3,555 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/14_06_1871/SVB_1871_06_14_6_object_2504904.png
Page 6 of 8
Date: 14.06.1871
Physical description: 8
Streiflichter zur Tagesgeschichte. Wenn daS wahr ist, was man der Kreuzzeitung- aus Versailles schreibt, so käme daS arme Frankreich noch immer nicht zur Ruhe. Nach ihr hat die Revolution noch nicht ausgetobt, und find aber malige Zuckungen unvermeidlich. Die politische Gesinnungsverschieden heit der Generale ruft diesmal, so glaubt die „Kreuzztg.', den Zwie- ft)alt herauf. — Auch die internationalen Weltbrandstifter find mit den Schlägen, die sie in Paris erhalten, noch nicht zufrieden

. So gibt es zur Abwechslung jetzt Arbeiterunruhen in England. In Wales haben'12,000 Bergarbeiter die Arbeit eingestellt. — Von den Arbeiterunruhen in Graz haben wir schon in der letzten Nummer gesprochen. Es kamen in Folge der Demonstrationen zahlreiche Ver haftungen vor. — Die Wiener Kommunisten trauern über den Fall ihrer „Brüder' in Paris; die neueste Nummer des „Volkswille' (so heißt ihr Organ) ist mit schwarzem Rande erschienen, sie wurde consiscirt. ES sollen Briefe aufgefunden worden

sein, aus welchen hervorgeht, daß die deutsche Sektion der „Internationalen' die Kommune von Paris bedeutend mit Geld unterstützt haben. V Durch die Pariser Virren ist den „Internationalen' die Maske abgerissen worden. Diese Gesellschaft, obwohl erst vor neun Jahren begründet, zählt bereits 2^ Mill. Mitglieder. Darunter sind noch dazu die affiliirten Gesellschaften, die Fenier, die Mariannen, die republikanischen Brüder von Lyon und Marseille, die zahlreichen geheimen Gesellschaften von Rußland und Polen und die Carbonari

aus aller Herren Länder in Paris sich das Stelldichein gegeben haben; um ihre gottlosen Ideen auszuführen. Nachdem Paris gesäubert ist, so sind jene, die entkommeu sind, wieder in ihrer Heimat angelangt, um die Drachensaat ihrer Grundsätze zu pflegen. Auch in Rom sindi Garibaldiner-Communisten aus Paris eingelangt. Diesen Leuten gilt gar keine Auctorität, und so haben sie auch schon in Rom begonnen, die Organe der welschen Regierung zu insultiren. Blätter der rothen Partei beginnen bereits mit dem Schicksale

von Paris zu drohen, im Falle eine fremde Macht es wagen sollte, sich in. die Angelegen heiten Roms einzumischen. Wenn wir oben von der Säuberung von Paris gesprochen haben, so ist das nicht so zu verstehen, als wenn in Paris keine schlechten Elemente sich mehr vorfinden würden; behauptet ja der „Figaro', daß sich noch 50,000 Insurgenten in Paris befinden, welche der Militärjustiz entronnen sind. Diese Menschen find eine fortwährende Gefahr, sie harren nur einer günstigen Stunde, um Un ruhen zu erregen

1
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/24_03_1871/SVB_1871_03_24_2_object_2505088.png
Page 2 of 8
Date: 24.03.1871
Physical description: 8
sich aufgestellt befand, wurde entwaffnet und die dort aufgefahrenen Geschütze triumphirend von den Insurgenten fortgebracht. — In Paris hat sich ein Nationalgardekomitö zusammen gethan, das aus dm schlimmsten Individuen besteht, Garibaldi und seinen Sohn Menotti a!S Mitglieder der Regierung ernannt und herbei zukommen eingeladen hat. Es nennt sich Central-Comits und bezeichnet die legale Regierung in Versailles als Verräther, des Todes schuldig. Es hält das Hütel-de-Ville besetzt, auf welches die rothe Fahne

sie den Belagerungszustand auf und ordnen Neuwahlen an. Ein Theil der gesetzlichen Regierung begab sich nach Versailles, ein Theil blieb in Paris zurücke Die Gesammt» regierung, Behörden, Armeekommandanten sind in Versailles ver sammelt, wo 60.000 Mann zu ihrem Schutze konzentrirt sind. Ein Aufruf an alle Präfekten, Maires, Generale u. f. w. erklärt die Re gierung von Versailles als einzig gesetzliche und - die Anhänger - des CentralconMs als Rebellen. - Am 18. Abends hatten sich die Rebellen des GeneralstabquartierS

der Nationalgarde am Vendome-Platz bemächtigt. Am 19. Abends besetzten sie den Palast des Justizministeriums. Am 20. März wurden endlichVersuche zur Anbahnung der Versöhnung gemacht. Wenn diese nicht gelingt, so ist ein Bürgerkrieg bevorstehend, da nicht allein in Paris, sondern auch in Lyon und Marseille ein heilloses Gesindel sich vordrängt, das zu den Aufrührern in Paris steht. ^ '' s. Wenn der Anarchie nicht ein Ende gemacht wird, so werden die Preußen vielleicht der gesetzlichen Ordnung ihre Macht leihen

. Bereits ist nach einem Telegramm auS Berlin der Rückmarsch der deutschen Truppen aus. Frankreich und der. Transport der Gefangenen nach Frankreich eingestellt. Eine Brüsseler Meldung vom 20. März lautet dahin, daß die Wiederbesetzung von Paris durch die Deutschen für den Fall befürchtet werde, als die> Einhaltung der Friedenspräliminarien gefährdet erscheine. Die auf dem rechten Ufer der Seine der Paris liegenden Forts sind noch von starken Abtheilungen der deutschen Armee besitzt. Nach den letzten

Nachrichten, nähern sich die Preußen wieder der Stadt Paris.?. St. Denis wird in Bälde von ihnen besetzt sein. In Berlin wird. „Kriegsrath' gehalten und beschlossen, falls die fran zösische Regierung sich zu schwach zeigen sollte, die Emeute zu bändigen, Paris wieder zu besetzen. -—Das 119. französische Infanterieregiment, hat sich geweigert, gegen Paris zu marschiren. — Die FcitdenSverhand-. lungen in Brüssel sind in Folge der Pariser Ereignisse verschoben. Die weiteren Nachrichten von Paris lauten dahin

2
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/22_04_1871/SVB_1871_04_22_2_object_2505207.png
Page 2 of 10
Date: 22.04.1871
Physical description: 10
. Niemand fiel es jemals ein, die immer geglaubte Unfehlbarkeit der Kirche für staatsgefährlich zu halten, darum kann es auch die Unfehlbarkeit des Papstes nicht sein. In Paris setzt die rothe Emeute ihr unheimliches Getriebe fort. Thiers Haus in Paris wurde durchsucht, die Papiere mit Beschlag belegt und das Silberzeug in die Münze gesendet. In den Kirchen werden genaue Durchsuchungen nach Werthsachen angestellt, die eben falls weggetragen werden. In den Privathäusern werden die Requi sitionen flott

fortgesetzt. Die Nationalgarden begeben sich dorthin unter dem Vorwande, nach Militärpflichtigen zu suchen, und nehmen dann Alles mit, was ihnen unter die Hände fällt. Der größte Theil der Bankiers hat sich aus Paris entfernt. Ihre Comptoirs sind zwar noch offen, aber sie haben ihr baareS Geld (das in PariS jetzt sehr selten ist) in Sicherheit gebracht. , Durch die Pariser Revolution wird es der Regierung unmöglich, die erste Rate der Kriegsentschädigung von einer halben Milliarde zu zahlen

zu haben, indem von ihren Truppen mehrere Häuser von Nenilly genommen und den Insurgenten beträchtliche Verluste' beigebracht wurden. Am 15. bestanden die Regierungstruppett einen glänzenden Kampf bei ASnieres und eroberten einen sehr wichtigen Posten. Sie rücken Paris immer näher. Die Insurgenten erlitten große Verluste. ^ In Versailles sammelt die Regierung immet mehr Truppen an, und wenn auch die Kämpfe täglich fortgesetzt werben, so verschiebt man doch den Entscheidungßkampf, bis man der Erfolge sicher

sein kann. Auch möchte durch dieses Zuwarten die Regierung den Irre geleiteten Zeit gönnen zur Vernunft zurückzukehren. Aber die Insur genten scheinen von einem Nachgeben nichts wissen zu wollen; haß erfüllt gegen alle, die nicht wie sie denken, schüchtern sie ganz PatiS durch ihre Schreckensherrschaft ein. In Paris mangelt eS bereits an Waaren und LebenSmittel; schon fängt man wieder ait, Pferdefleisch zu verkaufen. Durch das gegenseitige Bombardement wird an den Gestrichenen Gebäuden großer Schaden züigefüzt

