Flanke fiel, wurde die Geschützstellung bei Bicetre

bei der Entladung geplatzt und blutüberströmt mit zer schmettertem Fuße lag Junier Fritz bewußtlos neben der Lafette.— Mit dem siegreichen Gefechte bei Villejuif-Bieetre am 19. September war der eiserne Ring um Paris vollständig geschlossen. Auch Ver sailles hatte kapitulirt und war so zu sagen zur deutschen Garnisons stadt geworden. Das stolze Königsschloß Ludwig des XIV., welches derselbe zum Theil aus der Beute seiner Raubzüge in Deutschland erbaut hatte, mußte seltsame Dinge erleben, denn in einem Theile

seiner Prunksäle waren nun Lazarethe für die verwundeten und kranken deutschen Krieger eingerichtet und im schönen Schloßhofe er- erzirten und paradirten zu den Füßen des kolossalen Reiterstand bildes des stolzen Ludwig des XIV. in und um Versailles liegende deutsche Truppen. Während von draußen herein täglich Kanonendonner schallte im Niederringen der trotzigen Weltstadt, war es in den Kraukensälen des Schlosses unheimlich ruhig. In langen Reihen lagen da die braven Kämpen, niedergeschmettert vom feindlichen

an Eltern, Frauen, Kinder und Bräute in der fernen deutschen Heimath. Und nahte der Tod dem Einen oder Andern, so standen am Sterbelager die Boten der Religion, würdige Feldpatres und stärkten die Seele der Scheidenden nach irdischen Kampfe zur Reise in die ewige Heimath. In der Ecke e!nes dieser Säle lag auf reinlichem Krankenlager ein junger, bleicher Mann, seine» Blick sehnsüchtig auf das gegenüber liegende Fenster richtend, welches Aussicht in den herrlichen Park bot. Wir kennen den Armen wohl

mit dem Soldatenleben war es für allezeit vorbei, er war ja ein Krüppel; um so eifriger wollte er sich dem Fabrikbetriebe widmen. Einmal hatte ihn auch der treue Handfest besucht und ihm erzählt, wie es draußen zuginge und wie tüchtig die deutschen Hämmer an die Thore von Paris pochten und daß der Fall der Metropole nur mehr eine Frage der Zeit sei. Schmerzlich empfand Fritz, daß er nicht mehr dabei sein konnte, seit ihn treulos sein eigenes Geschütz niedergeschmettert. Sie sprachen von Vergangenheit und Geschüft

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Pustertaler Bote
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Page 32 of 34
Date: 15.05.1896
Physical description: 34
. Die bayerischen« Batterien drangen durch Petit Vicetre und beschossen Pave Plane. Auch die bayerische Infanterie war sofort in heftiges Gefecht ver wickelt, doch wichen die jungen französischen Truppen bald dem hef tigen Feuer der Deutschen, die Zuaven eilten in wilder Flucht Paris zu, während sich der Rest der Franzosen hinter Ptessis zurückzog und ein wirksames Feuer auf die Bayern unterhielt. Während das 6. und 7. bayerische Regiment den Feinden in die Flanke fiel, wurde die Geschützstellung bei Bicetre

bei der Entladung geplatzt und blutüberströmt mit zer schmettertem Fuße lag Junier Fritz bewußtlos neben der Lafette.— Mit dem siegreichen Gefechte bei Villejuif-Bieetre am 19. September war der eiserne Ring um Paris vollständig geschlossen. Auch Ver sailles hatte kapitulirt und war so zu sagen zur deutschen Garnisons stadt geworden. Das stolze Königsschloß Ludwig des XIV., welches derselbe zum Theil aus der Beute seiner Raubzüge in Deutschland erbaut hatte, mußte seltsame Dinge erleben, denn in einem Theile

