420 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/26_01_1867/SVB_1867_01_26_3_object_2511802.png
Seite 3 von 8
Datum: 26.01.1867
Umfang: 8
', an der die sogenannte liberale Partei theilnahm. Die Wahl der Kandidaten dieser Partei, die es Heuer sorgfältig vermied, sich als liberale Partei der Oeffentlichkeit gegenüber zu gerireu, fiel auf Herrn Landeshauptmann Kiechl und Dr. Florian Blcms. Aus den Landgemeinden des Ober- nmd Unterinnthales, des Wipp- und Eisakthales kommt uns die Nachricht zu, daß durchgehends streng konservative Wahlmänner aufgestellt wurden. Seit einigen Tagen ist im hiesigen Museum die für die Ambraser Schloßkapelle bestimmte Statue

gewöhntes Gewächs bei uns eben wegen Mangel an geeignetem Erdreich nur kümmerlich sein Dasein gefristet, schemt nun vollends seinem Siechthum zu erliegen. Sein Todesröcheln findet Echo in den schrillenden Klagetönen der, Judenblätter. ^ Das fühlen unsere Liberalen nun selbst, daß ihnen der Boden unter den Füßen zu wanken beginnt. Der liberale Lalws wortalis aus dem Land hause ist mißglückt, und Verachtung und Hohn folgte der politischen Kabulisterei der Liberalen. Ein letzter Versuch wird noch gemacht

sich zu halten. Die von ganz Tirol verabscheute liberale Devise wirb nun herabgerissen, und unter der Maske der namen- und farbelosen Ge mäßigten tritt man vor das Volk. So verlangt es jetzt nach der Flucht aus dem Landtaassaale die Taktik. Doch auch dieser Kunstgriff wird die rettende Kraft ver missen. In den nahe bevorstehenden Wahlkämpfen wird die öffent liche Meinung des Tirolervolkes den Vernichtungskampf gegen den Liberalismus kämpfen. Der Liberalismus war in Tirol ^er Verräther des Heiligthums

des Volkes, und das Tilolervol! wird an der Wahl urne über ihn das Todesurtheil sprechen! — Letztverflossenen Sonntag hatten sich die konservativen Wähler Innsbrucks, ungefähr 130—140 an der Zahl, größtenteils Bürger, zu einer Vorbesprechung bezüglich der künftigen Landtagswahlen im Gasthaus zur „Traube' versammelt. Dr. Haßlwanter und Dr. Napp wurden mit Stimmeneinhelligkeit als Kandidaten der konservativen Partei aufgestellt. Am Montag war eine Wahlversammlung im „Oesterreichischen Hof

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1866/17_11_1866/SVB_1866_11_17_2_object_2512223.png
Seite 2 von 8
Datum: 17.11.1866
Umfang: 8
, daß ! .die liberale Partei selbst die Allianzmit dem Feinde nicht-mehr ^ schmählich findet, wenn sie aus dieser Alliauz für sich Vortheil ziehen kann. — Vor, kaum 5 Monaten hat Deutschland den Krieg au Preußen - verkündet, und schon sind es bald drei Monate, daß das große deutsche , .Volk, dieses kriegsverkündende Deutschland in dem kleinen Preußen' untergegangen ist. — Wir Tiroler hätten es für unehrlich und nn- ' männlich gehalten in der Zeit> wo der Feind das Reich überschwemmte, vor den Thron hinzutreten

unsere vereinigten deutschen Antonomisten und Centralisten nach dem „engern Reich srath'; wir Tiroler begehrten Waffen!— Während dieser und jener liberale Gemeinderath aus seinem Krähwinkel der kaiserlichen Regierung naseweise genug Lehr und Weis gab, wie sie das Reich zu regieren habe, richteten die tirolischen Gemeinden Lojalitäts- adressen an den Kaiser. — Während die Reichshauptstadt den Feind außer Sicht mit Koth bewarf, nnd vor dem Feind in Sicht ans voller Kehle „offene Stadt' schrie, riefen

und unser Programm braucht nicht erst von» Landtag berathen und beschlossen zu werden. Um die Durchführung handelt es sich, und diese hat von jeher das Volk übernommen. Thaten einzig und allein und durchaus nicht reichsräthliche Debatten über dieses und jenes liberale Schlagwort . brancht es in Zeiten, wo die Reichsfeinde die Reichsgränze überschritten haben. Merkwürdig, der Tirolerbauer versteht seit mehr als 100 , Jahren, was die großen „Staatsmänner' der Neuzeit im katholischen Oesterreich nicht verstanden

. ^ Aus Pergine schreibt man dem T. B., daß man daselbst zu Ehren des an diesem Tage in Venedig einziehenden Königs politisch demonstrirt habe. Etwa 30 Personen haben nämlich Festkleider angezogen, und sich mit revolutionären Abzeichen geschmückt, darauf sind sie spazieren gegangen. Anschließend schreibt der (Korrespondent: Die italienische Partei tritt überhaupt jetzt mit einer Sicherheit und Unverschämtheit auf, die unglaublich scheint und hat es dadnrch bereits so weit gebracht, daß die gutgesinnte Partei

