25.696 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1890/04_10_1890/OBEWO_1890_10_04_2_object_8019228.png
Seite 2 von 8
Datum: 04.10.1890
Umfang: 8
für die sozialistische Partei ganz neue vollständig ignorirte. Der König beschied den General vor sich. „Warum grüßen Sie mich nicht?" — ,.W eil ich Eure Majestät nicht würdig erachte!" antwortete der General, machte Kehrtum und ließ den König stehen. Selbstverständlich Mar der General schon am nächsten Tage pensionirt, und seither ist er ein geschworener Feind des Königs . . Zur Zeit der Verschwörung der Radikalen und Russo- philen im Jahre 18.83 wurden zahlreiche Gegner- Milans in die Verbannung geschickt

. Der Kassier empfängt die Geldsuchendeu mit den Worten: „Es ist nichts da!" Rach langen Verhandlungen heißt es endlich: „Nun, wie viel brauchen Sie? Ich will Nachsehen, vielleicht bring' ich's zusammen!" Er übernimmt die Quittung. „O Verhältnisse Platz, denen man in den Reihen der Fiihrer selbst noch ungewiß gegenüber steht. Jedenfalls ist es aber bemerkenswerth, daß man in den deutschen Regiernngskreisen dem weitereit Verlauf der Dinge nach deni 1. Oktober mit ruhiger Entschlossenheit entgegensieht

bereiten sich beide Parteien eifrig ans die Abstimmung am 5. Oktober vor und rüsten gleichzeitig, um jeder neuen Wendung der Lage gewachsen zu sein. Bis dahin kann der Friede als gesichert betrachtet werden, da keine Partei durch Eröffnung von Feindseligkeiten sich ins Unrecht setzen will. Nachher werden die Lei- denschasteil kazm mehr zu zügeln sein, denn es wird schwer genug fallen, daß die eidgenössischen Räthe eine annehmbare oder doch für die Tes- siner nicht abweisbare Lösung finden. Offenbar

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1889/18_05_1889/OBEWO_1889_05_18_2_object_8018702.png
Seite 2 von 6
Datum: 18.05.1889
Umfang: 6
und Deputirten der Rechten in Folge Parteibeschluß der Einladung zur Theilnahme an der Feier zu Versailles nicht Folge geleistet haben. Am 6. d. ist der Centennariumsfeier die feier liche Eröffnung der Weltausstellung gefolgt. Auch dieser Akt ist in würdiger und ruhiger Weise ver laufen. Der Präsident und die Regierung sind eifrig bemüht, eine Richtung einzuhalten, welches das Miß trauen entwaffnen soll, mit dem man nicht ganz ohne guten Grund im gesammten Europa der Verherr lichung der Revolution

ein ganz besonders lebhafter und heftiger, was seinen Grund hauptsächlich im Auftreten neue r Elemente — der Deutsch-Nationalen und der Antisemiten oder vereinigten Christen — hatte. Der von letzterer Partei mit den Konservativen abgeschlossene Kompromiß und eine von den „Ver einigten Christen" mit seltener Rührigkeit entfaltete Wahlagitation förderte das allgemein überraschende Resultat zu Tage, daß am Montag im 3. Wahl körper sämmtliche Kandidaten der liberalen Partei trotz ebenfalls eifriger

Thätigkeit derselben durchfielen und dafür die Kandidaten der Konservativen und jener der Deutschnationalen und vereinigten Christen in den Gemeinderath gewählt wurden. Dieses Er gebnis über welches die Freude der einen Partei ebenso groß ist, als der Aerger der anderen, lieferte den Beweis, daß die vereinigten Christen auch hier in Innsbruck ein nicht zu unterschätzender Faktor sind, der im öffentlichen Leben wirklich mitzuspielen weiß, namentlich wenn derselbe unter der Zahl

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1888/28_06_1888/TST_1888_06_28_2_object_6274616.png
Seite 2 von 6
Datum: 28.06.1888
Umfang: 6
Politische Uebersicht. Oesterreich-Ungarn. — Bei dem Delegationsdiner am Montag soll der Kaiser zum Delegirten Demel gesagt haben: „Es war jetzt lange eine anstrengende Zeit, aber ich hoffe» es wird jetzt ruhiger werden." Als Demel bemerkte, ob nicht viel leicht der Thronwechsel in Deutschland den Eintritt ruhiger Zeiten verzögern könnte, antwortete der Kaiser, er sei überzeugt, daß die Friedenssicherheit dadurch nur gewinnen werde und daß es ein allgemeines Interesse sei, wenn endlich

sich gestützt auf die eigene Macht, aber auch im innigen Anschluß an das deutsche Bündniß, den Frieden zu sichern, und daß in Folge dieser An strengungen eine Garantie sür den Verzicht auf weitere finan zielle Opfer für die Kriegsmacht nicht gegeben werden kann. Bezüglich Bosniens wurden vom Reichsfinanzminister Kallay als dem Minister für Bosnien Aufklärungen gegeben, die sich dahin zusammenfasten lasten, daß die Verwaltung in diesen Län dern das Bild ruhiger und steter Entwicklung in jeder Richtung gebe

stalt. Aus den Verhandlungen ist das Eintreten auf Revision der Statuten er- wähnenswerth, wobei ein Antrag auf Ausschluß der Nicht schweizer von der Theilnahme am Verein verworfen wurde. Ferner, daß das Zentralfest nur alle vier Jahre gefeiert, daß das Vereinsorgan, außer in deutscher, auch in französischer und italienischer Sprache gedruckt werden und St. Gallen Vorort sein soll. — Auf nächsten 8. Juli ist vom Partei-Ausschuß der schweizerisch-sozialdemokratischen Partei in Winterthur ein Partei

tag nach Aarau ausgeschrieben worden, zu welchem auch das Aktionskomitö des schweizerischen Arbeitervereins und das Konnt« des Gewerkschaftsbundes Einladungen erhalten haben. Es soll sich um die Reorganisation der Partei handeln. England. — Limerick war am Sonntag Abend der Schauplatz ernster Ruhestörungen. Ein Pöbelhaufen griff die Schutzmannschaft, welche einige wegen Vergehen gegen das Zwangsgesetz zu Gesängnißstrafe verurtheilte Personen nach dem Gefängniß abführte, mit Steinwürfen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1885/12_09_1885/INTA_1885_09_12_1_object_7781706.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1885
Umfang: 8
; darum wurde ein Ausschuss von 25 allen Schattierungen der Partei ungehörigen Mit- Die Töchter des Obersten. Ein Familien-Romon von Amely Bölte. (35. Fortsetzung.) „Sie müssen aber ruhiger zu werden suchen, denn sonst reiben Sie sich auf," fuhr Toni fort. „Die Laufbahn einer jungen Künstlerin ist ohnedies an Auf legungen überreich. Ähr erstes Bemühen muss daher j sein, Herrschaft über Ähr Temperament zu gewinnen und die Wallungen meistern zu lernen." „Wenn Sie mich lehren

