6.510 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/07_08_1917/TIRVO_1917_08_07_3_object_7614866.png
Seite 3 von 8
Datum: 07.08.1917
Umfang: 8
übersandte seinem Stellvertreter im Vorsitze des Ministerrates, Ne krassow, einen Brief, in dem er erklärt, da es trotz der von ihm ergriffenen Maßnahmen unmöglich sei, die vorläufige Regierung in einer den Notwendig- keiten des außergewöhnlichen historischen Zeit punktes, den das Land durchmache, entsprechenden Weise wiederherzusteilen, könne er die Verantwor tung vor dem Staate nicht mehr ü'bernehmen und bitte die vorläufige Regierung, ihn aller Funktionen zu entheben. Kerenskij ist von Petersburg abge

reist. Die vorläufige Regierung beschloß, die De mission Kerenskijs nicht anzunehmen. Der Be schluß wurde noch am selben Abend in einer Be ratung mit den hervorragendsten politischen Ver tretern gefaßt. Der Rücktritt Kerenskijs nicht angenommen. Stockholm, 4. August. Infolge der von Kerenskij angebotenen, von der interimistischen Re gierung abgelehnten Demission ist der Vollzugs ausschuß des Arbeiter- und Bauernrates einberufen worden. Kriegsrat im Hauptquartier. Stockholms. August. Die Petersburger

zwischen der Regierung und den Kadetten bestätigt sich. Aksentiew, der Vorsitzende . des Vollzugsausschusses des Bauernrates, wurde zum Minister des Innern ernannt. Lenin geflüchtet. Stockholm, 5. August. Dem „Den" zufolge ge lang es Lenin, in das Ausland zu flüchten. Das Ränberunwesen in Petersburg. Petersburg, 4. August. (Reuter.) Fünf be waffnete Männer kamen in einem Automobil vor das Senatsgebäude, fesselten die Wache, drangen in den Sitzungssaal ein und raubten das große silberne Standbild Katharinas

verräterischerweise hinterrücks er schossen. Rußland und Finnland. Die Auflösung des finnischen Landtages durch die russische Regierung. Aus H e l s i n g f o r s wird gemeldet: Die russi- sische Regierung hat die Auflösung des finnischen Landtages durch folgendes Manifest begründet: Die vorläufige Regierung hat die vom 25. Juli da tierte Adresse des finnischen Landtages sowie den Text der von ihn: aus eigenem Antriebe gefaßten Ent schließungen wegen der Ausübung der obersten Gewalt in Finnland erhalten

bekleidete vorläufige Regierung überge hen; anderenfalls müßten die Rechte des Großfürsten als ihm bis zu diesem Tage zustehend betrachtet wer den. Die vorläufige Regierung, die öffentlich den Eid geleistet hat, die Rechte und die Macht des russischen Volkes zu wahren, kann nicht auf ihre Rechte bis zur Entscheibung durch die verfassunggebende Versamm lung verzichten. Gleichzeitig kann die vorläufige Regie rung, die es nach wie vor als ihre Pflicht ansieht und zum Gegenstand ihrer Fürsorge macht

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/16_04_1924/TIRVO_1924_04_16_1_object_7630144.png
Seite 1 von 12
Datum: 16.04.1924
Umfang: 12
. (Wolfs.) Der Reichskanzler har die Führer der Reichstagsfraktionen zu einer Besprechung über die durch Me Sachverständigen gutachten geschaffene politische Lage empfangen, sowohl die Sozialdemokraten als auch die Füh rer der bürgerlichen Parteien haben den Stand punkt der Reichsregierung durchaus gebilligt. Rur Me Führer der Deutschnationalen erklärten, daß die Regierung keine bindenden Verpflichtungen ein- gehen dürfe. Der Reichskanzler vertrat demgegen über die Auffassung, daß es Pflicht

der Regierung sei, die sich aus der außenpolitischen Situation er gebenden unaufschiebbaren Entscheidungen zu treffen. B e r l in , 15. April. (Wolfs.) Zur gestrigen Be ratung der Reichsminister mit den Ministerpräsi denten der Länder bemerken mehrere Blätter, man dürfe es nach dem Verlaufe der Besprechungen als gewiß annehmen. daß die Reichsregierung sich für eine schriftliche Antwort an die Reparationskom- mistion entschließen werde. Tie Reichsregierung dürfte sich in ihrem Schreiben auf die Mitteilung

, in der es sich bisher befunden habe, herausgehoben wurde. Dies sei auch das einzige Motiv, das die deutsche Regierung veranlaßen dürfte, in Verhandlungen einxutteien. Es sei sehr überraschend, daß die Experten Deutsch land nicht ein vollständiges Moratorium wenig stens für einige Jahre eingeräumt haben. Die in ternationalen Finanziers hätten zweifellos die Zahlungsfähigkeit. Deutschlands überschätzt. Die Lasten der ersten Jahre seien zu schwer. Keine deutsche Regierung würde die- Schlußfolgerungen der Experten

Regierung bestehen ' wenden. Französische Großredereien. Paris, 15. April. (Haoas.) Ministerpräsident Psincartz hielt heute abends bei einem cepublika- eine Verständigung. als geeignete Verhandlrmgsbafis. nifch-demokratischen Festmahl eine Rede. Wir wollen, sagte der Ministerpräsident, nicht bloß im französischen Interesse, sondern auch im Jnteresie der anderen Nationen den Frieden. Wir wollen, daß er reich an wohltätigen Ergebnisten und im Inneren durch religiösen und sozialen Frieden er gänzt sei

im Unterhaus, ob Me Regierung irgend eine Erklärung über Me Berichte der Sachverständigen abgeben könne, sagte Mac donald, die Berichte stellen nach Ansicht der Regie rung ein unparteiisches, sorgfältig erwogenes Be mühen dar. den beteiligten Regierungen bei der Aufgabe zu helfen,. eine Regelung dieses vitalen, seit langer Zeit schwebenden Problems zustande zu 'bringen. Die Regierung sei der Meinung, daß ein Punkt, der besondere Bedeutung verdiene, in dem Berichte des ersten Komitees unzweideutig ausge

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/16_09_1917/TIRVO_1917_09_16_2_object_7614635.png
Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1917
Umfang: 8
Der deutsche Gesandte in Argen tinien, Graf Luxburg, hat, wie bereits berichtet, ^ durch die schwedische Gesandtschaft in der argentini- : scheu Hauptstadt an die Adresse der schwedischen Re- ^ gierung für Deutschland Depeschen geschickt. Die schwedische Regierung hat diese Depeschen auch wei terbefördert. Daran wäre sicher nicht viel, denn auch die Ententeftaaten bedienten sich wiederholt neutra ler Diplomaten zur Vermittlung von Nachrichten. Den Zwischenfall hat vielmehr ^der Inhalt

der De peschen heraufbeschworen, die nach Mitteilungen neutraler Blätter — die deutsche Regierung hüllt sich noch in Schweigen — also lauten: „Mai 1917. Nr. 32. Die (argentinische) Regie rung hat jetzt die deutschen und österreichischen ; Schiffe, auf die bisher eine Wache gestellt war, frei- gelassen. Infolge der Beilegung des Monte-Prote- gilo-Fall.es ist eine große Vernädernng in der öf fentlichen Meinung eingetreten. Die Regierung will in Zukunft die argentinischen Schiffe nur bis La Palmas ausklarieren

