, daß ihr Verlobter ihnen jeden Abend schenkte. Nun war er fort, und Wehrmanns begaben sich zur Ruhe. Als letzte suchte Frau Wehrmann ihr Lager aus. Sie hoffte, daß der Schmerz in der gleich mäßigen Wärme des Bettes gelindert würde. So war es auch: bald schlummerte sie ein. Ein Zahnnero ist aber unberechenbar. Aus festem Schlaf fuhr die wieder von grimmigem Schmerz Gefoltert« empor und drückte sich, um ihr Stöhnen zu ersticken, den Bettzipfel an den Mund. Lange faß sie so. Plötzlich lauschte sie gegen das Fenster
hin. Wolf hatte geknurrt. Er ver ließ seine Hütte. Er knurrte wieder. Frau Wehrmann erwartet«, daß er, wie schon einmal, den Garten durchsuchen werde, in welchem sich nächtlicherrveift ein Tier geregt hatte. Aber Wolf blieb vor feiner Hütte. Er knurrte abermals. Da erhob sich die alte Frau, schlüpfte in ihre Pantoffeln, warf einen Morgenrock über und trat an das Fenster. In diesem Moment schlug die Uhr. die zwischen den beiden Fenstern an der Wand hing, zweimal. Die Frau tat einen Blick
den Browning in der Rocktasche, als seine Mutter, di« sich noch besser gegen di« Kälte verwahrt hatte, wieder aus ihrem Zimmer kam. Sie hatte die elek trische Lampe mitgebracht. „Nimm Vaters bleigefüllten Stock mit,' ermahnte sie Fritz — doch dieser hatte ihn schon ergriffen. Und nun wunderten sie um das Haus herum. Nach einigen Minuten wußten sie, daß ' sowohl die nach vorne gelegene einzige Tür sowie die Dorgartentür und jedes Fenster fest verschlossen waren. Ebenso fest verschlossen erwiesen
sich auch im Hauptgebäude di« einzige Tür und alle Fenster, di« gegen den Hof und den großen Garten zu lagen. Weshalb feine Mutter so aufmerksam zu den Fenstern im ersten Stock des Anbaues hinausschaute, das konnte Fritz, der von dem Lichtstrahl, der von dort über den Hof ge fallen war, nichts wußte, nicht begreifen. Er war ganz beruhigt, als er sich wieder zu Bett begab, und wenn er nicht sofort wieder einschlief, war daran nur die kleine Erregung schuld, in die ihn der romantische, nächtliche Gang versetzt
hatte, erzählen, daß nachts ein arger Wind geweht habe, und daß man die Pflicht habe, überall nachzusehen, ob kein Fenster Schaden genommen habe. Diese Nachschau hielt die gewissenhafte Frau in Begleitung ihres Sohnes, während Anna zusammenzuräumen begann, und Toni den Kaffee kochte. „Na, siehst du, Mutter, du hast dir wegen Wolfs Unruhe überflüssige Sorgen gemacht,' sagte Fritz, als sie, nachdem sie in jedem Raum der Billa gewesen, diese wieder ver schlossen und in ihre eigene Wohnung zurück- kehrten