, ist durch die in diesem Frühjahre dorgenommenen Abgeordnetenwahlen eine gewisse Verschiebung des Partciverhältnisscö auf Seite der deutschen Liberalen vorgekommen. Nicht alle Mit glieder der bisherigen „Vereinigten Linken" des Ab geordnetenhauses sind wieder gewählt worden. . An die Stelle der Nichtgewählten sind theils Parteigeg ner, theils Männer der Partei getreten, welche eine von der gesammten „Vereinigten Linken" etwas ab weichende Farbenschattierung tragen, mehr nach Links neigen und die nationale Seite des Deutschthums

in allererster Linie betonen. Auch schon bisher hul digten manche Mitglieder der „Vereinigten Linken" dieser Richtung, und die Vorkommnisse in Böhmen, wo der Deutsche schon noch kaum vor den Stein würfen der Tschechen sicher ist, haben die nationale Stimmung der Deutschen gestärkt und verschärft. So ist gewissermaßen in der großen deutschliberalen Partei der „Vereinigten Linken" eine speziell natio nale Fraktion entstanden, welche einstweilen nicht damit zufrieden ist, dass die Partei lediglich

unter dem alten Namen und in der bisher gewohnten Weise fortarbeite, sondern eine stärkere Betonung des nationalen Bewusstseins der Deutschen und in der Opposition überhaupt eine „schärfere Tonart" verlangt. Bekanntlich hat eine große Parteiversammlung, welche am 21. Juni in Wien tagte, die Neu-Or- ganisierung der Partei, welche durch die angeführten Veränderungen nothwendig geworden ist, zum Ge genstände ihrer Besprechungen und Unterhandlungen gemacht. Die letzteren gelangten jedoch zu keinem Abschlüsse

auf Einladung des Dr. Herbst zusammen treten,' um zu erörtern und zu beschließen, welche Vorschläge einer auf 21. d. ciuberufeuen großen Parteivcrsammlung gemacht werden können und müssen. Es soll nun also Ernte gehalten, die Frucht jener Saat bekannt werden. Man ist auf die Anträge des Komittz sowol als auf die Beschlüsse der Vollversammlung der Partei genossen außerordentlich gespannt, nicht nur in den Kreisen der Partei selbst, sondern weit darüber hin aus. Die Gegner der Liberalen setzen ihre ganze

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1886/07_04_1886/BRG_1886_04_07_2_object_757482.png
Seite 2 von 10
Datum: 07.04.1886
Umfang: 10
der Regierung zu zurufen, daß „die Flecken der schmutzigen Kor- ruptionsafiaire — er sprach von der Dux-Bo- dcnbacher Angelegenheit — auf dem Gesammt- ministcrium verblieben sind', und wird deswegen wieder zur Ordnung gerufen und seine Partei nahm den Ordnungsruf des Präsidenten mit lautem Gelächter auf! Unter dieser Ermun terung seiner Gesinnungsgenossen steigert er seine Angriffe bis zu dem Ausspruche, daß das Mi nisterium in den Augen seiner Wähler jeden Anspruch auf Achtung verwirkt hat. Dafür

. Endlich legt sich der Sturm, der der Windsbraut gleich schon oft durch diese der ern sten Arbeit geweihten Räume zog, um das An sehen des Parlaments zu knicken. Wie viel ist davon noch übrig? Der Präsident ruft noch den Abg. Gregr zur Ordnung und die Linke be gleitet den Ordnungsruf mit lautem ostentati vem Beifall, es entsteht neuer Lärm, der aber, da Gregr seinen Ordnungsruf ruhig akzeptirt, bald sich legt und eL konnte die Debatte fortgesetzt werden. Der nächste Redner, Dr. Kaizl, ein ruhiger

, stiller Mann, spricht vor fast leeren Bänken, es schien, als suchten die Abgeordneten aus der unerquicklichen Atmosphäre des Hause» so schnell als möglich hinauszukommen und draußen auf den Gängen bildeten sich verschie dene Gruppen, welche die eben erlebten und mit angesehenen Vorfälle besprechen — und beklagen. Die jungdeutsche Partei scheint in der That den modernen Parlamentarismus ad absurdam füh ren zu wollen! Wir weinen diesem Parlamen tarismus keine Thränen nach! Die aufregenden Szenen

hatten leider ihr Ende an diesem Tage nicht erreicht. Es sprach auch der Abg. Heinrich, der den Liberalen auf der ganzen Linken verhaßteste Mann im Abge- geordnetenhause, weil er der einzige sonst übe® liberale Deutsche aus Böhmen ist, der nicht der deutschliberalen Partei, rücksichtlich ihres natio nalen und staatsrechtlichen Programms, nament lich deu Czechen gegenüber, sich anschloß und dieselbe bekämpft. Er will, daß den Czechen in Böhmen ihr Recht werde und steht zudem auch in wirthschaftlichen Fragen

in Opposition gegen die deutschliberale Partei. Auf Grund die ses seines Programmes wurde er auch in einem deutschen Bezirke Böhmens in den Reichsrath gewählt. Daher der Haß der Deutschliberalen gegen ihn. Heinrich war schon früher im Jahre 1873 unter der liberalen Aera im Parlamente und gehörte zur damaligen sog. liberalen Partei. Weil er aber ihr terroristisches System, insbe sondere der legalen czechischen Verwaltung in Böhmen gegenüber, nicht billigen konnte, trat er aus. Er gründete