, 14. Sept. (Wolffbüro.) Abendbericht. Lebhafter Artilleriekamps in einigen Abschnitten der Nordostfront von Verdun. Zer Krieg zur See. Die Schiffsverluste Englands. London, 13. Sept. „Economist" berechnet die britischen Schiffsverluste im Halbjahre vom 18. Februar bis 19. September mit Brutto 2,471.100 Tonnen, die Neubauten mit 721.600 Tonnen. Der Nettoverlust beträgt also 1,749.500 Tonnen. Sie Wirren in Rußland. Das Treffen zwischen den Truppen der Regierung und Kornilow. Stockholm, 13. Sept

Regierung mit dem Sitze in Moskau. In Haparan da eingetroffene Reisende erzählten, daß sie bei der Abfahrt von Petersburg außerhalb der Stadt Schüsse gehört hätten. Die Zugsverbindungen mit dein In lande sollen unterbrochen sein. Kornilow kapituliert? Rom, 14. Sept. Agenzia Stefani meldet aus London: Kornilow hat seine Kapitulation ange- boten, wobei er einige Bedingungen stellte. Die Regierung verlangte die bedingungslose Uebergabe. Das Hauptquartier hat sich ergeben. Bcrhandlung über Kornilow

vor dem Arbeiter und Soldatenrat. L o n d o n, 14. Sept. (Reuter.) Die ausführen den Komitees >der Arbeiter- und Soldatenräte und der Bauernräte hielten eine Versammlung ab, in der das Komplott Kornilows besprochen wurde. Der Arbeitsminister teilte mit, daß das Abenteuer Kornilows mißglückt sei und daß Kornilows Hauptquartier sich ergeben habe. Binnen kurzem, werde die ganze Armeeverwaltung geändert werden. Die Regierung habe in voller Uebereinsiimmung mit der revolutionären Demokratie gehandelt und gesiegt

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/14_06_1917/TIRVO_1917_06_14_6_object_7612852.png
Seite 6 von 8
Datum: 14.06.1917
Umfang: 8
der Offiziere eine große Rede, in der er ausführte: Die Einigkeit ist unmöglich, wenn jede Klasse nur ihre besonderen Forderungen zu verwirklichen strebt. Die provisorische Regierung hat in klarer Fassung ihre Ansicht bezüglich des Krieges darge legt, aber keine Antwort erhalten. Der Feind fährt fort, unsere Freiheit zu bedrohen. Es ist unerläß lich, daß einer für alle und alle für einen stehen, um die Freiheit zu verteidigen. Die provisorische Regierung betrachtet augenblicklich als ihr vor nehmstes Ziel

ge von Kronstadt in kleinen Gruppen wegzubefördern, entschlossen uns aber, Zwaugsmaßregeln zu ver meiden, die zu Gewalttätigkeiten gegen die Offi ziere hätten führen können. Der Eintritt sozialisti scher Minister in die provisorische Regierung ge stattete Kronstadt, ein Ultimatum zu stellen. Die stattgefundenen Unterredungen haben klargestellt, das Kronstadt, ohne sich von der provisorischen Re gierung loslösen zu wollen, innere Selbstverwal tung für die Gemeinde und freie Wahl eines der Bevölkerung

von Kronstadt verantwortlichen Re gierungskommissärs verlangt. Kronstadt hat eine Gemeindewahlordnung angenommen. Morgen wird eine Sonderkommission nach Kronstadt abgehen, um die Lage aller verhafteter Offiziere einer noch maligen Ueberprüfung zu unterziehen. Die Un schuldigen werden sofort in Freiheit gesetzt, alle übrigen, nach Petersburg gebracht und hier abge urteilt werden. Die Kronstädter sind in Kenntnis gesetzt worden, daß die provisorische Regierung er wartet, daß der jetzige Zwischenfall

der letzte dieser Art sei, andernfalls werden die Bewohner von Kronstadt als Verräter an der russischen Demokra tie angesehen und seitens der Regierung entschie dene Maßnahmen ergriffen werden. Entweder wer den wir untergehen oder aber mir werden den Sieg davon tragen. Die Dienstverweigerung russischer Regimenter. Stockholm, 12. Juni. Nach einer dem „Svenska Dagbladed" über Haparanda zugekom- lnenen Meldung erhielt der russische Kriegsmini ster die Nachricht, daß einige Regimenter den aus drücklichen

Befehlen entgegen den Dienst verwei gern. Eines dieser Regimenter verhaftete seine sämtlichen Ofifziere. Die einstweilige Regierung hat beschlossen, vier Regimenter entwaffnen zu las sen. „Stockholm Dagbladed" zufolge sind in Niko- lajew 400 Deserteure festgenommen worden. 1200 andere sind nach Odessa gesandt worden. Täglich werden weitere aufgegriffen. Nach demselben Blatte haben die Ukrainer ein Ultimatum überreicht, worin sie Waffen und Munition fordern und im Weigerungsfälle Gewalt androhen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1907/13_04_1907/OBEWO_1907_04_13_4_object_8031113.png
Seite 4 von 16
Datum: 13.04.1907
Umfang: 16
, daß die italienische Regierung dem Heiligen Stuhle 300.000 Lire in Barem und 600.000 Lire in Staatsrenten über geben habe, als Rückerstattung von Vermögen, das bei der Sequestration von Ordenshäusern im Jahre 1870 weggenommen worden war. Die Bestätigung und Erklärung der Meldung wird ab- zuwarten sein. Zu den rumänischen Bauernunruhen. Das rumänische Amtsblatt veröffentlicht einen Aufruf der Regierung an die Bürger anläßlich der Wieder herstellung der Ordnung im ganzen Lande. Der Aufruf stellt fest, daß das Land

eine gefährliche Krise durchgemacht habe, aber das Parlament, die Armee und die Behörden hätten ihre Pflicht erfüllt. Die Revolte sei so rasch niedergeschlagen worden. Nachdem nun die Ruhe wieder her- gestellt sei, sei es die Pflicht der Regierung, da- ! rüber zu wachen, daß nicht eine neue Gefahr 1 eintrete, damit die Zukunft gesichert sei. Die Aufwiegler würden verfolgt und bestraft werden. Aber gleichzeitig werde sich die Regierung das Los der Bauern angelegen sein lassen, welches sie zu verbessern

des Distriktspräfekten sehr erleichtert. Zum Schluffe : fordert die Regierung alle auf, fürs die Wiederher stellung der brüderlichen Beziehungen einzutreten, die zwischen allen Söhnen des Landes bestehen sollen, zum Heil und Glück des Vaterlandes. Die rumänische Regierung verhaftete vier Deutschweizer, Sozialisten, die an der Schürung der Bauernunruhen beteiligt sein sollen. Sie kamen aus Genf, kurz vor Ausbruch der Revolten und wollten wieder das Land verlassen, als ihre Verhaftung erfolgte. Bezeichnend

