. In der Weltpolitik erlebten wir jetzt bedeutungsvolle Vorgänge. Zum erstenmal seit Kriegsende ist ein deutscher Reichskanzler in Paris erschienen,' sein Besuch ist eine Folgewirrung der katastrophalen Entwicklung in Deutsch land, die sie Regierung gezwungen hat, rasch zu han deln. Die Wirtschaft in Deutschland ist auf kurzfristigen Auslanöskreöiten aufgebaut, das heißt, auf einem finan ziellen Kartenhaus, das leicht zusawmenfällt, wie leicht, das hat man auch in Oesterreich schon erfahren
wie seine Absicht, mit Oesterreich eine Z o l l u n i o n zu schließen. Soweit sich im Augenblick die Pariser Verhandlungen Hon überblicken lassen, darf man glauben, daß die deut- jchen Staatsmänner trotz der Ungunst der Lage das denk bar Günstigste erreicht haben, nämlich, daß sie sich zu e i n e n Z u g e st ä n 5 n i s s e n im Sinne des sogenann ten, von Frankreich gewünschten politischen Mora toriums, trotz der anscheinend unverändert starren Haltung der Franzosen, haben bringen lassen. Eine der artige
, denn die Fremdenverkehrssaison sei damit zumindest in gewissen Landesteilen Oesterreichs so gut wie erledigt. Die Erschienenen richteten an den Bundeskanzler die Bitte,, die Regierung möge weiterhin alle Kräfte einsetzen, um diese Folgen von Oesterreich abzuwenden, wobei sie zugleich dem Bundeskanzler für die schon erfolgten Schritte dankten. Der Bundeskanzler erklärte, daß er sowohl per sönlich, als auch durch den österreichischen Ge sandten in Berlin, Dr. Frank, alle Schritte unternom men habe, um die Zurücknahme
zu wirken. Die Mitglieder der Abordnung könnten überzeugt sein, daß die Regierung sich vollkom men der Bedeutung des Fremdenverkehrs, beson ders auch in den Beziehnngen zn D e n t s ch l a n d, be wußt sei. Der Bundeskanzler gab schließlich der Hoffnung Aus druck, daß in Berlin vielleicht doch noch ein Weg ge funden werden könne, der die schweren Auswirkungen der deutschen Ausreisegebühr für Oesterreich aufhebt. Intervention des Bürgermeisters Seitz. Wien, 21. Juli. (Priv.) Landeshauptmann Seitz
des Aus- landsreiseverkehrs geltend. Fast alle wirt schaftlichen Berufsvertretungen haben sich in Eingaben an die Reichsregierung gewendet, in denen teils eine Milderung, teils die völlige Auf heb u n g dieser Notverordnung verlangt wird. Außer dem hat eine Reihe von Staaten, vor allem Oesterreich, Proteste eingesandt. Auch im Reichs rat, der gestern zu einer knrzen Sitzung zusammentrat, protestierten zahlreiche Länöer- vertreter gegen die Besteuerung der Auslandsreisen. Das Reichsverkehrsministerinm hat eben falls