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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.08.1905
Umfang: 8
empfehlen. GrafTisza an die liberale Partei. Im „Az Ujszag' ist ein Mahnwort des Grafen Stephan Tisza an die Mitglieder der liberalen Partei erschienen. Graf Srephan Tisza nimmt Stellung zu der Bewegung, die im Schoße der liberalen Partei aufgetaucht ist und die Auflö sung der liberalen Partei bezweck:. Er stellt sich diesem Gedanken mit aller Entschiedenheit entge gen. Er führt aus, daß infolge der Katastrophe, die über das Land hereingebrochen ist, die Eini gung aller auf der 67er Grundlage stehenden

Parteien immer notwendiger erschein!. Diese Ver einigung könne aber nur aus zwei Wegen gesche hen, und zwar erstens, daß die zur Koalition ge hörigen 67er Parteien sich auf einen Standpunkt stellen, der die Möglichkeit zur Lösung der Krise bietet. In diesem Falle könnte die neue Partei- brldung unter Mitwirkung der ganzen liberalen Partei erfolgen und dann müßte niemand aus der liberalen Partei austreten. Der zweite Weg wäre der Entschluß der Mitglieder der liberalen Partei, das Programm der Koalition

zu unter stützen. Diese zweite Möglichkeit würde nicht nur ,nit dem ganzen bisherigen Verhalten der libe ralen 'Partei im Widerspruche stehen, sondern auch keineswegs das angestrebte ZiÄ erreichen. Graf Tisza wirft einen Rückblick aus die Erfolge, die die liberale Partei in ihrer dreißigjährigen Ta iigkeit errungen hat. Dann schildert er die Ver Wüstungen, auf. zvrrtschaftlichem' Gebiete und auf dem der Aechtsforderung. wehche die ku rze wiaNherrschaft der Koalition herbeigeführt hat. und kommt zu dem Schlüsse

, daß „kein patriotisch füh lendes Mitglied der liberalen Partei sich dieser Bewegung anschließen könne/' Graf Tisza führt noch 5en Gedanken aus. daß es unbedingt zu ei ner neuen Parteigruppierung kommen müsse, in WÄche die ganze liberale Partei eintreten könne. In diesem Falle würde er gerne für seine Per son die Folgerungen ableiten. Wenn dies aber »ächt geschieht, dann ergibt sich für die Partei die Pflicht, gegenüber einer zerstörenden nationalen Politik eine gesunde, mit den wirklichen Bedürs nissen der Nation

rechnende Refornridee zu ver treten. An diesem Kampfe würde auch er Anteil nehmen. Graf TizZa stellt zum Schlüsse? folgende Bitte: „Es ist Pflicht der Partei gegen sich selbst isrd gegen das Land, nicht zwecklos und ruhmlos zu zerfalle»!. Die Beratung vom 23. d. wird da rüber entscheiden, ob die Partei aufrecht erhalten bleiben könne oder nicht. Zu dieser Beratung müs- en wir alle erscheinen, um dafür einzutreten, die 67er Grundlage zu retten.' Ausland. Der Aufstand in Portugiesisch- frika

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1893
Umfang: 8
die Aussichten der liberalen Partei be schrieb, war es, als ob Schrecken und Entsetzen in die Reihen der Plener'schen Schutztruppe ge fahren wären. Und nicht geringere Aufmerksamkeit Henkt beispielsweise die „N. Fr. Pr.' der Rede, die Abgeordneter Dr. Ebenhoch erst vor wenigen Tagen in Sarleinsbach gehalten hat. Sie bemüht sich, freilich vergebens, den kampfgerüsteten Ab geordneten lächerlich zu machen, indem sie aus dieser Rede einen Gegensatz zu den düsteren Prophezeiungen des früheren Artikels von Reichs

des Liberalismus Schrecken verbreitet. Sobald wirklich Ernst gemacht oder auch nur gedroht wird, die gegenwärtige, mit der dreibeinigen Majorität betriebene Auto matenwirtschaft zu sprengen, und mit der unab hängigen Stellung einer katholischen Partei Her- vorgerückt wird, dann befällt die liberale Partei Furcht, dass sie ihren Einfluss verlieren könnte, ein Beweis, dass sie sich bei dem Ausspielen der verschiedenen Parteien am wohlsten befindet und bei dem Wechsel der Dinge wirklich was zu ver lieren

hat. Sobald aber mit einer gewissen Vor sichtigkeit der Fuß vom Kampfplatz wieder zurück gezogen wird, dann ist Heller Jubel bei den Libe ralen. Wenn sie sich sicher fühlen, dass der Sturm nicht gewagt wird, und dass die katholisch -conser- vative Gruppe in der conservativen Partei doch wieder sich drückt, dann bezeugt ihr Spott- und Hohngelächter, dass die Nacht, in der ihnen der „Wauwau' so groß und fürchterlich vorgekommen ist, vorüber sei, und sie wundern sich, wie sie sich haben so fürchten