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/19_09_1924/TIRVO_1924_09_19_2_object_7631345.png
Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1924
Umfang: 8
gewußt. Er hätte erklären müs sen, wenn die österreichische Regierung gezwungen werde, die soziale und kulturelle Entwicklung des Volkes gewaltsam zu unterbinden, könne weder er an der Regierung bleiben, noch ein anderer Mann von Verantwortungsgefühl die Regierung über nehmen. Seipel wäre in der Lage gewesen, mit .besonderem Nachdruck hervorzuhe'ben, daß die Be grenzung des Budgets mit 495 Millionen Gold kronen es jeder österreichischen Regierung unmög lich mache, die Ehrenschuld beim arbeitenden

, daß die Kontrolle lange über den im Vertrag von Genf vorgesehenen Endtermin hinaus aufrecht und also Oesterreich unter die Vormundschaft gebeugt bleibt. Der Na tionalrat könnte Herrn Seipel uNd den Herren von Genf allerdings eine gründliche Lektion erteilen, wenn er sich ermannen und «der Regierung sagen würde, 'diesen Weg, 'der jetzt in Genf eingeschlagen wurde, machen wir nicht mehr mit. Wenn das Parlament den neuen Vereinbarungen seine Zu stimmung verweigert, dann sind sie endgültig ge fallen; der Völkerbund

ein katho lisches Derosnsbeim von Faszisten zerstört, in Ber gamo eine Freimaurer-Loge. — „Eorriere d'Jta- lia" berichtet, daß die italienischen Logen ihr Zen trum nach Paris zu verlegen beschlossen haben. * * Glänzender Wahlsieg der dänischen Sozialdemokratie. Die dänische Sozialdemokratie schreitet von einem politischen Erfolg zum andern. Bei den letzten Folkethingswahlen im Frühjahr errang sie einen überragenden Sieg, der die Partei ° zur Ueber nähme der Regierung bestimmte. Am Diens tag fanden

nun in den drei Kreisen Kopenha gen, Jütland und F y n e n die Ergänzungs- Wahlen zum Landsthing, der ersten dänischen Kammer, statt. Im Landsthing war bisher die konservative Rechte vorherrschend, die der soziali stischen Regierung die erdenklichsten Schwierigkei ten bereitete. Die Sozialdemokraten haben bei diesen Wahlen erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen. Das Resul tat entspricht nämlich ungefähr den letzten Folke thingswahlen. Die Bauernpartei Deustre hat viele Stimmen verloren

der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung in Dänemark wie ein Hemmklotz im Wege steht. Es ist ein unmöglicher Zustand, daß eine Regierung, die sich auf die Mehrheit der eigentlichen Volks kammer, des Folkething, stützt, sich mit der reaktio nären Mehrheit der ersten Kammer herumschlagen muß, die ihr fortgesetzt Knüppel zwischen die Beine wirft. Der jetzige Wahlkampf wurde von unseren dänischen Genossen bereits unter der Parole ge- führt: Weg mit dem Landthing! « * Die Lage an der Grenze Aegyptens

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1923/01_04_1923/ALABO_1923_04_01_3_object_8265644.png
Seite 3 von 16
Datum: 01.04.1923
Umfang: 16
aller staatlichen Einkünfte, 1 Geringfügigkeit der Opfergaben der Glüu- ,iaen — die Polen, deren Regierung allein Zuwen dungen für den Kultus machte, find zum großen Teil ausgewandert —. lebt der Klerus in der größ ten Armut und muß sogar die Miete für das Woh nen in einem Zimmer der ehemaligen Pfarrhöfe an die Regierung bezahlen. Nun P o l e n ist zwar ein katholischer Staat, der aber nicht das hält, was man von ihm erwartete. Der Einfluß der Freimaurerei macht sich fortwäh rend stärker bemerkbar. Das macht

und Krankenkassen. Die Verringerung der Zahl der Ministerien werde bis Ende Dezember durch geführt sein, ebenso sei die Reorganisierung und Vereinigung von Post, Telegraph und Telephon bis zum Jahresende zu erwarten. Daneben gibt der Herr Generalkommistär zu verstehen, daß er mit den Arbeiten des sogenannten Staatsrates durchaus nicht zufrieden sei. Wie die Leser wissen, hat der Völkerbund ursprünglich verlangt, daß die Regierung vom Parlament alle Vollmachten erhalte zur Durchführung der Sanierung

dazu, um die Sanierung womöglich zu behindern und jegliche durchgreifende Maßregel zu verwässern und zu verschlechtern, so daß jedesmal, wenn zwei Schritte vorwärts gemacht werden, sicherlich ein Schritt nach rückwärts erfolgt. Das Ziel der Sozialdemo kraten ist Sturz der Regierung und die Behin derung der Sanierung: Oesterreich soll gänzlich zu grunde gehen. Besonders wider den Strich ging ihnen die Aeußerung Dr. Seipels in Innsbruck, daß ep nie einen Sozialdemokraten in die Regie rung nehmen werde, solange

sie sich nicht voll aus den Boden der Rettung Oesterreichs stellen. Das wollen sie aber nicht, was sie wollen ist Eintritt in die Regierung, um sich und ihren Leuten mög lichst viel Vorteile zuzuschanzen und besser Ge- « t zu haben, ihre Parteiziele zu fördern. neralkommissär warnt ernstlich vor der Fortsetzung dieser Tätigkeit. Oesterreich brauche Ruhe und Ordnung, schreibt er, und Vermehrung der Produktion, daher vermehrte Arbeit. Es sei notwendig, daß damit gebrochen werde, daß eine Klasse von Leuten

(die Sozialdemokraten) alles beherrschen und terrorisieren wolle, statt mitzu« arbeiten am Wiederaufbau Oesterreichs. Er gibt dann ernstlich zu bedenken, daß Oesterreich die Kredite nurindemAusmaßeerhält, als es die Sanierungsmaßnahmen durchführt. Er be dauert, daß gewisse Verzögerungen des Sa- nierungswerkes dadurch entstanden sind, daß die Regierung unnötige Kompromisse mit der Oppo- sttion (gegnerische Partei) eingegangen sei, zu deutsch, den Sozialdemokraten zuviel nachgebe. An die Opposition richtet

