1.168 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1911/08_09_1911/TVB_1911_09_08_2_object_2153846.png
Pagina 2 di 36
Data: 08.09.1911
Descrizione fisica: 36
. - Frankreich. In Billy Montigny kam es zu Kundgebungen gegen die Lebensnnttelteuerung, wobei ein Bäcker, der tätlich angegriffen worden war, zwei Revolverschüsse gegen die Menge feuerte und eine Person schwer verletzte. Daraufhin wurde das Haus des Bäckers von der Menge gestürmt und seine Wohnung sowie der Laden geplündert. Gendarmerie schützte den Bäcker vor den.Demon stranten und stellte mit Mühe die Ordnung wieder her. Merkwürdig: In Frankreich regieren die So zialisten, selbst die Bauern

im Lande zu halten vermochten und die ein» heimischen Stämme sich fortwährend bekriegten, mußten die europäischen Regierungen eingreifen zum Schutze ihres Handels. Hiebei brachen Eifer süchteleien- zwischen Deutschland ' einerseits. Frankreich und England anderseits aus, so daß es schon 1906 beinahe zu einem. Krieg zwischen Deutschland und Frankreich gekommen wäre. Damals würden die Streitigkeiten durch den Vertrag von Algesiras beigelegt, - welcher bestimmte, daß alle europäischen Großmächte

den gleichen politischen Einfluß in Marokko ha. ben sollten. Spanien und Frankreich erhielten gemeinsam die Polizeiaussicht in dem schwarzen Reiche, um die Europäer dortselbst zu schützen. Nun führte aber Frankreich diesen Auftrag der- art aus, daß es Spanien auf die Seite schob, große Militärmassen hinüberschiffte und die wich tigsten Stellungen Marokkos besetzte, kurzum, das große,, schwarze Reich, langsam einzusacken be gann. D a s konnte sich Deutschland nicht gefal len lassen; denn durch den großen

Brocken er fuhr Frankreich eine solche Stärkung, daß es für Deutschland gefährlich wurde; außerdem er litten die reichen deutschen Handelsbeziehun gen in Marokko, .wenn das Land zu Frankreich kam, schwere Einbußen, ja, wurden förmlich ab geschnitten. — Der Vertrag von Algesiras war durch die Franzosen augenscheinlich verletzt. Die ganze Welt war gespannt, was Deutschland nun machen werde. Deutschland redete nicht viel, son dern schickte über Nacht ein Kriegsschiff mit Trup pen nach Marokko hinunter

, angeblich um die deutschen Interessen zu schützen, aber in Künd barer Absicht, sich an der Küste festzusetzen, wenn die Franzosen nicht zurückgehen. Das geschah zu Anfang Juli dieses Jahres. Nun war FÄer auf dem Dache, in Paris und London wetterte man furchtbar über dieses plötzliche, „herausfordernde' Auftreten Deutschlands, der Krieg schien unver meidlich. Aber Frankreich getraute sich nicht und so kam es zu Verhandlungen in Berlin. Die selben'dauern nun schon zwei Monate und man weiß noch immer

1
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/01_01_1915/TVB_1915_01_01_4_object_2159167.png
Pagina 4 di 16
Data: 01.01.1915
Descrizione fisica: 16
^ ^ Z?r. r« > „Tlr-le» «»5 VSske^ yvettag den 1. Immer 1918. italienische Zeiwngen berichten einstimmig, daß es des Franzosen iu Marokko sehr schlecht gehe. Der Ausstand gewinne tatsachlich die Oberhand. Swch (einen schwereren Schlag erleidet Frankreich durch die Aushebung des ZZwtektowiss und die Kontrolle seiner Schulen in Kleinasien. Die Franzosen hatten in Kleinasien und anderen Orten Zahlreiche Schulen errichtet, und zwar Missions schulen und andere, in denen der dortigen Jugend

unentgeltlich oder gegen geringes Entgelt Unter richt erteilt wurde. Ueber hunderttausend Perso nen sollen im ganzen damit beschäftigt gewesen sein. In den Schulen wurde überall muh französisch ge lehrt und den Kindern die Liebe zu Frankreich ein gepflanzt. In Vorderkleinasien spricht daher fast jedes bessere Kind franzosisch. Das ist der Grund, lvarum Frankreichs Einfluß in Syrien so stark tvurde, daß man in Frankreich der festen Ueber- Zeugung war, daß dieser Landesteil eines TageS den Franzosen

wie eine reife Birne mühelös in den Schoß fallen werde. Frankreich trieb in seinem Heimatlande Klosterleute aus und sperrt deren Schulen, in Kleinasien unterstutzte es die Orkens- schulen durch Geld — aus Staatsinteresse. Die Türkei hat nun angeordnet, daß die bisher vollstän. big freien Schulen wie in anderen Staaten der tue- Fischen Aufsicht unterstellt werden und den Lehr klan der türkischen Schulen annehmen müssen. Nur oer Religionsunterricht bleibt nach wie vor frei. Dchulen, die sich nicht fügen

, werden geschlossen, ^on noch größerer Bedeutung ist die Aufhebimg ^es katholischen Protektorates, die allem Anscheine nach eine fertige Tatsache ist. Frankreich hatte seit Kvx-i Jahrhunderten den Schutz der Katholiken im türkischen Reiche (Protektorat) inne. Das religions- lidliche Frankreich als Schützer der Katholiken war allerdings eine etwas seltsame Erscheinung. Frankreich hatte dieses Recht und diese Pflicht aus besseren Zeiten übernommen und überkommen. Da- durch sicherte sich Frankreich einen riesigen

Einfluß im ganzen türkischen Reiche. Ms äußeres Zeichen galt, daß der Vertreter oder ein Abgesandter des Dapstes immer nur durch Vermittlung des französi schen Konsuls m Konstantinopel beim Sultan in Audienz erscheinen konnte. Ter neue Delegat (Abge sandter) Msgr. Doltschi, den der gegenwärtige Papst nach Konstantinopel sandte, wurde am 26. Dezem ber ohne jede Vermittlung vom Sultan in feierlicher L.udisnz empfangen. Es ist ja wahr, daß jetzt zur AÄeg^eit Frankreich keinen Gesandten in Kon

2
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/03_02_1915/TVB_1915_02_03_1_object_2162478.png
Pagina 1 di 24
Data: 03.02.1915
Descrizione fisica: 24
, morgen, sie kommen nicht, überinorgen, die Artillerie ist schon in Rußlalü) eingetroffen, dann wieder^ Amerika sei dacjegen, oder gar England, und so ging es fort in allen Tonarten. Der Ruf nach dem Japaner wurde zuerst in Frankreich laut, und zwar zur Zeit als man aus dem ersten Kriegstummel erwachte und mit Schrecken wahrnahm, daß man die Kriegsgei ster, die man rief, nicht mehr so leicht los werde. Als die Deutschen nach dem ersten Vorstoß gegen Paris sich Zurückzogen, an der A.isne festsetzten

und mit all den afrikanischen, indischen und englischen Hilfskräften nicht mehr vom Flecke zu bringen wa ren, da es sich immer mehr Zeigte, das; auch die Hoffnung aus die russischen Millionenheere eine sehr trügerische sei, da erhob sich in Frankreich der Nuf nach dem neuen Bundesgenossen im fernen Osten. Immer stärker, immer dringender, wurde der Ruf nach seiner Hilfe. In England, das gerne seine Schlachten von anderen schlagen läßt, fand er Anklang und in Nußland fand er freudigen Wieder hall

. Als endlich Tsingtau gefallen war, da sah man die Zeit nahen, da der kleine gelbe Soldat die Schlachten Frankreichs schlagen und das verhaßte Deutschland in Grund und Boden stampfen sollte. Aber trotz aller noch so dingender Lockrufe kam der kleine Orientale nicht, er war oder stellte sich taub, er wollte nicht hören. Und so begannen die Hilferufe allmählich zu verstummen, man schämte sich, es war ja doch vergebens. Nur aus Frankreich ertönt vereinzelt noch der Nuf nach der Hilfe aus dem fernen Osten