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/23_12_1871/SVB_1871_12_23_8_object_2504103.png
Seite 8 von 10
Datum: 23.12.1871
Umfang: 10
zu werden pflegt, besonders bei Gelegenheit der s. g. (Zasllseovkerev^ev, auf dessen Tische schon seit Jahren kein einziges konservatives Blatt, dafür aber 3 liberale Zeitungen aufliegen Nämlich der hinkende Tiroler Böthe, die Allgemeine und die Bozner Zeitung. Und doch gilt dessen Besitzer als. ein Ehrenmann, und dessen Haus ordnung' für musterhaft. Wie geht das zusammen? — Noch etwaS, waS uns noch weniger zusammengeht. - EtwaS fern von MalS lebt ein Herr weltlichen Standes allseitig gebildet

. Zu waS sollte ich denn zwei bis drei Stunden schreiben -— für liberale Leser?! Versteh' mich wohl: Du bist wohl auch liberal, aber im rechten Sinne, so, wie alle Menschen eigentlich sein sollten. Allein es gibt noch andere Liberale, und ich habe großen Verdacht, daß eS selbst in Bozen solche gibt, die' sich selbst liberal nennen. und dabei, wie unsere eingewanderten Wälschen hier, sehr unliberal handeln. Indem ' ich nicht weiter nachforsche, ob eS in Bozen solche Liberale gibt, und wenn doch, sie bei Seite lasse, wende

ich mich an den Liberalismus Sämmtliche von Ihnen' 'an 5mS eingelangte Corresponoenzen' haben wir veröffentlicht; also eoncluäeuüum t t äcu rem tetixisti. 3io est. 1 s überhaupt, und wiederhole die Frage: warum sollte-ich für liberale Leser schreiben? Sonderbar, daS VolkSblatt sollte liberale Leser haben. -- Doch nein, die Sache ist ändert Die Leser erinnern sich, daß mir die Redaktion vor Kurzem .in ^einem Stern.nach Rom telegra- phirte, daß sie seine Korrespondenz, über deren Nichterscheinen im Blattek^chl mich beklagt

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/23_06_1870/BTV_1870_06_23_2_object_3052305.png
Seite 2 von 6
Datum: 23.06.1870
Umfang: 6
, und in der Gemeinde Buchberg erhielt der klerikale Wahlmann-Kandidat nur 1, sage Eine Stimme. Da Monsiznor Greuter Ehrenbür ger vcn Niederndorf und Buchberg ist, so wären diese Wahlen, um uns des Ausdruckes der gestrigen Nummer der „N. Tir.-St.' zu bedienen, zwei Un terschriften fiir die Ehrenbürgerrechte Greuter'S. X Nattenberg, 21, Juni. (Wahlen.) In Kramsach wurden gestern drei klerikale Landtags» Wahlmänner gewählt, und zwar hat dies Resultat die liberale Partei selbst verschuldet, da sie so lockere Disciplin

aber von schlim men Folgen für die eigene Diözese sein, wenn ihnen nicht abgeholfen wird; — denn daß dieselben die jungen Leute vom Studium der Theologie an der Diözesan -Lehranstalt eher abstoßen als anziehen, liegt auf der flachen Hand, und so kann eS kommen, daß mit der Zeit sehr fühlbarer Priestermangel in der Diözese Brixen eintritt. * Ans dem ltnterittttthlile. In der Ge- meinde Ebbs wurden trotz der deftigsten Agitation von klerikaler Seite zwei liberale Wahlmänner, ebenso in Niederndorf

1866 einleuchtend. Die Beamtenkreise, wenn man auch nicht sagen kann, daß fie gegen die Re gierung sind, huldigen doch im Allgemeinen den aufgestellten Grundsatz, daß die Trennung dieses LandeStheileS von Tirol eine dringende Nothwen- dlgkeit sei. Daß indeß die Trennung von Tirol von der nationalen Partei nur al« AbschlagSzah- lung angesehen wird, geht schon daraus hervor, daß man nur zu oft auch in Beamtenkreisen reden hört, die Abtretung dieses italienischen Landestheile« an Italien sei

und bereits die einleitenden Schritte gethan, die Mächte für eine solche Confe renz zu gewinnen. ^ — Am 20. haben die Landbezirke Nieder österreichs ihre Abgeordneten gewählt, sie waren also die ersten in Westösterreich, die in dem gegenwär tigen bedeutungsvollen Moment ihren Anschauungen und Wünschen durch die Wahlen Ausdruck zu geben hatten. Das Resultat der Wahlen hat Wohl der liberalen Partei einige Plätze entzogen, welche der außerordentlichen Agitation der Klerikalen zu erwer ben gelang, im Ganzen

muß man jedoch von dem selben befriedigt sein, insbesondere, da einige neue tüchtige Kräfte dem Landtage zugeführt werden dürften. ^ — 21. Juni. DaS Resultat der Wahlen in den Landbezirken Niederösterreichs liegt nun voll ständig vor. Dasselbe hat uns, schreibt das „N. Fr, Bl.', keine Enttäuschung bereitet, im Gegentheile haben wir nach den lärmenden Fanfaren der Ultra montanen alle Ursache, mit den Ergebnissen zufrie den zu sein. Von 21 Gewählten gehören 16 der deutsch-liberalen Partei

