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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 27.06.1891
Umfang: 10
hoch eigentlich glänzend gerechtfertigt, indem er höhnend be merkte, daß die Bevölkerung Oesterreichs die sogenannte clericale Partei mit einem „keqmivLeat in paes' abthun werde. Damit haben die Herren ja bewiesen, wie wenig Ver ständniß für katholisches Gefühl sie haben (Bravo! rechts), denn meine Herren» ich weiß nicht, ob der Herr Abgeordnete für Billach es vergessen hat, aber „rsyuivseAt in xaes' ist nicht ein Hohn- oder Schimpfwort, sondern es ist der christ liche Gruß, mit dem der Katholik

, die noch vor zwei Jahren der Herr Abg. Bobrzynski der Behandlung der Schule entgegenbrachte und die vor 20 Jahren in noch viel stärkerem Maße der Herr Abg. Grocholski zu wiederholten Malen in diesem hohen Hause gemacht hat. Und warum sollte sich das in sein Gegentheil verkehren? Aus Liebe für eine Partei, deren Freundschafts bezeigungen gegenwärtig laute, aber doch noch keineswegs erprobte sind. Als ich neulich zu Beginn unserer Debatte den Herrn Abg. Dr. Menger so liebenswürdig und vernehmlich um die Sympathie

, wenn wir es mit unseren religiösen Ueberzeugungen vereinen könnten, von diesem Verlangen abzugehen, so wissen wir recht wohl, daß unsere politische und parlamentarische Stellung eine ganz andere wäre. Wir wissen, daß man uns mit offenen Armen überall aufnehmen würde, daß wir ge suchte Bundesgenossen wären, trotzdem daß man uns erst heute im Parlamente eine unbedeutende Partei genannt hat. Meine Herren, ich glaube nicht, daß unsere Partei eine so unbedeutende ist. Der Gedanke, für den wir. kämpfen

.) Diese Forderung zu stellen, verpflichtet uns nicht nur unser katholisches Gewissen, sondern auch unser Patriotismus, unser österreichisches Gefühl. Aber auch in unserer Eigen schaft als Mitglieder der Legislative dieses Reiches können wir uns nicht der Verantwortung entziehen, gerade in den Tagen der socialen Gefahren, im Momente der socialen Reformen auf die eminente Wichtigkeit der religiösen Er ziehung auf christlicher Grundlage aufmerksam zu machen. Jene Partei, die vor wenigen Tagen im Saale

bei Schwender ihre Hauptangriffe gegen die sogenannte clericale Partei richtete, Deiß sehr wohl, warum sie uns bekämpft, denn die Aenderung der Schulgesetzgebung soll ja eben ver wehren, Socialdemokraten zu züchten und daher kann ich auch nicht umhin, den herrlichen Ausführungen des Fürsten Liechtenstein über die sociale Frage, die wir neulich gehört haben, doch die Bemerkung entgegenzubringen, daß wohl keine Partei und kein Staat im Stande sein werden, diese Socialreform mit dem heutigen Menschenmateriale

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 12
Datum: 01.04.1886
Umfang: 12
♦ Beilage ;n Uro. 27 des „ÄnrggrSfler' Weöe öes Abg. 'Urinzen Atois LichLenkein, gehalten in der Budgetdebatte des Abgeordnetenhauses am 22. v. M. Die Budgetdebatte, der Beginn einer parla mentarischen Kampagne, wenigstens ein bedeutender Abschnitt derselben, erscheint einer jeden Partei traditionell als ein willkommener Anlaß, um ihre Fahne zu entfalten. Auch unsere Partei, die Deutsch-Konservativen, sollte ihr Programm entwickeln, damit das Volk wisse, was es von uns zu erwarten Hai

die richtige Politik, welche ich unserer konservativen deutschen Partei wünsche. Mißverstehen Sie übrigens nicht nieine Absicht bei dieser Gelegenheit, meine Herren von der linken Seile des hohen Hauses.. Ich werde allerdings, indem ich Ihre Politik schildere, Sie auch verurtheilen, allein nickn um Sie abzukanzeln, denn Besiegte soll man nicht necken (Rufe links: Noch nicht besiegt!), auch nicht, um Sie zu bekehren, denn als Gegner muß ich wünschen, daß Sie in Ihren Fehlern verharren (Heiterkeit

), sondern um meiner eigenen Partei, den Deutsch-Konservativen, ad oculoa zu deuion- striren, was wir vermeiden müssen, wenn wir anders Erfolge zu erlangen wünschen^ Als der Absolutismus in den Sechziger Jahren zu Gunsten der liberalen Partei abdankte, halle sich dieselbe eir reifliches Ziel gesetzt. Sie wollte zentral isi eu, germanisiren und eutchristlichen. Sie wollte z e n t r a l i s i r e n. In der Absicht, die Theile fester an den Mittelpunkt zu ketten, hat sie die Glieder der onarchie, deren freie Bewegung

. Weil die treibenden Elemente dieser Partei dem Glauben unserer Väter größtentheils entfremdet waren, wollte sie unsere Kirche aus der Schule, aus der Ehe und aus so vielen Gebieten des öffentlichen Lebens verdrängen, auf welche unsere Kirche kraft ihrer göttlichen Miffion ein Recht des Mitbesitzes beansprucht. (Bravo! rechts!) Meiue Herren! Reden wir nicht von der Ausführbarkeit, selbst nicht von der Zuläffigkeit eines solchen Programmes. Allein Sie werden mir zugeben, daß dasselbe reichhaltig und weit gehend

war. daß es also zu seiner Verwirklichung, wenn dieselbe überhaupt möglich war, vieler Zeit und bedeutender Kraft bedurfte. Jede Partei, auch die stärkste, hat aber noch immer viel mehr Zeit als Kraft zu ihrer Verfügung. Die liberale Partei hätte sich also eine gewisse Zeiteintheilung und Reihenfolge in der Ausführung der einzelnen Programmpunkte auferlegen sollen und es standen ihr von jeher zwei Wege offen, welche beide bis zu einem gewisseil Grade Aussicht auf Erfolg hatten. Sie hätte entweder die katholische Kirche einstweilen

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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.01.1863
Umfang: 4
ist diese Rede sehr belehrend, indem sie deutlich nachweist, daß die klerikale Partei, welche sich jetzt das ehrende Beiwort.„konserv ativ' bei legt, auf Vernichtung der Freiheit hinarbeitet trotz ihren wiederholten Betheurungen, daß auch sie die Freiheit anstrebe. Denn wer die Freiheit in dem Ver hältniß der Religionsbekenntnisse zu einander und zum Staate nicht gestatten will, der ist ein Feind der Frei heit überhaupt. Die Freiheit läßt sich nicht in Por tionen theilen; wer sie nicht ganz

des Oberlandesgerichtsrathes Leonardi. „Es hat sich seit einigen Tagen die Ansicht ver breitet, und ich selbst war in der Lage, sie .mit eigenen Ohren hören zu müssen, — daß die Partei, welche sich die liberale nennt, eigentlich nicht eine liberale, son dern eine radikale Partei sei, daß sie eine extreme Richtung wolle, daß sie um gesetzliche Schranken sich gar nicht kümmere und also Zwecke verfolge, welche von jedem ehrlichen Manne verabscheut werden sollen und müssen. Das hat eben zur Folge gehabt, daß ich die Herrn