. Die Bewohnet von manchen Stadttheilen sind durch einschlagende Granaten in panischen Schrecken gerathen und müssen sich flüchten. Die Häuser iü den Vor orten sind^ von ihren Bewohnet» fast gänzlich verlassen. Ganz PariS' soll demnächst in der methodischsten Weise mit Batricaden besäet werden.' Die alten werden abgebrochen, weil die Pflastersteine, auS denen sie hauptsächlich erbaut, sind, bei einer Beschießung ihren Vertheidigern' sehr gefährlich werden könnten. Die Neuen Barrieaden werden auS Erdwelken

3
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/26_04_1871/SVB_1871_04_26_2_object_2504957.png
Page 2 of 6
Date: 26.04.1871
Physical description: 6
können. Uebrigens schaut man in deutschen Landen wieder viel mehr nach Frankreich als nach der sandigen Mark hinüber, und in Berlin selbst ist die Spannung, mit der man den Versailler Telegrammen entgegensieht, eben so groß,, als zur Zeit der Belagerung. Dank den Rothen in Paris lassen ja unsere Landeskinder sich immer noch vergebens aus Paris zurück er warten und die ersehnten Millionen wollen auch nicht kommen, weß- halb die preußische Regierung, wie verlautet, um einen neuen Credit von 120 Millionen

die Herren Knoodt und Birlinger von der selben Maßregelung betroffen worden, sind an unserer Universität nunmehr fünf Dozenten, die zugleich katholische Priester sind, mit den höchsten Kirchenstrafen belegt. Katholische Eltern wissen nun, wie eS mit dieser Universität steht. In Paris werden überall Barrikaden aufgerichtet. Alles wird in die Rebellentruppen eingereiht, was nur Waffen tragen kann. So unter Anderen die christlichen Schulbrüder von Paris. Jeder Antrag auf Versöhnung wird zurückgewiesen

. Auch die Versailler Regierung errichtet Barrikaden und sammelt immer mehr Truppen an, doch ist die Armee noch zu klein, um mit Erfolg vorzugehen. Das Bombardement wird fortgesetzt und täglich wird mit Hartnäckigkeit gekämpft. Im Süden von Paris haben die Truppen Duerot's den Raum zwischen dem Bievre und Seinethale ausgefüllt und so die Umschließung vollständig gemacht. Paris ist zum zweiten Male eingeschlossen. Dies mal im Norden und Osten von den Preußen, im Westen und Süden von den französischen

Regierungstruppen. Die Abschneidung der LebenS» mittelzufuhr, die bisherigen nutzlosen Anstrengungen, sowie die Unter stützung, welche die deutschen Truppen der Versailler Regierung ange- deihen lassen, dürften die erregten Gemüther in Paris binnen Kurzem ernüchtern und baldige Unzufriedenheit in den Reihen der Aufständischen hervorrufen. Der Umstand, daß die Bataillone von Saint-Antoine, Belleville und Montrouge sich entmuthigt zeigen, ist das sicherste Zeichen, daß die Unzufriedenheit mit der Haltung

Artillerieparkes zu bewundern, und am Abend entsteht ein Drücken um einen Blick durch ein am Ende der Avenue de Paris placirtes Riesen-Teleskop auf den Mont-Valerien zu machen, obwohl das Fort von Versailles aus mit keinem Aufwands telejkopischer Hilfe ge sehen werden kann. Ueber alles dies darf man sich aber nicht zu sehr wundern, weil die Stadt selber vom Kampf nicht heimgesucht wird und Jeder, der Eßwaaren zu verkaufen oder ein Schlafzimmer zu vermiethen hat, Geld münzt. Außer Brot ist jeder Nahrungsartikel

4
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/03_09_1870/SVB_1870_09_03_2_object_2505883.png
Page 2 of 8
Date: 03.09.1870
Physical description: 8
. 'Der Vorarlberger Ländtag, der in den acht Tagen seines Bestehens wenigstens sich das große Verdienst erworben hat, den Resten der früheren Majorität parlamentarischen Anstand zu lehren, hat die Herren August Rhomberg und Dr. Oelz in den Reichsrath gewählt. ^ In Italien werden die Rüstungen mit fieberhafter Hast be trieben; in den Werkstätten und Arsenalen herrscht außerordentliche Bewegung. / . i ' Paris, däs Herz von Frankreich, ist gegenwärtig ein großes, verschanztes Kriegslager. Die Verschanzung

oder Befestigung der Stadt ist folgender Art. Den Kern bildet die aus 84 bastionirten Fronten bestehende Hauptumfassung der Stadt und Vorstädte von Paris. Diese Hauptumwallung ist zusammenhängend, hat fünf Meilen Umfang und schließt den Eintritt in das Innere von Paris vollkommen ab. Durch 66 Thore wird die Kommunikation erhalten. Wir müssen unS den von der Hauptumkallung eingeschlossenen Raum, welcher die Form eines OvaleS hat. dessen längerer Durch messer ein und eine halbe Meile beträgt, als die eigentliche

Festung Paris denken und uns vorstellen, daß dieselbe nur in passiver Weise, das heißt durch das Feier ihrer Geschütze, bei der Vertheidigung mitwirken kann. Ist dieses Rayon schon ein Monstrum, so wird der VertheidigungS-Rayon noch kolossaler, wenn man die 16 Forts ins Auge faßt, welche die Stadtbefestigung im weiten Gürtel umgeben. Unterdessen nähert sich von Südost die Armee des preußischen Kronprinzen, vom Nordosten die neugebildete Armee des Kronprinzen von Sachsender französischen Hauptstadt

, als ob sie wirklich regierte. Vom Kriegsschauplatz das Neueste siehe unter Tele- gramme. Der Vormarsch der Preußen gegen Paris geht langsam vor sich. Die Festung Metz ist eingeschlossen und soll belagert werden. Das Bombardement vor Straßburg dauert fort. Von den übrigen zahlreichen kleinen Festungen hat sich nur daS kleine Vitry ergeben. Die zur Einschließung der Franzosen in den Festungen nicht erforder lichen Truppen rücken ununterbrochen vor. Chalons ist von den selben besetzt, die Spitzen stehen

Verluste verursachte. Pfalzburg schlug zwei Sturmangriffe zurück, wodurch der Feind 1500 Mann verlor. Die Lage der Armee Bazaine's wird von französischen Privatnachrichten als sehr gut geschildert. Drei neue Reserve-Armeen werden gebildet, eine am Rhein unter dem Großherzog von Mecklenburg, die zweite bei Berlin, die dritte bei Glogau. Die preußischen Truppen sollen sich nach Angaben aus Paris jetzt mehr nördlich ziehen, um an der Oise abwärts in das Seinethal zu gelangen. Es wäre