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/01_03_1871/SVB_1871_03_01_5_object_2505253.png
Seite 5 von 8
Datum: 01.03.1871
Umfang: 8
: man muß, wie für sich, so auch für den Nächsten manchmal „gegen die Hoffnung hoffen' —. Gäbe es überhaupt keine solche Hoffnung, so hätte eine gewisse Partei im politischen Leben der neuen Aera gar keine—; Beweis hiefür sind die sechs Preßprozesse, die der angeführte Verurtheilte auf einen Sitz gegen liberale Kläger zu führen hatte, Beweis die vier Verlornen, und endlich der sprechendste Beweis das Strafmaß -— in Summa neun Monate und acht Tage Arrest! Jener sehr liberale Gauner

. Das - wäre jetzt eben die Hauptsache: die D urch f ührung des bestehenden Gesetzes. Nach dieser sehnt sich der ganze liberale Troß - der modernen Schulreform matoren, und drängt derselbe schön geraume Zelt den h. LandeSfchuÜ rath, sein Amt zu handeln und von seinem Rechte energischen Gebrauch zu machen, reH. seine Pflicht zu thun und dem Gesetze Geltung und i «eben zu verschalen.' Was zu diesem' Behufe bereits- geschehen ish reduzirt sich hauptsächlich auf die Ausweisung des wehrlosen Klerus

« i nicht behagt. : Ein Häuflein liberaler Lehrer haben denn auch einen eigenen liberalen Lehrer-Verein gegründet, lder sich bisher nur durch drei Dinge aus zeichnet: durch seine komische Entstehungsgeschichte/ durch liberale All tagsphrasen und allenfalls noch durch geringe Mitaliederzahl. ^ > Z X. Vorarlberg,' 21.Febr. (Die Amnestie.) DieneuestenS vom Kaiser gnädigst gewährte Amnestie ^kam leider unserem! ^verdienten Herausgeber und faktischen Redakteur deS „Vorarlberger Volksblattes' Vr. Beruh. Florencourt

5
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1863/07_11_1863/Innzeitung_1863_11_07_3_object_5023543.png
Seite 3 von 4
Datum: 07.11.1863
Umfang: 4
. Aus den Nationalrathswahlen ist zu erwähnen, ^ daß in Wandt die altgouvernementale Partei vollständig erlegen ist; sogar ihr Haupt Delarageaz konnte nicht durchdringen. In Schwyz haben die unverrückt am Ruder befindlichen konservativen Herren den Aerger gehabt, daß neben Landammann Styger als zweiter Nationalrath der gemäßigt liberale Oberst - Lieutenant Benziger von den Liberalen durchgesetzt ward. Der Kanton Zug sendet wieder seinen liberalen Henggeler, trotz aller von den Konservativen angesetzten Hebel. Sämmtliche

vielmehr sich stets durch eine besondere Schvnma- lerei zu Gunsten der ungarischen Achtundvierziger-Partei aus. Um so auffallender muß nun in demselben die nackte Prophezeiung erscheinen, daß Kroatien und Sla vonien den Reichsrath beschicken werden. — 2. November. In der Agramer Zeitung plaidirt ein Herr Polikary Paravic von Csubar sehr nachdrück lich für die Beschickung des Reichsrathes von Seite des dreieinigen Königreiches, und bezeichnet dieselbe als das einzig mögliche Rettungsmittel

der kroatische Landtag zu obigem Zwecke einberufen werden sollte, die sogenannte ma- gyarenfreundliche Partei daran nicht zu betheiligen, sondern auch weiter passiv zu bleiben gedenkt, so dürfte ber Ausgang dieses Landtags kaum zweifelhaft sein.' DerrLsGkmid. Kassel, 2. November. Die „Kasseler-Ztg.' ver öffentlicht den Landtagsabschied vom 31. Oktober 1863. Zu ihrem nichtamtlichen Theil stellt sie eine Aufklärung fifar die in der Nacht vom 31. Oktober durch den ^andtagskommissär vollzogene Verabschiedung

Operationslinie von Veraeruz bis Mexiko vollständig sicher gestellt werden könnte. Lrmberg, 4. Nov. Die angeblich in der Stärke . von 600 Mann zu Fuß und 230 Berittenen am 1. nach Volhynien' übergetretene Schaar hat, von den Ruffen zurückgedrängt, im Zolkiewer Kreise am 3. die Waffen gestreckt. 400 Mann, über 100 Pferde, Waffen und Munition wurden übernommen. Paris, 4. Nov. Eine Broschüre: „Die liberale Opposition von 1863,' erregt Sensation. Verfasser muthmaßlich im Ministerium des Innern. Die Mai wahlen

seien eine wahre Revolution gewesen. Die große Partei schaare sich um die nationale Fahne des parlamentarischen Kaiserthums. Die Dezembristen seien heute dessen Verderben; Frankreich fordere seine Freiheit. Das Unververweigerliche muß wie einst in England, jetzt in Oesterreich, auch in Frankreich gegeben werden: Preßsreiheit, Aufklärungen über Regierungsschritte, Sprechsaal für Volksreklamationen, Wahlfreiheit, Ge meindefreiheit, Selbstwahl der Maires, Abschaffung der Sicherheitsgesetze, persönliche

