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Title A - Z
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Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
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Page 27 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
einer Klarheit, einer Einheit gediehen, die unerreicht ist und in der Egger wieder die herbe, asketische, sinnbildliche Form in der Kunst sucht. In diesem Bilde spiegelt sich der klare, helle, durchdringende, stets nach Abschluß ringende Geist Eggers. Ursprünglich wollte er dieses Bild „Die Lebensalter' nennen, hat aber dann, weit glücklicher, den Namen „Leben' gewählt. Der Bau des Hauses ist schon erheblich weit vorgeschritten, im Mittelpunkt stehen Mann und Frau, im Gebälk arbeitet

der kraftstrotzende Jüngling, der seine ganzen Kräfte einsetzt, einen schweren Balken emporzuheben, der ältere Mann ruht, auf den Stiel der Hacke gestützt, von der Arbeit aus und das Alter lehnt kraftlos, zermürbt vom Leben, mit gesenktem Haupt in der Ecke. Nur das Kind, die Jugend, an eines rechten Mannes Arbeit kaum gewöhnt, hält spielerisch den Hammer in der Hand und sinnt in das Blau des Himmels Wie Egger selbst das Leben betrachtet, das ist hier mit kristallener Klarheit wiedergegeben: Das Kind, ein Knabe

ist sie dem Mann geworden. Der Greis hat sein Leben gelebt, hat auch geträumt, gehofft, gearbeitet, sich geplagt ein ganzes langes Leben — nun ruht er endlich aus, müde und brüchig, bereit, jeden Augenblick in das Grab zu sinken. Egger hat dieses Bild zu einer Zeit gemalt, als er eben daran war, sein eigenes Haus zu zimmern, kurze Zeit nach seiner Verheiratung. In Ischl, wohin ihn von München ein Ausflug geführt hatte,

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Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
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Page 52 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
schimmert und leuchtet da oben in jauchzender Menge der Frühlingsbote, der heilige liebliche Krokus.' Zwei Werke des Krieges hat Egger noch geschaffen, die in ihrem hohen künstlerischen Wert den „Namenlosen' an die Seite zu stellen sind 5 war bei diesen der Furor des Krieges, die rasende, gegeneinander gehetzte Menschenmeute, die unter dem Kriegs sturm erdröhnende Erde zum Bild geworden, so ist es jetzt bei diesen beiden Bildern die dumpfe, erschütternde Tragik des Todes

Formen suchen, muß sich in dieser Fleisch kammer von Menschenleibern erst zurechtfinden, bis es gewahr wird, daß Egger hier den Schlachtentod in seiner entsetzlichsten, grauenhaftesten Naturalistik verbildlicht hat; der Kopf hängt ab wärts, der Mund ist zu einer nicht mehr menschlich erscheinenden klaffenden Öffnung aufgerissen, von den Händen spreizt sich der Finger ab, von den verzerrten, zerschmetterten Füßen hängen die blutigen Fetzen der Hüllen, hilflos nackt, fast schon zum Kadaver geworden

liegen — die einst Menschen hießen! Man könnte dafür halten, daß dem Bilde ein leiser Verwesungsgeruch entstiege . . . Egger hat an diesem Werke lange gearbeitet. Er hat es erst fertig gestellt, als der Krieg zu Ende war. Beide Bilder hingen zwei Jahre später in den Ausstellungen von Mailand, Venedig, Rom und Florenz, zu einer Zeit, wo der Krieg und seine Folgen noch allen spürbar war, zu einer Zeit, wo das „Kriegsbild' als Erinnerung an eine furchtbare Begebenheit von allen, Siegern und Besiegten

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Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
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Page 30 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
Ironie auf die Zivilisation und von einem ganz unvergleichlichen, homerischen Humor durchtränkt. Kleine stille Aufgaben, Ausflüge ins Porträt, macht Egger um diese Zeit und sie scheinen ihm eine Art Entspannung zu bedeuten. Der in Form und Farbe an das Gewaltige in der Natur, an das Monumentale gewohnte Strich kehrt für Augen blicke zum Klein-Dekorativen zurück, das in Verbindung mit dem Porträtmäßigen einen besonderen Reiz gewinnt. Drei Kinder, ein Knabe und zwei Mädchen, an denen der Vater

mit großer Liebe hängt, sind ihm in seiner unendlich glück lichen Ehe geschenkt worden. Natürlich sind es bei Egger die Kinder, die er sich zum Modell ruft und ein reizendes Bildnis seiner Tochter Lorli ist der Ertrag dieser Arbeit; tief lehnt sich das kleine Persönchen in den für den schmalen Körper viel zu großen Stuhl zurück und scheint in der Ungeduld des Wartenmüssens alle Anstalten zu treffen, aufzuspringen und da vonzulaufen; welches kinderreine Staunen wohnt in den Augen dieses kleinen Mädchens