5
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1866/17_02_1866/SVB_1866_02_17_5_object_2513623.png
Page 5 of 8
Date: 17.02.1866
Physical description: 8
verschont; es gibt aber in dem Neubabilon der Men frommen Seelen auch viele. Ich dachte an den großen Vinzenz von Paul und seine vielen Sprößlinge in Paris; dann schlief ich ein. Am anderen Tage nahm ich mir vor, die merkwürdigsten Kirchen in Paris zu besuchen. Vor allem forschte ich nach, ob der große Parisverschönerer, der Hunderte von Gassen niederreißen und pracht voll aufbauen ließ, auch neue Kirchen aufgebaut habe. Und siehe da, in ganz Paris und in allen Vorstädten konnte ich nicht Ein Kirchlein

erfragen, das Napoleon III. als seinen Erbauer genannt hätte, wohl prangt sein Name und seine Statue an dem Palaste, den er sich selbst erbaut hat. Was er in Paris baute, baute er nur zu seiner eigenen Bequemlichkeit und Sicherheit und für den Götzen der Jetztwelt, der Genußsucht und den materiellen Interessen. Das kennzeichnet Na poleon III. genug, und sein nach Einsiedeln gespendeter kostbarer Leuchter ist auch nicht im Stande, ihm den Heiligenschein zu geben. Errechnet dabei auf die Sympathie

es Napoleon noch ein, sein oder seines Onkels Bild hineinstellen zu lassen. Das Portale ist wunderschön mit Hunderten von Figuren rn Stein gemeißelt. / - ' 7 Im Innern, schaut sie ziemlich leer aus, man würde nach dem Aeußern mehr erwarten. Ich war gerade am Frohnleichnamstage des Jahres 1862 ^n der Notre-Dame, Und war nach Paris geeilt, um die für den Katholiken so ergreifende Frohnleichnams-Prozession in der Hauptstadt der Franzosen mitfeiern zu können. Wie staunte ich, als in Paris an diesem Tage

und Freude, um diesen schönsten Tag im Jahre würdig zu begehen; aber in Paris war nichts, gar nichts zu sehen, es war dieser Tag, wie alle gewöhnlichen Tage. Nur in der Notre- Dame feierte der Erzbischof mit seinem Klerus ein feierliches Hoch amt mit den Zwischensegen, und die weiten Hallen waren fast leer. Ich konnte, als der Erzbischof in die Sakristei zurückkehrte, ungehindert ganz nahe an ihn herantreten. Frohnleichnam wird in Paris am nächsten Sonntage gefeiert, und da ist es nur ein Fest

in der Kirche selbst. Auch das hat die Revolution gethan; einst war es so, wie es in allen kathol. Ländern der Brauch ist, man zog in Prozession durch die Straßen von Paris, und die Könige Ichätzten es sich zur Ehre dt.m im Triumphe herumgetragenen Gott im a. h. Sakramente mit dem ganzen Hofe folgen zu können, aber jetzt schämt man sich öffentlich vor seinen Gott das Knie zu beugen und ihm zu huldigen. Es könnte eine Hand voll Protestanten, Engländer oder Juden sehr ärgern. Man löset nur da Kanonen

6
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1918/27_04_1918/SVB_1918_04_27_3_object_2525384.png
Page 3 of 8
Date: 27.04.1918
Physical description: 8
Truppen sind auf französischem Boden eingetroffen. Ein Teil wurde durch Paris geführt. * Aus Salzburg wird berichtet: In Sachen des Prozesses des Weltpriesters Hans Kirchsteiger, der bekanntlich wegen Vollziehung der sogenannten Salzburger Ehen verurteilt worden ist, hatte im Parlament ein Salzburger Abgeordneter den Justiz- minister neuerlich interpelliert. Der Justizminister hatte daraufhin den Pfarrer Kirchsteiger telegaphisch zur Vorlage eines neuen Majestätsgesuches auf fordern lassen

. Dieser Aufforderung war Kirchsteiger auch tatsächlich nachgekommen und zwar unter Vor lage eines ärztlichen Zeugnisses, daß er durch seine Haft schweren Schaden an seiner Gesundheit leiden würde. Nunmehr hat der betreffende Salzburger Abgeordnete vom Justizminister die Mitteilung er halten, daß es ihm leider unmöglich sei, die ver sprochene Begnadigung Kirchsteigers zu erwirken, * Mailänder Zeitungen melden aus Paris, daß Calais und Dünkirchen auch von der Land seite aus in Verteidigungszustand gesetzt

werden. Englische und amerikanische Pioniere-Abteilungen seien dabei, neue Befestigungen auf der Landseite anzulegen. * Der Züricher „Tagesanzeiger' meldet aus Paris den Beginn der teilweisen Räumung von Paris. Infolge der Fortdauer der Beschießung sollen zunächst 100.000 Einwohner weggebracht werden^ * Der Pariser „Exzelstor' beziffert die Zahl der Opfer durch die Beschießung von Paris durch die weittragenden Geschütze mit 354, davon 118 Tote und 23t! Verwundete. Das Blatt bemerkt, daß das Bombardement bereits

29 Tage andauere und erinnert daran, daß die Beschießung von Paris im Jahre 1871 22 Tage dauerte nnd im ganzen 474 Opfer, davon 105 Tote und 369 Verwundete, forderte. * Der Austausch französischer und deutscher Kriegsgefangener über 48 Jahre wurde unterbrochen, weil Frankreich die eliässischen Kriegsgefangenen nicht als Deutsche anerkennt und den Austausch ver weigert. * Der „Lokalanzeiger' meldet ans- Kopenhagen: Die Pläne Hindendurgs bereiten der Entente offenbar arges KopfzerbreVen. 'Im „Journal

, dessen Hauptpunkte bereits bindend vereinbart worden sind, in absehbarer Zeit abgeschlossen wird. * Eine Verordnung der ungarischen Regierung bestimmt Höchstpreise für alle Schuhe und zwar 70, 80, 135 und 200 Kronen. * In einem aus London in Holland eingetrof fenen Brief eines Belgiers, der Verwandte in Paris hat, befindet sich eine der englischen Zensur entgan gene Mitteilung, nach der ein kürzlich aus Parts nach London zurückgekehrter belgischer Regierungs beamter versichert habe, daß der in Paris seit

7
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/01_02_1871/SVB_1871_02_01_3_object_2505412.png
Page 3 of 6
Date: 01.02.1871
Physical description: 6
und hatte als Musiker einen großen Ruf. In Paris ersuchte ihn einmal ein Freund, er Möge statt seiner bei der Maiandacht in einer Kirche die O'gel spielen, Cohen that eS, und diese Andacht machte auf ihn einen unbeschreiblichen Eindruck. Cohen, der von allen Parisern gefeierte, geniale Pianist, der lebensfrohe Mann, war auf einmal verschwunden, Niemand wußte etwas von ihm; erst nach einem Jihre hörte man, daß er in Rom war. und sich hatte taufen lassen; später trat er in den strengen Orden der Carmeliter

, und wirkte da als k. Hermann in verschiedenen Ländern durch sein Beispiel, durch seine feurigen Predigten besonders segensreich. Hn der letzten Zelt war er zu Berlin in einem Lazarethe als Seel sorger thätig; da wird er von einer Krankheit befallen, die seinem Leben ein Ende machte. Die wichtigste Nachricht vom Kriegsschauplätze ist wohl die, daß Paris kapitulirt hat. Der dreiwöchentliche Wessen- stillstand ist für'S gesammte Frankreich abgeschlossen, und die Armeen im freien Felde halten

ihre respektiven Landetstreckm besetzt. Paris bleibt umschlossen, und die deutschen Truppen besetzen alle Forts. Die Linien und die Mobilen bleiben kriegsgefangen in Paris, und müssen die Waffen ausliefern. Nach Auslieferung derselben darf Paris sich verpflegen. Die Aufrechthaltung der Ordnung übernimmt die seßhafte Nationalgarde. Paris zahlt 200 Mill. Francs? Kontribution. Die Nationalversammlung soll am 15. Februar einberufen und die Wahlen am 8. Februar vorgenommen werden. Andere wichtige Nachrichten

sind, daß Bourbaki ver unglückte, wie. wird nicht gesagt; daß General Chlichant, Ober- kommandmt der ersten Armee wurde; daß Trochu in Paris den Oberbefehl niederlegte, und Vinoy an die Spitze der Armee von Paris trat. Es verlautet, daß auch Gambetta seine Entlassung genommen habe. — General AurelleS de Paladini (ein Orlean, der unter diesem Namen früher im Felde diente), sollte neuerdingS ein Commando übernehmen. Er aber weigerte sich, indem er an Gambetta schrieb: Ich will ein Commando

nur dann haben, wenn eS mir von einer ordnungsmäßigen Regierung übertragen wird, die es ihre erste Amtshandlung hat sein lasten, die Ehrsüchtigen und Un fähigen, die Frankreich zu Grunde gerichtet haben, vor den Richter zu stellen.' Unruhen in Paris waren am 24. und 26. d. Am 24. wurden von einem Pöbelhaufen, MazaS.und FlonrenS, zwei politische Ver brecher befreit; darauf bemächtigte sich der Pöbel einiger Waaren- und LebenSmittelvorräthe und spektakelte die ganze Nacht. Umänderen Tage kam es zum blutigen Gemetzel zwischen den Aufrührern

