17 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/150985/150985_62_object_4345617.png
Page 62 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
LITERATUR ÜBER DEN KÜNSTLER Hier wurden nur die wichtigsten, vornehmlich den Kunsthistoriker interessierenden Publikationen aufgenommen. „Albin Egger Lienz', Monographie von Curt H. Weigelt. Abgeschlossen mit dem Jahre 1912. Verlag Weise & Co., Berlin 1914. Vergriffen. „Der Aar', Studie von Dr. Döring, Wien 1910. Charakterbilder deutsch er Kunst „Egger Lienz' von Dr. Kreitmaier, München 191Q. Xenien, „A. Egger Lienz' von Dr. R. Corwegh, Weimar 1912. „Egger Lienz' von Anton Dörrer. Sonderabdruck

aus der Zeitschrift „Die Kultur', Heft 1, 1915. Vita d'Arte, Rivista mensile d'arte moderna, No. 135-156, 1919, A. Egger Lienz von Ugo Ojetti und Giorgio Nicodemi. Der Schiern, 4. Jahrgang, Heft 6, Bozen 1923. „ A. Egger Lienz' von Univ.-Prof. Dr. H. Hammer. „Die sittliche und religiöse Ideenwelt bei Egger Lienz' von Dr. J. Weingartner. „Das Bauernbild' von Dr. J. Garber. „Mostra Individuale di A. Egger Lienz' von Vittorio Pica, Mailand 1924. „The Studio', Volume 88, Numbre 579, Oktober 1924. „A. Egger Lienz

' von M. v. Hoytema. „Einige Sätze über den Künstler und sein Werk', Einführung zum Katalog des Wiener Künstlerhauses an läßlich der Kollektiv-Ausstellung Egger Lienz von Karl Emerich Hirt, März 1925.

1
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/150985/150985_41_object_4345555.png
Page 41 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
als an eine andere Hochschule gebunden betrachtet, anderseits war man sich keineswegs im klaren darüber, ob er überhaupt einer Berufung Folge leisten wolle. Mit der Egger eigenen raschen Entschlußfähigkeit nahm er den Ruf an und zog von Wien nach Weimar5 große Pläne beschäftigten ihn damals und er hoffte, daß er in Weimar vielleicht eher als in Wien die so nötige Ruhe zum künstlerischen Schaffen finden werde ; überdies erfüllte ihn die Möglichkeit, nunmehr mit einem auserlesenen Schülermaterial

Hervorragendes auch als Lehrer leisten zu können, mit froher Hoffnung. Fast eineinhalb Jahre lehrte und arbeitete Egger in Weimar, hochgeschätzt im Kreise seiner Kollegen und verehrt von seinen Schülern 5 dem Lehrkörper an der Akademie gehörten die Maler Hofmann, Melchers, der ausgezeichnete Land schafter Hager und Schmidt an. Egger schien — nach außen — zufrieden, ja fast glücklich, kein Wölkchen trübte seinen Himinel. Der Direktor der Akademie kam Egger mit großem, warm einfühlendem Verständnis entgegen

und wußte seiner Eigenart vollauf Rechnung zu tragen; auch Mißgunst und Neid, wozu wohl genügend Anlaß gewesen wäre, hielten sich ihm ferne5 dazu kam der große Erfolg, der ihm auf der Monumentalausstellung in Dresden 1912, die also gerade in die Weimarer Zeit fiel, beschieden war. Egger war damals neben Hodler und Klimt in die Schranken getreten und hatte den Sieg davongetragen. Seine Werke „König Etzels Einzug in Wien', „Haspinger', „Tisch des Herrn', „Teufel und Säemann' und der „Totentanz

' waren zur Ausstellung gekommen; sie eroberten im Sturm Publikum und Presse. Einmütig war die Kritik in dem Urteil, daß da ein Heros der Kunst am Werke stand und daß in Egger der große deutsche Maler der Welt geschenkt worden sei. In Ausstellungen in Berlin, Mannheim und Hamburg war der Erfolg nicht geringer. Egger stand auf der Höhe seines künstlerischen Schaffens .... Alles schien eitel

2
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/150985/150985_32_object_4345530.png
Page 32 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
von ihnen mit vertraulicher Gebärde ein. Das Entsetzliche, Grauen hafte, Widersinnige des Krieges ist in dieses Bild mit einer ge radezu aufwühlenden Schärfe gepreßt; es ist ein Bild, von dem man wünschen möchte, es hinge an den Wänden der Paläste der Diplomaten uud Politiker, die über Völkerversöhnung und Abrüstung beraten. Auch dieses Bild erhielt mehrere Fassungen, die letzte sogar nach dem Weltkrieg, zu einer Zeit also, da Egger selbst durch die Feuertaufe des größten Geschehnisses

