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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 06.04.1907
Umfang: 12
dieser sehr wichtigen Aktion in ausreichender Weise durch den Staat. — Sämtliche Redner ernteten reichen Beifall. Der Vorsitzende schnitt dann die Friedensfrage in Tirol in schöner, ruhiger und sachlicher Weise an und machte den Vorschlag, beide Parteileitungen möchten zusammentreten, Kompromißkandivaten bestimmen und so ruhige Wahlen ermöglichen. Anderenfalls hätten wir in Tirol noch lange keinen Frieden zu hoffen. Spott von Seite der Sieger, Verdruß und Aerger auf Seite der Besiegten und infolgedessen

fortwährende Kritik gegeneinander werden nach den Wahlen daS Ihrige tun, um die Leute nicht zum Frieden kommen zu lassen. — Hochw. Herr Doktor Schöpfer entgegnete ihm in längerer, ruhiger und nobler Weise: Was Spott :c. betreffe, habe sich daS nach den Brixener Gemeinde wahlen nicht gezeigt ; darüber helfe sofortige, energische Arbeit hinweg ; eine ruhige, sachliche Kritik schade nichts, sie sporne an und mache auf Fehler aufmerksam. Ein Kompromiß jetzt bei den allgemeinen Wahlen können nicht die sechs

avgefaßten Manifest der Reichs- partei enthalten sind, so liegi der Grund einzig darin, weil die Christlichsozialen in allen anderen Kronländern nicht derselben religiösen Ver° naderung ausgesetzt sind wie in Tirol und des halb gerade dort nur diese Angrisse mit möglichst eingehenden Erklärungen abweisen müssen. Ta5 ist nicht ein ArmutZbeweiS für die christliche sozial- Partei, sondern, wie die .ReichuM' trefflich sagt, höchstens für le-uand anderen. Dr. Heßmaua über die Deutsche Volkspartei

sich erinnern, wie noch vor Zchluß der nun abgelaufenen Session des Abgeordnetenhauses die christlichsoziale Partei den übrigen bürger lichen Parteisn eine Verständigung behufs ge - meiniamen Vorgehens gegen die internatio- nale Sozialdemokratie angetragen habe. Die christlichsoziale Partei hätte von der Veritän> digung absolut keinen Profit gehabt, sie hätte bei einer solchen mehr gegeben als empfangen. Eigennützigkeit sei also von allem Anfange an ausgeschlossen gewesen. Und trotzdem sei

, als sie selber nicht im stände ist, die Sozialdemokraten abzuwehren. In Steiermark, wo sie einst allmächtig gewesen, hade sie ein Mandat nach dem anderen an die Sozialdemokraten verloren. Wohin solle das führen? Gerade wo sie am notwendigsten wäre, weise die Deutsche Volks Partei die Äe- meinbürgschast zurück. Die christlichsoziale Partei habe in allen wichtigen Fragen aber immer die Hand zu gemeinsamem Vorgehen geboten. ES sei geradezu eine Forderung der Notwendigkeit, daß die christlichsoziale Partei

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 18.10.1902
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 123. Samstag, „Es sind insbesondere zwei Vertreter der antisemitischen Partei, welche von den Feinden am meisten gehaßt werden und zwar Doktor Geßmann und meine Wenigkeit. Den Doktor Geßmann hassen sie womöglich noch mehr; warum, weiß ich eigentlich selbst nicht; aber auch an mir lassen die Gegner kein gutes Haar mehr. (Heiterkeit.) Eine Partei überbietet die andere und ihr ganzes Trachten geht nur dahin, den Dr. Lueger aus dem öffentlichen Leben zu ver drängen, um ihre Wünsche

haben und ihn gefälligst in Ruhe lassen. (Heiterkeit und großer Beifall.) Ebenso machen es mit mir und der Partei die Herren von der Deutschen Volkspartei. Sie schimpfen über uns, was Platz hat, und dann sagen sie, wir sind diejenigen, welche den rüden Ton ins politische Leben hineingetragen haben. Die Herren von der Deutschen Volkspartei verwechseln wohl die Personen. Weil wir bei spielsweise in St. Pölten einen Parteitag ab halten, beschimpft uns die St. Pöltener,Deutsche Volkszeitung' in der gemeinsten Weise

; sie nennt die chmstlichsoziale Partei eine Schimpf- und Strizzipartei. (Stürmische Entrüstung.) Die Herren von der Deutschen Volkspartei sollten sich etwas mehr macht nehmen. Strizzi, bekanntlich ein wienerischer Ausdruck, bezeichnet den Begleiter und Beschützer jener gewissen Damen, welche sich an jedermann verkaufen. Und wenn ich nun frage, welche Partei sich an jedermann verkauft, so ist die Antwort nur die eine: es ist die Deutsche Volkspartei. Früher war sis antisemitisch; jetzt sagen

unter ihnen und auch nicht der Völkl von St. Pölten. Das eine kann ich ab er mit B estimmt- heitvoraussagen: mögendieWahlen gut oder sch echt ausfallen, im nächsten niedevösterreichischen Land tag kaun ohne die christlichsoziale Partei nicht regiert werden. So stark werden wir immer sein, um alles hmtanzuhalten, wodurch die bereits von uns errungenen Erfolge auf dem Gebiet der Landesverwaltung in Frage gestellt werden sollten. Wenn die Herren glauben, daß wir immer gemütlich bleiben werben, dann täuschen

, weil sie zurückgedrängt werden würden. Es muß daher die christlichsonale Partei die Mehrheit behalten, wenn im Interesse der Bevölkerung etwas geschehen soll. (Lebhafter Beifall.) Der Sieg ist aber nur dann möglich, wenn all die kleinen Zwistigkeiten und MWelligksiten beiseit« gelassen werden. Nur in der Einigkeit liegt die Macht und so muß auch bei den kommenden Landtagswahlen unter uns volleEinigkeithenschen.' Aus Stadt und Land. B r»e n, 17. Oktober. Gswerbeverein. Sonntag, 20. Oktober, nach mittags

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 05.02.1901
Umfang: 8
sein, lärmende Streitigkeiten aus dem Hause ferne zu halten, zur Arbeitsbefähigung desselben beizutragen und dasselbe zu einer Stätte ruhiger und ernster Arbeit zu machen.' — Baron Di Pauk und Dr. Ebenhoch haben sich mit der Verschmelzung der Kath. Bolkspartei «nd des Centrums einverstanden erklärt. Zum Obmann des Centrumsclubs wurde gewählt Doctor Kathrein, zum ersten Obmannstellvertreter Abt Treuinfels, zum zweiten Obmannstellvertreter Doctor von Fuchs. Dr. Kathrein nahm ins Wahl an und legte der Partei

„Brixener Chronik.' 5. Februar 1901. Seite 4. Nr. 16. - Dienstag, Die Parlamutsparteieu. Die christlichsorisle Partei Hat auf die Einladung der Deutschen Volks partei, Vertreter zur Berathung jener Schritte zu entsenden, welche zur Sicherstellung der deutschen Sprache als Staatssprache zu unter- »ehmen wären, in der zweiten Clubsitzung vom S0. Jänner solger.de Antwort beschlossen, worin 5er Deutschen Volkspartei ihre schwankende Haltung unzweideutig vorgehalten wird: „An den verehrlichen