seiner Prunksäle waren nun Lazarethe für die verwundeten und kranken deutschen Krieger eingerichtet und im schönen Schloßhofe er- erzirten und paradirten zu den Füßen des kolossalen Reiterstand bildes des stolzen Ludwig des XIV. in und um Versailles liegende deutsche Truppen. Während von draußen herein täglich Kanonendonner schallte im Niederringen der trotzigen Weltstadt, war es in den Kraukensälen des Schlosses unheimlich ruhig. In langen Reihen lagen da die braven Kämpen, niedergeschmettert vom feindlichen

an Eltern, Frauen, Kinder und Bräute in der fernen deutschen Heimath. Und nahte der Tod dem Einen oder Andern, so standen am Sterbelager die Boten der Religion, würdige Feldpatres und stärkten die Seele der Scheidenden nach irdischen Kampfe zur Reise in die ewige Heimath. In der Ecke e!nes dieser Säle lag auf reinlichem Krankenlager ein junger, bleicher Mann, seine» Blick sehnsüchtig auf das gegenüber liegende Fenster richtend, welches Aussicht in den herrlichen Park bot. Wir kennen den Armen wohl

mit dem Soldatenleben war es für allezeit vorbei, er war ja ein Krüppel; um so eifriger wollte er sich dem Fabrikbetriebe widmen. Einmal hatte ihn auch der treue Handfest besucht und ihm erzählt, wie es draußen zuginge und wie tüchtig die deutschen Hämmer an die Thore von Paris pochten und daß der Fall der Metropole nur mehr eine Frage der Zeit sei. Schmerzlich empfand Fritz, daß er nicht mehr dabei sein konnte, seit ihn treulos sein eigenes Geschütz niedergeschmettert. Sie sprachen von Vergangenheit und Geschüft

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 14.04.1899
Physical description: 8
Mr. SS Bozner Nachrichten' „Vor allem gilt es nun, im deutschen Tirolervolke die Liebe zu seinem heimatlichen Liede recht zu beleben, nament!ich aber bei dem gebildeten Theile desselben das Verständnis für Echtheit und Unechtheit, sür Wert und Unwert und mit ihm das Gefühl zu erziehen, dass es sich hiebei um keine gleich- giltige Sache, sondern um ein wertvolles Volkseigenthum, um ein Ahnenerbe handelt, welches, einmal weggeworfen und ver loren, nicht mehr wiedergewonnen

werden kann.' Die Lieder, welche Kohl seinem Volke darbietet, sind aber auch wohl imstande, die Liebe zu diesem immergrünen Triebe deutschen Volksthums, wo sie erstorben ist, wieder lebend zu rufen, wo sie zu erkalten begannen, wieder Mr Glut zu bringen; es sind nationale Kraftstücke, voll einer dichterischen Kunst, die ihnen ein einzelner, und wäre er noch so begnadet, Volks tümliches zu schaffen, nimmermehr nachmachen kann. Vortrefflich ist das Volksthum in ihnen geschildert; beim Singen der Lieder gewinnen

üblichen Lauten begleitung gesetzt; die Sätze, welche theils vom Herausgeber selbst, theils von Professor Lavogler in Innsbruck, von I. Reiter, Fr. Worresch und K. Liebleiwer, dem Gesangmeister des deutschen Volksgesangvereines in Wien, geschrieben sind, entsprechen vollkommen dem volksthümlichen Character der Lieder. Die Singstimmen der vierstimmigen Lieder erscheinen auf zwei Notensystemen so vereinigt, daß jedes Lied auch von einer Singstimme mit Clavier oder auf dem Clavier allein vorge tragen

nehmende „Liedertafel«' der deutschen Gesangvereine: „Anstatt einer sorgsamen Pflege völkischen Sinnes, der Verinnerlichung und deutscher Kraft hat sich bei ihnen eine verwerfliche Aeußerlichkeit,^Prunksucht und Pflege schwächlicher Empfindelei herausgebildet, welche ihr Untergang sein wird, insoserne nicht eine Umkehr eintritt.' Man muß Kohl, so bitter es ist, recht geben; gerade in den sogenannten gebildeten Kreisen fehlt heute fast gänzlich der Sinn für den edlen deutschen Volksgesang