8
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/01_03_1891/INNZEI_1891_03_01_1_object_8307808.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.03.1891
Umfang: 8
, als an dem damaligen Abgeordneten G. N. v. Schönerer von Innsbrucker Bürgern die Einladung erging, hierher zu kommen und sein politisches und wirth sch östliches Programm zu entwickeln. In dem auch voll mehreren Gemeinderüthen ge fertigten Einladungsschreiben war das sieche Partei leben Innsbrucks geschildert, das hierorts übliche Leisctreten in nationalen Fragen itnb Angelegen heiten getadelt, der Wunsch nach Besserung dieser Verhältnisse ausgesprochen und solche durch die Ent wicklung des Schönerer'scheu

wir ja doch, daß in letztgenanntem Kreise ein guter Kern liegt, der weder liberal noch klerikal sich mit den Vorgängen dieser beiden Parteien nicht einverstanden erklärt, dem hellte die Entwicklung des nationalen Programms sehr erwünscht ist und aus dem sich sicher ein guter Theil der nationalen Partei anschließcn wird. In der gesammten tirolischen liberalen oder klerikalen Presse wurde Schönerer bis jetzt entweder verschwiegen oder nur dasjenige gegen ihn gebracht, was in den Judenblättern stand. Der 8. Mürz

des Rückgangs der alten verrosteten und judensreundlichen liberalen Partei abermals feststellen können. Die deutschnatiouale Partei wird das Erbe der liberalen antreten, welche aus einer Partei der Bil dung, die sie ursprünglich war, zu einer Partei des bloßen Bildungsdünkels, aus einer Partei mit un leugbaren Verdiensten um die politische Freiheit zu einer Vertreterin rückschrittlicher Maßregeln entartet ist, Letzteres in dem Wahne, durch solche ihren siechen Leib noch eine Spanne Zeit auf der politischen

Bühne zu erhalten. National ist die liberale Partei nie gewesen, sie hat sich stets baar gezeigt jeden Verständnisses für die Erfordernisse einer kräftigen Entwicklung des deutschösterreichischen Volkssllumes, sie hat in dem Streben, ihre politischen Ziele zu erreichen, bei Schöpfung der Dezember-Verfassung darauf vergessen, diese mit den nötigen Cautelen für den ungeschmäler ten Bestand und die berechtigte Vorherrschaft unseres Stammes auszustatten, sie war es, welche im Artikel

19 des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger den Slaven in diesem Staate den Weg zur Bedrüngnng des deutschen Volksthums geebnet hat, sie endlich hat durch ihre Verquickung mit dem Judeuthume und durch Außerachtlassung der wirthschaftlichen Bedürfnisse unseres Volkes sich schwer au dessen Reinheit, Wohlfahrt und Wider standskraft versündigt und ihm unberechenbaren Schaden zugefügt. Gerade aber weil die liberale Partei auf diese Weise selbst den eigenen Untergang herbeiführen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/15_03_1891/INNZEI_1891_03_15_1_object_8307826.png
Seite 1 von 8
Datum: 15.03.1891
Umfang: 8
ich vor Allem aus das jüngste und wichtigste politische Ereigniß hin, auf das vollständige Scheitern des sogenannten deutsch-böhmischen Ausgleiches. Dieser Ausgleich, von der Negierung des Grafen Taaffe und dem ge- sammten Ministerium mit den Führern der deutsch- liberalen und Altsichechen-Partei vereinbart, dieser ist vollständig gescheitert. Zuerst haben die Jungtschechen dagegen Stellung genommen, dann haben auch die Alttschechen, obwohl sie ihre Unterschriften unter den Vergleich gesetzt hatten, denselben im Stiche

gelassen, indem sie sagten, die weitern AusFeichs-Verhandlungen erst dann in Berathung zu ziehen, wenn gleichzeitig eine Aende- rnng der böhm. Landeswahlordnnng damit vergesell schaftet oder vergnickt würde und das ist gleichbe deutend mit der Stellungnahme gegen den Ausgleich. Die nächste Folge dieses Scheiterns des Ans- gleichswerkes war die Auflösung der Alttschechen- Partei, dieser Kerntruppe der bisherigen Regierungs- Majorität. Rach all' dem sollte man meinen, daß eine Re gierung Taaffe abtreten

werden kann. Nun, auch da kann man sagen, der Kork schwimmt oben! Denn es ist so gut als ansgemacht, daß im künftigen Abgeord^- netenhanse die Majorität der gegenwärtigen Negierung aus einem Theile oder vielleicht aus der Gesammt- heit der deutschliberalen Partei mit dem Polen-Club, dem Coronini-Club und verschiedenen anderen schwan kenden, labilen Elementen des Abgeordneten-Hauses zusammengesetzt werden wird. Durch mehr als 10 Jahre hat die deutschliberale Partei dem Regierungs- System, welches gegenwärtig

noch dasselbe ist, auf das heftigste Opposition gemacht, das Ministerium Taaffe wurde gleich anfangs als ein entschieden deutschfeindliches erklärt und bekämpft und die Deutsch- liberalen haben gelobt, in der Opposition gegen dieses Ministerium nuszuharren bis aufs Aeußerste, im Interesse des deutschen Volkes. Und was sehen wir ! jetzt! Rechtfertigt dies nicht das Wort, daß Oester reich das Reich der Unwahrscheinlichkeiten ist, wenn wir sehen, daß die dentschliberale Partei sich geradezu glücklich fühlt, daß sie würdig befunden

wird, nun in den künftigen eisernen Ring der Regierungspartei als wichtigstes Glied desselben eingefügt zu werden. Nicht die Regierung hat sich geändert, die Ministcr- bünke sind fast von denselben Männern besetzt wie im Vorjahre, das System Taaffe ist dasselbe ge blieben, Finanzminister wurde nicht ein Mitglied der liberalen Partei, sondern ein farbloser Beaniter. Das tschechische Volk habe erkannt, daß die Brosamenpolitik seines Rieger den nationalen Inter essen abträglich gewesen ist und ich glaube

10
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/15_03_1891/INNZEI_1891_03_15_2_object_8307827.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1891
Umfang: 8
. Die Liberalen sagten zwar, eine Beschränkung der Freiheit verstoße gegen die Vernunft, aber darin liege eben das Ver fehlte des Liberalismus, daß er einer verrot teten Doctrin wegen, welche durch langjährige Er fahrung als schädlich erkannt und verurtheilt worden sei, die wahren wirthschaftlichen Interessen der weitesten Volkskreise ganz scrupcl- und gewissenslos zum Opfer gebe. (Lebhafter Beifall.) Die deutschliberale Partei rühme sich, daß sie Oesterreich aus einem absolutistischen Staate