Verband der Deutschen VMpmtei! Zuhanden des sehr geehrten Herrn Keichsrathsabgeordneten August Kaiser in Wien. Wir bestätigen, höflichst dankend, den Empfang »er geschätzten Zuschrift vom 30. Jänner. Der Segenstand, welcher in dieser geschätzten Zuschrift lLsondzrs hervorgehoben wird, gehört in die Kompetenz der deutschen Gemein- lürgschast, deren Mitglied auch Ihre geschätzte Partei ist. Die verehrliche deutsche VoWpartei «nd insbesondere Sie, hochgeehrter Herr Collega, «erde»» sich erinnern, dass

in der letzten Zu* iammenkunst der deutschen Gemeinbürgschaft «lle Mitglieder das feierliche Ver sprechen übernommen haben, an derselben «it aller Entschiedenheit festzuhalten und den Verband, der sich durch seine Thätigkeit für das teutsche Volk in Oesterreich große Verdienste er worben hat, nicht zu lockern. In Erfüllung Kieses auch von unserer Partei gegebenen Ver brechens haben wir sofort nach Constituienmg »nserer Bereinigung Herrn Dr. Alois Funks, «elcher stets den Vorsitz in der deutschen Gemein

das parla mentarische System aufrecht zu er halten und die Untergrabung des parlamen tarischen Ansehens zu bekämpfen sei. Der Druck der wirtschaftlichen Nothlage ist groß. Die Partei hält es daher für die wichtigste Aufgabe, sür»die Forderungen der Landwirt schaft, desGew er besund der Arbeiter einzutreten. Eine gedeihliche Lösung der wirtschaftlichen und socialen Frage herbeizuführen, ist am allerwichtigsten. Dazu bedarf es aber des Friedens und nicht des Streites. Deshalb wird sie bestrebt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 04.02.1904
Umfang: 6
Seite 2 „D e r T i roIe r' Donnerstag, 4. F-bruar 1904 And das wird auch Abgeordneter Schrott zugeben, eine solche Verdrehung nicht ruhig und ohne Wider spruch'hingenommen haben. Aber — und das ist wohl der letzte Trumpf, den die konservative Presse in dieser für ihre Partei höchst peinlichen Angelegenheit auszuspielen hat — aber die Konservativen haben sür sich das „offi zielle stenographischeProtokoll der Friedenskonferenz'— und dieM gilt, nicht das Privatstenogramm des Abgeordneten

das Ergebnis äußerer Umstände, daß die Partei noch zusammen hält und nicht in ein halbes Dutzend Partikel aus einanderfällt. Wie immer die am 5. Februar zu sammentretende Vorstandssitzung der Deutschen Volks partei enden mag, ob die Mehrheit der Parteivertretung sich auf Seite Dr. Derschattas stellt uud dessen im BudgetauSschusse der österreichischen Delegation ein gebrachten Antrag in Sachen der Hoheitsrechte billigt oder nicht, das ist ganz gleichgültig. Die Sprünge, welche diesmal in der Partei

aufklafften, werden sich nicht mehr verkleistern lassen, und zwar schon aus dem Grunde nicht, weil diesmal der Kampf in die Parteipresse selbst gedrungen ist und damit die eigentlichen Repräsentanten der öffentlichen Partei meinung auseinander gerieten. Die Deutsche Volkspartei war von ihrer ersten Stunde an kein einheitlicher Körper und je mehr sie sich vom Antisemitismus und den wirtschaftlichen Reformzielen abkehrte, desto mehr verfiel sie in jenen Liberalismus zurück, von dem loszumachen sie berufen

war. Fortan stritten in ihr demokratische und alt- liberale, gewerbesreundliche und sozialpolitisch voll ständig verständnislose Strömungen und da auch in politischer Beziehung die Partei nicht im stände war, sich eine einheitliche Meinung zu bilden und immer zwischen Verfassungstreue und dem Linzer Programm der Alldeutschen und dessen Schlagworten ratlos hin und her pendelte, war eS vorauszusehen, daß dieses ooiupositum von Altliberalismus und Deutschradikalismus ein böses Ende nehmen werde. Tiroler

! Fordert und verbreitet in , In der Tat hat das Unheil noch keiner derjenigen, welche in der Leitung der Deutschen Volkspartei ihr Glück versuchten, zu bemeistern vermocht. Dieser Unsumme von Gesinnungslosigkeit und Disziplin feindschaft, konnte keine Klubleitung standhalten und daher kam es auch, daß die Abgeordneten Kaiser, Steinwender, Hochenburger und andere nichts als Undank für den Versuch ernteten, diese Partei ver nünftig zu leiten. In dem Obmaune Dr. Derschatta, der vor drei Jahren sein Amt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 15.10.1901
Umfang: 6
Existenz verhindert sie an einem mann haften Auftreten. Bei uns ist, schließt der Redner, die politische Feigheit zum obersten Princip er hoben worden.' .. Die Landgemeindenwahlen in Böhmen. Der 8. October 1901 wird in der politischen Schlachtengeschichte eine hervorragende Stelle erhalten; denn er brachte die Zerschellung der letzten starken Position der liberalen Partei. Wenn einer Partei einmal die Land gemeinden untreu werden, dann ist das Festeste an ihr dahin und ihr vollständiger Sturz

ist nicht mehr aufzu halten. Eindrucksvoller aber konnte sich die Abkehr der bäuerlichen Wählermassen von einer Partei nicht vollziehen, als die der deutschböhmischen Landgemeinden-Wähler seit der letzten Landtagswahl. Dieselbe Partei, die damals von den 30 deutschen Landgemeinden-Mandaten 27 besetzte und nur drei den Gegnern überließ, hat am 8. d. nur mehr drei Mandate sich zu sichern gewusst und wird sich glücklich schätzen müssen, wenn sie aus den Stichwahlen vielleicht noch vier Mandate bekommt

. Wie dieser furcht bare Sturz begreiflich wird? Die überaus schwache Wahl betheiligung beweist, dass es die deutschfortschrittliche Partei von Anfang aufgegeben hatte, in das neue System der directen Landgemeindenwahlen irgendwelche Hoffnungen zu setzen und auf jede größere Agitation verzichtet hatte. Nicht so sehr die Wählerschaft ist also vor der Partei ausge rissen, sondern zuerst die Partei vor der Wählerschaft. Die deutsche Fortschrittspartei hatte die Waffen gestreckt, ehe sie das erste Feuer bekam

gewiss keine Radicale; nun aber, da sich einmal die liberale Partei diesen Vernichtungsschlag geholt und den Moment der Neuheit des Augenblickes nicht auszu nützen verstanden, sind diese Massen auch schon unwieder bringlich verloren. Von einer derartigen Niederlage erholt sich niemand so schnell wieder. Das Erbe des Liberalis mus tritt ganz folgerichtig die alldeutsche Partei an, jener Radicalismus, der mit derselben Kühnheit und so ziemlich mit denselben, nur etwas modernisierten Schlagworten

das Volk betrügt, wie der Liberalismus. Und das ist die tief bedauerliche Seite der Wahlentscheidung vom 8. October: dass Land und Reich mit der Decimierung der libe ralen Partei nicht das mindeste gewonnen haben. Vom rein parteipolitischen Standpunkt können wir Christ lichsociale mit diesem Tage nicht unzufrieden sein. Der christlichsociale Candidat Kletzenbauer hat in dem südböhmischen Wahlkreis von Kaplitz einen viel schöneren Wahlsieg über seine verbündeten Gegner erzielt als im Jahre 1895, so dass