, das in sein Leben getreten war, schon hindurchgeschritten ist. Just im Jahre 1909, zu einer Zeit, als über Österreich die Gefahr des Krieges mit drückender bleierner Schwere lastete, da Wien in einem eisigen Winter Truppen an die Grenzen sandte, hing das Bild „Totentanz 1809' einsam an einer Wand im Wiener Künstlerhause . . . Egger hatte den „Totentanz' in Längenfeld im Ötztal im Schatten einer Kirche in Öl gemalt und war von seiner Arbeit höchst unbefriedigt nach Wien zurückgekehrt; es schien ihm in der Anlage

des Bildes eine Disharmonie zu sein. Da hörte er von dem Verfahren in Kasein*) zum ersten Male. Er zerschnitt das Ölbild und benützte die einzelnen Teile als Karton. „Ich empfand unter der Arbeit, wie die Komposition an Größe und Feierlichkeit immer mehr wuchs, ich war wie von. einem Banne befreit, fühlte mich, ein seit Jahren Suchender, nun durch das Gefundene wie ein Beglückter.' Egger hat die Kaseinarbeit auch später noch oft angewendet und sie hat gerade seinen Werken zum Vorteil gereicht. Im selben

Jahre wurde an Egger das Ersuchen gestellt, aus Anlaß des Tiroler Festzuges in Innsbruck eine Gruppe in diesem selbst zusammenzustellen; er wählte hiezu sein figurenreiches Gemälde „Das Kreuz', das sich ja auch tatsächlich am besten in diesen Rahmen einpaßte. Egger saß am Vorabend des Fest- *) Die Farbe wird mit Marmorstaub gemischt, wodurch ihr eine erhöhte Leucht kraft verliehen wird, und dann mit Rahm oder sauerer Milch vermengt.

3
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/150985/150985_60_object_4345611.png
Page 60 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
Für den Sitzungssaal des Tiroler Industriellen-Verbandes in Innsbruck ein dem Geiste der Arbeit entsprechendes Bildwerk zu gestalten, war Egger, dieser unerreichte Symboliker der Arbeit, der richtige Künstler; in sieben Fresko-Segmenten stellte er einen Zyklus der Arbeit hin, diese in Holz, Wolle, Eisen, Marmor, Erde, Bergbau und Fabriken teilend und verstand es meisterhaft, jeder dieser Darstellungen das charakterisierende Moment zu verleihen, ohne dem Ganzen das sie umschlingende Band

der gemeinsinnigen und gemeinnützigen Handlung zu nehmen. „Christi Auferstehung' ist das letzte große Werk, das Egger 1924 geschaffen hat. Christus steht neben dem Sarg, ein Bauer und zwei Bäuerinnen sitzen in der Stube, deren Räumlichkeit nur angedeutet ist, hinter dem Sargdeckel lugt das Köpfchen eines Kindes hervor. Die Menschen sehen den Auferstandenen nicht, sie sinnen weitabgewandt, teilnahmslos vor sich hin; in ihren Gehirnen zieht die Vision der Auferstehung vorüber, die der Künstler im Bilde

festgehalten hat. Das Gemälde ist in ein dem „Visionären ' angepaßtes Licht von magisch gelber Helle getaucht. Kein Werk Eggers läßt dem Empfinden und der Gedankenein- tragung des Beschauers einen so weiten Spielraum, wie dieses, kein Werk des Meisters macht die persönliche Einstellung so schwer. Wie immer man sich dazu verhalten mag, sicher ist, daß Egger in diesem Werke, dessen Linienführung an die Kunst der alten Ägypter gemahnt, die erhabene Welt des Glaubens in einer von jedem konfessionellen

Einschlag weit entfernten Art darzu stellen versuchte und dabei eine Gestaltungskraft erreicht haben dürfte, deren Einschätzung und Wertung erst einer späteren Zeit vorbehalten sein mag. Eine große Kollektiv-Ausstellung Eggers fand 1925 in Wien in den Räumen des „Künstlerhauses' statt. Ihr Erfolg übertraf weit alle daran geknüpften Erwartungen. Etliche Tage weilte Egger aus diesem Anlaß in Wien, in der Stadt, mit der ihn zahl-