können. Es ist ein Verdienst der Reden Ebenhochs, dass die liberale Partei so Farbe bekennt und erkennen lässt, was sie zittern und was sie aufathmen macht. Ziehen wir aber nun einmal daraus eine Folgerung. Man hält uns oft vor, dass die liberale Partei nichts so sehnlichst wünsche, als die Zertrümmerung des Hohenwartclub oder das selbstständige Auf treten einer katholischen conservativen Partei, dass dann mit dem Zurücktreten der katholisch-eonserva- tiven Gruppe vom Hohenwartclub der Liberalismus mit einemmale obenauf

komme und die katholische Partei gar allen Einfluss verliere, man jagt, dass der Hohenwartclub der liberalen Partei die Stangö Kalte, und darum sei die Bildung einer unabhängigen katholischen Partei das größte Unglück, im Hohen wartclub sei das katholische Oesterreich und der gleichen Dinge mehr. Kann man denn nicht mit ebensoviel Recht die ganze Sache umdrehen und auf Grund der Furcht- und Schreckensscenen der liberalen Partei, die der Abgeordnete Ebenhoch wie das „Btld.' constatiert haben, sagen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 07.09.1904
Umfang: 12
der/radikalen nationalen Partei ausgeliefert. Beide-Parleien. die gemäßigten-Liberalen und die Nationalkkerlkalen/haben es unterlassen, im öffent lichen Leben sich Geltung zu verschaffen und sind so untergegangen. Während sie dem< Verfalle ent gegengingen, entwickelten sich neue Parteien: aus der liberalen Partei ging die radikale nationale und die sozialistische hervor, an die Stelle der Na tionalklerikalen trat allmählig . die von Fürstbischof Balussi organisierte katholische Partei hervor

, die aber durch organisatorische Tätigkeit vor allem aber-volkswirtschaftliche Arbeit für das öffentliche Auftreten-den'Befähigungsnachweis liefern i wollte. D iesm al wagte 'die junge Partei noch nicht in die Wahlen einzutreten, weil die Nationalklerikalen noch über Anhänger verfügten und ihrerseits am Kompromiffe-mit den Liberalen festhielten, um- mit Liesen eines ruhigen Todes zu sterben. Eswäre nur die S paltung der Katholisch-Gesinnten zutage getreten. Nachdem die Nätionalklerikalen in dieser Wahlbewegüng

— von einem Kämpfe kann/man nicht' sprechen — untergegangen sind, ist für die neue'katholische Partei kein Grund mehr Vorhänden, eine-! krä^oolle politische : Tätigkeit zu ihrer segens reichen/wirtschaftlichen Arbeit hinzuzufiigen. ' Diese- selbständige Organisation scheint' auch un verzüglich-'in Angriff' genommen zu werden' Die „Vo«'/enthält eine Aufforderung zur Bildung eines politischen B o l k s v e r c i n e s, dessen Statuten bereits vom 'verstorbenen Fürstbischof Balussi approbiert worden

im Landtage sichert ; in den Verfassungsfragen wird er eine zweckmäßige Dezentrali sation der>Staatsverwaltung anstreben; in nationaler Beziehung -wird er für die Gleichberechtigung ein treten; er wird endlich speziell die nationalen Rechte des Drentino verteidigen und- die « administrative Autonomie- desselben zu erreichen suchen. Die Partei als solche wird den Namen Unione politica popolarä« (Politische Volksparteij führen, der Aufruf zum rBeitritt hat bereits lebhaftes Echo gefunden

jüngsten Mahlen aber, so erklärt er in dem von der „Voce Cattölica' veröffentlichten Schreiben, hätten, zur Evidruz erwiesen, daß dir Kompromiß zeiten definitiv vorüber -seien und nun bekenne auch er, sich zur.Notwendigkeit, zur Bildung einer neuen selbständigen/Partei.An anderen Stellen der „Voce Cattölica' wird das Ende 'des Kompromisses in lebhaften Worten als eine! Erlösung begrüßt. Hoffen tvir, daß die Partei sich/ kräftig entwickele und Klar heit in'die politischen Wirren , Südtirols bringe