.) Die Liberalen seien es doch gewesen, die die zügellose Gewerbefreiheit, die laxen und dehnbaren Wuchergesetze einführten. Unter dieser Partei ist der sogenannte „Wirthschaftliche Aufschwung" zustande gekommen. Unter dem liberalen Ministerium Lasser- Auersperg habe dieser falsche und schwindelhafte wirthschaftliche Aufschwung seinen Fortgang genom men und schließlich im Krach des Jahres 1873 sein Ende gefunden. Ter Bauschwindel, der Banken-, Eisenbahn-, Gründungs-, Aktien- und Börseuschwindel

habe thatsächlich unter der Wirksamkeit der deutsch liberalen Partei seine ärgsten Orgien gefeiert. (Leb hafte Zustimmung unb Beifall.) Redner erwähnt nun den Prozeß Offenheim, der auf manche deutschliberale Größe einen sehr verdüch-, tigen und bedenklichen Schein geworfen habe und fragt dann, was denn eigentlich die nationalen Erfolge des Liberalismus seien. Die liberale Partei Hütte sich immer für die pateutirten Vertreter der deutschen Nationalität in Oesterreich ansgegeben und den deutschnationalen Gedanken

mit den liberalen Ideen verquickt und dadurch sei eine bedeutende Schwächung desselben und des deutschen Volksthums in Oesterreich eingetreten. Liberal und nicht judenfreundlich zu sein, führt Redner fort, das gilt ja hellte sozusagen als ein Absurdum, als ein ganz und gar unmögliches Ding, weil eben die liberale Partei auch mit dem Juden- thum sich indentifizirt hat (lebhafter Beifall). Weil sic sich so zlim Schützer und Vertheidiger des Juden thums aufgeworfen hat, daß, wenn jemand ein wahres Wort

gegen dasselbe spricht und sich die Juden nicht selbst vertheidigen, sich sofort dienstbereit zehn, zwanzig oder hundert Deutsche erheben, welche es sich zur Ehre anrechnen, die augegrfffene Stammes ehre ihrer „deutschen Stammesgeuossen" jüdischer Konfession zu vertheidigen. Der Liberalismus ist den guten Traditionen untreu geworden und der Egoismus einzelner und zwar besonders der oberen, privilegirten Klassen ist das einzige Ziel und der einzige Hebel, der diese Partei bewegt. Mit Recht lvird von allen Deutschen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1890/21_05_1890/SVB_1890_05_21_6_object_2453794.png
Seite 6 von 8
Datum: 21.05.1890
Umfang: 8
. Für die Gewählten aus der Fortschrittspartei, 11 an der Zahl, ist die Lage nach der Wahl eine sehr kritische. Sie mußten sich als Candidaten gegenüber ihrer Partei verpflichten, die vollzogene Wahl nur dann anzunehmen, respektive das Mandat auszuüben, wenn die Fortschrittspartei siegreich aus dem Wahlkampfe hervorgeht, d. h. mit Majorität, im andern Falle hätten sie die Mandate niederzulegen. Dieser letztere Fall ist nun eingetreten; die Fortschritts partei blieb in der Minorität, folglich hätten die ge wählten

Fortschrittsmänner ihre Mandate nicht anzu nehmen. Das wird nun den meisten von diesen einen harten Kampf kosten, da sie sich so lange Zeit auf den kurulischen Stühlen glücklich fühlten, und gerade bei der diesjährigen Wahl persönlich Alles einsetzten, um doch wieder m die Gemeindestube hineinzukommen. Hoffentlich entbindet die Partei die Gewählten von diesem Gelöbniß, das sie ja ohnehin nur ablegen mußten, um die Gegenpartei einzuschüchtern, weil die Fortschritts partei wirklich in ihrer Verblendung glaubt

, daß ohne die langjährigen Räthe ihrer Partei, die Gemeinde wirthschaft gar nicht geführt werden könnte. Die andere wichtige Situation ist für die vereinigte Bürgerpartei geschaffen. Dieselbe ist nun nach heißem Wahlkampfe, in welchem sie von Seite der Gegenpartei so viele Ver unglimpfungen Verdächtigungen Einschüchterungen zu erleiden hatte, als Siegerin hervorgegangen ; die Er wählten verfügen über die Majorität, und die Partei erwartet, daß ihre Vertrauensmänner voll und ganz die Consequenzen ziehen

, sie will, daß die Mehrzahl der Magistratsräthe ihrer Partei angehören, und daß auch der zukünftige Bürgermeister ihrer Partei ent nommen werde ; die Bürgerpartei nennt ganz offen Dr. Weinberger als künftigen Bürgermeister. Ein paar Vertreter der vereinigten Bürgerpartei verrathen nun so ziemlich offen die Neigung, auf dieses Uebergewicht im neuen Gemeiuderath zu verzichten um die Gegenpartei nicht gar zu sehr zu verstimmen obwohl dieselbe schonungs- und rücksichtslos gegen die Bürgerpartei vor gegangen ist. Dringt

, dieses Compromißbestreben weniger Herren bei der Wahl der Magistratsräthe und des Bürgermeisters durch, dann dürfte in der Partei selbst eine große Erbitterung ^intretech welche schon während des Wahlkampfes bei dem Durchfalle einzelner conser- vativer Candidaten, darunter dtzS Führers der Conser- Vativen, Verrath im eigenen Lager witterten ; eS würde ein solcher Verzicht der Fiihrtr von der heiß erkämpften Majorität eine große Demoralisation in der Partei auflisten, darum rufett wir in ehrlichster Absicht: zCäveaüt

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1891/25_02_1891/BZZ_1891_02_25_1_object_426036.png
Seite 1 von 4
Datum: 25.02.1891
Umfang: 4
sein. Die diesmalige Wahlbewegung macht die sprichwörtliche Liebenswürdigkeit der Wiener fast zn Schanden . . . Die an Zahl stärkste Partei ist noch immer die liberale, und hat dieselbe auch die Aussicht, die meisten Kandidaten durchzubringen. Zn fast glei cher Stärke wie die Liberalen präsentirt sich die Partei der Vereinigten Cüristen. Diese Partei rechnet darauf, in Wien acht M «ndate zu er langen und fie dürste fich um nicht Vieles ver rechnet habe», denn die Agitation ?ür diese Partei ist die denkbar

, ist deu Klerikalen schon nicht «ehr stramm genug. Eine rührige, aber in ihrem Handeln und ihren Zielen unklare Partei sind die Demo kraten; dieselben hatt?» früher einen großen An hang in Wien, sind aber heute politische Bänke- rotteure, und die Wiener sprechen von den Demo kraten nicht anders, als von der — Wurstkessel- Partei. Einem Kaadidaten dürste« auch die Demschuationalen der Schönerer-Richtung zum Siege verhelfen, weniger Aussichten haben die „gemäßigten', die sogenannter steirischen Deutsch