4
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/150985/150985_22_object_4345501.png
Page 22 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
, daß sich Egger während seines langen Aufenthaltes in 'Wien außerordentlich wohl fühlte; hier fand er nämlich die „Einsamkeit in der Großstadt'; er war seiner Heimat Tirol, den Bergen oft weitaus näher, als es den Anschein haben mochte! Überdies glich doch für ihn das Leben in der Stadt eigentlich nur einer oft wohl längeren Unterbrechung seines innigen Zusammenhanges mit der Natur des Hochgebirges, nahm er doch von seinen langen Sommeraufenthalten in Längenfeld im Otztal, in Lienz, in Hall

so viel an Eindrücken, an erhaltenden Energien mit, daß er damit lange Zeit auskömmlich wirtschaften und solcher Art künstlerisch schaffen konnte. Auch die Landschaftsbilder, die Egger schuf, sind von einer ganz bestimmten Klangfarbe, einem eigenen Ton, der nichts mit den Darstellungen gemein hat, die die Alpen ge wöhnlich gefunden haben. Sie scheinen nämlich, wie ein sehr treffendes Urteil besagt, „aus einer Umkehrung hervorge gangen zu sein, fast könnte man sagen, sie sind eine Staffage für nicht vorhandene

Menschen; der Mensch, wie ihn Egger zu sehen und zumeist darzustellen gewohnt ist, hat diesen Bildern aus der Natur seine Signatur verliehen, sie geprägt, hat diese Landschaften erschaffen, gleichsam hervorgebracht.' Egger wollte aber auch niemals ein bestimmtes Tal, einen bestimmten Höhenzug, einen bekannten Berg malen, er wollte das Tal, die Höhe, den Berg als Gebilde der Natur, als

5
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/150985/150985_38_object_4345548.png
Page 38 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
pflücken dürfen, da ihm jene Äußerlichkeit des Künstlererfolges hätte zuteil werden sollen, die auch dem ganz Großen, nur seinem eignen Gewissen verantwortlichen Künstler -willkommen sein muß, eine undankbare, verständnislose und übelwollende Laune des Schicksals seine Ernte zunichte machte . . . Nur einem so starken Kämpfer wie Egger konnte dieser tückische Hagelschlag des Lebens nichts anhaben, ja, man wird in der Annahme nicht fehlgehen, daß er noch mehr an Kräften gewann

und seiner stiernackigen Energie hiedurch neue Impulse zuge führt wurden. Im Jahr 1910 fand Schönherrs Uraufführung von „Glaube und Heimat' im Deutschen Volkstheater in Wien statt. Schönherr, dessen Kunst starke Verwandtschaft mit der Eggers aufweist — beiden èignet die straffe, geballte Linienführung — lud seinen Landsmann zum Entwurf der Bühnenbilder und Figurinen ein, und Egger kam dieser Bitte mit Freude nach. Er, dem sonst die Welt des Theaters wenig zu sagen hat, arbeitete durch Wochen eifrig an der Herstellung

der Bilder, deren vollendete Ausführung zweifellos mit dazu beitrug, daß die Aufführung einer der größten Bühnenerfolge geworden, die je das Deutsche Theater gesehen hatte. Die ungeheure Größe der Ötztaler Alpen hat in ihrer berggewordenen Monumentalität auf Egger stets eine ganz be sondere Anziehungskraft ausgeübt, weshalb er auch viele Sommer dortselbst, und zwar meist in Längenfeld verbrachte. Egger malte da in einer großen, stockhohen Scheune, zu der man auf einer Treppe gelangte, die eher

6
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/150985/150985_16_object_4345484.png
Page 16 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
er doch von seinem Aufenthalte in Wien aus dem Künstler leben allerlei Lustiges zu berichten; es hatte damals unter dem Namen „Alte Welt' ein Kreis von Künstlern und Gleichbe rechtigten in Wien bestanden, in den auch Egger Eingang gefunden hatte, und wo er fast allwöchentlich einen Abend verbrachte; recht häufig dehnten sich diese feuchtfröhlichen Abende bis in die frühen Morgenstunden aus und Egger ging erst heim, wenn über dein Stadtpark in Wien die Vögel zwitscherten; sein Atelier

hatte er im dritten Gemeindebezirke in der V eithgasse. Die Teilnehmer an dieser lustigen Tafelrunde waren unter anderen die Maler Temple, Goltz, Schramm, Leffler, der Medailleur Scharf und der Schöpfer des Mark Anton vor dem Gebäude der Sezession, der Bildhauer Arthur Strasser; so manche dieser Künstler hatten auf ihrem späteren Lebens weg eine ansehnliche Höhe erklommen. Egger las als Kind seiner Mutter aus der heiligen Schrift vor. Begreiflich ist es, daß diese früheste Gedankenwelt nicht ohne Einfluß

auf sein Schaffen blieb und später hin und wieder in ein Werk projiziert wurde, das man vielleicht bei ober flächlicher Betrachtung als rein religiös bezeichnen könnte; wohl ist die Kunst Eggers in höchstem Sinne religiös, spiegelt sich doch in ihr der hohe sittliche Gehalt seines ganzen Lebens, doch niemals war seine Kunst — was von mancher Seite behauptet wurde — etwa konfessionell! Egger war zu kräftig, zu eigenartig, um vielleicht im Kultischen, im Kirchlichen zu versanden. Das Religiöse mußte ihm als Sohn

