9,270 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1940/24_08_1940/DOL_1940_08_24_6_object_1194783.png
Page 6 of 8
Date: 24.08.1940
Physical description: 8
Junge im Gewitter Eine Geschichte von Gert Lynch. „Co', sagte der Cchwendtnerbauer, indem er dem halbwüchsigen Jungen die Hand gab. „du willst di« Verwandtschaft besuchen? Das ist recht! Die Eltern haben dich wohl hcrgefchickt?' — „Nein', antwortete Ernst, „ich bin auf einer Wanderung. Di« Mutter weiß nicht, daß ich hier bin. Der Vater ist an der Front.' „Was hat denn der Vater so gesagt, wenn er von mir, seinem Bruder, sprach?' — „Vater sagte, ihr hättet euch aus den Augen verloren.' Der Bauer

dachte widerwillig an den Erb schaftsstreit, den er vor vierzehn Jahren mit seinem Bruder gehabt hatte. Seitdem hatten sie sich gemieden. „Und wie geht es dem Vater?' erkundigte er sich. — „Danke der Nach frage', sagte Ernst, „es geht ihm gut.' Der Junge hatte einen herzhaften Hunger mitgebracht. Die Tante stellte goldgelbe Butter auf den Tisch und füllte ein Glas mit Milch. Der Onkel schnitt ein Noggcnleib an. „Jetzt iß!' sagte er. Ernst ließ sich nicht nötigen. Nach der Brotzeit begleitete

er den Onkel auf die Waldwiese hinaus. Der Regen hing noch an den Gräsern und funkelte über die Lichtung. „So', meinte der Onkel schmunzelnd, „nun zeig einmal, was du kannst! Dieser Weiß- , kleestreifen mäht sich von selber.' — „Aber ich habe noch nie gemäht', bemerkte Ernst klein laut. — „Macht nichts', sagte der Bauer. „Wer nichts angreift, lernt nichts.' Ernst warf einen Seitenblick auf den Onkel, ackte die Sense und fuhr weit ausholend in en Meißklee. Haftig erfolgten die Schnitte, der Schwad fiel

durchschlug. Als die Schneise gemäht war. machten sie Feierabend. Auf dem Heimwege fragte Ernst unvermittelt: „Warum habt ihr eigentlich keine Kinder. Onkel?' Es war eine unschuldige Kinderfrage. Der Onkel antwortete: „Der liebe Gott hat uns keine Kinder beschert. Ernst.' — „Schade. Wenn du auch einen Jungen hättest, bann könnten wir hier allerhand anfangen!' Der Onkel nickte versonnen. Die Bäuerin wartete mit dem Effen auf sie. Während der Mahlzeit lachte sie über ein drol liges Wort des Jungen laut

auf. Die beiden Mägde sahen sich vielsagend an. Cs war das erstemal, daß sie die Bäuerin lachen hörten. Es wurde noch eine Weile erzählt, bann gingen sie zeitig schlafen. Ernst erwachte von einem fernen Rumpeln. Der Schein eines Blitzes flatterte über die Schrägwand. Das Fenster stand offen, der Wind blähte den Vorhang. Der Nußbaum draußen begann zu rauschen. Jäh praffette der Regen. Ernst erhob sich und schloß das Fenster. Plötz lich ein schlohweißer Strahl und ein berstender Knall! Dag Haus bebte. Ernst

1
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1901/09_02_1901/LZ_1901_02_09_15_object_3302800.png
Page 15 of 20
Date: 09.02.1901
Physical description: 20
mich, daß Du an meiner Arbeit nichts auszusetzen findest. Ich glaubte, da fehle noch etwas dran.' „Thorheit, mein Schatz! Was sollte wohl fehlen? Etwa das schöne Müllerskind? Nun, ohne Dir schmeicheln zu wollen, das könntest Du ohne allzugroße Schwierigkeiten abgeben. Und der junge Spielmann mein Himmel, Herr Werner!' unterbrach sich Paula, als plötzlich Ernst vor den erstaunten jungen Mäd chen stand. „Wie haben Sie uns erschreckt! Wo in aller Welt sind Sie hergekommen? Durch die Luft? Oder sind Sie plötzlich vor unseren

leiblichen Augen unsichtbar aus der Erde gewachsen?' Ernst lachte. „Ich bedaure, Sie erschreckt zu haben. Im übrigen bin ich weder Pilz, noch Engel. Sie haben nur meine Schritte auf dem weichen Rasen überhört.' Er begrüßte Anne-Marie. „Ich bin schon oft bei euch gewesen, doch habe ich Dich stets verfehlt; so muß ich wohl den Zufall preisen, der mich Dir heute begegnen läßt!' „Wir streifen bei dem schönen Wetter viel umher,' sagte Anne- Marie ablenkend. „Mir macht das Skizzieren große Freude; Paula

botanisiert inzwischen.' Ernst bat, das Blatt besichtigen zu dürsen, und als sie es ihm reichte, behielt er ihre Hand ein wenig länger in der seinen, als gerade nötig gewesen wäre. Sie war reizend, wie sie so vor ihm stand in dem hellen Sommerkleide, das ihre schlanke, volle Gestalt fest umspannte, mit den sanft geröteten Wangen und den wirren, goldbraunen Söck chen, die unter dem großen, Weißen Strohhut zum Borschein kamen. Er umfaßte sie mit einem einzigen, heißen Blick, vor dem sie die Augen

niederschlug. „Gehen wir!' sagte sie leise. Ernst schloß sich dem jungen Mädchen an. „Was führte Sie eigentlich hierher? Sie konnten doch nicht wissen, daß der Ort zu unseren Lieblingsplätzen gehört?' fragte die neugierige Paula. Ernst nahm den Hut ab, als sei ihm plötzlich zu warm gewor den, nnd fuhr sich mit der Hand über das schlichte, blonde Haar. „Ich fürchte, Anne-Marie, Du wirst mir wenig Dank winen, wenn ich Dir erzähle, daß es hier,' — er wandte sich und zeigte auf den verlassenen Platz „bald ganz

ihrer Verwunderung lauten Ausdruck. Anne-Marie vernahm schweigend die Nachricht. „Wie schade!' sagte sie endlich. „Mit der Ruhe und Einsam keit hier ist es dann vorbei. Ich begreife den Grafen nicht, daß er Dir seine Erlaubnis dazu so ohne weiteres erteilt hat!' „Unbegreiflich ist das gerade nicht. Soll ich Dir die praktischen Gründe auseinandersetzen?' fragte er, dicht an ihrer Seite schreitend. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nein, ich bedaure nur, daß der junge Steinbeck — ver zeihe mir, Ernst

2
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1892/24_02_1892/MEZ_1892_02_24_4_object_617248.png
Page 4 of 8
Date: 24.02.1892
Physical description: 8
, die ihn zu dem Verbrechen führte, da man wußte, daß William Howard ihre Verlobung rückgän gig machte und seine Tochter zwang, den Eifenbahn- und Kohlenkönig Robert Asch zu heirathen. .DaS ist eine Infamie,' rief Ernst halblaut, als er eilig diese Erdichtung überflog. „Was ist eine Infamie?' fragte ein scharf blicken der Mann, welcher im Schatten der Laterne neben ihm stand. Ernst warf dem Fremden einen schnellen, durch dringenden Blick zu, sagte dann: „Verzeihen Sie, ich kenne Sie nicht!' und eilte weiter. „Wer weiß

des Gesetzes, ohne den geringsten Beweis, auf den er sich stützen konnte, entgegenzutreten. Nein, seine einzige Sicherheit lag in der Flucht. In den Zeitungen stand, daß er einen Selbstmord begangen, und bis das Gegentheil bewiesen war, hatte er Zeit genug, seine Vorkehrungen zu treffen, um dem Gesetze aus zuweichen. Aber es war selbst gefährlich, dem Hause seiner Mutter nahe zu kommen, da dieS sicherlich genau bewacht war. Diese Gedanken veranlaßten Ernst Fulton, stehen zu bleiben

und dann wieder zurückzugeheu. Als er Constanze besuchte, hatte er sie gebeten, bei der ersten sich darbietenden Gelegenheit ihres Vaters Papiere zu durchsuchen, um sich zu überzeugen, ob der Bankier nicht irgend eine Erklärung hinterlassen habe, die seine Unschuld bewies. Dies versprach sie ihm, doch ehe sie das Versprechen erfüllen konnte, kam die entsetzliche Katastrophe, die sie zu der unglücklichen Gefangenen im Irrenhause machte. Doch Ernst wußte noch nicht, was sich in der ver- hängnißvollen Nacht in Ashby

