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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 09.06.1893
Umfang: 10
. Ueberall Versammlungen, überall Reden, in denen dem Volk jede Partei das Beste und Schönste verspricht. In München haben Centrum und Antisemiten gemeinsame Candidaten aufgestellt. Diesen stehen liberale,demokratische undsocialdemokratischeGegen- candidaten gegenüber. In bäuerlichen Kreisen dauert die Gährüug fort. Hier blüht vor allem der Weizen des bekannten Dr. Siegel. Dieser ist als Candidat im Wahlkreise Kelheim aufgestellt und dürfte ziemliche Chancen haben, da er bei der letzten Wahl

Seite 2. Brixen, Freitag, andere Parteien rüsten sich zum Wahlkampfe. Am 29. Mai waren in der Umgebung 16 Centrums versammlungen und hier die große liberale. Donnerstag, 25. Mai, sprach auch hier der greise Centrnmscandidat Dr. Marle vor einer sehr be suchten Versammlung; diesem edlen, verdienstvollen Manne gegenüber wird der socialdemokratische Candidat nicht auskommen. Ein weiterer Bericht aus Freiburg lautet, wie solgt: Das sonst so ruhige Freiburg ist durch die Auflösung des Reichstages

zu rechnen, einberufen von Candi- daten des Freisinnes; ich will Ihnen darüber kurz berichten: Die Herrscher jener Versammlung waren weniger die Freisinnigen als hauptsächlich die Nationalliberalen, die Patent-Patrioten und lieben Kinder der badischen Regierung; nie aber erlitt diese Partei der Volksverdummer eine ärgere Niederlage, nie wurde mit ihr schärfer ins Zeug gegangen als an diesem Abende; die Wirkung war vernichtend; der vollangefüllte Saal hörte zuerst die Candidatenrede des freisinnigen

Rechts- anwaltes Fromherz an, welcher sich in sehr ge schickter und maßvoller Weise seiner Arbeit ent ledigte. Die Hauptpunkte waren: „Vollständige Ablehnung der Militärvorlage, Religionsfreiheit :c.' Hernach wandte er sich auch in den schärfsten Ausdrückengegen das liberale Wirtschaftsprogramm und wies nach, dass die Liberalen es gewesen, welche nur Jnteressenpolitik verfolgt und dem Volke seine Rechte genommen haben, welche auch jetzt wieder dem Volke eine Forderung anpreisen, welche schon

durch den gesunden Menschenverstand verurtheilt werden müsse! Gewaltiger und an dauernder Beifall krönte seine gelungenen Dar stellungen. Nun traten in Reihenfolge sechs liberale Professoren aus, welche sich bemühten, nachzu weisen, dass die Militärvorlage vom Freisinn und Centrum (!) selbst gerne angenommen worden wäre, wenn nicht der Hass gegen die National- liberalen den Patriotismus überwunden hätte (!!), dass die Militärvorlage unumgänglich nothwendig sei zur Sicherung des Deutschen Reiches (!), dass

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1907
Umfang: 8
mehrerer Gemeinden im Zillertal zu Zell a. Z. überreicht wurden, die Leute darauf vorzubereiten, daß zu gelegener Zeit auch seine Partei wacker zu- greifen wird. Laut Bericht des „Deutschen Volksbl.' führte Abg. Schraffl aus: „Die Christlichsozialen, sagte Redner, sind eine Volkspartei und im steten Kontakte mit den Wählermassen, deren Interessen sie stets nach bestem Können und Wissen zu ver treten haben. Die Christlichsozialen werden daher immer jene Situation wählen

, in der sie die er forderliche Ellenbogensreiheit haben, um die Interessen des christlichdeutschen Volkes mit Macht zu fördern. Finden dieselben diese Freiheit in der Re gierung. dann werden sieauch sofort den ihrer Stärke entsprechenden Einfluß an den Regierungsgeschäften fördern und rücksichtslos durchsetzen. Finden sie diese Freiheit in der Regierung nicht, dann werden sie außerhalb der Regierung ihre Hebel ansetzen und demselben Zwecke zustreben. Persönliche Ambitionen gibt es in der christlichsozialen Partei

des Kabinettes zu sprechen und führte diesbezüglich aus: Welche Ministerien die Christlichsozialen beanspruchen zu können glauben, bildet einen beliebten Diskussionsstoff. Ich kann nur sagen, daß diese Frage in der christlichsozialen Partei noch nie erörtert worden ist und daß alles, was darüber im gegnerischen Lager verlautete, nicht richtig ist. Eines kann ich aber sagen: Treten die Christlichsozialen tatsächlich in ein Ministerium ein, so wird das ein wirk liches und nicht ein Ministerium ohne Ressort

ich der Gegenstand heftiger Angriffe in den altkonservativen Tiroler Blättern. Da es mir nicht gleichgültig ist, wie unsere Haltung vom Tiroler Volke beurteilt wird, so erkläre ich kurz folgendes: Die Vereinigung er folgte: 1. weil sonst die sozialdemokratische Partei die größte Partei des Abgeordnetenhauses gewesen wäre und vollen Anspruch auf die Präsidentenstelle gehabt hätte; 2. weil die Vereinigung ein Wunsch des weitaus größten Teiles der christlichen Be völkerung war; 3. weil durch die Vereinigung

die auf positiv christlichem Boden stehenden deutschen Abgeordneten die größte Partei des Abgeordneten hauses geworden sind und weil ohne diese Ver einigung die christlichen deutschen Parteien an Größe sogar von der liberal-nationalen Vereinigung über troffen worden wären. Konnte das erstrebenswert sein? Durste es sein? Daß wir unser katholisches Programm aufgcgeben haben sollen, ist eine grundlose Verdächtigung. Wir (Dr. Lueger, Dr. von Fuchs, meine Wenigkeit und viele andere) haben nach der Vereinigung