, der eine der kräftigsten Stützen des deutschen Volksthums sein könnte, ja gewiß wäre; einen guten Theil der Schuld daran, daß es noch nicht dazu ge kommen ist, trägt ohne Zweifel auch die einseitige „classische' Bildung, der wir alles Mögliche, was wir nie brauchen können^ nur nicht eine gründliche Kenntniß des gesammten Deutsch- thums, am allerwenigsten aber unserer Muttersprache und unserer Dichtungen verdanken. . Das Werk Kohls soll uns wieder ein leuchtender Weg weiser sein auf dem unhellen Pfade, den wir gehen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.10.1897
Physical description: 4
, daß er ihn auf der Straße mit der Hundepeitsche züchtigen werde. Die Obstrnktionsparteien in Bozen. Wien, 7. Gkt. Zofort nach der nächsten Vertagung des Reichsrathes werden die deutschen Gbstruktionsparteien eine Volksversammlung in Bozen abhalten. >Ls haben sich zur Theilnahme an dieser Versammlung schon über fünfzehn Abgeordnete beider antiklerikalen deutschen Parteien gemeldet. Der genaue Zeitpunkt der Versamm lung wird demnächst festgesetzt. (Zu diesem gestern Abends an uns eingelangte,! Draht berichte erhalten

wir noch mit der heutigen ^rühpost folgende nähere Mittheilungen unseres Wiener Korrespondenten: Nach der nächsten Vertagung des Abgeordnetenhauses werben eine Anzahl von Abgeordneten der deutschen Gbstruktionsparteien einen großen deutschen Volkstag in Bozen ein berufen, um den tirolischen Stmmnesgenossen Lichter über die nationalen Verhältnisse in Oesterreich und über die deutsch feindliche Haltung der klerikalen und der Volkspartei der Herren Dipauli und Genossen aufzustecken. Abgeordnete jeder deutschen Partei

sind dazu geladen und nach den Zustimmungen, welche bereits eingelaufen sind, dürften etwa zwei- bis dreiundzwanzig Abgeordnete die Fahrt nach Bozen antreten und hier in der Versainmlung sprechen. Insbeson dere die deutsch-böhmischen Abgeordneten wer den zahlreich erscheinen, um den Stammesbrüdern im Süheil. esniMl die yAhSWALUHHAßZAM K Wldem. — Me wir vemehmen, ist in hiesigen nationalen und frei sinnigen Areisen ein Lmpfangsausfchuß in Bildung, um den deutschen Abgeordneten einen würdigen Willkomm zu bereiten

und den deutschen Volkstag von Bozen zu einem wirksamen und denkwürdigen Tag für die nationale und freiheitliche Sache der Deutschen Oesterreichs zu gestalten. D. R.) Selbstmord des Grafen Heinrich Wurmbrand. Wien, 7. Oktober. Der älteste Sohn des Handels ministers! des Koalitionsministeriums Grafen Wurm brand, Heinrich Graf Wurmbraud hat sich heute in einem Fiaker, während einer Fahrt durch die innere Stadt aus bisher unbekannten Gründen erschossen. Graf Heinrich Wurmbrand diente hier als Einjährig-Freiwilli

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 04.06.1898
Physical description: 10
und Verständnis restaurierte Pfarrkirche in Deutsch- nosen hat nun durch diese Orgel eine ebenso nothwendige, als gelungene wichtige Vollendung erhalten. Herr Reinisch hat durch dies Werk sich neuerdings als tüchtiger, ver lässlicher und in der sortgeschrittenen Technik des Orgel baues wohlbewanderter Meister gezeigt. A. D. Schenk, Diöcesanpräses des Cäcilienvereines. Aus dem Wonsberg, 30. Mai. (Ein paar Worte an den Correspondenten „aus dem deutschen Fersenthale.) Na also! Die Mocheni haben endlich

