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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.07.1914
Umfang: 8
.- In Tripoli ist der Agent des Oe- sterreichischen Lloyd ' zugleiM Merreichisch-un- Zanscher Konsuls Der Mann heißt kewante And . es geniert weder ? den )Oeste^reichischew 5!ovd, -noch das wiener Auswärtige Amt> daß- Aonsul^L duar d^.kewante».italienrschec Staats- angehön^W MMlWndrettevertritt die er innerhalb dieser Zeiten in Alexändrette als I Klasse überhaupt kein Platz ist. Und befahren österreichisch-ungarischer Konsul- unoertreten istl^wird die Linie einmal monatlich. Dieselbe Liniq kewante

ist ja s als Vertreter -untres Konsuls da und , er wird gewissenla-ft alles Nötige vorkeh^ ren. Daß es'dadurch auch der italienische Kon sul. erfährt und. pflichtgemäß seiner Regierung meldet^ ift^nicht so arg. Wir find ja nicht so... - Aohnlich waren die Interessen der österrei chisch-ungarischen Monarchie bis vor: kurzem auch in -.M^Ma«»ertretenMmi»D i«^ »o Jahre war dort das österreichisi^HngarischeMonsulat in griechischen Händen und dfe^ sind schon gar vertauenswürdig.' UM ^k«r^ante' - y^hqltnisse

und Schiffslimenagent den Agenten des Os« sterreichischen: Llpyd und österreichisch-ungari, schen Konsul ? Oder ist die Erteilung entspry, chender Auskünste gerade in eine Zeit gefallen, wo unser Konsul durch seinen Bruder, den !ta< lienischn^'KonsüN'^M^i^5Äänke'iÄbsti Liiert Mv? Mas, den^siH^demr Mki DoiMerwet^e? das Auswärtige Amt in Wien? Glaubt mal? denn dort wirklich, Konsulate seien die Laupt» fache und die Art der Besetzung derselben das Lsleicharltigste ? viel zu denken scheint man im Auswärtigen Amt

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 22.11.1919
Umfang: 4
, daß die Ver treter des Deutschen Verdandes bei hrer Besprechung mit dem Generalkom- mssär Cre dar o in Bozen am 7. ds. Mts. Acht abzuleugnen gewagt hätten, dich die lalrenischen Gewissen in Laag unter der sterreichischen Regierung gewaltsam und lünstlich entnationälisiert worden seien. ' ie deutschen Vertreter hätten auch das !eä)t und die Pflicht Italiens, diese Gewis sn wieder zu erobern nicht zu bestreiten ge sagt. Sie hatten erklärt, daß die in Laag urchgeführte Entnationalisierung

nicht der österreichischen Regierung, sondern den all- eutschen Verbänden zuzuschreiben sei. . Diese Behauptungen sind inwahr. Richtig ist folgendes: Der Deut- che Verband hat zu Beginn dieses Monats im eine Besprechung mit dem Generalkom- mssär ersucht, um das Mißtrauen der Ve- Älierung gegenüber, der. Haltung der ita ienischen Behörden zum Ausdruck zu brin--I agen in der Amtsenthebung von deutschen Leamten fortfahren. Die Erörterung der Zchul.sra.ge.war in keiner Weise eab slcht i g t' denn sie war schon vorher

. Renner äußerte sich gegenüber einem Redakteur des ..Decsi Magyar Ulf,über das gegenwärtige Verhältnis zwischen Oesterreich und Ungarn u. a. wie folgt: ^ . Mir mischen uns grundsätzlich in die politischen Vorgänge in Ungarn nicht ein. ^ Das ungarische Volk hat das Recht, sich jene Regierung zu geben, die es wünscht. Es würde selbstverständlich die Beziehun gen zwischen den beiden Ländern und Völ kern erleichtern/ wenn in der Regierungs weise und Verfassung hüben und drüben eine gewisse

Uebereinstimmung sich heraus bildete. Eine demokratische Republik Oesterreich und eine demokratische Republik Ungarn würden einander, wenn sie in der natürlichen Sprache ihrer politischen Welt anschauung in Verkehr treten, ohne weite res beim ersten Wort verstehen.' - . - Die Frage, warum die jetzige unga rische Gesandtschaft in Wien nicht anerka n n t werde, beantwortete der Staatskanzler dahin, es handle fich nich( um die Anerkennung der Gesandtschaft,son dern der Regierung. Die Regierung Friedrich

wird von Oesterreich wie ihre Vorgänger zwar anerkannt, aber nur als lis ksÄo bestehende und Macht ausübende Regierung. Die Anerkennung des neuen ungarischen Staates.. im völkerrechtlichen ^ Sinne wird erst .nach den ungarischen W a h l e.n v und nach der Anerkennung ^ ^ ^'tnx?erft>llM könnend Ms d'ahin vermöge ^Oesterreich auch die ungw tische Gesandtschaft in Wien nur als eine ,lk ksoto bestehende Vertretung anzuer kennen. - ° ^ 7. ^ Die Frage nach der Auslieferung der in Karlstein' internierten Ko mmu

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 14.05.1916
Umfang: 16
, d. i. Absperrung Deutschlands, Ist England hiefür nicht zu haben oder Amerika in dieser Frage nicht mit der glei- i |i Entschiedenheit gegen England wie gegen err iischland, und zwar mit Erfolg, vor, dann E« sich die deutsche Regierung die Freiheit, 'st «seinen Unterseebooten den Gebrauch zu ma- 1 ti, wie er ihr zur Erreichung des Kriegszieles j Äich erscheint. Das Nachgeben der deutschen izierung in der Verwendung der Unterseeboote i Kriegszwecke besteht nun nicht darin, daß J kitschland aus den Gebrauch

und mit auch seine Bedeutung für die Zufuhr Eng- zumal die meisten feindlichen Handels- fiffe jetzt bewaffnet sind. In der deutschen Note 1 Erd'den Amerikanern aber auch in sehr ernster chd sehr eindringlicher Weise vor Augen gehal- ^ !>. wie gerade die amerikanische Regierung mit 1 geltem Maße messe und immer nur an 1 chchland zu nörgeln habe, während es 1 lvrige, wenn England sowohl die Rechte der 1 Oralen als auch die Menschlichkeitsrechte mit I fei trete. Die Note ist meines Erachtens ein 1 Eitisches, staatsmännisches

Meisterstück. Wir I Een daher das Wichtigste davon unseren Le- 1 r» mitteilen. Nach einigen einleitenden Worten I ^ die Versenkung der „Sussex" heißt es: Die ||| Regierung hat der Regierung der Ver- I Men Staaten mehrfach Vorschläge gemacht, ■gl gestimmt waren, die unvermeidlichen Gefah- ^ edes Seekrieges für amerikanische Reisende i id Güter auf ein Mindestmaß zurückzuführen. 1 Ee deutsche Negierung hat nämlich den Vor schlag gemacht, Amerika möge eigens bezeichnete Schisse für amerikanische Reisende

abgehen las sen.) Leider hat die Regierung der Vereinigten Staaten nicht geglaubt, auf diese Vorschläge ein- gehen zu sollen; andernfalls würde sie dazu bei getragen haben, einen großen Teil der Unfälle zu verhindern, von denen inzwischen amerika nische Staatsangehörige betroffen worden sind. Die deutsche Regierung hält auch heute noch an ihrem Angebot fest, Vereinbarungen in dieser Richtung zu treffen. Entsprechend den wiederholt von ihr abgege benen Erklärungen, kann die deutsche Regierung