, er klingt wie der verzweifelnd ersterbende Nuf eines Ertrinkenden, eines im Schlamme Versinkenden. Der Klang der Stimme wuscht uns nicht, es ist die Stimme eines Vol kes. das es in den Abgrund, zieht, aus dem es keine Rettung gibt. Frankreich siebt tatsächlich ^/?r einem Abgrund. Es siebt und greift hinter fich und siebt, und sucht nach Leuten, die seine ^>eere verstärken, dessen Lücken ausfüllen können, ^ber es findet keine. Das ist der Abgrund. vor dem das arme, gottentfremdete Land nebt

, vor dem es Jahrzehnte die Augen verschlossen und der ihm daher um so furchtbarer entgegengähnt, je weniger es an denselben glaubte. Daher der Hilfe ruf nach Japan. Frankreich hat sich den Abgrund selbst gegraben, es ^trägt selbst die Schuld, daß es fast keinen oder viel zu geringen Nachwuchs mehr hat. Die Schuld heißt: Scheu Vor der Ehe und sträflicher Mißbrauch derselben. Das Volk hat sich von Gott entfremdet, ein gottloses Volk will nur genießen, aber keine Opfer bringen, außer um den Genuß zu mehren

3
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1914/04_09_1914/TVB_1914_09_04_3_object_2158666.png
Pagina 3 di 16
Data: 04.09.1914
Descrizione fisica: 16
haben, der so diesen Krieg- überhaupt nicht in Betracht koinmt. Genaimtes Kriegsschiff hat sich nun mit den deutschen vereilligt, um den frechen Angriff Japans so, weit als möglich abzuwehren. Unser Kaiser hat auch an Belgien den Krieg er klärte da dortselbst österreichische Untertanen nach Ausbruch des' Kireges zwischen ' Frankreich und Deutschland schwer mißhandelt wurden^ Die Sache ist für uns ebenfalls ohne Bedeutung, da Belgien kaum mehr dem Namen nach existiert; /es wurde fast gänzlich schon von Teutschland

erobert. Das ist nun ' ''/ ^ / - //'/ ^ die vierzehnte Kriegserklärung innerhalb vier Wochen. Wir und Teutschland ha ben jetzt nicht weniger als sieben -feindliche Staaten gegen uns,, nämlich Montenegro, Serbien, Rußland, Frankreich, Belgien, England und Japan. Trotz dem haben wir keinen Grund zu übertriebenen Be sorgnissen,' bis dato waren sowohl unsere.als auch . Deutschlands Truppen überall, siegreich,' ge'hts so weiter, dann werden unsere Gegner es noch zu be reuen haben, zwei so mächtige Staaten

einrücken, wie anno 1797, so müßten sie doch durch dieSchweiz, die aber vollständig gerüstet äst u. keinen Feind durchläßt. Frankreich hat übri gens jetzt andere Sorgen, als die durch die Schweiz zu brechen und nach Oesterreich einzufallen; es hat Arbeit genug, sich der Deutschen im eigenen Lande zu erwehren. Man kümmere sich um solche Reden gar nichts; es ist ein dummes Geschwätz von Leuten, die nichts wissen und nichts verstehen, man sei froh, daß die Regierung sich nach allen Seiten

in Frankreich zur Unterstützung unseres Kampfes' gegen Rußland nicht frei/ Be greiflich daher, daA alles förmlich/ den Ätein an hebt und in fast atemloser Spannung auf die ^ Nach richten ^ vom Kriegssckzauplätze wartet, begreiflich, daß alles vor Gott auf den Knien liegt und betet, ^n Wien z. B., erschienen sämtliche Wt kaiserl. Hauses zur allgemeinen Betstunoe im<Zt. Stephansdome. Der Kampf erstreckt sich mehr als über die ganze österrcichlsch-galizische Grenze, von ^ dem Austritte der Weichsel (Fluß

auf Oesterreichs Schultern,! Möge Uns Gott den Sieg geben! Die Sache' kam so.'. Anfänglich zogen sich die - Russen sowohl an der österreichischen als auch an der deutschen Grenze ständig zurück, obwohl ein Teil, 'ihrer Mobilisierung'schon im Mai durchgeführt wor den- war. Der gemeinsame russisch-französische Kriegsplan war nämlich folgender: Frankreich sollte mit überlegenen Kräften vorstoßen, währeüd Ruß land mit seinen Truppen sich ins Jnnerc des Lan des zurückziehen sollte; auf diese Weise sollten

4
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/27_01_1915/TVB_1915_01_27_2_object_2159298.png
Pagina 2 di 28
Data: 27.01.1915
Descrizione fisica: 28
5ald soweit auftun, daß Rußland mit beiden Hän den hineingreifen kann, dann höre sich in Rußland das Vergnügen am Kriege bald auf. Der Geld- jbeutel ist. aber jenes Ding, das bei den Englän dern die Stelle des Herzens vertritt. Niemand iläßt sich gerne das Herz aus dem Leibe reißen. ! ^ Rußlands Aussichten sind also dermalen keine glänzenden. Nicht vergessen darf man dabei, daß Diußland von Frankreich auch militärisch nicht viel tzn erwarten hat. In Frankreich erwartet man, daß Mußlands Macht

ihnen Luft mache und in Ruß land, daß sich endlich Frankreich aus der Klemme Arbeite. Frankreich steht nun Wst mit seiner mi litärischen Macht bei Matthäus am letzten. Es werden bereits die Siebzehnjährigen ausgeho ben, die aber höchstens dazu reichen, die ungeheuren Lücken auszufüllen, die der Krieg in ihren Reihen gerissen hat. Tie Verluste der Franzosen werden nach gewissenhafter Rechnung auf einundeinehalbe Million Mann berechnet, so daß Rußland und Frankreich insgesamt gut viereinhalb Millionen

ist b 'r eigentliche Kriegshetzer;'der schwache Zar mußte nachgeben, um' seinen Thron zu retten, das ist ) cher. ' ' Dazu kommt noch, daß im Innern des russi schen Reiches sicher nicht mehr töles Kappt. Ge- -h.'ime Verschwörungen, Verhaftungen, kleinere Meutereien, Streiks und dergleichen sind an der Lagesordnung. Sicheren Berichten zufolge soll die Ariedenspartei sowohl in Frankreich als auch in Rußland an Boden gewinnen. Sehr bezeichnet ist, daß in Frankreich jede Agitation für den Frie den verboten wurde

deutscher, österreichischer und italienischer Staatsmänner ersolgen. Gleichzeitig befindet sich eine russische Militärmission (Gesell- Aljaft hoher Militärs und Diplomaten) auf Reisen. T)ie Reise geht über Serbien, Montenegro, Italien. Frankreich nach England. Daß es sich dabei um iveittragende Entschließungen handeln wird, braucht nicht gesagt zu werden. Nebenbei machen unsere Neaner krampfhafte Anstrengungen, um die neu- ' iira?en Staaten gegen uns aufzuhetzen. Hauptsächlich Abgesehen

: »Ich kann nicht glauben, daß diese zwei Staaten, welche seit zwanzig Jahren mit uns durch Bande verknüpft find,' plötzlich in die Reihen. unserer Feinde übergehen sollten. Ich halte das für ganz unmöglich!'' Der italienischen Negierung dürsten Wirt-» schaftliche Sorgen näher liegen als A das Schwert, denn kein neutrales Land hat unter dem Kriege so sehr gelitten und Zu leiden als gerade Italien. Hunderttausende sind zu Beginn des Krieges ohne Geld aus Frankreich, ebenso Hunderttausende mit geringem Verdienste