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.04.1881
Umfang: 6
zu bringn». Wahrscheinlich dürste auch eine Tom» i pagnie berittener Bürgergarde die Prinzessin nach < Wien als Ehrenescorte begleiten. > Aus Madrid wird der „Pol.-Corr.' unter ^ anderem folgendes geschrieben: Zwei leitmde Per- ' sönlichkeiten »er „rothen' republikanischen Partei sollen jüngst geäußert haben, dass die Partei sich zur < Stunde organisiere, um dann, wenn sie gerüstet ist, < ihren Willen kundzugeben. „Wenn die Herren Zo- » rilla, Figueras und Piy Margall — so äußerten

i sich die beiden Reformatoren — wenn die Lenker l unserer Partei sich über die zur Regenerierung der s spanischen Gesellschaft nothwendigen Schritte geeinigt c haben werden, werden wir anBackbord und Steuerbord i Feuer legen und in Madrid, Saragossa, Barcelona, s Valencia, Cordova, Sevilla, Cadix und Valladolid e gleichzeitig zur That schreiten. Wir hoffen, dass r ganz Andalusien und die vier Departements der t Provinz Catalonien sich dann wie ein Mann zur s Unterstützung der revolutionären Bewegung erheben

s werden.' Hoffentlich vergisst das herrschende Mi- c nisterium nicht, was es der Sicherheit der Dynastie, t des Staates und der ruhig denkenden Bürger schuldet, k Aus dem am Sonntag mit der Verurtheilung ^ sämmtlicher Angeklagten zum Tode durch den Strang j beendeten Attentatsprocesse in Pstessburg heben > wir Folgendes hervor: Nyssakoff erkannte seine Schuld - in Betreff des Verbrechens vom 13 März an, ver neinte aber die Angehörigkeit zur Partei der »Na- roduaja Wolja.' zu deren Mitgliedern nur Leute

mit einer gewissen revolutionären Vergangenheit ge hören, welche er nicht besitze, ^er angeklagte ^iichai- ' lvff bezeichnete sich als Mitglied der russischen so- ' cialdemokratischen Partei, jedoch nicht der terrori stischen Fraction angehörig. Kibaltschitsch sagte: er habe den Zwecken der Partei nur durch seine tech nischen Kenntnisse und wissenschaftlichen Rathschläge gedient. Er wies auf die Ursachen hin, welche die Socialisten zum terroristischen Auftreten trieben, näm lich auf die Verfolgung

der friedlichen Propagandisten im Volke seitens der Regierung. Alle von der Partei angewandten Sprengmaterialien seien von ihm ge meinschaftlich mit anderen Personen verfertigt. Die Perowskaja erkannte an, Mitglied der Partei „Na- rodnaja Wolja' und Agentin ves revolutionären Exe- cntivcomitä's gewesen zu sein; sie betonte die rein passive Rolle der Helfmann. Scheljaboff gab in längerer Rede Andeutungen hinsichtlich der Organi sation der revolutionären Partei und hob seine Be theiligung an der terroristischen

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 29.04.1891
Umfang: 8
von Niederösterreich, Gras Kielmann, und der bisherige Bürgermeister von Wien, Dr. Prix, das Haupt der jadenliberalen Partei im Wiener Ge meinderathe. - Ihnen wallen war .die tiefgreifende Verschiebung der Wählermassen zwischen dem 3. und 2. Wahlkörper, welche durch die Wahlordnung des neuen Gemeinde- stätuts herbeigesührt werden mußte, bekannt; und für sie allein mochte der Ausfall der Wahlen im 3. Wahl körper nichts erschreckendes haben. ES unterliegt nämlich jetzt keinem Zweifel mehr, daß in dem neuen

Gemeindestatute eine überaus künstliche Wahlgeometrie zur Anwendung kam, welche den aus schließlichen Zweck verfolgte, der im Ganzen und Großen bankerotten judenliberalen Partei noch für einige Zeit ihre so verderbliche Herrschaft zu sichern. Während in der ganzen Welt der Grundbesitz als eminent konservatives Element, welches zugleich die größten öffentlichen Lasten trägt, bei der Eintheilung in die Wahlkörper, wo solche bestehen, sich einer ge wissen Berücksichtigung erfreut, wurde in Wien

bei der Neubildung der Wählercnrie» seitens der judenliberalen Partei das gerade Gegentheil bestätigt. Tausende von kleinen Hausbesitzern wurden aus dem 2. Wahlkörper, dem sie bisher angehört hatten, in den 3. Wcchlkörper hinabderscht, weil diese Wahlkategorie mit Recht im Geruch? einer conservativen, antiliberalen Gesinnung steht. An ihre Stelle wurden die höher gestellten Beamten der zumeist ganz in den Händen des jüdischen Groß kapitals befindlichen Banken und anderer Creditinstitute, der Eisenbahnen

und Aktiengesellschaften für Industrie und Handel in den 2 Wahlkörper versetzt, die als unbedingt verläßliches Materiale sür die judenliberale Partei betrachtet werden konnten. -Dazu nahm man noch eine Anzahl größerer Ge schäftsleute in den 2. Wahlkörper auf, die zumeist dem Volke Israel angehören. Und um ganz sicher zu gehen, gestattete man sich eine gewisse Freiheit bei der Zusammenstellung der Wählerlisten, durch die dort, wo es besonders noth wendig schien, zu Gunsten der liberalen Partei vielleicht nur zufvllig

