stellt ihr seine freiwillige Armut gegenüber, die er als Braut erkor und zu Ehren brachte und gleich dem Hei land selig pries,- denn ihrer ist freilich nicht die Erde, son dern das Himmelreich. Und was der Mensch an der Erde verliert, gewinnt er im Himmel, dort wird der Arme reich, der Untertan Herrscher, der Niedere ein Fürst. — Wer kennt nur alle Formen der Genußsucht unserer Zeit, um das Leben zu erheitern? Und wenn es nur unschuldige Mittel wären! Aber die Sinnen- und Fleischeslust
zum Jubiläum ein Wort widmen zu sollen. Vielleicht hätte sich keine Art der Darstel lung so wesensverwandt der Dichtung an die Seite gestellt, wie diese Technik. Sparsamkeit der Mittel, Reichtum der Wirkung, hier wie dort. Große Einfachheit, der würdige Aus druck der einfachen Größe, die sich da aus sprechen will. Schwarz und weiß, Schatten und Licht ist das Leben der Heiligen, weil es Erde und Himmel ist. 1. Höchster, allmächtiger, guter Herr! Dir ziemt Lobpreis und Ruhm und Ehre und jegliche Benedeiung
, die uns den Tag bringt und uns erleuchtet. 4. Und sie ist schön und strahlend mit herrlichem Glanze: von dir, Allerhöchster, ist sie ein Abbild. Dann zum heißen, weißen Tag das Gegen lied: Nacht in Mond und Sternen, Baumfchat- ten und Bergriffe. Die Erde schweigt und der Himmel spricht und Bruder Franz lauscht aus, nun ganz weich und still, mit dem heiligen Strahlenkränze wie selber ein Sternlein. Er betet wieder, er betet immer, er betet in allem. was er empfängt und gibt, das ist ja seine Art
, die ihn aus der Art der vielen hebt: 5 . Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Mond und die Sterne, am Himmel strahlend hast du sie gebildet, strahlend, kostbar und schön. Nun ein bewegtes Bild: Hochaufgerichtet der Heilige, fast starr, das Auge ruhig in die jagenden Wolken gesenkt, hinter denen, den Sturmgetriebenen, doch wieder die Sonne vor bricht. Wie mag er sie genau gekannt haben, all die feinen und starken Laute und Farben, Bewegungen und Stimmungen, die Wetter heißen, die uns immer umgeben