aber sich nicht, die Candidatur Mersi für sich und seine deutschen Fersenthaler auss freudigste zu be grüßen; er gibt sich auch die Mühe, seinen Namen an jeden echten katholischen österreichischen Tiroler, Jtalie- nisch-Tirol aufs nachdrücklichste zu empfehlen? Ah, mein lieber, die Italiener von Südtirol kennen viel besser ihre .... Pappenheimer! Die Nationalen wollen Herrn v. Mersi nicht, weil er nicht genug national ist. Die Clericalen lassen ihn bei Seite, weil er kein Clericaler ist. Herr v. Mersi verabscheut

nicht genügt, dann, dann hilft auch im mindesten Herr v. Mersi nicht, Rasionali-aZrai'i wtti quavti. Ist es also für die Mocheni gleichgiltig, ob liberal, ob clerical? Mit dem Bischof oder gegen den Bischof? Anders kann man die Sache nicht fassen. Kins, 25. Mai. (Aufruf.) Der Wallfahrtsort zur „Mutter Gottes von Caravaggio in Pinö' ist nicht bloß unter den Gläubigen des italienischen An theiles der Diöcese Trient mehr bekannt und von den selben zahlreichst besucht, sondern wohl auch die Deutschen kennen

diesen Gnadenort gut und besuchen ihn häufig. Zu jeder Jahreszeit, aber besonders an den Hauptfesten der Mutter Gottes, und in ganz außer ordentlicher Weise am Jahrestage der Erscheinung der seligsten Jungfrau Maria an das Hirtenmädchen Domi nica, am 26. Mai jeden Jahres, wallfahren Tausende von den umliegenden Thälern, auch des deutschen An theiles und selbst der Diöcese Brixen dorthin. In An betracht dieses zahlreichen Besuches deutscher Wallfahrer hat schon im vorigen Jahrhunderte ein Verehrer Mariens

, ein gewisser Josef Alessandrini von Tramin, diesem Gnadenorte ein frommes Legat gemacht, damit alljährlich am 26. Mai als am Hauptseste des Gnaden- orteS eine deutsche Predigt gehalten werde, wie solche auch regelmäßig an diesem Feste um 8 Uhr vormittags gehalten wird. — Wegen des zahlreichen Besuches des - „Tiroler Volksblatt' Wallfahrtsortes von Seite der Deutschen hat das Ordinariat auch für einen deutschen Beichtvater Sorge getragen und können daher die deutschen Wallfahrer auch sohin ihren frommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 6
Date: 13.03.1900
Physical description: 6
. Dr. v. Helfert und seine Gesinnungsgenossen stellen sich die Sache so vor, dass dem Oberhause die Entscheidung zufallen soll, wenn sich die nationalen Cnrien nicht einigen. Dieses Zweikammer-System wäre aber nichts geringeres, als die Etablierung der Adelsherrschaft, von welcher aus der Weg zur Errichtung des tschechisch-nationalen Königreiches vielleicht gar nicht so weit wäre. Dass diese Heilcnr bei den Deutschen keine Sympathien zu wecken vermag, braucht nicht erst versichert zu werden. In jüngster Zeit

will, ist — die notionale Autonomie, durch welche den Deutschen in Oesterreich die nationale Sicherstellung für alle Zu kunft verbürgt werden soll. Die Regelung der Nationalitätenfrage weist Herr von Offermann der constitutionellen Machtsphäre des Monarchen zu. Die Krone soll schiedsrichterlich und organisatorisch in der Nationalitätenfrage eingreifen. Am letzten Samstag nun hat der Abgeordnete Steinwender seine früher schon angekündigte Schrift „Parlaments-Dämmerung' erscheinen lassen. . ' ^ Bei der Gründlichkeit

und Verdrossenheit, welche sich weiter Kreise der deutschen Bevölkerung bemächtigt hat. Nur der radicale Nationalismus und die Social demokratie zeigten Initiative und ein kühnes Vor dringen und der Anhang dieser kühn ausgreifenden Parteien mehre sich ersichtlich. Die Gleichgiltigkeit müsse schwinden, dem nationalen Leben des deutschen Volkes müsse ein neuer Inhalt, es müssen ihm die Formen gegeben werden, in denen es kräftig pulsieren könne. Ein Fehler sei die zu große Mannigfaltigkeit unserer Programme