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1868/30_03_1868/BTV_1868_03_30_4_object_3042660.png
Seite 4 von 8
Datum: 30.03.1868
Umfang: 8
auch die Maiorität erhalten, muß aber, da keine absolute Mehrheit herauskam, noch mitdemKan^ didaten der Nationalliberalen, Römer, sich einer en geren Nachwahl unterwerfen, deren Ergebniß indeß kaum zweifelhaft sein kann, da er selbst schon mehr Stimmen hat als jener, und die des großdeutsch- konservativen Mitbewerbers jedenfalls ihm und nicht dem Nationalliberalen zufallen werden. Die national liberale Presse ist sehr ärgerlich, weil kein Wortführer ihrer Partei durchgebracht wurde. Uebrigens

würde man sich sehr irren, wenn man diese Wahlen für einen Absagebrief an Preußen ansehen wollte; es liegt darin nur ein Protest gegen daS unangemessene Vorgehen der preußenfreundlichen Partei im Lande, namentlich ihrer Presse. Altona, 27. März. Der König von Dänemark wird auf seiner Durchreise nach England Abends hier erwartet. Bern, 27. März. Der hiesige liberale Verein hat beschlossen, wegen des Sieges in der KonkordatS- Angelegenheit eine Glückwunsch-Adresse nach Wien zu senden. 8 Paris, 21. März

eingebrachte General- Jmpsbill. Kaiser Napoleon ordnete in Folge der rege gewordenen Bedenken die Suspendirung der Impfung in den Militärspitälern an. Stuttgart» 26. März. Das gesammte Wahl ergebniß zum Zollparlamente für Württemberg liegt nnn vor: Die Großdeutschen haben von den 17 Ab geordneten 10, die als regierungsfreundlich oder ge mäßigt-liberal gelten können, und6,diezurdemokratisch- großdeutschen Partei zählen, durchgesetzt; in einem Wahlkreise, dem 5., hat ein der letzteren Partei An gehöriger

7
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1865/13_06_1865/Innzeitung_1865_06_13_1_object_5025461.png
Seite 1 von 4
Datum: 13.06.1865
Umfang: 4
auf die liberale Partei stützen würde, statt dessen hat er sich aber auch diese letztere vollends entfremdet. Das Statut hat einen wahren Sturm von Unwillen er regt und auch die liberale Partei hat dem Kaiser die Frmndschaft gekündet..... ist doch das Preß- gesetz z. B. ein wahres Monstrum, mit dem ver glichen selbst das österreichische Preßgesetz — nnd das will beim doch sehr viel sagen — sehr liberal genannt werden muß.' Neutte, 10. Juni. (Orig.-Korresp.) König Lud wig II. von Baiern, zu Pferde

sident des Staatsrathes, das war den Mexikanern denn doch zu viel. Scherzenlechner mußte freilich sein Amt niederlegen und das Land verlassen, die Mexi kaner sahen aber darin keine hinreichende Satisfak tion. Seitdem hat sich der Kaiser durch seine be kannten, die Kirchengüter-Frage regelnden Decrete die klerikale Partei zunr Feinde gemacht, und es ist eine Thatsache, daß von diesen: Augenblicke an die Guerilla einen ungeheuerm Aufschwung genommm hat. Man hatte geglaubt, daß sich nunmehr der Kaiser

der Frcmdenzug allmälig seinen Anfang. Die Psingsttage brachten uns eine Gesellschaft von etwa 40 Sängern aus München, „bürgerliche Sänger- znnft' genannt, welche, obgleich bei strömmdem Re-, gen zn Fuß von Partenkirchm hier anlangend, sich Das Gellik-Fikber-Komplott. Es ist ein ehrendes Zeugniß der modernen Civi lisation, daß Unthaten von teuflischer Bos heit von vornherein nicht geglaubt und für Ver leumdungen oder Uebertreibungm der persönlichen oder der Partei-Leidenschaft gehalten

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/26_01_1867/SVB_1867_01_26_1_object_2511796.png
Seite 1 von 8
Datum: 26.01.1867
Umfang: 8
, sondern nur der Form nach, in welcher sie ihre Grund sätze zum Besten geben; die Mittelpartei-Männer wollen von ernster Entschiedenheit nichts wissen, sie wollen durch Geschmeidigkeit imponiren und das Ziel erreichen. Neben einem solchen Mann ist die Regierung, nachdem Innsbruck 2 Männer in den Landtag absendet, für die Wahl eines entschieden conservativen Manneö. Die Regierung ist demnach für das konservative nnd liberale Programm, beide gelten ihr gleich viel. Abgesehen davon, daß dieses Regierungs-Programm

? Oder ist man sich denn noch nicht klar über den Standpunkt des Tiroler-Volkes? Sind.es etwa die Männer der Mittel-Partei gewesen, welche im vergangenen Sommer von Berg und Thal herbeieilten, um den eingedrungenen Feind zur Landesgränze hinaus zudrücken? Haben die Männer der Mittel-Partei in den letzten sechs Jahren im Tiroler-Landtage den Ausschlag gegeben und feierte das Tiroler-Volk, indem es diesem und jenem Landtags beschluß in kräftiger Weise seine Zustimmung gab, eben nur die Be schlüsse der geschmeidigen Männer der Mittel

-Partei? Sind es Männer der Mittel-Partei gewesen, welche im letzten Landtage mit patriotischer Begeisterung, mit imponirender Entschiedenheit für die Erhaltung der Einheit und Eigenthümlichkeit des Landes eintraten, indem sie in Worten jenen Gefühlen Ausdruck gaben, welche die Sturmmänner im letzten Sommer zu großen Thaten, zum Opfer von Gut nnd Blut für Gott, Kaiser und Vaterland begeisterten? Sind es etwa die conser vativen Landtagsabgeordneten, welchen schon der Name des Patentes vom 20. Sept