diese Gesichtspunkte, so be deutsam sie sind, für die deutsche Regierung bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge nicht den Ausschlag geben können. Denn gegenüber dem Appell (Berufung) der Regierung der Vereinig ten Staaten an die geheiligten Grundsätze der Menschlichkeit und des Völkerrechtes muß die deutsche Regierung erneut und mit allem Nach drucke seststellen, daß es nicht die deutsche, sondern die britische (englische) Regierung gewesen ist, die diesen furchtbaren Krieg unter Mißachtung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.05.1916
Umfang: 8
. - > -« t r T ' » > * f » / • , ' ' f t ’ X 1* * 1 < m < \t i * j A * i . ‘ j .. . , . in der Antwort, die vorgestern abends dem amerikanischen Botschafter übergeben worden ist- erklärt die deutsche Regierung, daß an ihre Seestreitkräfte -die Weisung ergangen ist, Han delsschiffe nicht mehr ohne Warnung zu torpedie ren, selbst dann nicht, wenn diese Schiffe bewaffnet und in der Kriegszone getroffen werden. Dieses Entgegenkommen an den amerikanischen Standpunkt wird natürlich den ganzen Untersee bootkrieg stark einengen, wenn nicht völlig unmög lich machen und es ist nur natürlich

und alle Schritte ein- Wagen, die Europa dem Ende dieses unseligen Krieges näher bringen. Deutschlands Antwort. Berlin, 5. Mai. In Beantwortung der ame rikanischen Note vom 20. April über die Führung des deutschen U-Bootkrieges wurde gestern abends dem Botschafter der Vereinigten Staaten eine Note übergeben, die besagt: Die deutsche Regierung verschließt sich nicht der Möglichkeit, daß das in der letzten Note er wähnte von einem deutschen Unterseeboote torpe dierte Schiff tatsächlich mit der „S u s s e x" iden

tisch sein könne. Die deutsche Regierung wird sich eine weitere Mitteilung darüber Vorbehalten, bis einige noch ausstehende, für die Beurteilung des Sachverhaltes ausschlaggebende Feststellungen er folgt sind. Wenn es sich erweise, daß die Annahme des Kommandanten, ein Kriegsschiff vor sich zu ha ben, irrig war, wird die deutsche Regierung die ent sprechende Folgerung daraus ziehen. Die Behaup tung der Unionsregierung, daß der Fall „Sussex" nur ein Beispiel für vorbedachte mitleidslose

und unterschiedslose Zerstörung von Schiffen aller Art, Nationalität und Bestimmung durch die Befehls haber der deutschen Unterseeboote bilde, muß die deutsche Regierung entschieden zurückweisen. Die deutsche Regierung begnügt sich mit der Fest stellung, daß sie lediglich mit Rücksicht auf die In teressen der Neutralen im Gebrauche der U-Boot- wafse sich weitgehende Beschränkungen auferlegte, obgleich dies auch den Feinden zugute kommt und einer Rücksicht der Neutralen bei Eng land und dessen Verbündeten

werden, kann die deutsche Regierung niemand gestatten. I r r t ü m e r in dieser Beziehung waren nicht ganz vermeid bar und sind angesichts der von den Feinden ge brauchten List erklärlich. Abgesehen davon, birgt der Seekrieg wie der Landkrieg für neutrale Personen und Güter unvermeidliche Gefahren, be sonders die Minengefahr. Die deutsche Regierung machte der Regierung der Vereinigten Staaten seinerzeit den Vorschlag, um die unvermeidlichen Gefahren des Seekrieges für amerikanische Reisende und Güter aus ein Min

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 19.05.1916
Umfang: 14
, aber zielbewußt, kräftig, sie er mangelt auch nicht eines Entgegenkommens, in soweit solches mit der Würde Deutschlands ver- einbarlich ist. In der Einleitung weist die Note den ame rikanischen Vorwurf der vorbedachten, mit leidslosen und unterschiedslosen Zerstörung von Schiffen aller Art, Nationalität und Bestim mung durch die Befehlshaber der deutschen Unter seeboote in entschiedener Weise zu rück. Die deutsche Regierung erklärte, auf den Gebrauch der Unterseebootwaffe nicht zu verzichten. „Dem deutschen

Volke," heißt es in der Note, „könne von den Neutralen nicht zugemutet werden, daß es sich in seinem Daseinskämpfe im Gebrauche einer wirk samen Waffe Beschränkungen auferlege, wenn es dem Gegner gestattet ist, seiner seits völkerrechtswidride Mittel (ge meint ist der Aushungerungsplan) anzuwe n- d eit." Die deutsche Regierung erklärte sich mit Rück sicht auf die Interessen der Neutralen und wob! auch, um dem Präsidenten Wilson das Humani- tätswasser abzukehren, zu einem weiteren Entgegenkommen

. Jedes in diesem Gebiete betroffene feind liche Kauffahrteischiff wurde bisher, als Gegen maßregel gegen den englischen Aushungeruiigs- plan, ohne Warnung versenkt. An oben genanntes Entgegenkommen knüpfte Deutschland aber den ganz selbstverständlichen u. berechtigten Wunsch, daß, wie es in der Antwort note heißt, die amerikanische Regierung auch von der englischen Regierung die Beobachtung der vor dem Kriege an er kannten völkerrechtlichen Nor men verlange und durchsetze, wid- rigens die deutsche Regierung

die deutsche Note der amerikanischen Regierung wegen deren Heuchelei in punkto Menschlichkeit und wegen der famosen Neutralität. Es heißt nämlich in der Note: „Gegenüber dem Appell der Regierung der Vereinigten Staaten an die geheiligten Grund sätze der Menschlichkeit und des Völkerrechtes muß d'ie deutsche Regierung erneut feststellen, daß nicht die deutsche, sondern die britische Re gierung es gewesen sei. die diesen furchtbaren Krieg unter Mißachtung aller zwischen den Völ kern verinbarten Rechtsnormen

auf das Leben und Eigentum der Nichtkämpfer ausdehnte, ohne Rücksicht auf die dadurch schwer geschädigten In teressen und das Recht der Neutralen und Nicht- kämpfenden. In der bittersten Notwehr gegen die rechtswidrige Kriegführung, im Kampfe um das Dasein des deutschen Volkes hat die deutsche Regierung zu dem harten, aber wirk samen Mittel des U-Boot-Krieges schreiten müs sen. Die deutsche Regierung muß daher n u r i h r Bedauern ausdrücken, daß die humanen Gefühle der amerikanischen Regierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.03.1920
Umfang: 8
weil von den Meldungen des Wolffbüros ab. Es ist zu beachten, daß die Berliner Filiale des Wolffbüros jetzt im Dienste der „Regierung" Kapp steht und bemüht ist, durch Falschmeldun gen Verwirrungen zu stiften und der Junker- regierung durch Behauptungen, daß sich Berlin mit ihr abgefunden habe, im Reiche Anhänger zu werben. In Berlin ist die Situation in der Wahr heit djese: die Macht der Regierung reicht genau so weit wie die Gewalt ihrer Soldaten. Jene Objekte, die sie besetzt hält, sind in ihrer Hand

. Die Bevölkerung in der Millionenstadt lehnt mit alleiniger Ausnahme der eingeschworcnen Reak tionäre die Regierung ab. In den Bororten und in allen Straßen, die nicht von den Landsknech ten besetzt sind, werden massenhaft Flugblätter gegen die neue Regierung verbreitet. Die Arbeiterschaft ist ausnahmslos in den Ge neralstreik getreten. Beide sozialdemokratische Parteien wirken in der Vorbereitung der ent scheidenden Aktion zum Sturze der Iunkerregie- rnng zusammen. In allen Jndustrieorten in der Mark'B run

den b u r g ist der Generalstreik ansgebrochen. In den meisten Orten ist die Macht vollständig in den Händen der Arbeiter. In Ost- und West preußen haben sich mehrere Garnisonen Reichs wehr für die Junkerregierung erklärt. Im Ruhrgebiet ruht jede Arbeit. Die Reichswehr steht dort auf Seite der Regierung Bauer. Die „Regierung" Kapp hat sich lebhaft be müht, mit den sozialdemokratischen Parteien in Berlin und mit der Regierung Bauer in Ver handlungen zu kommen; die Verhandlungen wurden seitens unserer Parteien und der Regie rung