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/13_11_1923/TIRVO_1923_11_13_3_object_7632831.png
Seite 3 von 8
Datum: 13.11.1923
Umfang: 8
mit den europäischen An gelegenheiten zu befassen. Namhafte Persönlichkeiten des Staatsdepartements und des Weißen Hauses hätten erklärt, daß sie Frankreich für den Abbruch der Verhandlungen verantwortlich machen, da Poincarä, nachdem er erst grundsätzlich dem Plane Highes zugestimmt habe, Beschränkungen forderte, die jede Untersuchung zwecklos gemacht hätten. Ob wohl vorgeschlagen worden sei, Amerika solle von Frankreich die baldige Regelung seiner Kriegsschul den verlangen, habe die Regierung doch beschlossen

aus Deutschland zurückzuziehen. Ein derartiger Schritt hätte nach Ansicht der amerikanischen Regierung Deutschland die Möglichkeit gegeben, seine Wirt schaft in Ordnung zu bringen und Frankreich in größerem Umfange der Notwendigkeit enthoben, selbst seine Reparationen von Deutschland einzu ziehen. In dem gestern veröffentlichten amtlichen Bericht über die am Freitag abgehaltene britische Reichs konferenz - heißt es bezüglich des Reparationspro- blems, die Konferenz ist der Ansicht, daß im Falle des Scheiterns

des Planes der Sachverständigen untersuchung die englische Regierung sehr sorgfältig die Alternative erwägen müsse, selbst eine Konfe renz einzuberufen, um die wirtschaftlichen und fi nanziellen Probleme in seiner weitesten Auswir kung zu untersuchen. Die Konferenz betrachte jede Politik, die zum Zerfall der Einheit des Deutschen Reiches führen würde, als unannehmbar mit dem Versailler Vertrag. Demgemäß seien schärfste Vor stellungen gegenüber den Alliierten erhoben wor den. • » Der deutsche Ex-Kronprinz

tot Deutsch, land. Wie gemeldet wird, hat der gewesene deutsche Kronprinz Holland verlassen und ist im Auto nach Oels in Schlesien aus seine Güter gefahren. Die deutsche Reichsregierung hat ihm die Rückkehr ge stattet, nachdem er das Versprechen gegeben hat, sich in keiner Weise öffentlich zu betätigen und nur als Privatmann zu leben. Die französische Regierung ist mit dieser Rück kehr nicht einverstanden und hat beim Botschaster- bagoge« p roteH iert. Die Br MchattiwLmrdwenL hat dem deutschen

Geschäststtäger in Paris fol» ! zenbe Nr>te zur dringlichen Weitergabe nach Bettln übermittelt: „Nach Pressemeldungen hat die freuU sche Regierung dem früheren Kronprinzen die Rückkehr nach Deutschland gestattet. Trotz einer, amtlichen Bestätigung aus Berlin wollen die Alliierten noch nicht glauben, daß die deutsche Neichsregierung einen so schwerwiegenden Ent schluß habe fassen können. Welches 'immer auch die Beweggründe zu dessen Rechtfertigung seien, kann die deutsche Regierung

9
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1913/23_08_1913/UIBO_1913_08_23_1_object_8322629.png
Seite 1 von 20
Datum: 23.08.1913
Umfang: 20
bei der Armee und Flotte vorzunehmen. Heer und Marine, sowie beide Landwehren werden die Kunde von der ihnen zugedachten Organisierung von Ausbildung und Führung freudig entgegennehmen. Was die böhmische Frage betrifft, hat von den Komotauer Beschlüssen namentlich die Annahme der deutsch-radikalen Resolution, die den Austritt des Nationalverbandes aus der Regierung, jedenfalls aber die schärfste Opposition der deutsch böhmischen Reichstagsabgeordneten verlangt, in den politischen Kreisen die größte

Aufmerksamkeit erweckt. Die Abgeordneten werden nun in der Versammlung des Nationalverbandes, die Obmann Dr. Groß gemäß den Komotauer Beschlüssen ein beruft, diese Forderungen zu prüfen und ihre Stellung zur Regierung zu erklären haben. Angenehm berührte es, daß man in Komotau sich gegen jede Einmischung von unberufener Seite, womit besonders die Judenpresse gemeint ist, energisch Verwahrung einlegte. Aus Tirol kam anfangs dieser Woche die Nachricht, daß Bürgermeister Dr. Guggenberg von Brixen

, Einigkeit" Europas gestützt, haben die Jungtürken das Londoner Friedensinstrnment zerrisien und schicken sich an, das arme, wehrlose Bulgarien zu überfallen. Während die türkische Regierung ihre Hände in Unschuld wäscht, treffen Enver Bey und seine Spießgesellen Anstalten, auch bulgarischen Boden als Faustpfand zu okkupieren. Durch das Vorrücken der türkischen Truppen wird nicht nur die Adrianopeler Frage wieder akut, sondern auch der ganze Komplex der Balkan fragen, der vorläufig durch das Bukarester

. Es will im Bunde mit Frankreich seine Hegemonie im Binnenmeere gegen eventuelle Angriffe seitens Italiens und Oesterreich-Ungarns behaupten. Frankreichs Stellungnahme in der Adrianopeler Frage ist eine seltsame. In Paris kann man nicht mit dem russischen Verbündeten durch Dick und Dünn gehen. Die in der Türkei investierten Milliarden zwingen die Regierung, gegenüber der Türkei sehr milde und rücksichtsvoll vorzugehen. Im Uebrigen ist in Frankreich die Eroberung des Mittelmeeres für die Tripelentente Trumpf.

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1925/10_12_1925/ZDB-3059538-1_1925_12_10_2_object_8090634.png
Seite 2 von 8
Datum: 10.12.1925
Umfang: 8
bekannt, daß die Belgrader Regierung jeden Zusammenhang mit den Laibacher Quertreibereien ablehnt. Cs ist eigentümlich, daß Dr. M a t a i a auch die großdeutsche Anfrage wegen der bekannten Aeußerung Mussolinis gegenüber Oesterreich noch nicht beantwortet hat. Wie es scheint, will er dies seinem Nachfolger überlassen. Abg. Ferdinand Ertl. An die Stelle des durch den Rücktritt des Ber liner Gesandten Dr. Frank und durch den un ter so tragischen Amständen erfolaten Tod der Frau Stradal fteigewordenen

von Guise und sein Oheim Aumale unter den Augen derselben Gierung schon viele Angelegenheiten bereitet. In der letzten Zeit hat sich wohl auch eine Agitation !zur Wiedergewinnung des Abstimmungsgebietes eingeleitet, aber abgesehen, davon, daß sich diese ^fgitation fast ausschließlich auf Zeitungsartikel i und Versammlungsreden beschränkte, ist die „Or iuna" viel zu schwach, um ohne Zustimmung der ! Regierung irgendeine ernste 2lktion unternehmen zu können. An eine solche Zustimmung

ist aber nicht zu denken, vielmehr kann als sicher ange- nomm enwerden, daß die Regierung entschlossen und auch in der Lage ist, jeden Versuch einer Ak tion im Keime zu ersticken. Im Ministerium des Aeußeren erklärt man alle in Oesterreich verbreiteten Grüchte über angebliche- Vorbereitungen der „Orjuna" zu einem Einfall in Südkärnten für sinnlose Phantasie. Niemand in Jugoslawien denke an einen Handstreich. Wenn irgendein,! Versuch in dieser Richtung unternom- men werkten sollte, sei die Regierung

, die ihre Friedensliebe und ihre Abneigung gegen jede Abenteurerpolitik schon wiederholt bekundet bat. genügend stark, um einen solchen Versuch im Keime zu ersticken. Bezüglich der Meldung, daß em Militärattache einer Westmacht erklärt hätte, die Großmächte verfolgten die Propaganda in Slowenien mit Anruhe und beabsichtigten, bei der jugoslawischen Regierung Schritte zu unterneh men, wird ikwem Berichterstatter erklärt, daß keine Großmacht irgendeinen Schritt in diesem Sinne bei der jugoslawischen Regierung