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 17.04.1891
Umfang: 8
dann in allen seinen Schattierungen die große conservative Partei. Als I. Vicepräsident des Clubs wurde Doctor Johann Rapp, als II. Vicepräsident Klaic ge wählt. Die katholisch-eonservative Gruppe hat auch noch den Prälaten Msgr. Karlon ans Graz in der sogenannten parlamentarischen Commission. Leider steht diesen erfreulichen Nachrichten die unangenehme Thatsache zur Seite, dass im Parla mente selbst die conservative Partei nicht mehr über die Majorität des Hauses verfügt, und dass daher vorerst an eine conservative größere

Action wohl nicht gedacht werden kann, was jedoch die katholischen Abgeordneten gewiss nicht abhalten wird, ihren bisherigen Standpunkt in principiellen wie materiellen Fragen nicht nur aufrechtzu halten, sondern auch energisch zu betonen. Hoffentlich wird die Einigung der Tiroler Abgeordneten in Einen Club in Wien auch dem Zwist im Lande selbst die Spitze benehmen. Gebe Gott, dass daraus dem Lande ersprießlicher Erfolg, der katholischen Partei dauernde Einigkeit erwachse! Politische Rundschau

. Oesterreich-Ungarn. Die Gemeinderaths wahlen im I. Wahlkörper Wiens sind, wie vor auszusehen war, liberal ausgefallen. Esgiengen aus der Urne 44 Liberale und nur 1 Anüsemit hervor. Eine Stichwahl ist in Hernals nöthig. Unter den Gewählten ist der bisherige Bürger meister Dr. Prix. Bis auf eine Stichwahl zählt der neue Gemeinderath 96 Liberale und 41 Anti liberale. Der Oberste Sanitätsrath stellte einen Ent wurf eines Jmpfgesetzes fest, beruhend auf dem Grundsatze der allgemeinen obligatorischen Impfung

von Oberösterreich betreibt gegenwärtig mit vieler Thatkraft den Plan der Errichtung einer medicinischen Hoch schule zu Linz, wie eine solche vom Landtage beschlossen wurde, um den Aerztemangel zu be heben. An die Regiemng ist eine Denkschrift abgegangen. In Böhmen geht man allen Ernstes an die Gründung einer katholischen Partei. Für die Zeit der Schulferien sino hiefür Berathungen katholischer Männer aus dem ganzen Königreiche in Aussicht genommen; wie Graf Erwin Schön- born im katholisch-politischen Vereine

für das Königreich Böhmen mittheilte, sollen auch Arbeiter zu diesen Berathungen eingeladen werden. Es besteht also die Absicht, auch die katholische Arbeiterschaft in den großen Organismus der katholisch-conservativen Partei einzubeziehen. Dem Gedanken solgt aber mit rühmlicher Entschlossenheit die That. Schon hat am 9. d. M. in Prag eine Besprechung stattgefunden, an welcher Vertreter des Clerns aus Prag und vom Lande, der „Brixener Chronik.' katholischen Presse und der katholischen Arbeiter schaft theilnahmen

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 10
Datum: 03.06.1896
Umfang: 10
gegossen worden, die ihren Platz auf der Kuppel der neuen Kathedrale zn Vercelli finden soll. Die Statue ist beinahe drei Meter hoch und wiegt nur 150 Mogramm. (Die liberale Partei und das sociale Elend.) Ein liberaler Amsterdamer, Professor Qnack, schreibt in der „Socialen Zeitschrift': „Der grau samste Jammer, die ergreifendsten Scenen ließen den Liberalismus kalt. Die liberale Partei in Europa that in der Regel nichts: nichts für die Herbeiführung eines Uebereinkommens zwischen Ar beitern

und Arbeiter klagten ihm ihre große Noth, überall war Mangel an Arbeit. Der König war bewegt, aber er und seine Minister meinten, man müsse alles den natürlichen Gesetzen überlassen. „Was kann ich thunfragte er, und die Ant wort lautete: „Ich kann nur darüber seufzen.' Das ist der Standpunkt des doctrinären Staates, jener Staatsmänner. In England und Deutsch land hat man den Anfang zu einer gesetzlichen Arbeitseintheilung und Arbeitsregelung gemacht, aber die liberale Partei als solche hat wenig

und Arbeitgebern; nichts für Einsetzung von Arbeitsräthen zur Begleichung der Streitigkeiten zwischen beiden Theilen; nichts für gesetzliche Vorschriften, die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter in den Fabriken betreffend; nichts für Fachunterricht der Arbeiter; nichts für Heran bildung der Lehrlinge; nichts für wirkliche Sonntagsruhe; nichts gegen die Verfälschung der Waren. Der liberale Staat stand immer noch auf dem Standpunkte Louis Philipps, der im Jahre 1832 Elsaß bereiste. Die Fabrikanten