Bauer rundweg abgelebnt. München und Süddeutschland steht fest zur Regierung Bauer. Die Arbeiterschaft von Mün chen ist heute in den Generalstreik getreten. Kämtzfe in Kiel. Aufruf der alten Regierung an Berlin. — Neu tralität der Reichswehr in Sachsen. — Meuterei der Reichswehr in Schwerin. K i e l, 14. März. (Wolffbüro.) Kiel ist in den Händen der Reichs« und Sicherheilswehr. Die in Kiel stationierten Teile der Marine haben sich der neuen Regierung zur Verfügung gestellt. Die Arbeiter

werden aufgesordert, eingedenk ihres Eides, sich nicht zum Werkzeug der Reak tion zu machen. Dresden, 15. März. Die sächsische Regie, rung erläßt einen neuerlichen Aufruf gegen die reaktionäre Regierung. Die sächsische Reichswehr verhält sich neutral. Einwohnerwehren wurden nicht aufgeboten. General von Merker hat die Ueberlandzentrale Bitterfeld besetzt und ein Streikverbot erlassen. Schwerin, 14. März. In Schwerin ist alles ruhig. Die öffentlichen Gebäude und das Schloß sind militärisch besetzt. Die Reichswehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.11.1916
Umfang: 8
. Sonst hieß es immer: „Neue Männer mit den: alten System," man war daran gewöhnt, daß jede neue Regierung die großen Probleme, die 6<em Staate gestellt sind, nicht ernstlich auffassen, sondern froh sind, wenn sie momentane Schwierigkeiten beseiti gen und dann eine Zeitlang im alten Geleise weiter regieren können. Diese Methode wird nach 2% Weltkriegsjahren mit ihren einschneidenden Folgen aus die inneren Verhältnisse Oesterreichs und nach 2f^jähriger Aus schaltung des Volkes von der Mitwirkung

an den Staats- und Volksausgaben nicht mehr anwendbar sein; die neue Regierung muß ein neues Regime bringen. Die erste Aufgabe wird sein, das gelöste Verhält nis zwischen Staat und Volk in vertrauensvoller Weise wieder anzuknüpfen. Die Regierung kann nicht länger die ungeheure Last der Verantwortung für die Lösung der täglichen und künftigen Auf gaben allein übernehmen, sie muß dieselbe mit der Volksvertretung und mit dem Volke teilen. Zu diesem Zwecke wird nicht nur die unbedingte Anerkennung des Volkes

auf die durch die Verfas sung im Krieg und Frieden garantierte Mitwir kung des Volkes an der Gesetzgebung und Verwal tung sein, sondern die Regierung muß diesen neuen Verhältnissen auch einen lebendigen Inhalt geben, indem sie die Fragen, wie die Aufgaben der Gegen wart und der Neuorientierung nach dein Kriege ge löst werden sollen, klar und unzweideutig beant wortet. Schon die unbedingte Aiverkennnng des Rech tes aus die Volksvertretung wird das Vertrauen der Bevölkerung zur Regierung wieder Herstellen

; um dieses Vertrauen aber zu festigen und zu erhal ten, ist es notwendig, auch über die Ziele und Ab sichten der neuen Regierung im klaren zu sein. Zn einem konstitutionellen Staate ist cs ein grobes Zeichen der Schwäche, wenn sich eine Regierung vom Volke fürchten zu niüssen glaubt, was dann dazu führt, daß es ihm nichts Gutes und Tüchtiges zu traut. Die österreichischen Völker hüben aber im Krieg und Frieden den Befähigungsnachweis für ihren inneren Wert und ihre Kraft vollständig er bracht

falsch informiert, wenn es glaubt, jene Jämmerlinge, welche durch ihren Nationalismus gegen die Volks vertretung und gegen das Staatsganze ankämpfen, hätten jemals das Volk hinter sich gehabt, das oft verzweifelnd zwischen unbrauchbaren Regierungen und nationalistischen Hetzern gestände:: ist, um den Schaden zu bezahlen. Wir haben nicht die geringste Sorge, daß die Ob struktion im Parlament einsetzen könnte, wenn es wieder einberufen wird, sobald nur die Regierung sich hinter das Volk

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 12.10.1917
Umfang: 4
Klus Italien. Eine neue Giolitti-ParLei. Lugano, 9. Okt. Unter den italienischen Abgeordneten hat sich eine neue Gruppe von 45 Anhängern Giolittis („Neutralisten") gebildet. Die interventionistischen Blätter besprechen diese Neubildung in sehr verärgertem Ton? '-nd sehen vermehrte Schwierigkeiten und Zusammenstoß in der bevorstehenden Kammersitzung voraus. Die Vorgänge in Rußland. Die Ziele der Petersburger Regierung. Eine offizielle Erklärung. KB. Petersburg. 10. Okt. (Pet. Tel

. Äg.) Die neugebil dete Regierung veröffentlicht eine Erklärung, worin es u. a. heißt: NeueUnruhen brachen im Innern unseres Lan des infolge der Bewegung Kornilows aus, die, obwohl schon unterdrückt, selbst das Bestehen der Repu blik bedroht durch den Umsturz, den sie hervorruft. Der Wind der Anarchie weht durch das Land, der Druck der äußeren Feinde wächst und gegen revolutionäre Elemente erheben ihr Haupt. Es ist eine außerordentlich große Verantwortung vor dem Volke, die auf der vorläufigen Regierung ruht

. Diese Ver antwortung wird gemildert durch den tiefen Glauben, daß die Vertreter aller Schichten des rusiischen Volkes alle ge meinsamen Aufgaben verstehen werden, die Regierung zu unterstützen, ihre Macht zu stärken und fähig zu machen, durch schöpferische Arbeit Lebensfragen des Landes zu lö sen und dasselbe ohne neuen Umsturz zur v e r f a s s u n g - gebenden Versammlung zu führen, deren Ein berufung nach fester Ueberzeugung nicht einen Tag ver schoben werden darf. Die Regierung überläßt den verfas

sunggebenden Versammlungen die endgültige Lösung all der großen Fragen, von denen das Gedeihen des Volkes abhängt. Don dem Bewußtsein durchdrungen, daß der allgemeine Friede allein unserem großen Vater lande ermöglichen wird, alle schöpferischen Kräfte zu ent falten, wird die Regierung unermüdlich eine tätige äußere Politik verfolgen, im Geiste der demo kratischen Grundsätze, wie sie von der russischen Revolution verkündet und zum nationalen gemacht wor den sind, und sie wird den Abschluß des allgemei nen

Friedens unter Ausschluß jeder Ver gewaltigung anstreben. In vollem Einverneh men mit den Verbündeten wird die Regierung in aller nächster Zeit anderZusammenkunftderalliier- t e n M ä ch t e teilnehmen, auf der sie außer durch gewöhn liche Abgesandte durch eine Persönlichkeit vertreten sein wird, die das besondere Vertrauen der demo kratischen Organisationen genießt. Auf dieser Zusammenkunft werden zugleich mit der Lösung der Fra gen des gemeinsamen Krieges unsere Vertreter mit den Verbündeten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.12.1917
Umfang: 8
sind und vor. her unverbindliche Besprechungen stattfinden. Die polnische Regierung will an den Verhandlungen ^ teilnehmen. t Berlin, 22. Dez. (Wolsfüüro.) Der polnische Ministerpräsident hat an: die kaiserliche Regierung .und an die k. u. k. Regierung Oesterreich-Ungarns 'die Bitte gerichtet, die polnische Regierung zu den ^bevorstehenden Friodensverhandlungen mit Ruß land zulassen zu trollen. Zu einer diesbezüglichen -Besprechung wird Ministerpräsident KuchärMvski lmir dem Staatssekretär Dr. v. Kühl mann