Vortrag beim Vundesminister Dr. Schttrff erschienen und bat sich über Er suchen der Regierung bereit erklärt, im Dienst zu verbleiben. Die Nachricht, so bemerken die „Wiener Neue sten Nachrichten", daß sich der Generaldirektor des Post- und Fernsprechwesens Hoheisl hat bewegen lallen, seine Rücktrittsabsichten aufzuge ben und weiter auf seinem Posten zu verbleiben, wird überall gewiß mit Befriedigung ausgenom men werden. Generaldirektor Hoheisl ist nicht nur einer der allerersten Fachmänner

11
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1926/11_06_1926/ZDB-3091117-5_1926_06_11_1_object_8504631.png
Seite 1 von 10
Datum: 11.06.1926
Umfang: 10
der Kreditgeber — und der öster reichischen Regierung zu fungieren haben, was bisher dem Generalkommissär Dr. Ziminer- mann anvertraut war. Die bezüglichen Be schlüsse des Finanzkomitees und des Völker bundrates bedeuten kaum mehr als eine For malität und werden auch nicht Anlaß zu irgend einer Auseinandersetzung bieten. Neben der Aufhebung der Völkerbundkon trolle haben die österreichischen Regierungs vertreter auch die Verwendung der Kredit reste klarzustellen. Die aus der Völkerbund anleihe noch übrigen

Gelder beziffert die öster reichische Regierung aus ungefähr 54 Millionen Schilling. Das ist jener Betrag, der übrig bleibt, wenn die Kredite für die Elektrisierung der Bundesbahnen, die ländlichen Molkerei kredite usw. sowie die Währungsreserve in Abzug gebracht werden. Schon im Dezember vorigen Jahres wurde "i Genf über diese Kreditreste verhandelt. Da mals trat der Präsident der österreichischen Nationalbank Dr. Reisch dafür ein, diese Gel ber nicht im Ausland, sondern in Oesterreich freigegeben

werden. Die Negierung wird so- anzulegen, damit unser Bund Nutznießer dieser Anlage werde. Die Frage wurde im Dezember nicht entschieden, sondern auf Juni vertagt. Heute aber will unsere Regierung über den Ort der Anlage überhaupt nicht mehr verhan deln, da sie bestimmte Vorschläge für die Ver wendung der Kreditreste macht. Zu diesen Vorschlägen erklärte Bundeskanzler Dr. Ra- mek in Genf, daß die dringendste Investition, die jetzt begonnen und in den nächsten Jahren durchgeführt werden muß, der Ausbau

eines internationalen Telephonkabels ist, welches Europa durchziehen soll. Die Kabel sind für Oesterreich nicht nur wirtschaftlich wichtig, son dern sie sind auch nach dem übereinstimmenden Urteil der Fachleute finanziell einträglich. Um mit dieser Arbeit schon jetzt beginnen zu kön nen, müßten die Kreditreste für diesen Zweck in Anspruch genommen werden. Da es sich aber auch um einen umfassenden Plan für mehrere Jahre handle, müsse die Regierung da ran denken, die für den Ausbau notwendigen Mittel auf dern

Anleihewege zu beschaffen. Die Regierung sei für die Ausnahme von Anleihen, nur wenn es sich um positiv pro duktive Zwecke handle. Sie sei aber überzeugt, daß dies bei den Kabel- und Telephonbauten zutreffe. Der Bundeskanzler ersucht das Fi- nanzkomitee, die Kreditreste für produktive Investitionen im Jahre 1927 zur Verfügung zu stellen und die Durchführung der weiteren Investitionen zu fördern. Eine weitere Investition ist aber für Oester reich sehr schwer zu erhalten, weil nach dem Friedensvertrag

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/13_05_1917/TIRVO_1917_05_13_3_object_7616730.png
Seite 3 von 8
Datum: 13.05.1917
Umfang: 8
erklärt, daß die Fortsetzung des Dienstes unter solcher: Verhältnissen beim besten Willen unmöglich sei. Eine außerordeutliche Sitzung der Juma. Erinnerung an die Eröffnung der ersten Duma. P e t e r s b r g, 10. Mai. (Pet. Tel.-Ag.) Anläß lich des Jahrestages der Eröffnung der ersten Duma fand heute im Taurischen Palaste eine Fest sitzung der Vertreter der drei früheren und der ge genwärtigen Duma statt. Der Sitzung wohnten sämtliche Mitglieder der provisorischen Regierung und das diplomatische Korps

. Deutscher Reichstag. Die Antwort auf eine englische Verleumdung. Berlin, 11. Mai. Im Reichstage erklärte Staatssekretär Zimmermann betreffs der englischen Verleumdung, daß die deutsche Regierung Fett aus Soldatenleichen zöge: Wir haben in der Presse das raffinierte Mißverständnis, das durch die feindliche Presse wider besseres Wissen verbreitet wurde, auf geklärt. In den neutralen Ländern wird ein ftras- rechtliches Einschreiten herbeigeführt, soweit die ver leumderische Absicht klar zu Tage liegt

. Der Verfassungsauslchaß des Reichstages hat seine Arbeiten vorläufig ab geschlossen, um einige Tage vor Beginn der nächsten Session wieder zusainmenzutreten. Ministerial direktor L e w a l o erklärte, es sei nicht üblich, zu den Beschlüssen der Ausschüsse Stellung zu nehmen. Hier handle es sich um so einschneidende und schwer wiegende Fragen, die seitens der verbündeten Re gierungen nach verschiedenen Seiten geprüft werden müssen, daß er nicht in Aussicht stellen könne, daß die Regierung in naher Zeit

ihre Stellungnahme kundgeben könne. Anders liege der Fall, wo es sich um die Frage der Teilung von Riesenwahlkreisen handle, worüber die Reichsleitung bereits mit den Vorarbeiten begonnen habe. Die Ergebnisse der Arbeiten des Verfassungs ausschusses sind recht dürftig. Und selbst den an gestrebten zahmen Erweiterungen der Parlaments rechte steht die Regierung, wie man der Erklärung des Ministerialdirektors Lewald entnimmt, ziem lich ablehnend gegenüber. Bei der Neuordnung, die mit freiwilliger und freudiger

Zustimmung der Regierung gemacht wird, dürfte demnach nicht viel herausschauen. Verfassungsänderung in der Schweiz. Aus Bern, 11. Mai, wird gemeldet:. Die schweize rische Depeschenagentur berichtet: Der Bundesrat beschloß eine Verfassungsänderung auszuarbeiten und den eidgenössischen Räten zu unterbreiten, wo durch die Zahl der Mitglieder des Bundesrates von 7 auf 9 erhöht werden soll. Die Maßregel be zweckt, größeren Volksschichten, sowie den Parteien einen größeren Anteil an den Regierungsgeschäften

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1926/26_06_1926/TIRVO_1926_06_26_2_object_7636011.png
Seite 2 von 16
Datum: 26.06.1926
Umfang: 16
Belastung zu schützen, mit 'dem Bestreben, die Arbeitslosenversicherung von jenen Elementen zu befreien, die auf die Dauer in ihr eine Fürsorge nicht fin den können. Dieses doppelte Ziel wird durch eine Verschie bung der Lasten, insbesondere auch in zeitlicher und ört licher Beziehung angestrebt.' Die Regierung übersehe nicht, daß die vorgeschlagene Regelung die Beteiligten vor schwierige Aufgaben stellt. Sie wird große Anforderungen an die bewährte Sachkunde und Autorität der Industriellen