, die es dahin brächte, dass eine Ueberzahl entweder gar nicht oder erst in weiter Zukunft erfüllbarer Forderungen, und zwar häufig von solchen Forderungen, die einander völlig wider sprechen, Unklarheit und Verwirrung hervorrufen. Ans das Feld des Positiven übergehend, gelangt Dr. Steinwender zu dem Ergebnisse, dass in unserem Reichsrathe, wie er jetzt beschaffen und aufgebaut ist, die Deutschen stets einer deutschfeindlichen Mehrheit gegenüberstehen werden; ganz abgesehen davon, dass die Tschechen

ihn nicht leben lassen, sondern ihn un möglich machen werden. Die Loslösung Galiziens für sich allein sei heute nicht durchführbar, weil die Polen den äußersten Widerstand leisten würden; die richtige Zeit sei versäumt. Den auf die Landtage basierten Föderalismus, den die Tschechen zur Beherrschung der Deutschen einführen wollen, können und werden die Deutschen niemals annehmen. Wie soll da ge holfen werden? Die Ansicht Steinwenders geht da bei nun dahin, dass nur mehr die nationale Ab sonderung der einzelnen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 24.01.1899
Physical description: 8
Briefe des Krakauer „EzaS' wird dcr Vertagung des IlcichsratheS uud im Zu sammenhange damit dcr Einleitung einer Verstänzigungs- aetiou zwischen Deutschen und Ezccheu sehr eindringlick) das Wort geredet. Die Vertagung eines Parlaments, in welchem die Obstruktion herrsche, bilde nicht nur kein Hindernis für die Sanierung deS Parlaments und des Staa'cs, sie sei im Gegentheile zeradczu eine Vor aussetzung dazu. Cine Broschüre des Abg. Dr. v. Sochkui- tinrger. Untcr dem T»el „Neu-Babylou. Ei» Beitrag

zur politischen Zeitgeschiäuc' ist soeben eine i^iugschrist ans der Fcder dc>> Herrn Abg. Dr. v. Hochcnburger erscriieucu, dcr — wie lrinuertich — auch Diiltc April v. I mit eincr damals vielbeachteten ^ ^nkschrift her vorgetreten ist, i» welcher er die Politi! d-r dentsitien Voltspartei gegen die Angriffe von radiealnationaler Seile vertheidigte. Die gegenwärtige Broschüre, welche von den Blätter» vielfach als die Einleitung zur For mulierung eines genicinsaiiien nationalen Programmes dcr deutschen

Opposition bezeichnet wird, beklagt zu nächst. da>S bci Schaffung der 13lZ7cr Verfassung jede Vorsorge jür die Sicherung der deutschen Sprache als Staatssprache unterlassen wurde, und erhebt gegen die Sprachcnvcrordnungen dcr Ministerien Badeni und Gautsch sowie gegen die vom Grafen Thun ausgesteiUen Gruudzüge den Vorwurf, dass darin cine sleiS sortschrei tende Abwehr von den dcutsch-ccntralistischen Grnndiätzen gelegen sei- Im weiteren führt die Flugschrift — nach einer in dcr „N, Fr. Pr.' gegebenen

Analyse — Folgendes auS: Das Zustandekommen eines Spra-tiengesctzcs ist von verschiedenen Voraussetzungen abhängig. Die wichtigste derselbe» ist das geschlossene Ansirelen und Zusammen wirken der deutschen Parteien. Die Deutschen haben endlich zu erklären, was sie vom Staate und den übrigen VolkSstänunen verlangen, und ihr Recht zu fordern. Mit l,ere» Streitigkeiten über alle und »eile Taktik und mit den bloßen Rufen nach Aufhebung der nach des Verfassers Meinung ohnehin niemals zu Recht bestandenen