, der vcrschie-Lentlich be hauptete, -daß die deutsche Regierung bereit fei, eine i Erklärung über die FpleidensbedinguuMn abzu- igeben, sagte Lord Robert C e c i l, es sei eine regel- ' rechte List der Feinde, derartige Gerüchte in Um lauf zu setzen; wenn man aber versuche, sie sestW- ; fegen, stelle sich heraus, daß die Angebote bedeu tungslos seien. Insbesondere aus die wiederholte Aufforderung, zu erklären, ob die Deutschen bereit seien, Belgien zu räumen und Schadenvergütung zu zählen, antworteten

die Deutschen nicht. . Als die deutsche Regierung durch eine neutrale -Macht einige Aussicht eröffnte, daß sie bereit sei, 'eine Erklärung über den Frieden abzugeben, habe die britische Regierung sofort erwidert, sie sei be reit, auf alles zu hören, was die deutsche Regierung sagen würde, und diese Bedingungen den Alliierten vorzulcgcn. Seit jenem Tage bis heute hat die deutsche Regierung keine Erklärung abgegeben. Cecil kam sodann aus die an Carsons Aussprüche 'geknüpfte Kritik zu sprechen und sagte

, er -dachte, es sei mit der alten Geschichte über das Westufer des Rheines endgültig aufgeräumt worden, er dachte, daß es absolut klar gentacht sei, -daß Carsoii nicht beabsichtigte, einen Vorschlag zu machen, der der allgemeinen Politik der Regierung vorauseilt. .Bezüglich Elsaß-Lothringen Hirt es keinen Zweck, immer wieder zu behaupten, daß irgend ein briti scher Minister die Verantwortung für eine Politik übernommen hat, die die Regierung n-iernals $u ihrer eigenen p machen erklärte und die gcwrß

keine britische Regierung jemals annehmen wird. Cecil erklärte dann, er sei kein Anhänger des Wirtschaftskrieges nach dem Kriege. Weiters sagte Tscil: Wir wOrdon wesentliche Erfordernisse der uns treu ergebenen Verbündeten als ebenso wesent lich für uns bet rachen wie unsere eigenen Kriegs- Ziele. Bei der Regelung der Gebi-etsverhältnisse müssen wir nationale Ungerechtigkeiten vermeiden. Was den Völkerbund betreffe, müsse er erst — wie Wilson treffend sagte — als Gemeinschaft der Völ ker kommen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.11.1917
Umfang: 8
ist unver'ständlich, denn die Zeit drängt! Wartet die österreichische Regierung noch lange, dann kann uns am Ende ein Entgegenkom men der Ungarn auch nicht mehr viel nützen. l Es geht nicht, daß das Amt für Volksernäh- run'g die einzelnen Zuschußländer — so z. V. Tirol — auffordert, einstweilen ihren eigenen Ernte- iiberschuß au fzub ringen; dieser Ueberschuß ist bei uns in Tirol nicht da, er bestand nur in der Phan tasie der Beamten, welche die Ernte vor der Reife des Getreides abgeschätzt

haben. Wenn man uns auf die „eigenen Ueberschüffe" verweist, dann gibt man uns einfach dem Hunger preis. - Will die Re gierung es i-m Ernste so weit kommen lassen? . Wir Oesterreicher vertragen so manche Schlam perei ; aber die Lässigkeit in den Verhandlungen mit Ungarn ist einfach unerträglich! Es ist ja wahr, leicht sind die Ungarn zu keinem Entgegeir- kommen zu benagen. Wer unsere Regierung darf, sich durch die Abweisung, die sie sich bisher in Buda pest geholt, nicht verblüffen lassen: sie muß alle Mittel anwenden, mutz

den Herren Magyaren be greiflich machen, datz im Kriege höhere Interessen . — auch für sie.— aus dem Spiele stehen als der Profit der ungarischen Großgrundbesitzerkaste Wtd daß nnser wirtschaftlicher Zusammenbruch auch Un-- garn mit in den Abgrund reißt. Bisher hatte es den Anschein, daß die österreichische Regierung bei allen Verhandlungen darauf bedacht war, die Her ren Magyaren nicht zu verschnupfen, und lieber un- -vewichteter Dinge ihre Unterhändler aus Budapest - best n fahren sah

, als die ungarischen Großgrund besitzer zu kränken. Diese zarte Rücksichtnahme muß aushören. Die Regierung hak die Pflicht, die ungarischen Ernteüberschüsse der Ernährung un serer Bevölkerung zu sichern. Wie sie dies macht, ob in einen! Kronrat, ob in Unterhandlungen, ist ihre Sache.. Das Volk braucht Brot! Aus der Schweiz. Verschärfte Ueberwachung der Ausländer. — Aus weisung des Sekretärs des sozialistischen Jngend- verbandes. — Einstellung eines sozialdemokratischen Tagblattes. '' J'w Zusammenhang

'den Schuldigen. Ist es die Regierung? Die Regierung kann nicht frei handeln, wie sie wollte und sollte. Ueber der öster reichischen Regierung stehen andere: die ungarische Regierung, die gemeinsame, die militärische, die so genannte Nebenregierung, und über allen steht die gewaltigste, die erbarmungsloseste Regierung, die der Hochfinanz. Seit seinem Bestände wird das Haus des allgemeinen -Wahlrechtes angefeindet. Es war das erste Kriegsopfer. Dr. Tertil (Pole) führt aus, bis jetzig habe dw Regierung

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Alpenland
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Seite 2 von 16
Datum: 18.03.1920
Umfang: 16
. Bis zur S t u n! d e i st e s i h n e n n i ch t g e l u n g e n. Die Nach- 'i richten, die..im ganzen Reiche die Räteregierungen wie Pilze aus der Erde schießen ließen, erweisen sich als den Tatsachen nicht entsprechend. Lediglich Chemnitz hat eine .Mteregieruna". Immerhin, der Drang zur Räterepulik besteht. Die Linksradikalen wollen sie erreichen, weil sie in der Stutt garter Regierung, soweit sie rechts stand, Schwächlichkeit und Korruption sahen, in ihrem linken Flügel aber die Verräter am Proletariats wie die äußerste Linke die ' Mehrheitssozialisten ansprach