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 12
Datum: 30.09.1909
Umfang: 12
beneidenswerte Aufgabe, obzwar ihm die liberale Partei nicht zu viel Prügel in den Weg werfen wird. Wie es mit ihr steht, hat kürzlich der jungliberale Führer in München aus der Schule geschwätzt. „Wer sagt, der Liberalis mus', verkündete er in öffentlicher Rede, „nimmt m der oder jener Frage diese oder jene Stellung ein, der lügt, weil es gar keine Parteianschauung gibt, sondern nur die Meinung einzelner Per sonen.' Damit gleicht er an Parteiintelligenz' fast dem bekannten Tier, das nicht selten im ABC

in Rauch auf. — Indes der deutsche Monistenbund bei seiner letzten Tagung in München den ein stimmigen Beschluß faßte, zu scheffelweiser Ver breitung des Häckellichtes hier einen eigenen Flugschriftenverlag ins Leben zu rufen, machen die „Münchener Neuesten Nachrichten', das juden liberale Hauptblatt, das leider auch in den an grenzenden Kronländern, zumal in Gasthäusern, vielfach anzutreffen ist, wieder einmal prote stantische Propaganda. „Ein Weckruf' ist der diesbezügliche Artikel betitelt. Darin

, daß er, da nun einmal, trotz aller Donner hallrufe, ohne Geld die Evangelisation nur mit Schneckenschritten vorankommt, eifrig die Trommel rührt für eine Geldbeschaffung nach Art der slawischen Banken. Katholiken Oesterreichs! Hiermit erseht ihr, welche Wirksamkeit der „Süd mark' den Freisinnigen im Reiche ganz besonders gefällt, und könnt euch darnach richten. Wer die Jugend hat — der hat die Zukunft. Die sozialdemokratische Partei in Oesterreich hätte nie einen solchen Umfang annehmen

hat z. B. an vielen Orten Jugendausschüsse gebildet, die aus den Vertretern der Partei-- und Gewerkschafts organisationen und aus Jugendlichen zusammen gesetzt sind. Solche Ausschüsse sind, wie der Parteisekretär Ebert in Leipzig mitteilte, bis jetzt bereits in über 300 Orten gebildet worden. In der kurzen Spanne Zeit von einem halben Jahre sind bereits an 36 Orten Jugendheime errichtet worden, darunter 34 mit einer besonderen Jugend bibliothek. Einzelvorträge für die Jugend sind 327 abgehalten worden

Exemplare zur Verteilung gelangten. Dr. Liebknecht trat für die Gründung von Jugend heimen ein und forderte, die Auflage der „Arbeiter jugend' müsse mindestens auf 100.000 Exemplare steigen. Auch in Oesterreich steht zu befürchten, daß die sozialdemokratische Partei mit verstärktem Eifer ihre Anstrengungen fortsetzen wird, die proletarische Jugend für die sozialdemokratische Weltanschauung zu begeistern. Die Jugend wird den Kern der Partei bilden und die Massen, die heute der Partei noch fernestehen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 11.11.1902
Umfang: 8
Fetty, welcher 689 Stimmen erhielt. Die Volklichen besitzen nun im Landtag sieben Mandate, dieFortschrittlichensechs und die Sozialisten ein Mandat. Außerdem werden im Landtag 13 liberale und drei kon servative Großgrundbesitzer sein. Die Christlich sozialen allein besitzen (den Abgeordneten Krumpöck mitgerechnet) 46 Mandate, verfügen also (unter 78 Sitzen) über eine entschieden «Mehrheit im Land tag. Da die drei konservativen und manchmal auch einige verfassungstreue Großgrundbesitzer sowie zwei

Virilstimmen (Erzbischof von Wien und Bischof von St. Pölten) mit ihnen gehen dürften, so steht ihnen auch eventuell eine Zwei drittelmehrheit zur Verfügung. Außerhalb Niederöstereichs. In Steiermark wurden am 7. November bei den Landtagswahlen aus der Städte kurie drei Mitglieder der Deutschen Volks partei und ein Mitglied der Gewerbepartei ge wählt. Letzterer erklärte, der Deutschen Volks partei als Hospitant beizutreten. In den übrigen Städtebezirken wurden 13 Volksparteiler

, ein Deutschfortschrittlicher und der Führer der Bauern- bündler Baron Rokitansky gewählt. Mit Hinzu- zählung des genannten Anhängers der Gewerbe- Partei zur Deutschen Volkspartei bleibt der Be sitzstand unverändert. Die Konservativen hatten in diesem Wahlkampf gar nicht eingegriffen. — Die Handelskammer in Leoben wählte wie bisher zwei Voiksparteiler und einen Deutschfortschritt lichen; die Handelskammer in Graz wählte drei Deutschvolkliche in den Landtag. In Oberösterreich wurde am 6. No vember bei der Stichwahl in Vöcklabruck