Komitömitglieder, obwohl ich eigentlich kein Mitglied des Komitö's bin, auf diesen Umstand auf merksam machte und ihnen die Prinzipien mittheilte, welche nach meiner Ansicht zum Wesen einer liberalen Partei gehören. Sie waren Alle einverstanden; ich trage also mit wenigen Worten diese Prinzipien vor. Die Partei, welche sich die liberale nennt, bekennt sich zu folgenden Grundsätzen: Sie erachtet als wahre Freiheit nur die g e s e tz- liche Freiheit, diejenige Freiheit nämlich, welche von der Vernunft

und durch ein auf verfassungsmäßigem Wege zu Stande gekommenes Gesetz eingeschränkt wird. Die Partei geht von der Ansicht aus, daß, so un möglich es ist, sich einen Kreis ohne Peripherie zu denken, es eben so unmöglich sei, sich eine Freiheit, eine vernünftige Freiheit ohne Schranken zu denken. — Die Frage ist nur: Wer zieht diese Peripherie um das Centrum? Die Vernunft. — Und auf welche Art? — Durch ein auf verfassungsmäßigem Wege zu Stande gekommenes Gesetz. Indem also die Partei, welche sich die liberale nennt

, sich zu allem dem unum wunden bekennt, was sich innerhalb dieser Peripherie befindet, und mit eben der nämlichen Wärme, mit eben der nämlichen Liebe alles pflegt, was innerhalb dieser Grenzen eingeschlossen ist, ebenso entschieden haßt sie, verabscheut sie, was außer diesen Grenzen zu stehen kommt; daher folgt, daß die liberale Partei die Ge setzlosigkeit, die Zügellosigkeit unbedingt und ohne alle Ausnahme verwirft. Ein zweiter Grundsatz ist der: Die liberale Partei betrachtet die sittliche Frei heit in dem so eben

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Volksblatt
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Seite 15 von 17
Datum: 21.12.1895
Umfang: 17
, wir meinen nur zu glauben.' Unser Programm. Wenn wir uns heute mit Stolz katholische Partei nennen, so fällt uns dabei nicht im geringsten ein, daß wir uns etwa als bessere Katholiken fühlen als andere Herren in diesem hohen Hause, welche ans nationalen oder anderen Motiven anderen Parteigruppen des Hauses angehören. Wir nennen uns katholische Partei, weil wir die katholischen Principien als oberste Grundsätze unserer Politik anerkennen. Unser katholisches Programm ist das altbe kannte Programm der con fervativen

Partei. Und statt vieler Worte lassen Sie mich dieses Programm in den einen Satz zusammenfassen : Die Lehre, daß Christus seiner Kirche eine eigene, selbständige, auf ihrem eigenen Gebiete vom Staate unabhängige Gewalt gegeben habe, gehört nicht bloß überhaupt zum dogmatischen Inhalt der Kirchenlehre, sondern ist Mittelpunkt und Cenlralpunkt derselben. Schon der Name „Katholische Partei' schließt begreiflicherweise einen starr nationalen Stand- punkt aus. Wie bisher, werden wir auch künftig

jede Nation Über ihre Sprache, über ihre Sitten, über ihre Eigenthümlichkeiten, sie sollte aber dabei nicht vergessen, daß nur in der gemeinsamen wirtschaftlichen Arbeit nach den Principien christlicher Gerechtigkeit sie sich auch erhalten kann. So hat ein liberaler deutscher Schrift steller, Herkomer, seiner eigenen Partei folgendes zugerufen : „Die geringe körperliche Tüchtigkeit der deutsch-böhmischen Bevölkerung ist zu suchen im heutigen gesundheitsschädlichen Einflüsse der Industrie

werden könnte. In dem energischen Eintreten für die baldige Schaffung von Gesetzen zur Erhaltung unseres Bauern- und Bürgerstandes erblicken wir die gesunde Bethätigung unserer nationalen Politik. Unsere Partei soll und will aber auch eine Volkspartei sein in des Wortes wahrster Bedeutung. Aus dem Volke erwachsen, durch den Wunsch des Volkes entstanden, von der Begeisterung des Volkes getragen, werden wir all unser Können, all unsere Kraft einsetzen für die Interessen des katholischen Volkes, für seine Rechte

galt, „die auf ethischer Grundlage gebildet, ideale Ziele anzustreben haben', wenn der Herr Minister präsident die hohe Bedeutung des religiösen Momentes selbst ein dringlich betont hat, so muss er sich ja selbst freuen über die for male Entstehung einer Partei, die auf den höchsten ethischen Grund lagen stehend, das höchste, religiöse Moment, die katholischen Prin cipien, zur Grundlage ihrer politischen Auffassung gemacht hat und darnach handelt. (Beifall.) Seine Excellenz müsste nicht Pole

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Volksblatt
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Seite 5 von 13
Datum: 22.06.1898
Umfang: 13
' auS. G.-R. Lun sprach als Anhänger der vielgeschmähten radiealen Partei. Es sei nicht mehr die Zeit, in der man den Leuten einfach den Maulkorb anhängen könne. Dass eine radicale Partei in Bozen erstanden, sei einfach schuld der Altliberalen und ihrer Schlaf- haubenwirtschast und solange die radicale Presse so schreibt, so lange it sie auch vollkommen aus ihrem Platze. Ich möchte den kennen, welchen die clericale Partei und ihre Presse nicht schon angegriffen hat. Msgr. Probst Wieser ist ja in Bozen

auch nichts anderes als ein Parteimann. Er ist Obmann und Führer der clericalen Partei. (Oho — Herr Lun, fehl geschossen. Hoch». Herr Propst Wieser ist Seelsorger von Bozen -und nicht Obmann der clericalen Partei. D. Red.) Gegen die clerikalen Radicalen sagt kein Mensch etwas. Ist das aber nicht gewiss clerikaler Radicalismus, eine Zeitung zu verbieten, wie dies der Fürstbischof von Trient gethan? Wir haben in Bozen gewiss Hunderte solcher Pfaffen- flegel gefüttert, die heute gegen uns sind. (Wären höchst neugierig zu erfahren