. Die Hauptsache der kom munistischen Richtung ist der Generalstreik. Seine Prokla- rnation schuf ihr erst Pen zum Eingreifen günstigen Boden. /.Das hatte Noske seit;langem vorausgesehen und darum ; stellte et auch den Streik unter Standrecht. Und nun, da die'Nutznießer des Sreiks die Maske fallen gelassen haben, ist nach der Erklärung der Stuttgarter Regierung, daß sie ihn nicht angeordnet habe, seine Entstehung kein Rätsel mehr: Es handelt sich beim Streikaufruf ganz einfach um eine spartakistische Fälschung

aus den Äirnissen der Gegenwart helfen kann, sind Einsicht und Verständigung, das Besinnen darauf, daß Politik, die . Kunst ist, sich mit Tatsachen abzufinoen. Tatsachen, die im Falle Deutschlands durch die Stimmung und das Ver- . -langen des Volkes, gegeben sind. Die Stimmung richtet sich gegen die Fortdauer einer Vorherrschaft, wie sie in , und durch die alte Regierung ausgeübt wurde; das Ver- f . langen geht nach Ordnung,' deutscher Rechtlichkeit und Ruhe. Darm liegt auch der Grund und die Berechtigung

der immer lauter sich erhebenden Forderung nach einer Neuregelung der Regierung auf Grund von Neuwahlen. Das Volk hat erkannt, daß die alte Regierung nicht mehr den tatsächlichen Stärkeverhältnissen entsprach. Darum muß eben eine neue Regierung gebildet werden, in der die Sitze, nach dem richtigen Kräfteverhältnis verteilt werden. In dieser Regierung werden auch Sozialdemo kraten sitzen können, sie müssen darin sitzen, weil der sozial demokratische Arbeiter das gleiche Recht auf Vertretung

sein, mit einer festen, aufrechten Außenpolitik auf das oberste Ziel hinzuarbeiten, auf die deutsche Einheit. Nicht mit Säbelrüsseln, das uns schlecht , anstehen wurde, und auch nicht durch Provokationen. Wohl aber im Geiste der Versöhnung, der jedem die Hand bietet, her ehrlich einschlagen will. Dann wird Deutschland stolz - und makellos dastehen, wie es deutschem Volkesempfinden entspricht. G. D. Politik. Drahtnachrichten. Ende der Regierung Kapp? Die letzten KundgeSungeu. Berlin, 17. März (Wolffbüro

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.08.1920
Umfang: 4
m allen fooft&attgtn bet wLstttch« AlpenlSuder «4». Anzeigen werde» z» den festgesemen Preise» > maliger SinsHarkung entfprechevder 8. Jahrgang Innsbruck, Dienstag, den IS. Angust 1S2V Der Streik der Telephon- und Tele graphenangestellten. Wien, 9 August. (Prtv.) Der Streik der Telegraphen- cknö Telephon angestellten ist h e u t e um 12 Uhr mittags au's gebrochen, nachdem die Regierung die Forde rungen der Streikenden nicht bewilligt hat. Um 12 Uhr wurde das Telephon vollkommen ausgeschaltet

- und Telegraphenverkehrs einen enormen Schaden. Man kann daher mit Recht verlangen, daß die Regierung nichts unver sucht läßt, um den Streik ehestens beizulegen. Die Postangestellten, die' vorläufig noch nicht in den Streik getreten sind, erklären, daß sie entschlossen Heien, nötigenfalls in einen Sympathiestreik eirr- zutreten. Die Verhandlungen mit der Regierung. Wien, 9 . Aug. (Priv.) Die Konferenz der Streik leitung mit dem Staatssekretär H a u u s ch hat über drei Stmrden gedauert. Man hofft, daß es möglich

sein wird, morgen den Streik zu beenden. Es ist jedoch da rauf zu verweisen, daß selbst bei der Beendigung des Streikes es noch einen T ag lang dauern wird, bis der Verkehr ausgenommen werden kann. Die Schä den, die der Staat durch den Ent gang der Telep hon- und Telegvaphengebühren erleidet, sind enorm. Die Streikenden sind hauptsächlich deshalb so erbost, weil die Regierung es nicht einmal der Mühe wert ge funden hat, in Verhandlungen einzutreten und ruhig den Streik herannahen ließ. Erst

nach dem Streikbeginn hat Staatssekretär H a n u s ch, der derzeit der einzige Vertre ter der Regierung in Wien ist, Verhandlungen mit der Streikleitung der technischen Union eingelettet. Der Drozetz gegen die Atör-er Tiszas. Budapest, 9. August. (Priv.) Fm Prozeß gegen Sie Mörder des Grafen Tisza erklärte heute Baron R a d s- w a n s k i, die Gräfin Tisza habe ihren Mann gebeten, in die Provinz zu reisen. Tisza habe darauf geäußert: »Fch habe mich nie versteckt, ich werde es auch jetzt nicht tun

." Nach der Ermordung des Grafen sei ein Leutnant erschienen und habe gefragt, ob Tisza' wirklich tot fei. Durch einen Blick habe er sich von der Ermordung über zeugt, worauf er das Beileid der Regierung zum Ausdruck brachte. Da habe sich der jetzige Zeuge mcht mehr meistern können und dem Leutnant zugeschrien: »Wir bitten uns das aus!" Als er gesehen habe, daß im Interesse der Erhebungen nichts geschehe, sei er zur Ueber- zeugung gekommen, daß Michael Karoly von der Sache gewußt habe. Fm weiteren Verlaufe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.05.1916
Umfang: 8
lau tet in der Uebersetzung: Berlin, 10. Mai 1916. Eure Exzellenz! Ich habe die Weisung meiner Regierung, Eurer Exzel lenz folgende Antwortnote auf die Note der kaiser lichen Regierung vom 4. ds. mitzuteilen: Die Note der kaiserlichen Regierung vom 4. ds. ist von der Regierung der Unionsstaaten sorgfältig erwogen worden. Es ist in ihr besonders beachtet worden, daß sie die Absicht der kaiserlichen Regie rung für die Zukunft kundgibt, „daß sie ihr Letztes beitragen wolle, um — solange

der gegenwärtige Krieg dauert — die Beschränkung der Kriegfüh rung auf die kämpfenden Streitkräfte zu ermög lichen", und daß die kaiserliche Regierung entschlos sen ist, allen ihren Seebefehlshabern die Beschrän kungen nach den anerkannten völkerrechtlichen Grundsätzen aufzuerlegen, auf denen die Regierung der Unionsstaaten in all den Monaten bestanden hat, seit die kaiserliche Regierung am 4. Februar 1915 ihre jetzt glücklicherweise aufgegebene Unter seeboot-Politik ankündigte. Die Regierung Amerikas

hat sich in ihren gedul digen Bemühungen um einen freundschaftlichen Ausgleich der ans jener Politik erwachsenen kriti schen Fragen, welche die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern bedrohten, beständig durch Beweg gründe der Freundschaft leiten und zurückhalten lassen. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird sich darauf verlassen, daß die geän derte Politik der kaiserlichen Regierung hin fort eine gewisse Ausführung findet, die die drohende Gefahr der Unterbre-. ch u n g der guten Beziehungen beseitigt

. Die Regierung der Vereinigten Staaten hält es für notwendig, zu erklären, daß sie es für aus gemacht a n s i e h t, daß die deutsche Regierung nicht beabsichtigt, zu verstehen zu g e - b e n, daß die Aufrechthaltung der neuen Politik von dem Verlaufe oder den Ergebnisse» diplomatischer Verhandlungen zwi schen der Negierung der Unions staaten und anderer kriegführender Regierungen abhänge, obwohl einige Stel len der Note vom 4. Mai einer solchen Auslegung fähig sind. Um aber mögliche Mißverständnisse

zu vermeiden, teilt die Regierung der Vereinigten Staaten mit, daß sie keinen Augenblick gedenke, in Betracht zu ziehe-, geschweige denn erörtern könne, daß die Achtung der Rechte der Amerikaner ans hoher See seitens der deutschen Marinebehörden von dem Verhalten anderer Regierungen abhänge. Die Rechte der Neutralen und Nichtkämpfer sind viel mehr absolut und nicht relativ. Es gereicht mir bei dieser Gelegenheit zur Befrie digung, Eurer Exzellenz den Ausdruck meiner Hoch achtung zu übermitteln. Gez. James

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 23.10.1918
Umfang: 4
, worin Sie mir eine Mitteilung der k. u. k. österreichisch- ungarischen Regierung an den Präsidenten Wilson übermittelten. Ich bin vom Präsidenten beauftragt. Sie zu bitten, durch Vermittlung Ihrer Regierung der österreichisch-ungarischen Regierung folgende Antwort zu übermitteln: Der Präsident ist der Ansicht, daß es seine Pflicht ist. der österreichisch-ungarischen Regierung miizuteilen, daß er auf die gegenwärtige Anregung dieser Regie rung nicht eingehen kann, und zwar auf Grund gewisser