8
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1919/30_04_1919/SVB_1919_04_30_2_object_2526948.png
Page 2 of 8
Date: 30.04.1919
Physical description: 8
, Ueberlegung und Vorficht; besonders die Mailänder Zeitungen, der „Corriere della Sera* und der „Secolo', machen aufmerksam, daß Italien vor folgenschweren Schritten sUht. Die.Lage in Paris erheisSe von Italien schnelle und treffsichere Entschlüsse. AuS den diesbezüglichen Ausführungen des „Corriere della Sera' kann man den Schluß Ziehen, daß Orlando bald wieder in Paris erscheinen wird. . Die Kundgebung Wilsons wird in dem Sinne ausgelegt, als ob er nur die Wohlmeinung der italienischen Volksvertretung

über- das Verhalten der italienischen Delegation einholen wollte. Wenn nun das Parlament sich einstimmig hinter Orlando stellt, sei dieser Zweck erfüllt und die italienische Delegation könne mit gesteigerter Vollmacht nach Paris an den Verhandlungstisch zurückkehren. . Ganz besonders kräftig betont der „Corriere della Sera' die Unmöglichkeit, in Paris einen Frieden zu unterschreiben, wenn Italien nicht einverstanden ist. Diesbezüglich lesen wir im Mailänder Blatte: Die Folgerungen, die der Pariser „Temps

' aus der Abreise der italienischen Delegation - von Paris zieht, müssen sofort durch amtliche italienische Erklärungen richtiggestellt werden. Nach diesem Pariser Regie rungsblatte hebt die Abreise der italienischen Delegation in Bezug auf Italien die Bestimmung des Londoner Vertrages vom 30. November 1915 auf, nämlich „die feierliche Verpflichtung der Verbündeten, keinen Separatfrieden zu schließen'. Das ist falsch, sagt der „Corriere'. Wie der gleiche „Temps' zugäbe, daß der Abzug der Italiener die Allianz

der „Corr. della Sera' vom Samstag weiter: Die Nachrichten von Paris melden einige beunruhigende Erscheinungen: Heute versammelt sich die Konferenz in einer Voll« sitzung für den Völkerbund und dies in-Abwesenheit Italiens. Andererseits werden die Bemerkungen der deutschen Presse zur Krise bekannt. Sie sind, wie leicht vorauszusehen ist, wilsonfreundlich und leiten aus dem Vorfalle die Notwendigkeit ab, daß die 14 Punkte vollständig in Bezug auf Deutschland angewendet werden müssen, daß der Anschluß

wird und daß der klare Londoner Be schluß, der jeden Separatfrieden verbietet, von den unterschriebenen Staaten eingehalten werde. Orlando hat erklärt, daß die Abreise unserer Delegation von Paris bis jetzt nicht die Bedeutung eines vollzogenen oder gewünschten Bruches mit den Verbündeten be deute, sondern daß sie als Notwendigkeit zu erklären sei, mit dem Lande und mit dem Parlamente Fühlung zu nehmen, um das von Wilson bezweifelte Einvernehmen zwischen Orlando und dem italienischen Volke festzustellen. Es muß

9
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/13_08_1870/SVB_1870_08_13_2_object_2506068.png
Page 2 of 8
Date: 13.08.1870
Physical description: 8
5 Uhr waren die Höhen nach einem erbitterten Kampfe genommen. Unsere Verluste sind bedeutend. Der Feind wich in Unordnung zurück und wurde durch Cavallerie verfolgt. Die zweite Division war als Reserve am Gefechte nicht unmittelbar betheiligt. Details sind noch nicht festgestellt. Paris, 8. August, 10 Uhr 20 Minuten Vormittag. Officielle Depesche. Metz, 8. August, 7 Uhr S0 Minuten Morgens. Die Armee eoncentrirt sich, um auf die Vogesen zu marschiren und die Ueber gänge derselben zu vertheidigen

. Die Nacht war ruhig, keinerlei Engagement. Colmar, 8. August, 6 Uhr Morgens. Ein feindliches CorpS überschritt den Rhein. Paris. 8. Augusti 4 Uhr 30 Minuten Nachmittags. (Officielle Mittheilungen.) Eine Depesche des Präfecten von Colmar um 11 Uhr Vormittags dementirt die vom Unterpräfecten von Schlestadt gegebene Nachricht, daß die Preußen über den Rhein gegangen seien. Er sagt, es sei wahrscheinlich, daß die Preußen sich auf dem rechten Ufer gegen Saverne bewegen. M e tz, 8. August, 10 Uhr Vormittags

kommen wichtige Nachrichten über großartige . Vorkehrungen, die zum Schutze der Hauptstadt und zur Aufrechthaltung der Ordnung im Innern getroffen werden. Paris. Ein Bericht des Kriegsministers General Dejean an die Kaiserin zählt die getroffenen Maßregeln und Projekte auf, um die Vertheidigung von Paris zu sichern und die Lücken der Armee auszufüllen. Die Forts und der Gürtel von Paris werden bald im Stande sein, eine regelmäßige Belagerung auszuhalten. Die Ver theidigung von Paris wird demnach

Bewaffnung aller Bürger von Paris fordern. Ein Comit6 der Oppositionsblätter fordert gleichfalls die Bewaffnung aller französischen Bürger. Eine neue Proklamation der Kaiserin und der Minister appellirt energisch an die Nation zur Vertheidigung des National- Territoriums. Depeschen auS den Departements constatiren, daß Männer aller Parteien Waffen verlangen und herbeiströmen, sich gegen deu gemein samen Feind einreihen zu lassen. — Eine officielle Depesche meldet, daß ein preußischer Spion verhaftet

wurde. Es wurde folgendes Telegramm bei ihm gefunden: Muth l Paris erhebt sich, die franzö sische Armee wird zwischen zwei Feuern gefaßt werden. Der Splon wurde unverweilt in'S Hauptquartier geschickt. — Die französische Flotte segelt gegen Kiel. Paris, 9. August. (Kammerfitzung.) Nach stürmischer Debatte und nach Annahme deS auf der Tagesordnung stehenden Antrages DuvernoiS, daß die Kammer ein Kabinet zu unterstützen entschlossen ist, welches fähig ist, die LandeSmrtheidigung zu organifiren, wurde

10
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/24_08_1870/SVB_1870_08_24_2_object_2506112.png
Page 2 of 6
Date: 24.08.1870
Physical description: 6
ist in den Händen der Preußen und zwar vom 12. Armeekorps besetzt, so daß die Verbindung mit Paris gänzlich abgeschnitten. Die Vogesenfestung Pfalz bürg hat kapitulirt. Wie der „Bote' meldet, waren bei der Schlacht bei! Rezon ville außer den sächsischen Truppen das zweite, siebente, achte, neunte, zwölfte und dritte Korps und die Gardeartillerie engagirt. — Nach richten aus Ponta Mouson vom 21. August beziffern die Gesammt- verluste der Franzosen in den Gefechten vom 14., 16. und 18. Aug. auf 50,000. — In Paris