polemisiert anfänglich gegen einige Ausdrücke in der Rede Lun's und wendete sich sodann gegen G.-R. Told und stellte die Behauptung aus, dass G.-R. Told eigentlich ja doch nur von der liberalen Partei in den Gemeinderath, in die Handels kammer und sonstige Körperschaften gewählt worden sei. Damals habe es zwar keine so extrem clericale Partei in Bozen gegeben, aber auch keine so erzliberale und radicalen Parteien. Seit G.-R. Told durch das Vertrauen seiner Mitbüger zu diesen öffentlichen Ehren ämtern

gelangte, scheint ihm der Kamm gewachsen zu sein. Jetzt hat er sich in jüngster Zeit auch zum Agi- tator ausgeworfen. Seine Partei wolle den Kampf und nicht den Frieden. G .-R. Told hat die Bürgerschaft aufgehetzt und diese Parteigegensätze geschaffen. Wir müssen unserem Bürgermeister Dank zollen, dass er so und nicht anders gesprochen und gehandelt und so stimme er für das Vertrauensvotum. Jetzt meldete sich G.-R. Told zum Worte. Er stellte vorerst die Frage, wie cs denn komme, dass

man ihn in die Debatte ziehe. Er sei von der conservativen Partei als Candidat aufgestellt worden und habe auch nie aus seiner Ueberzeugung ein Hehl gemacht, er habe dieselbe auch uie gewechselt. Dass er im Lager der Katholisch-Conservativen stehe, sei bei ihm Ueber zeugung und nicht etwa geschäftliches Interesse, wie sein Vorredner sich geäußert. Die Anwürfe auf das „Tiroler Volksblatt' weise er entschieden zurück, denn die katholische Presse Bozens vertrete entschieden höhere Interessen, als die gegnerische Presse

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 17.11.1885
Umfang: 16
1742 eine Ahnung, daß ich in diesem Kreise mein Streben, dem Volke nützlich zu sein, besser ver wirklichen könne, als im großen Club der alten Parlamentarier. Entscheidend für meinen so fortigen Eintritt in den Deutschen Club war die Rede Mengers, worin er hervorhob, daß es eine patriotische Pflicht der liberalen Partei sei, auch auf abweichende Anschauungen in concreten Fragen Rücksicht zu nehmen und zu verhindern, daß tüchtige Kräfte in entgegengesetztem Falle unter die Führung von Männern

kommen, die feit langer Zeit als Gegner der deutsch-liberalen Partei aufgetreten sind, weil sie mit einzelnen Mitgliedern derselben aus persönlichen oder socialen Gründen in Gegnerschaft stehen. Auch ein Opportunitätsgrund war für mich maß gebend. Bei dem Umstände, als Prof. Ritter von Wildauer dem Deutsch - österreichischen Club beitrat, schien es mir mit Rücksicht auf specielle Landesangelegenheiten wichtig, daß diese auch im anderen Club der liberalen Partei eine Vertre tung haben. (Bravo

!) Wir haben nun 46 Mann stark die erste parlamentarische Campagne durch gemacht und können nicht ohne Genugthuung zurückblicken auf unser manchesmal sehr an strengendes Wirken innerhalb des Clubs, auf die Erfolge nach Außen, auf die Zustimmungs kundgebungen unserer Wählerkreise. Was aber besonders erfreut, ist der Umstand, daß die Mißstimmung über die Trennung der liberalen Partei in zwei Clubs nunmehr gänzlich ge schwunden ist und die beiden Clubs nicht bloß in äußerer Gnigkeit, sondern in wirklich freund

dasselbe, wie es sich ja auch bei der Adreßdebatte in erfreulichster Weise gezeigt Meraner Zeitun g hat. In der Methode' der Behandlung solcher Fragen besteht aber allerdings eine Verschieden heit zwischen dem Borgchen des Deutschen Clubs und dem bisherigen Verhalten der liberalen Partei. Man nennt uns nicht ohne Grund die Vertreter der schärferen Tonart. Die große Mehrzahl der Mitglieder des Deutschen Clubs huldigt in politischen und culturellen Fragen gemäßigten Anschauungen. Allein das, was nach unserer Ueberzeugung dem Volke nützlich

ist, wozu uns unser Gewissen mit Ungestüm mahm, für das werden wir auch mit einer Entschiedenheit und Unerschrockenheit einstehen, die sich nicht irreführen läßt von Opportunitäts- rücksichten auf Kreise, in denen ein offenes, ent schiedenes Vorgehen nicht willkommen ist. (Bravo!) Dadurch glauben wir dem Volke und der ge- sammten Partei wahrhast nützlich zu sein und Erfolge zu erzielen, welche durch bloß akadem ische Reden nicht zu erreichen sind. Der Ver lauf der letzten Adreßdebatte spricht

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 02.05.1896
Umfang: 8
zu sehen ' Es ist allerdings ein äußerst selten vorgekommener Fall, daß ein Monarch den Führer einer Oppositions partei persönlich zu sich bescheidet, um ihm einen Wunsch nahezulegen. Beide Theile ehrt der Vorgang: der Kaiser hat wiederum gezeigt, daß ihm das Wohl seiner Residenz am Herzen liegt; und Dr. Lueger hatte nicht allein die Genugthuung, aus dem Munde seines Kai sers bedeutsame Worte der Anerkennung zu vernehmen, sondern auch dem Kaiser beweisen zu können, daß dieser nicht vergeblich

an die Kaisertreue und Loyalität des von Juden und Ungarn vielgeschmähten und bestgehaßten Führers des christlichen Volkes appellirt habe. Darin liegt ein großer persönlicher Erfolg Dr. Lueger's. Auch seiner Partei? Ganz gewiß! Der Kaiser wollte ausdrücklich durch sein persönliches Eingreifen die „Wiederkehr normaler Verhältnisse' herbeiführen, und zwar — wie die Lage nun einmal ist — durch die antiliberale Partei! Sie, die man bisher immer mög lichst zurückstieß aus jeder Präsidialstelle, von jedem bestimmenden

Einflüsse auf die öffentliche Verwaltung: — sie wird jetzt vom Kaiser als eine zur Herrschaft über die Kaiserstadt Wien nach allen Formen des Rechtes berufene und befähigte Partei anerkannt, deren Willensentscheidung allein wieder „normale Verhältnisse' in die autonome Gemeindeverwaltung Wiens bringen könne. Das ist eine hochwichtige Anerkennung! Und brauchte es für diese Anerkennung noch eines Beweises, so genügt? als solcher schon allein die ohn mächtige Wuth der liberalen Partei und ihrer Preßmeute