5
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/27_09_1916/TVB_1916_09_27_1_object_2265419.png
Pagina 1 di 24
Data: 27.09.1916
Descrizione fisica: 24
bringen. In Frank reich sitzen die hohen und Niedern Herren auch schon beisammen und beraten über Staatsausgaben und Einnahmen und manch andere Dinge. Die Ver handlungen mnd Reden aller Parlamente bieten Zur Zeit baU> vielmehr Interesse für das Aus wich als für die Heimat selbst. Nun hat Frankreich -im verflossenen Juni bekanntlich in der Geheim- fitzung - Äs Parlamentes die Friedensfrage in einerWeiieerörtert, die voraussehen ließ, daß die selbe im^HeWe neuerdings zur Sprache kommen dürfte, wasauch

in Frankreich ge- schafsen. . Der Abgeordnete Costadau begann damit, daß er erwähnte. 'er wolle die Redefreiheit der Abgeord neten benutzen, um über eine Sache zu reden, von der nur mit versteckten Worten gesprochen wird, und über die zu schreiben die Zensur verhindere. „Es handelt, sagt er, sich darum, daß die Regie rung dafür sorgen muß, daß Frankreich nicht sterbenskrank ist, wenn es auf den Friedenskon- lgreß käme. Es handle sich darum, heute, wo die Regierung von uns aewaltme Geldopser verlangt

. zu wissen, ob der Berg der Leichen nicht bald an den Himmel reichen wird. Frankreich ist am Ende seiner Kraft angelangt, es hat 60 Milliarden ausgegeben und mehr als 6 Millionen Mann Verluste. Wir werden bis 100 MWiarden kommen, wir sind die einzige alliierte (^Kündete) Nation, die 45jähr^ Männer ins Feuer-tzeschickt hat. Wir müssen voll unseren^ Generalen Erlange!!, daß sie die Men schenleben nicht Vers' ^ ' Der Abgeordnete 'erinnert den Fmanzminnier Ribot an.seine Rede, worin er das nahe Gilde

nicht zur Internationale (Weltbund der Sozialdemokratie), verlange aber von unseren Alliierten (Verbündeten), die noch nicht genügend Opfer gebracht haben, daß sie ihren Platz an der Front einnehmen. Ich wiederhole, daß bei den Opfern, die wir bringen, Frankreich zerstört !ver- den wird. Ich appelliere (berufe mich) an Ihren Patriotismus, unsere Rasse zu retten. Ich will den Sieg, aber nicht den Sieg auf einem Friedhof. Frankreich will leben. Die Russen haben uns einige Brigaden geschickt. Ich verlange vom Minister

: „Frankreich wird ver-/ blutet sein, das ist'richtig, aber schon', setzt er Hinz», „leuchtet aus seiner Stirne eine Krone des Ruhmes, die morgen vom Sieg hell bestrahlt wird.' Neuer Beifall belohnt diese Erklärung. Als Briand schließt: „Niemals den Frieden , ohne- Sieg!' steht wieder fast die ganze Kammer auf. : Während der Abstimmung über den Antrag, die Rede Briands öffentlich anzuschlagen, ergreift Accambrey das Wort und erklärt, er werde weite? die Kriegskredite verweigen, weil die Regiernng den Krieg

6
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/10_11_1915/TVB_1915_11_10_2_object_2249774.png
Pagina 2 di 24
Data: 10.11.1915
Descrizione fisica: 24
. Selbst der kleinste unter den angegliederten Staa ten braucht in der Zukunft !veder dem englischen Druck sich zu beugen, noch vor der russischen Ge fahr eine. Angst zu hegen. Ruch bieten sich die einbezogenen Länder gegenseitig alles, was zur Weltwirtschaft notwendig ist. — Tie angedeutete politische Neugestaltung, welche in der Hauptsache schon fertig dasteht, gehört jedenfalls zu den besten Früchten des Weltkrieges. Der KQMpf mtt Frankreich UNS GKgiLKd. Die Ereignisse auf dem französisch-'bclgischen

? zukünf tige Pläne und Msichien. Die 9!ede VriandS bot nicht viel Besonderes. Man liebt in Frankreich <zlä;^endc Zieden ::nd ist damit zufri^en. Glän zende Ncdcn zu sMlten, versteht ober Briand, wie rem Zweiter. Die .Cammer (Parlament) war da- ^lt Mricden und klatscht» Beifall. Wenn's auf protze Worte und tzlnuzende Rod?:; ankäme, dann stände zyrankre.chs Heer langst schon in Berlin, »eu ist das. tyas Br:and übe? das Kriegsziel vor brachte. Frankreich w?rde nicht eher an ei?den Frie den denken, bevor

es nicht Belgien beireit und Elsaß-Lothringen zurückerobert habe. Wie man zieht, wn es die Franzosen auck) in ihren Reden schon ettvas billiger. Frül^r hieß es immer. ^wnkreiÄ werde nicht c.^ die Wo5se:i nieder- ^Ttvoler VvlkSdvte.' testen, bevor es nicht Teutschland zerschmettert l>abe und so „Kulwr und Gesittung sür alle Welt und alle Zeiten gerettet und ßesiä/ert habe'. Kul- tm' und Gesittung werden Znxir weder von unZ noch von Deutschland gefährdet und Frankreich hat amh von niemand den Austrag erlitten

und noch weniger im Namen oder gar für das Christentum einen Krieg Zu sülsren. Das französische Volk ist nun schon eimnal der Mei nung. es sei das gesittetste und gebildetste der Welt und tvenn Frankreich geschlagen sei, so ser es um Gesittung, Christentum und Bildung auf Erden gesäten, als ob ein Volk durch eine Nie derlage die Gesittung verlieren müßte. Es Hort es daher gem. 5venn seine Machthaber ihm vor- maä^n. Frankreich müsse sür die Gesittung und Bildung de? ganzen Welt känwfen. Seit einem Jahre bat

meinen Wehrpflicht ahgesemn. Nun wieder zur Rede Asquiths. Sie bringt einige sehr intereMüe Neuigkeiten. Er sa^te z. V.: Als wir den Krieg begannen, schickten toir sechs Infanterie- und dm Kavalleriedivisionen nach dem Ausland. (Frank reich). Bei den letzten Kämpfen in Frankreich befehligte General French fast eine Million Mann. Dazu kommen die Truppen an den Dar- danellen. in Aegypten und <ruf den anderen Kriegsschauplätzen, die Reserven in den Garni sonen für die Verteidigung des Vereinigten Kö nigreiches

7
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/26_02_1919/TVB_1919_02_26_2_object_2269085.png
Pagina 2 di 16
Data: 26.02.1919
Descrizione fisica: 16
, wenn es die deutsche Kriegs- und Handelsflotte vernichtet und die deutsche In dustrie und den deutschen Handel ruiniert hat. England wird zweifellos noch einige wichtige Seestädte besetzen, dann dürfte es zufrieden fich mehr um die große Welt, als um Politik kümmern. Anders liegen die Dinge in Frankreich. Dort ist man hell genug, einzusehen, daß der Völkerbund, wie wir uns denselben vor machen ließen, nie zustande kommt. In Frank reich sieht man klar genug, daß Deutschland einmal wie ein Mann sich erheben

wird, um die Schmach blutig zu rächen» die ihm heute von seinen Feinden angetan wirk Frankreich erkennt auch klar genug, daß dann Italien, auf Seite Deutschlands stehen wird. Italien wird heute von seinen Freunden schmählich be handelt. Um fast alle erträumten Früchte sei nes Verrates wird es betrogen. Seine An sprüche in Tunis (Nordafrika), in Kleinasien, auf griechische Inseln, Dalmatien, werden fast rundweg abgelehnt, verbleibt also nur mehr Trieft mit Istrien, Görz und Südtirol, und auch dieser Gebiete

wird es nicht froh, da es derselben noch nicht sicher ist. Es ist daher ° ein offenes Geheimnis» daß heute schon zwi schen Italien und Deutschland in der Schweiz geheime Verhandlungen über ein Bündnis ge pflogen werden. Frankreich weiß nur zu gut, wie schwer es selbst durch den Krieg gelitten hat. Sein Bestreben geht daher dahin, Deutsch land für Jahrzehnte wehr- und machtlos zu machen, Deutschland so zuzurichten» daß es auf Jahrzehnte sich nicht mehr erholt. Daher die furchtbar drückenden

