und hatte als Musiker einen großen Ruf. In Paris ersuchte ihn einmal ein Freund, er Möge statt seiner bei der Maiandacht in einer Kirche die O'gel spielen, Cohen that eS, und diese Andacht machte auf ihn einen unbeschreiblichen Eindruck. Cohen, der von allen Parisern gefeierte, geniale Pianist, der lebensfrohe Mann, war auf einmal verschwunden, Niemand wußte etwas von ihm; erst nach einem Jihre hörte man, daß er in Rom war. und sich hatte taufen lassen; später trat er in den strengen Orden der Carmeliter
, und wirkte da als k. Hermann in verschiedenen Ländern durch sein Beispiel, durch seine feurigen Predigten besonders segensreich. Hn der letzten Zelt war er zu Berlin in einem Lazarethe als Seel sorger thätig; da wird er von einer Krankheit befallen, die seinem Leben ein Ende machte. Die wichtigste Nachricht vom Kriegsschauplätze ist wohl die, daß Paris kapitulirt hat. Der dreiwöchentliche Wessen- stillstand ist für'S gesammte Frankreich abgeschlossen, und die Armeen im freien Felde halten
ihre respektiven Landetstreckm besetzt. Paris bleibt umschlossen, und die deutschen Truppen besetzen alle Forts. Die Linien und die Mobilen bleiben kriegsgefangen in Paris, und müssen die Waffen ausliefern. Nach Auslieferung derselben darf Paris sich verpflegen. Die Aufrechthaltung der Ordnung übernimmt die seßhafte Nationalgarde. Paris zahlt 200 Mill. Francs? Kontribution. Die Nationalversammlung soll am 15. Februar einberufen und die Wahlen am 8. Februar vorgenommen werden. Andere wichtige Nachrichten
sind, daß Bourbaki ver unglückte, wie. wird nicht gesagt; daß General Chlichant, Ober- kommandmt der ersten Armee wurde; daß Trochu in Paris den Oberbefehl niederlegte, und Vinoy an die Spitze der Armee von Paris trat. Es verlautet, daß auch Gambetta seine Entlassung genommen habe. — General AurelleS de Paladini (ein Orlean, der unter diesem Namen früher im Felde diente), sollte neuerdingS ein Commando übernehmen. Er aber weigerte sich, indem er an Gambetta schrieb: Ich will ein Commando
nur dann haben, wenn eS mir von einer ordnungsmäßigen Regierung übertragen wird, die es ihre erste Amtshandlung hat sein lasten, die Ehrsüchtigen und Un fähigen, die Frankreich zu Grunde gerichtet haben, vor den Richter zu stellen.' Unruhen in Paris waren am 24. und 26. d. Am 24. wurden von einem Pöbelhaufen, MazaS.und FlonrenS, zwei politische Ver brecher befreit; darauf bemächtigte sich der Pöbel einiger Waaren- und LebenSmittelvorräthe und spektakelte die ganze Nacht. Umänderen Tage kam es zum blutigen Gemetzel zwischen den Aufrührern