» vor über, er hielt sich von Allen fern und wandte seine ganze Aufmerksamkeit der malerischen Gegend zu, an der der Zug vorüberbrauste. Auf einer kleinen Station stieg ein magerer Mann von mittlerem Alter in das Coupö, in dem sich Ernst befand, und blickte mit seinen durchdringenden, unru higen Augen einen der Passagiere nach dem andern scharf an, setzte sich dann neben Ernst, zog eine Zei tung heraus und begann zu lesen. Nach etwa einer Viertelstunde beugte er sich zu Ernst hinüber und sagte mit leiser

und melodischer Stimme: „Die Gegend ist hier sehr schön und bietet ein interessantes, geologisches Studium.' „Ja, ich habe sie immer bewundert', war die ruhige Antwort. .Sie wohnen wohl in der Umgegend?' „DaS nicht gerade', erwiderte Ernst, „aber Ge- schäftsangelegenheiten führen mich oft hierher.' „Sie sind wohl ein Newyorker Kaufmann?' «Ja', sagte Ernst kurz und anscheinend belästigt durch die vielen zudringlichen Fragen. „Haben Sie die heutige „Times' gelesen „Nein'. „Soll ich Ihnen die meine leihen

3
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1892/14_04_1892/MEZ_1892_04_14_4_object_618895.png
Page 4 of 8
Date: 14.04.1892
Physical description: 8
daselbst in dem hohen Alter von 145 Jahren gestorben. Er war dreimal verheiratet, Die Gchcimijsc tincs Irrenhauses. Roman nach dem Amerikanischen von August Lco. Rachdruck verboten. (Fortsetzung.) Dick ruderte unter dem magnetischen Einflüsse des Wesens deS tapferen Mädchens, wie noch niemals vorher. Als die Nacht vollständig hereinbrach und Sterne hervorkamen, war es viel leichter etwas zu unterscheiden, als vorher. Ernst war still und angst voll. Jetzt überblickten sie eine Biegung des Flusses, Nelly

klatschte in ^die Hände und rief mit lauter Stimme: „Da — seht — da sind sie!' Ernst sah in kurzer Entfernung ein Boot langsam über den Fluß, der hier fast reißend war, gleiten. Dick ruderte mit Macht. Die Verfolger hatten noch keinen bestimmten An griffsplan. Ernst beabsichtigte, die Schurken, so gut er konnte zu bekämpfen, und sie so zu bestrafen, wie eS sich mit Constanzes Sicherheit vertrug. „Rudern Sie, Dick — rudern Sie tapfer, mein Junge!' sagte Nelly. „Wir werden sie bald

. „Wenn sie an'S User kommen', sagte Ernst, «können sie uns in diesen Wäldern leicht entschlnpfen. Wir müssen sie auf dem Wasser erreichen.' hatte aber keine Kinder, nnd als Hundertzwanzig jähriger wollte er ein viertesmal in den Stand der Ehe trete»; er ließ sich jedoch von diesem Vorhaben abbringen. Seine Hauptnahrung waren sein ganzes Leben lang Mais und Kartoffeln, Fleisch oß er nur sehr selten. In der letzten Zeit war er taub geworden und erblindet. Neueste Nachrichten und Telegramm. Innsbruck, 12 April

Booten verringerte sich schnell, iu einigen Minuten mußten sie nebenein ander sein und ein tödtlicher Kamps sich entwickeln. Ernst berechnete die Folgen nicht, er wußte uur, daß er sür Constanze bis zum Tode kämpfen.wollte. „Halt!' rief er mit aller Kraft. Keine Antwort. „Was sollen wir thun, Jack?' fragte Rad. „Ich kann nicht so lange aushalte», um zu landen. Nur ein Mann in dieser Gegend kann so rudern, und das ist Dick Crawford. Kann der eS sein, der uns verfolgt? Er ist doch erst ganz kürzlich

nach einem solchen Tode I Und Du?' „Dann bleibt uns nur eins übrig, Rad', sagte Jack, sich zu seinem Gefährte» bückend und ihm in's Ohr flüsternd: „Es liegt Sansom nicht so viel an der Frau, als an ihrem Tode.' „Weßhalb dann uuser Leben auf s Spiel setzen? Wirf sie in's Waffer!' sagte Rad. „Ich bin erschöpft und kann nicht mehr rudern.' „Halt, ihr Schurken, gebt uns Constanze!' schrie Ernst jetzt noch einmal mit eitler Stimme, welche die seigen Herzen von Jack und Rad erbeben machte. „Ihr könnt sie haben!' antwortete

4
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1926/10_08_1926/AZ_1926_08_10_4_object_2646690.png
Page 4 of 6
Date: 10.08.1926
Physical description: 6
; 3. Zöggeler Loses. Laber»; 4. Weiß >G. B.» Maia Alta. yauptscheibez 1. Filippi Engelbert, Fràngi 2. Ar ger Franz, Merano; 3. Boicarolli Ernst jun., Ra metz; 4. Egger Josef jun., Merano; v. Bartolìni Frz., Maia Alta; S. Pristinger Franz, Mata Bassa; 7. Boscarolli Han», Rametz; S. Winkler Heinrich, Lagundo; S. Pminster Hans, Ristiano; 10. Baumann Hans, Merano; 11. Flarer Matthias, Scena; 12. Boscarolli Ernst sen., Rametz: 13. Gritsch Joses, Merano; 14. Hesse Robert, Merano; 1ö. Kuen Hans, Scena

; IS. Oberhuber Ludwig, Merano; 17. Ggger Joses sen., Merano; 18. Pranter Jakob, Maia Alta; IS. Aispmaier Josef, Maia Alta; 20. Wber Hans, Maia Alta. Schlecker-Tiesschuh: 1. Boscarolli Emst sen., Ra mitz; 2. Prünster Hans, Rissiano; 3. Etzthaler H., Lobers; 4. Egger Loses sen., Merano; L. Egger Jos. juin., Merano; S. Mlli Luis, Merano; 7. Boscarolli Ernst jun, Merano; 8. Haller Hans, Merano; S. Fi lippi Engelbert, Freibsrg; 10. Boscarolli Hans, Ra metz; 11. Torggler Hans, Appiano; 12. Zöggeler I., Laders

; 13. Baumann Hans, Merano; 14. Bartolini Franz, Maia Alta; IL. Oberhuber Ludwig. Merano; IS. Kuen Hans, Scena; 17. Klotzner Josef, Maia Alta; IS. Pristiing«r Franz, Maia Bassa; IS. Wber Josef, Laber«; 20. Weiß G. Natt., Maia Alta. Serien zu drei Schuh (Gewehr): 1. Ggger Los. jun.» Merano; 2. Pranster Han», Mffiano; 3. Dilli Luis, Merano? 4. Baumann Hans, Merano- v. Boscarolli Ernst sen., Rametz; S. Zöggeler Loses, Lober«; 7. Kuen Hans, Seena; L. Egaler Han», Laber»; —S. Winkl» Heinrich, Lagundo; 10. Alber

»; 10. Bo»carolli Ernst sen., Rametz; 11. Torggler Han», Appiano; 12. Kuen Hans, Seena; 13. Daumann Hai», Me rano; 14. Alber Josef, Laber»? 1ö. Kuen Los., Mala Alta; IS. Warer Machia», Seena; 17. Ooerhuber Ludwig, Merano. Serien zu drei Schuh (Pistole): 1. Bo»oarolli Ernst s«n., Rametz; 2. König Hermann, Merano; 3. Torgg» ler Hans. Shipiano. > Melskerkarken zu 15 Schuh (Vistole): 1. Boscarolli Ernst sen.. Rametz; 2. Torggler Han», Appiano; 3. Köma Hermann, Merano. Gewehrmeisterschasl von Purzeleben mit den drei

besten «arten: 1. Gllli Lui», Mirano; Etzthaler H., Laber»; 3. Egger Loses jun.. Merano. Pistolen Meisterschaft von Purzeleben mit den drei besten Karlen: 1. Boscarolli Ernst sen., Rametz; 2. Torggler Han«. IHipIano. Prämien für die meisten Nummerntrefser: 1. Gllli Lui», Merano; 2. Boscarolli Ernst sen., Rametz. Schlußprämien! 1. Gill! Lui», Merano; S. Etztha ler Hans, Laders. Die Preis« sind beim Gchleßstandwlrt Herrn Han« Haller abzuholen. LritI«I»i», L»k6- li. k«»t»ur»tlon»d«Irleb