Gerüchte in Umlauf setzen ließen, daß sie am 13. d. große Vortheile über unsere Truppen davongetragen haben. Ich con- statire hiemit, daß die Preußen, welche den Marschall Bazaine ange griffen haben, im Gegentheil in die Steinbrüche von Jaumont zurück^ geworfen wurden. Palikao erklärt weiter,, daß das Vertheidigungscomit6 von Paris thätigst arbeite; und daß in Kurzem sich Alles im besten Stande be finden werde. (Allgemeine Zustimmung.) Der Minister des Innern constatirt die thätige Bewaffnung

der Natsonalgarde von Paris, welche bis zum 26. August 80,000 Mann ausgerüstet haben wird. Nächste Sitzung Montag. Vom Kriege meldet der Telegraf als Neuestes : Frankftlrt, 19. August. Offiziell an Ihre Majestät die Königin aus dem Bivonak bei Rezonville den 18. August, AbendS 9 Uhr. Die französische Armee in sehr starker Stellung westlich von Metz heute unter Führung deS Königs angegriffen, in neunstündiger Schlacht voll ständig geschlagen, von ihren Verbindungen mit Paris abgeschnitten und gegen Metz

zurückgeworfen. ' Paris, 20. August. Eine Proklamation des Generals Trochu an die Nationalgarde und die Armee von Paris! drückt das Vertrauen auS, daß sie durch energische Anstrengungen daS- französische Waffen glück wieder aufrichten werden, wenn Paris belagert werden sollte. Niemals hat eS eine glänzendere Gelegenheit gegeben zu zeigen, daß eine lange Reihe von Jahren des Wohlstandes und der Genüsse die öffentlichen! Sitten und die Mannhaftigkeit deS Landes nicht verweich- liytl haben. Die Proclamation

weist auf daS glänzende Beispiel der Rheinarmee hin, die heldenmüthig Einer gegen Drei gekämpft hat und schließt, indem sie der: Armee von Paris eine strenge Disciplin und eine würdige Haltung- gegenüber der Bevölkerung empfiehlt. Berlins 21. August, S Uhr Morgens. Offizielle militärische Nachrichten^ Von der Armee find/ bis jetzt keine näheren Details über: die Schlacht am 18. August eingegangen, biS auf die Mittheilung; daß die feindliche Hauptarmee sich in der Nacht vom 18. zum 19. ganz

11
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/02_11_1870/SVB_1870_11_02_2_object_2505845.png
Page 2 of 8
Date: 02.11.1870
Physical description: 8
. Bereits er» öffnete die Landesregierung dem Erzbischof und den Bischöfen Croatiens-Slavoniens die Herstellung des Meekuv regium mit dem Zusätze, daß Konzilsbeschlüsse und Erlässe ohne die allerhöchste Ge nehmigung nicht veröffentlicht werden dürfen. Die Belagerung von Paris soll verläßlichen Nachrichten zufolge am Allerheiligentage beginnen, indem bis Sonntag 30. Oktober die Belagerungsgeschütze aufgestellt waren. Für den «Sonntag hat der König einen Gottesdienst für sämmtliche Truppen angeordnet

. — An PariS selbst drängen sich alle schlechten Elemente oben auf. Die Blutrothen wollen die Regierung stürzen, und schlagen rothe Plakate an. Wenn es ihnen gelingt und die Regierung nicht zu Thaten sich auf rafft, wird eine Herrschaft des Schreckens und Blutes beginnen. Es kursiren Gerüchte, daß in Paris bereits wieder einmal be deutende Unruhen ausgebrochen seien. Armes Paris! — Ein fran zösisches Blatt will nachgerechnet haben, daß der gegenwärtige Krieg Frankreich circa 3000 Millionen Thaler zu stehen

kommen werde: Wir möchten eS nicht nachrechnen. — Der Gesundheitszustand der deutschen Truppen vor Paris soll sehr schlecht sein, da jede einzelne Kompagnie mehr als 30 Mann Kranke bei der Besichtigung im Lager nachgewiesen hat; manche Kompagnie hat nur einen einzigen Offizier, die andern befinden sich theils als Marodes im Spitate. Aber auch in Paris sieht es diesbezüglich nicht am besten aus, denn nach der ^A. A. Ztg.' sollen in Paris die Blattern herrschen. Brustentzün dungen sollen auch äußerst

eingetretenen Vermittlung der Neutralen vertagt worden. Aber gewiß ist, daß Bismark aq den Verabredungen mit General Boyer festhalten wird. — Wie man hört, haben Baiern und Württemberg sich verständigt, bei Preußen auf Grund annehmbarer Bedingungen die baldigste Beendigung des Krieges zu verlangen. — Ein Correspondent des P. Ll. aus Corny schreibt: soeben erfahre ich aus zuverläßlicher Quelle, daß vom könig lichen Hauptquartier in Versailles, vor Paris an., sämmtliche deutsche Souveräne dringende

Einladungen ergangen sind, in den ersten Tagen des November in Versailles einzutreffen, um dem beabsichtigten, kurzen, indeß gewaltigen Bombardement von Paris beizuwohnen, dem unmittelbar darauf mit allen disponiblen Truppen zu eröffnenden Sturme zu folgen und in der gefallenen Hauptstadt Frankreichs durch Unterzeichnung des Vertrages, der vorbereitet und. festgestellt durch diplomatische Unterhandlungen, auf denen die deutsche Einheit (fast rückhaltsloser Eintritt in den Nordbund vermuthlich) in Zukunft

12
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/07_09_1870/SVB_1870_09_07_3_object_2505899.png
Page 3 of 6
Date: 07.09.1870
Physical description: 6
die Regentschaft sei>:in Paris.' Seinen Aufenthalsort bestimmt König Wilhelm. « ^ -'Der ^IIu!ta ^ttoIM'WkeiWMe^ir^ im ^Vaterland' lest», üne.hervorragende Persönlichkeit: „Glauben Sie mir, daß. die preu- Dschen Dieße eine großartige Manifestation der^göttnchen Vorsehung Md...z,H>ätte Napoleon gesiegt, wie?er»bliMingS hoffte,^so^zwürden oje italienischen Truppen bereits schon das romische Gebiet überschritten «hdben. Vor seiner Abreise zurArttiee^gab^ uNserer^Regierungdie Drlaubniß hiezu .und rief

aus dieser. .Absicht seine, eigenen Truppön Ms Rom, däM 'äüf die itste-NaHncht''^itieS'» gtoßen SiegeS über Re Preußen die Italiener in Rom einmarschiren können. Allein Gött iwar'es, ^M'Mife'DMexdKchkrÄM^MM'Naß^RÄMevnWWe. mÄschiren ^ie 'Preußen -siegreich auf Paris -los. 'DieS-ist'«uch«die NrsaAe/swarüm die italienischeMegierung- für sden^.AMnbli^ wenig stens sich nicht rühren wird, und selbst einen neuen'Einfäll'der ^)ari- baldiner, ähnlich jenem vom Jahre 1867, zu verhüten sucht. Überdies würde ein Meuer

, welche er gegen Andere/geladen hat, haben sich gegen ihn entzündet. Wie der erste Napoleon, so zerschellt auch dieser am Felsen Petri. Frankreich aber wird nicht zu Grunde 'gehen, sondern durch das' Unglück gebeugt, um so ehrenvoller 'und 'glänzendcr sich erheben nnd seine wahre Mission von Neuem wieder erfüllen. . Nach einem Telegramm aus Berlin in der „Boz. Ztg.' wurde für Napoleon Wilhelmshöhe beiCassel als Aufenthaltsort bestimmt. Aus Paris vernimmt man, daß am Z.September eine Proklamation des Gesammtministeriums kie

Mißgeschicke der Armee und die Ge- fättgennehmnng des Kaisers eingestcht und sagt: Uvglücksfälle erschüt tern nicht unsern Muth, Paris ist im Vertheidigungszustand und hat binnen wenigen Tagen-eine neue Armee unter den Mauern, eine andere Armee bildet sich an den Ufern der Loire. Die Energie, der Patriotis mus und die Einigkeit der Franzosen werden Frankreich retten. In der Kammersitzung vom 4. September beantragte JuleS Favre, den Kaiser und die Dynastie aller verfassungsmäßigen Rechte verlustig

, die alle die Waffen niederlegten. -Dieselben 'würden vorläufig »äch'.'Namur''ge- schafft; ebenso mitihnen 400Äriillerie-Fahrzeuge, 1200 Werde Md Geschütze. ^Die Anzahl derHranzosen, die,.sich.ergeben hatten, beträgt na^ französische Mattem 40,000 Mann.^ ! ^ ^ . Paris, 4. Sept. Abends. DieArmee deS' Krönprinzen von Preußen hat heute ' den Marsch aüf-Paris wieder Angetreten. DaS französische EorpS Vinoy zieht sich intakt' Nach Paris zurück. Hier ist soeben eine s,provisorische ' Regierung ^gebildet worden, darunter