, die wohl scheu und doch ein wenig versonnen und schwermütig nach Art des Vaters in die Welt träumen; ein Jahr später schuf er ein Porträt seines Sohnes Fred, weitaus straffer und männlicher. Wie die Ruhe oft den Sturm kündet, so scheint mir im künstlerischen Leben Eggers die Kleinheit dieser Schaffenszeit die' Größe der kommenden Werke anzudeuten. Wieder war. es die Historik des Jahres 1809, die Egger hiezu. die Anregung bot, doch wie ganz anders als in den ersten Schöpfungen hat er die neue Aufgabe

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Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
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Page 8 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
Evangelium; mit dem Skizzenbuch zog er in die nahe Felsen- Hamm und hinauf auf die Berghänge zu fleißigem Studium. Den ganzen Tag verbrachte er in der freien Natur, und wenn er abends heimgekommen war — so erzählt Egger heute wörtlich — glaubte er immer aus dem Paradiese gekommen zu sein, obwohl ihm daheim gewiß nichts gefehlt hatte. Um diese Zeit drang ein Name in das stille, weltabgeschiedene Lienz: Defregger! Dieser, unweit von Lienz in dem ober Dölsach gelegenen Dörfchen Stronach

sich als Jagdmaler und Darsteller zarter Waldlandschaften einen guten Namen. Dieser war es, der es bei dem alten Egger nach langem Zureden durchzusetzen verstand, daß der Sohn die Einwilligung erhielt, nach München zu reisen und dort die Hochschule zu beziehen. Schwere Oktobernebel lagerten über dem Drautale und den Wiesen von Lienz und machten diese einem wogenden Meer gleichen, Rauchfetzen schoben sich wie ungeheure träge Tiere in den Hochwald; aus der Kirche brausten leise Orgelklänge und fröstelnd eilte

ein schwarzäugiges junges Mädchen, das den Bruder fürsorglich zur Bahnstation gebracht hatte, heim in das Haus in der Schweizergasse. Leer und verwaist erschien es ihr nun und schluchzend barg sie ihr Gesicht in die Hände. Albin Egger hatte den ersten Schritt in die Welt getan und war siebzehnjährig an die Akademie nach München gegangen.

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Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
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Page 9 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
Einer seiner ersten Besuche galt natürlich dem großen Meister seiner Heimat, Defregger. Egger erzählt, daß er damals, als er Defregger in seinem Münchner Atelier zum erstenmal besuchen durfte, ungefähr das Gefühl gehabt habe, das der Katholik hat, wenn er vor dem Papste steht. Er war für ihn ein Heiliger. Worte fand er nicht, sein bewegtes Herz zu er leichtem, so griff er in der Verwirrung nach seiner Hand und küßte sie... Als die Stürme der Kunsterneuerung in den Achtziger jahren das Münchner

dem welterfahrenen Manne fast bis zur Schwermut eignet, widmet sich Egger voll Eifer der akademischen Arbeit. Er war in die Klasse zu Hacke! eingetreten und konnte bald, schon im ersten Jahre, aus der Hand des damaligen Direktors der Akademie, Piloty, die bronzene Medaille für vorzügliche Leistungen im Zeichnen erhalten; im nächsten Jahre, 1886, übersiedelte er in die Malklasse von Lindenschmit. In diesem Lehrer von ganz hervorragender Fähigkeit — keinen Geringeren als Leibi verband mit Lindenschmit jahrelange

treue Freundschaft — hatte der junge Egger einen der wertvollsten Förderer seiner Begabung gefunden. War seine Arbeit vor der Akademie fast gänzlich auf das Zeichnen nach der Natur eingestellt, so rang er sich jetzt zum gewissenhaften Schüler der großen Meister durch, unter denen er besonders Adrian Brouver und Velasquez bevorzugte; fleißig kopierte er in der alten Pinakothek, wo er sich besonders