. Den famosen Beschluß der „Vereinigten Linken' theilten wir unseren Lrsern bereits telegraphisch mit. Man weiß wirklich nicht, soll man mehr über die Anmaßung und Selbstüberhebung der vermorschten Partei, oder über die Thorheit und naive Offenheit staunen, mit welcher diese Herren die Wuth über die erlittene Nieder lage zur Schau tragen! ^Sie waren wie vom Blitz ge troffen! Sie, die so oft dem Dr. Lueger persönliche Ehrenhaftigkeit abgesprochen, die ihm so oft Mangel an Patriotismus vorgeworfen

werden kann. „Drei Worte nenn' ich inhalt schwer': „Millennium' — „Ausgleich' — „Wahlreform'. — — Eine bemerkenswerthe Mittheilung über die Vor geschichte der denkwürdigen Audienz macht das „Volksbl. f. St u. L.' Dieses der kathol. Volkspartei nahe stehende Organ gibt auf die Frage, wer den Grasen Badeni dazu veranlaßt habe, die Audienz zu er wirken, nachstehende Antwort: „Wir glauben kein De menti befürchten zu müssen, wenn wir sagen: „Die Anregung dazu ging von der kathol. Volks Partei aus. Katholische Männer

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Volksblatt
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Seite 16 von 17
Datum: 21.12.1895
Umfang: 17
Die liberale Partei. Meine Herren! Wenn ich Sie erinnern darf an den Beamten- erlasS des Ministeriums Kielmansegg: ich habe meinen Augen nicht getraut, wie ich in der liberalen Presse den Jubel Über diesen ErlasS gelesen habe, und ich bekenne offen, daß, nachdem bereits heute auch daS Ministerium diesem Erlasse nur mehr kühl gegenüber steht. wir es als unsere Pflicht betrachten, nicht zu ruhen, bis dieser ErlasS zurückgenommen wird, der einem hochgeachteten Stande der Bevölkerung entschieden

politisches Misstrauen entgegenbrachte. (Bravo!) Ein liberaler Abgeordneter hat uns gestern gesagt, alles, was an politischen Rechten existiert, was wir von politischen Rechten haben, verdanken wir der liberalen Partei. Nun, meine Herren, ich habe bisher die Meinung gehabt, daß, was wir an politischen Rechten Habens wir vor allem der Hochherzigkeit unseres Kaisers und Monarchen verdanken. (Beifall.) Man hat gestern vom Berge und von Girondisten gesprochen; mir, meine Herren, ist die ganze Gesellschaft

aber hat der verehrte selbe Herr Redner die Nationalökonomie mit einem neuen Dogma, mit dem Satze der Unwandelbarkeit der Grundsätze der Nationalökonomie bereichert. Er gestatte mir die Bemerkung, daß vielleicht sich einmal doch auch eine nationalökonomische Titania finden wird, die über diesen Spuk erwacht. ' Es wurde mir anlässlich einer Debatte in diesem hohen Hause von einem verehrten Redner der liberalen Partei der Vorwurf ent gegengebracht, daß meine Argumentation in einer Versassungssrage eigentlich

nur, daß man in Ihrem Sacke den wahren Liberalismus finden möge, den Sie hineingesteckt zu haben behaupten. Auch wir wollen und wir müssen eine staatserhaltende Partei sein, wir glauben aber nicht, daß dies unvereinbar ist mit einer gesunden freiheitlichen Auffassung. Sie haben uns lange als illiberal verschreien können, weil Ihr Liberalismus eben nur ein religiöser und kein Politischer war. Ein bekannter Staatsmann hat richtig ge- sprachen: „Es ist äs siöde-Signatur, daß das Fortschreiten des religiösen Liberalismus

werden. Die rechte Staatskunst besteht auch hier nur in zweckmäßiger Be handlung der realen Verhältnisse.' Ich glaube, ich kann mir weitere Ausführung ersparen, die Worte sprechen Hier deutlicher, als ich es thun könnte. Liberale Wahlreform. Ich will gewiss niemand und keinem einzelnen der liberalen Partei nahetreten, aber das werden Sie mir selbst zugeben müssen, daß gerade Sie in der letzten Zeit durch Ihr Verhalten -- ich erinnere an die Wahlreform, den Beamtenerlass, den Geschäfts- ordnungsauSschuß

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 29.12.1894
Umfang: 10
betrachtet werden. Die Sonntagsnummer des „Vaterland' enthält bereits das Programm derselben, wie es von einer Landeskonserenz stilisirt wurde. In demselben findet sich auch die Fortsetzung des Kampfes gegen die Kirchenpolitik; politisch wird die dynastische Treue an die Spitze gestellt. Der jetzigen Agrarbewe- gung stellt sich die neue Partei freundlich gegenüber, so lange sie auf christlicher Basis steht. Sie wünscht eine Erweiterung des Wahlrechtes. In dem Schreiben, welches das „Vaterland' zugleich

. Nur die katholische Politik steht in Ungarn auf historischer Basis, und darum ist die katholische Volkspartei nicht nur eine, wie ihr Programm zeigt, sehr zeitgemäße, sondern auch echt ungarische Partei. Katholische Politik hat diese Nation civilisirt, dem euro päischen Staatenverbande einverleibt und gegen den Verrath der eigenen Söhne vor dem Rückfalle ins Heidenthum gerettet und wird es wieder thun. Katho lische Politik hat die Dynastie befestigt und gegen allen Abfall geschützt. Katholische Politik

des Oberhauses und des Unterhauses davon, daß sie der Kaiser in den Tagen zwischen dem 27. bis 3l. Dezember d. I. zur Einholung ihrer Gutachten über die i nerpolitische Lage empfangen werde. Die Verständigten gehören der liberalen Partei, den liberalen Dissidenten, der nationalen Partei und den Klerikalen an. Es befinden sich darunter Balffy, Colomau Tisza, Szell, Max Falk, Graf Apponyi, Graf Szapary und Graf Ferdinand Zichy. Deutschland. Zu der Umsturzvorlage erklärt der Berliner socialistische „Vorwärts

': „Kampf bis aufs äußerste gegen das neue Sozialistengesetz! Aber nur aus Rücksicht auf unsere einzelnen Classengenossen, die gegen das mächtige Capital im Kampf ums Dasein schwer zu ringen haben. Unsere Partei hat von dem neuen Gesetz nichts zu fürchten. Die Versasser des Ent wurfes kennen nicht den starken Trieb der Volksseele, sich gegen jede Bedrückung mit deren Wachsen nur um so mächtiger aufzubäumen. Unsere Partei pfeift auch auf dieses Socialistengesetz!' Das „Justiz-Ministerialblatt

sterben wird. Die neue Kämmer wird ein wesentlich veränder tes Gesicht zeigen, und zwar hauptsächlich deshalb, weil in ihr zum ersten Male die Zentrumspartei erscheinen wird. Diese Partei, deren Bildung längst geplant, aber immer wieder verschoben worden war, ist jetzt zur Freude und Genugthuung der Mehrzahl der katholischen Staatsbürger endlich ins Leben und gleich auch in die Bewegung eingetreten. Ihre Rührigkeit ist ungemein groß und voll Siegeszuversicht. In der Schweiz geht man jetzt daran

