man diese Tatsache nicht übersehen, die den Völkern, die innerhalb dieses Staats wesens Schutz und Sicherung ihrer nationalen Existenz gefunden haben, ein Verzicht auf das Summum nationaler Betätigung auferlegt. Statt jener nicht verwirklichbaren, mit den Bedürfnissen der Gesamtheit, mit den unver äußerlichen Rechten, so untereinander selbst im Gegensatze stehenden Programmen will die Regierung ein Programm bieten, das alles das, was jene Vorschläge, den wirklichen Volksbedürfnissen Entsprechendes, Reales ent
hält, zusammengefaßt und in Uebereinftim- mung bringt. Dieses Programm bildet ein Ge meinsames. das Sie im Grunde ihres Herzens doch alle lieben. Nicht mit der Schwärmerei nationaler Exaltation, aber mit Liebe und an hänglicher Dankbarkeit vertrauender Söhne. Das Programm der Regierung ist Oesler reich. Oesterreich, wie es sich im Gefühle ver jüngter Lebensenergie anschickt, ein mächtiger Faktor in der wirtschaftlichen und sozialen Weltentwicklung der Zukunft zu werden. Oester reich als ehrwürdige
, stolze, feste und ewige Burg seiner Völker. Die Regierung verkennt nicht die Notwen digkeit eines zweckmäßigen organischen Aus- baues des Bestehenden. Eine gute Verfassung ist in Oesterreich fchon jene, welche die politische Machtverteilung in einer dem Stande der so zialen und kulturellen Entwicklung entsprechen den Weise vornimmt. Sie muß v5r allem auch dafür forgen, daß die Gesamtheit und Teile, Staat und Völker, sich wechselseitig geben, was sie brauchen. Die Allerhöchste Thronrede
kann, wenn er von vorneherein nach diesen drei großen unverrückbaren Richtpunkten des österreichischen Staatsgedankens gleich mäßig und richtig ausbalanziert ist. Während die beiden ersterwähnten bereits durch Vor handenes klar gegeben sind, steht der dritte als ein Zielder Zukunft vor uns, das viel leicht nur auf neuen Wegen erreicht wer den kann. Die Regierung behält es sich vor. im geeigneten Zeitpunkte mit umfassenden Vor schlägen hervorzutreten und wird auch gerne aus der Mitte des Reichsrates ihr zukommende
Anregungen entgegennehmen. Trotz aller Schwierigkeiten wäre es mit der Logik der Geschichte geradezu unvereinbar, wenn dieses Oesterreich, das einer Welt von Feinden gegen über so herrliche Beweise der Lebensbejahung geliefert hat, nicht fähig sein sollte, das alte Elternhaus, das es so prachtvoll verteidigt, auch im Innern sür seine Bewohner wohnlich einzu richten. In der Lösung jener innerpolitischen Fragen erblickt die Regierung eine unserer wesentlichen Zukunftsnotwendigkeiten, freilich