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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1891
Umfang: 8
Se. Hoch würden und Gnaden Leo TreuinfelS, Abt des Benediktinerstiftes Marienberg. L. Im übrigen Oesterreich. Am 6. März fanden 23 Reichsrathswahlen statt. Es wählte der Großgrundbesitz in Mähren und Salzburg, die Handelskammern in Böhmen, G a- lizien und der Bukowina, die Städtebezirke Görz und Jstrien. Gewählt wurden 3 Jungczechen, 1 Alt- czeche, 8 Deutschliberale, 3 Polen, 3 vom Coroniniclub, 1 Deutschconservativer, 4 von der mährischen Mittel partei. Bei den Handelskammerwahlen in Böhmen ent

gegen Dr. Kronawetter durch, der mit 1141 Stimmen in der Minorität blieb. In der einzigen Stichwahl in Alsergrund drang der Kandidat der Deutschliberalen, Professor Wrabetz mit 2082 Stimmen gegen Professor Warmuth mit 1865 Stimmen durch. Die Großgrundbesitzer von Oberösterreich wählten drei conservative Abgeordnete; die liberale Partei enthielt sich der Wahl. Der fideicommissarische Großgrundbesitz in Böhmen wählte fünf conservative, der nichtfidei- commissarische 12 Conservative und 6 Liberale. Der Großgrundbesitz

in Schlesien und in Krain wählte die 5 bisherigen liberalen Abgeordneten. Die Städte Klageufurt und Villach wählten deutschnational.Z In der „Oesterreich. Volksztg.' lesen wir u. A. fol gendes: „Wir stehen in Oesterreich an der Schwelle einer neuen Zeit. Wie die neuen Partei-Gebilde in ihrer Vollendung aussehen, kann wohl noch nicht gesagt werden. Die altczechische Partei, bekanntlich das Rückgrat der vor. Reichsrathsmajorität, liegt in Böh men vollständig zerschmettert am Boden, wie es wohl

noch keiner Partei anderswo derart geschehen ist. Von den bisherigen 38 czechischen Mandaten wurden nur die wenigen in Mähren für die Altczechen gerettet; aber auch hier wagt sich die Partei der „Alten' nicht mehr recht an die Oeffentlichkeit. Der alte Czechenführer Dr. Rieger, dessen Haus in Prag gegen das eigene fana- tifirte Volk polizeilich stark bewacht werden mußte, er griff am Dienstag in der vorigen Woche förmlich die Flucht nach Italien — behufs „Erholung'. Eine folche Parteizerstampfung in so engem

Umkreise ist unerhört, und nur durch den taboritischen Charakter deS unsäglich verhetzten czechoböhmischen Volkes erklärlich.' „Die nationalen Polen haben ebenfalls mehrere Mandate an die in Galizien von ihnen bisher geradezu geknechteten Ruthenen verloren, welche 7—8 Mann stark in's neue Abgeordnetenhaus einrücken, und dort einen selbstständigen Club bilden werden.' Die deutschliberale Partei Herbst-Plener, die von 230 Mandaten im Jahre 1879 auf 112 Magdate bei der jüngsten ReichsrathS-Auflösung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 10.04.1883
Umfang: 10
. WaS die Agitation der Zuogczechen gegen die Schulgesetz-Rovelle anbetrifft, so erklärt sie sich im Grunde daraus, daß die Novelle den Unterricht in der deutschen Sprache auch in czechischeu Bürgerschulen heimisch machen will. Indeß reicht die von den Zuvgczechtn inspiriert Agitation nicht über den Kreis ihrer engsten Gesinnungsgenossen bioauS und sie wird ohne Einfluß auf daS Schicksal der Schul-Noville bleiben. AIS Partei kann man die Ju'ngczechen nicht bezeichnen, denn sie haben kein Programm

. Sie setzen heute gegen die Deutschen, morgen gegen die sogenannten Altczechen, d. h. gegen die über wiegende Mehrheit deS Czechenvolkeü und Alles daS, was in demselben durch Intelligenz, Besitz und gesellschaftliche Bedeutung hervorragt. Sie ^okettiren heute mit der deutsch-liberalen Partei und arrangiren morgen den Kuchelbader Exzeß gegen deutsche Studenten. Sie nehmen heute die Pose gewiegter Staatsmänner an, deren Weisheit Oesterreich unbedenklich sein? Zukunft anvertrauen kann, und komponiren morgen

selbst zur Ausführung ihrer Pläne zu Hilfe nehmen? Nichtsdestoweniger werden nach dem Stande der Dinge die Feaier England kaum in andere Bsl' >. lenken, ob fie daheim oder in Irland angr^.s «. Die Politik der Explosionen in England und der Versendung schmutziger Wäsche wird ihnen nichts besseres eintragen, als die Politik deS Meuchelmordes in Irland, Während von der «inen Seite versichert wird» die revolutionäre Bewegung in Ruß land sei augenblicklich ruhiger denn je, werde» von der anderen neue Symptome

mitgetheilt, welche auf erhöhte Wirksamkeit der revolutionäre« Partei schließen lassen. So erfährt man jetzt von einer Proklamation, welche diese Partei er lassen hat und in welcher fie anzeigt, daß ihre Vorbereitungen für die Krönung deS Ezaren vollständig find und daß sie jede Aussicht auf Erfolg habe. Sie warnt ferner Alle, die einen Werth auf ihre Sicherheit legen, während der Feierlichkeiten sich nicht in der Nähe der Person deS Czaren aufzuhalten. Die Proclamatioa schließt wie folgt