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.06.1879
Umfang: 4
doch auch für die Interessen der Bürger seine 5! rast einsetzen werde. (Bravo.) Die Versammlung wird hierauf geschlossen. Der Wahlausruf der Czechen. Die Czechen haben einen Wahlaufruf ergehen lassen, der in mehrfacher Hinsicht sich von den früheren Ema nationen dieser Partei-Führer unterscheidet. Und zwar fällt die Parallele zu Gunsten des jüngsten Actenstückes aus. Während nämlich früher das historische Staats recht Böhmens als Dogma verkündet wurde und der Satz: „Staatsrecht bricht Reich-recht' als Losungs wort galt

der beiden Stämme Böhmens. Die Wahlen sür das Abgeordnetenhaus werden diese Vertrauensmänner schaffen. ^Ihnen muß es überlassen bleiben, dem tiefgehenden Bedürfnisse nach Beschwich tigung der Gegensätze Rechnung zu tragen. Ihre Loya lität muß jenen Boden ausfindig machen, auf welchem dem neuen Werke ein dauerhaftes Gedeihen gesichert erscheint, die Grundlagen entdecken, auf welchen kein verzüglicher Partei- oder Cabinets-Ansgleich. sondern ein ernsthaft gemeinter Volksfriede für Böhmen errich tet

werden kann. Sie, und namentlich die neugewähl- ' ten deutschen Abgeordneten, werden zu erwägen haben, inwiefern? der letzte czechische Wahlaufruf die Pfade zu diesem Ziele geebnet hat. Politische Uebersicht- ?'o;en. 27. Juni. Die ersten Berichte, die über den Ausfall der Land, gemeindewahlen aus Ober- und Niederösterreich s-zwie aus Krain und Salzburg einlangten, sind nicht sehr ermnthigend. Die liberale Partei hat in diesen Wahl bezirken im Ganzen drei Mandate verloren. In Kor neuburg wurde statt des bisherigen Abgeordneten

Dr. Kaiser der Clericale Pfarrer Ruf, im Bezirke Gmun- den an Stelle Edlbachers der clericale Postmeister Noska und im Bezirke Gotischen stall Deschman der clericale Graf Barbo-Waxenstein gewählt, der seinen Wahlbe« zirk in den Landgemeinden Laihoch an den Ex-Dom- caplan Kljun abgetreten hatte. Im Ganzen wurden acht Kandidaten der liberalen Partei und diese alle in Niederösterreich gewählt, die übrigen 14 Gewählten ge hören der clericalen Partei an, so zwar, daß die Land gemeinden Oberösterreichs

und Krains durchwegs durch diese Partei vertreten erscheinen, und in Niederösterreich nun auch zwei clericale Reichsraths-Abgeordnete zu zählen sind. In Niederösterreich sind überdies in drei Wahlbezirken neue Kandidaten aus der Wahlurne her vorgegangen. In Hernals erscheint an Stelle Dr. Rodler's der Ingenieur Alexander Friedmann, in Krems an Stelle Schürer's Fürnkranz gewählt; in Amstetten wurde von den Clericalen Harrant durch Oberndorfer ersetzt. In Oberösterreich haben die Clericalen zwei

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.11.1885
Umfang: 6
. Durch verschiedene Kunstgriffe habe sie sich eine nume rische Stärkung verschafft. Sie habe durch die Abände rung der Wahlordnung für die Handelskammer und den böhmischen Großgrundbesitz und durch andere Wahl- umtriebe, die im Parlamente noch eingehend werden besprochen werden, ihren Anhang vermehrt. In seinen Ausführungen kam der Redner naturnothwendig auf die Stellung des deutschösterreichischen und deutschen ClubS zu einander eingehend zu sprechen. Er bedauerte wiederholt die Trennung der Partei in zwei Clubs

, andererseits als Mitglied der liberalen Par tei in Tirol es nicht blos meinen Wählern, sondern der ganzen Partei schuldig bin. mich gegenüber den Ausführungen meines geehrten Herrn Kollegen zu recht fertige», warum ich nicht in den deutschösterreichifchen, sondern in den Deutschen Club eingeirete» bin. Die Entstehungsgeschichte des Deutschen Clubs hat zwei Abschnitte, wovon der eiste am 21. Juni, der zweite am 21. September abschließt. Wie bekannt, be suchte ich die im Juni stattaefnndene Parteikonferenz

niemals die Solidarität mit der Gesammtpartei aufgeben können, ohne mit den Anschauungen unserer Wähler in Widerspruch zu gerathen und daß wir in nationaler Richtung niemals soweit gehen werden, um nationalen Vortheilen culturelle Errungenschaften zu opfern, daß wir daher niemals in ein Bündniß mit der clericalen Partei, das in einzelnen Deutschnationa- len Programmen Aufnahme gefunden hatte, willigen würden, weil wir dieselbe als die geschworene Feindin des deutschen Volkes, seines geistigen

Partei aufgetreten sind, weil sie mit einzelnen Mitgliedern derselben aus persönlichen oder socialen Gründen in Gegnerschaft stehe». Auch ein Opport uni rärsgru nd war für mich maßgebend. Bei dem Umstände als Pro fessor Ritter von Wildauer dein Deutsch- österreichischen Clnb beitrat, schien es mir mit Rücksicht auf spezielle Landesangele- ftenbeiten wichtig, daß diese a ich im andern Club der liberalen Partei eine Vertretung haben. Wir habe» nun 4V Mann stark die erste varlamen- tarische Campagne

solcher Fragen besteht aber allerdings eine Verschiedenheit zwischen dem Vorgehen des Deutschen Cinbs und dem bisheri ge» Verhalten der liberalen Partei. Man nennt uns nicht ohne Grund die Vertreter der schärfernTonart, Meine Herren! D ie große Mehrzahl der Mitglieder des' Deut schen Clubs huldigt in politischen und culturellen Fragen gemäßigten Anschauungen. Allein das. was nach un serer Ueberzeugung dem Volke nützlich ist, wozu uns unser Gewissen mit Ungestüm mahnt