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 28.09.1921
Umfang: 8
, von Blume zu Blume flattert. Selbstverständlich hatte sich dieser Umwandlungs prozeß mannigfach vorbereitet. Aber zutage getreten ist das neue Gebilde erst in Görlitz, und zwar, wie wir gleich hinzufügen wollen, nur mit Hilfe eines Kaiserschnitts. Die alte Partei ist daran ge storben, und die Parteiliteraten können Variationen anstimmen über das bekannte Thema: Die Sozial demokratie, ihr Ende und ihr Glück. Iu der Tat ist eZ eine neue Sozialdemokratie, die in Görlitz das Licht der Welt erblickt

hat. D^r letzte Rest sozialrevolutionärer Ideologie ist zer flattert, und übriggeblieben ist eine durch und durch opportunistische Partei. Darüber darf man sich nicht durch noch so radikale Töne täuscheu lassen. Die Stimme ist Jakobs. Stimmet aber die Hände sind Esaus Hände. , Erst in Görlitz hat die deutsche Sozialdemo kratie die Konsequenzen aus dör Bewilligung der Kriegskredite uud der Revolution gezogen oder, sagen wir besser, zu ziehen begonnen. Es ist ihr das blutsauer geworden, und mau wirb auszu

des Entschlusses ganz würdigen zu können, muß man sich in die Situaüou der sozialdemokratischen Führerschaft hineindenken. Die Sozialdemokratie faßt sich selber schlechthin als die proletarische Massenpartei auf. Aufgebaut konnte diese Riesenpartei nur werden durch die schärfste Agitation, die dem Gefühl und der Fassungskraft wie der wirtschaftlichen Lage dieser proletarischen Massen entsprachen. Man stellte Schlagworte iu den Dienst der Partei, aber bald stellte sich heraus, daß die Partei im Dienst

der Schlagwort«: stand. Man hatte in^ der Tat Angst vor seinen eigenen Schlagworten und vor der Pirkung, die sie in den breiten Arbeiterschichteu ausgewirkt haben könnten. Mit den Demokraten und dem Zentrum zusammen' zugehen, glaubte man den Arbeitern noch zumuten zu können, freilich anch schon mit heimlichem Herz klopfen. Denn: horch, der Wilde tobt schon vor den Mauern! Im Grunde waren es sogar zwei Wilde: die.Unabhängige Sozialdemokratie und die Kom munistische Partei. Um so gründlicher verwahrte mau

sich gegen jedes Zusammengehen mit der Deutschen Volkspartei. Wir untersuchen hier uicht, ob die Taktik der Deutschen Volkspartei der sozial- demokratischen Führerschaft das Spiel nicht oft sehr erleichtert hat. Jedenfalls war das Wettern gegen 28. September 1921 die Volkspartei die parteipolizeilich gestattete Opp» - sition. Hier hatten die reinen AgitatiouSbedürfuiffe uoch eiu uneingeschränktes Betätigungsfeld. Allein diese durchaus kurzsichtige uud nur durch den proletarischen Massencharakter der Partei er klärliche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 08.10.1901
Umfang: 8
Partei in Tirol. 2. Berathung und Beschlussfassung über die Aus gestaltung und Förderung der Presse. 3. Freie Anträge. Zahlreiches Erscheinen aller Mitglieder und Freunde unserer Partei dringend geboten. Mit christlichsocialem Treugruß die Parteileitung: Ar. Johann Schorn in. i>., Obmann. Die Laienapostel der Werkstätte.») In der Octav des Xaveriusfestes 1853 kam nach dem Abendsegen ein einfacher Schlossermeister von Brüssel zur Pforte des dortigen Jesuitencollegs und verlangte Pater van Caloen

machen.' ) / . . „Ja, und der Gedanke — dass ich's nur gerade sage. Wie wär's denn, wenn wir einen Männer verein grü^eten?' ^ ^ , . .. > »Oho, Freund,' unterbrach ihn Pater van Caloen, »das Ding geht nicht so schnell.' *) Aus: „Das Laienapostolat' von F. T. Wetzel. Jürgermeister Dr. Lueger üöer die politische Lage. Am 2. d. Mts. wurde durch eine Versammlung des Wählervereines der Vereinigten Christen in Margarethen der Versammlungsfeldzug der christlich socialen Partei für den kommenden Winter eröffnet. Bei dieser Versammlung

Volkspartei und die All deutschen. Die Deutsche Volkspartei, so sührte der Redner aus, erntet die Früchte ihres bisherigen Verhaltens. Die Herren von der Deutschen Volks partei haben gegenüber den Alldeutschen immer nach gegeben. Wenn sie den Wolf gesehen haben oder ihm begegnet sind, haben sie sich sofort demuthsvoll niedergekniet, und wenn ihnen gar der Herr von Schönerer in den Weg kam, dann sind sie sofort am Bauch gelegen, wie es regelrecht eigentlich der sogenannte Sühneprinz Tschnn, der Chinese

, hätte thun sollen. Eine derartige Demüthigung und eine solche Selbstentäußerung des eigenen Machtbewusst seins bringt es mit sich, dass die Gegenseite über müthig wird und derartig mit der anderen Partei umspringt, wie dies in der letzten Zeit mit der Deutschen Volkspartei geschehen ist. Man hätte übrigens glauben sollen, dassdieAnhängerder Deutschen Volkspartei in Steiermark, Nieder österreich, Oberösterreich, Kärnten und Salzburg, soweit sie ein gerades Rückgrat haben und wirkliches Mannesblut

Männer beim sonntäglichen Gottesdienst seien. Er habe es bei seinen Gesellen beobachtet. Wenn sie bei ihm ein ständen, sei von einem Kirchgang keine R?de; ja, wenn sie ihn, den Meister, am^Sonntag oder gar an einem Werktag z^.jMich^elS^cche ' gehen', .sehend dann., gebe es ein Spp^el^.und Witzel^ dass.man glauben könnte, WMnze.Religion gfhöre bei diesen Burschen zum alten Eisen dort hinten .in der Ecke. Und bei der Arbeit selbst, sei das ein Reden? Da Partei, die den Schönereanern und den Wolfianern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 01.06.1907
Umfang: 8
ßhristlichsozialen oes Südens. Die bisher bestehenden christlichsozialen Parteien in Tri est und im übrigen Küstenland haben Verhandlungen eingeleitet, um zunächst die Einigung unter den Christlichsozialen im Küstenland und dann den Anschluß der Christlichsozialen an die Hauptpartei zu er wirken. Die bereilS geführten Verhandlungen zwischen der christlichsozialen Partei in Trieft, dann zwischen der Federatione Trieft ino- Jstriana, die über Jstrien ausgebreitet ist und das Mandat von Capo d'Jstria erobert

hat, endlich der Unione Cattolica, die in Görz ihren Sitz hat und die mit zwei Abgeordneten in Cormons und Cervignano siegte, gehen ihrem Ende entgegen. Die Christlichsozialen des Südens werden sich in allen Partei-Ange legenheiten an die christlichsoztale Zentrallettung in Wien anschließen und nur in nationale n Fragen ihre Unabhängigkeit wahren. Für die nationalm Fragen selbst wird die Landesparteilung in Trieft entscheidend sein. I Aar Wahl des Präsidiums des aeueu Aö- i geordneteuhauses. Gegenüber