Waffenstillstandsbedin gungen, denen noch härtere folgen werden. Nebenbei bemerken wir, daß Wilson mit all dem einverstanden ist, ein Zeichen, daß er sich seinen Völkerbund als Bund der Sieger vorstellt. Schließen wir uns schon heute an Deutschland an. so hat Frankreich umsomehr Grund, Deutschland noch mehr zu drücken und auszusaugen. An Land wird es von Deutschland umsomehr abzwacken, je größer es durch den Anschluß Deutschösterreicks würde. Wir sehen schon, wie Frankreich.heute Nicht bloß Elsaß-Lothringen endgültig behal

ten will, sondern seine Hände bereits auf das ganze deutsche Gebiet links vom Rhein und nach der Pfalz ausstreckt. Frankreich will nicht bloß Deutschlands Gebiet links vom Rhein, ihm gelüstet auch nach den deutschen Kohlen- und Eisenbergwerken im Saargebiet. Deutschland soll ohne Eisen und Kohlen da stehen, seine Industrie soll sich nicht mehr er holen, Deutschland soll, jede Möglichkeit ge nommen werden, nochmals sich zu rüsten. Auch gegen Polen Hin soll Deutschland beschnitten werden. Heute

8
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1912/20_12_1912/TVB_1912_12_20_2_object_2155955.png
Pagina 2 di 56
Data: 20.12.1912
Descrizione fisica: 56
Stücke zurechtschneiden; so . spricht man bereits, daß Frankreich Syrien, Rußland Armenien, Deutsch land Mefsopotamien, England Arabien u. dgl. einzusacken gedenken. Ich denke daher, in drei, vier Wochen donnern da drunten wieder die Ka nonen. Das türkische Reich ist übrigens durch und durch faul; früher oder später wird das mor sche Haus sicher einstürzen. Reiche vergehen. Wie steht's bei uns? - Gehen wir dem Kriege oder dem Frieden entgegen? Nichts Gewisses weiß man nicht. Wie ich in den letzten

fenen Vereinbarungen sind bisher noch nicht offi ziell (amtlich) veröffentlicht Worden. Der allge meine Inhalt dieses Vertrages ist nur durch Zei tungsberichte bekanntgegeben worden. Nach die sen Mitteilungen verpflichtet sich Oesterreich zu einer wohlwollenden Neutralität bei einem Kriege Italiens mit Frankreich, ebenso Italien bei einem Kriege Oesterreichs mit Rußland. Oesterreich verpflichtet sich ferner, die italieni schen Interessen im Mittelmeere zu unterstützen und auf der Balkanhalbinsel

nichts ohne vor herige Verständigung mit Italien zu unterneh, men. Das Bündnis zwischen Italie n und Deutschland ist ebenfalls nur durch Zei tungsnachrichten bekannt geworden. Greift Frankreich Italien oder Deutschland an, so wer- den alle Streitkräfte Deutschlands, Oesterreichs und Italiens ins Feld ziehen. Folgerungen. Für einen Verteidigungskrieg: a) Der Dreibund steht zusammen? wenn Frankreich und Rußland gegen Oesterreich und Deutschland oder gegen Deutschland allein kämpft, d) Greift Frankreich Deutschland

an, so leistet Italien Deutschland Hilfe. Oesterreich ist in diesem Falle gegen über Deutschland mindestens zu wohlwollender Neutralität (Unparteilichkeit) verpflichtet. . c) Greift Frankreich Italien an, so unterstützt Deutschland Italien; Oesterreich ist dann wohl wollend neutral. 6) Greift Rußland Deutsch land an, so steht Oesterreich Deutschland Bei. Italien ist wohlwollend neutral gegen Oester reich. Zwischen Deutschland und Italien ist füt diesen Fall nichts vereinbart. Bei einem Ver teidigungskriege

Deutschlands oder Oesterreichs gegen eine anoere Macht als Frankreich oder Rußland verpflichten sich beide Staaten zu wohl wollender Neutralität. Mit Italien ist für die sen Fall nichts vereinbart. Für einen Angriffs krieg sind keinerlei derlei Abmachungen ge troffene Drei neue Gesetze für den Kriegs fall. . Di« Zeiten sind zweifellos ernst, daher hat die Regierung dem Parlamente drei Gesetzent würfe vorgelegt, die für den Fall eines Krieges von einschneidendster Bedeutung sind. Vorige Woche ließ

9
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1917/31_01_1917/TVB_1917_01_31_1_object_2266102.png
Pagina 1 di 36
Data: 31.01.1917
Descrizione fisica: 36
, so wie sie aus Frankreich kamen, von der fronzofensreundlichen westschweizerischen Presse vollinhaltlich über« nommen und mit großen BehMN ! weiter ver» breitet. Allmählich wurde man in Deutschland auf. dcs Treibm mifmerksam und sckMkte ihm die gebührende Aufmerksamkeit. - Die deutsche Regierung ließ in der Schweiz erklären, daß sie nie und nimnier daran denke' die Neutralität zu verletzen '-/und ^Truppen über schweizerischen Boden marschieren zu lassen, es bsstshz also Nicht die oeringsbe Ursache zurC-orgs

oder zu irgendwelchen Vo?kehrun<pn7 Bald stellte es sich heraus, daß man in der Schweiz viel eher Ur sache Habs, gegen Frankreich und Iwlien Vor sichtsmaßregeln zu ergreifen, denn nicht Deutsch land war e?. dos an der Schweizer Grenze Trup pen zusammenzog, sondern Frankreich und Ita lien. Die Schweizer lvaren denn auch nicht aufs Hirn ^fallen und verlangten von der franzöfi« lchM Siegi-erung Aufklärung über dieses merk würdige Vorgehen. Dieselbe half sich nun mit nachfolgender faulen Ausrede aus der Verlegen heit

nicht angewiesen sind. Ihr» Heere stehen auf französischem Boden, in ihrem Besitze ist fast ganz Belgien; sie können warten. Die Franzosen würden nun selbstverständlich es am liebsten sHen, wenn die Schweizer Regierung oder maßgebende Schweizer es machen würden wie seinerzeit Venizelos in Griechenland, wenn man sie zu Hilfe bitten oder irgendwie unter einem Titel ins Land rufen oder laden würden Daß es darauf abgesehen war. geht aus der Tat sache hervor, daß Heuer von Frankreich aus plan mäßig die Schweiz

bereist wurde, in allen Städten Versammlungen und Vorträge abge? halten wurden, um so für Frankreich die ent sprechende Stimmung zu erzeugen, . kurz, um den Boden zu bereiten. Soviel uns bekannt ist» hat mm, die Redner z'var angehört, sie haben Manforts Beifall gefunden, mancherorts auch Widerspruch, daß aber die Schweiz sich smveit habe bekehren lassen, um sich zu einen willen losen Werkzeug der Franzosen herzugeben, hie- -für finden 'sich keine Anzeichen. Jcy glaube, daß Frankreich, wenn ihm klar

, es wird auch hier so gehen. Die Maß» regeln, die Frankreich an seiner Grenze trifft» würden darauf hindeuten, daß Frankreich allen

10
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/14_05_1919/TVB_1919_05_14_2_object_2269265.png
Pagina 2 di 16
Data: 14.05.1919
Descrizione fisica: 16
das umfangreiche Buch mit den . Friedensbedingungen überreicht, worauf sie den Saal verlassen. Wir könnten es uns eigentlich ersparen, die Frie- densbedingungen hieher zu setzen; im Artikel vom ' 207 März d. I. haben wir es vorausgesagt, wie ^ der Friede ausschauen werde« den man Deutschland Aufzuerlegen gedenke. Wir haben uns nicht ge- lVuscht. ES sind kurz folgend« Bedingungen: Deutschland mutz abtreten: lklsaß-Lothringen (die Grenze ist die vom Jahre 1870) an Frankreich, die Kreise MoreSnet, Eilpen