.) Uebrigens sagt Jakob Grimm (Deutsche Rechtsalterthümer, Vorrede, S. 16): „DeS GeredeS über Feudalismus (des Mittelalters) wird kein ist gewiß eigenthümlich, daß unter den so Begünstigten zelativ zahlreiche Juden sind . - . . Zugleich wurde von Selte der liberalen Partei, welche über den gesammten commuualeu Verwaltungsapparat uneingeschränkt Zersägte, ^ nnd /-dexz Much die staatlichen Funktionäre, soweit sie der höheren Bureaukratie ange hören, sehr freundschaftlich gegenüberstehen, ein uner-- hörter

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 21.01.1897
Umfang: 8
Innsbruck, Donnerstag Jahrgang. monatlich 90 kr. ? Monats-Brstkllungen mit müssen poft frei Ämtlicher Theil. ^uuduiacyung. Das k. k. Handelsministerium hat den Postmeister Ludwig Töll in Mczzolombardo znm Postosfieial er nannt. Innsbruck, am 19. Jänner 1397. K. K. Post- und Tclcgraphen-Dircction. Nichtanitjicher Zu den Neichsratshwahlen. Am 18. dö. fand hier eine gemeinsame Versamm lung den dcntfchlibcralcn und dentschnationaleu Partei statt, die den Zweck hatte, die Candidaten beider Par teien

Partei der Versammlung vor. Zu Beginn seiner Rede sagte er, dass er nur aus allgemeines Drängen seiner Parteigenossen zur Annahme eines Mandates sich oereit erklärt habe. Im weiteren verwies Dr. Kofler aus die neugeschaffene Wählerclasse, die snnste Curie, seruer darauf, dass die diesmaligen ReichsrathSwahlen auch infoseriie unter einer anderen, eigenthümlichen Er- schcinungSform sich vollziehen, als hcute eine Reihe fest- geschlossener Parteien den Liberalen entgegentritt, wäh rend die Wählerschaft

früher nur in zwei große Grup pe» getrennt war. Der liberalen Partei gebürc das Verdienst, all das, was wir hcute an freiheitlichen Errungenschaften besitzen, gcschasscn und erhalten zu haben. Dies könne nicht dadurch ucrdunlclt werden, dass man ihr vorwirft, sie habe es unterlassen, das Geschaffene sortzucntwickcln und auszugestalten. Ihre Principien stünden hcntc noch in voller Frische da, und wenn bereits die Begeisterung dafür gesunken sei, so sei das daraus zurückzuführen, dass

Schienenweg, sowie endlich für Hebung des Bauern- und ArbeilerstandeS ans und versicherte, auch für die Interessen des BeamtenstandeS einzutreten. Im Reichsrathe werde er sich jener Partei anschließen, welche unter Anerkennung der von ihm vertretenen Grundsätze die Wahrung der Interessen des deutschen Volkes sich zum obersten Gesetz gemacht habe. Nach Herrn Dr. Kofler sprach , der Candidat der deutschuationalen Partei, Herr Dr. Emil Jung, Herausgeber der „Tiroler Wochenschrift', und ent wickelte

in längerer Rede das nationale Programm. Dr. Kofler habe in feinen Ausführungen den StaatS- gedanken als oberstes Princip hingestellt, für nelch'^ die Förderung des deutschen VolkSthumS nur ein Mittel zum Zweck sei, während die dcutschuatiouale Partei das nationale Interesse als Selbstzweck betrachte, dessen Förderung bei nuscreu innerstaatlichen Verhältnissen auch in vornehmster Weise in» Interesse des Staates selbst gelegen sei. Aus dem nationalen Gedanken ergebe sich von selbst der Gegensatz