Bezirkskommission stellen, sie wird die Länder finanziell belasten. Auf 'der anderen Seite aber glaubt die Regierung, daß diese Lösung den besten Aus weg aus der überaus bedenklichen Situation darstellt, in welche die Arbeitslosenfürsorge gekommen ist. Denn diese Lösung schützt zunächst während der Krise die Wirtschaft un bedingt vor gefährlicher Mehrbelastung, sie sucht aber auch nach 'der Meinung der Regierung den einzig, richtigen Weg für die außerordenlichen Maßnahmen der Arbeitslosenfür sorge

stark belastet werden, so ergebe sich aus der Novelle, daß der Beitrag der Gemeinden nur mehr ein Sechstel und somit für manche Gemeinden nicht höher, für manche sogar geringer sein werde, als bisher. Neu sei nur die Belastung der Länder, die auch mit einem Sechstel festgelegt fei. In 'den Besprechungen mit 'der Opposition habe 'die Regierung erklärt, daß sie versuchen wolle, für über 50 Jahre alte Per sonen eine besondere Begünstigung in das Gesetz einzubanen und ebenso für die Gemeinden

des Systems der Arbeitslosenver sicherung nicht bis zum 30. Juni durchgeführt werden könnte, andererseits aber die Regierung kein Recht habe, ohne Gesetz Auszahlungen vorzunehmen. Redner stellt fest, daß tatsäch lich bisher keine verbindlichen Verhandlungen mit der Oppo sition stattgesunden haben und daß die Regierung auch dies mal bis zum letzten Augenblick gewartet 'habe. Der 8 10 a, worin die Regierung die Vollmacht anspricht, 'die Regelung 'der Arbeitslosenunterstützung für die Saisonarbeiter

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1925/12_12_1925/TIRVO_1925_12_12_1_object_7638712.png
Seite 1 von 20
Datum: 12.12.1925
Umfang: 20
über den weihen Schreücn in Bulgarien. Rumänien und Ungarn. In Wien hielt der französische Schriftsteller Barbusse, der einen Monat lang den Balkan bereiste, einen Vortrag über seine gewonnenen Eindrücke. Ueber den weißen Terror berichtete er folgendes: Furchtbar und tragisch ist das Schicksal der wahllos Verhafteten und Emgeterkerten. Polizeidiktatur und Mili tärgewalt herrschen schrankenlos, jeder Mensch, der nur ein Wort gegen die herrschenden Personen oder die Regierung spricht, wird sofort verhaftet lind

wenige, sehr wenige sind es, die je wieder aus dem Gefängnis in die. Freiheit gelan gen. Als in der Sitzung des Sobranje am 4. September von der gesamten bürgerlichen Opposition eine Interpellation eingebracht wurde, da sagte der bulgarische Diktator Zan- kow in seiner Erwiderung: „Es werden noch mehr Morde folgen, wenn die Regierung noch einmal angegriffen wird. Ich sage es. um Sie zu warnen, daß der Schrecken und der Tod seine Flügel über ganz Bulgarien halt." In ganz Bulgarien herrscht

ein einziges Totenschweigen, niemand wagt es, nur ein Wort über politische Dinge zu sprechen..denn überall lan. rn die Spitzel und wehe dem. der in die Fa noarme der bulgarischen Diktatur gerät. Wir wußten, jagte Barbusse, daß jeder Bulgare verloren wäre, der uns die Wahrheit sagen würde. Und wir wußten auch, wie furchtbar es den Gefangenen ergeht, wir wußten, daß das Wort Terror viel zu gering ist, um das auszudrücken, was unter der Regierung Zankow vor sich geht. Ich fragte den Minister, wieviel Menschen

der kleinen Arlbergstrecke hat der Bund aus dem Völkerbundkredit io gut wie gar keine Beträge zur Ausführung von Arbeiten überwiesen erhalten. Nun nimmt Zimmermann bald seinen Abschied, die Kontrolle in der bisherigen Forin hört auf. Man möchte meinen, daß jetzt die Reste des Völkerbundkredites dem österreichischen Staat, also dem ordnungsmäßigen Besitzer, übergeben werde. Das war ja auch eines der Ziele, die von unserer Regierung bei dieser Völkerbundtagung in Gens verfochten worden ist. Erreicht

hat die Regierung aber gar nichts. Das Finanzkomitee des Völkerbundes hat bekannt lich den Beschluß gefaßt, daß es sich die Freigabe von Tei- len aus dein Völkerbundkredit Vorbehalte, nur die aus drücklich freigegebenen Teile dürfen von den Treuhändern, die den Kreditrest verwalten, der österreichischen Regierung ausbezahlt werden. FeuMeton. Las Shrenspalier. Eine Studentengeschichte von Karl Gvatter. Das war damals, als bei den akademischen Bürgern noch nicht die Hakenkreuzlerei Trumps war, in den Stu denten

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/11_09_1923/TIRVO_1923_09_11_2_object_7629877.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.09.1923
Umfang: 8
, die einer seiner Redakteure mit «dem dieser Tage in Berlin anwe senden Arbeiterführer und Sekretär der Sozialisti schen Internationale, Gen. Tom Shaw, über schwebende Fragen der internationalen Politik, insbesondere über die Haltung Englands in der Re parationskrise hatte. Auf die Frage, wie die neue deutsche Regierung in England ausgenommen worden sei, antwortete Genosie Tom Shaw: Ich befand mich den größten Teil der Zeit, seit die neue deutsche Regierung im Amte ist, aus 'dem Festland. Ich kann aber sagen, 'daß schon

, einer von beiden Staaten eingesetzten paritätischen Kommission, wurden abgebrochen, weil Italien unerfüllbare Forderungen stellt, «die von «der jugo slawischen Regierung abgelehnt wurden, weil sie nichts weniger als einen vollständigen Verzicht aus jede Einflußnahme an Fiume bedeuten. Der jugoslawische Ministerpräsideut Pafitsch ist nach Paris abgereist, um Frankreichs Interven tion anzurufen. Gelegentlich einer Zusammen kunft zwischen Pafic und Poincars wurden die Fiumaner Frage und der Abbruch der Verhand

lungen der paritätischen Kommission besprochen. Um einen ernsten Konflikt zwischen Italien und Jugoslawien zu verhindern, habe Poincare Pasic seine Intervention in der Fiumaner Frage an- geboten, habe aber verlangt, daß die jugoflawische Regierung vor seiner Intervention keinen Schritt in dieser Angelegenheit unternehme. Minister präsident Pasic stimmte dem Angebot PoincarLs zu und erklärte, die jugoslawrsche Regierung könne von ihren Forderungen nach Schaffung des Freistaates Fiume und Anerkennung

der Souve ränität Jugoslawiens über den Hasen von Baros und das Delta nicht abgehen. Die jugoflawische Regierung werde jetzt das Resultat der Interven tion Poincarös abwarten. Bleibe diese erfolglos, werde die jugoflawffche Regierung sofort den Schiedsspruch öes Schweizer Präsidenten ver langen.