Ereignisse von außerordentlicher Wichtigkeit, welche feit der Veröffentlichung der Botschaft des Prä sidenten vom 8. Januar erfolgten und notwendigerweise die Haltung und Verantwortlichkeit der Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika geändert haben. Unter den 14 Punkten, die der Präsident in jener Zeit aufstellte, befand sich auch folgender: „Den Völkern Oesterreich-Ungarns, deren Stellung unter den Natio nen wir sichergestellt und garantiert sehen müssen, möchten wir eine direkte Gelegenheit

zur autonomen Entwicklung in Aussicht stellen." Nachdem dieser Satz geschrieben und im Kongreß der Vereinigten Staaten ausgesprochen wurde, hat die Regierung der Vereinigten Staaten anerkannt, daß Kriegszu stand bestehe zwischen den T s ch e ch o - S l o w a k e n und den österreichisch-ungarischen K a i ser m ä ch te n, und ferner anerkannt, daß der t sche ch o - s l ow a k i - s ch e N a t i o n a l r a t cke facto als k r i eg f ü h re nd e Regierung auftritt und mit der höchsten Gewalt zur Leitung

der militärischen und politischen Angele genheit der Tschecho-Slowaken betraut worden ist. Weiter hat die Regierung der Vereinigten Staaten im weitesten Umfange die nationalistischen Aspirationen der Juao Slawen auf Freiheit anerkannt. Deshalb sieht sich der Präsident fernerhin nicht in der Lage, lediglich eine Autonomie dieser Völker als Friedens basis anzunehmen. Er ist gezwungen, daraup zu be stehen, daß diese V öl ker se lbst und nicht er entscheiden sollen, ob die Haltung von seiten der österreichisch

-ungarischen Regierung im Hinblick auf ihre Ziele und ihre Auffassung von Recht und bezüglich ihres Schicksals als Mitglieder der Nationen genügen würde. Die deutsche Antwort an Wilson ist vom 20. Oktober datiert und in durchaus ent gegenkommendem versöhnlichen Sinne gehalten. Sie ersucht den Präsidenten Wilson, eine Gelegenheit zur Besprechung der Einzelnheiten zu schaffen, auf Grund derer die Räumung der besetzten Gebiete durch Deutsch land erfolgen soll, verwahrt sich gegen die unwahre Behauptung

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 21.03.1920
Umfang: 16
MABULMS» / Veile 2. Nr. 12. > >« l» ''" - —-—-»*• nrmrmnm. ]- ■ - wohl auch diesmal auf die leichte Achsel neh men. Mer diesmal wurde Ernst. Die Truppen rückten vor und verlangten, die Regierung solle die Wahlen baldigst aus schreiben, selbst abdanken und die Gewalt Männern aus ihrer Mitte zu überlassen. Die Regierung lehnte das Ansinnen ab. Indessen rückten die Truppen mit klingendem Spiele in die Stadt ein; es waren die Marinebriga den Erhardt und Löwenfeld. Die Reichswehr in Berlin versagte

der alten Regierung den Gehorsam und schloß sich den Truppen an. Die alte Regierung floh in Eile aus der Stadt und begab sich zunächst nach Dresden (Sach- sen). Die Truppen besetzten die Aemter. Es wurde eine neue Regierung gebildet unter dem Präsidium des ehemaligen Generalland- fchaftsdirektor v. Kapp. Die alte Regierung gab aber die Sache nicht verloren. Von Dres den aus forderte sie die Arbeiterschaft zum Generalstreik (allgemeinen Ärbeitseinstel- lung) aus. Von Dresden floh sie dann nach Stuttgart

der bürgerlichen Republik, sondern zum Kampfe für die Macht des Proletariats, zu deutsch zum Kampfe für eine Republik, in der die Sozialdemokratie allein die M a ch t h a t. Das heißt man zweifellos weit übers Ziel schießen und sich gewiß weder un ter den bürgerlichen Parteien, noch unter dem Militär Freunde schaffen, t>as beißt man den Teufe! durch Belzebub austreiben. Ebenst' amvidernd ist das blutrünstige Manifest der sozialdemokratischen Mitglieder der bisheri gen Regierung, in der sie zum allgemeinen

Ausstand aufsordert. Der Aufforderung der Regierung zum Generalstreik wurde bisher nicht überall Folge geleistet. Die neue Ber liner Regierung erklärt, daß sie nicht eine Mi- ^ litärherrfchaft aufrichten, noch die Rechte der Arbeiterschaft antasten wolle, noch viel wem- rger denke sie daran, die Monarchie wieder einzuführen, sie wolle bloß gesetzmäßige Zustände, Friede und Ordnung und der Mißwirtschaft ein Ende machen. Derselben haben sich bisher von den Parteien die deutfchnationale angeschlos sen

. Das Zentrum verhält sich ablehnend, es erklärt, daß es jeden gewaltsamen Umsturz verurteile, diesen somit ebenso wie die Revo lution vom Jahre 1918. Wie es scheint, hat die neue Regierung Aussicht, im nördlichen Deutschland in alten preußischen Gebieten sich burchzusetzen, ebenso auch in Schlesien. Han nover und Hamburg. Ostpreußen hat sich ganz dasiir ausgesprochen. Begreiflich, bei diesem Umsturz sind eigentlich die Preußen das treibende Element. Sie wollen dangt die wankende Herrschaft über Deutschland

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 20.10.1918
Umfang: 16
Freude an ihm erleben. Friedens gebete sind daher zur Zeit sehr am Platze. Wie wir letztesmal berichtet haben, ist sowohl unsere als auch die deutsche Regierung an den Präsiden ten der Vereinigten Staaten Nordamerikas mit der Bitte um die Herbeiführung eines sofortigen Essenstillstandes und im Anschluß daran von Friedensverhandlungen herangetreten und» zwar auf Grund'der von ihm seinerzeit aufgestellten Grundsätze.' Es war also eine Bitte um Friedens-. Vermittlung in aller Form. Mit fieberhafter

von sich wws. Wilson hat aber mit seiner Antwort mehr oder weniger-alle enttäuscht. Er hat die Frie- oensvermitklung weder angenommen noch abge- ' whnt, seine Antwort bestand in einer Anfrage an me deutsche Regierung. Der amerikanische Staats- jetrctär (Außenminister) Lansing ließ im Anf rage des Präsidenten den deutschen Reichskanzler ^folgende Mitteilung zukommen: 1 „Ehe er (der Präsident) auf das Ansuchen der kaiserlich deutschen Regierung antwortet und damit die Antwort so aufrichtig und gradsinnig

in die Diskussion (Verhandlung) nur der sein würde, sich über die praktischen Einzelheiten ihrer Anwendung zu verständigen? 2. Der Präsident der Vereinigten Staaten fühlt sich verpflichtet, zu d-m Vorschläge eines Waffen stillstandes zu erklären, daß er sich nicht berechtigt fühlen würde, den Regierungen, mit denen die Regierung der Vereinigten Staaten gegen die Mittelmächte verbunden ist, einen Waffenstill stand vorzuschlagen, solange die Heere dieser Mächte auf ihrem Boden stehen. Der gute Glaube

bei jeder Diskussion würde natürlich von der Zu stimmung der Mittelmächte abhängen, sofort die Truppen überall aus dem besetzten Gebiete zurück zuziehen. . * 3. Der Präsident glaubt auch zu der Frage berechtigt zu sein, ob der Kanzler nur für die jenigen Gewalten des Reiches spricht, die bisher den Krieg geführt haben. Er hält die Antwort aus diese.Frage von jedem Standpunkt aus für außerordentlich wichtig." - Der Präsident will also vorher zwei Dmge wis sen: 1.'Ob die deutsche Regierung die von ihm ausgestellten