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 18.03.1890
Umfang: 8
, das in der abgelausenen Woche zwischen der mährischen Mittelpartei und der Parteileitung der Judenliberalen in Mähren geschlossen wurde. Die Mittelpartei besteht bekanntlich auS jenen Großgrundbesitzern, die ausschließlich die von der Regier ung ausgegebene Ordre pariren, das Wahl-Compromiß dieser Partei mit den Judenliberalen wäre gewiß nie zu Stande gekommen, wenn Graf Taaffe zu demselben nicht Ja und Amen gesagt hätte. ES geht daraus zur vollsten Deutlichkeit hervor, daß Graf Taaffe ein Erstarken der Confervativen

nichts über, als mit voller Entschlossenheit und ohne Rücksicht auf den Beifall oder Tadel der Regier ung diese Interessen auch in der Opposition zu ver fechten; und je früher die Klärung dieser unleidigeir Verhältnisse eintritt, desto besser ist es für die conser- vative Partei. Was hat Tisza in Ungarn gestürzt? War eS fein Liebäugeln mit Kossuth, der heute noch der unversöhnliche Feind unseres Herrscherhauses und Oester reichs ist? Wird es nun mit der Mihwirthschaft in Ungarn besser werden? Bekanntlich

. Und gerade in dieser Hinsicht fürch ten wir Vieles. Wie aus Pest verlautet, will Tisza als Führer der liberalen Partei im Parlamente weiter- fungieren. Tritt dies wirklich ein, dann dürste wohl eine Reihe schwerer Tage über Ungarn und damit auch über Oesterreich kommen. Denn Tisza ist seiner ursprüng lichen, politischen Ueberzeugung nach ein Anhänger Kossuth's, dessen staatsrechtliche Anschauungen er erst dann aufgegeben hat, als er in's Ministerium trat. Trotz der enormen Machtfülle über die Tisza

während seiner fast 15jährigen Ministerpräsidentschaft verfügte, ist er nie mit der gebührenden Schärfe den Anhängern Kossuth's, der äußersten Linken, entgegengetreten, welche nicht nur Gegner deS staatsrechtlichen Verbandes mit Oesterreich, sondern wenigstens innerlich auch Feinde des Hauses Habsburg sind. Ja er hat bis zu einem gewissen Grade die Neubildung einer 1848er Partei, die nach seinem Eintritte in's Ministerium zum größten Theile mit der Regierungsmehrheit sich ver schmolzen hatte, begünstigt

und unter seiner Herrschaft hat eS die äußerste Linke bis nahezu zu 100 Man daten im ungarischen Abgeordnetenhause gebracht. WaS hindert Tisza nun, mit der 18Der Partei die alten, trotz aller und noch so heftiger Opposition in jüngster Zeit nie ganz zerrissenen Fäden wieder weiter zu spin nen und an der Erstarkung einer Partei zu arbeiten, welche von dem erhabenen Hause Habsburg und von Oesterreich nichts wissen will. Jetzt erst zeigt sich der furchtbare Fluch, der darin gelegen ist, daß man alle conservativen Elemente

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.10.1895
Umfang: 4
, Ministerpräsident Gras Badeni werde Dienstag im Parlament sämmtlichen Red nern antworten und hiebei die von ihm projck- tirte Wahlreform besprechen. Deutscher Parteitag in Prag. Prag, 28. Okt. (Eigenbericht.) Unter Theilnahme von 300 Vertrauensmännern, unter denen sich mehrere Neichörathsabgeorduete befanden, hat gestern der Partei tag der deutschen Vertrauensmänner stattge funden. Der Vorsitzende Dr. Schlesinger verurtheilte schärfstens den Austritt der fünf d c u t s ch n a t i o n a- len

der Kandidaten!iste bemerkten zwei Gablonzcr Vertreter, daß der intionale ^icdaktenr Pfeifer aus Num- bürg auf der Kaudldalciilisie siehe. Schlesinger e.klärte, daß Picife:, wrun er gewablt wird, dem deutschen Klub bei treten würde. Nach vierstündiger Debatte wurde der Partei tag gclchlossei,. Zur Bürgermeisterwahl in Wien. Mien, 28. Okt. (Eigenbericht.) Verschiedene Blätter bringen vie Metdung, daß die Nachricht, es wäre bei der Anwesenheit Goluchowski'S, Badeni's und Biliuski's inBudapestdieFrage

der Bestätigung Luegers als Bürgermeister von Wien verhandelt worden, eine Erfindung sei. Die Soxialdemokraten und das Regierung«- Programm. Wie», 28. Oki. (Eigenbericht.) Die sozialdemokra tische Partei hielt gestern sieben große Versamm ln» gen ab, um ihrer Stellung gegenüber dem P/ogranim des Grasen Baden! Ausdruck zu verleihen. Die Redner in den Ver sammlungen erklärten namens der Partei, daß die Socialdemo kraten dein Grasen Badeni und dessen Programm unbefangen gegenüberstehen