16
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1925/12_04_1925/NEUEZ_1925_04_12_4_object_8155095.png
Seite 4 von 8
Datum: 12.04.1925
Umfang: 8
L e n d v a y (Rassenschutzgruppe) wegen Be leidigung der ungarischen Regierung. Abg. Lendoay hatte als Ab- ge ordneten kan di dar in Czegled heftige Angriffe gegen die Regierung gerichtet, sie verschiedener Mißbräuche bezichtigt, die Regierung des Grafen Bethlen als panamistisch bezeichnet und erklärt, daß Minister selbst oder durch ihre Gattinnen Gratisaktien angenommen hätten. Der Angeklagte erklärte, er habe damals die Regierung des Grafen Bethlen zwar scharf kritisiert, aber die inkriminierten Aeußerungen

in der unter Anklage gestellten Form nicht getan. Sollte aber das Gericht annehmen, daß die Aeußerungen dennoch getan wurden, dann mochte sich Lendvoy erbötig, den Wahrheitsbeweis zu führen, daß Mitglieder der Regierung Bethlen und die Frau des Ministerprä sidenten Gratisaktien nicht nur annahmen, sondern die Banken be lagerten, damit ihnen Gratisaktien zugeschanzt werden. Der Ver teidiger Lendvays, Abgeordneter Main, richtete gleichfalls scharfe Angriffe gegen die Regierung und warf ihr vor, das Land

und der Regierung ein Uebereinkommen besteht, wonach die Banken bei neuen Anleihen immer die Regie rung konsultieren werden. Das Abkommen sei bereits von Har dt n g «ingeführt worden. Die Regierung habe aber bisher nir gegen irgendwelche neu« Anleihen Cin-rvendungen erhoben. Me Propaganda für den Schutzzoll in England. London, 10. April. Die starken Zweifel eines Teiles der englischen Gewerk- schastswelt an der weiteren Berechtigung des Freihandels und die Bereitwilligkeit dieses Teiles, die englische Indu

. Die letzte Debatte im Unterhause und die Erklärung der Regierung, daß sie die Washingtoner Konvention über die 48-Stunden-Woche nicht ratifizieren könne, zeigen wo- rmn es sich handelt. sie lieber dienen mag, als Bäurin auf mein Hof wer den? Wo wir ihr alles zulieb getan hätten, die Seferl und ich, was sie sich nur wünschen kam:!? Den Hof gar bab ich ihr verschreiben lassen wollen.... aber nein — sie mag nit! Schon dazumal, gleich wie sie heimkowmen ist, Hab ich sie angereöet deswegen. Da war sie oben

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/01_04_1917/TIRVO_1917_04_01_3_object_7615926.png
Seite 3 von 8
Datum: 01.04.1917
Umfang: 8
rechtes auf den italienischen Handelsschiffen und die Fortdauer aller Heuervenräge bis pm Kriegsende an. Kein Matrose darf ans Land siechen, außer we gen Krankheit oder Dienstunfähigkeit. Die „Beilegung" des Elektrizitätsarbeiterstreiks in Athen durch kommandierte Streikbrecher. Aus London, 29'. Mürz, wird berichtet: Die „Times" melden aus Athen: Die Regierung ersetzte die strei kenden Arbeiter in den Elektrizitätswerken dnrck Matrosen, so daß die Betriebe wieder nc ar beiten. Die politische

der Kriegshetzer be nutzen zu lassen. Der Brief Legiens dürfte in dieser Richtung wirken. In Rußland ist das unhaltbare Regierungssystem zusammengebrochen. Wer auch die neue Regierung will vom Frieden nichts wissen, llnd die englischen Minister ivaren voller Genug tuung darüber, daß hie Russen weiter für sie sterben wollten. Jetzt ist die Stimmung in England wesentlich gedrückter. Von amtlicher Seite muß be tont werden, daß Deutschland sich nicht für die Wiedereinsetzung des Zarismus verwendet. Es muß

alle Herren- hausreden nichts. Ich warne auch die Regierung, die Stimmung im Volk nicht zu unterschätzen. Der Krieg ist kein Hinderungsgrund für Reformen, wie für Steuern. Die riesigen Wahlkreise müssen aufgeteilt werden, das schreibt die Verfassung so gar vor. Mit der mecklenburgischen Verfassung hätte zu Kriegsbeginn mit einem Federstrich auf geräumt werden können. Das wäre ein großer moralischer Erfolg gewesen. Wenn mit dem Herren- hause nichts zu erreichen ist, dann muß es gegen dieses geschahen

. Eine Tat durch den Reichskanzler würde den besten Eindruck machen. Ob Deutschland miodermsiert wivd, das ist schließlich abhängig von dem Willen und der Tatkraft des Volkes. Das Volk muß alle Energie aufwenden, um die Wunden des Krieges zu Heiken. Sparen Sie uns deshalb die Auseinandersetzungen mit der Regierung. Des halb freie Bahn für das freie Volk, wenn nicht im Guten, dann in entschlofsenem Kampfe. Müller-Meiningen (Fortschr.): Das preu ßische Herrenhaus hat dem Volke 'ben Fehdehand schuh

der letzten Schranken der freien Entwicklung der Arbeiterorganisationen für eine Frucht der Erfah rungen aus diesem Weltkriege. Fällt das Jesuiten gesetz, so werden wir uns für seine AufrÄsterhal- tung nicht einsetzen, ebensowenig für das polnische Enteignungsgesetz. Das natürliche Gefühl der deut schen Massen muß eine Macht im'Staate, muß auch eine Macht in der Hand des Staates werden. Das ist aber nur möglich, wenn Regierung, Volksvertre tung und Volk ein einheitliches Ganzes bilden. Der Redner

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1931/16_11_1931/TIRVO_1931_11_16_2_object_7653969.png
Seite 2 von 8
Datum: 16.11.1931
Umfang: 8
, daß man selbst mit Hilfe einer solchen geringfügigen Summe einen Staat gängeln zu können glaubt, wie völlig unzugänglich der internatio nale Kredit- und Geldmarkt gegenwärtig ist, und wie aus sichtslos es wäre, sich in irgendeiner entscheidenden und lebenswichtigen Frage auf Hilfe von dieser Seite her zu verlassen. Das aber ist es, was die Regierung seit dem Sommer, in dem die Ereditanstaltskrise ausgebrochen ist, tut. Sie hat bei der Wiederherstellung des Aktienkapitals der Creditanstalt aus Bundesmitteln

wieder mit einem gewalttätigen Umsturz der Verfassung. Anläßlich einer Heimatwehrversammlung, die am Repu bliktag in Axams stattfand, rieb sich Herr Steidle an der Regierung und insbesondere an Herrn Schober, lobte da gegen den Herrn Seipel als zünftigen „Saniever" über den grünen Klee. Und schließlich ließ Herr Steidle wieder «den bekannten Ruf nach dem „starken Mann" vernehmen, in dem er mit Pathos deklamierte: Die Heimatwehr verlangt daher, daß das Parla ment nach Hause geschickt wird und ein wiEicher Sta-atsmänn

