„So, Maria heißt sie," entgegnete der Michel, da- ist ein netter Name. Meine Mutter hat a so g'heißen und meinem Vater die Ahndl selig a und mein Weib die Schwester heißt a Maria. Wie geht'S dir nacher allweil, Moidl?" „Ganz gut/ tat die zornrote Frau spöttisch und wollte hinausgehen. Die Herrschaften horchten gespannt zu und lachten und schimpften zugleich. „Wart' no a btßl, Moidl," faßte der Michel die stolze Frau am Arm, „meine Alte hat dir no a nett'S Präsent da!" „Da hätt' i 'S Präsent
," sagte die Marianne, indem sie ein rote» Packtl der widerstrebenden Frau htnbot, „'S ist in ein Sack- tüchel eing'wickelt, das Butierweckele, aber ich hab's ganz sauber g'waschen g'habt, du brauchst dich nit zu schmieren." „Freilich, bei uns hat man halt nix andres," bestätigte der Michel, „weiße Seroitten haben wir nit." „Wenn ich den Kerl nur fortbring auf gutem Wege," dachte der verlegene Hotelier, „sonst vertreibt er mir alle Gäste noch!" Viele standen eh' schon auf und verließen spöttisch
, oder ich laß euch hinauswerfen von den Kellnern." „WaS, wie sagst?" fragte der Michel ganz ruhig, während er mit seiner knochigen Gestalt ganz nahe an die Gnädige heran trat, „wenn d' Lust hast, Hotellerin, macht meine Martann' mit dir gleich einen — einen Hosenlupf. Weißt, was ein Hosenlupf ist? Nacher ist'S recht." Die Marianne wiegte sich auf ihren Füßen verdächtig hin und her und nickte mit dem Kopfe. Der Michel steckte die Pinzger ein und steckte sie wieder in ihr Nest, im großen Rückkorb. Dann setzte
er sich wieder ganz ruhig hin und schmunzelte die Herr schaften an, die in der Ecke furchtsam vor ihm zusammengedrängt standen. Fort konnten sie nit. Ganz ruhig schaute er drein, wie er die Rockärmel aufstülpte, als müßte er nur so Kegelschieben gehen. „Nacher, was ist'S mit dem Hosenlupf, Frau Hotellerin?" fragte er langsam. Die Frau Hotellerin aber lag halb ohnmächtig vor Aerger in einem Lehnsessel und sagte kein Wort. Die Kellner aber sprangen wütend bis drei Schritt Leibnähe vor den Michel. Der langte
vor ihm stand. Sprach's, tat seinen Griff, packte den Schmächtling fast widerstandslos beim Kcawattl und noch irgendwo und trug ihn zur Tür hinaus. Draußen setzte er ihn ordentlich sicher auf den Steinboden hin und sagte: „Jetzt hast du die Katz dechter im Sack kauft!" Drinnen lachte er ganz ruhig die Herrschaften im Winkel an nahm seine Reggel und sagte wohlwollend: „'s ist schon fertig psüet enk Gott und nix für unguet!" Damit ging er. Noch einmal ist der Michel 14 Tag später in die Stadt ge kommen