werden immer trüber und wüster. - Der tschechische Fanatismus treibt die schönsten Blüthen, eine wohlaugelegte, plan mäßige tschechische Agitation drängt das Deutschthum auf heimathlichem, auf ererbtem Boden immer mehr und mehr zurück, — und noch immer regt sich keine Hand, noch immer ist alles ruhig und schläfrig! Wie lange soll denn noch gewartet werden, wie lange darf der tschechische Mob noch deutsche Wanderer an ihrem Leben bedrohen? Wo ist die tüchtige, führende Hand, die im Landtag neue Bahnen weist
, wo ist der Mann, der mit ein paar kräftigen, derben, aber ehrlichen Worten die tschechische Anmaßung niederschlägt, die sich in verlogenen Interpellationen und Staatsrechtadressen so toll geberdet? Was ist diese ganze Staatsrechtadresse anderes als ein nati onaler Sport, ein Sport, den sich die mit reichlichen Zugeständnissen gefütterte und ausgemüstete tschechische Patriotenliga leistet? In dieser Staatsrechtadresse liegt die ganze politische Utopie, die seit Jahren in unreifen Wünschen im Hirnkasten
Eintagsnationen auf das Niveau ihrer ephe merischen Bedeutung zurückgedrüngt sind. Was wird die Folge davon sein, wenn von deutscher Seite wirklich eine derartige Staatsrecht- adresse eingebracht wird? Die Regierung wird vor einer Alternative stehen, sie wird entscheiden müssen. Entscheidet sie für das tschechische Staatsrecht, so füllt das Kabinet Taaffe, Oesterreich wird in jene unseligen Verhältnisse getrieben, die es kaum glücklich überstehen würde, ein deutsches Ministerium wird endlich
doch an die Stelle des alten treten; entscheidet sie für das deutsche Staatsrecht, so ist Oesterreich gerettet, dann ist das tschechische Gespenst in den Burggraben geschleudert. Wir Deutsche haben mit dem Staatsrechtgedanken nicht begonnen, er lvurde uns aufgedrungen. Die Tschechen haben sich diesen nationalen Sports ge leistet, wohlan, wir wollen dieses gefährliche Spiel ausnehmen; der Einsatz ist hoch, werth des Gewinns, würfeln wir! Was will die „Vereinigte Linke" thnn, wenn diese Staatsadresse eingebracht
. Hochmuth kommt vor dem Fall! Daß dieser tschechische Uebermuth bereits unerträglich geworden ist, wer fühlt das nicht mit uns? Die tschechischen Bäume werden nicht in den Himmel wachsen, eine fürsorgliche Hand wird.sie stutzen, ob's nun eine deutsche, ob's eine andere Hand ist, das bleibt sich gleich! Für uns darf es nur eine Sorge mehr geben: der deutsche Staat!. Wenn Ihr wirklich ein Herz habt für unser deutsches Volk, so geht hin und rollt die Fahne unseres deutschen Staatsrechtes