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Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
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Page 5 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
, der in messerscharfen Graten, zackigen Wänden und rotbrüchigen Türmen zum Himmel strebt. Noch einmal weitet sich das Tal zu einer von waldigen Kofeln und steilen Matten umgürteten Ebene, wie wenn es sich mit aller Macht der trotzigen Umklammerung erwehren wollte, bevor es endgültig besiegt den Dolomiten entgegen drangt: Dort liegt das tirolische Städtchen Lienz und nahe von diesem das Dörfchen Striebach-Geriach, in dem am ög. Jänner 1868 Egger Lienz geboren wurde. Bei der Taufe erhielt das Kind die Namen Ingenuin

und Albin ; der Kalen der hat sich da eine Prophetenrolle zugelegt, die Egger, so oft er davon spricht, lachen macht. Er meint nämlich, daß er den Bei namen „Ingenuin' in seinem ganzen Leben redlich bemüht war, auch zu rechtfertigen, aber auch der im Kalender auf sein Geburts datum folgende Tag sei ziemlich bedeutungsvoll für die Arbeit, seines Lebens geworden; „Simplicius' benennt sich nämlich dieser und die „Einfachheit', „Klarheit' sei immer das oberste Leitgesetz seines künstlerischen Schaffens

gewesen. So ist Egger also Tiroler von Geburt, doch auch das nahe Kärnten war bei

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Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
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Page 33 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
zuges mit den Schriftstellern Ludwig Thoma aus München und Paul Busson aus Wien in der verräucherten, halbdunklen, unbeschreiblich gemütlichen Weinstube beim „Jörgele' unter den Lauben von Innsbruck beisammen und sagte zu dem ihm gegenüber sitzenden Busson: „Morgen werden Sie sehen, was für Prachtmenschen ich für die Kreuzgruppe im Festzuge gefunden habe.' Egger hatte sich nämlich selbst in eigener Person die Menschen aus den Dörfern herbeigeholt. An der Spitze des Festzuges, der durch zwei

Stunden am Kaiser vorüberzog, erschien diese Gruppe. In den entlegensten und weltfernsten Tälern Tirols hatte er die verschollenen, seit hundert Jahren unverändert gebliebenen Menschentypen gefunden, die er brauchte. Der leider, allzufrüh dahingegangene Paul Busson, mit dem ich oft Gelegenheit hatte über Egger Lienz zu sprechen und der mit großer Verehrung an dessen Kunst hing, schrieb damals: „Hagere Riesen mit kantigen, wie aus Holz gemeißelten Gesichtern, Greise mit dunklen Augen, aus denen

Saales schmücken lassen und unter denen, die sich daran beteiligten, befand sich auch Egger Lienz. Für ihn bot sich dadurch zum erstenmal die Möglichkeit, an einer repräsentativen Stelle mit einem Wandbild hervorzutreten; die ihm gestellte Aufgabe war eigentlich ziemlich eng um schrieben; dieser Saal sah prunkvolle Feste und feierliche Empfänge, und dementsprechend mußten auch die Gemälde

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Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
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Page 6 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
seiner Menschwerdung Pate gestanden. Der Vater Eggers, Georg Egger, stammte aus der Familie eines hochangesehenen Bäcker meisters, der sich nebenbei auch gerne mit Holzschnitzerei und Bildhauerei abgab, und war in dem Grenzort Oberdrauburg in Kärnten zur Welt gekommen. Vielleicht mag es diesem Um stände zu verdanken sein, daß sich in des Künstlers tirolische Unbeugsamkeit, wohl auch Trotzigkeit gar oft der Sonnenstrahl des heiteren Kärntnergemütes mengt, daß seine herbe, ernste Strenge

hat die edlen, fast madonnenhaft anmutenden Züge dieser Frau uns erhalten. Schon früh hatte der Vater Eggers seiner kärntischen Heimat den Rücken gekehrt, war nach Lienz gezogen und hatte dort bei einem Kirchenmaler dessen Handwerk erlernt; er gelangte sogar nach Wien, kehrte aber enttäuscht und flügellahm heim, um sich in Tirol als Kirchen- und Zimmermaler fortzubringen. Von ihm soll die bei Egger so charakteristische braune Farbengebung auf den Sohn übergegangen sein; ein Histörchen wird erzählt, wonach

der alte Egger gefragt,, warum er just immer die braune Farbe so bevor zuge, geantwortet haben soll: „Das ist die Eggerfarb.' Auch des Vaters Züge sind in einem Porträt, das vom blutjungen Albin. entworfen wurde, festgehalten und zeigen ein sehr hageres, starkknochiges Gesicht und einen auffallenden schmalen Schädel. Ein offener gerader Blick bekundet jenen ehernen Wahrheits sinn und Lebensernst, den der Sohn stets mit besonderer Ehr-

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