den Kombinationen über die Wahl des Präsidiums des neuen Abgeordneten hauses teilt daS „D. V.' mit: „Die christ lichsoziale Partei, als die stärkste bürgerliche Partei, wird im neum Hause den Präsidenten posten beanspruchen. Im Zusammenhange damit ist unter anderen auch der Abgeordnete Eben- l hoch genannt worden. Demgegenüber ist nun ! zu bemerken, daß Abgeordneter Ebenhoch zur ! Zeit noch nicht Mitglied der christlichsozialen ! Partei ist, da über eine eventuelle Aufnahme ^ der Ebenhoch-Gruppe

in die christlichsoziale ! Partei erst beraten und entschieden werden ! wird. Wie immer aber die Beschlußfassung > hierüber ausfallen wird, dünkt uns eine Kan- j didatur deS Abgeordneten Ebenhoch für den > Posten ewes Präsidenten des Abgeordneten- l hauseS schon dadurch ausgeschlossen zu sein, daß ! die christlichsoziale Partei bereits beschlossen ! hat, den Abgeordneten Dr. Weiskirchner > dem Hause in Vorschlag zu bringen/ ! Zur ZZilduug des deutschen ZZlocks. ! Dienstag den 4. Juni soll formell der deutsche , Block

gebildet werden. Die Abgeordneten Doktor ! Chiari, Dr. Groß, Pacher und Peschka haben j ihre Kollegen aus der deutschen Fortschritts partei, der Deutschen Volkspartei, die Frei- Alldeutschen und die deutschen Agrarier in den Budgetsaal des Abgeordnetenhauses zu ewer Konferenz einberufen. Die drei Wiener Judenliberalen Kuranda, Dr. Ofner und Baron Hock wurdm aber hiezu nicht ein- ^ geladm. Als Grund betonen die Einberufer, > daß die genannten drei Abgeordnetm nicht auf j > Grund eines deutschen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 28.06.1903
Umfang: 16
hin zu informieren, daß hiedurch bloß der provisorische Friede ge sichert sei, damit den in Schwebe befindlichen wirt schaftlichen Forderungen die Entwirrung möglich gemacht wird. Der definitive Frieden könne erst nach Erledigung des Wehrgesetzes zustande kommen. Die Partei behält sich für diesen späteren Zeitpunkt die Präzisierung ihres Standpunktes vor. Johann Toth wünschte Ga rantien dafür, daß die Assentierung nicht in der Erntezeit vorgenommen werde. Gras Khuen er klärte, daß die Regierung diesem Wunsche

Rech nung tragen werde. Es tauchte sodann der Wunsch aus, daß dies im Gesetze selbst betont werde, was der Banus auch zusagte. Abg. Polonyi führte aus, er sehe sich veranlaßt, nachdrücklichst zu er klären, daß das heutige Uebereinkom- men kein Paktnm bedeute. Jede Partei er halte ihren Staudpunkt aufrecht und die Unab- hängigkeitspartei will durch ihr Verhalten bloß zur Entwirrung die Möglichkeit bieten. Der Standpunkt der Partei sei hiemit nicht tangiert. Franz Kossnth dankte sodann dem Banus

Persönlichkeit gerade zu verwachsen. Fejervary hat nicht nur sei nem Herrn, sondern auch seinem Volke gedient. Die „N. Fr. Pr.' schreibt in einem Leitartikel: „Einen Honvedminister wird Ungarn finden, einen Fejervary nicht so leicht und nicht so bald. Er gehört ebenfalls zu den bedeutenden Män nern, die an die dualistische Verfassung ehrlich geglaubt nnd einen sehr spärlichen Nachwuchs ge- ftinden haben.' — Im Klnb der Unabhängigkeits partei wurde der Rücktritt Fejervarys als ein Sieg und Trimnph der Partei

bezeichnet. Barabas erklärte im ungarischen Abgeord netenhaus^ die Kossuth-Partei sei jetzt nach Zurückziehung der Militärvorlage befriedigt. Sie werde jedoch in Zukunft keinen Mann mehr als bisher bewilligen, wenn sie nicht entsprechende Konzessionen erhalte. Die Budapester Blätter sprechendübereinstim mend die Ansicht aus, daß die Krise nicht gelöst, sondern höchstens um drei Monate ver schoben sei. Im Herbst würde der ganze Kampf von neuem beginnen. Die liberalen Zei tungen beklagen dabei

, daß jetzt das Ansehen der Krone starke Einbütze erlitten habe, und daß sowohl die Armeeleitung wie die par lamentarische Mehrheit vor Franz Kössnth ge demütigt erscheine. — Diie Organe der Un abhängigkeitspartei verkünden den Sieg dieser Partei. „Budapest! Hirlap', das Organ der gewesenen Nationalpartei, kann sich mit dem Friedensschlüsse durchaus nicht einverstanden erklären. Einen sehr satirischen Ton schlägt „Al- kotmany', das Organ der klerikalen Volks partei, an. Das Blatt schreibt unter anderem: Franz Kossuth

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 01.04.1898
Umfang: 8
mit Ungarn eine gerechtere Basis aufgestellt, und dass den Deutschen in Oesterreich ihr natürliches Recht werde. Nndsmk — der Welk Lohn! Die „Narodni Lisch' ertheilten der jung- czechischen Partei ganz offen den Rath, der Katholischen Volkspartei den Laufpass zu geben. „Wir sehen ein,' so schreibt der Wiener Corre-- spondent des genannten Blattes, „dass es der Rechten einen gewissen Glanz verleihen würde, wenn in ihren Reihen auch die Deutschen ver treten wären; doch es müssten dies ehrliche und tapfere

die meritorisch wichtigen Angelegenheiten ehestens in sachgemäßer und ruhiger Weise zur Verhandlung und Erledigung gelangen, und sprach schließlich die Erwartung aus, dass ruhige und friedliche Zustände im Parlament eintreten werden. ' Vom. Abgeordnetenhaus. Aus Wien schreibt man unterm 26. März: Am Freitag (1. April) soll das Haus die Osterferien antreten. Vor den Osterferien wird das Haus außer der Programmdebatte kaum eine andere Angelegenheit verhandeln können; jeden falls ist jede meritorische

nicht einen Druck auf Oesterreich ausüben möchte? Die Quoten-Deputation des Magnatenhauses wird in dessen Freitag-Sitzung gewählt werden. Unter den Candidaten befindet sich auch der ehe malige Ministerpräsident Wekerle. Deutsche Schlsgferkigkeik! Infolge einer gegen das Mitglied der Partei leitung der steierischen Volkspartei und Leiter des „Grazer Tagblatt', Professor Dr. Franz Streintz, gerichteten Aeußerung des Abgeordneten Dr. Steinwender in der Versammlung der Ver trauensmänner der Deutschen Volkspartei

und zum ^ geordnetenhause. Die Centrums/arte >M il.. ganze Kraft aufbieten müssen, um ibr-G. Stellung m diesen beiden Körvericki^-n z ? ^^und.wennmöglich. zu verstärke!,. k«« die Entscheidung üb^^'^lm^T Vorlage gefallen und eme einheitliche BW . Nung der Centrums-Fraction nicht erzielt ,5^ht sich die Parte: namentlich durch ^ tauschende, auf Zertrümmerung der seM politischen Parteien gerichtete „Samml förmlich dazu gedrängt, auch ihrerseits da zu sammeln. Nur eine starke, einige Cent«. Partei wird inmitten