» nationalen, gar keiner Hoffnung dürfen fich die Lozialisten hingeben. Jeder Tag bringt übrigens neue UeberrafchtMgeu. der Wahltag ohne Zweifel die größten . . . Faktischer Tagesbericht. Bozen, 24. Februar. Oesterreich-Ungar». (Zur Wahlbewe. gung. — Vom Tage.) Die sozialdemokralische Partei in Wien hielt am Sonntag in dei, Restau ration „zum grüuen Baum' eine nark besuchte Versammlung ab. in welcher Buchdruckergehilfe Höger das sozialdemokratische Programm ent wickelte. Der Redner kritifirte insbesondere

Beifall.) Mehrere der demo kratischen Partei angetzörige Wähler befürworten ei» Zusammengehe» der Sozialdemokraten «it der demokratischen Partei, wobei fie insbesondere die großen Verdienste, welche fich Dr. Krona iv ett er um das Volk erworben, hervorheben. Höger erklärte, daß die Sozialdemokraten die Verdienste Kronawetters würdigen, ihn jedoch als Komprolnißkandidaten der Liberalen nicht unter stützen können. - Die in Prag stattgehabte Parteiversammlung der Deutschen in Böhme« war aus allen Theilen

des Landes beschickt und haben an derselben ungefähr 3lX> Delegirte theil- geaommeu. Dr. Schmeykal eröffnete die Kon» fereuz «il einer Ansprache, in welcher er die gegenwärtige politische Lage als eine Wendung zum Besseren bezeichnete Doch erscheine Vorsicht und Besonnenheit seitens dn Deutschen Partei nothwendig. Der vorgelegte Wahlaufruf bezieht fich auf den Ausgleich iu Böhmen uud auf dm Wablaufruf der Vereinigten deutscheu Linken. Dr. v. Plener entwickelte hierauf daS Pro gramm der Partei; iu seiuer

13
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/12_04_1891/INNZEI_1891_04_12_1_object_8307864.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.04.1891
Umfang: 8
zur Judenfrage sein. Da nun diese Partei seit einer Reihe von Jahren die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkt, ist eine Untersuchung dieses Gegenstandes wohl von Interesse. Wenn wir uns an dieselbe machen, so haben wir folgende Fragen zu erörtern: Wie müßte sich die Sozialdemokratie zur Judenfrage stellen? Wie stellt sie sich thatsächlich? Wie ist dies zu erklären? tmd Welches sind die Folgen? Die Beantwortung dieser Fragen soll Aufgabe der folgenden Ausführungen sein. Die Sozialdemokratie wendet

, den die deutsche Sozialdemokratie seit 1875 auf ihr Banner schreibt. Bis dahin gab es in ihr zwei Richtungen: Die nationale, hervorgegangen aus dem von Lassalle gegründeten allgemeinen deut schen Arbeitervereine, und die internationale oder Partei der Eisenacher „Ehrlichen". Auf dem Go thaer Kongresse verbrüderten sich beide, wie es in Büchern heißt. In Wahrheit wurde die Eisenacher Richtung die herrschende. Damit sagte sich die So- zialdemokrie vom nationalen Gedanken los und be kannte

gegenübertreten und sie bekämpfen. Wenn irgend eine Partei verpflichtet ist, antisemitisch zu sein, so ist es die sozialdemokratische. Wie aber kommt die Partei dieser Verpflichtung nach? Wie stellt sie sich thatsächlich zur Judenfrage? Geschichtlich datirt die deutsche Sozialdemokratie seit dem Jahre 1863, in welchem in Leipzig der „Allgemeine Deutsche Arbeiterverein" gestiftet wurde. Sein Stifter und Leiter war Ferdinand Lassalle. Einige Jahre später organisirte sich die internationale Liga, geführt

von Karl Marx, Friedrich Engels, und Andere. — Lassalle, Marxs, Engels, sowie Johann Jakoby, der sich bald in der Partei einen Namen machte, waren Juden, die deutsche Sozialdemokratie wurde mithin von vornherein von Juden geleitet. In den siebziger Jahren, hauptsächlich nach der Ei nigung der beiden Richtungen, traten Juden in großer Zahl in die Redaktionen sozialdemokratischer Blätter ein und führten in den Versammlungen der Sozialdemokraten das große Wort. 1878 wurde zum ersten Male ein Jude, Kayser

, die einer besseren Sache würdig gewesen wäre. Die Antise mitenbewegung wurde in Resolutionen sozialdemokra- tischerseits für eine Schmach und Schande erklärt, die Juden förmlich zu Abgöttern erhoben. Daß Männer ihres Standes Vertreter einer Arbeiter partei sein wollen, ist etwas absurd. Unter dem Ausnahmegesetze wird in der Partei eine Diktatur gehandhabt, über die viele ehrliche Arbeiter erbittert sind. Man irrt sich jedoch, wenn man die oftgenannten Herren Liebknecht, Bebel, Hasenklever

14
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1887/09_11_1887/INTA_1887_11_09_1_object_7783733.png
Seite 1 von 4
Datum: 09.11.1887
Umfang: 4
Politische Uebersicht. Innsbruck, 9. November. D'r Abg. Dr. Weeber erstattete am 6. ds. in «iner -stark besuchten Wählerversammlung zu O l m ü tz einen Rechenschaftsbericht und sagte: Im Allgemeinen ivar der Verlaus der Wintersession des Abgeordneten hauses weit ruhiger, als dies in früheren Jahren der Fall gewesen ist. Dieser Sessionsabschnitt glich der Ruhe vor einem bevorstehenden Sturm. Der Sturm ist auch.thatsächlich in den Sommermonaten während der Vertagung des Reichsraths in zahl reichen Tabors

und Wählerversammlungen der tschechischen Partei zum Ausbruch gelangt und hat gezeigt, dass, so groß auch die Zugeständnisse waren, welche von der Regierung den slavischen Parteien und insbesondere den Tschechen gemacht worden sind, dieselben doch nicht zufriedengestcllt wurden. Alles wurde nur als Abschlagszahlung cntgegengenommen und hat den Reiz zu weiteren Forderungen geweckt. Dies führte endlich zum Konflikt mit dem Unter richtsminister wegen des vielfach besprochenen Er lasses über die Mittelschulen