der , Fortschrittliche Kirner mit 472 Stimmen ge wählt. Der bisherige konservative Vertreter Fellner erhielt 452 Stimmen. — Bei den Wahlen in der Linzer Handelskammer wurden der Volks parteiler Karl Wöhrls und die Fortschrittlichen Emil Dierzer und Karl Reininger gewählt. Die Konservativen enthielten sich der Wahl. In Salzburg wurden aus der Städte kurie 1 Konservativer, 5 Liberale und ein Volks parteiler gewählt. Die Handelskammer wählte zwei Liberale (Fortschrittliche). In Kärnten sind bei den Stichwahlen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 04.12.1900
Umfang: 8
Snte 2. Nr. 140. Dienstag, „Brixener Chronik.' 4. December 1900. Jahrg. XM. mindestens ebenso berechtigt als das Princip, „soviel als möglich heraus zuschlagen' um den Preis der Un freiheit und der Abhängigkeit von einer wechselnden Regierung. Darum wird sich Schoepfer auch zu trösten wissen über die Liebenswürdigkeiten, mit denen man ihm von Nord und Süd begegnet. Wie wurde in Wien vor etlichen Jahren die christlichsociale Partei vernadert und verdächtigt und sogar in Rom denunciert

; man hat schon ein Anathem erwartet, wie man jetzt eines für Schoepfer gerne hätte; man hat aus einen großen Krach gewartet, aber er kam nicht; diese Partei hat ihre Probe glänzend bestanden; gekracht hat es wohl von den Schlägen, welche die vereinigten Juden- liberalen und Socialdemokraten und Radicalen vom tapfern Lueger erhalten haben. Diese Partei hat ihre Probe bestanden und hat, ganz auf sich angewiesen, angefeindet von hohen und höchsten Katholiken oder mit scheelen Augen angesehen, dennoch

ist es, der diese Vereinigung durch seinen Bund mit den Jungczechen hinter trieben hat. Wenn seine Verdienste verzehnfacht wären, so könnte daS nicht wettmachen das Miss verdienst, das er auf sein Haupt durch diefeS unbegreif liche Verhalten gesammelt, Und da sind sie dann ge kommen „mit ihrem dogmatischen Sieb' und haben die christlichsociale Partei als minderwertig und minder katholisch hinzustellen gesucht und in der herzlosesten Weise Herz und Nieren durchforscht, was nur Gott allein zusteht. Ja, wenn man in unserer

Zeit eine solche Prüfung vornehmen wollte, wenn man alle katholischen Abgeordneten und diejenigen, mit denen sie in positivem Ver bände waren, auf ihren rein dogmatischen Ge halt prüfen würde, wie viele kämen dann da heraus, die nach des großen Bischofs Eberhards Worten auch nur Geschäftskatholiken oder poli tische Katholiken wären! Nur ehrlich sein! Ja, es wäre eine schöne Aufgabe der Katholischen Volkspartei, wenn sie Hand in Hand mit der christlichsocialen Partei als dogmatisches und mäßigendes

Element, als Mentor zur Seite stünde gegenüber Hyperbestrebungen und Ab irrungen, wie sie in jeder aufstrebenden Partei vorkommen! Einmal muss es ja doch dazu kommen, wenn Oesterreich nicht zu- grundegehen will. Das muss j.dsr Gips kopf einsehen. — Hiemit habe ich eigentlich auch schon die dritte Frage beantwortet: ob diese Schvepfer'sche Richtung auch sür Tirol passt? A'°memen nämlich, für Wien und die großen TMte paffe die christlichsociale Politik, aber nicht für Tirol. Mau greift

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 10.07.1894
Umfang: 8
Seite H. Brixen, Dienstag, „Brixenrr Chronik.' ^0. Juli 5894. Nr. ZZ. Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Die liberale Presse klagt anlässlich der jetzt in Niederösterreich sich vollziehenden Gemeindewahlen Wer den Rückgang der liberalen Partei, die in dem für die politischen Wahlen ausschlaggebenden dritten Wahlkörper fast überall unterliegt. So wurde auch in St. Polten der berühmte Sociologe und Theologie-Professor Monsignore Dr. Scheicher mit drei Gesinnungs genossen gewählt

. Dr. Scheicher, der bereits Land- tagsabgeordneter ist, bewirbt sich um das seit nahezu einem Jahre unbesetzte Reichsrathsmandat des Bezirkes St. Polten. — Auch in Kärnten, wo durch den Tod zweier, der liberalen Partei an- gehörigen Reichsrathsabgeordneten Ergänzungs wahlen vorzunehmen sind, hat die liberale Partei so geringe Aussichten, dass sie bis jetzt nicht ein mal Candjdaten aufzustellen vermochte. Sie ver liert in diesem Kronlande den Boden immer mehr an die wenigstens in wirtschaftlichen Fragen ent