5
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1891/21_03_1891/MEZ_1891_03_21_4_object_606370.png
Page 4 of 8
Date: 21.03.1891
Physical description: 8
entgegen blickend wacht, oder zerzaust, zerrissen, oder vorder Zeit welk geworden, auf dos letzte Ende warten läßtl' sagte Barbara, ein grünes Zweiglein an ihrer Brust befestigend. Ernst nickte. „Aber dennoch kein Widerstreben, keine Klage; ruhig, leise, von Tag zu Tag fast unmerklich stubt es in der Natur, nur wir, —bei uns ist eS anders, wir streiten nnd kämpfen und wollen hier festhalten und da rascher treiben Das arme Menschen- Herz muß stückweis zerbrechen!' Barbara blieb stehen. „Ach, laß

uns zuiückgkhen und die Kinder rufen. ES ist ja so warm wie im Sommer.' „Ja. für Eure Gegend hier sast zu warm am eisten Mai,' meinte Ernst, den Hut abnehmend, „es scheint beinahe schwül.' Sie gingen zurück und holten die Kinder. »Sie können allein mit unS gehen, Vn kannst drin bleiben Mine/ meinte Barbara, und jubelnd liefen die kleinen Jungen ihnen voraus, die Allee hinunter, w>e ein paar Schmetterlinge in ihren weißen Anzügen. Und immer wieder sagte Ernst, sich umschauend: „Welch schöner Tag!' und Barbara

ihr dräuendes Haupt er hob, auch in die sauste Frühlingsfreude ihrer Herzen hinein. AIS die Tischzeit herannahte, kam Mine mit einem Zettel, den ein Junge vom Borwerk gebracht: „Bin hier nöthig, komme nicht zu Tisch. Essen aufheben. Adam.' So faßen sich denn Ernst und Barbara allein gegen über, und neben der Mutter faß der kleine Ernst, der schon mit bei Tische aß, so-verständig und beobachtend um sich blickend mit den großen, braunen Augen seines VaterS. „Aber nicht mit den Augen von jetzt!' dachte Ernst

. „Wo ist Papi, Onkel Ernst?' „Papa ist noch nicht da, er hat noch zu arbeiten.' „Noch zu arbeiten,' wiederholte der Kleine ein verstanden und sah so nachdenklich durch's Fenster, als begriffe er völlig die Schwere deS Wortes und auch, wie sie auf dem geliebten „Papi' ruhte. Barbara hatte eS durchgefetzt bei ihrem Mannes daß man während Ernst's Anwesenheit allein speiste, und das schreckliche Wasser verschwand. Es stand guter Rothwein auf dem Tisch. Adam hatte Barbara den Kellerschlüssel hingeworfen

nach dem Himmel werfend, „es ist sonderbar, bald hell, - bald dunkel/ ^Sonderbar?' fragte Ernst zerstreut, und fügte, sich besinnend, rasch hinzu: „Möglich, daß , diel frühe Wärme in einem Gewitter «ndigt.' Seine Worte schienen unmittelbar darauf! sich zu bestätigen. Ein leises, fernes Rollen ertönte. Der kleine Ernst lief an'S Fenster. „Jetzt kommt der Papi,' rief er hell. Aber er- kam nicht. „DaS Gewitter -wird sich -Wohl - angemeldet haben,' sagte Ernst, „auch ist der Papi zu Pfetde^ Und glicht im Wagen

6
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1912/20_09_1912/LZ_1912_09_20_19_object_3301775.png
Page 19 of 20
Date: 20.09.1912
Physical description: 20
Ausgabe für Torfmull nicht gescheut wird und wo der Dünger gute Verwertung findet, ist der letztere Stall vorzuziehen. Wo es die Verhältnisse aber irgend gestatten, soll man an diesen Kistenstall anschließend einen größeren oder kleineren Auslauf nachen, damit die Tiere auch Licht, Luft und Sonne erhalten. Man sorge natürlich für größte Sauberkeit und auch dafür, daß die Kaninchen nicht als Spielzeug für Kinder dienen. Dazu sind die Tiere zu schade und ist die Sache zu ernst. Dem Tode entronnen

. »it Ernst Heine, dem späteren bekannten Berliner Hof-- arzte, „der alte Heine' genannt, studierte in Halle ein Zohn des ehemaligen Leibarztes Friedrichs des Großen, namens Muzel. Diese beiden Studenten — Heine und Muzel — schlössen sin inniges Freundschaftsbündnis. Nachdem Heine den Doktor titel erworben hatte, blieb er noch in Halle, behandelte seine öatienten, hörte noch Vorträge und wurde Repetent für manche Studenten. Eines Tages wurde er zu zwei Kranken nach dem drei Stunden von Halle entfernten

inzwischen ausgetreten und die Wiese mit Wasser bedeckt sei. Was war zu tun? Ernst Heine rief dem Freunde kurz ent schlossen zu: „Dem Mutigen gehört die Welt! Wir kennen ja den Weg: er ist nicht gefährlich. Umkehren und auf der Landstraße zum Dorfe traben, das mag ich nicht. Alfo, lieber Muzel, die Stiefel aus und dann auf den Strümpfen vorwärts?' So geschah es denn auch. Die beiden jungen Arzte nehmen ihre Stiefel in die Hand, krempeln die Beinkleider hoch auf und waten dann frisch drauf los durchs

Wasser bis zu einer kleinen Anhöhe, wo es möglich ist, etwas zu rasten. Doch wie sie von hier aus sehen, wird ihr Weg nicht besser, denn vor ihnen dehnt sich ein tieferes Wasser aus. Ernst Heine sieht jetzt ernst und besorgt auf den Freund hin, der von schwacher Gesundheit war. Dieser aber sagt: „Bruder Heine, der erste Teil unserer Wasser partie hat mir Mut gemacht. Ich bin der Ansicht, wir versuchen unser Heil weiter. Haben wir auf dem ersten Teil unseres Weges die Stiefel geschont, so ziehen

und ist rettungslos verloren. Und Heine fühlte mit Entsetzen, wie der Rasen unter seinen Füßen sich wiegte und nachgab, sein Haar sträubte sich und angsterfüllt rief er Muzel zu: „Lieber Bruder, wir versinken!' Dazu trat noch der weitere gefährliche Umstand, daß der heftige Strom sie in seinen Strudel zu ziehen drohte. Muzel sah sich rundum und bemerkte eine Stelle, wo das Gras noch aus dem Wasser emporragte und er rief dem Freunde zu: „Ernst, dort, nach dem Grase hin, dort finden wir Rettung!' Und sie arbeiten

7
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1919/13_06_1919/TIR_1919_06_13_4_object_1966105.png
Page 4 of 8
Date: 13.06.1919
Physical description: 8
, Hunger und Krieg erlöse uns, o Herr — und auch vor den fortgesetzten Preiserhöhungen! Bozner Pfanmatriken. Geborene im Mal: L, Franz, Sohn des Erhart Ernst, Magazinsdiener, und der Piaz»i Am«. 2. Aloisia, Tochtrr des Plazotta Leopold, Arbeiter, »od der Peterlini Leopoldine. ». Elise, Tochter des Blaha Adolf, Revident, «nd der Tomas? Stefanie. L. Friederike, Tochter d?S Breinbauer Johmm, Hausknecht, »nd der Stofferdr Anna. 4. Elise, Tochter des Zimpasser Johmm, Müller, und der Pedrotti Virginia

. s. Maria, Tochtrr des Dr. Unterkalmstewer Theod., vezirksrich. ter, und der Ecker Maria. 6- Iba, Tochter des Riznar Johann, Kondukteur, und der Kristen Rosa. «. Ernst, Sohn des Adam Ernst, Kondnktenr, und der Mohr Maria. 7. Katharina, Tochter des AnecheN Josef, Arbeiter, «nd der Graziola Johanna. 7. Franziska, Tochter des Banmgartner Johann, Bäcker, «ad der March Rosa. 5. Christian, Soh« des Fauster Josef, Metzger, ««d der P«PV Mari«. 9. Hubert, Soh« des Easotti Alois, Mechaniker, und der La- fogler

