einfach bei Seite schieben. Nun, wenn man die Entwicklung seit der letzten Woche betrachtet, so kann man freilich sehr leicht begreifen, warum bie Negierung so vorgeht. Bei der Besprechung des Statthalters vom l0. April hat die Regierung, wie wir letzthin dargetan, klipp und klar das Verlangen gestellt, es dürfe im neuen Landtage über d e Wahrmundangelegenheit nicht gesprochen werden, sonst wird der Landtag nicht ein berufen. Die Katholisch-Konservativen erklärten darauf
verlangten die Katholisch-Konser vativen die Einberufung des Landtages. Pfarrer Schrott sagte in Brixen: dann haben wir noch eine Forderung: „heraus mit dem Tiroler Landtag! Dem Wahrmuno zum Schutz darf der Tiroler Landtag nicht einberufen werden! Heraus mit dem Landtag, damit unsre Abgeordneten reden können, was sie wollen, wann sre wollen und wie sie wollen!" Und siehe da, die Regierung berief am 25. April den Landtag ein, ohne von den Katholisch-Konservativen irgend eine Erklärung zu verlangen
werde, man könne leicht aus dem Geleise kommen, bte Liberalen hätten vorzügliche Redner, insbesonders sei Rektor Dr. v. Skala ein solcher. Bei einer schriftlichen Anfrage an die Regierung wäre das alles vermiesen. Er fei dafür, daß im Land tag nicht darüber gesprochen werde. Und dann kamen alle die christlichsozialen Größen, die Schraffl, Dr. Schöpfer etz. etz, und erklärten, auch sie seien dafür, daß die Wahrmundfrage im Landhause nicht aufgerollt werde, nicht darüber gesprochen werde, auch sie seien
nur für eine schriftliche Eingabe an die Regierung. Bei der Abstimmung stimmten für den Antrag des Dr. I. v. Wackernell, daß im Landtage über die Wahrmundangelegenheit gesprochen werde, die Katholisch- Konservativen Dr. I. v. Wackernell, Prälat" Zacher, Baron Moll, Graf Trapp, v. Pr etz, Dekan Glatz, dagegen stimmte der gesamte anwesende christlichsoziale Klub. Damit ist nun aufgekommen, warum die Regierung jetzt auf einmal für die Einberufung des Landtages war, warum sie jetzt auf einmal gar nichts mehr
des Landesausschusses wurde nach einer weiteren zweistündigen Sitzung der Land tag vertagt. Es wäre zwar no h ein ganzer Tag Zeit gewesen, aber die Regierung har erreicht, was sie wollte, Schraffl auch, ulfo wozu noch einen Tag beisammen bleiben und doch etwas auch für das Volk arbeiten, wozu denn? Diese Landtagssession hat wohl recht begreiflich ge macht, warum und wieso wir eme solche Regierung in Tirol haben. Es ist auch natürlich, daß die Regier ung nie schlechter sem kann, als die Mehrheit der Ab geordneten