Grundsätze zur Herbeiführung eines dauerhaften Friedens auch in Wirklichkeit an nimmt, es'sich somit bei den Verhandlungen nur niebr um die Einzelheiten • ihrer Anwendung haiftle oder nicht. Mit anderen Worten, der Prä sident will wissen, ob sich Deutschland voll und ganz auf den' Boden der Wilsonschen Grundsätze stelle oder ob die deutsche Regierung bloß sich be mühe einmal zu Verhandlungen zu. kommen. 2. Ob ' der Reichskanzler, auch im Na men des. ganzen deutschen'Volkes sprechender bloß im Namen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.12.1919
Umfang: 8
. daß ein Kriegsrat der Armee De ntins beschossen habe, die südrussische Regierung zu ermächtigen, mit den Regierungen aller Randstaaten in Verbindung zu treteir, um gemeinsam gegen den Bol- schewismus zu arbeiten. Politische Tagesschau. ffemettteittt Bier d?e International'n^e. Ministerpräsident und Minister des Aeußern Elemeneeau bat in der Kammer auf eine Anfrage des sozialistischen Abgeordneten Eachin Erklärungen über die auswärtige Politik abge geben. Er berichtete zunächst über die mit Eng land

von Konstantinopel sei noch immer in Schwebe; man berate noch immer dar über in London. Zur russischen Frage übergehend, brandmarkte Elemeneeau die Sowjetregierung in heftigen Ausdrücken und bezeichnet« sie als die barbari scheste und bestgehaßte Regierung. die es jemals gegeben habe. Elemeneeau erklärte bwbci: Wir machen nicht nur keinen Fr'^den mit Sowjet rußland. wir werden uns auch mit ihm nicht «-finden. Er erinnerte an die schweren Opfer, die Frankreich und England gebracht hätten, um die russischen

Patrioten zu unterstützen, von denen man hätte annehmen können, daß sie ihr Land wieder aufrichten werden. Er betonte, daß diese Aufwendungen nicht ewig dauern werden. Deutschland schicke sich an. heimlich einen Teil p«n Rußland zu kolonisieren; daher müsse man rmi Rußland einen Stacheldraht ziehen. Cle, menceau schloß mit einem Hinweis darauf, daß man vom Reden zur Tat übergehen müsse. Er l ffc&ffe die Absicht der Regierung an, rmch Bv- i cnpigung der Wahlen zurückzulreten und. hob hervor, daß dies kem

Scheinrücktritt s werde. Die Kammer brachte Elemeneeau eine H:..'di- gung dar. Hierauf fragte Eachin, ob es wahr sei, daß einige Nationen sich m den Dardanellen und in Konstantinopel festgesetzt hätten, wie Gerüchte besagen. Elemeneeau verneinte dies. Eachin warf der Regierung vor, daß sie den Kriegszustand mit Rußland aufrecht erhalte und sich in die inneren Verhältnisse Rußlands ein mische. Schließlich nahm die Kammer mit 448 gegen 71 Stimmen folgende Tagesordnung an: Die Kammer billigt oie Erklärung

der Regierung und spricht ihr das Vertrauen aus. Sie verwirft jeden Zusatz und geht zur Tagesordnung über. Admiral Reuter über die Versenkung der deutschen Flotte. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" veröffent licht eine Note des Admirals Reuter an Llovd George, in der Reuter die Versenkung von Scapa Flow zu rechtfertigen versucht. Durch die Absperrung des Admi rals von der deutschen Regierung sei er außer stande gewesen, rechtzeitige Informationen ein- zuholen und verpflichtet, in solchem Falle selb ständig

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 25.01.1918
Umfang: 16
, also aus Selbst sucht. Wenn uns auch die inneren Angelegenheiien Deutschlands nichts zu kümmern haben, so ist die Friedensangekegenheit aber auch unsere Anae- legenbeit und Quertreibereien des Fürsten Bü- lows rönnen dem Frieden schweren Schaden zu- tügen ititb damit können wir nicht eurverstanden Ueber Einschreiten des Deutschen Kaisers scheint aber die Sache jetzt beigelegt zu sein, so daß ein Rücktritt der deutschen Regierung nicht zu befürch ten steht. Die innere» Verhältnisse Rußlands liegen noch immer

im tiefen Dunkel. Was dort in Wirklichkeit eigentlich vorgeht, weiß man nicht, denn die derzeitige Regierung, läßt für sie ungün stige Berichte selbstverständlich nicht hinaus. Gar so fest scheint die Macht der Bolschewiks- Regierungspartei nicht zu sein. Sie, die das Selbstbestimmungsrecht der Völker als obersten Grundsatz auf ihre Fahnen geschrieben hat und unter allen Umständen unseren Friedensunter händlern aufdrängen will, läßt diesen Grundsatz nicht einmal im eigenen Reiche zur Geltung kom men

. Die gegenwärtige Regierung der Bolschewiki ist tatsächlich keine Regierung, die sich auf die Mehr heit der Volksabstimmung stützen kann, sie ist eine Regierung, die sich durch die Revolution in ben Sattel geschwungen hat und bis zur Ernennung der vom Volke gewählten Regierung die Ge schäfte besorgt. Nun sind die Volkswablen in Rußland vorüber und es sollte die versafsungsge- bende Versammlung der Mgeordneten stattsin- den. Die Regierungspartei mag aber sehen, daß das Ergebnis dieser Versammlung

für sie nicht be sonders günstig sein dürfte, deshalb sucht sie die selbe zu beeinflussen und zu verhindern. Also das Programm des Selbstbestimmungsrechtes der Völker scheint der Bolschewiki-Partei nur ein Schönheitsmäutelchen zu sein, das sie, ebenso wie England, nur dort angewendet wißen will, wo cs ihr selbst nicht schadet. Am 18. Jänner fand in Petersburg ein 11m- zug der verfassungsgebenden Versamlung, die am gleichen Tage abgehalten wurde, statt. Die Truppen der Regierung griffen den Zug an und feuerten

aus Maschinengewehren auf denselben, wodurch viele Personen getötet und verwundet wurden. Die verfasiungsgebende Versammlung der vom Volke gewählten Vertreter wurde ausgelöst, weil ihre Beschlüsse der Bolschewiki-Regierung nicht paßten. Die Macht der Bolschewiki soll sich nach einem Krakauer Blatte nur auf die Urbeiterbevölkerung von Petersburg, Moskau und aus eine'.: größeren Teil der Truppen beschränken, dagegen soll ihr Anhang in den übrigen Städten und am Lande, trotz des Versprechens der Aufteilung von Grund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.11.1913
Umfang: 8
des Ta gesordnungspunktes: „Der Stillstand in der sozial politischen Gesetzgebung" ein. Das Referat hierüber erstattete Eldersch. Er zeigte in einer Rede von. großer Sachkenntnis auf, wie sich der Widerstand gegen die sozialpolitische Gesetzgebung immer mehr verschärft. Früher war die Regierung bemüßigt, der sozialpolitischen Gesetzgebung Wohlwollen ent gegenzubringen. Heute aber steht sie bewußt auf Seiten der Unternehmer. Heute ergreift sie für die Ausbeuter Partei. An einem großen Tatsachenmate rial erwies

der Redner diese Feststellung. Genosse Eldersch zählte auf, wie die Regierung auf die Statthaltereien einwirkt, damit diese nicht die ihnen im Handlungsgehilfengesetz zugewiesene Regelung der Sonntagsruhe, des Ladenschlusses im Handels gewerbe zu Gunsten der Angestellten vornehme. Redner zählte auf, wie die Regierung, als im Par lamente die Frage der Einführung des Achtstunden tages in kontinuierlichen Betrieben zur Beratung stand, erklärt hat, daß sie den Achtstundentag für diese Betriebe

nicht grundsätzlich ablehne. Aber seine Einführung müsse international erfolgen. An einer langen Reihe anderer sozialpolitischer Gesetze knüpfte sie die gleiche Voraussetzung. Aber heuer auf der Konferenz in Bern hat die Regierung alle Minen springen lassen, um zu verhindern, daß eine dieser Forderungen von den Staaten angenommen werde, obwohl sich England für mehrere ausgesprochen hat. Dieselbe passive Resistenz macht die Regierung, be sonders aber die Leiter der sozialpolitischen Abtei lungen