, Hausknecht, mi der Depelegrin Justine. 19. Maria, Tochtrr des Postrak Eduard, Heizer, und der Nof. lauer Rosa. IS. Ernst, Sohn des Weih Ernst, Schauspieler, »nd der Zans»l Hermine. Sl. Marm, Tochter des KaltenbSck R.. Kondukteur, und k, Kompatscher Maria. LS. Karl, Sohn des Meide« Josef, Heizer, «ab der GA» Antonie. LS. Ernst, Sohn des Hugetz Ernst, Hauptmann, «nd der dü Trentini Theodolinde. S7. Irma, Tochter des Lrban Franz, Geschäftsführer, «nd !a Maier Emma. SS. Walther, Soh« des Steiner Heinrich

, Bahnkassier, a», der Fischer Emma. »I. Ernst, Sohn des Riebervacher Ernst, Ingenieur, ««d l«, Wachtler Maria. Getraute im Mai: s'Riedermaier Max, Kontorist, mit Bertsch Paula. c. Steinegger Karl, Kellereiarbeiter, mit Spornbergrr S». na, Büglerin. S. Fnchs Josef, Bauzeichner, mit Gasser Rosa, Büglerin. L, Egger Johann, Pfarrmetzner, mit Klingler Maria, Pridst IS. Plattner Sebastian, Baumarn, mit Prackwieser Ami, SKagd. IS. Kozlowskh Wenzel, Buchhändler, mit Wannermain Frieba, Pridat. IS. Steinberger Josef

8
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1876/11_02_1876/BTV_1876_02_11_5_object_2866188.png
Page 5 of 8
Date: 11.02.1876
Physical description: 8
aufgeführt und gedruckt und erschien später ohne Jahrzahl in einer nenen unver änderten Auflage. Im ersten Aufzuge sehen wir auf der Burg Sprechenstein bei Sterzing den Landmar- fchall Trautson, welchen der von Villach zurückkehrende Konrad von Firmian berichtet, daß Herzog Ernst ver sprochen habe, in wenigen Tagen nach Tirol zu kommen. Wir erfahren auch, daß zu Sterzing der Landtag versammelt sei. Nach Firmian tritt uner wartet Heinrich von Toggenburg, den der Verfasser im Jahre 1416 noch leben läßt

werden wir in den Landtag zu Sterzing versetzt. Die drei Stände der Ritter. Bürger und Bauern sind durch je zwölf Abgeordnete vertreten. Und die Prä laten? Friedrich lebt im Banne, „darum nehmen Prälaten uud Stifter nicht öffentlich Sitz und Stimme bei diesem Tage', haben aber erklärt, dem Beschlusse der Mehrheit beizustimmen. Der Landtag beschließt, nach Friedrich, von dem man seit eilf Wochen im Lande nichts mehr weiß, Boten auszusenden nnd Gesandte nach Graz und Wien an die Herzoge Ernst und Albrecht zu schicken

Auszug versetzt uns ia eine Waldgegend bei Landeck, wo Friedrich sein Hof« und Kriegslager hält. Wilhelm erhält die Nachricht, daß seine geliebte ElSbeth, die Tochter Heinrichs von Rottenburg, welche nach des Vaters Willen den ihr verhaßten Gnndelsinger heiraten soll, große Leiden auszustehen habe und wagt den Ritt nach Rottenburg, um sie zu sehen. Heinrich läßt sich dem Herzog als angeblichen Abgesandten seines Bruders Ernst vor« stellen und berichtet mit unbegänzter Heuchelei, Ernst lasse

ihm entbieten, daß er das Land regieren und auch die Vorlande besetzen wolle; Friedrich könne zwar, bis er von Acht und Bann gelöst sei, im Lande bleiben, solle aber die bewaffneten Bauern entlassen. Friedrich geräth darüber in Wuth uud entläßt den Nottenbnrger, aber der nun eintreffende Trautson entlarvt zu Friedrich'S Freude die schändliche Lüge. Indessen (vierter Aufzug) ist Heinrich von Rottenburg nach GlurnS geeilt und wiederholt beim Herzog Ernst da« gleiche Spiel. Der Müller und Schulze Hendl

von Landeck stürzt athemloö herein, um dem Herzog Ernst die Lüge zu enthüllen, allein der Rottenbnrger versteht eS, Hendl gewaltsam zn entfernen nnd Ernst glauben zu machen, Hendl habe ihn auf Anstiften Friedrich 'S ermorden wollen. Heinrich eilte nun nach Rottenburg und überrascht mit Gundelfinger seine Tochter ElSbeth und Wilhelm, die sich in einem unterirdischen Gewölbe ein Stelldichein gegeben haben; die stürmische Scene endet mit Wilhelms Gefangen- nehmung. Der fünfte Anfzug stellt die Erstürmung

9
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1892/13_04_1892/MEZ_1892_04_13_4_object_618856.png
Page 4 of 8
Date: 13.04.1892
Physical description: 8
in den Wald eintreten und die einsame Fahrstraße erreichen konnten, von der wir vorher gesprochen. Rad kannte jeden Stein am Weg und im Flusse, so daß Jack diese Einzelnheiten ihm überlassen tonnte. Sie brauchten nicht lange, um zu dem Boote zu gelangen. Jack, der Constanze in den Armen trug, stieg zuerst ein; er drückte ihr den Mund zu, um ihr Geschrei zu ersticken und die arme, zitternde, erschreckte Frau fürchtete, daß er sie todten wolle. „Was war das sür ein Schrei?' fragte Ernst Fulion. Er kehrte

aufmerksam, doch sie hörten den Schrei nicht wieder. Sie wollten weitergehen, als eine weibliche Gestalt, welche vor Aufregung zitterte und fast athemloS war, aus dem anstoßenden Felde ihnen entgegen lief. „Nelly! Nelly!' rief Dick, „was ist denn geschehen?' »O, T»ck, Ernst! Die arme Constanze wird von den Schurken fortgetragen; sie schleppen sie zurück in's Irrenhaus! Lauft schnell und rettet sie!' „Constanze wieder gefangen! Wie sollen wir sie retten? Wo sind die Schurken?' ,Sie rannten dem Flusse

zu,' keuchte das zitternde Mädchen. „Folgt mir, ich will Euch führen.' Indem sie dies sagte, eilte Nelly in der Richtung davon, die Jack und Nad mit Constanze eingesch-agc!'.. Sie schien die Schnelligkeit eines Rehes zu besitzen und Dick Crawford und Ernst konnten ihr kaum solgeu. In kurz«.r Zeit hatten sie das Flußuser erreicht, doch es war keine Spur von Constanze und deren Verfolgern zu sehen! Nelly durchiuchie mit angestrengtem Blicke das Ufer auf» und abwärts, doch sie konnten ebenso wenig etwas hören

, als sehen. Dann rief das Mädchen Constanzes Namen so laut sie konnte, doch es kam keine Antwort. .Constanze! Constanze!' rief sie noch einmal sich vorbeugend über das Wasser hinaus. Ein erstickter Schrei tönte vom Wasser zurück. „Sie haben sie in ein Boot gebracht,' sagte Ernst. Was sollen wir thun? Wie sie einholen?' „Wir könnten sie bei der Eisenbahn abwarten,' rieih Dick. „Vor Mitternacht geht kein Zug ' bemerkte Ernst, „und das wäre zu spät. O, was sollen wir thun, um sie zu retten

? Wenn ich nur ein Boot hätte um ihnen zu folgen!' „Hier — hier, geschwind!' rief Nelly eifrig. „Da liegt ein Boot, einige Schritte entfernt; es ist das beste auf dem ganzen Flusse. Nehmen wir es.' Die Männer folgten ihr und sie führte sie zu einem Boote, das schnell flott gemacht war. „Dick kann die Ruder nehmen,' sagte sie, und Sie müssen zu kämpfen bereit sein, Ernst, wenn wir sie einholen und eS nöthig ist.' Dick übergab Ernst seinen Revolver und war im Augenblick an den Rudern, er brüstete sich damit, der beste

10
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1904/08_10_1904/BZN_1904_10_08_2_object_2450577.png
Page 2 of 8
Date: 08.10.1904
Physical description: 8
erachtet der General für un- nNglich. Die Japaner mußten sich darauf beschränken, die erli ttenen Verluste zu ersetzen. ^ Die Thronfolge in Lippe-Delmold. - Wie n, 6. Oktober. ' .Wie ein gestern aus Berlin eingetroffcnes Telegramm meldet, hat Kaiser Wilhelm an den Graf-Regenten von Livpe-Detmold nach dem Tode des Grafen Ernst folgende THesche gerichtet': „Rominten, 26. September. Ich spreche Ihnen mein Beileid zum Ableben Ihres Herrn Vaters aus. Da' die Rechtslage in keiner Weise geklärt