. 1865 solchen Schrecken einjagte, daß sie die Flucht aus dem Landtagssaale ergriffen? Sind es nicht vielmehr die conser vativen Abgeordneten gewesen, welche das von der deutsch-nationalen Partei vielverschrieene Patent vom 20. Sept. 1865 entschieden in Schutz nahmen? und weiß man nicht, wie das Tiroler-Volk über den zum mindesten außerordentlichen Landtagsschluß denkt? Sonderbar, die offizielle Wiener-Presse hat wohl Raum für Theaterkritiken n. s. w., aber sie hatte kein Wort und keinen Platz

der conservativen Majorität, die mit Entschiedenheit für das Patent vom 20. Sept. eintrat. Sonderbar, die Entschiedenheit des Tiroler-Volkes und seiner Vertrauens männer verträgt man nicht und doch die Entschiedenheit einer Partei wirkt auf unsere maßgebenden Kreise so imponirend ein! Woher, warum diese verschiedenen Wirkungen, die doch offenbar im verkehrten Verhältnisse zu den Ursachen stehen. — Hier die Entschiedenheit der Partei, dort die des Volkes, jene imponirt, diese bewirkt das Gegen theil. Die Wirkung

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1868/04_11_1868/SVB_1868_11_04_2_object_2509024.png
Seite 2 von 6
Datum: 04.11.1868
Umfang: 6
, daß die Wehrverfassung in Tirol eine bewährte sei, er sehe nicht ein. warum sie geändert werden soll. Doch Alles dieS fand kein Gehör bei unsern Liberalen. „Wir wollen nicht, daß die Tiroler zu viel leisten, sie sollen nur daS leisten, was wir leisten müssen, rief der liberale Abg. Rechbauer. Gefällt eS etwa den Liberalen nicht, wenn Tirol auch künftig noch daS für Thron und Reich leistet, waS es bisher geleistet hat? Soll auch Tirol vor dem Feinde zurück weichen und wie die feigen Männer in der Stadt an der Donau

heraufziehen, die Gefahr naht, und da dürfte man wieder froh fein, daS treue Volk von Tirol an seinem Platze zu finden. Willst Du schlechter vom Kirchenstaat denken, als selbst Protestanten, Kalviner und Liberale? ll. Am Ende kommt unser protestantischer Auktor noch zu sprechen auf die Nothwendigkeit deS Kirchenstaates von einem Standpunkte auS, der so gerne von unsern heutigen aScetischen (!) Liberalen ver worfen wird. Er schreibt nämlich: ES ist natürlich, daß einer so er habenen Würde eine angemessene

ihre Länder auf dem linken Rheinufer besaßen.' Menzel bemerkt, daß kein Fürst ein besseres Anrecht auf fein Land habe, als der römische Papst. Ich reihe diesen AuSsprüchen noch an den gewiß eben so unparteiischen eines liberale» welschen Blattes (Ozservatore pjaeontino), welches anno 1864 mit Verwunderung ausrief: „Man sah wie diese (italienische) Kammer den Sturz der zeitlichen Herrschaft deS PapsteS proklamirte, ohne daß sich auch nur Eine Stimme erhob zu Gunsten deS ältesten Königs von Italien

!' Wenn wir also nicht wollen, daß ehrliche Protestanten und Liberale sich an uns Katholiken ärgern, so muß eS unser Streben sein, dafür zu sorgen, daß auch nicht Eine Stimme unter unS gegen den welt lichen Besitz deS hl. Vaters sich erhebe. Ja, wahre Katholiken dürfen nicht unterlassen, nach Thunlichkeit durch Wort und That zur Aufrechterhaltung desselben beizutragen. Haben wir daS schon gethan durch das Wort, — lang vor unS schon thaten daS Calviner und Protestanten, wie wir eben gesehen; haben wir auch schon beigesteuert

11
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/29_07_1864/Innzeitung_1864_07_29_3_object_5024409.png
Seite 3 von 4
Datum: 29.07.1864
Umfang: 4
in manchen Bezirken sich über eine einzige Kandidatenliste einigen. Im allgemeinen ist die liberale Partei von den besten Hoffnungen beseelt und sie glaubt, daß die schroffe Haltung der Klerikalen in der Deputirtenkammer einen sehr günstigen Einfluß auf das Ergebniß der Wahlen ausüben wird. In Brügge ist sogar eine Adreffe an den Staatsanwalt zur Unterzeichnung in Umlauf gesetzt, in welcher dieser Beamte gebeten wird, jetzt, wo die Kammersession geschlossen ist und die Un- verletzlichkeit der Deputirten aufgehört

. Er hat. wie man vernimmt, die angebliche Thatsache aufs nachdrücklichste deSavouirt. (A.Z.) Belgien. Brüssel, 23. Juli. Ueberall, selbst da. wo die Chancen der einen von beiden Parteien bisher noch niemals günstig gewesen sind, rüsten die Klerikalen und die Liberalen sich zum Wahlkampf. Es gibt nur 3 oder 4 Ausnahmen im ganzen Lande, zu welchen auch Brüssel gehört, wo die klerikale Partei, gar keine Kandidaten aufstellen wird. Dagegen scheinen die Schmeicheleien, mit welchen die klerikalen Zeitungen die demokratische