«uS. Die äußerste Ecke von Ostpreußen muß an die Gegner abgetreten werden. England wird hier zweifellos einen be festigten Flottenstützpunkt «nrichtm, um die Ostsee zn beherrschen. Die schleSwigschi Grenze mit Däne mark wird durchVolksabftinmmvs geregelt. Deutsch land verliert seine sämtlichen überseeischen Besitzun gen (Kolonien). Dentschostafrtka erhält selbstver ständlich England, Deutsch-Südwestafrika kommt zu Südafrika, also in anderer Form an England, Ka merun, Togo usw. erhält Frankreich, die Inseln

sich Deutschlands Eisen- und Schwerindustrie derart erschwingen, daß Frankreich einen Großteil seiner Erzbestände nach^ Deutschland zur Verarbeitung liefern mußte. Nun sind nicht nur die Kohlen- und Erzlager des Elsaß verloren, sondern Frankreich erhält auch das soge nannte Saarbecken, das ist das Gebiet zwischen Lothringen und Trier. Das Saarbecken ist Deutsch» lands größtes und bestes Kohlenbergwerk, die Saarkohle war die beste weitnm. Deutschland wird damit an Kohlen «Hm, umso mehr

, da es auch das schlesische Kohlengebiet an Polen abtreten muß. Von den Kohlen, die ihm noch verbleiben, muß eS jährlich mindestens acht bis zwanzig Millionen Sonnen an Frankreich und Belgien liesery. Den Preis bestimmt Frankreich! Damit ist nicht bloH der Kohlenbergbau Deutschlands elend zugrunde gerichtet, sondern auch die ganze Eisenindustrie sast ruiniert. Damit entfällt auch die so wertvolle Thomasschlacke. DaS Saargebiet wird angeblich nur 15 Jahre besetzt gehalten. Nach 15 Jahren hat^ die Bevölkerung das Recht

, sich für Deutschland zu entscheiden. Letzteres hat daS Recht, die Bergwerke gegen bares Gold zurückzukaufen. Daß Deutsch land das notwendig« Gold nicht aufbringen wird, dasür wird schon gesorgt werden. DI« Ausliefe rung des Saargebietes soll der Ersatz sein sür die Beschädigung französischer Kohlenbergwerke. DaS ist aber noch sänge nicht alleS! Frankreich fordert noch die Besetzung des herrlichen Rheinlandes und der Brückenköpfe auf fünfzehn Jahre! Ma« darf nicht vergessen, daß gerade das Rheinland daS eigentliche

11
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/15_01_1919/TVB_1919_01_15_3_object_2268990.png
Pagina 3 di 16
Data: 15.01.1919
Descrizione fisica: 16
, Nr. 3. Seite ?. , Rußland hat ein doppeltes Spiel gespielt,' mag es berechnete Tücke sein, mag der Kamps der kriegerischen und der friedlichen Strö mung am Hofe das treulose Schwanken ver ursacht haben. Es zieht den Weltteil mit in einen Strom von Vlut. Aber ist es wirklich wahr, daß Frankreich, daß gar England an dem schrecklichen Werke der allgemeinen Ver nichtung teilnehmen müsse, weil es die Un treueoder die Schwäche der zarischen Politik gebietet? Es ist ein grauenhaft lächerlicher Gedanke

, daß dieses Frankreich der Demo kratie und der bürgerlichen Freiheit, das nie- - mals so friedliebend war, wie in den letzten Iahren, das in diesen Jahren der Krise so deutlich, wie nun das deutsche Volk selbst, jeden Abscheu vor dem Kriege 'bekundete, nun Hekatomben (Hunderttausende) von Menschen darbringen und schlachten soll, bloß damit sich der Zar seines Protektorates (Schutzes) über Serbien ungestört sreut. Das Bündnis der Republik mit dem nordischen Absolutismus MußläniH war eine Verbind düng wider die Natur

gegen Deutschland.' „Das deutsche Volk ohne Ausnahme, ohne Parteiunterschied, hat heute den Krieg, den Rußland und Frankreich ihm aufgezwungen, als seinen Krieg aufgenommen, als den Krieg auf Leben und Tod, als den Krieg um das Dasein der Deutschen, als Volk und Staat. Das ist dieser Krieg: denn er ist der Krieg der Einkreisung, der Krieg, den Rußland, Frankreich» Eng» land seit Jahren vorbereitet hat» der Krieg, der das deutsche Volk zurückschleu« dern soll in Machtlosigkeit und Elend. Rußland hat ihn in Szene

gesetzt (hervorge rufen), indem es mobilisierte, während es noch zu verhandeln schien. Indes kleidet sich Frankreich in das Gewand des Friedlichen. Aber während es zu vermitteln scheint, trifft es kriegerische Anstalten und schon einen Tag vorher, ehe es aus die Anfrage Deutschlands, wie Frankreich sich in einem russisch-deutschen Kriege verhalten wolle, ausweichend antwor tet, legt es für die Dauer des Krieges den Be lagerungszustand über Algier und Tunis. Es ist entschieden, während es unentschieden

er scheint und läßt sich den Krieg erklären, den es durch seine Patrouillen und Flieger auf deutschen Boden eröffnet hat. Und der Dritte im Bunde, England, ist nicht minder entschieden. Wer die Rede liest, die Grey heute im Parlament hielt, weiß, daß England eingreifen will und eingreifen wird, und daß die Verletzung der Neutralität Belgiens durch Deutschland bloß einen Vor wand bildet. Würde England das Schwert auch ziehen, wenn Frankreich die Neutralität Belgiens verletzte? Die Frage

12
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1907/06_01_1907/TVB_1907_01_06_2_object_2264475.png
Pagina 2 di 16
Data: 06.01.1907
Descrizione fisica: 16
Seite 2. Krieg, Hungersnot nnd Seuchen fast gänzlich gebrochen; der junge König Karl VII., ein genußsüchtiger nnd schwacher Mann, erfaßte uicht den Ernst der Lage und vergnügte sich mit Fest lichkeiten. Während er tanzte nnd sang, krachte das Königreich unter den furchtbaren Schlägen des Feindes und drohte zu sammenzubrechen. Die Engländer waren nämlich wieder mit großer Macht in Frankreich eingefallen und suchten nun auch den Süden des Landes zu erobern. Wenn das gelang, so war ganz Frankreich

in ihren Händen und Karl VII. eiu König ohne Land. Die Stadt Orleans war der Schlüssel zum Süden. — Am 12. Oktober 1428 lagerte das englische Heer vor Orleans und begann die Belagerung der Stadt. — Wenn Orleans fiel, war Frankreich verloren. Die Bürgerschaft, männlich und weib lich, weltlich und geistlich, wehrte sich mit dem Mute der Ver zweiflung. Jedoch wenn nicht Hilfe von auswärts kam, konnte sich das kleine, tapfere Häuflein unmöglich halten. Woher sollte aber Hilfe kommen? Der König war entmutigt uud

am tt. Jänner 1412. Sie war schön und fromm wie ein Engel, ihr ganzes Leben lang unschuldig und mild wie ein Lamm. Als sie 13 Jahre alt war, im Jahre 1425, hatte sie die erste Erscheinung im Garten ihres Vaters. Sie vernahm eine Stimme, die von großer Klar keit begleitet war; sie war überzeugt, es sei die Stimme des Erzengels Michael; er sagte ihr: „Ich komme zu dir uud be fehle dir im Namen des Herrn, daß du uach Frankreich dem König zu Hilfe ziehst, damit er sein Königreich wieder gewinne!' — Bald kommen

andere Erscheinungen, die dem Mädchen sagen, Gott habe Erbarmen mit Frankreich, Johanna müsse den König retten uud ihn zur Krönung nach Rheims führen. Johanna er widert furchtsam, sie sei ein armes Mädchen, verstehe nicht zu kämpfen und nicht einmal zu Roß zu sitzen. Aber die Stimmen mahnen lauter: „Auf nach Frankreich!' — Wie war das Herz des einfachen Kindes voll von dm großen Dingen, die es voll bringen sollte! Sie freute sich, wenn die Erscheinungen kamen, sie weiute und küßte den Ort, wo sie gestanden