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 22.01.1890
Umfang: 8
wird, würde sich die ganze innerpolitische Lage in Oesterreich beträchtlich ändern, und die conservatioe Partei, die ihre 10 Jahre thatlos und unselbständig in schwachherziger Bedienten politik gegenüber den nationalliberalen Slavenclubs und der Regierung zugebracht hat, würde sich dann ankündigt, wenn es, Wort für Wort eine liebliche Wahrheit, heißt: „Schon merkt man an der Sonne Strahl, Daß bald der Frühling kommm werde. Es rutscht der weiche Schnee zu Thal, Der Abhang zeigt die schwarze Erde

auf Philosophie, 450 auf Medicin, 422 auf Rechtswissen schaft uud 29 auf Theologie. Unter den 1824 Stu dierenden des vergangenen Jahres befanden sich 116 Ausländer. Correspondenzen. Bozen, 13. Jänner. Der „Bnrggräfler' wäre, wie aus einer der letzten Nummern zu ersehen, mit einer katholischen Partei im Reichsrathe an und für sich wohl einverstanden, hält aber die Bildung einer solchen in den jetzigen Umständen nicht sür angezeigt. Warum nicht? Einmal, weil der katholischen Abgeordneten

, die sich zu einer solchen Partei vereinigen würden, zu wenig wären — der „Burggräfler' meint, etwa 30 katholische Abgeordnete aus den Alpenländern und ein Dutzend Abgeordneter aus den nationalen Clubs. Was würde diese kleine katholische Partei ausrichten? Ich glaube, sicher so viel, als die katholischen Abgeordneten jetzt ausrichten, da sie in verschiedenen Gruppen zertheilt sind, denn dadurch, daß sie zertheilt sind, sind ihrer nicht mehr. Ich finde also nicht, wie die Bildung einer katholischen Partei aus diesem ersten

Grunde zu miß rathen wäre. Der „Burggräfler' meint weiter, die katholische Partei würde isolirt, vereinsamt und ver lassen dastehen, da nach dem Ausscheiden der katholischen Abgeordneten aus der bisherigen Reichsrathsmehrheit bei den nationalen Clubs kein Verständniß mehr für religiöse Interessen vorhanden wäre. Ich bitte, welches Verständniß, welches Interesse für religiöse Dinge haben denn die nationalen Clubs bisher bewiesen, da doch eine Anzahl katholischer Abgeordneter bei ihnen saßen

? Vor allzustarker Jsolirung brauchte man sich wohl auch uicht zu fürchten, denn die nationalen Clubs benöthigen die Stimmen der katholischen Abgeordneten nach Bil dung einer katholischen Partei ebensogut, wie jetzt. Aber, sagt der „Burggräfler', man Überlasse es den kathol. Abgeordneten, nach ihrem Gutdünken eine katholische Partei zu bilden oder nicht, wir andere könnten die Sachlage nicht genügend durchschauen. Ja könnten, er laube ich mir zu fragen, jene katholischen Abgeordneten

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
von Wien aus geleitet werden sollten. WeiterS aber sagt der Artikelschreiber: „In den einzelnen Ländern wird die konservative Partei sich -hauptsächlich um ' zwei Gattungen von Führern schaareu müssen^ nämlich um die. Bischöfe, ohne welche es eine Katholische Partei nicht geben kann, und um die gleichgefinnten Ländesvertreter.' WaS die Bischöfe be trifft, so müssen wir wohl einmal wieder mit aller Klarheit und Entschiedenheit. unsere Uebeiyengnng' aussprechen: Wir haben alle Ehrfurcht und beobachten

allen Gehorsam, welcher für den katholischen - Christen seinem ; Bischof gegenüber Pflicht und Schuldigkeit. Hierin lassen wir uns nichts nachsagen und brauchen auch keine Belehrung, am allerwenigsten von Seite eines Advokaten od. dgl. s So hoch. wir aber den Bischof schätzen und sein heiliges ..Amt, so sehr müssen wir eS bedauern, wenn man ihn geradezu zum Führer einer politischen Partei herab würdigen, in'S Parteigetriebe, und sei eS auch als : Führer, ihn hiveinziehen will. Der Bischof ist der Oberhirte

seiner Diözese, das geistliche Oberhaupt aller Katholiken in derselben, ^r hat sie in allem, was die hl. i Religion und ihre Besolgnng betrifft, zu leiten/zu belehren, ^vor Irrthümern zu bewahren zc. Nicht als Mitglied der conservativen Partei, sondern: vor allem als Katholik, : der weiß waS snneS Glaubens ^ ist, verehre ich im ' Bischof meinen Oberhirten und Führer.. In kirchlichen und religiösen Fragen und solchen, die mit der Religion und den katholischen Grundsätzen innig zusammenhängen, da sind Papst