Partei überschütten, anzudeuten, daß sie nicht bloß in den Provinzen, sondern auch hier gern den Beistand der letzteren annehmen würde, wie sie anderseits den demokratischen Kandidaten ihre Unter stützung selbst in den Bezirken gewähren wird, wo sie sich nicht am Wahlkampf betheiligt. Doch möchte die Hoffnung auf eine solche Koalition eine eitle sein. Schon jetzt werden namentlich auch unter den demo kratischen Wählern Brüssels, wo man gewiß nichts von den Klerikalen zu befürchten hat, zahlreiche

, Alles aufzubieten, um den Staat in seiner Totalität zu erhalten; wir bitten um das Abbrechen des unnützen Blutvergießens, welches zu nichts Anderem führt, als zu dem Verlust an Menschenleben und zur Zerstörung des Landes. Wir bitten Ew. Majestät, sich mit anderen Rathgebern zu umgeben, in einer Weise, daß die Partei, welche jetzt 10 Jahre hindurch das Land regiert und sich ebenso untauglich erwiesen hat, das Staatsruder zu lenken als Krieg zu führen, auf lange Zeit unmöglich gemacht werden möge. Für die Krone

an die betheiligten Personen, noch nichts beschlossen, und soll ein Bescheid erst aus Petersburg eintreffen. Die Miliutinische Partei hintertreibt auch diese Depu tation . indem sie es sich zum ausgesprochenen Ziel ge stellt hat, keine Versöhnung irgend welcher Art eintreten zu lassen. möglich erachten und mir eine Hoffnung machen dürfen, daß ich der gegen mich erhobenen schweren Anklage mich erwehren und dem Verderben entgehen kann, welches mir und meinen armen Kleinen droht?' „Offen gestanden, ich glaube

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1865/17_05_1865/SVB_1865_05_17_3_object_2514671.png
Seite 3 von 4
Datum: 17.05.1865
Umfang: 4
werden. 'V Fleims, 6. Mai.*) Was doch die Encyclika für eine eigen thümliche Kraft haben muß? Gewisse liberale Herren unter uns kommen darüber noch innyer nicht zur Ruhe. Wahrlich, es muß der hl. Vater Pius IX. der Schlange „des Liberalismus wirklich auf den Kopf getreten sein, sonst würde sie nicht sich so winden, und mit dem Schwänze so sehr um sich schlagen, ohne jedoch Jemanden zu treffen, als höchstens sich selbst. Diese „liberalen Herren' können es /nicht verschmerzen^ daß der hl. Vater

, sie um ein Schlagwort ärmer gemacht habe. Sind ja die Schlagwörter die einzige Waffe solcher Helden. Früher beliebte es, immer mit dem Worte „die klerikale Partei' um sich zu werfen. Alles, was in wahrhaft katholischer und echt frei sinniger Farbe sich zeigte und regte, wurde als. von der klerikalen Partei ausgehend verschrieen. Nur sie, die Liberalen, betrachteten sich als keine „Partei.' Nannten sie sich ja selbst „gute Katholiken.' Ihre Bestrebungen waren keine Partei-Bestrebungen, ihre Ansichten

waren der Austruck der „allgemeinen' Meinung. Aber Ach und Weh! der hl. Vater, dieservon Gott bestellte Lehrer aller Völker, er, der über alle Par teien steht, hat die liberalen Anschauungen als parteisüchtig und die Liberalen als eine Partei, und zwar eine kirchenfeindliche bezeichnet. Die Grund sätze hingegen der Ultramontanen und Klerikalen hat er als wahre, als katholische Grundsätze erklärt, als solche, die allgemein anerkannt werden müssen. Daher das Zetterzeschrei der liberalen Partei. Es versteht

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/28_01_1871/SVB_1871_01_28_5_object_2505401.png
Seite 5 von 8
Datum: 28.01.1871
Umfang: 8
ist, die heillose liberale Wirthschaft werde über Nacht in den Mond auswandern, den Beust an der Spitze — ach nein! daß wäre gar zu schön; bis dahin wird es noch viel Kampf und Mühe, und noch mehr Ausdauer und Geduld kosten. Aber wir wissen jetzt, daß der Kaiser mit unS vollkommen einverstanden ist, und unseren Grundsätzen, die er ausdrücklich gebilliget hat, mit dem wärmsten Herzen Sieg und Gedeihen wünscht. ^Arbeiten Sie fort in dieser Richtung!' sprach Se. Majestät zu einem katholisch, conservativen

Einheit der Krone die Hand reiche, um wieder aufzubauen auf dem alten, bewährten Grunde, was eine kirchenfeindliche Partei ? niedergerissen und zerstört hat. Dieser Wille des Kaisers, dieses sein allerhöchstes Einverständniß mit uns, ist ein Hauptgrund deS Jubels, der von Thal zu Thal, von Berg zu Berg schallte, während der ge liebte Landesfürst in der Mitte seines Volkes weilte. Insbesondere hat! uns noch erfreut die edle katholische Theilnahme des kaiserlichen HerzenS für den schwer bedrängten

, der an seine Mitglieder Zeitschriften versendet, welche den nackten U n g tauben predigen, die Gottheit Jesu läugnen, das Christenthum Aberglaube nennen, und daS Hinauswerfen der christlichen Glaubenslehre aus der Schule offen verlangen. Dieser Verein hat natürlich die statthalterliche Ge nehmigung. Als aber letzter Tage katholiscte Männer einen katholisch pädagogischen Hauptverein für Tirol gründen wollten, wurde dies von der Statthalterei „untersagt', weil schon zwei liberale Vereine beständen