Waldemar am 15. Oktober 1890 eine eigen mächtige Verfügung, durch die er den Prinzen Adolph voll Schaumburg, Gemahl der Prinzessin Viktoria von Preußen, Schwester Wilhelms des Zweiten, zu seinem Nachfolger und zum Regenten ernannte. Auf Grund dieser Verfügung ge schah die Vereidigung der Truppen auf den Regenten Adolph und dieser nahm die Regentschaft an, die ihm unter so merk würdigen Umständen zufiel. Noch ehe der rechtmäßige Graf Ernst den Tod seines Oheims Waldemar überhaupt erfahre

.! hatte, hatte die neue Regentschaft begonnen, die der Prinz Adolph am 21. März in aller Form übernahm. V Obwohl nlln das Recht des Grafen Ernst sonnenklar, die- ser als Regent vom Detmolder Landtage verfassungsgemäß anerkannt war, kam es auf Antrag Preußens zu einem Schiedsgerichte. Dieses bestand, aus sechs Schiedsmännern, Räthen des Reichsgerichtes unter Vorsitz des Königs Alberi von Sachsen.. Dieses Gericht gab am 9. Juli 1897 folgen den Schiedsspruch ab: „Seine Erlaucht der Graf Ernst Kasi mir Friedrich Karl

Eberhard, Graf und Edler Herr zur Lippe- Viesterfeld, ist nach Erledigung des seinerzeit von Seiner Durchlaucht dem Fürsten Alexander innegehabten Thrones zum Nachfolger berufen. Die 1803 geschlossene Ehe des Grafen Wilhelm Ernst zur Lippe-Biesterfeld mit der nicht ebenbürtigen Modeste von Unruh, Tochter des Generals Karl Philipp von Unruh, der Stammmutter der Linie Biesterfeld, ist unerheblich, da sie vom Lippe'schen fürstlichen Hause und Kaiser Franz dem Zweiten als ebenbürtig anerkannt worden

ist.' Infolge dieses Schiedsspruches mußte Prinz Adolph von Schaumburg die Wider Gesetz und Verfassung innegehabte i Regentschaft am 10. Juli 1897 niederlegen und Graf Ernst zur Lippe trat an seine Stelle, unter dem Jubel des ganzen Landes. : Es war ein dornenvoller Weg, den er beschritten hatte. Der scheidende Prinz Adolph erhielt ein Berliner Telegramm, worin es hieß: „Lippe wird niemals einen besseren Regenten haben', eine besondere Aufmerksamkeit für den neuen Herrn. Als der neue Regent einzog, fand

11
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/29_12_1871/BZZ_1871_12_29_9_object_456243.png
Page 9 of 10
Date: 29.12.1871
Physical description: 10
kurzer Zeit getraut, mit Ernst — dem stillen, berechnenden Manne — es ist zu weit gegan gen um zurüHutreten — zu nahe, um die geknickten Blüthen ihreS Herzens noch retten zu können. — ES war ein schwüler Jnniabend, die Sonne sandte ihre letzten Strahlen über die fried- uud ruhelose Menfchenpätte, unbekümmert um das Ringen der Menschen, die auch in Ruhe sich des.kurzen Erden« seius erfreuen könnten. Der Kommerzienrath saß mit seiner Familie am Ballon, um die würzigen Düfte der Sommerlust zu athmen

. Augenblicklich stand nun in Marie der Entschluß fest, m Hilfeleistung Anderer, in rastloser Arbeit daS Weh ihres Herzens zu mildern uud dann ihrem Bräutigam um Resignation zum Altare zu folgen. DaS sollte die letzte Reise vor ihrer Verheiratung fein, uud dies war auch der einzige Weg, um Waller — dem sie, nach eigener Ueberlegung, doch nicht wie der vor ihrer Hoheit begegnen durste — nicht zu sehen. Sie mußte Ernst ihr Wort nun doch halten und wollte in treuer Pflichterfüllung, wenn auch kein Glück, so poch

, nachdem sie noch einen langen Brief an Ernst geschrieben hatte. „Du weißt,' hieß es darin unter anderem, „daß nicht mehr die alte Liebe sür Dich in meinem Herzen wohnt. Ich habe Dir oftmals gesagt, wie sie allmäh« lig erloschen ist; aber ich fühle mindestens die Kraft in mir. Dir eine treue, sorgsame Gattin zu werden, und Du hast mir gesagt, daß Du nichts weiter ver- laugtest, mich aber nicht ausgeben könntest. Diese Worte zeigen mir, daß Du mich liebst und verbürge» uns wenigstens eine friedliche

Zukunft. Ja reichlich vierzehn Tagen soll unsere Verbindung erfolgen, ich habe um leinen Aufschub gebeten, sondern vielmehr darauf gedrungen; bis dahin werdeich mit allen mei nen Gefühlen abgeschlossen haben, wenn Ich Walter nicht wieder begegne. Und ich werde ihm nicht wie der begegnen, die Offiziere und Soldaten kehren zurück, während ich bereits in einer Stunde zu den Verwundeten reise. Und nun lebe wohl, Ernst, bis dahin! Vergib mir, wenn ich Dir Kummer machte, ich konnte nicht anders.' »Ich hoffe

, daß Du Deine Mädchenthorheiten ver gißt, wenn Du erst meine Frau bist,' murmelte Ernst finster, alS er den Brief durchgelefen hatte. Mittlerweile fuhr Marie an der Seite des Medi- zinalrathes in die dunkle Nacht hinaus. Die Reise dünkte sie uueudlich lang und wie ein ungeduldiges Kind fragte sie immer und immer wieder, ob man noch nicht bald angelangt fei. Endlich mit Tagesanbruch hatte mau deu Bestim mungsort unweit des blutigen Schlachtfeldes erreicht und j.tzt erst fühlte Marie, daß ihre achtzehn Jahre doch uoch schwer

12
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1920/23_09_1920/MEZ_1920_09_23_5_object_745149.png
Page 5 of 8
Date: 23.09.1920
Physical description: 8
für seltenen, besonderen Genuß. Gerichtssaal. Di« Raseldteb« vor Gericht. Am 17. und 18. ds. hatte sich vor dem Erkenntnisfenate des Kreiogerichtes Vozen in anderthalbtäglger Verhandlung eine Diebsbande zu vercmt- warten, die hauptsächlich in der Umgebung von Kurtatsch ihr Unwesen trieb und meist Diebstähle von Rebveredlungen (Raseln) vollführte. Als Angeklagte erschienen: 1. Franz Ritsch, geboren 1893. Bauernsohn in Kurtatsch; 2. Josef Ritsch, geboren 1899 in Kurtatsch. Tischler in Bozen: 3. Ernst

. Johann Bologna und Wilhelm Bertignol wegen Tiebstahlsteilnehmung angeklagt? Franz Ritsch und Ernst Christoforetti hatten sich außerdem auch wegen Verbrechens des Betruges und des Verbrechens der Diebstahlsteilneh mung zu verantworten. Zwei weitere Angeklagte sind zur Verhandlung nicht erschienen und wurde das Verfahren gegen dieselben ausgeschleden. Tatbestand: Im Winter 1919/20 wurden in der Gegend von Kurtatsch verschiedenen Besitzern eine große Menge Rebveredlungen — sogenannte Raseln

. Am 10. März 1920 kundschaftete eine gerade einige Zeit früher bestohlene Frau aus. daß sich Franz Ritsch und Ernst- Christoforetti nach Bozen begeben haben und dann nach Eppan fahren wollen. Da die Frau der Ansicht war. daß Ritsch und sein Genosie diese Reise nur zu dem Zwecke unternommen haben, um die gestohlenen Raseln in der Weingegend von Eppan zu verkaufen, fuhr sie ihnen nach, teilte alle gegen Franz Ritsch und seinen Genossen bestehenden Derdachtsgründe bezüglich der Rasel» diebstähle der Polizei

in Bozen mit; diese fand auf Grund dieser Verdachtsgründe ein Einschreiten für vollkommen gerechtfertigt und es gelang ihr auch bald, den Franz Ritsch und Ernst Christoforetti in Bozen auszuforschen und zu ver haften. Rach Vorhalt der bestehenden Verdachtsgründe ge stand Franz Ritsch und Christoforetti bald einige Diebstähle ein und im Verlaufe der Untersuchung zog der Ctrasfall immer größere Kreise und mußten immer wieder neue Ver haftungen vorgenommen werden. Am meisten belastet von den Verhafteten

wurde Josef Ritsch, dem allein fünf Nasel- dlebstähle. vier größere Obstdiebstähle und zwei Fahrrad diebstähle nachgewiesen wurden. Er führte diese Diebstähle teils allein, meist aber mit verschiedenen Genossen aus. Franz Ritsch und Ernst Christoforetti beteiligten sich an den Diebstählen ebenfalls, ihre Haupttcijtigkeit war aber, das gestohlene Gut zu verhandeln und zu verwerten. Der Ge samtschade der von dieser Diebsbande verübten Diebstähle beträgt nach der gerichtlichen Feststellung und soweit