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 14.05.1901
Umfang: 8
Nr unmöglich halten. Warum sollte diese also nicht auch eventuell ohne die katholisch-conservativen Tagesblätter Zustandekommen können? Wie schon wiederholt betont wurde, können und sollen die Blätter beider Parteien die Verständigung zwar vorbereiten und sördern; aber abgeschlossen kann diese nur werden durch die beiderseitigen Partei- vorstehungen. Politische Rundschau. . Unser Thronfolger über die Lage. Erzherzog Franz Ferdinand lässt sich durch die Hetze aller Archen- und Reichsfeinde gottlob

, wie positiv und erfolgreich die christlichfoeiale Partei trotz ihrer kleinen Zahl im Abgeordnetenhause arbeitet. Nimmt man dazu die Thätigkeit, die diese Partei im Landtage und im Wiener Gemeindsrathe ent wickelt, wo sie die schwierigsten und seit Jahr zehnten in Schwebe gelassenen Fragen einer allseits befriedigenden Lösung zuführt, so die Wiener Krankenhaussrage, die weit über die Grenzen Wiens hinaus von Bedeutung und durch ihren Einfluss auf die gedeihliche Fortentwicklung der Wiener medicinischen

Facultät, ja sogar für das ganze Reich von großem Interesse ist — die Angelegenheit der niederösterreichischen Landes- Jrrenstalt, des Findelhauses, der Gebäranstalt u. s. w. — da muss man wohl sagen, dass zegenwärtig keine andere Partei eine olHe Arbeitsfreudigkeit, begleitet von wsitiven Erfolgen, entwickelt wie die christlich- ociale Partei. Auf dem Gebiete des Versiche rungswesens hat sich neuerdings der oberöster- reichische Landtag der niederösterreichischen Landes'Lebens

- und Rentenversicherungsanstalt in einem für zehn Jahre wirkenden Vertrag an geschlossen ; ähnliche Verhandlungen schweben mit dem Lande Vorarlberg und Salzburg und dürften auch dort bald zu einem guten Ab schlüsse kommen. — So wird auf allen Gebieten von den Christlichsocialen mit größtem Nachdruck gearbeitet, und während die Gegner, die Radical- nationalen und Socialdemokraten, der Thätigkeit des Abgeordnetenhauses auf Schritt und Tritt Schlingen zu legen bestrebt sind, ist die christlich, sociale Partei überall unermüdlich am Werke

, wenigstens die Deutsche Volkspartei vom Pfingstprogramme lostrennen zu können. Am 9. Mai stellten sie an die Volksdeutschen die schriftliche Anfrage, ob sie (die Volksdeutschen) noch am Pfingst- Programm festhalten, das die Alldeutschen be kanntlich abgelehnt hatten. Die Volksdeutschen haben darauf am 10. Mai ebenso schriftlich ge antwortet: „Wir erlauben uns mitzutheilen, dass nach wie vor die Ihnen bekannten Grundsätze der Deutschen Volkspartei die Richtschnur für das Verhalten unserer Partei bilden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 17.10.1901
Umfang: 8
einer Deputation sein Mitwirken ver sprochen), sowie von den Postämtern Ala 1 und 2, Arco, Bozen, Brixen, Brumck, Gries b. B., Lienz. Meran, Mezzolombardo, Rovereto, Riva und Trient 1 und 2 verlesen. — Hiemit war die Tagesordnung erschöpft, und nachdem der Vorsitzende dem Herrn Regierungsvertreter, den Referenten und allen Erschienenen den Dank ausgesprochen, schloss er die Versammlung mit einem Hoch auf einen baldigen Erfolg. Politische Rundschau. Nordkirol hat seit 13. October eine neue Partei oder viel mehr

einen neuen Namen sür die nationalliberale Partei: „Deutsche Volkspartei in Tirol.' Vater derselben ist der früher judenliberale Vicebürger- meister von Innsbruck Dr. Erler; Gevatterschaf! leisteten die Abgeordneten Dr. Bmrle aus Ober österreich und Dr. Sylvester aus Salzburg. Dr. Erler hielt der altliberalsn Partei eine Grabrede: sie Habs Verdienste in der Vergangen heit „für Freiheit und Fortschritt', habe aber keine Zukunft, weil sie nicht mehr entwicklungs fähig sei. Hart muss es dem auch von Juden

gewählten Abgeordneten gefallen sein, zu er klären, dass nur Arier in die neue Partei auf genommen werden. Dr. Beurle malte die Gefahr des „Clencalismus' groß an die Wand! Univer- sitiMprofefsor Dr. v. Scala entdeckte in der neuen Partei „ein starkes sociales Gewissen' und stellt sie als Mittelpunkt aller anticlericalen Parteien in Tirol (also auch der Stalldeutschen und Soei) hin. Em vorgelegtes Programm wurde ohne jede Debatte einstimmig angenommen. Als Kandidaten für den Landtag wurden provisorisch

an Stelle der zurücktretenden Dr. Blaas und Dr. Falk die beiden Bürgermeister Greil und Erler aufgestellt. Südtirol war bei dieser Gründung nicht vertreten. Vielleicht wird hier auch noch eine neue Partei geboren? — Dis Nationalliberale!! in Bozen hüben den bisherigen Landtagsab geordneten Dr. v. Hepperger, Vicebürger- meister von Bozen, wieder als Candidaten auf gestellt, hauptsächlich weil er in der Autonomie- frage nicht mit Grabmayr hält. — Doctor Perathoner, Bürgermeister von Bozen

Jahre ein Conflict erregt, in welchen ein katholischer Pfarrer in Posen mit seinem Erzbischof gerathen war. Pfarrer von Krzesinski hatte sich als deutscher Candidat gegenüber einem katholischen Polen, für den auch das Centrum eintrat, aufstellen lassen. Daher nahmen die liberalen und deutschnationalen Blätter für ihn Partei. Doch nicht deswegen gerieth er in Conflict mit dem Oberhirten, sondern weil er sich auf letzteren berief, als hätte dieser die Kandidatur Krzesinskis gebilligt

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 28.11.1899
Umfang: 10
der Christlichsocialen eine Audienz bei Sr. Majestät. Das „Fremdenblatt' berichtet darüber: Der Kaiser habe auch an Dr. Lueger die Ausforderung gerichtet, er möge seine Partei genossen im Abgeordnetenhause veranlassen, für die sür den Staat nothwendigen Gesetze einzu stehen und deren tascher Erledigung keine Schwierig- . bereiten. Dr. Lueger erwiderte: Die chrchüchsociale Partei sei selbstverständlich bereit, der Berathung und Erledigung des Budaet- promsormms kein Hindernis in den Weg zu legen. Dagegen könne

er bezüglich des Ueber- weisungs- und Quotengefttzes, sowie bezüglich der Ausgleichsvorlage eine solche Erklärung nicht abgeben, weil seine Partei den Kampf gegen den Ausgleich nicht aus politischen, sondern aus wirtschaftlichen Gründen geführt habe. Uebrigens werde feine Partei den Ausgleich nicht mit Ob» struetion bekämpfen. Der Kaiser habe dann mit Befriedigung das Ausblühen der Stadt Wien constatiert und sich anerkennend über die derzeitige Verwaltung derselben, sowie über die städtische Gasbeleuchtung

, die deutschnativnale 693 bis 571, die christlichsoeiale 124 bis 109 Stimmen. Am 24. November wurden bei den Stich wahlen drei Deutschnationale und zwei Social demokraten (Abg. Resel und Genosse Ponarakl gewählt. Graz ist nun die erste Landeshauptstadt Oesterreichs, in derem Gemsinderathe Soeinl demokraten sitzen. Die socialdemokratische Partei in Graz liek gegen den Willen des Stadjpfarramtes auf dem Friedhofe Grabsteine aufstellen für zwei Opfer der blutigen Krawalle im November 1397 ^ dem Sturze Badenis