Sprachcnvcrordnungcn werde nie mand genützt. Die aufzustellenden Forderungen müssen das Ziel vor Augen habcn: Schaffung und Siche rung solcher Einrichtungen, sie der Erhaltung des deulschen Besitzstandes diene«?. Eiue Einigung der deutschen Parteien über diese positiven Ziele werde un gleich festere Grundlagen besitzen als ein Bund, der lediglich taktischen Zwecken dient. Abg. Dr. v. Hochenbnrgcr verweist darauf dass gerade von deutschradicaler Seite der Versuch, die deutschen Parteien zu gemeinsamer Thätigkeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 09.05.1901
Physical description: 8
herzustellen. Auch die stil volle innere Ausstattung zeigt schon jetzt, dass München in kurzer Zeit ein Theater sein Eigen nennen wird, das kaum seinesgleichen findet. Die Eröffnung des neum Festspielhauses wird am Diens tag, den 20. August vor geladenem Publicum in feierlicher Weise erfolgen. Die Vorstellung beginyt nachmittags 5 Uhr mtt einem Festspiele aus der Feder Hans von Hopfens; hierauf folgt, der letzte würdet ist die Einführung der italienischen Schule in den deutschen Gemeinden

Schule bliebe nach wie vor wegen der wirtschaft lichen und administrativen Sonderstellung nothwendig. Welche Sorge man entfalten würde, kann man auch davon abnehmen, dass die vier deutschen Gemeinden auch bisher keinen deutschen Bezirksschulinspeetor besitzen. Sollte aber die brennende. Frage der Autonomie langsam verglimmen und nach und nach ganz wieder erlöschen, so ist doch trotzdem ein weit wichtigerer Punkt in die unmittelbare Nähe gerückt, der eine Abtrennung des deutschen Nonsberges

im großen Foyersaale statt. TagSdarauf am 21. August, nachmittags 5 Uhr beginnt die erste öffentliche Ausführung mit den „Meistersingern'. Das Werk erscheint in völlig neuer decorativer und costümlicher Ausstattung; Chor und Orchester sind verstärkt; die ersten deutschen Gesangskräste aller Bühnen wirken mit dem reichhaltigen. Künstler personal der Münchener Hofoper zusammen. Kitt christtichsocialer Scandat .Unter dieserUeber- schrist fanden wir in mehreren liberalen Blättern vor wenigen Tagen

16 X oder 24 X. Arzt und Medi camente sind vollkommen frei. Beerdigungskosten werden 100, bezw. 150 X ausbezahlt. Nutzen sollte eS bringen, was sollten die Leute mit leiten bereitet ferner der Umstand, dass in den deutschen Gemeinden sich zahlreiche Höfe finden, was sonst in ganz italienisch Tirol nicht der Fall ist. Alle diese Höfe tragen, nebenbei bemerkt, sämmt lich deutsche Namen, was den Gerichtsbehörden bereits bisher erhebliche Schwierigkeiten verursacht hat, so dass man manchmal erst mit Hilfe

der Particellnummern sich in den italienifierten Namen zurechtfinden und verstehen konnte, was eigentlich gemeint sein sollte. Wie sollten da, auch angenommen dass durch eine specielle Ministerialverordnung für die vier deutschen Gemeinden ein eigenes deutsches Grundbuch angelegt werden dürfte, alle Voraus setzungen für die Anwendung der im Grundbuch anlegungsgesetze enthaltenen Hofbestimmungen, wie auch für die Anwendung des künftigen Höferechtes sich finden? Zu Gunsten der Abtrennung der deutschen Gemeinden

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 29.10.1897
Physical description: 4
zeigt aber, daß. die deutsche Strömung mächtiger ist. als daß sie durch das Blendwerk Diyaulis eingedämmt wer den könnte. Wenn solglich sein Sprachenantrag sällr, so ist er entweder gezwungen, vor den Christlichsozialen zu rapituliren oder der deutschen Bewegung in Südtirol Hen offenen Kampf zu erklären. Das eine wie das an dere kann er nicht. Deutscher Wkstiz in Men. Die Mitglieder der tirolischen Ortsgruppen der Süd mark, welche den Volkstag besuchen, treffen sich zum gemeinsamen Mittagsmahle

um halb 1 Uhr bei Kräutner am Johannsplatz. -le Das Programm des Deutschen Volkstages ist folgendes: 4 Uhr nachmittag Beschlnßfassu n g und Diskussion in der neuen Turnhalle. 8 Uhr abends ge selliger Abend im Bürgersaale unrer Mitwirkung des Männergesang verein es und der Vereins kapelle. 5 5 5 Wir machen noch einmal ansmerksam, daß Karten zum Deutschen Volks taae am Sonntag den 31. d. in der Verwaltung der „Bozner Zeitung' er hältlich sind. Aus Verkehrs gründen wurde der Anfang der Nachmittag