13
Books
Year:
1907
¬Die¬ deutsche Medaille in kunst- und kulturhistorischer Hinsicht : nach dem Bestande der Medaillensammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/328458/328458_134_object_4443198.png
Page 134 of 279
Author: Domanig, Karl ; / Karl Domanig
Place: Wien
Publisher: Schroll
Physical description: VIII, 167 S.
Language: Deutsch
Location mark: III 64.116
Intern ID: 328458
| HT ■ WORDEN- j A [ NO : 47 BIS - A VF | REMNISRE • AN | O DES • gl - IAR® [ SVMA 154610 I MARCK ■ 2 LOT | 2 ß 2 6- (Ab kürzungszeichen undeutlich) Donebauer, S. 594, n. 5131, Taf. 80. Das Exemplar D.'s kam in den Besitz Wunderly-Muralts (Raritäten- Kabinett, IV, n. 80) und von diesem in die kaiserliche Münzensammlung. Es scheint Unikum zu sein. v. Ernst, Bergwerksmünzen, kannte es nicht. — R., freie Bergstadt im Budweiser Kreis, bereits 13S5 genannt. n. 789. Fürstenberg, Fürst Josef Wenzel. Aus beute

S . WENCESLAUS : • | BEY WOLFFACH KÄME IN AUS | BEUT IM QUARTAL REMI« l NISCERE ! • 1767 Fr. Dollinger, n. 32. — Kat. Schulth.-R. II, n. 5049. — K. v. Ernst, Von Bergwerksmünzen, S. 58, n. 5g. Taf. II, 41. Auch als einfacher Taler geprägt mit dem Beisatz: AD LE GEM CONVENTIONS • Vom kleinen Stempel ließ der Fürst 500 Stück ausprägen, vom großen 150 Stück, und zwar «sollten das vierfache Taler sein; nachdem der Stempel einen Bruch erlitten, wurden nur noch dreifache Taler geprägt. Dollinger

, wiederholt verlassen und 1765 wieder in Betrieb gesetzt worden. Bereits ein Jahr später hatte sie nebst silberreichem Bleiglanz usw. große derbe Stücke von gediegenem Silber und Haarsilber im Gewichte von 50—200 Pfund geliefert. Innerhalb elf Jahren wurden daselbst 10.900 Mark Feinsilber gewonnen.« Ernst 1. c. n. 790. Sachsen, Kurfürst Johann Georg III. St. AnnastoUen in Freiberg. 1690. Martin Heinrich Omeis.— 81 mm, S„ 233 g. geprägt. Vs. Die Gegend bei der Muldener Brücke unter Frei berg. Oben in zwei

Zeilen: WAS MENSCHEN HAND DURCH GOTT THUN KA N | DAS SIEHT MAN HIER MIT WUNDER AN' Unten in einer Kartusche: ST • ANNA • Auf einer Leiste MHO. Rs- Das Innere des Bergwerkes. Oben eine Hand aus den Wolken mit einer Münze, welche die Kurschwerter zeigt. Randschrift: Giß zVßVs, ARBEIT; V.VaRTT DER ZEÌT (Bergwerkslanipe?) ES FOLGT aV s BeV t DIe DICH ERFReVt . (Spitzhammer und Schlegel gekreuzt) Tentzel, L. A., II, 647, tab. 68, n. I. — Ernst K. v., Von Bergwerksmünzen, S. 74, n. 89, Taf. Ill

, 56. Die Rundschrift ist nach Tentzel auf anderen Exemplaren folgende: ZVM MEISNER ROHTEN FURTH HAT AUF ST. ANNENSCHACHT BEY FREYBERG GOTT UND FLEIS UNS DIESE AUSBEUTH BRACHT. n. 791. Hannover, Kurfürst Ernst August. Harz medaille, o. J. H. B. — 66 mm, S., 103*50 g, geprägt. Vs. Saturn bringt aus einem Bergwerk zwei Füllhörner mit gemünztem und ungemünztem Silber. Hinter seinem Kopf ein Kreisring mit den Worten: SIC • VENIUNT + Neben dem Fuß: HB Rs. Der geflügelte Saturn schüttet aus einem Füllhorn Geld

14
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1901/19_01_1901/LZ_1901_01_19_19_object_3302663.png
Page 19 of 24
Date: 19.01.1901
Physical description: 24
Paar auf dem ebenen Weg dahin. Das zierliche, gewandte Mädchen blieb nur um ein Geringes hinter dem Gefährten zurück. Atemlos standen sie dann fast zu gleicher Zeit still. Ernst kam langsam nach. Die Entwicklungsjahre vom Knaben zum Jüngling, die Heinz' hübschen Zügen einen nenen Reiz hin zufügten, hatten sein Gesicht nur noch farbloser und eckiger ge macht. Auch seine kleinere, gedrungene Figur trat zurück vor der schlanken, eleganten Erscheinung des Bruders. Anne-Marie sah zu Heinz

überschritten. Darunter stehen die Worte: „Ein jeder kommt zu End' und Schluß, nur nicht der Doktor asirms.' In der letzten Stunde vor den Ferien geht das Blatt unter geheimem Jubel herum, doch als es zu Ernst kommt — er hat nun einmal eine unglückliche Hand — entsteht ein Kni stern, der Lehrer wird aufmerksam, die ganze Sache kommt zu Tage. Vor dem gesamten Lehrerkollegium soll Ernst gestehen, wer die Karrikatur gezeichnet hat, aber da er keinen Namen angiebt, bleibt die Sache auf ihm sitzen, und Wohl

oder übel wird er geschaßt.' „Aber wie konnte der eigentliche Thäter solche Ungerechtigkeit zulassen?' rief Anne-Marie empört. „Wer konnte so erbärmlich feige sein?' Heinz zuckte die Achseln und lachte. „Feige! Da hört man Dich 'mal wieder, kleine Anne-Marie. Wenn es nach Dir ginge, würde die ganze Welt vor Edelmut um kommen. Aber so etwas macht sich in Gedanken viel schöner, als in Wirklichkeit. Im Vertrauen gesagt, ich glaube nämlich, Ernst ist ganz froh, daß er nun frei ist und die Schulbank

nicht noch länger zu drücken braucht, um auf den Wunsch der Mutter das Zeugnis zur Reife zu erlangen. Das Lernen wird ihm nicht leicht.' „Und aus diesem Grunde, meinst Du, hätte er geschwiegen? Nein, das glaube ich nicht!' rief sie. „Nun, so frage ihn doch selbst!' lachte Heinz. Mittlerweile hatte Ernst die beiden Schnellläufer eingeholt; mißbilligend sah er in des Mädchens glühendes Angesicht. „Sei doch nicht so wild, Anne-Marie!' sagte er. Er schul meisterte stets ein wenig an ihr herum, indessen ihr Vater

, der noch immer froh war, wenn seine Tochter ihn nicht störte, weder Lob noch Tadel für ihn hatte. „Sag' einmal, Ernst, bist Du froh, aus der Schule zu kommen?' fragte sie und schnellte mit einer energischen Bewegung den Zopf in den Nacken. Der Gefragte steckte die Hände in die Taschen und schob mit der Fußspitze ein Steinchen aus dem Wege. „Da ich einmal Kremzin übernehmen soll, ist es gut, ich be reite mich frühzeitig auf meinen Beruf vor. Darum war es auch das beste, ich kam fort von der Schule und brachte