ab, als Führer einer politischen Partei zu ^erscheinen; sie find Bischöfe, das ist genug, das. ist viel mehr Ansehen/ Macht und Würde für ihre katholische , Heerde, als wenn man sie als Führer der conservativen Partei proklamiren will. Sie werden stets mit Rath und That behilflich seiu, sie werden anerkennen und dilligen, waS die conservative Partei Gute» schafft und wirkt nach katholischen Grundsätzen zum Wohl und zur . Wiederherstellung der kirchlichen/ staatlichen und gesell schaftlichen Ordnung

auf christlicher Grundlage — aber in einzelnen politischen uud auch unpolitischen Partei fragen, die. ihr bischöfliches Amt weniger berühren, in die politische Arena, sei eS auch als Führer, herab steigen, daS werden fie nicht, uud Jene, welche fie hiezu drängen wollen, wisse« «icht> wie sehr eS dem Ansehe« und Wirkm des Bischofs schade» würde, wenu auch nur ein . Theil/des Volkes i« demselben uicht mehr den - katholischen Bischof, sonder« einen wenn auchnoch so . klugen und einflnßreichen politischm

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 24.02.1888
Umfang: 6
und insbesondere den Vertragsmächten gegenüber minde stens moralische Verpflichiuugen, die durch eine ledig lich passive Haltung nicht ansgelöst würden. Indessen hängt znr Zeit alle? au der Initiative RnsSlands.' Was die Lage in Bulgarien selbst anbelangt, wird der „P. C.' ans Sophia berichtet, dass Herr Rados- lawow in einer in seinem Hause stattgehabten Ver sammlung seiner Parteigenossen, die in ansehnlicher Zahl erschienen waren, die politischen Grundsätze der Partei, die sich „national-liberale Partei

' nennt, zur Erörterung gebracht hat. Das ,zu ciustimmiger An nahme gelangte Programm besteht im wesentlichen aus solgeuden Punkten: 1. Der Partei gilt die Freiheit des Vaterlandes als daS höchste Ziel, welches sie mit Gut und Blut zu vertheidigen entschlossen ist. 2. Sie schart sich um den Thron des Fürsten Ferdinand, den sie als Ausdruck des nationalen Willens betrachtet und dem sie aus diesem Grunde loyal ihre Kräfte zur Verfügung stellt. :-!. Zum Cabinete Stambnlow tritt die national-liberale

Partei in Opposition. 4. Die Partei kämpft für: freie Wahlen in die Sobranje und in die General- nnd Gemeinderäthe, Presssreiheit, Vereins- und Versammlungsrecht, gerechte Justiz und gewissenhafte Administration. 5. Die Partei wird diese Principien in einem eigenen Organ vertreten. Letzteres („Das Volksblatt') hat bereits in Sophia zn erscheinen begonnen. Ans Ginrgiewo wird der selben Corrcspondenz berichtet, dass in Kreisen der bulgarischen Emigration bestimmt behauptet wird, dass es der Partei

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 07.07.1883
Umfang: 12
sbn. RS2A 47 S.lS v.»t 0.43 «.X. 5. S 3.2» Z.4S 3.56 4.II 4.2l 4.23 4.40 4.49 5.13 5.2, 5.3! 5 45 6. 2 K.19 0.3» e.4!5 7.— 7.14 7.2S 7.40 7.4V S.— S.1S s.si für 7.37 7.55^ t. uns die liberale Partei, welche, so lange die unbe strittene Herrschaft genossen, alle ihre Positionen ver loren? ES ist doch wohl nicht möglich, diese in Deutschland und bei uns gleichzeitig hervortretende Erscheinung mit der banalen Fräse zu erklären, dass dort Fürst Bismark, bei uns Graf Taasse an allem Uebel schuld sei

. Gewiss hätten der greise Kaiser und sein Kanzler ihre großen Ideen lieber mit der Unterstützung jener Partei durchgeführt, welche so hingebungsvoll und erfolgreich bei der Einigung des deutschen Volkes mitgewirkt, und alle wissen wir es, dass Graf Taasse mit bewunderungswürdiger Ge duld bis zur letzten Möglichkeit die Fäden festzu haken suchte, durch welche er Fühlung mit der liberalen Partei zu gewinnen hoffte. Gewiss, der Sitz des UebelL darf nicht in den Höhen, fondern muss in den liberalen