eingestellt und viele Hunderte abgewiesen werden mussten. Infolge aller dieser Erscheinungen hat sich der liberalen Partei eine arge Beunruhigung bemächtigt, und der Vorstand der vereinigten deutschen Linken hat sich vertraulich an die Regierung mit dem Ersuchen gewandt, dem angeblich agitatorischen Eingreifen des katholischen Clerus Einhalt zu thun. Mit Ausnahme einer auf die antiliberale Presse bezüglichen Verordnung des Justizministers ist indes von Seite der Regierung, wenigstens so weit öffentlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 20.06.1911
Umfang: 8
ge habt als die Christlichsozialen, und doch sabelt kein Mensch bou ihrem Verfall. Ueber die viel unbedeu tendere Niederlage der Christlichsozialen herrscht aber eitel Jubel uud Freude im internationalen freiheit lichen Lager. Dieser Triumph, den blinder Haß ge boren, ist lächerlich. Eine liberale Partei kann wohl durch eine Wahl weggewischt werden, weil sie nicht bodenbeständig ist, eine Volkspartei niemals. Die christlichsoziale Partei wird in Oesterreich bestehen, so lange die christliche

für die etwaige Wahlhilse auch nnr die geringste.Compensatio» gewährt werde. Damit war der Plan eines Gencralatikonimens gescheitert. Die christlichsvziale Reichsparteileitnng Hai daher ein mütig beschlossen, den Rationalverbandsführern mit zuteilen, daß die christlichsoziale Partei unter den od- waltenden Unisländen nicht in der !^age ist, eine all gemeine Weisung fiir die Stichwahlen hinauszugedcn. Tic jubelnden Börsenjobber. Der Borsentierichlerstailer des jüdischen Wiener „Extrablattes' schreit': am Juni

: „Die Nieder lage der ehristlichsozialen Partei hat, wie nicht anders zu erwarten war, die finanzkreise mit B esried i- gnng erfüllt. Sind doch die gefährlichsten Gegner der Börse niedergerungen, die Persönlichkeiten, welche jahrelang einen heftigen Kampf gegen das niotnle Kapital geführt hat>en, aus geschaltet worden. Alan wagte zu hossen, daß in der neuen Reichsvertremng die Interessen des Finanz verkehres besser gewahrt werden dürsten, als dies in dem alten Abgeordnetenhaus,,' der Fall

Parteileitung verständigt. — Bezüglich der Wahl- orte des Knrortewahlbezirkes ist zwischen der kon servativen nnd der christlichsoziale» Partei eine Ver ständigung in Betreff des gemeinsamen Vorgehens bei der morgigen Stichwahl znstandegekommen. Es werden also die Konservativen fiir den christlich- sozialen Kandidaten Ath. v. Guggenberg gegen den Freisiuuigeu Rohracher stimmen. Lehren aus dem Aruderkampf. Eine lehreiche Zusammeustellung briugt die „Brixner Chronik', nm zu zeigen, wie falsch die Rech nung

Rundschau. Eine Selbsttäuschung der Gegner. Der Umstand, daß es den Wiener Christlichsozia len am ersten Wahltage nicht gelungen ist, mehr Mandate zu behaupte», hat die Gegner aller mög lichen Farben zn lauten Jubelhhmnen verlockt. Die Feinde meinen, daß die Partei nun wirklich vor dem Verfalle stehe. Eitles Hoffen! Ein paar Verluste siud siir den Bestand der christlichsozialen Partei als solche belanglos; die österreichische Sozialdemokratie hat am 13. Jnni viel schwerere Verluste zu verzeichnen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 17.11.1893
Umfang: 8
Nr. 92. Brixen, Freitag, „Brwener Chronik.' 57. November zgHZ. 5eite Z. genossen und zum Schaden derselben mehr Arbeit aufgewendet als gegen irgendwelche andere Nation. 'Ja, sie verbanden sich mit den liberalen Deutschen, nur um gegen die eigenen Mit- Krüder in religiöser Hinsicht aufzukommen. Jede Aeußerung des Clerus,. jede Handlung des Bischofs Wurde kritisiert und natürlich im antinationalen Sinne ausgelegt. Es ist nur folgerichtig, wenn ber Liberale auf den Eid nichts hält und darum

-auch die dynastische Treue nicht mehr ernst nimmt. So hat das liberale Tagblatt „Llovenski naroä' Hyr etwa sechs Jahren Korrespondenzen aus Mussland veröffentlicht, die von entschieden anti- vsterreichischem Geiste erfüllt waren. Dies wnrde -etlichen slovenischen Abgeordneten gegenüber selbst -an allerhöchster Stelle gerügt. Die Liberalen, nicht zufrieden, das slovenische Volk um seine unbescholtene Loyalität gebracht Zu haben, fanden es mit ihrer Liebe (!) zur Nation vereinbar, die Slovenen auch in religiöser

Hinsicht, soweit ihre Kräfte reichten, in üblen Ms zu bringen. Sie gründeten ein Blatt <„ZIovs,nski svst') eigens zu dem Zwecke, um Anter den Slovenen für die fchismatische Kirche Propaganda zu machen. In diesem Vorhaben bedienen sie sich als Schildes der slavischen Liturgie. Der „Llovanski svst« wurde vom Ällynscheu Metropoliten Aloisius Zorn selbst als „häretisch' gebrandmarkt. Das Aergste aber sollte Zymmen. Das schon erwähnte liberale Tagblatt „Llovknski naroä' hat sich in einer Korrespon denz

Arbeits einstellung empfahl, wenn ihre Lage nicht gebessert werden sollte. (Die ungarische socialistische Partei) beschloss, energisch in die Agitation um Erlangung des allgemeinen, gleichen und direeten Wahlrechtes einzugreifen. Zu diesem Behufe fanden bereits in sämmtlichen Budapester Bezirken äußerst stark besuchte Arbeitermeetings mit der Tagesordnung: Allgemeines, gleiches und directes Wahlrecht, statt. In nächster Zeit, sollen zahlreiche Versammlungen der ungarischen Arbeiterschaft