13
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1894/30_06_1894/SVB_1894_06_30_4_object_2441585.png
Page 4 of 8
Date: 30.06.1894
Physical description: 8
es keinen Knopf; Hie Hose hat er mit einer Rebschnur an den Leib gebunden. In Cette wurden gestern vier Anarchisten, Genossen Cesario's, verhaftet. Paris, 25. Juni. Das Amtsblatt veröffentlicht folgende Note: Der Senatspräsident in seiner Eigen« schast als Präsident der Nationalversammlung be stimmte, daß beide Kammern zum. Congreß nach Ver sailles auf Mittwoch, den 27. Juni l. Uhr Nachmit tags, einberufen werden, um zur -Wahl eines Präsi denten der Republik zu schreiten. Kyon, 25. Juni. Das von den Aerzten

unter zeichnete Protokoll des.Leichenbefunds lautet: Die Ver wundung ist eine der entsetzlichsten, welche wir je ge sehen haben. Die Leber ist in einer Tiefe von 12 Centimeter vollständig durchschnitten, das große Blut gesäß ist an zwei Stellen durchschnitten, eine Rippe ist gebrochen. Die Waffe war in ihrer ganzen Länge von 18 Centimeter eindrungen. In der Bauchhöhle wurden 2 Liter Blut vorgefunden. Knon, 25. Juni. Der Zug mit der Leiche Carnot's ist Nachmittags um 6 Uhr nach Paris abgegangen. Paris

. Ein Arbeit-r, der in die Wohnung des Civil-Gouverneurs eingedrungen war, wurde verhaftet und bei ihm ein Dolch vorgefunden. Paris, 27. Juni. Für die heutige Präsidentenwahl in Versailles wurden auf der Eisenbahnstrecke Paris- Versailles große Vorsichtsmaßregeln getroffen. Tunnels, Brücken und Biaducte wurden aufs genaueste unter sucht; zahlreiche Wachtposten wurden aufgestellt. Ueber- dies wurde ein Bataillon des Eisenbahnregiments auf die Strecke beordert. Rom, 25. Juni. Die Kammer nahm mit 206

gegen 138 Stimmen die Erhöhung der Einkommensteuer um 20 °/o an. Paris, 27. Juni. Ein Complice Santo's Cesario's, Namens Laborie, wurde verhastet. Vorgefundene Briefe ergaben, daß das Attentat von langer Hand vorbe reitet war. / Rom, 27. Juni. Minister Blanc beauftragte den italienischen Botschafter Reßmann, bei der französischen Regiergung auf Schntzmaßregelu für die Italiener in Frankreich zu dringen. Dupuy sprach sich entgegen kommend aus. — In Turin si 'd über 1000 aus Frankreich flüchtende

Arbeitern kam es zu einem Handgemenge. Ein Italiener hatte das Andenken Car nots geschmäht, worauf ein Matrose ihm mit einer Zange einen Schlag auf den Kopf versetzte. Der Ita liener zog das Messer, wurde aber überwältigt und sterbend nach dem Hospital gebracht. Die Menge wurde nur mit Mühe zurückgehalten, ihn zu lynchen. Paris, 26. Juni. In der Raffinerie Parisienne in Saint-Oueu, wo Ausschreitungen befürchtet wurden, sind sämmtliche fremden Arbeiter entlassen worden. — Jn St.-Denis wurden

14
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/20_08_1870/SVB_1870_08_20_3_object_2506099.png
Page 3 of 8
Date: 20.08.1870
Physical description: 8
stärkungen zuzuführen. die feindliche aber durch Ausdehnung der Opera- tionslinie, Deckung derselben und CernirunL der festen Plätze sich schwächen zu lassen. Freilich ist der Kaiser Napoleon nicht nur mili tärisch. sondern auch politisch im Nachtheil gegen König Wilhelm. Berlin brauchte diesem keine- Sorge zu machen, selbst wenn die Fran- zosen schon an der Elbe stünden; anders ist es aber mit Paris. Der Kaiser hat dort zahlreiche und entschlossene Feinde, die erst vor wenigen Tagen

einen, wenn auch verunglückten, Aufstandsversuch machten und denselben bei der nächsten Gelegenheit wiederholen werden. Die französische, sowie die preußische Armee ist gegenwärtig von einem und demselben Wunsche beseelt, nämlich: möglichst bald nach Paris zu kommen; erstere will sich daselbst in vollster Stärke kon- zentriren, wozu ihr jedoch die Preußen, die ihr auf dem Fuße folgen, keine Zeit lassen wollen. Der Vormarsch der Preußen geschieht mit einer Raschheit, die in der Kriegsgeschichte fast beispiellos dasteht

. In 14 Tagen können sie bereits vor Paris stehen. Sollten sie dort in der Entscheidungsschlacht geschlagen werden, so dürfte ihr Rückzug ein schrecklicher Weg werden. Ein französisches Journal deutet dies mit folgenden Worten an: Sie (die Preußen) mögen nur auf dem fran zösischen Gebiet vorwärts gehen, sie mögen, wenn unsere Armee sie nicht aufhält, bis unter die Mauern von Paris kommen, wir erwarten sie mit Vertrauen; wenn Jedermann seine Pflicht thut, so werden sie niemals den Rhein wiedersehen

: Minister Palikao. erklärte, daß Marschall B a z a i n e gegen wärtig allein Oberkommandant der gesammten Armee ist. Palikao erklärte ferner, daß' die Vertheidigung von Paris bald vervollständigt sein wird. Eine offizielle Depesche aus. Metz vom Gestrigen, 2 Uhr Nachmittags, meldet: ES sind Verstärkungen angekommen; eS meldew sich Freiwillige in Massen. i Der Telegraf meldet: 2 Herny, 15. August. Gestern Nachmittags griffen daS erste und das siebente Armeekorps die außerhalb Metz stehenden französischen

Korps an und warfen sie nach blutigem Gefecht in die Stadt. Der Verlust der Franzosen wird auf 4000 Mann veranschlagt. Heute große Rekognoscirung deS Königs, der sich mehrere Stunden zwischen beiden Vorpostenketten bewegte, ohne daß die Feinde eine Demonstration machten, was große Mutlosigkeit beweist. Das Telegramm aus Paris, 15. August, berichtet: Der Kaiser verließ gestern Nachmittags 2 Uhr mit dem kaiserlichen Prinzen Metz, um sich nach Verdun zu begeben. Er erließ vor seiner Abreise

15
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/17_09_1870/SVB_1870_09_17_3_object_2505936.png
Page 3 of 8
Date: 17.09.1870
Physical description: 8
erkennen wollten, so müßten wir Heute mit Rochefort, übermorgen mit einem Arbeiterausschuß, am. dritten Tage mit Bonaparte Paktiren. ^ Die zur. Zeit nach den Gesetzen des Staats- und Völkerrechts allein berechtigte und von Deutschland anerkannte Regierung ist die des Kaisers Napoleon. Favre und' Consorten existiren für Deutschland als RegjerunMewalt gar nichts' — Wir können es demnach erleben, daß Napoleon- von Wilhelmshöhe nach Paris geholt wird, um dort mit ihm Frieden zu schlußern

Nöthigenfalls- kann „er' an der Spitze von 220,200 Mann zurückkehren, denn eben so viele Franzosen werden nach der Capitulation von Metz als Kriegsgefangene in Deutschland sich, befinden. ^ . Jules Favre in Paris macht Stylübungen in Aktenstücken. Zn einem Schreiben an den spanischen Gesandten Olozaga dankt er für die Sympathien der Spanier, spricht von der Weisheit der Politik, die in einen und demselben Bund drei wahrhafte Brudervölker ver schmelzen würde, die nur das Signal der Freiheit erwarten

, um ihre! Familientitel wieder zu finden. ' Was die Befestigung der Stadt Paris anbelangt, so besteht die innere aus Wall, Graben und Glacis und zählt 85 Bastionen, 66 Thore durchbrechen den Wall. Außer dieser Umwallung theilweise bis zur Entfernung von einer halben Meile liegen 15 detachirte Forts. Bei dem kölossalen Umfange dieser Befestigung geht hervor, mit welchen ungemeinen Schwierigkeiten die Vertheidigung zu ringen haben wird, einem an Artillerie und Streitkräften so sehr überlegenen Feinde ge genüber