. An diesen Konflikt wurden von der Majorität große Hoffnungen ge knüpft. Die Führer der tschechischen Partei glaubten, das Ministerium werde ihrem, von der Majorität und insbesondere von der klerikalen Partei unter- .stützten Ansturm nicht widerstehen können. Ander seits aber hat dieser Konflikt auch in einzelnen Kreisen unserer Partei sanguinische Hoffnungen erweckt, indem die Meinung ausgesprochen wurde, dass die Ueberzeugung von der Unvereinbarkeit der tschechischen Zukunftspläne sich endlich Bahn brechen

und zu einem Umschwung in der RegierungsPolitik führen werde. Beide Hoffnungen blieben unerfüllt. Es ist nun wol zu erwarten, dass die Majorität nach dem letzten Mise: folg sich in Besckeidenheit hüllen und dass insbesondere die tschechische Partei sich durch einige Zeit mit der „Brosamen"-Politik zufriedenstellen werde; allein die Nachtheile, welche durch die bisher gewährten Zugeständnisse und ins besondere durch das Zurückorängen der deutschen Sprache in Amt und Schule berbeigeführt wurden, treten bereits

so deutlich zu Tage, dass sie nicht mehr weggeleugnet werden können. Ueberdies wurden von den Führern der klerikalen und der tschechischen Partei die Ziele ihrer Bestrebungen so offen ausgesprochen, dass über dieselben ein Zweifel Niederfinden. «Roman frei nach dem Italienischen von £ouis Hackenbroich. (62. Fortsetzung.) (Nachdruck unterlagt.; Das Blut schoss ihr glutheiß in die Stirn, als sie dies dachte, und obgleich es noch früh war, kleidete sie sich flüchtig an und eilte zur Wohnung hinaus

15
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/08_03_1891/INNZEI_1891_03_08_5_object_8307820.png
Seite 5 von 10
Datum: 08.03.1891
Umfang: 10
ist gründlich erlogen. Wahlmänner waren ungefähr 15 und was die Kalt stellung der Schönerianer anlangt, so ist dies dahin richtig zu stellen, daß der von Schönerer am Wahl tage über Anfrage der Zillerthaler empfohlene Vor stand des Bauernvereins C. Wimmer schon zwei Wochen vor der Versammlung nach Innsbruck berichtete, er könne wegen privaten Verhältnissen keine Wahl annehmen. Mit teuflischer Freude nimmt das Organ der liberalen Partei in Innsbruck die Bemerkungen des „T. V." ab und belltet die Ver sammlung

bemerkbar gemacht, gewann in drei Jahren rund 400 Mit glieder, das alles jedoch in Folge dentschn atio- n a l e r und nicht liberaler Unterstützung. Die dcntschnationale Partei ist die Macht partei der Zukunft, sie kämpft den schweren Kampf gegen die das Volkswohl schädigende Cor- rnption und Ausbeutung auf wirtschaftlichem Ge biete, sie steht in eng geschlossener Reihe einmüthig im Widerstande gegen deutschfeindliche Tendenzen, sie schützt die ehrliche Arbeit und den redlichen Er werb

aller Bevölkernngsklassen. Die deutschliberale Partei ist im Niedergang begriffen, die ungleich artigen, einander widerstrebenden Richtungen inner halb ihres Verbandes fördern, wie schon erwähnt, ihren Untergang. Würde sich der „Tiroler Bauern- Verein oder der allfüllig gewählte Bauern-Kandidat dieser Richtung anschließen, dann wäre er verloren, schließt er sich der nationalen Partei an, dann ist Aussicht auf Erfolg. Nicht liberal, nicht klerikal — sondern national ist unser Leitspruch. Bei der letzten

Wühlerversammlung des „Tiroler B. V." wurde von liberaler Seite ein Flugblatt verbreitet, das ein Musterexemplar liberaler B a u e r n- fäng erei ist. Hier wurden weiters sehr viele Flug schriften der liberalen und klerikalen Partei ver breitet : das gute davon ist, daß die Bauern dadurch auf die Fehler der bestehenden Hauptparteien auf merksam wurden und sich von ihnen abwenden Kall'. Herr B. Huber, Brauereibesitzer „zum Neuwirth", gedenkt seine Gastwirthschaft im modernen Stile umzugestalten und eine elegante

dieser Partei. Diese Thatsache fordert unsere vollste Wachsamkeit und Gegenwehr heraus. Schon vor Jahren hatte Lieb knecht erklärt: Mit den Bauern können wir keine Revolution machen, aber wenn dieselben gegen uns sind, auch nicht. Thatsüchlich sind alle Revolutionen bisher im letzten Grunde daran gescheitert, daß es ihnen an Rückhalt in der Landbevölkerung fehlte. Diesen taktischen Fehler früherer Zeiten will man in der Gegenwart nicht wieder begehen. Darum ist es ! das oberste Bestreben, nunmehr mit alten

16
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/22_02_1891/INNZEI_1891_02_22_1_object_8307794.png
Seite 1 von 14
Datum: 22.02.1891
Umfang: 14
ohne Unter schrift bleiben unberücksichtigt. — Handschriften werden nicht zurückgegeben. — Schluß des Blattes für größere Artikel Donnerstag Abends. SämmUiche Zuschriften, Beiträge und Bezugsgelder sind an die Verwaltung -er „Ueuen Znn-Zeitnug", Innsbruck, Adamgasse Nr. 5, zu richten. Berfandtstelle und Jnferaten-Annahmestelle von auswärts dortselbst. M 8 . Innsbruck, Sonntag den 22. Februar 1891. II. Jahrgang. Wahlaufruf der deutlchnationaken Partei den Keichs- rathswahten. Deutsche

HauptgrundsÜtze unseres Programmes. Dieses sei die Grundlage der Eini gung aller Deutschen in Oesterreich. S t a m in esgenosscn! Wir sind Glieder eines großen Volkes. Seid dessen auch bei den bevorstehenden Reichsrathswahlen eingedenk. Wählet echte, rechte und ganze deutsche M ä ii ner! 928 teil, tut Februar 1891. Für die deutschnationale Partei in Oesterreich: Georg Schönerer. Der Wahlausschuß der dcutschnationalen Partei hat bis jetzt die Aufstellung folgender Kandidaten für die Reichsrathswahlen