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 23.05.1908
Umfang: 8
Abgeordneter, welche gegen den studentischen Terrorismus auftreten, nicht gefehlt. Mögen sich aber jene Abgeordneten dadurch nicht abhalten lassen, weiterhin an der Ausrottung dieser Wurzel des nationalen und religiösen Haders in Oester reich zu arbeiten, eingedenk des Wortes: „Greif' niemals in ein Wespennest, doch wenn du greifst, dann greife fest.' Die liberale Presse jammert und klagt in rührender Uebereinstimmung über die Vorstöße des Klerikalismus an den Universitäten. Wer die Berichte

zur Grazer Universität ziehen, nicht, um die Freiheit der Wissenschaft in ihre derben Fäuste zu nehmen, wie die zitternden Schmöker in den Juoen- redaktionen kreischen, sondern um lediglich und ausschließlich in der Defensive die katholische Studentenschaft mit ihrem breiten Rücken vor den Knütteln und Prügeln zu schützen, welche den Geistes kampf auf den Universitäten markieren sollen. So schauen die Vorstöße des Klerikalismus aus, gegen welche die gesamte liberale Presse Zeter und Mordio schreit

, für mich sind Sie nur der Herr Hagenhofer!' — Herr Hildebrand, denn außerhalb der Grazer Universität ist dieser Herr nach seiner eigenen Methode nicht als Rektor anzusprechen, Herr Hildebrand also hat mit dem ganzen Bildungs dünkel, der die liberale Wirtschaft zugrunde ge richtet hat und auch die liberale Wissenschaft zu versichtlich denselben Weg gehen lassen wird, Bauern nicht als Festgäste gelten lassen, welche zu einer Promotion Zutritt haben. Diese Be leidigung und Verhöhnung eines Standes, welcher nach der frommen

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Volksblatt
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Seite 5 von 16
Datum: 26.04.1902
Umfang: 16
unbequem sein, denn die Männer ihrer Partei werden immer verdrängt, die Socialdemokraten gewinnen an Boden und allem Anscheine nach wird nächsten Monat sogar ein Führer der Anarchisten gewählt werden und seinen Einzug ins Parlament halten. Anlass zur Erörterung dieser Frage über das „Aon sxpeäit' gab die Antwort des Erzbifchofs von Capua, Car dinal^ Capecelatro, der von einem Redacteur des katholisch-liberalen Blattes „Aiornale ä'Italia' dar über befragt wurde. Der Cardinal antwortete, das hänge ganz

'. Nun, wie können denn Sie, geehrter Herr, über die conservativen Blätter reden, da sie kein einziges halten? Sie kennen dieselben höchstens aus Ihrer „Chronik' und „Reichspost' und „Tiroler Post' und dem „Tiroler', und diese Quellen sind aber doch zu trübe! Also reden Sie doch nicht von dem, was Sie nicht kennen; und wenn Sie schon reden müssen, so wollen Sie auch nicht verschmähen, die Blätter zu lesen, die Sie angreifen! — Noch etwas: Wie können Sie zum Frieden mahnen, solange Sie selbst jener Partei anhängen, die den ganzen

Unfrieden ins Land gebracht hat? Sie werden in Gottes Namen doch denn wissen, wer den Streit ange fangen hat? Etwa die Conservativen? Nein, die Christlich-Socialen, weil diese eine neue Partei ge gründet haben, welche sogleich anfieng, die bisherige katholische Landespartei zu bekämpfen, die besten Abgeordneten zu verleumden und zu verdrängen und neben der Kirche eine Kapelle zu bauen. Wenn es euch um die gute Sache zu thun war, warum habt ihr nicht die alte Partei unterstützt, warum habt ihr sie mehr

bekämpft, als Juden und Liberale, da sie doch katholisch war und guten Willen hatte? Und jetzt, nachdem ihr alles durcheinandergebracht habt und sehet, dass ihr die Conservativen nicht so nach Herzenslust auffressen könnt, jetzt steht ihr rathlos da und weint und heult nach Frieden, ohne das einzige Hindernis des Friedens, nämlich eure Sonderpartei, aufgeben zu wollen. Jetzt ruft ihr nach dem Bischof; aber wisst ihr denn wirklich nicht, dass Hochderselbe schon von Ansang an gegen die Gründung

und gegen das Fortbestehen der christlich-socialen Partei in Tirol ist, und zwar hauptsächlich deswegen, weil er voraussah, dass es mit zwei Parteien im gleichen Lager nicht gehen kann. Der nämlichen Überzeugung ist auch der Fürst bischof von Trient. Warum folgt ihr ihnen also nicht, wenn ihr so aufrichtig den Frieden wollt? Gehorchet nur ihr den Bischöfen, dann ist der Frieden da, den wir alle wünschen! Aus diesem Grunde will ja auch der Fürstbischof den Eintritt in den „Katholisch-politischen Volksverein