, der seine Kraft auf jeden beliebigen Punkt konzentriren kann. Die „gewissen' Damen werden aus Paris gegenwärtig zu Hunderten« abgeschafft. Handelsberichten aus Paris über London zufolge herrscht daselbst große Entmuthigung und eine zunehmende Befürchtung, die Hauptstadt werde unter die Controle. der rothen Partei fallen, die unter allen Andern am lärmendsten auf eine bis zum Aeußersten ge hende Vertheidigung dringt. Alle hervorragenden Familien verlassen Paris, viele Bankfirmen eröffnen Zweigetablissements

in Boulogne, wohin sie ihre Handelsbücher und Wertheffecten senden. Das Schließen der Hauptgeschäfte und die Entlassung des Geschäftspersonals hat einen großen Nothstand verursacht, und allk Symptome deuten darauf hin,- daß die Schwierigkeiten der Situation betreffend die öffentliche Stimmung in der Stadt in Kurzem die äußerste Energie der Regierung in An-z spruch nehmen dürften. Einem Telegramm des „Daily-Telegraph' aus Paris zufolge herrscht dort zunehmende Unzufriedenheit mit der Regierung

16
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1900/21_07_1900/SVB_1900_07_21_6_object_2520655.png
Page 6 of 10
Date: 21.07.1900
Physical description: 10
, nicht versäumen werden, einen Baustein zur glücklichen Beendigung unseres Werkes beizutragen. Tagesneutgkeiten. Führung von Gewerbetreibenden in der Weltausstellung in Paris. Bekanntlich stehen den Landescommissionen für die Weltausstellung, sowie einzelnen Landesausschüssen und Handels- und Gewerbekammern bedeutende Geldmittel zur Entsendung von Stipendisten nach Paris zur Verfügung und in diesem Jahre reifen mehrere hundert Gewerbetreibende aus öffentlichen Mitteln nach Paris. Die bei früheren

Weltausstellungen gewonnenen Erfahrungen zeigen jedoch, dass namentlich Sendlinge aus gewerblichen Kreisen während der beschränkten Zeit ihres Aufenthaltes in der Ausstellung wiMn der Ueberfülle der gebotenen Anregungen und der Unkenntnis fremder Sprachen nur schwer dazu gelangen, ersprießliche Fachstudien durch zuführen. Um nun die Entsendung von Stipendisten nach Paris für das heimische Gewerbe möglichst nutzbringend zu gestalten, hat das k. k. Handelsministerium

durch seinen GewerbesörderungSdienst am k. k. technologischen Gewerbemuseum in Wien amtliche Führungen einge richtet, die in folgender Weise organisiert sind: Die technischen Beamten und Fachlehrer dieses Dienstes werden in bestimmten Zeitabständen nach Paris entsendet, um 'zunächst selbst die aus ihr Fach bezüg lichen Einrichtungen und Neuerungen in der Ausstellung zu studieren, so dass sie dann in die Lage kommen, den aus verschiedenen Kronländern zuredenden Gewerbe treibenden als sachverständige Führer zu dienen. Hiebei ist immer eine Woche

'für das eigene Studium der Führer, die nächste dagegen für die eigentlichen Führungen bestimmt. Vom Mai bis October werden im ganzen zehn Functionäre des Gewerbeförderungsdienstes nach Paris entsendet, und zwar drei Specialisten für Holz- bearbeitug, zwei für' Lederbearbeitung, insbesondere Schuhmacherei, einer für Bekleidungsgewerbe, insbsson- dere Männerkleidermacherei, einer für Textllgewerbe und einer für allgemeinen Maschinenbau, insbesondere Papier erzeugung und Verarbeitung. Außerdem ist ein Orts

und sprachkundiger Fachmann, der während der ganzen Ausstellungsdauer in Paris weilt, vom k. k. Handels ministerium beauftragt worden, sowohl den Führern, als auch den Sendlingen als Rathgeber zu dienen. Den Landescommissionen wurden die Führungstermine be kannt gemacht und ihnen anheimgegeben, ihre Sendlinge in fachlich verwandten Gruppen nach Paris abzuordnen. Telegramme. Wie«. 20. Juli. (Ernennungen.) Die „Wiener Ztg.' meldet vom heutigen: Der Justizminister ernannte den Bezirksrichter Gott fried v. Stenitzer

17
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/11_02_1871/SVB_1871_02_11_3_object_2505453.png
Page 3 of 8
Date: 11.02.1871
Physical description: 8
würden die Preußen alS'Befreier begrüßen. Marseille, die bisher reichste Handelsstadt- von Frankreichs will von Bordeaux und Paris nichts' mehr wissen. Die Bevölkerung verweigert die Zahlung der Steuern und ein Ausschuß soll gebildet werden, der die öffentlichen Angelegenheiten und OrtS-Jnteressen leiten wird. Die noch nicht vom Feinde besetzten Städte des Südens befinden sich positiv in offener Rebellion gegen die Vertheidigungs-Regierung. ES sind die Präludien deS Bürgerkrieges

. Wie kann Frankreich unter solchen Umständen seine National-Versammlung wählen? Die Deutschen werden es viel leicht für nothwendig finden, auf Bordeaux zu marschiren und das anarchische Nest aufzuheben» welches die Einberufung einer National versammlung zü verhindern sucht. - Daß Paris zunächst dem Hunger erlegen ist, stellt sich nun unzweifelhaft heraus^ Die Bomben hatten, wie dieß bei der enormen Ausdehnung der Riesenstadt (90.000 Häuser) nicht anders sein konnte, verhältnißmäßig geringen Schaden angerichtet

Unterhandlungen an.' Ueber die Preise für die nicht requirirten Lebensmittel in Paris vor der Kapitulation brachte das Fremdenblatt folgende Daten: Vom frischen Gemüse kosteten gelbe Rüben das Stück 60 Centimes (100 Centimes — 1 Franc) eine weiße Rübe 80 Cent., eine Runkelrübe 4 Francs , ein gewöhnlicher Kohlkopf 8 Francs. Eingemachte kleine Erbsen 4^ bis 5 Francs, sonst 1 Fr. 25 Cent. Eingemachte grüne Bohnen 3 Fr., sonst 1 Fr. Char- cuterie: Speck, sehr selten; L Fr. das Pfund; Schinkens noch seltener

, die man mit 2 Fr. daS Pfund verkaufte. Besonders peinlich für die Pariser war es, daß die Wasch weiber in Folge deS Mangels an Brennmaterial ihre Arbeiten haben einstellen müssen. Nur noch sehr wenige arbeiteten, und reine Wäsche war in Paris ein ungeheurer Luxus geworden. In Paris herrscht furchtbare Niedergeschlagenheit nebst wirk« liche Hungersnoth. Dieser Tage sind der Stadt Paris von preußischer Seite ein bereitstehender Vorrath von 2 Millionen Rationen und außerdem 16,000 Stück Rindvieh verkauft und ausgeliefert

worden. Jedenfalls soll der deutschen Armee der Einzug in Paris nicht ver loren gehen, — wenn er sich auch nur auf einen Durchzug zu be schränken hätte. — 70.000 Personen verlangen bereits, die Stadt zu. verlassen. — Nach einer offiziellen Mittheilung der Pariser Regierung, welche die Kapitulation rechtfertigt, hatte Paris vor derselben 16 Percent weniger Mehl zu consumiren, als sein sonstiger Bedarf ist; aber auch daS wäre nur noch für eine einzige Woche vorhanden ge wesen; zudem hätte

18
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/31_05_1871/SVB_1871_05_31_5_object_2504847.png
Page 5 of 6
Date: 31.05.1871
Physical description: 6
er darum fünfzig Jahre lang Steine zum katholischen Lehrgebäude erbeigeschleppt, um am Ende seines Lebens unter dem Jubel des iberalismus über den kleinsten zu stolpern? War er darum stets der größte katholische Gelehrte Deutschlands, um am Abende seiner Lauf bahn von Protestanten, Juden und Heiden beglückwünscht zu werden? Der arme Döllinger! Der Liberalismns hat sich seiner bemächtigt und wird ihn nicht mehr loslassen.' Die treffliche „AugSb. Postztg.' schreibt aus Paris