15
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1920/23_09_1920/BZN_1920_09_23_9_object_2470597.png
Page 9 of 12
Date: 23.09.1920
Physical description: 12
'Nr. 217 GerichtssaaU Die Raseldiebe vor Gericht. Am 17. und 18. d: M. hatte sich vor dem 'Erkenntnissenate des Kreisgerichtes Bo- ,zen in anderthalbtägiger Verhandlung eine Diebsbande M verantworten, die hauptsächlich in der Umgebung von Kur- tatsch ihr Unwesen trieb und meist Dieb stähle von Rebveredlungen lRaseln) voll- Mhrte. Als Angeklagte erschienen: 1. Franz Ritsch, geboren 1893. Bauers- 'söhn M Kurtatsch: L. Joses Ritsch, geboren 1896 in Kurtatsch- Tischler in Bozen; Z. Ernst

waren ses Verbrechens des Diebstahles. Johann Bologna und Wilhelm Bertignol wegen Diebstahlsteilnahme angeklagt. Franz Mtsch und Ernst Christoforetti hatten sich außerdem auch wegen Verbrechens des Be truges und des Verbrechens der Diebstahls, teilnehmung zu verantworten. Zwei wei- tere Angeklagte sind zur Verhandlung nicht erschienen und wurde das Verfahren gegen dieselben ausgeschieden. Tatbestand: Im Winter 1919/20 wurd en in der Gegend von Kurtatsch verschiedenen Besitzern eine große Menge

; man hörte bald 'da. bald dort von im mer neuen Diebstählen. Am 10. März 1920 kundschaftete eine gerade einige Zeit früher bestohlene Frau aus, daß sich Franz Rrtsch und Ernst Christoforetti nach Bozen bege- den haben und dann nach Conan fahren wollten. Da die Frau der Ansicht war, daß Ritsch und sein Genosse diese Reise nur zu dem Zewcke unternommen haben, um die gestohlenen Raseln in der Weingegend von Eppan zu verkaufen, fuhr sie ihnen nach, teilte alle gegen Franz Ritsch und seinen Genossen

bestehenden Verdachtsgründe be- züglich der Raseldiebstähle der Polizei in Bozen mit. Diese sand auf Grund dieser Verdachtsgründe ein Einschreiten für voll- kommen gerechtfertigt und es gelang ihr auch bald, den Franz Ritsch und Ernst Christoforetti in Bozen auszuforschen und zu verhaften. Nach Vorhalt der bestehen den Verdachtsgründe gestand Franz Ritsch und 'Christoforetti bald einige Diebstähle ein und im Verlaufe der Untersuchung zog der Strafsall immer größere Kreise und mußten immer wieder neue

Verhaftungen „Bozner Nachrichten'. 23. September ISA vorgenommen werden. Am meisten bela stet von den Verhasteten wurde Joses Ritsch dem allein fünf Raseldiebstähle nachgewie sen wurden. Er führte diese Diebstähle teils allein, meist aber mit verschiedenen Genossen aus. Franz Ritsch und Ernst Christoforetti beteiligten sich an den Dieb stählen ebenfalls, ihre Haupttätigkeit war aber das gestohlene Gut zu verhandeln und zu verwerten. Der Gesamts<5ade. der von dieser Diebsbande verübten Diebstähle be- trägt

16
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1920/25_09_1920/SVB_1920_09_25_7_object_2529238.png
Page 7 of 8
Date: 25.09.1920
Physical description: 8
; 2. Josef Ritsch, geboren 1896 in Kurtatsch, Tischler in Bozen; -3. Ernst Christoforetti, geboren 1888 in Kurtatsch, Bauerssohn in Kurtatsch; 4. Franz Rungaldier, geboren 1896 in Montiggl, Kellerarbeiter in Bozen; 5. Gottfried Benvenutti, geboren 1893 in Bozen, Obsthändler in Bozen; 6. Josef Micheli, geboren 1884 in Tramtu, Tag- löhner in Bozen; 7. Peter Foladori, geboren 1895 in Kurtatsch, Bauer in Kurtatsch; 8. Franz Foladori, geboren 1900 in Kurtatsch, Naumann in Kurtatsch; 9. Eduard Foladori

in Tramin, Bauer in Tramin. Die unter 1 bis 14 Genannten waren des Verbrechens des Diebstahls, Johann Bologna und Wilhelm Bertignol wegen Diebstahlsteilnahme an geklagt. Franz Ritsch und Ernst Christoforetti hatten sich außerdem auch wegen Verbrechens des Betruges und des Verbrechens der Diebstahlsteil- nehmung zu verantworten. Zwei weitere Angeklagte sind zur Verhandlung nicht erschienen und wurde das Verfahren gegen dieselben ausgeschieden. Tatbestand: Im Winter 1919/20 wurden in der Gegend

und diese trieben ihr dunkles Gewerbe weiter; man hörte bald da, bald dort von immer neuen Diebstählen. Am 10. März 1920 kundschaftete eine gerade einige Zeit früher bestoblene Frau aus, daß sich Franz Ritsch und Ernst Christoforetti nach Bozen begeben haben und dann nach Eppan fahren wollten. Da die Frau der Anficht war, daß Ritsch und sein Genosse diese Rei^e nur zu dem Zwecke unternommen haben, um die gestohlenen Raseln in der Weingegend von Eppan zu verkaufen, fuhr sie ihnen nach und teilte alle gegen Franz

Ritsch und seinen Genossen be stehenden Verdachtsgründe bezüglich der Raseloieb- stähle der Polizei in Bozen mit. Diese fand auf Grund dieser Verdachtsgründe ein Einschreiten für vollkommen gerechtfertigt und es gelang ihr auch bald, den Franz Ritsch und. Ernst Christoforetti in Bozen auszuforschen und zu verhaften. Nach Vor halt der bestehenden Verdachtsgründe gestanden Franz Ritsch, und Christoforetti bald einige Diebstähle ein und im Verlaufe der Untersuchung zog der Straf fall immer größere

Kreise und mußten immer wieder neue Verhaftungen vorgenommen werden. Am meisten belastet von den Verhafteten wurde Josef Ritsch, dem allein fünf Raseldiebstähle nachgewiesen wurden. Er führte diese Diebstähle teils allein, meist aber mit verschiedenen Genossen aus. Franz Ritsch und Ernst Christoferetti beteiligten sich an den Dieb stählen ebenfalls; ihre Haupttätigteit war aber, das gestohlene Gut zu verhandeln und zu verwerten» Der G^samtschade der von dieser Diebsbande ver übten Diebstähle beträgt

17
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1942/19_09_1942/AZ_1942_09_19_4_object_1882783.png
Page 4 of 4
Date: 19.09.1942
Physical description: 4
einzige Möglichkeit sür sie war alio, recht jung zu heiraten.' „Uno warum fiel ihre Wahl auf mich? <?ie Halle ja den jungen Karsten heirate«', toniun, dann hatte sie alles, was sie woll te: Selbständigkeit, Freiheit vom EltetN- haus und de» Mann, den —' sàe Stimme senkie sich in Qual — ..den sie liebte.' „Äber Karl-Ernst Karsten dcit os-i El tern Ingrids keine Gnvähr sür eine Che. Er siand in dem Ruf, etwas leichtsinüg ',u K'iu. es mit den (geldausgaben nicht so zu nehliien. Kurzuin

Sie nur.' , Sie lächelte ernst: „Sie haben mir nichts zu verzeihen, Lothar Greve, ich hätte nur gewünscht. 13) hätte Ihnen und Ingrid ein wenig helfen können.' Sie schlug ihre dunklen, schönen Augen voll zu Lothar auf. Nichts als uneigen nützige Freundschast und Mitgefühl stand in ihnen. Noch lange, nachdem Freda ge gangen, saß Lothar Greve unbeweglich an leinem Schreibtisch. Er vergaß, daß er noch viel zu arbeiten hatte. Unberührt lagen die Zeitschriften und Manuskript blätter für seine morgige Vorlesung

sich nach einer solchen Ko mödie völlig erschöpft wie nach einer schweren Krankheit. Sie war dann einfach nicht imstande, noch ein Wort zu sprechen oder mit Menschen zusammen zu sein. Karl-Ernst, dessen Geschäfte in Mlln« chen zu Ende gingen, war tief enttäusch: über Ingrids Zurückhaltung. Sie lehnt? jedes Zusammensein mit ihm ab und war auch im Hause Nicht mehr für ihn zu sprechen. Das machte ihm einen bösen Strich durch die Rechnung. Sollte das etwa bedeuten, daß Ingrid nichts mehr von ihm wissen wollte? Aher Freda