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 03.02.1892
Umfang: 8
Joh. Nep. Faigl, mit 61 Stimme« gewählt wurde, wahrend derCandidat der liberalen Partei, Herr Zeller, Bauer und Bürgermeister von Leonding, nur 39 Stimmen erhielt. Dabei gelangte auch zum ersten Male die geheime Wahl mit Stimmzetteln zur Ausführung. Der hochw. Herr Candidat erhielt also 22 Stimmen Mehrheit, trotzdem die „Tages-Post,' das Organ der liberalen Partei in Linz, Herrn Faigl durch persönliche Augriffe herabzusetzen suchte. Hatte sie ja doch srech be hauptet, „Herr Faigl

auch die Bienenzucht würde durch einen regeren Honigverbrauch sehr gehoben werden und würden dann nicht alljährlich, bloß in Tirol, aus Maugel an Bienen viele tausend Zentner Honig auf den Blumen und Blüten vertrocknen müssen, zum großen Schaden des Landes. Gin interessante» Bekenntniß. Einer, der Führer der liberalen Partei im niederösterreichischen Landtage, Herr Baron Sommaruga, hat die Groß- Wleuer Verkehrsanlagen, die Stadtbahn, Wienfluß- und Donauregulirung u. s. w. mit einer reichbesetzteu Tafel verglichen

, an welcher die liberale Partei Platz genommen habe und von der sie sich nunmehr nicht verdrängen lasse» wolle. Wir können dem aufrichtigen Herrn Baron nur ein herzliches Bravo zurufen. Ja, Sie haben Recht, Herr von Sommaruga. In Ihrem und Ihrer famosen liberalen Parteigenossen Sinne sind diese öffentlichen Arbeiten, die Hunderte von Millionen Gulden aus dem Steuersäckel des Volkes kosten werden, eine reich besetzte Tafel, an der sich gütlich thun zu wollen wir der liberalen Partei gerne glauben. Eine andere Frage

ist eS aber, ob das Volk Nicht entschlossen ist, diese „uneigennützige' Partei aus diesem Slchgütlich- thun ein wenig unsanft aufzurütteln. Und so dürfte zum Schlüsse wohl Dr. Lueger, der den „schlauen' Baron bei dieser unfreiwilligen Aufrichtigkeit ordentlich einzwickte, Recht behalten. Wie wir hören, foll übrigens die liberale Parteileitung entschlossen sein, die „glän zenden' Reden des kleinen Herrn Barons in Zukunft einer strengen Censur^zu unterziehen. Keicheufund. Am 23. d. wurde in einem Bache bei Vezzano

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 07.05.1887
Umfang: 16
, wenn dieser von der Partei nachgesuchte Rechts- spruch auch in der Sprache der Partei direkt er theilt und nicht erst, wie es bisher geschehen ist. im Wege der Verdolmctschung, im Wege der Uebersetzung erlassen wird'? Ich glaube, daß dies schon eine geordnete Jnstizpflege, wenn überhaupt die natürlichen Vorbedingungen vorhanden sind, fordert. (Bravo! rechts.) Wir verlangen vom Rich ter nicht allein volle Objektivität und Gewiffen- haftigkcit, sondern wir verlangen auch Klarheit. Genauigkeit und Bestimmtheit

nicht erlaffen hätte und den alten Zustand noch länger hätte an dauern lassen. (Bravo! Bravo! rechts.) Und ich glaube, wenn die Herren von der linken Seite noch einmal an's Ruder kämen — was ich na türlich nicht wünsche (Heiterkeit rechts) — daß auch sie sich dieser Nothwendigkeit nicht würden entziehen können, ebenso wie der Minister, der aus der Mitte der liberalen Partei auf die Mi nisterbank emporgestiegen ist, von seiner staats- männischen Einsicht sich gezwungen sah. die Ver ordnung vom Jahre 1880

, wie sie unter dem Regime der verfassungstreuen Partei exiftirt, wenn man heute ein Lied singen hört auf die „Freiheit wie in Oesterreich' zur Zeit Ihrer Herrschaft. Es ist wahr, der leuchtenden Morgenröthe gleich stieg die Freiheit aus dem Dunkel der absolutistischen Zeit hervor, doch nicht Sie haben diese Freiheit uns gebracht, es war eine höhere Hand, zu der wir stets mit Vertrauen und Verehrung empor blicken, welche sie uns als Geschenk gegeben hat. (Bravo!) Was aber haben Sie aus der Freiheit gemacht

der wirthschastliche Krach und bald auch der po litische Krach der ganzen Partei und sie stürzten, weil sie sich selbst das Grab gegraben hatten. Nationaler Chauvinismus und Feind seligkeit gegen das gläubige Chri stenthum, das war die Signatur Ihrer Herrschaft und Ihrer Zeit. (Bravo! Bravo! rechts.) Wir sind heute davon befreit und wir wandeln andere Wege und streben nach einem anderen Ziele, und das Ziel ist: in der That die Freiheit und das Recht zu verschaffen, nicht nur einer einzelnen Nation, einem einzelnen

waren. Was haben denn Sie in den nahezu 20 Jahren Ihrer Herrschaft für die soziale Frage gethan, was für den Ge- werbömann, was für den armen Bauer? Sie haben in den 20 Jahren nie Zeit gehabt, daran zu denken, daß überhaupt der Arbeiter auch ein Mensch fei, der sein Recht zu verlangen hat. (Beifall rechts.) Unsere Partei war es. welche mit der Regierung die Initiative zu den sozialen Reformen ergriffen hat, und wenn wir bisher nur wenig zu Stande gebracht haben, so ist der Umstand schuld daran, daß wir jede Position und jeden Punkt

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1882
Umfang: 8
in der parlamentarische» ' Mehrheit für die Ausdehnung des Wahlrechtes äüf die sogenannten- - ^ Fünfguldinmänner hat ün den Reihen der liberalen Partei ' große ' Bestürzung Hervorgerufen? Es ist geradezu komisch, wie ihre Presse sich ^ jetzt windet und dreht, uiit über die Verlegenheiten hinwegzukommen, ^ welche dieser Antrag des Hofrath Lienbacher für die maSkirte« Hilden '' Her Freiheit geschaffen hat?' Jahrelang geberdete« sie sich als die ge- - borene» Schützer deS Rechtes und der Freisinnigkeit, in der letzten