mit unbeschränkten Vollmachten die Zügel der Regierung in die Hand nimmt. Voraussetzung für diese. Lösung ist die Beseitigung -er gegeuwärtigru Re gierung und vor allem des Vizekanzlers S ch ober. Der Retter Oesterreichs wird sich seine parteipolitisch un gebundenen Mitarbeiter nach ihren .Fähigkeiten aus wählen müssen. Hinter diesem Mann wird die Tiroler Heimatwehr stehen und, wie wir hoffen, die gesamte Front aller Wehrverbände. Geduld und Treue sind jetzt das Gebot der Stunde. Dann werden wir auch eines Tages

der Regierung zurusen können: Bist du nicht wil lig, so brauch' ich Gewalt. Wir werden uns utm legale Bedenken nicht mehr kümmern. Es ist immer noch bester, illegal zu leben, als legal zu sterben. Und wir wollen leben und die bodenständige Bevölkerung mit uns. Man muß schon sagen: Diese Drohungen lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Gewiß, es sind Kraftworte, wie wir sie schon wiederholt von dem Groß- Femlleto«. Stei Schlöffer kömglichrr Verbrecher. Bon Licsbclh Dill. M -- Ins Loiretal ragt

und eleganten Terrassenbrüstungen wurden 1-500- Soldaten aufgehängt. Der Hof floh, entsetzt von diesem Anblick, nach Mois. „Le balcon des conjures" in Amboise war der Schauplatz der Massaker, die der Bartholomäus nacht vorausgingen. Hinter diesen dicken Mauern wurden Verrat und Verschwörung ansgebrütcr und Rache- und Mordpläne ausgeheckt. Das melancholische Schloß Chaumvnt verbirgt eben falls düstere Geheimnisse. Hier forschte die Zauberin und Astrologin nach der Dauer der Regierung der Söhne Katha rina

19
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1910/26_11_1910/OBEWO_1910_11_26_4_object_8034148.png
Seite 4 von 18
Datum: 26.11.1910
Umfang: 18
gemacht (Gelegenheitsarbeiter, die Haupt- * sächlich Kohlen ausladen) lassen sich nicht entwaffnen und geben energisch ihre Forderungen kund, was eine stetig steigende Gefahr bedeutet. Man ver sichert, daß sie sofort 10,000 Mann auf die Straße bringen können und der Führer, dem sie folgen, der frühere Schiffszahlmeister Machado, der die revolutionären Kräfte bei der Erhebung leitete, zeigt sich der Regierung, die ihm zum Fregatten kapitän ernannte, absolut nicht günstig gesinnt. Er hat ein Blatt

gegründet, den „Intransigente", der heftig die Regierung kritisiert. Der Marine- minister wollte Machado an Bord eines Schiffes versetzen, und ihm eine Mission in Mozambique übertragen; doch Machado ging nicht, weil er sich sagte, daß man ihn nur von Liffabon fortschaffeu wolle, weil er unbequem wurde. Dieser Tage be gab sich eine Delegation der „Carbonari" zu der provisorischen Regierung, um ihr kategorisch zu er klären, daß alle öffentlichen Stellen den „historischen Republikanern" Vorbehalten

haben den Ausstand er- ^ klärt und gehen in den Straßen spazieren. Sie suchen auch die anderen Gruppen zum Streik zu verleiten, und nichts ist in Portugal leichter als das. Die Müllereiarbeiter in Liffabon und Ava schlossen sich rasch den Modistinnen an. Die Kork arbeiter sind auch wieder dabei, und nun heißt es, die Arbeiter in den Gaswerken wollten das gleiche tun. Diese Ausstände schaffen eine um so delikatere Lage, als viele ausländische Jntereffen im Spiel sind. Die Regierung beschwört durch ihre Abge

sandten und durch ihre Zeitungen die Streikenden, sie sollten der jungen Republik keine Schwierig keiten bereiten; diese aber schlagen die Mahnungen in den Wind. „Sie verteidigen ihre Folderungen, die von den heutigen Machthabern hervorgerufen und unterstützt wurden, als es sich darum han delte, Unzufriedenheit gegen die Monarchie hervor zurufen." So der Korrespondent des „Temps", der hinzufügt, daß die Regierung wieder alle Nach richten über die Ausstände durch die Zensur unter drückt

und anderes. Man kann sich denken, daß die besitzende Klasse von den Zuständen gar nicht erbaut ist, und daß sie die Männer der provisorischen Regierung, die ihnen die Bescherung angerichtet, verwünscht. Es bildet sich eine dumpfe Unzufriedenheit auch unter jenen Elementen heraus, die vom Standpunkte des Antiklerikalismus aus mit den Republikanern an einem Strange zogen. Ganz schnell ist die junge portugiesische Republik dort angelangt, wo sie sich heute befindet: bei der Verteidigung der bür gerlichen Gesellschaft

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/13_06_1903/OBEWO_1903_06_13_7_object_8027578.png
Seite 7 von 20
Datum: 13.06.1903
Umfang: 20
war. Madersperger war sich in dessen der Unvollkommenheit seiner Erfindung wohl bewußt und arbeitete rastlos an einer Verbesserung, der er sein ganzes Vermögen opferte. Aber über ein kaiserliches Privileg brachte er es nicht hinaus, weder die Regierung noch Private unterstützten ihn mit dem nöthigen Kapital, und die Berufsgenossen, eifersüchtig auf ihre artgewohnte Handarbeit, wollten von der neuen Methode nichts wissen. In bitterste Armuth gerathen, schenkte der Erfinder schließlich sein Lebenswerk

, ist folgendes Telegrainin eingelaufen: Das serbische Uö- nigspaar, der Bruder und die Schwestern der Asnigin, Minister präsident Murkrovie wurden in folge Revolution des Militärs ermordet, Peter Aarageorgevie als Uönig proklamirt. Die Proklamation ver neuen Regierung. Belgrad, 11. Juni. Heute erschienen folgende Proklanrationen «rn das serbische Volk: „Heute Nachts sind Aönig Alexander und Aönigin Draga erschossen worden In diesem ernsten und schicksalsschweren Augenblicke haben sich die Freunde unseres

Vaterlandes und unseres Volkes geeinigt und die Regierung gebildet. Indem die Regierung dies dem serbischen Volke bekannt- giebt, ist sie überzeugt, daß sich da- serbische Volk um sie schaaren und ihr verhelfen werde, daß im Lande überall die Ordnung und Rechtssicherheit aufrechterhalten bleibe. Die Regierung verlautbart hiermit, daß vom heutigen Tage die Verfassung vorn 6. April J(90J( mit allen Gesetzen, die bis zunr 23. März ult. St. in Geltung waren, in Araft tritt. Die nrit der Pro klanration

Alexan der angehörte) ins Land zurückberufen. Derselbe war bis 1839, vor seinem Sohne Michael und Alexander Karageorgevic, der Fürst der Serben gewesen. Nach Milosch kam Michael zum zweiten mal auf den Thron, nach ihm der durch seine Abenteurerstücke in Regierung und Privatleben bekannte Milan und schließlich Alexander, der sich durch seine Heirat mit der nicht sonderlich ehrbaren Witwe Draga Maschin beim serbischen Volke und besonders bei den etwas auf Ehre haltenden Angehörigen des Heeres unbeliebt

21