); die Inschriften enthalten die Worte: „Von einem bosnischen Soldaten durch einen Bajonnetstich getödtet', resp. storben an den Folgen eines der Schüsse, 'die- am 27. November bei den Demonstrationen in Graz gegen das Ministerium Badem von bos nischen Soldaten auf das Volk abgegeben wurden Ehre seinem Andenken. Gewidmet von der social demokratischen Partei Steiermarks.' — Das, Pfarramt lüß die Steine entfernen, wogegen die Socialdemokraten Klage einbrachten. Der Stadt- rath erklärte sich zuerst

Abgeordnentzause setzte, wie zu erwarten stand, die Unabhänftigkeits- Partei sofort ihren Kampf gegen die neue Quoten vereinbarung ein; Kossuth hielt eine Rede, worin er nachzuweisen suchte, dass Ungarn zu kurz komme und fünf Millionen neue Lasten auf gebürdet erhalte. Er erklärte aber auch, seine Partei sei gegen jede Quote, ob hoch oder niedrig, gerecht oder ungerecht. Ms dann Herr v. Szell spreche» wollte, wurde er anfänglich durch großen Lärm und Abzug-Rufe daran verhindert, und als er sprechen konnte

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 13.02.1909
Umfang: 10
Professor Dr. Albin Braf ist im Jahre 1851 geboren. Politisch schloß sich Professor Braf. ein Schwieger sohn deS Freiherrn Franz Ladislaus Rieger, der alttschechischen Partei an, die er im Vereine mit Dr. Mattusch im Kampfe gegen Jungtschechen und Radikale neu zu organisieren bemüht war. BrafS Ernennung wäre an sich sehr zu begrüßen, aber als Ackerbauminister wird er naturgemäß in erster Linie die landwirtschaftlichen Interessen der Sudeten länder wahrnehmen und die Alpenländer werden das Nachsehen

haben. Die Stellung der Parteien. Was die Christlich-Sozialen betrifft, so sind dieselben vorerst hinsichtlich der Anteilnahme ihrer Partei an der Kabinettsbildung in zwei Lager geteilt gewesen. Während die erste Gruppe, die alten Christlich-Sozialen, die Teilnahme im Kabinett wünschten, opponierte ein anderer Teil (die ehedem Konservativen) entschieden dem Eintritt Dr. Weis- kirchnerS in daS Kabinett und wünschte, daß die Partei freie Hand behalte. Demgegenüber wurde von den Wienern geltend gemacht

, daß die Situa tion viel zu ernst sei, als daß sich eine Partei von der Bedeutung und Stärke der Christlich-Sozialen von der Lösung der Ausgaben fernhalten könne. Dr. Weiskirchner machte aufmerksam, daß er keine Entsendung von der Partei verlange, sondern ledig lich um ihre Zustimmung zum Eintritt in daS Kabinett bitte. Er habe die Ausforderung in feiner Eigenschaft als Verwaltungsbeamter erhalten. AuS parlamentarischer Korrektheit frage er trotzdem die Partei um ihre Zustimmung. Daraufhin wurde

verstand eS, wie viel die U?r schlug und erklärte, von einer Bewerbung um das Präsidium absehen zu wollen. Diese Er klärung erinnert uns an eine Fabel, wo von den Weintrauben die Rede ist. Dr. Ebenhoch hat leicht erklären, er aspiriere auf den Präsidentenposten nicht — die Tatsache bleibt bestehen, daß die zur christlich-sozialen Partei eingeschwenkten ehemaligen Konservativen fortan weder im Ministerium, noch im Abgeordnetenhaus-Präsidium vertreten sein werden. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 18.05.1901
Umfang: 10
des Kalendarmms programmgemäß er sich gehen wird. Aer Antisemitismus der Deutschen Molkspartei. Jedermann wird zugeben^ dass der Antisemitis mus im Programm der Deutschen Volkspartei vor den Wahlen eine bedeutende Rolle gespielt hat und dass viele Wähler gerade in Hinblick auf diesen Punkt den Candidaten dieser Partei ihre Stimme gegeben haben. In der neuesten Zeit machen sich Elemente, an.deren Spitze Abgeordneter Voelkl und. Kien mann stehen, in der Richtung bemerkbar, dass sie mit allem Kraftaufgebot

nur mehr verschämten Antisemitismus abschüttelt, ist sie, die jetzt nominell die größte deutsche Partei ist, aus einer reactionären Partei zu einer wirklich freisinnigen Partei geworden. Ihre hervorragendsten Führer haben schon vor zwei Jahren zugestanden, dass der Antisemitismus für sie ein überwundener Standpunkt sei und dass nur die großen, aber tiefsten Schichten ihrer Partei noch mit dieser Kinderkrankheit behaftet seien, die in Deutsch land längst in Acht und Bann gethan ist. Denn in Deutschland

das „Organ des deutschen Volksvereines in Wiener-Neustadt', eine der wesentlichsten Organi sationen, aus die sich der Abgeordnete Kienmann stützt. Es entspricht diese Aeußerung Freilich ganz der Thätigkeit« die eine Reihe von Abgeordneten der Deutschen Volkspartei in der jüngsten Zeit entwickelt haben. Wir fragen alle ehrlichen deutschen Männer: Was ist von dieser neuesten „Schwenkung' der Deutschen Volkspartei zu halten und wie lange find die anständigen Elemente in dieser Partei noch ge neigt

, dem fortschreitenden Verrath einer ganzen Partei an das Judenthum zuzusehen? Ausland. Aer Zoleranzantrag des deutschen Zentrums. Wie schon gemeldet, wurde der erste Theil des vom Centrum im deutschen Reichstag eingebrachten Toleranzantrages, betreffend die Religionsfreiheit de? einzelnen Reichsangehörigen, von der Commission angenommen. Die Fassung einzelner Paragraphe wurde wesentlich geändert. Die Bestimmungen be sagen der Hauptsache nach: Jeder Reichsangehöxige hat volle Freiheit des religiösen Bekenntnisses

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 20.01.1906
Umfang: 8
im Gasthause „zum Schmied' eine gutbesuchte Plauderstube statt. Unter den 150 Teilnehmern waren zum größten Teile Vilser und Schmirner. Die Redner Grotz von Matrei, Niednst und Bauhofer wußten ihre Ausführungen über die Steuern, über die Entstehung der christlichsozialen Partei und des Bauernbundes sehr interessant ! zu gestalten. Auch von der dargebotenen Rede- ^ sreiheit wurde ausgiebig Gebrauch gemacht; ein Bauer brachte die landläufigen Verdächtigungen gegen den Bauernbund und gegen die christlich

soziale Partei vor. Klar und bestimmt antwortete darauf Karl Niedrift zur vollsten Zufriedenheit und Beruhigung der Teilnehmer. Die Begeiferung in der Versammlung erreichte ihren Höhepunkt, als Johann Fröhlich, Gutsbesitzer in Staiflach, in feuriger Rede die Verdienste des Reimmichl- „Bötl' würdigte und zur Verbreitung desselben aufforderte. Wie befriedigt die Leute über die Plauderstube waren, beweist wohl am besten die Tatsache, daß fast sämtliche Teilnehmer noch zu gegen waren, als der Vorsitzende