'Zeit spielten sie sich noch als die Anwälte deS armen ManneS aus, aber niemals dachten sie daran, ihre Worte in Thaten umzusetzim. ' Ihr Führer Dr. Herbst hat erst vor wenigen Mo»aten in einer Ver sammlung seiner Getreue» versichert, daß eine 'Wahlreform zur Zeit - nicht angehe, weil sie der liberalen Partei nur Schaden bringen ^ würde. Es fiel darum ein schwerer Alp von den libesalenHerzen als Blätter kürzlich meldeten, daß die Erweiterung des ' Wahlrechtes ^auf die Fünfguldenmänner keine Aussicht

habe und kein liberÄeS Blatt - hat darüber fein Bedauern auSgeorückt. Jetzt fteilich schreiben sie, als . wenn sie seit Jähren die heftigsten Vertheidiger -der Ausdehmn»g des ^ Wahlrechtes auf-die Fünfguldenmänner, gewesen wärm und die Zeit gar nicht mehr erwarten könnten, wenn diese Wahlreform Praktisch geworden ist. Leider ist dieser Eifer zu spät, nämlich dann erst zu 5 Lage getreten, als die Durchführung dieser Reform gesichert war, gleichviel ob die liberale Partei im Reichsrathe darüber fingt oder weint. Jadeß

durchsichtig, daß Nie mand dadurch sich wird täuschen lassen. Die liberale Partei hat bei dem Wahlgesetze, das sie grichkffen - hat, die Absicht verfolgt, dem Liberalismus und damit? dem ausbeutenden Großkapital für ewjge Zeiten die Herrschaft Hu sicher». Deswegen mußte- die Zahl der ' Wähler möglichst, eingeschränkt weide», denn die Freiheit, sagt ei» liberales Blatt, verträgt keine breite Grundlage. Ganz be onderS kam es den Liberale» darauf an, die Männer der Arbeit und den Klein besitzer vom Wahlrechte

fern zu halten, weil diese ihrer Natur »ach conseivativ sein müssen. DaS ist der wahre Grund warum die liberale Partei nie in eine Reform deS Wahlgesetzes einw lligte und warum sie auch jetzt trotz der heuchlerische» mit bittersaurer Miene gegebe»e» Zustliümusg jede Ausdehnung deS Wahlrechtes zu hintertreiben sucht. ' Rundschau. - Inland. Das Abgeord»ete»hauS erledigte daS.Unter- richtSbudget und die fünf ^ersten Titel des Budgets des Handels ministeriums. Am 9. ds. nah» eS die Titel .Post

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 11.06.1878
Umfang: 8
und EpiruS in Sourpi haben sollen. Dieselbe scheiterte jedoch nnd die Flüchtlinge verweigern die Rückkehr in ihre Heimat. Fokal- nnd Provinzinl-Chronik. a. Halt» 7. Juni. Gestern hat das nltramontane JnnSbrucker Organ seinen gläubigen Lesern verkündet, daß die klerikale Partei in Hall einen großen Wahlsieg erfochten habe und mit Emphase tiiiis Iib?r.^I!--mi in Hall ausgerufen. Der SiegeSjnbel war verfrüht und die Weissagung, daß es mit dem Liberalismus in Hall zu Ende sei, zeigte von einer sehr geringen

Propheten gabe; denn die Herrschaft werden die Klerikalen mit ihren 4 AnSschußmänner», welche sie im 3. Wahlkörper durchgesetzt haben, gegenüber den 14 übrigen aus der liberalen fortschrittlichen Partei hervorgegangenen Ausschuß - Mitgliedern und den sämmtlichen 9 von dieser Partei ausgestellten und gewählten Ersatzmännern im neuen Genieinderathe der Stadt Hall gewiß nicht an sich zn reißen im Stande sein. Freilich wagt heute das bekannte Blättchen in seiner gewohnten wahrheits getreuen Manier

Candidaten- liste fignrirte, gar nicht darum befragt wurden, ob sie ein Mandat von dieser ^eite annehmen, geschweige denn, daß sie ihre Zustimmung znr Annahme eines aus diesen Händen gebotenen Mandate? ertheilt hatten, während gerade das umgelehrte von Seite des liberalen Wahlcomites geschehen ist, das sämmtliche Can didaten mit deren Zustimmung aufgestellt hat. Wenn übrigens diese neugewählten 4 AuSsschuß- männer der conservativen Partei das ihnen vom cou- servativen Wahlcomitä als Richtschnur

für ihr Wirken im Gemeinderathe vorgeschriebene Programm erfüllen, dann werden sie freilich auch nichts anderes thun kön nen, als der frühere Gemeinderath gethan hat; denn dieses Programm sah dem von der liberalen Partei stets verfolgten Programme zum Verwechseln ähnlich. St. Johann» 8. Juni. Heute war ein heißer Kampftag. Beide Parteien standen sich anläßlich der Gemeindewabl fest gewappnet gegenüber: Die alte, trene Garde, die 20 Jahre schon sest Zusammenhalt und deren Obmann der unvergeßliche Franz

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 12
Datum: 07.03.1888
Umfang: 12
, dieser Gebäudesteuer wären wir nie ausgekommen, schon in Rücksicht auf die damaligen ziemlich derouten finanziellen Ver hältnisse, welche diese (rechte) Seite des Hanfes als Erbschaft aus einer früheren Zeit hat über nehmen müssen. (Bravo! rechts.) Diese Gebäude steuer war leider eine fiskalische Nothwendigkeit, um aus der finanziellen Nothlage, die nicht wir g schaffen, einigermaßen wiederum hinauszukom men (Widerspruch links), und wenn Sie, meine Herren, von der linken Seite dieses Hauses, oder jene Partei

sich mit der liberalen Partei verbunden hätten — ein Bündnis, das ziemlich unnatürlich gewesen wäre — und gemeinsam mit dieser liberalen Partei gegen den Finanzminister geschossen hätten, I der Finanzminister und auch die ganze Negrerung ! fortgewischt worden wäre, so weiß ich nicht, wie ; weit diese nachträgliche Prophezeiung — wenn j man eS so nennen darf — richtig ist. Aber nehmen wir an. daß faktisch die gegenwärtige Regierung, wie wir sie heute noch haben, damals fortgeblasen worden wäre, was rväre

dann die Folge gewesen? Eine Regierung hätte komme» müssen, daß ist ganz klar, aber jedenfalls eine ■ Regierung aus der sogenannten liberalen Partei.! Meine Herren, wir Tiroler haben durch 20 Jahre hindurch unter liberale» Regierungen Erfahrungen ! gemacht, die mitunter so bitter waren, daß wir; wahrscheinlich nicht den geringsten Wunsch haben. > wieder eine solche liberale Regierung an die j Spitze des Staates treten zu sehen. Bei aller Hochachtung für die Persönlichkeit der einzelnen Herren der Gegenseite

, erlauben! Sie doch, daß ich sage, es wäre nach meinem! Dafürhalten eine Regierung aus ihrer Seite, [ namentlich der Partei, welcher der Herr Abge-; ordnete für Bozen angehört, für Oesterreich 1 ein Unglück (Widerspruch links — Bravo! rechts) und ein Unglück wollen mir nicht. Wenn es daher wirklich richtig ist, daß damals rein der Regierung zuliebe für die Gebäudesteuer gestimmt wurde, so war die Frage die, ob nian nicht von zwei Uebeln das kleinere wählen soll. Das Gesetz war jedenfalls das kleinere