-Versammlung des Deutschen Volkstages in der T^lHN Halle von A Uhr auf 4 Uhr verschoben. -je Der Bürgermeister veröffentlicht an die Hausbesitzer der Stadt einen Aufruf, in welchem dieselben eingeladen werden, ihre Hänser anläßlich des Deutschen Volkstages zu beflaggen. -je Wir machen daraus aufmerksam, daß die ganze Gallerie der Turnhalle bei dein Volkstage für die Damen welt reseroirt sein wird. Verleihung. Man meldet dem „T. T.' aus Wien vom 23. Oktober: Die heurige amtliche „Wiener Zeitung' meldet

beziehungsweise, falls sie sich unrichtige Angaben oder Verschweigungen zn schulden kommen lassen, der Zteuerhinterziehung schuldig machen würden. Ansichtskarten vom Deutschen Bolkstag. Herr Photograph Gugler bringt anläßlich der Abhal tung des Deutschen Volkstages in Bozen sehr elegant ausgeführte Korrespondenzkarten mir Ansichten in den Handel, die am 31. d. von den vielen Theilnehmern des VolkSlageS gewiß sehr stark benützt werden dürsten, nm in der Ferne weilenden Freunden und Bekannten einen treuen

deutschen Gruß aus der Waltherstadt zu senden. Die Karten enthalten Ansichten der Turnhalle, in welcher bekanntlich der Bolkstag abgehalten wird, ferner des Walther-DenkmalS und der Stadt Bozen. Theilung der (Araber Handelskammer? Der Marburger Gewerkeverein hat beschlossen, die Theilung der Grazer Handelskammer in eine Mittel- und eine unter- steirische, diese mit dem sitze in Marburg, anzustreben. Einbruch in dem ..Valerie Hanse' aus dem Nasifelde. Man schreibt der „N. Fr. Pr.' ans Gasiein

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.10.1898
Physical description: 8
?tr. 231 bar im Westen verursacht, der es gewöhnt ist, die deutsche Politik unter einem stark subjek tiven und deshalb schiefen Gesichleminkrl zu betrachten. Unter diesem Gesichtswinkel hat man in Frankreich die sonderbarsten und abenteuerlichsten Visionen wahrgenommen, die der schöpferischen Phantasie der Franzosen ein besseres Zeugnis ausstellten als ihrem nüch ternen Verstände. Am lebhaftesten opcrirte man in Frankreich mit der Wahnidee, daß eine „Verschwörung' des deutschen Kaisers

mit dem Sultan das französische Protektorat Frankreichs über die Katholiken im Orient bedrohe. Diese Wahnvorstellung beruht aus einer von vornherein verfehlten Grundlage, denn das erwähnte Protektorat über die Ka tholiken im Orient bestebt lediglich in der Einbildung dce Franzosen. Die deutschen Katholiken im Orient haben stets unter deut schem Protektorat gestanden, wie das ja ganz selbstverständlich ist. Durch die Reise des Kaisers wird dies auch äußerlich mehr in die Erscheinung treten, etwas Neues

aber wird damit selbstverständlich nicht geschaffen. Noch weit abenteuerlicher sind die thörichten Phantasien der französischen Presse, welche der deutschen Politik andichten, daß ihr Ziel die Erwerbung eines kleinasiatischen Hafens oder gar eines Theiles der syrischen Küste sei. Es liegt auf der Hand, daß eine solche Er werbung, auch wenn sie in einem Geschenk des Sultans bestände, in Wahrheit ein Da naergeschenk wäre, von dessen Verwirklichung selbstverständlich nirgends ernsthaft die Rede war. Es ist aber charakteristisch