, weil der beabsichtigte Verein davon sich nur durch die Partei farbe unterscheide, und weil der neu zu gründende Verein (nach den Persönlichkeiten der Gründer zu schließen) sich gegen bestehende Gesetze richten könnte — möglicher Weise. — Nun, ihr werdet nicht nach geben, bis der Kaiser nochmals wird sprechen müssen: „Nur durch die Schuld der Regierungsorgane u. s. w.' Bis dahin lebe wohl. Dein N. CorrespsndenM. d. Von der Martinswand. (Der Dichter Adolf Pichler.) (Schluß.) . 4) An verschiedenen Stellen deS Gedichtes

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1865/25_11_1865/SVB_1865_11_25_2_object_2514002.png
Seite 2 von 8
Datum: 25.11.1865
Umfang: 8
um- gangen-werdvn, wenn nur eine sogenannte „liberale' Behörde'/ es wünscht. Und das ist die Freiheit der Selbstbestimmung! ' Deutschland. (Die Anerkennung Ital i e n 6).dulchWürttemberg ist be schlossen. wenn nicht schon erfolgt. König Franz iu ' Rom A 'von Bdiern ersucht worden, seinen Gesandten ans München'abzuberufen. Von München aus wird mit Bestimmtheit versichert, daß Baiern zuersli die direkte Anerkennung Italiens beschlossen habe nnd Sachsen erst alsdann mit der Anerkennung gelegentlich

des Hä:»delsvertra^eS nach gefolgt sei. Die „Indep'. belge' b^gl^itet , diese Nachrichteri . mit der? Bemerkung: „Das find, harte.-.Schläze für. Oestexreich. und die nltra- . montane Partei!' Wir. denken, daß sowohl Oesterreich, als die ultramontane Partei diese „harten Schläge' überleben werden. ' (Die Bnndestagssitzung) vom 18. in Frankfurt war von Wichtigkeit; Oesterreich und Preußen erklärten, daß sie sich die Be rufung der Holstein'schen Stände vorbehalten müssen, bis sie den Zeit punkt sür geeignet halten

(von wegen der Einziehung ihrer Güter) ankündiget. Wir sehen> daß Jnngitalien ganz den bösen Mächten verfallen ist; und doch haben es jetzt Baiern und Sachsen anzuerkennen beschlossen ; und doch gibt es in Wien liberale Blätter, welche eine Aussöhnung Oesterreichs mit Italien befürworten; und ^ -doch gibt es Katholiken nach Tausenden, welche mit eigenem Geld- i opfer solche Blätter halten, von denen jeder Halbweg Gläubige sich. ! mit Abscheu abwendeu sollte.— Gerade lesen lvir noch, daß V i.kt

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1869/22_05_1869/BTV_1869_05_22_3_object_3047456.png
Seite 3 von 12
Datum: 22.05.1869
Umfang: 12
in der Stärke von 130 Mann per Kompagnie, 5 Jäger-Bataillone, 5 Kavallerie-Regimenter mit 1l2 Pferden perEökadron, v Batterien Artillerie mit je 4 Geschützen. Zu gleicher Zeit werden auch die übrigen Truppenabtheilungen in gleicher Stärke ihre Herbstübungen abhalten. — Die liberale Mittelpartei hat in einer gestrigen Versamm lung auch ihrerseits Kandidaten für die Abgeordneten- Wahl aufgestellt, obgleich sie nach der ganzen Sachlage keine Aussicht hat, auch nur einen einzigen Erfolg zu erringen

. Wir gestehen, daß wir ein paarKapacitäten dieser Partei weit lieber in der Kammer sehen würden, als einen Julius Knorr und andere naiionalliberale Wühlhuber. Die ultramontane Opposition scheint übrigens immerhin sehr beträchtlich zu werden und am meisten wird das Ministerium zu thun haben, um sich in dieses unerwartete Resultat und die ganz veränderte Physioanomie der Kammer zu finden. «'München, 20. Mai. (Wahlresultate.) Bei der heutigen Libgeordnetenwahl haben im Bezirk Mün chen I sämmtliche Kandidaten

vom politi schen Standpunkte leiten, da er in den bezüglichen Fä chern praktisch wenig bewandert ist. Alle erkennen ihm ein nicht gewöhnliches Talent zu, und er ist auch al« Redner ausgezeichnet. Ferraris, Minister de» Innern, begann schon im Jahre 1848 seine politische Laufbahn, früher als subalpinischer Deputirter und später im italienischen Parlamente. Bis zum Jahre 1864 gehörte er zur u!tra-konservativen Partei, so daß er sogar für klerikal galt. Aber in jenem Jahre trat er, in Folge

der Uebersiedelung derHauptstadt von Turin, seiner Vaterstadt, nach Florenz zur Opposition über und stimmte seitrem mit der Linken. Jetzt ist er, vom Wunsche derAuSsöhuung beseelt, zur Regierungspartei zurückgekehrt. Er ist ein vortrefflicher Advokat und gewandter Redner. Auch Bargoni, der neue Unter richtsminister, gehörte einst zur garibaldischen Partei, von welcher er, wie Mordini, zum liers partä über ging. (Tr. Ztg.) Florenz» 16. Mal. Die „Gazz. usficiale' mel det, daß Kapitän Volpe, welcher die Brigantine

doch fortsetzten, ohne einen Rettungsversuch zu machen, und daselbst überdies falsche Aussagen ablegten.—.Die „Gazz. Ticinese' veröffentlicht ein langes Manifest Mazzini 'S, worin er sich, wie gewöhnlich, als den Inbegriff aller Tugenden, feine Gegner aber als den Ausbund aller Laster darstellt. WaS das letzte Komplott betrifft, so will er demselben als einem unzeiligen Versuche ent gegengearbeitet haben. UtbrigenS erklärt er, daß er und seine Partei sich zur Aktion vorbereiten. *— 19. Mai. Prinz Napoleon