, weinte sie bitterlich — sie wußte, daß sie dasselbe uie mehr sehe. — Da erscholl die Kuude von der Belageruug Orleans' und die Stimmen wurden dringend: „Eile, Johanna, eile! Geh', nach Vaucouleurs, melde dich beim Hauptmann. Zweimal wird er dich zurückweisen, beim drittenmale wird er dich zum König senden!' — Johanna gehorchte uud ging, sechzehn Jahre alt, nach Vaucouleurs. — „Frankreich,' sagte sie, zum Hauptmann, „ging durch eiu Weib zugrunde uud wird durch eine Jungfrau gerettet werden: die Frau

13
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/05_07_1916/TVB_1916_07_05_2_object_2264982.png
Pagina 2 di 16
Data: 05.07.1916
Descrizione fisica: 16
und tätigsten und leiden daher die verlassenen Missionsgebiete, namentlich die vormals deutschen Besitzungen Afrikas, schwer unter diesen Zuständen. Den schwersten Schlag aber erlitt die Missionsarbeit in allen Ländern der Erde durch die kirchenfeindlichen Gesetze Frank reichs und Italiens. In Frankreich und Italien sind nämlich alle Geistlichen zum Wehrdienst und zwar nicht etwa bloß als Feldkaplane oder in den Spitälern oder zur Sanität verpflichtet, sondern zum Wehrdienst mit der Waffe

wird.: Besonders bitter empfinden das Schwerver wundete und Sterbende. In Frankreich werden Feldkaplane überhaupt keine angestellt, dafür wird alles, was kriegstauglich ist, zu den Waffen ge rufen. Der Nutzen für die Wehrmacht ist gering. Alles in allem wurden in Frankreich zirka 20.000 bis 23.0A) Geistliche zum Heeresdienste einbe rufen; die Zahl ist wahrhaft unbedeutend, wenn man bedenkt, daß im Laufe des Krieges Frankreich sicherlich 7 bis 10 Millionen Mann ins Feld stellte. Deswegen wird Frankreich

keine Schlacht weniger verlieren, Wohl aber sind die seelsorglichen und sitt lichen Zustände im französischen Hinterland in folgedessen geradezu grauenhaft. Begreiflich, wenn mail bedenkt, daß etwa bloß 80V0 Geistliche für die Seelsorge des ganzen Reiches (36 Millionen Ein wohner) zurückblicken. Achnlich, aber etwas besser, liegen die Verhältnisse in Italien. Dafür laufen aber in beiden Ländern die Schwindler und Drückeberger in derartigen Mengen herum, daß Frankreich dagegen durch ein eigenes Gesetz

Ab hilfe schaffen wollte — allerdings vergeblich. Un ter diesen einberufenen Priestern befinden sich von Frankreich allein mindestens 2000 bis 3000 Missionare, die schweren Herzens das Feld ihrer Missionstätig- keitv mit dem Kriegsschauplatz vertauschen mußten. Es gab herzzerreißende Szenen in den Heidenlän dern beim Abschied der Missionäre. Die Heiden- christen konnten und wollten es nicht glauben, daß es christliche Staaten gebe, die die Priester Gottes, ihre Lehrer und geistlichen Väter zum blutigen

14
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1913/11_07_1913/TVB_1913_07_11_3_object_2156851.png
Pagina 3 di 20
Data: 11.07.1913
Descrizione fisica: 20
Weltherrschaft zur unerschütterlichen Zu versicht gesteigert. In der Tat schien die Errei chung dieses Zieles durch die bereits errungenen Erfolge vollständig gesichert; denn der größte Teil von Europa gehorcht? bereits feinen Winken und in Frankreich selbst lag dem gewaltigen Weltbe zwinger alles chülöigend zu . Füßen. Zu seinem vollen Glücke fehlte>ihm,nür eins, ein Sohn, auf welchen er den glänzenden Thron ' vererben könnte, den er auf den Trümmern Europas auf gebaut. —-Da^ seine ^ Ehe mit Jofefine

auch einen großen Teil seiner. Erblande geraubt hatte. Allein im Interesse des Weltfriedens und der Zukunft Oesterreichs entschloß -er sich zu diesem Opfer und auch Maria Louise willigte, obgleich nur mit Widerwillen und nach vielen Tränen, ein. Am 11. März 1810 fand in Wien die Ver lobung' statt, bei welcher, dem Wunsche Napo leons gemäß, Erzherzog Karl, der Sieger bei Aspern, .die Stelle des abwesenden Bräutigams vertrat. — Die Reise der kaiserlichen Braut durch Deutschland nach Frankreich glich einem Triumph

Flüsse gebildetes und darum von selbst zu Frankreich gehöriges Land' in ein französisches General-Gouvernement verwandelt und die Hol länder wurden aufgefordert, „sich glücklich zu schätzen und ihm dankbar zu sein dafür, daß sie der Ehre gewürdigt worden, Franzosen zu wer» den'. In noch rücksichtsloserer Weise als gegen seinen Bruder Louis und die Holländer verfuhr der ehrgeizige und despotische Herrscher gegen sei nen Bruder Hieronymus und die von demselben beherrschten Norddeutschen. Nachdem

er den schweizerischen Kanton Wallis Frankreich einver leibt hatte, tat er dasselbe in dem Jahre 1810 mit Oldenburg, einem großen Teil des König reiches Westfalen, dem Großherzogtum Berg, Ost friesland und der Hansastädte. — Am 20. März 1811 wurde endlich auch sein sehnlichster Wunsch durch die Geburt eines Sohnes erfüllt, der in der Taufe den Namen Franz Karl Josef Napoleon erhielt. Schon vor seiner Vermählung, am 17. Februar 1810, hatte der Kaiser in blindem Ver trauen auf sein Glück für den mit Zuversicht

und von da wie der nach Savena abführen und der Papst war gezwungen, drei Jahre fast ausschließlich von den Almosen der Gläubigen zu leben.) Während in Frankreich und in allen Städten des weiten Kai serreiches und seiner Vasallenstaaten die Geburt dieses. Prinzen durch glänzende Feste, Gesänge und Reden voll der niedrigsten Schmeicheleien gefeiert wurde, fand in Rom, dem abwesenden gefangenen Papst zum Hohn und dem „neuge- boreheMiKönige' zu Ehren, eine glänzende Be leuchtung der Peterskirche, der Engelsburg, des Kapitals

15
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/16_02_1916/TVB_1916_02_16_1_object_2264206.png
Pagina 1 di 16
Data: 16.02.1916
Descrizione fisica: 16
In'Nom'ging es verflossenen Freitag und Samstag' hoch her. Der französische Ministerprä sident Brmnbwär in Begleitung ztveier Kollegen und einer Reihe, anderer Staatsmänner nach Rom' gekommen zum Besuche der italienischen ^gierung. Es wurde viel getafelt, gegessen und getrunken und dabei noch mehr große Reden ge halten^ In all den feingeschliffenen Reden und Gegenreden sprach man viel von der. „heiligen Einigkeit', die Zwischen. Frankreich und Italien herrsch

und Deutschlands mit der Türkei zu stö ren, um auf irgend einem Wege neuerdings ge gen Konstantinopel vorzugehen oder lvenigstens einen Angriff auf Aegypten zu verhindern. Na türlich kann man das nicht so trocken sagen, man schützt in Italien die Gefahr eines österreichischen Angriffes vor. England und Frankreich sehen natürlich recht gut, wie es mit Italien steht. Man merkt, daß dieses seine neuen Freunde nur benutzen wollte, um seine Adria-Wünsche zu sichern. War dieser Teil der Italienischen Aufgab