man ihm beim Singen die tiefere innere Bewegung deutlich an. In der kurzen Zeit zwischen der Beendigung de« Wontag, den 38. Hktoöer 1895 denn ihnen imponire er nicht und Arbeiter wollen und könne» sich nicht von ihm führen lassen. Mit einer beabsichtigten unge nügenden Wahlreform werde sich die fozialdemokratische Partei nicht zufrieden geben, di» Partei beharre auf ihre Forderung nach dem allgemeinen, direkten und gleichen Wahlrecht. Alle Versammlungen verliefen ruhig. Ueberall wurde Badeni gegenüber

yirückgelreteiien Staatssekretärs Edmund MikloS, welcher in einen Konfl'kt mit seinem Chef, tcm Ackerbauminister, gericth, üiiiimt größere Dimensionen an. Dreißig Abgeordnete oer liberalen Partei beschlossen, g e g e n oaS Budget eeS Ackerbaiiministerium? zn sc i m m e n, wenn cer Handclsminisler Miklos nicht zum Bleiben veranlaßt. Oie Ursache dcs Rücktrittes Mikloö' soll nebst privaten Grün- sen auch darauf zurückzuführen sein, daß Mikloä die gewagten Experimente des Ministers nicht mitmachen wollte. Es ver

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Volksblatt
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Seite 3 von 11
Datum: 25.11.1899
Umfang: 11
25 November 1899 „Tiroler Volksblatt' Seite 3 öffe»tliche Ruhe und Ordnung mit Gewalt gestört haben- Er verweist auf die Weisungen der früheren Re gierungen an die Beamtenschaft, durch welche das be stehende Vereins- und Bersam mlungsrecht geradezu mit Füßengetreten worden fei. Ter § 14 sei entgegen seinem Wortlaute ganz miss- bläuchlich angewendet worden. Abg. Stojalowski sagt, die Anklage von Seite der liberalen Partei sei nicht ernst zu nehmen, da ja eben diese Partei die bestehenden Gesetze

christlich- sociale Partei Tirols einen von entschiedenem Er folge begleiteten Vorstoß unternommen, zu dem wir von Herzen gratulieren müssen. Die von dieser Partei am Sonntag, den 19. d. beim Auwirt in Aurach abge haltene Wanderversammlung, deren Verlauf und deren Erfolge ergaben den schlagenden Beweis, dass diese Partei und ihre Führer sich voll und ganz auf der Höhe der Situation befindet, und dass diese Partei, feststehend auf der Basis des Katholicismus, eine Volkspartei nach dem Herzen unseres

der so stramm auftretenden christlichsocialen Partei alle Sympathien entgegenbringt, wird dieselbe ebenfall» wacker in ihren Bestrebungen unterstützen, denn sein klarer und gereifter Verstand lässt es ihm erkennen, in welchem Lager die wahren Volksvertreter stehen, die, ihr eigenes „Ich' beiseite schiebend, nur die eine Aufgabe zu erfüllen sich verpflichtet sehen, für und nur für d«L Volk, das arme gedrückte Volk zu arbeiten. Wir schließen unfere Mittheilung mit dem allen aus dem Herzen kommenden Rufe

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 29.04.1896
Umfang: 4
, sie' sind so beide in eine schiefe und unwahre Stellung gedrängt worden. Der Wortlaut' deS Pättcixrogrammes, dir- nach' demSninc der deutschen Wählerschaften gefaßt werden mußte, entsprach nicht der wahren Gesinnung >dcr Großgrundbesitzer 5 die pratiische Haltung der Partei aber, für welche natürlich die „Mäßi gung* der Großgrundbesitzer den AuSschlag gab, uidriiprach dem Programm der Teutschen. Dazu kommt ferner das Verhältnis der liberalen Partei zur mährischen Frage. Es wäre der Negierung derzeit freige

ist ihnen von der Regierung -nur auf Kün digung überlassen, sie hängt ganz ab von der Willkür der je weiligen Regierung. Die Abgeordneten des Großgrundbesitzes sind daher nicht« als RcqierungSabgcordnete, sie sind der je- weiligen Regierung gegenüber vollständig unsrei, und diese ihre Unfreiheit steckt nothwendig die ganze Partei an, »iit welcher sie verbunden sind. Jede energische Haltung des linken Flügels der Partei wurde gehindert, weil stets das Schreck gespenst der Trennung von dem rechten Flügel und des Ver lustes

der mährischen Position im Hintergründe erschien. So ergab sich für die Regierung ein glänzendes Geschäft; die dem liberalen Großgrundbesitz in Mähren concedirten Abge ordneten machten weniger Schwierigkeiten, als es tschechisch- sörderalistische Abgeordnete gethan hätten, und sie lahmten noch dazu die Wirksamkeit der ganzen deutschen Partei. Für die Deutschen ist eö aber ein sehr zweifelhafter Handel, wenn der provisorische Besitz der innerlich nicht haltbaren Stellung in Mähren erkauft wird durch immer

