angehen. Bei wem? Nun, vor allem einmal bei den ärmsten Teufeln, den Arbeits- losen, und bei den Beamten. Die sollen vom harten Ge- setz in ihren bescheidenen Einkünften verkürzt werden. Nun, und jene, die jenseits des Gesetzes stehen, die Herren Wirt- schastssührer und Bankdirektoren, find die gar nicht zu erz reichen? Oh, hier ist der Staat weitaus höflicher, hier läßt es die christlichsoziale Regierung mit einer zarten Empfeh lung bewenden, indem sie erklärt: „Don der Privatwirt- schaft erwartet
die Regierung, daß sie übermäßige Bezüge, die mit der heutigen Lage nicht im Einklang stehen, revi dieren werde/ Diese Mahnung hat die bürgerliche Regie- rung erst dann an die Wirtschaft ergehen lassen, als Wirt- schaftskörperschaften mit -einer kaum zu überbietenden Frechheit eine Aufforderung zum Sparen an den Staat richteten des Wortlautes: „Unter diesen Umständen er- Mt das Gebot der Sparung und Entlastung, auf das off genug in ernsten Mahnungen hingewiesen wurde, erhöhte Bedeutung und zeigt
den einzigen Ausweg aus der unheil- vollen Lage/ Mso, die Wirtschaft verlangte von der Re- gierung Sparmaßnahmen und Steuerentlastung, und diese wiederum gab der Wirtschaft dieselbe Mahnung als Re tourkutsche zurück. „Also. Hahnemann, geh' du voran, du hast die großen Stiebel an/ Neckisch, nicht wahr, wie Regierung und Industrie miteinander hakelziehen! Nur schade, daß uns allen die Lust vergangen ist, diesem neckischen Spiel zuzuschauen. Wieder einmal wird mit uns Schindluder getrieben
. Wie der einmal werden wir zum Schaden noch den Spott ha ben. Da ist eine Regierung, ob sie nun Ender. Schober, Baugoin oder Seipel heißt, im Grunde genommen ist es immer das gleiche, immer ist diese Regierung die nackte Interessenvertretung des großen Industrie- und Finanz kapitals. Auf der anderen Seite haben wir eine Handvoll Industrie- und Bankkapitäne. In den früheren Jahren waren Regierung und diese hohen und höchsten Herrschaf ten in den verschiedenen Direktionszimmern ein Herz und eine Seele. Da haben sie uns beide vereint
und da sangen die, die an unserem Glend schuld sind, die hohen Herren von der Industrie und den Banken, an, einander gegenseitig die Schuld zuzuschieben. Jeder fürch tet, daß er die Verantwortung wird tragen müssen, jeder sucht jetzt den andern als den Schuldigen darzustellen. Die Industrie schreit, daß sie der Staat ausgefogen hat, die Regierung wieder hält ihren Freunden von gestern vor, daß sie Mst dieser am Boden liegenden Wirtschaft das letzte Mark aus den Knochen gesogen