Parteien selbst gesucht werden, und bei uns erscheint diese Wahrheit um so unantast- barer, als wir in Ungarn unter dem ruhmreichen s AScepter desselben Monarchen die liberale Partei un- g^io'gestört und unbeirrt ein parlamentarisches Regime 6-l->der besten Art führen sehen. Dic Erklärung dieses uns so beschamenden^Gegensatzes liegt einfach darin, dass die ungarische liberale Partei all die Fehler eben nicht begangen, welche der unstrigen so schlecht bekommen haben. Wir mögen kein Sünden- ^ register

schreiben. Nur die Worte Bennigsens wollen klie wir in erster Linie unserer liberalen Partei möglichst sA eindringlich zu Gemüthe führen. Sie bilden ein ^ Mene Tekel, das hoffentlich nicht zu spät kommt, «^'jedenfalls rechtzeitig genug, um auf die Agitationen s.sö für die Abstinenz-Politik, in welcher sich die Herren i^iPlener und Rufs neuestens gefallen, ein möglichst >°^2i scharfes Licht zu werfen. I Zu der gestern gemeldeten Ausweisung des '^Professors Lovisato der Universität in Sassari (Sar dinien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 04.07.1883
Umfang: 8
aller Punkte verlangen, so wäre ein weiteres Zusammenwirken mit der libe ralen Partei unmöglich, wenn die Agitation sür die künstige Annahme derselben verpSnt und Stillschwei gen hierüber als Bedingung der Parteigenossenschast erklärt würde. Dieses Verlangen nach Aenderungen sei unwiderstehlich, wenn die Whighs der liberalen Partei sich von den Radikalen trennen, dann ent stehe die Gefahr, dass die Reform die Gestalt der R volution annehmen könnte. Unter der Verpflich tung des Stillstandes könnten

die Radikalen nicht weiter an der Negierung theilnehmen und der Partei angehören, welche so unerträgliche Bedingungen auf stellt. Dass aber die Radikalen durch Aemter und Würden sich bestechen lassen, ihren Grundsätzen untreu z i werden, sei eineJllusion, welche jener andere Theil der liberalen Partei aufgeben müsse. ^ Das neucreierte Amt des Stadthaupt mannes in Petersburg wurde dem General- Lieutenant Gresser übertragen. Den Dorfgemeinde- üeltesten, welche der Krönung beigewohnt haben, darunter

und in der nichtfiveicomissarischen Gruppe mit 206 gegen 165 Stimmen gewählt. Die czechische Partei verfügt demnach im Landtag über 167 Stim men, denen 75 deutsche Stimmen gegenüberstehen. Paris, 3. Juli. Der Zustand des Grafen Cham-- bord ist sehr ernst; er leidet an einem Magen geschwür, das im allgemeinen unheilbar ist. Der „Gaulois' will wissen, Khambord hätte den Grafen von Paris als Thronfolger feierlich anerkannt. Die orleanistischen Prinzen sind nach einer Berathung mit den Häuptern der orleanistischen Partei nach Frohsdorf

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.04.1889
Umfang: 4
mit den Wählern iu inniger Wechsel beziehung treten werden. Es ist aufrichtig zu bedauern, daß dies nicht schon längst der Fall gewesen, und daß man so spät eist zu der Ein sicht gelangt ist. daß das, was andere Parteien thun, auch die liberale Partei nicht von sich weisen dürfe. DEs kann nicht verschwiegen werden, daß andere Parteifraktioneu, welche den Libera lismus jederzeit in heftigster Weise bekämpf ten, in mehreren Wahlbezirken nur darum Siege errungen haben, weil die liberale Partei den Wählerschaften

nicht jene Aufmerksamkeit schenkte, die nun einmal nothwendig ist, um die Leute zusammen zu halten. Das persön liche Erscheinen, eines Führers in eirer Wähler- versaqimlung übt eoen einen Eindruck auf den Einzelnen wie auf die Gesammtheit. Man fühlt es in Wählerkreisen als eine Zurücksetzung, wenn sich die leitenden Männer es als gar nicht für nothwendig erachten, durch persönliches Erscheinen in Vereinigungen der Partei ihr Interesse auch für anscheinend geringfügige Ereignisse kund zu geben. Endlich, und das wäre

werden, weil von diesem Schnitte eine Wiedererstlnkung der liberalen Parteiorganisation zu erwarten ist, die heute mehr denn je zur drin genden Nothwenoigkeit geworden. Dem Ansturm der antiliberalen Parteien muß eben mir Ent schiedenheit entgegengetreten werden, wie es dem Ansehen und der Stellung der liberalen Partei entspricht. Es wird der liberalen Partei in den bevorstehenden Kämpfen um die Schule und hin sichtlich sozialpolitischer Projekte Gelegenheit genug gebou u werden, zu zeigen, daß su es ver steht

. sich nicht nur in ih.er hervorragenden Stellung zu behaupten, sondern auch neues An sehen und neue Macht zu erringen. Man möge sich nämlich lin Lager der Autilideralcn ja nicht einbilden, daß die liberale Partei nur mehr auf die Vertheidigung angewiesen ist. Wir sind dessen gewiß, daß Verstöße ganz überraschender Art di«. Gegner verblüffen werden. Hoffentlich gehen auch di? wcüestqebenoeu Er wartungen, die hinsichtlich der neuen Parteiorga nisation ^u liegen sind, in Erfüllung und wird dadurch den Fuhrern