, daß diese Gerüchte auf französischem Boden entstanden sind, während von Seiten Nußlands, beson ders des offiziellen, der Reise des deutschen Kaisers keinerlei Mißtrauen entgegengebracht wurde. In Frankreich hat man freilich an gestrengte Versuche gemacht, den Russen ein solches Mißtrauen zu suggerieren, indem man der deutschen Politik die Absicht eines beson ders intimen Zusammengehens mit dem Sul tan unterschob, das dem Konzert der Mächte entgegentrete. Auch hierbei handelt es sich um eine Ent stellung

gebung beschlossen: „Die am k. Gilbharts bei der »Großen Tabakspfeife' aus allen Bezirken Wiens ver sammelten Vertrauensmänner der deutsch- nationalen Partei sprechen den Abgeordneten der Schönerergruppe für ihr Verhalten gegen über der jetzigen Regierung ihre vollste An- erkennnng aus. Gleichzeitig spricht die Versammlung jenen deutschen Abgeordneten, welche den Schwur von Eger gebrochen und vor Aufhebung der Sprachenverordnungen, einem Schlagworte der internationalen Parteien — den Sozial

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 04.03.1896
Physical description: 4
Nr. 53. „Bonner Zeitung (Südtiroler TaMattl'. Mittwoch, den 4. März lstW Tages-Neuigkeiten. (Fortsetzung von der l. Seite.« Tag<skalender sür Mittwoch den 4. März: Sonnen .ifgang: 6 Uhr 36 Mi». Sonneuuntergaiig: 5 Uhr4S Min. 'ageslänge: 11 Swnden 13 Min. Mondesaufgang: 12 Uhr Mm.. Nachts. Moudesuutergang: 8 Uhr 11 Min. Früh, atholiken: Kasimir. Protestanten: Adrian. WUterungsbericht der Sektion Bozen des Deutschen und 5>esterr. Alpenvereins. 4. Äiäiz. Station: Tos werk Polen, ^cmrcralur

Sigmundskron-Eppan trage. Lokalbahn Koveret« Sacco-Ravazzone. Den Betrieb dies-r neuen Lokalbahn wird dem Vernehmen nach die Mori-Arco Rivabahn übernehmen, welche seitens der Stadtge meinde Rovcreto eingeladen wurde, ihre Anträge in diesem Be treffe zu stellen. Die Ein- und Ausmündung d'.r Bahn wird auf den Bahnhöfen von Rovcreto und Mori der Südbahnge sellschaft erfolgen. Für die Deutschen im Uonsberg. Tie Sektion Höchst am Main des deutschen und österreichischen AlpenvereineS erläßt nachstehenden Anfrnf

: Die Sektion Höchst am Main hat sich vor einigen Jahren als Arbeitsgebiet den deutschen NonSberg ausgesucht, indem sie von dem Gedanken anSgieng, daß gleich zeitig mit der Erschließung einer schönen Gegend dnrch werkthätige Unterstützung des dortigen Deulschthums eine dankenswerthe Ans gäbe zu lösen sei. Von den Herren Euraten und Lehrern der vier deutschen Gemeinden des NonSberg wurde das Eintreten der Sektion Höchst aufs freudigste begrüßt, und eS hat diese zunächst durch Wegmarkirnngen von der Wendel

auS den deutschen NonS berg leichter zugänglich zu machen gesucht. Beim Verkehr mit den Bewohnern der vier deutschen Gemeinden St. Felir, U. L. Frau im Walde, Laurein und Proveis, haben die Mitglieder un serer Sektion Gelegenheit gehabt, einen tieferen Einblick in den Kampf zu thun, den diese Leute für die Erhaltung ihres Teutsch- thum« führen müssen. Wir haben dabei die Ueberzeugung ge wonnen, daß man diese deutschredende Bevölkerung unter allen Umständen unterstützen müsse, um sie in dem wackeren Kampse

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