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Seite 4 von 8
Datum: 19.10.1901
Umfang: 8
nicht widerrufe, kein Mitglied mehr ins Präsidium des Abgeordnetenhauses entsenden, ist der bisherige Obmann der Partei, Abg. Kaiser, als Nachfolger Prades bestimmt worden; nur der berühmte- Bürgermeister von St. Pölten, Abg. Völkl, protestierte dagegen. — Prade soll sich in der Conferenz der Clubobmänner beklagt haben, dass er besonders bei den Deutschsort- schrittlichen wenig Rückhalt gegen die Angriffs der Alldeutsche« gesunden habe; Mg. Dr. Funks wies das im Namen des Attliberalen entschieden zurück

oder Ehrenbürger oder Ehren mitglied einer Stadt oder Landgemeinde sein müsse, was bei ihm aber nicht der Fall sein soll. Bei den zweiten Wahlen invier Städtebezirken wurden am 16. October 2 Jungezechen, 1 An hänger der Deutschen Volkspartei, 1 Alldeutscher und 1 Deutschfortschrittlicher gewählt. Bei der Stichwahl im Landgemeinden-Wahlbezirk Rsichen- berg wurde der Candidat der Deutschen Bolks partei gewählt. -- Bei den engeren Landtags- wahlen in sieben Landgemeindenbezirken und einem Städtebezirks gewannen

die Alldeutschen und behaupteten die Deutschvölkischen und die Deutschfortschrittlichen je ein M <mdat; die czechischen Agrarier gewannen zwei, die ezechischen Radiealen ein Mandat. — In Teplik k>li k der salbungsvolle Los von Rom-Prediger D-,! ^ Eisenkolb gegen den Liberalen Dr. HM um fast 1000 Stimmen in der Minorität. Aus dem ttovenifch-liberalen Cvrruvkw»« pfutzl. ^ '6' Der slovenisch-liberale Abgeordnete Plantan, Präsident der slovenischen Notariats, kammer (!). ist vom Disciplinarsenats des Ober

- landesgerichtes in Graz wegen mehr denn 20 Un. corrcctheiten zu einer Geldstrafe von 1000 Krön?« verurtheilt worden. Ebenso wurde der slovenisch-liberale Gemeinde rath und Advocat in Laibach Dr. Mathias Hudnik vom überwiegend liberalen Disoplinarrath der krainischen Advocatenkammer wegen einer Reibe von Unrichtigkeiten zur höchsizuläjstgen Geld» strafe von 600 Kronen verurtheilt. In beiden Fällen meldete die OSerstaats- anwaltschaft in Graz — weil ihr die Strafen zu gelinde erscheinen — die Berufung

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 18.08.1908
Umfang: 8
, die unablässig agitierten, gegen jene, die vornehm daheim blieben und sich pflegten, recht. Lueger hat sich einmal, als ihm seine uner müdliche Werbearbeit vorgeworfen wurde, auf Wiudthorst berufen, der ebenfalls ein rastloser Agitator gewesen sei und gesagt habe, eine Partei, die nicht agitiere, verdiene nicht zu existieren. Es gibt nun auch keine Partei in Oesterreich, die es in bezug auf agitatorische Leistungen mit der christlichsozialen aufnehmen könnte. Was die Lueger, Liechtenstein, Scheicher

und Geßmann auf dem Gebiete der Agitation geleistet haben, steht einfach beispiellos da-, nicht einmal die Sozial demokraten, die uns zwar auf dem Gebiete ziel bewußter Organisation vielfach übertrumpft haben, können sich mit unseren Führern, was deren per sönliche agitatorische Leistungen betrifft, auch nur im entferntesten messen. Die Erfolge dieser groß artigen Agitation sind bekannt; sie waren eben auch großartige und die ganze Partei lebt heute noch sozusagen von den Erfolgen, von den Früchten

, ist müde und will sich aus dem politischen Leben zurückziehen, Prinz Liechtenstein und Dr. Geßmann sind auch nicht mehr jung und mit Amtsgeschäften überladen? es ist ohnehin ein Wunder, daß Dr. Geßmanns Natur unter der Arbeitslast, die er sich zumutet, noch nicht zusammengebrochen ist. Das Thema ist Hochernst und es wäre ver fehlt, darüber schweigend mit einem Achselzucken hinwegzugehen. Wir wollen doch eine Partei der Zukunft sein, als Schöpfung unserer herrlichen Führer fortleben. Oesterreichs

Zukunft soll ja christlichsozial sein, dafür haben unsere Führer jahrzehntelang heroisch gearbeitet und ihre Ge sundheit in die Schanze geschlagen, das war der schöne Traum ihrer übermenschlichen Mühen. Als die christlichsoziale Partei um die Stoßkraft ihrer unvergleichlichen Agitation be neidet, darob gefürchtet und bewundert, ange griffen und gepriesen wurde, war sie eine Fraktion von einem, später zwei Dutzend Abgeordneten. Stolz rühmen wir uns heute der 96 Vertreter, die von 750.000 christlichen

deutschen Wählern ins Parlament entsandt wurden. Aber kann sich die Agitationsfähigkeit der 96-Mann-Partei mit jener der 12- und 25-Mann-Partei von einst auch nur annähernd vergleichen? Man sollte glauben, an dem früheren Maße gemessen, ein einziger Sommer müßte dieser großen Zahl von christlichsozialen Volksvertretern genügen, um ganz Oesterreich auf den Kopf zu stellen, will sagen, um die nichtchristlichsozialen Gebiete unserem Parteiprogramme zu erobern und unserer Organi sation einzuverleiben