sie, die numerisch stärkste Partei im Par lament, vollständig einflußlos, und darum erlitt ^e die be schämendste Niederlage, als ein unvorgcsehener Zufall sie zur scheinbaren Theilnahme an der Regierung brachte und ihren Führer endlich zum Minister machte. Seither hat Ue Ver einigte Linke nicht einmal mehr versucht, ihre völlige Halt losigkeit zu bemänteln, und daö Ministerium Baden! hat die selbe keines Wortes und Blickes gewürdigt, während es die Opposition der Jungtschechen durch eine Reihe von Kon zessionen

— von denen Manche wohl noch nicht bekannt sind — vorläufig abgekauft hat. Man kann heute nur mit aufrichtigem Bedauern so mancher deutschen Abgeordneten gedenken, welche mit ihrem gesunden politischen Sinn und lebhaftem nationalen Fühlen noch verurthelt sind, in diesem widersinnigen Partei- verbände zu verharren (Schluß folgt.) Aeimsthatbahn. ». Spezielle wirthschaftliche Uor- und Nachtheile beider Linie« für die von ihnen berührten Ge biete «nd bezüglich des Fremdenverkehre». (Fortsetzung

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 16.10.1913
Umfang: 8
Donnerstag, .den charaktervollen Wen. in der schmucken Nationaltracht nicht im «edächtmS, wie er bei Festlichkeiten an der Spitze Uner Kapelle als 60er noch im strammen Schritt Mh Tritt durch die Straßen der altehrwürdigen «schofsstadt gezogen ist? Fürwahr, auf solche Männer kann eine Tiroler Gemeinde stolz sein! Wie Bauernstand und Landwirtschaft, verliert Mh das politische Leben, verliert die christlichsoziale Partei an Völkl eine nicht « unterschätzende Kraft. Ihr war er ein ehrlicher

, als er von Sr. Majestät dem Kaiser durch die Verleihung des GoldenenVerdrenst- treuzes ausgezeichnet wurde, eine Ehre, die Völkl mit Fug und Recht verdient und die weit über Brixen hioass namhafte Freude erweckt hat. Die Fuge M dm Balkan. In Serbien ist seit längerer Zeit ein inner- politischer Kampf im Gange, der sich gegen die Person und die Politik des serbischen Minister präsidenten Pasic richtet. Paste soll nun in einer geheimen Sitzung der altradikalen Partei die Er klärung abgegeben haben, Serbien sehe

stehenden Mitteln bekämpfen. „Grazer Volksblatt' und „Deutsches Zentrum'. Das „Grazer Volksblatt', eines der besten Organe der christlichsozialen Partei, bot bisher beiden christlichsozialen Richtungen in Steiermark, vertreten durch die Abg. Hagenhoser und Pantz, Gast freundschaft in feinen Spalten; es war in einer sehr peinlichen Lage, die hauptsächlich dadurch herbei geführt wurde, daß eine gemeinsame Landespartei leitung nicht zustandezubringen war und ein Reichs parteitag nicht einberufen wurde

. Die Baueruorgani- sationgerietinimmerhestigeren Gegensatz zuder Organi sation der Städte und Märkte, welch letzterer sich auch Abg. v. Pantz anschloß, als er aus der christlichsozialen Reichspartei austrat. Als nun das „Deutsche Zentrum' nicht nur sich mit den freiheitlichen Agrariern verbündete, sondern sich auch anschickte, in die Wahlbezirke der Bauern organisation einzufallen, sah sich das „GraZer Volks blatt' gezwungen, der Pantz-Partei das Gastrecht in seinen Spalten zu kündigen. Es teilt diesen Ent

aufgelöst und die Einleitung der Neuwahlen angeordnet. Die regel mäßige sechsjährige Funktionsperiode des Landtages wäre im März 1914 abgelaufen. Die bayrische ltSnigsfrage. Die Regentschaftsfrage zieht in Bayern immer größere Kreise. Die verschiedensten Parteiorgane er örtern in spaltenlangen Artikeln, ob und wie der Regentschaft ein Ende bereitet werden soll. Die Re gierung aber hüllt sich in Schweigen. Der Stand punkt der Mehrheitspartei ist ein geteilter, ebenso wie der der liberalen Partei