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 19.05.1886
Umfang: 10
Gleichberechtigung ^it Cisleithanien. Die liberale Partei wetteiferte in überstürzender Weise in der Preisgebung der Deutschen Ungarn und die wichtigen Rechte, alles nur in der ren Hoffnung, die Länder Cisleithaniens dann um ungestörter unter liberaler Fuchtel halten zu können. . ^ zweiten Ausgleich (1877) ertrotzten die Ungarn A dom liberalen Ministerium Lasser genannt Auersperg, ^ namentlich eine gewisse Selbständigkeit ^ ^etreff der Zettelbank (Oester.-ung. Bank) und be- ^ende

zu machen, für die Interessen beider Stände praktisch arbeiten. Seitdem Fürst Bismarck mit der katholischen Kirche friedliche Verhältnisse anzubahnen sich bemüht, ist in Prag und Nordböhmen die deütschnationale Agitation für denAltkatholicismutz etwas ruhiger geworden. Die gewissen Leute, die vor den Reiterstiefeln des ener gischen preußischen Staatsmannes so großen Respekt haben, daß sie ihn anwinseln, auch wenn er noch sooft erklärt, von ihnen nichts wissen zu wollen, empfinden jetzt auch unwillkürlich Ehrfurcht

abgeordnete der demokratischen Partei und des Deutschen Club den „Arbeitern' die Abhaltung einer großen Ver sammlung, in welcher man sich gegen den Erlaß eines Sozialistengesetzes aussprach, dasselbe aber auch nicht zu fürchten erklärte. Es zeigte sich in dieser Versammlung, daß hier die radicalen und die gemäßigten Sozial demokraten sich so ziemlich an Zahl das Gleichgewicht halten, und so verlief sie, trotzdem über 4000 Mann ihr anwohnten, ganz ruhig. Gleichwohl werden sich unsere Liberalen verrechnen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 26.08.1881
Umfang: 8
mit ihr einzulassen, wie es der Beitritt Italiens zur deutsch-österreichisch-ungarischen Allianz ist. Die nun vorliegenden Resultate über die Kammerwahlen in Frankreich lassen das Ergeb nis derselben und damit die Physiognomie der neuen Kammer vollständig überblicken. Es zeigt sich da vor allem, dass die Erneuerung der Kammer sich nicht nur in unerwartet ruhiger Weise vollzogen, sondern auch einen glänzenden Sieg der Republikaner über vie monarchischen Parteien und über die wüsten Gruppen der Unversöhnlichen

von den Republikanern gewonnen worden sind. Da von den 403 bis nun gewählten Republikanern 26 zur äußersten Linken, also zu einer Gruppe gezählt werden, die in den meisten Fällen sich auf die «seite der Opposition stellen wird, so ist das Verhältnis der Regierungs partei zur Opposition dermalen 377 zu 106. Dieses Verhältnis wird auch durch die Stichwahlen welche „in nächsten sonntag stattfinden, kaum sonderlich rschoben werden. Die erwähnten 377 Deputierten scheiden sich in drei Gruppen: die etwas conser- »,ativ

angehauchte Gruppe des linken Centrums, das A4 Mitglieder zählt; die republikanische Linke, das ist jene gemäßigte fortschrittliche Fraction, welche der Führung des Conseilspräsidenten Ferrh folgt und 156 Mitglieder ausweist, und die aus 137 Depu tierten bestehende fortschrittliche republikanische Union, vie eigentliche Partei Gambcttas. Die letztere ist also die stärkste Fraction und hat auch bei den Wahlen am meisten gewonnen, wenn auch nicht in dem Maße als es Gambetta und seine Freunde hofften

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Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 19.12.1890
Umfang: 12
»eine Zuschrift des Obmannes des jung- czechischen Landtagsclubs, Professors Til- M)er, in welcher derselbe von der er folgten formellen Vereinigung der Nea- listenpartei mit den Jungczechen Mitthei lung macht und constatirt, daß bei den vorausgegangenen Pourparlers zwischen den Vertretern der beiden Parteien volle Aebereiltstimlnung bezüglich der Haupt punkte des Programmes der zu bildenden neuen Partei sich ergeben habe. Nach erfolgter Vereinigung will sich die neue Partei mit einem Manifest

an das LZechische Volk wenden. - Das Abgeordnetenhaus verhandelte vorige Woche über das Gesetz, betreffend Äie Ausdehnung der Militär-Witwen- und Waisen-Versorgung. Im Czechenlager. vollzieht sich eine neue Parteigruppirung. In Prag finden nämlich Besprechungen Äber eine Fusion der Jungczechen, der ausgetretenen Altczechen (Skarda-Partei) und der sogenannten Realisten statt. Auch der reichsräthliche Jungczechenklub beab sichtigt in Folge des Eintrittes von Trojan und Genossen sich einen anderen Namen beizulegen

auf den „Ausgleich': „Die Jung czechen sind sehr leichtsinnig, das kann böse Folgen haben.' Prag, 13. Dezember. Ander gestern zum Zwecke der Bildung einer einzigen czcchischen Partei und zur Bekämpfung deS Ausgleiches abgehaltenen Versamm lung natimen Vertreter aller Parteien theil. Das Zustandekommen der Partei bedeutet eine Auflösung des CzechenklubS. Lissabon, 13. Dezember. Die Regierung sandte positive Instruktionen nach Mozambique, jede fremde Streitmacht auf portugiesischem oder nach dem moäuz vivsliäi

