' auS. G.-R. Lun sprach als Anhänger der vielgeschmähten radiealen Partei. Es sei nicht mehr die Zeit, in der man den Leuten einfach den Maulkorb anhängen könne. Dass eine radicale Partei in Bozen erstanden, sei einfach schuld der Altliberalen und ihrer Schlaf- haubenwirtschast und solange die radicale Presse so schreibt, so lange it sie auch vollkommen aus ihrem Platze. Ich möchte den kennen, welchen die clericale Partei und ihre Presse nicht schon angegriffen hat. Msgr. Probst Wieser ist ja in Bozen
auch nichts anderes als ein Parteimann. Er ist Obmann und Führer der clericalen Partei. (Oho — Herr Lun, fehl geschossen. Hoch». Herr Propst Wieser ist Seelsorger von Bozen -und nicht Obmann der clericalen Partei. D. Red.) Gegen die clerikalen Radicalen sagt kein Mensch etwas. Ist das aber nicht gewiss clerikaler Radicalismus, eine Zeitung zu verbieten, wie dies der Fürstbischof von Trient gethan? Wir haben in Bozen gewiss Hunderte solcher Pfaffen- flegel gefüttert, die heute gegen uns sind. (Wären höchst neugierig zu erfahren
polemisiert anfänglich gegen einige Ausdrücke in der Rede Lun's und wendete sich sodann gegen G.-R. Told und stellte die Behauptung aus, dass G.-R. Told eigentlich ja doch nur von der liberalen Partei in den Gemeinderath, in die Handels kammer und sonstige Körperschaften gewählt worden sei. Damals habe es zwar keine so extrem clericale Partei in Bozen gegeben, aber auch keine so erzliberale und radicalen Parteien. Seit G.-R. Told durch das Vertrauen seiner Mitbüger zu diesen öffentlichen Ehren ämtern
gelangte, scheint ihm der Kamm gewachsen zu sein. Jetzt hat er sich in jüngster Zeit auch zum Agi- tator ausgeworfen. Seine Partei wolle den Kampf und nicht den Frieden. G .-R. Told hat die Bürgerschaft aufgehetzt und diese Parteigegensätze geschaffen. Wir müssen unserem Bürgermeister Dank zollen, dass er so und nicht anders gesprochen und gehandelt und so stimme er für das Vertrauensvotum. Jetzt meldete sich G.-R. Told zum Worte. Er stellte vorerst die Frage, wie cs denn komme, dass
man ihn in die Debatte ziehe. Er sei von der conservativen Partei als Candidat aufgestellt worden und habe auch nie aus seiner Ueberzeugung ein Hehl gemacht, er habe dieselbe auch uie gewechselt. Dass er im Lager der Katholisch-Conservativen stehe, sei bei ihm Ueber zeugung und nicht etwa geschäftliches Interesse, wie sein Vorredner sich geäußert. Die Anwürfe auf das „Tiroler Volksblatt' weise er entschieden zurück, denn die katholische Presse Bozens vertrete entschieden höhere Interessen, als die gegnerische Presse