, Mittheilungen und Zuschriften in Wahlangelegenheiten an den Ob mann des Wahlausschusses, Herrn G eo rg S ch ö n ercr. Schloß Rosenau bei Zwettl, Niederösterreich, oder an den Obmann-Stellvertreter, Herrn Earl Jro in Meidling, Schönbrunnerstraße 113, zu richten. Die Ziele der deutschnationalen Bewegung und die Nüttel, dieselben zu erreichen, sind klar und deut lich, ohne bombastischen Phrasenschwall nnd für jeden Volksgenossen verständlich in dem vorstehenden Wahl aufrufe der deutschnationalcn Partei

ausgedrückt, welchen wir daher nach Thunlichkeit zu verbreiten alle Parteigenossen bitten. Ohne überspannte und allzu kühne Hoffnungen, aber doch nicht mnthlos hat unsere Partei nicht nur in den bisher von Gesinnungsgenossen vertretenen Wahlbezirken Kandidaten aufgestellt, sie hat nicht nur dort, wo Gesinnungslosigkeit, Verrath oder Schwäche die bisherigen Vertreter einer so hohen Ehre, Anwälte des Volkes zu sein, unwürdig er scheinen ließ, verläßlichere Männer denselben gegen übergestellt

, sondern sie hat auch in solchen Wahlbezirken mit deutschnatioiialen Kandidaturen hervorzutreten gewagt, welche der Judcnliberalismns bisher als seine unbestrittenen Domänen betrachtete. Dies entschiedene, echt deutsche Auftreten unserer- Partei hat in gewissen Kreisen überrascht, da sie meinten, die Ereignisse der letzten Monate hätten sie zerklüftet, zerfahren oder ohnmächtig gemacht. Der Krieg, der geführt wurde und noch geführt werden muß, ist ein durchaus nothwendiger Reinigungs prozeß, um alle unlauteren Elemente

17
Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INNZEI/1891/08_03_1891/INNZEI_1891_03_08_3_object_8307818.png
Seite 3 von 10
Datum: 08.03.1891
Umfang: 10
der Wiedereintritt Schönerer's in das poli tische Leben als eine Thatsache von großer Be deutung für unsere inner-politischen Verhältnisse ans das Freudigste begrüßt. So schrieb hierüber das deutschnationale „Obersteirerblatt" an leitender Stelle: „Wir freuen uns — offen sei dies gestanden — aus vollem Herzen des Entschlusses Schönerer's. Er erweist durch sein Eingreifen in den politischen Wirr- sal, oen das Streberthnm und die Heuchelei haupt sächlich in der ehemals so kräftigen dentschnationalen Partei

in Niederösterreich hervorgerufen hat, der dentschnationalen Sache einen Dienst, den wir über seine bisherigen großen Verdienste stellen möchten. Ein trauriges Bild der Zerfahrenheit geben uns die Parteiungen in Wien und im Lande Niederösterreich. Elemente wurden ans die Bildflüche getrieben, deren sich jede anständige Partei zu schämen hat, Männer, die man für makellos hielt und als Führer der Dentschnationalen anzuerkennen nicht znrückhielt, zeig ten sich plötzlich in ihrer wahren Gestalt als poli tische

Gaukler und eigensüchtige Streber. Mit Ekel und Abscheu mußte man sich von diesem Treiben abwenden und man war nahe daran, sich des Namens „Deutschnationaler" zu schämen, wenn man die ehe maligen Gesinnungsgenossen und deren Anhang bei ihrer verwerflichen Arbeit sah." Der Artikel schließt mit folgenden Worten: „Uneingeengt durch irgend welche Abhängigkeit von dieser oder jener parlamentarischen Partei, frei stehend auf dem Boden der dentschnationalen Sache, die kein links lind kein rechts

wie für deren Gegner, sowohl durch das, was er enthält, I als durch das, was er nicht enthält, j Die Traditionen der Vereinigten Linken erscheinen in ihrem Wahlaufrufe fast vollständig preisgegeben. Nirgends wird mehr ein Anspruch auf eine partei mäßige Regierung des Staates erhoben; es wird vielmehr die Bereitwilligkeit ausgesprochen, eine neu trale Regierung zu unterstütze». Mit keinem Worte wird ferners die gesetzliche Feststellung der deutschen Staatssprache erwähnt. Und fchließlich

für das Zusammengehen zu ge meinsamer Arbeit. Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen unserer seit je eingenommenen Stellung und zwischen der unmittelbar vor der Wahl vorgenommenen Frontveränderung der Vereinigten Linken. Unsere Stellung beruhte auf sachlichen, ans dem nationalen Prinzipe erwachsenen Gründen. Die Vereinigte Linke dagegen läßt sich offenbar von den Verhältnissen des Tages bestinnnen. Sie giebt, wenn sie es auch nicht sagt, dip Hoffnung nicht auf, aus ihrer Partei ganz oder theilweise

18
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1889/09_06_1889/TIRSO_1889_06_09_1_object_7911791.png
Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1889
Umfang: 8
wohl glatt und ohne große Veränderungen der Partei-Verhältnisse abspielen. Dasselbe, das Hecht bezüglich der hauptsächlich in Betracht kommenden Parteioerhältmsse, wird auch in Böhmen der Fall sein, doch befehden sich dort die liberalen Jnngtschechen und die kon- seroativ-feudalen Alttschechen ans das heftigste, wobei als Resultat eine Vermehrung der jungtschechischen Abgeordneten im Landtage sicher vorauszusehen ist. Hinsichtlich des Ver hältnisses der Deutschen zu den Tschechen in Böhmen bleibt

, indem der Fürfterzbischof von Salzburg, die Bischöfe von Trient und Brixen sowie der Rektor der Universität Innsbruck Birilftimmen und lveiter auch die Stifte und Probsteien 4 Mitglieder in den Landtag zu entsenden haben, so daß also noch 60 Abgeordnete zu wählen sind. Bisher saßen im Tiroler Landtag 50 deutsche Abgeordnete, und zwar 33 konservative und 17 liberale; die anderen 18 Abgeordneten gehörten der italienischen Nationalität an und hievon zählten 7 zur konservativen und 11 zur liberalen Partei