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 06.03.1886
Umfang: 8
die Debatte über den Antrag auf Ermäßigung der Grundsteuer für eine passende Gelegenheit, um gegen die im Embryo befindliche „demokratische Reichspartei' in Wien, gegen die Deutschösterreichische Wirthschafts partei in Böhmen und gegen den „Oberschmock' der selben eine Lauze einzulegen. Dr. Lueger erwiderte ihm derb aber treffend. Die Hiebe, welche er gegen die verschiedenen deutsch-liberalen Fractionen, die sich alle untereinander verketzern, ^ führte, saßen fest, .und der stürmische

Widerspruch der Linken wird die, Thatsachen nicht aus der Well schaffen. Sehr sachlich, sprachen die Abgeordneten Hevera Mld Gras Dzieduszycki: der Antrag des Letzteren, den ersten acceptablen Theil deS Türk 'schen Antrages dem Steuer-Ausschusse zuzuweisen) wurde angenommen. Bemerkenswerth war auch die Entgegnung des Abg. Türk aus die -Ausführungen des Abg. S turm, der die deutschliberale Partei von ihren wirthschaftlichen Sünden Hatte weißwaschen wollen. Zu einer förmlichen Anklage ^gegen'den: modernen

meldeten. Die interessanteste von diesen war die des Abg. Professor Fiegl, welcher den in unserem Montag- Blatte bereits nachgewiesenen Umstand erörterte, daß' nicht die deutsch-liberale Partei -— wie Abg. Sturm so emphatisch behauptet hatte — sondern Graf Belcredi im mährischen Landtage den Antrag auf Errichtung einer Landes-Hypothekenbank gestellt hatte: Im Anfange der Sitzung interpellirte Abg. Gomperz die Regierung wegen des Standes der Verhandlungen über die Hand- delsconvention mit Rumänien

Ausländer unter ihnen sind, denn die Meisten fremden Arbeiter gehören der ^ sozialistischen' Partei an; -davon liefern die Deutschen 84 Prozent. Ruudscha«. ^ Inland. Wie in m ilitärisch e n Kr ei sen ver lautet, dürste der Kriegsminister an die Delegationen mit einer Kreditsorderung für Neuanschaffung von Re- petirgewehren herantreten, nachdem Frankreich selbe ein geführt hat, und auch Deutschland neue Gewehre be schaffte; Das alte Gewehrmaterial soll dann für den! LandstuMMrwendeLi

; um so trauriger Muß es berühren, daß trotzdem die Handwerker und Kleingewerbtreibenden wieder bei den Wahlen meist mit der liberalen Partei giengen und von ihr sich nicht loszumachen die Kraft hatten. Muß sich denn die Geschichte von den Kälbern/ die ihre Metzger wählten, stets wiederholen? Rom, 26. Febr. Die parlamentarische Commission, welche mit der Vorberathung des Gesetzes,' betreffend die neue Wahlkreiseintheilung (eireo^riÄovL elvttorali) beschäftigt ist, hat sich nur schwer zu einigen vermocht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 21.03.1890
Umfang: 8
in Verwirrung versetzt und in eine unbe- hazliche Lage gebracht hat, als die Regierungspartei. Die Opposition wurde deffen inne, dass die Schöpfungen TiszaS auf dem Gebiete der ungarischen Politik und innerhalb seiner Partei durchaus nicht so vergänglicher Natur sind, um mit den. Scheiden ihres Urhebers aus seiner leitenden Stellung zu zerfallen oder auch nur aus dem Bordergrunde zurückgedrängt zn werden. Dass der Rücktritt TiSzaS keine Spaltung der liberalen Partei und keine Erschütterung der bisherigen

Formen ihres Bestandes bedeutet, erhellt am überzeugendsten daraus, dass der gewesene Minister-Präsident sich nicht in einen Frondeur verwandelt, sondern sich als aufrichtiger Freund der Regierung dem Rahmen der liberalen Partei als einfacher Abgeordneter eingefügt und überdies die förmliche Versicherung ertheilt hat, er werde sich durch keinerlei persönliche Einwirkungen und durch keinerlei Umstände zu einer Aenderung der nun von ihm eingenommenen Haltung bestimmen lassen. Die Kundgebung

, mit welcher das Cabinet Szapary sich ini Abgeordnetenhause einführte, hat einen völlig befriedigenden Eindruck ^gemacht. Die Partei des Grafen Apponhi, welche gegenüber dem neuen Mini sterium nicht aus fachlicher Gegnerschaft, sondern nur wegen des bisherigen Gegensatzes zu dem liberalen Cabinet und infolge gewisser allgemeiner, unbestimmter Besorgnisse in der oppositionellen Stellung verharrt oder doch diese Stellung durch die eben erwähnten Umstände zu rechtfertigen sucht, wird schon in nächster Zeit durch den Gang

der parlamentarischen Verhandlungen gezwungen werden, offen Farbe zu bekennen und namentlich gegenüber der äußersten Linken eine klare, unzweideutige Haltung einzunehmen. Zieht man daü bisherige Verhältnis zwischen der gemäßigten Opposition und der äußersten Linken in Betracht, so muss man den nächsten Gestaltungen in« parlamentarischen Leben Ungarns niit Spannung entgegensehen. Die Regierungs partei kann durch die bevorstehende Entwicklung der Dinge in ihrer ruhigen Thätigkeit nicht gestört