: „Mit einem schauerlichen Ausgange endet das furchtbare Drama an der Seine. Die Nachrichten, welche der Telegraph in den letzten zwei Tagen unS überbrachte, lassen die Befürchtung zu, daß von dem schönen Paris nicht viel übrig bleibt als ein großer Schutthaufen. Was die Granaten der Regierungstrüppen nicht in Brand stecken, das zerstört der raffinirte Vandalismus der Insurgenten, die in Verzweiflung ihr Leben möglichst theuer verkaufen und noch vernichten wollen, was zu vernichten ist und so in fürchterlicher Weise

vor den vorbedachten Diebstahlen, Mordthaten und Brandlegungen der rothen Emeute in Paris hat den Zorn und Un willen des In- und Auslandes heraufbeschworen. Schon hat man von Seite der spanischen und belgischen Regierung Anstalten getroffen; die Verbrecher nicht über die Grenzen entwischen zu lassen.. Viele Schuldige werden wohl auch schon in Paris zu Grunde gegangen sein, aber auch mit diesen Viele, welche an den entsetzlichen Verbrechen in Paris keine oder sehr geringe Schuld tragen. Es waren die Straßen kämpfe

Feuersbrünste aus, weil die Insurgenten in die Kellerlöcher der Häuser, zu denen sie kamen, Petroleum ausleeren und es dann in Brand stecken; auch warfen sie von jenen Punkten, welche sie noch besetzt halten, Petroleumbomben auf ganz Paris. Es fanden mehrere Explosionen statt. Antwerpen, Brüssel und London sandte zur Löschung der Brände sein Pompiercorps. Wenn sie nur nicht viel zu spät kommen, denn nach den bisherigen Berichten, die bis zum 27. Mai reichen, sind schon eine große Anzahl der werthvollsten

werden sollte. Pensionen. Nach genauen statistischen Zusammenstellungen beanspruchen für das laufende Jahr die pensionirten Generale 1.441,000 fl., die Stabsoffiziere 2.498,589 fl., die Oberoffiziere 3.209.600, die Militärparteie^ 874,100, die Militärbeamten 515.670, die Unter parteien und Armeediener 235.550, die in keine dieser Kategorien gehörigen Militär-Pensionisten 286 400, endlich die mit Gnaden und Snstentationen Betheilten 86.490 fl. Nachtrag. Der Aufstand ist völlig unterdrückt; in Paris existirt

19
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1914/03_06_1914/SVB_1914_06_03_4_object_2518058.png
Page 4 of 8
Date: 03.06.1914
Physical description: 8
auf Poris; von dort aus sollte die neue bessere Zeit ihren Einzug halten. Doch Paris täuschte uns. Das unerschöpf liche Geldreservoir, das Stelldichein der Staats schuldner der ganzen Erde, enttäuschte nicht nur die letzteren. Mit knappex Not konnte Paris einige Darlehen Msolvieren, un6 unter allerlei Vorwänden wurden weitere Offerte zurückgewiesen. 'Ja sogar die französische Regierung mußte ihren Geldbedarf verschieben, in der Erwartung nämlich, daß denn doch bald der Umschwung kommen werde: Heute

haben nämlich bedeutende Posten südamerikanischer Kreditpapiere in ihrem Besitze und erleiden dabei, abgesehen davon, daß die Papiere heute' unver käuflich sind, bedeutende Verluste. Waghalsige Groß spekulanten in London, Paris und Petersburg waren in allerlei Werten kolossal engagiert gewesen, und eÄ drohte der Zusammenbruch ihrer Engagements. Ein Bankhaus tn Paris war schon gefallen, und tväre nicht die internationale Hochfinanz helfend öeigesprungen, so hätten wir vielleicht eine Kata strophe

auf dem internationalen Geldmärkte erlebt. Schreibt doch ein Finanzblati zur Charakeristlk der Lage: „Eine Gefahr war vorhanden, eine Gefahr, wie sie folgenschwerer kaum gedacht werden kann!' Und die „Neue Freie Presse' meint: „Die schwere Wetterwolke ist wieder einmal vorbeigezogen, die Märkte find aber noch von dem dumpfen Gefühl einer überstandenen ernsten. Gefahr erfüllt, über die ffe beinahe nichts ahnend hinweggekommen find. Man sprach in den letzten Monaten von einem russischen Milliärdenanlehen, das. in Paris

aufge^ legt werden sollte. Dort scheint man aber die Lust zu weiteren. Darlehen an Rußland vorläufig einge büßt zü haben; denn seit einiger Zeit ist man. in Paris gegen die russischen Banken so mißtrauisch' geworden, daß beruhigende Erklärungen nicht mehr geglaubt werden. Wenn Paris heute als Finanz- Platz versagt, so ist das nur der Spiegel der inter nationalen Lage. In Amerika drüben, sowohl im Norden wie im Süden, geht d s Geschäft schlecht. Der englische Handel zeigte eine Neigung zum Rück gange

20
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1907/17_08_1907/SVB_1907_08_17_7_object_2542443.png
Page 7 of 10
Date: 17.08.1907
Physical description: 10
17. August 1307 Tiroler Volksblatt Seite 7 gefahren. Hier kam ihnen plötzlich ein Automobil mit der Inschrift „Paris—Petersburg' entgegen. Es war Herr Efron aus Paris, der den Auto mobilisten entgegengefahren war, mit dem Auftrage, sie zu führen. Herr Efron, der sein eigenes Auto mobil steuerte, hat die Fahrt von Paris bis Peters burg in 90 Fahrstunden zurückgelegt. Man be gegnete einer Gruppe Kosaken von der Garde. Die Offiziere erkannten das Automobil und grüßten. Am Ende des kaiserlichen

Parkes erwartete die Reisenden eine Menge Automobile, deren Insassen sie mit einem gewaltigen Hurra begrüßten. Da waren der italienische Militärattache der dem Fürsten Borghese die Beglückwünschungen des italie nischen Botschafters brachte, der italienische Konsul, der Präsident des Petersburger Komitees der Auto- mobilsahrt Peking—Paris Perelmann, zahlreiche Automobilisten und Damen, die den Wägen des Fürsten Borghese mit Blumen bewarfen. Aber wie ichon bei Moskau, war Borghese auch hier zu früh

eingetroffen. Man machte daher erst eine Fahrt durch die Parks von Zarskoje-Selo und frühstückte an der Bahnstation gleichen Namens, wobei die Trinksprüche von reichlichem Sektfluß begleitet wurden. Der Schriftführer des russischen Automobil klubs überreichte dem Fürsten Borghese eine kost bare, die Klubabzeichen und das PetersburgerWappen tragende Erinnerungsmedaille aus Gold/ Silber und Email, und eine elegante Silberplatte mit der Inschrift: „Peking—Paris, Petersburg, 19. Juli' wurde am Automobil

ungefähr folgendermaßen: „Die Eindrücke, die ich auf meiner bisherigen Reise empfing, sind großartig. Man kam uns überall mit großer Freundlichkeit entgegen; diesem erfreulichen Umstände werden wir es zu verdanken haben, wenn der anscheinend phantastische Plan einer Fahrt Peking—Paris erfüllt ist. Die Bevölkerung der von uns berührten Industrie zentren hat uns überall mit Jubel empfangen; wir fanden überall willige Helfer. Als uns nicht unweit von einem sibirischen Dörfchen infolge des schadhaften

-sranzösischen w ^5 TaubeMAJür 'PariS'^eine große .nolle' gespielt?- Die belagerte Stadt wäre momentan ohne Nachricht von außen ^ geblieben, hätten ihr wcht^die geflügelten -Boten/ 'vre' mittelSMllon aus oer stadt-. getragen^ wurden^ von Zeit zu Zeit Kunde von den Weltereignissen gebracht. Seither besitzt jede Armee ihre Brieftauben. Als Stamm eltern derselben gelten der Karier und die von ihm zunächst gezüchtete Drachentaube, dann die Feld taube und der Tümmler. Die Brieftaube muß zu ihrem Dienst trainiert

21