Johann Mader, Bundesrat und Altvorsteher, nach vierstündiger Dauer die interessante Plauderstube schloß. ES sei noch bemerkt, daß jede Anfeindung auf die konservative Partei vollständig unterblieb. Der gestrige Tag hat die Leute aufs neue überzeugt, wie berechtigt und wie nützlich eine Vereinigung der Bauern ist. Uebrigens haben nicht allein Woite die Begeisterung für eine Bauernver einigung hier wachgerufen, sondern greifbare Hilfe. Wer Näheres darüber erfragen will, frage einige Grieser Bauern

. Auch dem Kernerdauer von Va'lS hat der Herr Bundesobmann, obwohl er nicht Abgeordneter unseres Bezirkes ist, einen Not standsbeitrag verschafft, wofür ihm hiemit der Dank ausgesprochen wird. Innsbruck. 16. Jänner. (ZudenHaNdels- kammerwahle n.) Die Wahlen in die nord- tirolische Handelskammer endigten mit dem Siege der Alldeutschen. Im Wahlkampfe träte» die Deutsche Volkspar!ei im Bunde mit dem Deutschnationalen Verein als „deutschfreisinnige Partei' gegen die Alldeutschen auf. Letztere hatten sich schon lange

vorher darauf vorbereitet und als Plötzlich zur Weihnachtszeit, zur Zeit der Ernte der Geschäftsleute, die Wähler, ausgeschriebm wurden, hatten sie das Pulver trocken. Nicht U«- ficht noch Erfahrenheit im Gebiete des Verkehrs, des Handels oder Genossenschaftswesens warm zur Aufstellung der Kandidaten der Deutschen Volkspartei maßgebend, sondern: „Nur kein Klerikaler!' war ihre Parole. Die sieggewohnte Partei aber machte die Rechnung ohne den Wirt; denn sie hatte auf ihre Wahlmacher

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 17.01.1901
Umfang: 8
Mandat seiner Partei sich anweisen zu lassen. Die Handelskammer in Bozen hat am 12. Jänner 17 Stimmen für Dr. Perathoner - und 2 für Karl Huber abgegeben. Die Handelskammer in Rovereto hat 13 Stimmen für den liberalen Candidaten der Städteeurie Baron Malfatti abgegeben. UeberdieStädt ewahlen in.Wälsch- tirol schreibt man uns aus Trient: Bei der Abgeordnetenwahl für die Städte und Märkte wurden die Liberalen gewählt. Die KathoMn haben ihnen hier freies Feld gelassen. Merk.- würdig ist der Ausfall

zu lernen. Sie hätten gewiss eine respectable Minorität auf gebracht. In Wälschmetz z. B. sind nur 4 Wähler erschienen, die ihre Stimme freilich dem Liberalen gaben. Eine deutliche Sprache! Zudem ist die Agitation sehr geeignet, die Partei nach innen und außen zu stärken. Der adelige Großgrundbesitz von Tirol wählte am 14. Jänner die schon ge nannten liberalen Candidaten: Dr. v. Grabmahr (100) und Graf Terlago (97), Albert Graf Marzani (Austciaeante, 98) und Graf Trapp (deutschconservativ.97). Von 209

gewählt; der Besitzstand ist unverändert. Der Großgrundbesitz in Galizien wählte 20 An hänger des Polenclubs, darunter den Obmann des Polenclubs, Ja-vorski. und den ehemaligen Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Abra- hamovics. Der Großgrundbesitz in Steiermark und Oberösterreich wählte die bisherigen Abge ordneten wieder. Der Großgrundbesitz in Kärnten wählte Khevenhliller (verfassungstreu) gegen den früheren Abgeordneten Milesi (Deutsche Volks partei). Im Großgrundbesitz von Salzburg unterlag

einer Coalition von Liberalen, Nationalen und Social demokraten gegenüberzustehen, ist sicherlich für eine einzelne Partei nichts G ringes; die unge wöhnlich lange Wahlperiode kam, wie wir gleich anfangs sagten, den Gegnern sehr zu statten, denn sie konnten vier Monate lang die Wähler nach Muße und Herzenslust bearbeiten; die Gegner hatten diesmal ungeheure Geldmittel, nach deren Quelle man nicht lange zu fragen braucht, und betrieben die Agitation im größten Stile

; das durch die Personaleinkommensteuer geschaffene Mehr von Wählern kam zumeist den Gegnern zugute, da die neuen Wähler meistens abhängige Leute, Commis, Fabriksangestellte, u. dgl., sind.' Das Blatt würdigt das Opfer, welches der Landeshauptmann gebracht hat, in dem er aus eigenem Antriebe einen sicheren Bezirk, die fünfte Curie in Linz, wo der Candidat der Katholischen Volkspartei, Dr. Schlsgl, mit großer Mehrheit gewählt wurde, verlassen hat, um einen unsicheren für die Partei zu halten. Der Bezirk Wels hatte (in der dritten Curie) immer

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 01.05.1907
Umfang: 14
. Jetzt bestätigt es auch der Wahlaufruf der Deutschen Dolkspartei in Steiermark. In dem Wahlaufruf heißt es u. a. „Die Leitung der Deutschen Dolkspartei in Steter mark verzichtet im Hinblick auf das Streben nach Schaffung einer großen deutschfreiheitlichen Partei aus die Aufstellung sogenannter Partei- kanoidaten und richtet an alle Gesinnungsge nossen die dringende in den einzelnen Wahlkreisen diejenigen Bewerber tatkräftigst ztt ttÄSr- stützen, von denen zu erwarten ist, daß sle zut möglichst engen

Zusammenfassung aller, zu gemein samer Arbeit auf deutscher und freiheitlicher Grund- läge Bereiten nach besten Kräften und mit ernstem Willen beitragen werden.' Damit gibt die Partei ihre Ehre, ihr Parteiprogramm, Geschichte und Namen der Partei preis. Sie scheint also bei den Wählern stark in Mißkredit gekommen zu sein. Die Partei stellt an die Kandidaten die sonderbare Forderung, zu versprechen, einer Partei beizutreten, die erst in Zukunft „auf deutscher und freiheitlicher Grundlage' gebildet

werden soll. Es müssen sehr gutmütige Wähler sein, jene von der Deutschen Volkspartei, die sich auf ein erst zu verfassendes Pro gramm und eine auf Grund desselben erst zu bildende Partei vertrösten lassen. Kein Mensch wüßte also heutzutage, wo etwa dann Dr. Perathoner, Dr. Erler, Thurner, Knapp usw. s. Z. landen werden. Sozialdemokratie und Gewerbestand. Wenn die Gewerbetreibenden wissen wollen, ob sie einem Sozialdemokraten ihre Stimme geben dürfen, so müssen sie das sozialdemokratische Programm lesen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.04.1907
Umfang: 8
Parteien Oesterreichs geschult und diszipliniert find und bei den Stichwahlen — man hat berechnet, daß 20 Prozent der Man date erst in den Stichwahlen zur Besetzung gelangen — wird vor der Oeffentlichkeit gezeigt werden, welche politische Parieren jetzt schon ihre Geheimpakte für die Zukunft geschlossen haben, um sich ihre Mandate zu sichern. Mit beispiellosem Mut tritt die christlich- soziale Partei in ganz Österreich in den Wahl kampf. Trotzdem ihr Führer, Bürgermeister Dr Karl Lueger, schwer krank