: erledigt, stand der größere bevor: die italienische Mit- und am Ende Vorherrschaft im Mirtelmeer. Ein Anschluß an die Zentralmächte in Umessener Zeit nach dem Kriege war von Italien zu be fürchten, ja sogar ein separater Friedensschluß. -Deswegen nnd auch aus dem Grunde, um nickt Truppen nach Frankreich abgeben zu müssen, hü tet sich Italien gar wobl, Deutschland den Krieg zu erklären; man will sich ein Hintertürchen im mer noch offen lassen. Dem letzteren wurde von England aus entgegengearbeitet

. Denn man weiß, die Herausgabe an Griechenland hängt von Umständen ab. Diese Rückgabe aber muß Ita lien unbedingt wünschen. Ein französisches Korfu - neben dem englischen Malta, dazu ein englisches Kreta unter Venizelos bedeutet die vollkom menst? Einschnürung Italiens im Mitielmeer- bereich, den Tod seiner Zukunftshoffnungen. - Italien weiß reckt gut, daß im Falle des Vier verbandssieges England und Frankreich seh? kühl mit einem neutral gebliebenen Griechenland verfahren'«M' daß ''dieses-'- günstigsten

AaÄBMMNMöHMmI der,besetzten Inseln und' . vielleicht'auch -.'Säkomkis 'genötigt würde/' WsS ' ^ nnn England und Frankreich von Italien will, , . ist nicht nur die Beteiligung an den Valkanlämp- sen mit einer sehr erheblichen Truppenmacht, son dern auch ein Ausgleich mit Griechenland durch. Aufgabe aller Ansprüche auf den Epirus, d. i. auf den von den Griechen besetzten Teil Südalba- niens. Denn die Absicht der'Entente (England ^ und Frankreich) ist, was heute aller Welt vor! Augen liegt, Griechenland

16
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1909/04_07_1909/TVB_1909_07_04_3_object_2266817.png
Pagina 3 di 20
Data: 04.07.1909
Descrizione fisica: 20
und soll die freundschaftlichen Beziehungen zu Ruß land, die in letzter Zeit etwas verblaßt waren, wieder auf frischen. Die Engländer und Franzosen fürchten scbou, der deutsche Kaiser werde ihnen ihren alten Freund und Bundes genossen abspenstig machen. Sie brauchen wohl keine Angst zn haben; ihr alter Freund wird sie in Zukunft ebenso gerne an pumpen wie bisher. Um ja keinen Verdacht der Untreue auf kommen zu lassen, wird der Zar auch in Frankreich und England seinen Besuch machen. Natürlich wird die Zusammenkunft

'-Leser dankbar sein, wenn wir darangehen, in gedrängter Kürze einfach und schlicht zu erzählen, wie sich die Ereignisse abgewickelt haben. Des bessern Verständnisses geben wir zuerst die. Vorgeschichte oder die kriegerischen Ereignisse vor dem Zahre My. Durch jahrzehntelange Umtriebe gottloser Männer und durch eine beispiellose Mißwirtschaft war Frankreich innerlich bis in den Grund und Boden verdorben worden. Die Folge war, daß im Jahre 1789 eine fürchterliche Revolution ausbrach, wohl

die schrecklichste, so lange man denkt. Die Franzosen lehnten sich gegen ihren König auf und verlangten allgemeine Freiheit und Gleichheit. Sie fielen mit größter Wut über Adelige und Reiche, Beamte und Geistliche her. Viele Tausende derselben wnrden hingerichtet oder mußten sich aus Frankreich flüchten. Ja die Empörer legten sogar an ihren König Ludwig XVI. und dessen Gemahlin Maria Antoi- nette, eine Tochter Maria Theresias, ihre frevelhaften Hände an und ließen beide öffentlich durch Henkershand enthaupten

. Die Religion wurde abgeschafft und ein fürchterliches Schreckens- regiment eingeführt. Alles, was irgendwie den Hauptrevolutionären verdächtig schien, wurde ohne Urteil geköpft. So wurden unge fähr 1 bis 2 Millionen Menschen unschuldig getötet. Kein Mensch war noch seines Lebens sicher. Ganz Frankreich rauchte vom Blute der Gemordeten. Die Greuel sind unbeschreiblich. Diese Ereignisse erfüllten die Staaten Europas mit großer Besorgnis. Sie schlössen daher Bündnisse untereinander, um den Greueln

der Revolution ein Ende zu machen. Jedoch, ehe sie ans Werk gingen, kamen ihnen die Franzosen zuvor und er klärten im Jahre 1792 Kaiser Franz den Krieg. Die miteinander verbündeten Oesterreicher und Preußen drangen uun mit großer Macht in Frankreich ein und siegten anfangs, bald aber gewannen die Franzosen die Oberhand. Die verbündeten Truppen mußten sich zurückziehen und die Franzosen besetzten einen großen Teil Westdeutschlands und das nördliche Italien. Im Jahre 1795 machte sich Preußen treulos

17
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/01_09_1915/TVB_1915_09_01_4_object_2249399.png
Pagina 4 di 16
Data: 01.09.1915
Descrizione fisica: 16
sein, ob die Italiener nicht schwer auf die Zeche drauf zahlen und ob die Opfer mit dem englischen Geld nicht allzu billig verkauft sind. Der Kampf mit Frankreich und England. Wenn der Botenschreiber einzig die kriegeri schen Ereignisse zu Land und zur See berücksichti gen und vermelden wollte, so brauchte er bei die sem Kapitel diesmal gar nicht anzufangen, denn es hat sich tatsächlich fast gar nichts von irgend welcher Bedeutung zugetragen. Die Sache ist mir rein unverständlich; daß Deutschand zur Zeit

nicht angreift, ist selbstverständlich; es ist zu sehr mit dem russischen Kriege beschäftigt, daß aber weder Frankreich noch England sich rührt, ist fast unerklärlich. Es macht den Eindruck, als ob Frankreich allein zu einem Durchbruch kaum mehr fähig sein dürfte und England ... ja England ist das größte Rätsel. Ist es nicht imstande, feine neuangeworbenen Truppen, von deren Zahl in England ja sehr viel gefaselt wird, genügend rasch auszurüsten und auszubilden oder bedarf es der selben

Aus stand kommt. In Frankreich wurde das Parla ment ohne Sang und Klang vertagt, somit ist England und die französische Regierung ihrer. Sorge enthoben. Mittlerweile hat Frankreich an dere Sorgen. Der Krieg, die Nähe des Todes und Wohl auch der Einfluß sovieler Geistlicher unter den Soldaten im Felde und in dsn Spitälern hat doch manchen auf bessere Gedanken gebracht. Mit Entsetzen sahen die Hauptsozi im Lande und in der Negierung das Gespenst einer religiösen Er neuerung oder der klerikalen Gefahr

hat (!) Was sonst in ungläubiger Hetze in Wort, Schrift und Bild getrieben wird, spottet jeder Beschreibung. Frankreich scheint verloren zu sein. Der Krieg gegen Rußland. Die größte Festung Brest-LrtowSk erobert. So wie es jetzt mit den Russen geht, haben sich vor einem Jahre zu Beginn deL Krieges viele denselben vorgestellt. Man nehme nur eine Zei tung von dazumal zur Hand oder erinnere sich, wie die Leute den Kriegsbeginn besprachen, was sie erhofften, was sie erwarteten. Dazumal ging es ja nicht so, jetzt aber geht

