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Volksblatt
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Seite 5 von 13
Datum: 22.06.1898
Umfang: 13
' auS. G.-R. Lun sprach als Anhänger der vielgeschmähten radiealen Partei. Es sei nicht mehr die Zeit, in der man den Leuten einfach den Maulkorb anhängen könne. Dass eine radicale Partei in Bozen erstanden, sei einfach schuld der Altliberalen und ihrer Schlaf- haubenwirtschast und solange die radicale Presse so schreibt, so lange it sie auch vollkommen aus ihrem Platze. Ich möchte den kennen, welchen die clericale Partei und ihre Presse nicht schon angegriffen hat. Msgr. Probst Wieser ist ja in Bozen

auch nichts anderes als ein Parteimann. Er ist Obmann und Führer der clericalen Partei. (Oho — Herr Lun, fehl geschossen. Hoch». Herr Propst Wieser ist Seelsorger von Bozen -und nicht Obmann der clericalen Partei. D. Red.) Gegen die clerikalen Radicalen sagt kein Mensch etwas. Ist das aber nicht gewiss clerikaler Radicalismus, eine Zeitung zu verbieten, wie dies der Fürstbischof von Trient gethan? Wir haben in Bozen gewiss Hunderte solcher Pfaffen- flegel gefüttert, die heute gegen uns sind. (Wären höchst neugierig zu erfahren

polemisiert anfänglich gegen einige Ausdrücke in der Rede Lun's und wendete sich sodann gegen G.-R. Told und stellte die Behauptung aus, dass G.-R. Told eigentlich ja doch nur von der liberalen Partei in den Gemeinderath, in die Handels kammer und sonstige Körperschaften gewählt worden sei. Damals habe es zwar keine so extrem clericale Partei in Bozen gegeben, aber auch keine so erzliberale und radicalen Parteien. Seit G.-R. Told durch das Vertrauen seiner Mitbüger zu diesen öffentlichen Ehren ämtern

gelangte, scheint ihm der Kamm gewachsen zu sein. Jetzt hat er sich in jüngster Zeit auch zum Agi- tator ausgeworfen. Seine Partei wolle den Kampf und nicht den Frieden. G .-R. Told hat die Bürgerschaft aufgehetzt und diese Parteigegensätze geschaffen. Wir müssen unserem Bürgermeister Dank zollen, dass er so und nicht anders gesprochen und gehandelt und so stimme er für das Vertrauensvotum. Jetzt meldete sich G.-R. Told zum Worte. Er stellte vorerst die Frage, wie cs denn komme, dass

man ihn in die Debatte ziehe. Er sei von der conservativen Partei als Candidat aufgestellt worden und habe auch nie aus seiner Ueberzeugung ein Hehl gemacht, er habe dieselbe auch uie gewechselt. Dass er im Lager der Katholisch-Conservativen stehe, sei bei ihm Ueber zeugung und nicht etwa geschäftliches Interesse, wie sein Vorredner sich geäußert. Die Anwürfe auf das „Tiroler Volksblatt' weise er entschieden zurück, denn die katholische Presse Bozens vertrete entschieden höhere Interessen, als die gegnerische Presse

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.03.1897
Umfang: 4
, noch etwas sagen. Sie denken auch: wenn nnr Graf Baden! endlich einmal von der verstärkten Bereitschaft gegenüber der Antisemiten Gebrauch machen möchte, wenn nur endlich einige erschossen wer den möchten.' (Lebhafter Widerspruch und großer Lärm.) Und nun! Nun ruft die christlich-soziale Partei selbst »ach mehr Polizei und Militär. Slovenistrnng i» Kärnte«. Es wurde die Anordnung getroffen, daß beim Landgerichte in Klagenfurt außer euiim GerichtSpräsiventen noch vier LandzerichtSrälhe. drei Gerichtöadjunkten

und sieben Auskultanten, dann bei den Bezirksgerichten oicscs ^andgerichlSspreilzelS in Kärntm zehn BezirkszerichtSavjnnklcn und bei der dortigen Staats- Anwaltschaft ein StaatSanwaltS-Substitut der slovemschen Sprache mächtig sein müssen. Die Slovenisirung scheint noch nicht rasch genug vor sich zu gehen. Jer Kberalismus. Der Liberalismus ist heute dcr Sündenbock. Wir sind die letzten, welche die Sünden der liberalen Partei der letzten zwanzig Äahre dem ersten alten Liberalismus aufs Kerbholz schreiben

. Der Liberalismus hat mit dem was die Partei ge sündigt. nichts zu thun. Es ist gut, sich einmal zu erimurn, waS alles das österreichische Volk von Liberalismus zu denken hat. Der Liberalismus hat, um den gesunkenen StaatSkredit zu haben, die S ta a t ssch u lden-K on trolkommissio n ins Leben, ferner das Gesetz zum Schutze deS HauSrech. te s, Welches der Einzel-Person dem Staate gegenüber wirksa men Schutz gewährt. Weiter? daS Preßgesetz, welches ob gleich heute außerordentlich reformbedürftig, doch dazumal

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