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1868/02_04_1868/BZZ_1868_04_02_1_object_372245.png
Seite 1 von 4
Datum: 02.04.1868
Umfang: 4
Kreise, daß die poli tische Bildung, daß ächte Freiheit, das Bewußtsein des österreichischen StaatSbürgerthnmS, Gemeingut des ganzen Volkes werden. Damit dieS aber ge schehe, thut es vor Allem Noth, daß die liberale Partei des Landes sich fester aueinanderschließe und sich in Vereinen gruppire. Die Kraft des Einzelnen ist schwach, aber vereint wirkt sie doppelt. Sehen wir auf unsere Gegner, wie sie fest und wohlgegliedert gleich einer gntdisciplinirten Armee dastehen. Lernen

die „kleine aber mächtige Partei' ihnen eine bedeutende Geltung einräumte, woran aber nur die Zerfahren heit der liberalen Parteien und ihr innerer Hader die Schuld trägt. Deßhalb .ist es auch gor Allem geboten, daß die jenigen Schichten der Gesellschaft, welche wir daS ächte Bürgerthum nennen, sich als Vereine, als Säu len und Schutzmauern der StaatSgruudgesetze consti- tuiren. Arbeitervereine, demokratische Vereine tauchen an allen Ecken und Enden auf. aber konstitutionelle Ver eine fehlen

noch und diese in'S Leben zu rufen muß unsere Sache sein. Nur durch ein gut organisirteS BereinSwesen innerhalb der liberalen Partei wird das seudale und reaktionäre Unwesen zur Ohnmacht verdammt, .der Majorität des ReichSratheS uud dem von diesem getragenen Ministerium ein fester Rück halt gegeben und der leiseste Gedanke, die parla mentarische Regierung zu beseitigen - oder auch nur zu behindern, verscheucht, wenn er dann überhaupt auskommen könnte. Vom Reichsrathe. Herretthaus. (XXXIII. Sitzung. — 3V. MSrz

zu sein, er wird consessionslos. Wie kann also der confefsionslofe Staat entscheiden über das llnterrichtSwesea, über Systeme und Philosopheme. Nur die vollständigste Unterrichtsfreiheit wäre dann logisch! Der Staat hat sich um nichts zu kümmern, als um das Maß des Wissens, daS zum Eintritt ia den Staatsdienst erforderlich ist uud höchstens noch Fachschule» zu gründen. Wie ist tS nun. aber? Die herrschende Partei nimmt das gesammte Unterrichts» weseä w die Hand. Ei» Absolutismus, der jede» Freisinnigen abschrecken muß

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/15_04_1870/BTV_1870_04_15_2_object_3051526.png
Seite 2 von 6
Datum: 15.04.1870
Umfang: 6
im Schimpfen' in gleicher Weise zu Pariren Wohl kaum im Stande wäre.— Diesem würdigen, um nicht zu sagen hoch- würdigen, Herrn Zeitungsschreiber diene nun zur Nachricht, daß die hiesigen Korrespondenten für'S „JnnSbrucker Tagblatt' und den „Tiroler Boten' miteinander nichts gemein haben, und daß letzterer weder von Oben herab iu- spirirtundkommandirt wird, noch aber um Lohn schreibt. Der liberale Korrespondent des „Boten' ist nämlich schon seit Jahren so frei, über besondere Bor- aänae in daiger Gegend hie

vertraut sind. — Die Bemerkung» daß der liberale Korrespondent den achten Theil der Staatseinkünfte mitverzehren hilft, ist,' abgesehen davon, daß sein dieSsälligeS Tangens verflucht klein und glaublich wohlverdient ist, eben so ungeschickt, als wenn man dem Korre spondenten des „Südtir. VolkSbl.' vorwerfen wollte, daß er sein Einkommen allenfalls von der Gemeinde NauderS oder Haid bezieht. Zudem ist nicht abzusehen, warum die Vorsteher des Bezirkes NauderS im Falle, als selbe

sich durch die'vorerwähnten Notizen wirklich ehrenverletzt fühlen würben, Anstand nehmen sollten, gegen den Schreiber derselben, weil er Beamter ist, aufzutreten, da doch in hiesiger Gegend sonst die Beamten sich keiner be sondern Rücksichten zu erfreuen haben. Der Vorwurf fernerS, daß der liberale ZeitungS schreiber „tagtäglich die geistliche Autorität herabwürdige und durch den Koth ziehe, ist eine Verleumdung der gemeinsten Art,' weil trotz des reichhaltigsten MaterialeS, das ihm zu dem Zwecke zu Gebote stünde

21