. Die bevorstehenden Landtagswahlen vollziehen sich bei einer starken Bewegnag. In Dentsch- tirol stehen sich die deutschkonservative und die liberale Partei scharf gegenüber. Inner halb des deutschkonservativen Lagers besteht im besonderen wieder die Richtung der Zal- linger-Partei als schärfere Tonart, mit welchen Erfolgen, bleibt abznwarten. Den schwersten Schlag jedoch wird die liberale Partei durch den Verlust ihrer sämmtlichen bisherigen Mandate aus dem Großgrundbesitz erleiden, indem diese 10 Landtagssitze

zwischen den Deutschklerikalelt und nationalen Trentinern anfgetheilt werden, wornach der deutschlibe ralen Partei nur sieben, möglicher Weise auch gar blos sechs Mandate im Landtag ver bleiben, deren Träger ans den Handelskammern, dann ans den Städtewahlkreiseil Innsbruck und Bozen und des Unterinnthals gewählt werden, wozu noch der Rektor der Universität Innsbruck zu rechiien ist. Im ganzen werden die Tiroler Landtagswahlen, wie die Ver hältnisse stehen, der heutigen Strömung ent sprechend einen weiteren Verlust

19
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1890/17_05_1890/TST_1890_05_17_3_object_6277662.png
Seite 3 von 6
Datum: 17.05.1890
Umfang: 6
. Solche taktische Fragen gehören in Partei-Konferenzen, wo die berufenen Männer darüber entscheiden, nicht aber in die Zeitungen. Die deutsche Zentrumspreffe ist diesbezüglich mustergiltig mit wenigen Ausnahmen. Ein Korrespondent macht uns aufmerksam auf einen Artikel des „Grazer Volksblattes", worin bezüglich des „Kultur kampfes" der jetzigen Regierung zu lesen steht: „Mag auf dem Papiere was immer stehen, in der gegenwär tigen Aera kann sich die Seelsorge mit allen ihren Adnexen (Missions-, Ordens

-, Vereinswesen u.«dgl.) unver- kümmert entfalten. Wir hören nichts davon, daß der Episkopat bei der Anstellung des Klerus beirrt werde, und daß ihm bei der Erziehung desselben Hindernisse in den Weg gelegt werden. Auch die schärfsten Augen werden in den Bischofs-Ernennungen in Cisleithanien kein Haar finden. — In der Aera Giskra war vieles von dem, was wir eben sagten, schrecklich anders, und das hat die katholische Partei geschaffen; aber sollen wir jetzt aus eigener Schuld wieder jene Zustände hervorrufen

. Ganz im Gegentheil. Aber nur in beharrlicher, ruhiger Arbeit können wir das Ziel erreichen. Die Bähn ist frei, die Konkurrenz steht uns Katholiken offen und das war früher nicht so. Wir haben ganz merkwürdige Geschichten erlebt. Wenn wir jetzt anstatt zu arbeiten, lamentiren und in den Schmollwinkel gehen, dann sind wir selbst Schuld, daß man mit uns nicht rechnet. Und wenn wir statt den Liberalismus aus seinen Positionen zu vertreiben, die eigenen Leute angreifen, dann verdienen wir wahrlich

nichts besseres, als daß dieses Joch der liberalen Partei herrschaft, das wir erst theilweise abgeschüttelt haben, uns wieder ganz auferlegt werde. Silz, 16. Mai. Die Sektion Silz des Oberinn thaler Lehrer- und Katechetenvereins hält am künftigen Donnerstag den 22. ds. um 1 Uhr Nachmittags im Gasthause „zum Löwen" (Ludwig Zangerl) eine Kon ferenz ab, wozu hiemit von Seite des Obmanns an alle Vereinsmitglieder dieser und auch auswärtiger Sektionen die ergebenste Einladung ergeht. G Mera«, 16. Mai

Ordnungsliebe, sowohl in seiner Familie als in seinem Berufe. Viele danken ihm noch ins Grab nach und beten, daß der Herr alle seine Mühen belohne. * (Interessantes zur Wahlbewegung.) Wie aus den „Innsbrucker Nachrichten" hervorgeht, hat die hiesige liberale Partei vergebliche Anstrengungen gemacht, mit den deutschnationalen Antisemiten eine Allianz zu Stande zu bringen. Wenn man bedenkt, wie im vorigen Jahre diese Richtung in der liberalen Presse beschimpft worden ist, wie insbesondere der Vertreter

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1887/21_08_1887/TIRSO_1887_08_21_1_object_7911016.png
Seite 1 von 8
Datum: 21.08.1887
Umfang: 8
- beizusühren. Diese Partei sagt: Weg mit den verschiedenen Sprachen, trachten wir eine gemeinsame Schriftsprache zu finden, in der wir uns geistig verständigen können; hinweg mit der Verschiedenheit der Glaub- enslehren, hinweg mit den zwei Päpsten, schließen wir uns der russisch-orthodoxen Kirche an und verehren wir den Czar als unseren Papst; dann werden wir mächtig, stark und gefürchtet sein. Diese Partei nennt man nun die panslavi- stische. Dieselbe ist ebenso alt, als wert verbreitet und rührig

Protektorat stehen würden. Man sieht daraus, daß der Panslavismus seine gefährliche Spitze augenscheinlich gegen Oesterreich-Ungarn kehrt, wo jedoch die deut schen Fortschrittsmänner im Jntereffe der Selbsterhaltung und des österreichischen Staates sich mannhaft gegen den anstür menden Slavismus wehren. Wichtig für die Tagesgeschichte ist der malen der in Rußland geführte Kampf zwischen der sogenannten europäischen und der panslavistischen Partei. Wie schon ihr Name andeutet, sucht die erstere Anschluß

an das zivilisirte Europa, sie wünscht für Rußland europäische Bildung, sie verlangt Frieden mit Europa und dringt insbesondere darauf, daß die orientalische Frage im Einverständ- niß mü den europäischen Mächten einer all- mäligen sriedlicheu Lösung zugeführt werde. Zur europäischen Partei gehörendieruhigeren besonneneren Russen; zu ihr gehören auch die vielen Männer deutscher Abstammung, welche m Rußland hervorragende Stellungen im Staatsdienst, im großen Grundbesitz, in der Geschäftswelt inne

haben. Die panslavistische Partei hingegen predigt die vollständige Ab- schließung von Europa; sie begehrt ferner, daß in Rußland nur eingeborne Nationalruffen zuRang und Ansehen gelangen und bekämpft den Einfluß der deutschen, der europäischen Bildung überhaupt, indem sie behauptet, Ruß land könne nur gedeihen, wenn das Volk sich aufstrengslavischerGrundlage weiterentwickle Sie istes,welchebeijenen slavischen Stämmen, die nicht unter russischer Herrschaft stehen, die panslavische Agitation -betreibt. Nach außen

21