7
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/150985/150985_33_object_4345533.png
Page 33 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
zuges mit den Schriftstellern Ludwig Thoma aus München und Paul Busson aus Wien in der verräucherten, halbdunklen, unbeschreiblich gemütlichen Weinstube beim „Jörgele' unter den Lauben von Innsbruck beisammen und sagte zu dem ihm gegenüber sitzenden Busson: „Morgen werden Sie sehen, was für Prachtmenschen ich für die Kreuzgruppe im Festzuge gefunden habe.' Egger hatte sich nämlich selbst in eigener Person die Menschen aus den Dörfern herbeigeholt. An der Spitze des Festzuges, der durch zwei

Stunden am Kaiser vorüberzog, erschien diese Gruppe. In den entlegensten und weltfernsten Tälern Tirols hatte er die verschollenen, seit hundert Jahren unverändert gebliebenen Menschentypen gefunden, die er brauchte. Der leider, allzufrüh dahingegangene Paul Busson, mit dem ich oft Gelegenheit hatte über Egger Lienz zu sprechen und der mit großer Verehrung an dessen Kunst hing, schrieb damals: „Hagere Riesen mit kantigen, wie aus Holz gemeißelten Gesichtern, Greise mit dunklen Augen, aus denen

Saales schmücken lassen und unter denen, die sich daran beteiligten, befand sich auch Egger Lienz. Für ihn bot sich dadurch zum erstenmal die Möglichkeit, an einer repräsentativen Stelle mit einem Wandbild hervorzutreten; die ihm gestellte Aufgabe war eigentlich ziemlich eng um schrieben; dieser Saal sah prunkvolle Feste und feierliche Empfänge, und dementsprechend mußten auch die Gemälde

10
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1925
A. Egger Lienz : Leben und Werke ; monographische Studie
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/150985/150985_6_object_4345455.png
Page 6 of 115
Author: Soyka, Josef ; Egger ; Lienz, Albin [Ill.] / von Josef Soyka
Place: Wien
Publisher: Konegen
Physical description: 64 S., 49 Bl. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 60
Subject heading: p.Egger-Lienz, Albin
Location mark: 2.977
Intern ID: 150985
seiner Menschwerdung Pate gestanden. Der Vater Eggers, Georg Egger, stammte aus der Familie eines hochangesehenen Bäcker meisters, der sich nebenbei auch gerne mit Holzschnitzerei und Bildhauerei abgab, und war in dem Grenzort Oberdrauburg in Kärnten zur Welt gekommen. Vielleicht mag es diesem Um stände zu verdanken sein, daß sich in des Künstlers tirolische Unbeugsamkeit, wohl auch Trotzigkeit gar oft der Sonnenstrahl des heiteren Kärntnergemütes mengt, daß seine herbe, ernste Strenge

hat die edlen, fast madonnenhaft anmutenden Züge dieser Frau uns erhalten. Schon früh hatte der Vater Eggers seiner kärntischen Heimat den Rücken gekehrt, war nach Lienz gezogen und hatte dort bei einem Kirchenmaler dessen Handwerk erlernt; er gelangte sogar nach Wien, kehrte aber enttäuscht und flügellahm heim, um sich in Tirol als Kirchen- und Zimmermaler fortzubringen. Von ihm soll die bei Egger so charakteristische braune Farbengebung auf den Sohn übergegangen sein; ein Histörchen wird erzählt, wonach

der alte Egger gefragt,, warum er just immer die braune Farbe so bevor zuge, geantwortet haben soll: „Das ist die Eggerfarb.' Auch des Vaters Züge sind in einem Porträt, das vom blutjungen Albin. entworfen wurde, festgehalten und zeigen ein sehr hageres, starkknochiges Gesicht und einen auffallenden schmalen Schädel. Ein offener gerader Blick bekundet jenen ehernen Wahrheits sinn und Lebensernst, den der Sohn stets mit besonderer Ehr-

11