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 29.02.1888
Umfang: 8
ziemlich derouten finanziellen Ver hältnisse, welche diese (rechte) Seite des Hauses als Erbschaft aus einer früheren Zeit hat übernehmen müssen. (Bravo! rechts.) Diese Gebaudesteuer war leider eine fiscalische Nothwendigkeit, um aus der finanziellen Nothlage, die nicht wir geschaffen, einigermaßen wiederum hinauszukommen (Widerspruch links), und wenn Sie, meine Herren, von der linken Seite dieses Hauses, oder jene Partei, welche der Herr Abgeordnete von Bozen angehört, damals die Majorität gehabt

hätten, dann hätten, wir das Gesetz in seiner vollen Schwere fühlen müssen und keine solchen Erleichterungen erhalten, wie wir sie jetzt haben und durch die damaligen klerikalen Abgeordneten aus Tirol erreicht haben. Wenn der Herr Abgeordnete weiter sagt, daß, wenn die klerikalen Abgeordneten aus Tirol damals sich mit der liberalen Partei verbunden hätten — ein Bündniß, das ziemlich unnatürlich gewesen wäre — und gemeinsam mit dieser klerikalen Partei gegen den Finanz minister geschossen hätten

, der Finanzminister und auch die ganze Regierung fortgewischt worden wäre, so weiß ich nicht, wie weit diese nachträgliche Prophezeiung — wenn man es so nennen darf — richtig ist? Aber nehmen wir an, daß faktisch die gegenwärtige Regierung, wie wir sie heute noch haben, damals fortgeblasen worden wäre, was wäre dann die Folge gewesen? Eine Re gierung hätte kommen müssen, das ist ganz klar, aber jedenfalls eine Regierung aus der sogenannten liberalen Partei. Meine Herren, wir Tiroler haben durch 20 Jahre hindurch

unter liberalen Regierungen Erfahrungen gemacht, die mitunter so bitter waren, daß wir wahrlich nicht den geringsten Wunsch haben, wieder eine solche liberale Regiemng an die Spitze des Staates treten zu sehen. Bei aller Hochachtung für die Persönlichkeit der einzelnen Herren der Gegenseite, erlauben Sie doch, daß ich sage, es wäre nach meinem Dafürhalten eine Regierung von Ihrer Seite, namentlich der Partei, welcher der Herr Abgeordnete von Bozen angehört, für Oesterreich ein Unglück (Widerspruch links

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Volksblatt
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Seite 7 von 10
Datum: 16.03.1881
Umfang: 10
gegen ihre eigene Partei wollte, so hat sie eS eben nur aus finanziellen Gründen gethan, aus Gründen deS Staatssäckels, wie der Herr Vertreter der Regierung sagte, und ohne alle Rücksicht auf Tirol.' Der damalige Specialberichterstatter der Majorität Dr. Me«ger hatte damals ^ auch eine andere Ansicht und hat den Klagen und Wünschen der Herren Abgeordneten aus Tirol, wie sie von liberaler und conservativer Seite vorgebracht wurden, nur einen — erlauben Sie mir, daS zu sagen — ziemlich schalen Witz

det VIII. Session auch nur verlangt hat. Der Herr Abgeordnete Freiherr v. Ciani hat in der berührten Sitzung'einen längeren Antrag ge stellt, betreffs der HauSzinssteuer und Hausclassensteuer; seine eigene Partei hat den Antrag verworfen ? und ist nicht daraus eingegangen. Ich freue mich, dem Herrn Abgeordneten aus Jtalienisch-Tirol und seinen Gesinnungsgenossen, welche nicht auf dieser (rechten) Seite des hohen HauseS sitze«, die Hoffaung in Aussicht stellen zu kö»nen, freilich heute

eS, weil dieses Moment nachklingt in allen Theilen und Schichten der Bevölkerung. ES wäre, glaube ich, ein der Regierung; Wie der - Partei schlecht erwiesener Dienst, wenn man eS verheimliche«, wenn man eS verschweigen wollte. Was ich meine, heißt: Ersparungen. Es ist sehr begreiflich, daß bei den Hoffnungen, welche die Bevölke rung am Beginne der IX. Session deS hohen HauseS beseelte«, die Worte Sr. Excellenz des Herrn FinanzministerS gerade nicht an genehm berührt haben, welcher seinerzeit gesagt

, noch zu erwähnen, daß der ungeheuere Luxus im BeamtenstatüS dasjenige ist, waS in der Bevölkerung gerade bei den Steuervörlägen sehr peinlich berührt und ziemlich empfunden wird. Gestehen wir eS uns nur offen, wir treiben einen großen LuxuS darin, und daß ich nicht allein so denke, sondern auch die - Herren Ihrer Partei (links), dafür führe ich die Worte an, welche Se? Excellenz unser leider heute aus unserer Mitte geschiedener Präsident in der vergangenen Skssion im Jahre 1879 gesprochen hat. ES dürfte

den meisten Herren bekannt sein, daß damals von der liberalen Partei däS^Bedürfniß gefühlt wurde, am Ende der Session eine Ersparungscommissiö» einzusetzen und Untersuchungen zu Pflegen, inwieweit solche. Ersparunge« im Staatshaushalte möglich fi«d. 5

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 26.06.1868
Umfang: 6
wir nicht Bankerott machen, hat doch Oesterreich schon einmal Bankerott gemacht. Nun, der Staat, der zwei, drei Male Bankerott in einem halben Jahrhundert macht, der hat kein Recht zu existiren, von dem wird Europa sagen, er verschwendet die Erspar nisse seiner Bürger und hat auszuscheiden auS der Reihe der Staaten. (Beifall.) Der Redner bespricht auch die Nothwendigkeit der' Verminderung des Militärbudgets. (Bravo!) Der Majoritätsantrag kompromittirt die parla mentarische Partei. Wer

ist ja nur »in wenige Perzente höher, als der Ab zug der Minorität. Ich gestehe, daß ich mich dem Ab züge, den die Minorität beantragt, nur deshalb anschließe, weil der in der Regierungsvorlage beantragte Abzug^nicht Aussicht hat, im Hause durchzudringen, und in solchen .-Hallen es gerathener finde, eine geschlossene Partei zn KS8 bilden und meine persönliche Ansicht unterzuordnen. Allein zwischen den Anträgen der Minorität und Majorität ist ein gewaltiger Unterschied, kein formeller, sondern ein rechtlicher

gegen die Negierung doch nicht gehen. Meine Herren! Wir hier auf der linken Seite des Hauses sind nicht so sehr nachgiebig und beugen uns vor der Regierung als solche niemals. Wenn wir uns jetzt aber als Regierungspartei beken nen, geschieht es, weil das Ministerium unsere Partei- Regierung ist, weil sie die Regierung der liberalen Partei in Oesterreich ist, welcher die Majorität dieses Hauses angehörl. (Bravo! Sehr gut!) Diese Regierung zu stützen und die Möglichkeit zn geben, unser eigenes Votnin

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