, nach ihrer Pensionierung einen Posten bei den Scharfrnachern zu erhalten. Gen. Eldersch beschäftigte sich dann ausführlich mit der Haltung der Regierung in der Frage der Sozialversicherung. Bisher habe die Regierung gegen die Uebergangsbestimmungen, die jenen Arbeitern, welche mit Rücksicht auf ihr Alter nicht mehr in die Sozialversicherung ausgenommen werden können, eine Versorgung sichern, mit allen Mitteln ange kämpft, obwohl'die Erfordernisse für diese Fürsorge ganz bescheidene sind für einen Staat, der so viele

Millionen für den Militarismus verpulvert. Die Uebergangsbestimmungen kann die Regierung in dessen'nicht ausmerzen. Was tut sie nun? Sie setzt der Sozialversicherung eine permanente passive Re sistenz entgegen. Eldersch schloß seine Ausführungen mit der Aufforderung, einen Kampf einzuleiten für die sozialpolitischen Forderungen des Proletariats. Ohne starken Druck der Arbeiterschaft wird der ver einte Widerstand der Ausbeuter und der Regierung nicht gebrochen werden können. (Lebhafter Beifall.) Genosse

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.04.1920
Umfang: 4
Aushilfen an Nahrungsmitteln und Rohstoffen.. Nitti führte die Ansichten der italienischer! Regierung Wer die Frieöensprobleme, besonders hinsichtlich Oesterreichs, aus und gab die Bereitwilligkeit der italieni schen Regierung kund, den deutschen Bewohnern von Oberetsch (Deutschsüdttrol) Einrichtungen zu ge währen, öie ihre örtliche Autonomie gewähr- leisten. Ferner erklärte Nittt öie Absicht der italienischen Re gierung, so schnell als möglich die Handelsbezie hungen wieder aufzunehmen

und dessen freiheitliche Einrichtungen hege und verlangte besondere Auskünfte itber die Lage «nd öie politischen, wirtschaftlichen und sozialen Einrich tungen Oesterreichs, wobei er erklärte, daß Italien nie mals feindselige Gefühle gegen das deutsche Volk in Oesterreich gehegt habe oder noch hege. Der König hoffe, daß in Zukunft immer Friede und Freundschaft zwischen beiden Staaten herrschen werde. Staatskanzler Dr. Renner dankte im Namen der österreichischen Regierung für die wiederholten Nahrungs- aushilsen

genheit von uns zu werfen. Wir sind sozusagen e i n unpolitischer Staat, der nichts anderes wünscht als offene Grenzen und freien Handel. Unser größter Nachbar ist Italien, das noch bis vor kurzem uns feind selig. jetzt aber ist auch die italienische Regierung bereit, mit uns ganz offen in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht friedliche Beziehungen zu beginnen. Nichts könnte für uns wünschenswerter sein, als unsere Eisen bahnen, die gegenwärtig nicht verkehren, wieder zu be leben Die italienische

wir dieselbe Pr>- Der Friede, der bisher auf dem schöner! Luxuspapier des Vertrages von Si. Gerrnain existiert, soll rmn ver wirklicht werden, aber vor allem Wirklichkeit im Herzen der Menschen. Dies ist meine Mission. Aus die Frage, ob der Staatskanzler wieder nach F r a n k r e i ch zu kommen gedenke, erwiderte dieser, er hoffe, daß sich hiezu eine erfreuliche Gelegenheit Sieten werde. England gegen den französischen Vormarsch. Eine amtliche Erklärung -er britische« Regierung. KB. London, 9. April. Die britische

Regierung hat de« französische« Botschafter C a m v o « verständigt, Satz ste die Frage -es französischen Eingreifens ln Deutsch! am- nicht in -erselven Weise a n s e h e. wie Sie französische Regierung. Ueberreichnng einer offiziellen Protestnote. KB. Paris. 9. April. Der Spezialkorrespondent des „Matin" in London meldet, die britische Regierung be schloß gegen die französische Aktion in Deutschland zu protestieren. Die Stellung der englischen Regierung zu dem Problem der sozialen Unruhen tft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.01.1915
Umfang: 8
aktuell gewordenen Fragen, besonders der Versorgung des Heeres und der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln, mit der Regierung eingehend zu besprechen. Ministerpräsident Stürgkh betonte die von der Regierung verfügten Maßnahmen und sagte, die Regierung könne ruhig die An erkennung in Anspruch nehmen, daß sie n a ch b e st e m Können s i ch u m d i e E r - nährung von Heer und Volk bemühe. Der Handelsminister erklärte, daß die Verordnung über die Broterzeugung weiter ausgedehnt und die Erzeugung

von Luxusgebäck weiter eingeschränkt werde." Alles was recht ist, aber das Begehren, daß den bisher getroffenen Maßnahmen der Regierung außer den Agrariern noch jemand Anerkennung zol len soll, geht wahrhaftig zu weit. Die Regierung fordert da eine Unmöglichkeit! Man vergegenwärtige sich nur einmal die Maßnahmen, welche die Regie rung zur Sicherung der Ernährung getroffen hat, und frage sich dann, was davon nützlich und lobens wert ist. Die erste Maßregel, die Aufhebung der Zölle, wurde mit reichlicher

Verspätung, nämlich dann angeordnet, als die Ernteüberschüsse in Bulga rien und Rumänien, die allein als Einfuhrländer in Betracht kamen, bereits verkauft waren und die bulgarische wie die rumänische Regierung ein Aus fuhrverbot vorbereiteten. In Deutschland hat man die Zölle sofort beseitigt, als der Krieg unvermeid lich war, bei uns erst dann, als die Aufhebung offen sichtlich zwecklos geworden isi. Als dann die Speku lanten und Agrarier die Preise für Brotfrüchte bis zum Exzeß steigerten, zögerte

die Regierung wieder, schleunigst die von allen Seiten begehrten Höchst preise festzusetzen. Erst als der Getreidepreis bei nahe doppelt so hoch war wie im Herbst 1913, ent schloß sich das Ministerium Stürgkh, Höchstpreise festzusetzen, wobei natürlich die höchsten Tages preise als Basis genommen wurden. Aber, sagte man sich damals: die Höchstpreise sind unheimlich, indes sen ist es doch gut, daß sie verordnet wurden, wenig stens ist die Bevölkerung vor weiteren Preistreibe reien geschützt. Die Regierung

als den regierungsamtlich festgesetz ten Maximalpreis. In Wien sind heute gewisse Kaffeehäuser geheime Börsen, dort verhandeln die Agenten der Großgrundbesitzer und der Spekulan ten Getreide und Mehl zu Preisen, welche die Höchst preise um ein Bedeutendes übertreffen. Es ist heute so: wer Getreide oder Mehl kaufen will, muß die Höchstpreise überzahlen. Aber die Regierung merkt von all dem nichts. Wie kann sie denn auch! Ein schreiten hieße die Strafmaßregeln anwenden, und dieses tun, heißt die Subjekte

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