Jenesien am Tschögglberg : Landschaft - Geschichte - Kultur - Kunst
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Autore:
Parteli, Othmar [Hrsg.] / hrsg. im Auftr. der Gemeinde Jenesien von Othmar Parteli ...
Luogo:
Lana
Editore:
Tappeiner
Descrizione fisica:
452 S. : Ill.
Lingua:
Deutsch
Soggetto:
g.Jenesien ; z.Geschichte
g.Jenesien ; s.Heimatkunde
Segnatura:
III A-34.258/1
ID interno:
583295
nur eine Auswahl von Hofnamen angeführt und gedeutet werden. Es handelt sich aus schließlich um Namen aus deutschem Sprachstoff. Bis her wurden von Namen vordeutscher Herkunft nur Grumen und Gnaler besprochen. Die Bezeichnungen Mair und Salten, Saltner sind Prägungen des mittel alterlichen Kanzleilateins und können deshalb nicht als alpenromanische Relikte gehen. Wir befassen uns nun mit weiteren Namen alpenromanischer Her kunft, die von den deutschen Siedlern übernommen und nach sprachimmanenten Lautgesetzen
militärische Dienstzeit vom römischen Kaiser als Dank bekamen. Alle diese Prädiennamen wurden nach dem Namen ihrer Inhaber benannt. Im unteren Vinschgau und im Etschtal gibt es sehr viele Prädien namen: (praedium) Vulpidnum (Vilpian), Tauerlid- num (Terlan), Appianum (Eppan), Andreiänum (An drian), Gurilidnum (Girlan) u. a. Alle diese Namen, die schon vor der Jahrtausendwende in den deutschen Mund gelangt waren, bekamen die deutsche Erstsil benbetonung, also Vilpian, Terlan usw. Die erst
nach der Jahrtausendwende eingedeutschen Prädiennamen hingegen behielten ihren vordeutschen Akzent, z. B. Penön (aus praedium Benndnum), Mazön (aus prae dium Matidnum). Zu diesen erst im 11. Jahrhundert in den deutschen Mund gelangten Namen gehört auch Alpigon, mundartl. fälpiguu, das auf ein (praedium) Alpicdnum zurückgeht, also »Landgut des Alpicus«. Das -ä- des Namens Alpicdnum wurde im deutschen Munde zu -o- verdumpft, das um 1300 lautgesetzlich zum mundartlichen langen -u- erhöht wurde. Wahr scheinlich nannten