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1887
Umfang: 8
ÄS« und dadurch die Erwartung erweckt, dass sie sich auch auf rnchsgesetzlichen Boden stellen werde. Die Berathung schritt bis Z 11 vor, wo sich dann die principiellen Gegensätze erhoben und die Forderungen der Majorität eS seiner Partei unmöglich machten, denselben zn folgen, weil das Reichsgesetz es ver bietet und ihre bessere Ueberzeugung es verwehrt Das Ergebnis der pflichtschuldigen Erklärung der Regierung war. dass die Verhandlungen abgebrochen, und die vorliegenden Anträge gestellt wurde

«. Seine Partei könne der im Punkt 1 des Antrages der Majorität gestellten Forderung der Ablehnung der Regierungsvorlagen nicht folgen, da sie für das Eingehen in die Specialdebatte gestimmt und für sie seitdem nichts geschehen sei, was sie nöthigen könnte, das Votum zurückzunehmen und die Vorlagen nicht mehr als .brauchbar zu betrachten. Allerdings könne die Partei heute, unmittelbar vor Thorschluss, nicht mehr den Antrag stellen, wenigstens die Vorlagen über die Rechtsstellung des Lehrerstandes

gestellt hat. Die Verantwortung für alle Folgen der Ablehnung, für alle Misssiände die aus dem Mangel einer gesetzlichen Regelung des Schul wesens entspringen, für alle Unzufriedenheit und Noth im Lehrerkreise falle auf die Majorität, welche die In teressen der Volksschule ihren Ansprüchen zu opfern wage. Auch dem zweiten Punkte des Majoritäts antrages könne seine Partei nicht folgen, denn sie theile nicht die Sehnsucht, dass in Tirol ein? Schul aufsicht mit ausgeprägt hierarischem Charakter er richtet

des Minoritätsantrages stehe außer Zweifel; denn wenn es möglich, ein definitives Ge- etz über die Lehrergehalte zn erlassen, so sei es eben o möglich ein Provisorium einzuführen. Redner pricht dann weiter gegen die Art der Vertheilung der Renten aus den Unterstützungsfonds, weil seine Partei unbedingt verlangen müsse, dass auch die Staatsaufsichtsorgane, der oberste Vertreter der Krone im Lande, vernommen werde, und nicht allein die Ordinariate. Die Minorität werde daher für Punkt 3 der Majoritätsanträge

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 12
Datum: 29.06.1889
Umfang: 12
kale Haltung eingenommen, immer aber noch die MaSkc einer gewisien Neutralität beibehalten. Diese MaSke ist jetzt gefallen. Der Obmann des Vereines begab sich vor etlichen Wochen hieher, und bat den ganzen Verein der liberalen Partei zu Füßen ge legt. ES wurde darum kürzlich eine Generalver sammlung des Vereines einberufen, bei der die li beralen Abgeordneten Weitlos, Adamek, Picker u, s. w. sich als Wohlthäter des Bauernstandes rühmten und aus dieser Versammlung ist die Verbrüderung

deS oberöstcrreichischen Bauernvcrcines mit der li beralen Partei besiegelt worden, nachdem nur eine winzige Minderheit sich für die dcutschnationale Richtung erllärte. Damit ist Klarheit geschaffen und lang geübte Heuche'ei beseitigt, obwohl weder der Bauernverein, noch die liberale Partei irgend wel chen Nutzen daraus zu ziehen vermögen. Der ober- österreichische Bauernverein und die liberale Partei in Obcrösterrcich gleichen hilsloscn Krüppeln, von denen der Eine durch die Hilfe des Anderen vor wärts

hat. Bis jetzt ist hier keine Nachricht eingelau. fen, welche die Belgrader Meldung zu bestätigen geeignet wäre, so daß man noch nicht weiß, ob es sich nicht um eine Erfindung handelte. Dir Thatsache, daß derlei Gerüchte jetzt wiederholt aufgetaucht sind, erklärt sich aus der Aufregung, wüche durch das Aufbäumen der Leidenschaften in ganz Serbien unter der Bevölkerung der Balkanhalbinsel verbreitet ist. Die Vorberei tungen zur Feier deS 500jahr. Jubiläums der Schlacht auf dem Amselfelde, welche seitens der herrschenden Partei