Pe» rusius beruhigte ihn. Haargenau erzählte sie ihm von der Aussprache mit- Lothar Greve. Sie und Karl-Ernst waren ja Ver bündete. Ein bißchen Geduld und der Weg für beide war frei — für Karl-Ernst zu Ingrid, für Freda zu Greve. „Aber wenn Ingrid diesen Greve wirklich geliebt hat, wird sie dann für meine Werbung zugänglicher sein?' frag« te Karl-Ernst. Freda Perusius verzog spöttisch den Mund: „Lieber.Karsten, ich denke, Sie sind ein so wZlterfahrener Mensch. Ich sage Ihnen, wenn ein Mann oder eine Frau

18
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1885/30_05_1885/BZZ_1885_05_30_3_object_361312.png
Page 3 of 8
Date: 30.05.1885
Physical description: 8
auf eine glückliche Zukunft?' .Würdest Du mich doch noch nehmen?' .Wenn ein Mensch verhungert, so nimmt er dankbar die harte Brodrinde/ sprach er mit gezwungenem La chen. .Ella/ er sank in die Kaie und erfaßte ihre kleine Hand, .Du weißt, wie namenlos ich Dich liebe: ich bin nur zu glücklich, Dich unter jede Bedingung mein nennen zu können.' »Wie großmüshig Du bist, Ernst.' .Großmüthig? Ella, wenn Du ihn heirathen könn test, wenn Du mit ihm sein, ihn lieben könntest, wür dest Du nicht zufrieden

sein, selbst wenn er Deine Ge fühle nicht erwidert? Liebe, ich wollte Dir nicht wehe thun, verzeih! Es geht ja immer so im Leben.' fuhr er/mit erzwungener Heiterkeit fort. .Wer sagte es doch, La Rochefaucould oder La Bruvere, daß es immer einen Theil gibt, der liebe und einen anderen, der sich passiv lieben lasse? Willst Du darauf eingehen? Ich will Dich lieben und Du — laß mir Deine Liebe ge fallen.' .Ernst, Ernst, Du brichst mir das Herz!' rief das Mädchen und brach in leidenschaftliches Weinen aus. .Willst Du Ja sagen

. Geliebte?' .Nein und tausendmal nein! Glaubst Du, ich ver flöchte so selbstsüchtig zu sein? Ich hoffe, Deiner harrt ein besseres Loas. Ernst, als die Ehe mit einer Frau, die Dich nicht liebt. Nein, führe mich nicht in Versu chung, Du weißt nicht, wie hartes mir vorkommt, fest zu bleibeu, aber ich hoffe, daß Du mir eines Tages Deine Frau zuführen wirst.' .Niemals!' .Hiemals ist ein gewichtiger Begriff, die Zeit wird es lehren, Ernst. Es würde mich so sehr beglücken.' Ernst aber ließ sich nicht sogleich

beschwichtigen, er wollte Ella nicht aufgeben: er bat, er flehte, er tobte — umsonst. Ella lauschte seinen Worten mit thränenvollem Blick, aber sie gab nicht uach. .Ich vermag nicht, Dir ein solches Unrecht zuzufü gen,' sprach sie endlich erschöpft. .Siehst Du denn nicht, daß das Bestreben, mein Dir gegebenes Wort zn halten, mich nahezu getödtet hat. Sei barmherzig, Ernst; 'ch habe so viel gelitten und es lügt noch ein ganzes langes Leben des Schmerzes vor mir.' .Barmherzig? Hast denn Du mir Mitleid gezeigt

19
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1945/03_02_1945/BZT_1945_02_03_6_object_2108724.png
Page 6 of 6
Date: 03.02.1945
Physical description: 6
um die Zukunft Europas. Ernst von Wildenbrueh Zur 100. W iederkehr des Geburtstages des Dichters. Der Dramatiker Ernst von Wilden bruch. dessen Geburtstag sich am 3. Februar zum lumderlslen Male jälirt, ist auch in seinen Erzählungen unverkennbar: ln „Schaffens Hast'’— dies ist ein von Wildenbruch für sieh persönlich geprägtes Wort — stürmt er vorwärts, Szene wird an Szene ge reiht. stark gegenständlich, bildhaft geradezu, wird sie dem Leser vorge führt. Dabei ist der Erzähler bestrebt, in dem Eifer

und sind dennoch gebunden. In seinen Novellen und Romanen zeigt sich Ernst von Wildenbruch einmal als Anwalt des Erauenschicksats und zum anderen als Sprecher der Kindesseele. Der Anwalt des Erauenschicksats kommt zu Worte\jn den Erzählungen „Der Astronom', „Eifernde Liebe', „Vice-Mama', „Brunhlid', „Semira- mis“ und „Der Tintenfisch'. Der Spre cher der Kindesseele trat gleich mit berechtigtem Erfolge 1884 in dem Buche „Kindcrlränen' auf, das die Er zählungen „Der Letzte' und „Die Landpartie' enthielt

junger Men schen folgt und in ihnen starke Tem- perahidnlszüge vorbereitet sieht, wer sich gÄn von dem Erzähler im Fluge dähintftigen läßt, gewaltig sich gepackt fühlt ühd im Novellistischen das Dra matische schätzt, dem wird Ernst von Wildetibruch als Erzähler etwas be- deutertifi ' . Doch', abgesehen von jeder Vorliebe wird Emst von Wildenhruch mit sei nen dichterischen Gemälden harter KindesSchicksate seinen Platz ln der Geschichte des Schrifttums behalten. Hier kann'er kaum angekochten wer

-Bibliothek ersehe! nen von Georg Christoph, Lichtenberg, eine Sammlung aus Lichtenbergs Gedankenbü chern unter dem Titel „Aphorismen': ein- gelcitet und erläutert von Dr. Ernst Volk mann. von Paracelsus „Leben und Lebens Weisheit ln Selbst.zeugnlssen' ausgewählt und eingeleitet von Karl Bittet und von Friedrich Schreyvogl die . Novelle „Der Mann In der. Wolken'. - Vori Df. Volkmar Muthesius erscheint im Deutschen Verlag. Berlin, . als Einführung , in wirtschaftliches Denken ein Buch

20
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1926/12_09_1926/AZ_1926_09_12_4_object_2646872.png
Page 4 of 6
Date: 12.09.1926
Physical description: 6
mit diesem Mehl« oorzu- sorgen. Neuyork; Cecilia Tarninn«. Fabrikant, Mailand! Conte Arnaldo de Mjori, München! Ernst Rößler, dieseo Termine» Regierungsrat, Meissen; Elisabeth F«ng«, Sitngerin, München! M. Massaretti, Chirurgo, Padova! Dr. F. Cortesi, Medico, Venezia; Herbert Toat», Bankier, London; Wolf gaap. Generalkonsul, Venezia,' Dr. Schlesinger, Industrieller, Wien; Dr. I. Y. D. ansiire, Nechtsamvalt, Gardone; Gerald Keller, Di rektor, Neuyork; B. Miiller, Rektor, Freiber^ Meariano d'Ameli», Senator

. b) An den Tagen des Wo- chenmarktes und an Werktagen können in den obg«- nannten Straßen nur die Krämer, mit der Lizenz versehen, Käse- und Salamihändler, die Produzenten von Obst, Gemüse, Geflügel, Eiern, Milchprodukten usw., welche mit einem Ausweis von chr«r Ovmeind« versehen sind, ihr« Waren seilbieton. Di«. Verkäufer iin großen von Obst uiü> Gemüse nassen mit einem Auswels, erlassen von der Handelskammer, versehen 5,'»vello, Brescia? Dr. N. Colin, Konsul, Berlin; Kostn Ernst, Oberregierungsrat, Berlin

! Karl Schur- Hardt, Neglerungsrat, Bad Salzbrunn; Dr. Hans Rießehel, Uniuersitätsprosessor, Augsburg; Erwin Koring, Fabriksdirektor, W>?„; Macorsim Giorgio, Commissario Prefettizio, Strigno; Constantino Ciri», Direttore, Gravallona; Franz Hoffmann, Bürger meister, Gernsheim; Prof. Dr. WaltherSchwenborn, Univ.-Pros., Kiel; Ernst Henking. Amtigerichtsrat, »ilt Frau, Bad Soden; Franz Walzl, Regierungsrat, init Tochter, Wien; Dr. Ernst Bollert, Regien,ngsrat, »>it Frau, Berlin; Ernst Landfried

21