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Seite 4 von 10
Datum: 26.11.1910
Umfang: 10
ausnahmslos dem christlich sozialen Kandidaten ihre Stimme ge geben. Die christlichsoziale Partei allein ist eben imstande, der wirtschaftlichen Ausbeutung und der Entmoralisierung des Volkes kräftig ent gegenzuwirken, denn ihre Fahne ist die der christ lichen Gerechtigkeit. In der weiteren De batte sprachen außer Herrn Sägewerksbesitzer Mahr noch die Herren Hur. Hofler von Hall und Ingenieur Schlosser. Die Arbeiten des Tiroler Landtages, der endliche nationale Friede in Tirol, der ein Haupt ver dien

st der Christlich sozialen ist, die wirklich volkstümliche Tätigkeit unserer Abge ordneten wurden dankbar erwähnt. Msgr. Engl aus Hall zeigte in begeisterter Ausführung, daß die christlichsoziale Partei die er folgreichste Schützerin der katho lischen Religion und des Christen tums überhaupt ist. Wie die katholische Kirche Feinde ringsum hat. so auch die christlich- soziale Partei, gegen die die vereinigten Gegner anstürmen, als dem Bollwerk christlicher Ge sittung in Oesterreich. Der hochw. Herr Pfarrer

von Abs am regte die Organisationssrage an. Nachdem das Tiroler Volk erst vor kurzem seine Lehrer, wie sie es wohl verdienten, aufgebessert hat, fragt man sich unwillkürlich, wohin die Reise geht. Nicht ohne Besorgnis nehmen wir wahr, daß liberale und sozialistische Ideen in Lehrerkreisen mehr und mehr einziehen. Mate rielle Forderungen müssen dazu dienen, um ahnungslose Elemente mit dem Gift liberaler und religionsloser Ideen zu verderben. Katho lisches Volk, sieh dich vor! Mit besonderer

und der christlich sozialen Partei zuschreiben zu müssen glaubte. Da vorderhand der Geisteszustand des Josef Holzastner untersucht werden wird, so wird der Fall in dieser Schwurgerichtsperiode noch nicht zur Verhandlung kommen. AugsNNammenltoss in Vorarlberg. Zwischen den Stationen Feldkirch und F^aftanz ereignete sich am 23. November ein Zusammenstoß deS Arbeiterzuges 108 mit dem Güterzuge 86. In folgedessen wurde der Güterverkehr auf dm Stunden unterbrochen, der Personenverkehr jedoch wurde durch Umsteigen

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Seite 4 von 8
Datum: 28.02.1901
Umfang: 8
ist es ein Aergernis. — Die liberale Regierungs partei stimmte dem Minister mit Beifall zu; RakovSzkh aber erwiderte: erhoffe, dass die Zeit komme, da die katholischen Studenten daS Kreuz, in feierlicher Procession in die Aula der Uni versität zurücktragen werden. Der Serbenkönig ist sehr böse auf Oesterreich, weil eS die Leiche des Exkönigs Milan nicht ausgeliefert hat. Milan5 Leiche ist nämlich nicht nach Serbien geliefert worden, sondern auf croatischem Boden, allerdings nahe der serbischen Grenze, im Kloster

und die Bildung eines IV. Wahlkörpers, fallen ließen, den III. Wahl körper einfach den Socialdemokraten auslieferten, den I. und II. hingegen ihrer Partei sicherten. Theilweise haben wir das „Wahlreformwerk' schon einer eingehenden Kritik unterzogen, es erübrigt uns daher nur noch die Besprechung des anderen Theiles. §1 behandelt den Punkt der Wahlbe rechtigung. Derselbe ist gegenüber der frü heren Wahlordnung insofern« verändert, als jedem eigenberechtigten Gemeindegenossm, der eine Steuer in was immer

zum Vortheile der national liberalen Parteien zumeist im III. Wahlkörper waren, im II. Wahlkörper wahlberechtigt. Dem berechtigten Verlangen unserer Partei, dass auch die Eisenbahn- und Sparcasfabeamten, überhaupt jene Beamten, die ihre Anstellung nur zufolge absolvierten Studiums an einer Mittelschule er langen können, in den II. Wahlkörper eingeschoben werden, ist aber in keiner Weise Rechnung ge tragen worden. Sind die Bestimmungen bezüglich der zwei ersten WahW?per im großen und ganzen noch annehmbar

. Von dem IV. Wahlkikper wollten aber die Social demokraten nichts wissen, und unsere National liberalen opferten dieser Partei Pflichtschuldigst die kleinen Handels- Und Gewerbetreibenden und .ließen den Plan einer Schaffung des IV. Wahl körpers fallen. Bei der Abstimmung fehlten nicht weniger als zwölf Gemeinderäthe, und nur drei waren es, die den Muth hatten, für die Schaffung eines IV. Wahlköipers einzutreten'; von diesendreien war es ein einziger Gemeinderath des III. Wahl köipers, nämlich Herr Karl Kapferer

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