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 24.03.1886
Umfang: 8
und betont, dass dieselben, als sie ans Ruder kamen,^ centralisieren, germanisieren und in Schule und Ehe entchristlichen wollten. Eine andere Partei hätte sich ihre Ziele eingetheilt und entweder die Kirche geschont um die Nationen zu germanisieren, oder die Nationen geschont, um die Kirche zu bekämpfen. In beiden Fällen wären sie gescheitert, aber nicht so oft und nicht so vollständig. Die slavischen Liberalen lieben ihr Volk mehr als ihre Theorie. Die Dentschliberalen haben ihr Volk der Theorie

Schuld tragen, da sie diese Agitation begonnen hätten. Redner und seine Partei verlangen eine Zusammenfassung der alten deuschen Bundesländer, eine Entwicklung des österreichisch deutschen Bündnisses, auch in wirtschaftlichen Fragen. Nicht das Dentfchthnm sei Oesterreich gefährlich, fon dern der Föderalismus und Slavismus. Sollten di? und Vorarlberg' Ntr. «V. Deutschen wieder zur Leitung des Staates berufen werden, dann würden sie die Erfahrungen der letzten sechs Jahre verwerten und dafür sorgen

, dass nicht nur ihre Männer, sondern auch ihre Ideen auf der Ministerbank platznehmen. Abg. Tonner erklärt, mit gutem Gewissen der Regierung Taaffe das Budget votieren zu können. Er würde es als ein Unglück für Oesterreich betrach ten, wenn eine Partei-Regierung ans Ruder käme. In der That seien auch die von der heutigen Oppo sition gebildeten Partei-Regierungen noch immer aü adsuräum geführt worden. Das Cabinet Taaffe habe, im ganzen genommen, dem erhabenen Grund satze der Thronrede, dass

eine gewisse Tendenz zum Rückgange unverkennbar sei. Er und seine Partei halten am alten Oesterreich fest und wollen von dem N?u-Oesterreick> der TNajorität nichts wissen. Die Regierung wolle nichts als fort regieren und die Forderungen der Majorität soweit als möglich abweisen. Von Fall zu Fall aber, wenn die Regierung die Majorität brauche, gebe sie eine Concession, m der Hoffnung, das alte Oesterreich werde das noch aushalten. Der Rath des Abgeord neten Dszieduszycki, die deutschen in Böhmen sollten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.05.1886
Umfang: 4
mit 28.606 gegen 26215 Stimmen abgelehnt. Serbien. (Wahlen.) Die Wahlen der Wahl- männer sind zu Gunsten der Regierungspartei ausgefallen. Die Aussichten der Regierung sind demnach günstig, dieselbe kann für den nächsten Samstag einen vollen Sieg erwarten. Die Spal tung in der radikalen Partei dehnt sich immer mehr aus. Griechenland. In Griechenland spitzen sich die Verhältnisse sehr ernstlich zu. .Die Versuche, Delyannis zum Nachgeben zu bewegen sind ge scheitert; die Vertreter der Mächte treffen Anstal

. (Wählerversammlung.) Gestern Sonntag fand hier unter Vorsitz des Abg. Bertolini eine von 200 Personen, Wählern aus Trient. Roveredo. Pergine zc., besuchte Versamw' lung statt. Einberufer derselben waren die Land tags- und Reichsraths-Abgeordneten der national italienischen Partei, welche ihren Wählern einen Bericht zu erstatten beabsichtigten. Die Reden, die da gehalten wurden, waren von entschieden natio nalem Geiste getragen und daß dieselben nicht in leyter Stelle auch gegen die deutsche Schule ge richtet

waren, ist selbstverständlich. Der Haupt angriff richtete sich auch gegen diejenigen welsch- tirolischen Abgeordneten, die nicht der nationalen Partei beitraten, ihnen wurde der Kosenamen „Renegat' verehrt. Und so versuchte man die Wählerversammlung zu einer Demonstration im nationalen Sinne zu gestalten. -Es sprachen Baz- zanella, Bertolini, Canella, Malsatti. Von den nationalen Depntirten fehlten nur Dordi und die geistl. Herren Zortea, Gentilini, Valentinelli und Marini, welche sich entschuldigten. Auch der Ad vokat

Panizza hielt eine natinale Rede und bean- tragte folgende Resolution, die auch Annahme fand: „In Erwägung, daß das Volk des Trentino es tief empfindet, wie sehr eine andere, als die na tionale italienische Erziehung, das Aufblühen der eigenen Kultur, des Charakters und der eigenen Interessen schädige und verhindere, beglückwünscht sich derselbe über die zwischen den Deputirten der nationalen Partei herrschende Eintracht und mmmt deren Bericht über ihre parlamentarische Thätig- keit dankbarst entgegen

, wünschend, daß ihre Be mühungen von Erfolg gekrönt sein mögen. Zu gleich wird aber bedauert, daß nicht alle aus dem Trentino gewählten Abgeordneten im nationalen Klub ihren Sitz haben, so daß ihnen die Möglich- keit benommen ist, sich den Wählern vorzustellen. Die Versammlung billigt das Verhalten der Ab- geordneten der nationalen Partei sowohl im Par lamente in Wien, als auch im Landtage in Inns bruck und ladet dieselben ein, auch in Hinkunft nichts unversucht zu lassen, um die Sprache

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