18
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/11_06_1919/TVB_1919_06_11_2_object_2269329.png
Pagina 2 di 16
Data: 11.06.1919
Descrizione fisica: 16
habe und mit den „Kaisersozialisten' eng verbunden geblieben sei, der sich schließlich für den Anschluß an Deutschland erklärt habe.' Also Renner war früher anderer Mei nung, wie man selbst A Frankreich weiß. Im Prozesse gegen Dr. Friedrich Adler, dem Mörder des Grasen Stürgkh, hat der selbe Friedrich Adler selbst erklärt, daß er mit der sozialdemokratischen Partei zer fallen sei, weil diese nicht gegen den Krieg Stellung genommen habe und daß er Stürgkh deswegen erschossen habe, um seine Parteigenossen aufzurütteln

und den Mut dazu gehabt häite. Er sagt ferner, die Wahrheit sei: Als Frankreich 1906 auf die deutsche Gefahr hingewiesen habe, durch die eine deutsche Hegemonie (Vorherr schast) über Europa drohe, wenn es Deutsch land gelinge, Frankreich niederzuwerfen, habe England mit Frankreich im stillen das Übereinkommen getroffen, ihm unbedingt mit Waffenunterstützung an ber Seite zu stehen, und Belgien sei bedeutet worden, daß England im Fälle einer Invasion (Einfall) Belgien geladen oder ungeladen besetzen

zu erobern, wieder aufnahm. Man war sich in Rußland vollständig klar, daß dieses Ziel „nur nach einem günstigen Ausgang des Kampfes Rußlands mit Deutsch land und Oesterreich zu erreichen sei'. Des wegen schloß man Verträge mit Serbien und Bulgarien^ deswegen verständigte man sich schon im Jahre 1909 mit Italien» dem man schon damals Tripolis zusagte, deswegen wurde das Bündnis mit Frankreich enger ge knüpft, deswegen fragte man bereitsim Jahre 1912 in England an, ob Rußland im Kriegsfalle

) des Jahres 1913 folgendes: „Im Westen (fran zösische Front) beginnt die ungeheure Schlacht. Es ist ein Versuch gemacht worden, diese Kämpse zu vermeiden. Nachdem , die Mittelmächte (wir) im Osten ihren Willen durchgesetzt hatten, haben sie sich zu Verhand lungen im Westen (Frankreich und England) bereit gezeigt. (Es wird dann des Näheren das Friedensangebot des deutschen Reichs kanzlers besprochen.) Das Blatt fährt darin fort: „Aber alle diese friedlichen Strömungen sind unterlegen

19
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/15_10_1919/TVB_1919_10_15_2_object_2269616.png
Pagina 2 di 16
Data: 15.10.1919
Descrizione fisica: 16
, pau sende sind Hungers gestorben. Bekanntlich sind im ersten Halbjahr nach dem Zusammen bruch noch mehr als eine halbe Million in folge Nahrungsmangels gestorben. Durch den Friedensschluß ist dem Deutschen Reiche eine Reihe der besten Versorgungsgebiete .wie . Polen, Ostpreußen und dergleichen abgenom men worden. Deutschland steht selbst vor gro ßer Kohlennot. Alle überschüssigen Kohlen muß es bis auss letzte Kilo Frankreich stellen. In Deutschland ist die Teuerung heute gerade so groß

helfen, würde es l uns helfen auch ohne Anschluß, aber es Kann l nicht. Es sieht selbst dem kommenden Winter ! mit banger Sorge entgegen. Ein Anschluß an ! Deutschland ist zurzeit unmöglich, weil ihn -die Gegner, und zwar sowohl Frankreich als auch England, nicht zulassen, und zwar um -keinen Preis. Ich verweise nur auf zwei Tat fachen. Es ist ja bekannt, daß in der deut schen Reichsverfassung sich ^er Punkt fand, daß Oesterreichs Abgeordnete mit beratender Stimme an der deutschen Nationaloersamm

lung teilnehmen können. Frankreich hat nun aber diese Bestimmung nicht geduldet. De- und wehmütig mußte Deutschland zum Kreuz ^kriechen und trotz allen Drehens und Wen- - dens diesen Punkt aus seiner Verfassung streichen. Ein weiterer Fall spielt sich derzeit ob. An der nördlichen russisch-deutschen Grenze hatte Deutschland eine Armee von l zirka 200.000 bis 300.000 Mann stehen. Die ^Entente hatte ausdrücklich verboten, die ahaukwrniav damut uickt die ruili-» _ ^Hroler Volk»bv5s- schen Bolschewik

! hier eindringen und das Gebiet überschwemmen und so die Gefahr ent stehe, daß Polen und Deutschland dem Bol schewismus anheimfallen. Nun haben Eng- land und Frankreich ein Haar in der Suppe gesunden und verlangen die Auslösung die ser Armee, obwohl es nicht ausgeschlossen ist, daß die russischen Bolschewiki in diesen Ge bieten die Oberhand erlangen und namenloses Unheil anrichten. England und Frankreich verstehen hierin keinen Spaß und drohen neuerdings, Deutschland die Zu fuhr anRoh st offen und Lebens

, so würden zweifellos gegnerische Truppen in Deutschland ein rücken. Uns aber würde man den Brotkorb nicht bloß höher hängen. 5 sondern frischweg ganz wegnehmen. Man denke doch einmal: Wir sind heute vollstän dig in unserer Versorgung aus unsere frühe- ren Gegner angewiesen^ Schicken uns diese keine Lebensmittel mehr, können wir bis spätestens Neujahr verhungern, strecken sie uns Kein Geld vor, sind wir verloren. Man denke, heute will man unsererseits in Ame? rika oder Frankreich eine große Anleihe auf nehmen

20
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/08_01_1915/TVB_1915_01_08_4_object_2159203.png
Pagina 4 di 16
Data: 08.01.1915
Descrizione fisica: 16
^ Seite ?. ^cr. S. »^irvler L»I?Si»5e.? Freitag den 8« Immer 1914. geschicke nicht niederdrücken läßt, wahrend die Fran zosen ein Volk sind, von dem das Wort des Dich ters gilt, bald himmelhoch jauchzend, bald zu Tode betrübt. Unser Volk ist halt ein christliches Volk und deswegen versteht es auch, das Unglück um Christi willen zu tragen und zu erdulden. Die Franzosen haben zum Großteil Christus und seine -Keilige Religion mit ihren Tröstungen in die Rum- chslkammer geworfen. Frankreich bekennt

, ihre Neueinberufenen ausgebildet zu haben, ferner erwarten sie bis dort von England her einen Nachschub in der Stärke von -ungefähr einer halben bis zu einer ganzen Million imd vielleicht lassen sich auch die Japaner dazu be wegen, nach Europa herüberzusegeln, um.. den Franzosen und Engländern Hilse zu leisten' So rechnet man in Frankreich. Es sehlte nür noch/daß den Deutschen mitgeteilt würde, sie' Men etwa vis Georgi herum ruhig heimgehen,' man werde .schon einen Schrei tun, wenn mall gerichtet sei

. Ob die Deutschen zu all den: Za und Amen sagen, wird' man sehen. Sicher ist soviel» daß es den Engländern viel lieber ist, wenn der Krieg noch lauge dauert, als den Franzosen, und daher 'obiges Gerede wohl etwa von den Engländern stammen dürfte. Die Franzosen leiden unter dem Kriege schwer. Ein schönes Stück Frankreich ist ^schon seit vier Monaten in deutschem Besitze, ihre Mannschaft trägt in erster Linie die Last des Krie ges und französische Gelder sind es, die in der halben Welt infolge desKrieges zinslos

liegen;die inFein- desland liegenden dürften Wohl überhaupt verloren sein, da die Franzosen auch fremdes Eigentum nicht schonen. Die Eigenschaft der Engländer ist °es immer gewesen, zuerst seine Freunde zu ruinie ren, inn stch dann erst seiner Feinde zu entledi gen. Den Engländern kann ein langer Krieg recht fein; Frankreich und Nußland gehen dabei drauf und von Deutschland und Oesterreich hofft es das gleiche. England hat keine allgemeine Militär pflicht, kann also, wenn es die Zeit ihm erlaubt

das auch begreiflich, wenn man hört, daß die Deutschen über Neuport allein zu einem Male 70 Bomben fallen ließen. In Dünkirchen soll das Munitionslager der Engländer vom Bomben getroffen worden und in die Luft 'ge flogen sein. ' > ^ Nun muß es mit den Franzosen bald abwärts gehen; nicht einmal die welschen Garibaldiner Won nen die Deutschen besiegen. Etwa 2500 hatten sich nach Frankreich begeben, um Frankreich zu retten. Endlich waren sie soweit, daß sie eingreifen könn ten. Sie selbst haben sich davor sicher

21