in Loorana weilt, setzt die Partei zum Sprunge an. dte gefestigteste und verbreitetste Partei tn Oester reich zu werten. Me», was glauben»feindlich ist, alles, was offen oder stillschweigend das Volk als bequemes Ausbeutungsobjekt betrachtet, alles, was die Grundfekte des Thrilles der Habsburg-Lothringer erschüttern will, stürmt heute schon gegen die christlichsoziale Partei an. Nach dem 14. Mai, bei den Stichwahlen, wird der Ansturm noch heftiger werden und trotzdem sagen heute schon die Einsichtigeren

vom Wiener Rathaus ins Parlament zu verpflanzen. Ter Liberalismus, der in den Siebziger jahren Oesterreich durchseuchte, wurde durch di« Juden prostituiert, und die Deutsche Volks partei, die den SemiusmuS in Oesterreich bekämpfen wollte, hat sich mit dem Judengifte infiziert, so daß sie sich heute im großen und ganzen von den Judenliberalen, die sie in der pvlmschen Arena erschlagen wollte, in nichts mehr unterscheidet. ES .jüoelt' heule so stark in den Reihen der Deutschen Volkspartei, daß ein Rabbi

Bloch im Klubzimmer der Deutschen Vvlkspartei seinen Knoblauch ver- zeh-en könnte, ohne daß sich die Mitglieder der Deutschen VolkSpariei die Nasen zuhalten würden. Die zweite Partei in Oesterreich, die in der politischen Arena noch eine Rolle spielen will, i't heuie — trotz ihrer jungen Jahre — auch schon bronchitisch oeranlagt, wir meinen dte Sozialdemokratie. Tie Sozia demo- kratie ist schamlos genug — bewahrheitei sit, das. maS Dr. 0 G>'abmayr auf seiner Rand- reise durch dte Südtiroler Kurorte

behauptete —, den Erzgegner der Wahlreform, den Tokior v. lRrabmayc schon am 14. Mai, gewiß a!ier bei der Ziichwahl zu wählen. Die Sozialisten wissen, daß ohne dte Energie Dr. lAegmannS — de« Christlichsozialen - Oesterreich ge>:>iß nicht schon jetzt daS allgemeine und gleiche Wahlrecht hätte, sie wissen auch, daß di? Partei des Großgrundbesitzes, dessen Haupliprecher Dr. 0. Grabmayr war, dem Vvlke nie daS politische Recht erweitert hätte, aber das macht nichts, die Juden wollen, daß dte Christlich

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.07.1906
Umfang: 8
angeklagt war, scheint am Ende seiner Ministerherrlichkeit zu stehen. Nicht so sehr seine Maßnahmen gegen die Auswühlungs- presse, als seine Beziehungen zum „Norddeutschen Lloyd' dürften ihn umbringen. Was jene Maß nahmen betrifft, so soll ein Teil der Unabhängig keitspartei beabsichtigen, bei der Verhandlung des Justizbudgets einen Antrag auf Revision des Preß gesetzes zu stellen. Franz Kossuth äußerte sich über diese Frage im Kreise seiner Partei wie solgt: „Es ist meine Ueberzeugung, daß Preßorgane

hat am Dienstag seine Beratungen sortgesetzt und zunächst das Kron land Tirol in Verhandlung gezogen. Nachdem die Abgeordneten Dr. Erler, Baron Malsatti und Schraffl ihre bekannten Anträge gestellt und begründet hatten, erklärte sich Abg. Dr. Sustersic gegen das Verlangen der Italiener nach einer Vermehrung ihrer Mandate in Tirol, und zwar deshalb, weil diese Forderung dem Kompromisse widerspreche, welches die Partei des Redners mit den Italienern bezüglich Jstrien und Görz abgeschlossen habe. Dr. Sustersic

, Haueis, Trasojer, Schraffl, Dr. Erler, Baron Malsatti uud Dr. Conci zu einer Beratung zusammen, über deren Verlaus nach stehender Bericht vorliegt: Die Abgeordneten Dr. Tollinger und Dr. Erler erklärten, auf ihrem Stand- puukte, daß unter allen Umständrn sür die nord- tirolischen Städte ein eigenes Mandat geschaffen werden müsse, beharren zu müssen. Dr. Tollinger insbesonders erklärte namens seiner Partei, sich gegen jede Verminderung der Mandatszahl für Tirol ganz entschieden aussprechen zu müssen

. Für den Fall der Ablehnung des sogenannten' ladinischen Mandates dürfe in Südtirol kein neues italienisches Mandat geschaffen werden. Der Vertreter der Christ lich-Sozialen, Abg. Schraffl, erklärte sich damit ein verstanden, daß Nordtirol ein Mandat mehr be komme, wenn auch das südtiroler ladinische Mandat abgelehnt werde. In diesem Falle aber beharre seine Partei daraus, daß das neue Mandat den Land gemeinden Nordtirols und nicht den Städten zuge wiesen werde. Bezüglich des Mandates Bozen-Meran beantragte

Dr. Tollinger auch die Einbeziehung von Ober-- und Untermais in diesen Stadtbezirk. Diese Einbeziehung erklärte aber Abg. Schraffl als Kriegs fall für die christlich'soziale Partei, wogegen diese die schärssten Maßnahmen treffen müßte. Abg. Dr. Erler erklärte hieraus die Annahme dieses Antrages vom Standpunkte d^r Deutschen Volkspartei als Kriegsfall. Seine Partei würde diesen Antrag mit den schärssten Mitteln bekämpfen. Namens der Italiener erklärte Baron Malfatti, auf dem neunten italienischen Mandate sür

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 17.10.1900
Umfang: 8
wieder etwas anderes. (Wie es in der Gemeinbürgschaft aus schaut.) Die christlichsociale Partei ist über das heim tückische, verrätherische Vorgehen der deutschen Volks- partei, ihrer, ehemaligen Waffenbrüder, sehr empört. Mit Beziehung hierauf schrieb auch der christlichsociale Abgeordnete Bielohlawek in seinem Blatte: „Eine zweite Gesellschaft, welche die traurigste Rolle im politischen Leben spielt, das ist die Jntri- guantengruppe der Deutschen Volkspartei-Professoren. Sind die Socialdemokraten, die Schönerianer gemein und schurkisch

— für diese politischen „Obstdiebe' ist. Vielleicht kommen sie dann zur Ueber zeugung: Da nützt keine Wiener-Neuslädter und keine Kärntner oder gar Grazer Blederk it mehr. Die Lang muth der Chlistlichsocial n hat nunmehr ein Ende. »Olara paota« ist die einzige Parole. Einige von den veurottelien Subjecten, welche durch Zufall den Ehrentitel Professor tragen, haben erklärt: „Wir sind die Partei der Zukunft! Wir sind die Partei der Intelligenz! Die Cyristiichsocialen sind die Partei der Schuster und Schneider!' Nun gut

! Die Schuster und Schneider, welche nicht umsonst vom Staate bezahlt werden wie „gewisse Herren', werden sich diesen Ausspruch gut merkn! In der unlängst stattgeh »bten Paiteiconserenz der christlichsocialen Partei wurde diesen ehrlosen, chatakteilosen und feigen, thatsächlich die gegenwärtigen Zustände verschuldenden, heimlichen Creamren — Wolf's die Wahrheit gesagt.' (ZurCanoi d a t u r Baron Oi P auli' s.) Man schreit» den „N. T. St.': In einer am 9. des Monats in Bux n stattgesundenen Versammlung

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