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 14.09.1901
Umfang: 8
, die ich unter schrieben habe; wollen Sie die Güte haben, mir nun zu zeigen, wo das steht, was Sie mir nach gesagt haben. (F. F.: „In altconservativen Zeitungenist es gestanden.') Deswegen ist es nicht minder unwahr. Wir sind erst beim dünnen Ende. Es kommt noch schöner. m i Höchste ist, heißt es in dem interessanten Artikel weiter, „wenn solche,Auchbauernvertreter* mtt einer Partei, die sich fortwährend bemüht, ,ene Schleusen zu öffnen, welche uns heute noch vor emer Ueberflutung mit rumänischem Vieh schützen

, durch dick und dünn gehen'. Wer das geschrieben hat, kennt also eine Partei, die sich fortwährend bemüht, dierumä- nifche Grenze zu öffnen. Ich forschte den Quellen auch dieser Ente nach; Sie wissen, eine Ente ist der Pedant zur Seeschlange, die immer in den Hundstagen in jüdischen Redactionen gesehen wird, und siehe, auch hier stoße ich auf den verehrten Herrn F. F., der in der Maiversammlung sagte, „dass die christlichsociale Partei die Beseitigung des Ein fuhrzolles für rumänisches Vieh' verlange

u. s. w. Ich bitte Herrn F. F. zu entschuldigen, wenn ich mich wieder zu ihm wende. Wer andere öffentlich kritisiert, muss sich Kritik gefallen lassen. Diesmal steht Herrn F. F. auch Herr I. zur Seite, der ebenfalls ein fortwährendes Verlangender christlichsocialen Partei nach Oeffnung der rumänischen Grenze gehört hat. Der Zeitungsartikel wünscht eine Antwort von mir, und diese will ich Ihnen nun ertheilen. Ich bin seit 31. Jänner d. F. Mitglied der christlichsocialen Vereinigung und habe, obwohl

für alle Vieheinfuhr abzuschließen. Das Gegentheil ist also wahr. (I.: „In der Jmster ,Land-Zeitung' ist's gestanden.') Das vermag die Wahrheit nicht zu alterieren. Herr I. hat in seiner Mairede aber auch ver rathen, wo diese in konservativen Blättern seit langem gezüchtete Seeschlange ihren Ursprung hat. Er sagte: „Zur clericalen Partei gehören auch die zumeist ausWienern bestehen den Christlichsocialen, welche wegen billiger Verproviantierung der Groß stadt ein großes Interesse daran haben, dass

. Dieser Schluss ist die Quells des Tratsches. Um die Partei zu spalten, sucht man nach einem Interessengegensatz, und dieser wird den Gliedern bei jeder Gelegenheit unter die Nase gerieben. Diese Praktik wurde schon von den alten Römern geübt und bewährt sich naiven Gemüthern gegen über immer wieder. In diesem Falle haben aber Herr F. und seine „Land-Ztg.' die Rechnung schlechtgemacht. Gewiss, der Tiroler will sein Vieh gut verkaufen, er will aber auch möglichst billig essen und sein Vieh möglichst billig

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 02.05.1890
Umfang: 8
. Bei Titel 19, Volksschulen, wendet sich Abg. Dr. Beer gegen den Referenten des Budgets, Dr. Kathrein, der die con- feffionelle Schule fordere, und erörtert die geschicht liche Genesis der bekannten Erklärung der Bischöfe. Redner erklärt, dass seine Partei ebenfalls in der Volksschule Moral und Religion verlange, und dass die Behauptung, die consessionSlofe Schule wolle da von nichts wissen, vollständig unbegründet sei. Wenn die Conservativen sagen, sie hätten nicht die Absicht, das Bildungsniveau

herabzudrücken, so sollen sie doch bedenken, dass sie statt der achtjährigen nur die sechs jährige Schulpflicht wünschen; es sei aber bisher noch nicht gelungen, darzuthun, dass man in sechs Jahren dasselbe Ziel erreichen könne, wie in acht Jahren. Redner polemisiert ferner gegen den Abg. Bobrzynski und erklärt, dass die Linke in der Schulfrage keine Eompromiffe mit der Rechten eingehen werde. So lange von der Partei noch ein Mann im Hause sei, werde derselbe auf dem von der liberalen Partei ein genommenen

erhaltene Bestimmung, dass der Un terricht in den anderen Gegenständen von dem Ein flüsse der Religion ganz loSgelöSt sein müsse, mache eben eine religiöse Erziehung unmöglich. Eine sittliche Erziehung könne aber seiner innersten Ueberzeugung nach nur auf christlicher Grundlage bestehen. Seine Partei sei nicht intolerant; sie überlasse es den Ju den nnd Protestanten, ihre Kinder in der Religion zn erziehen, beanspruche aber auch das gleiche Recht sür sich. Sie verlange nichts als die Garantie dafür

in den GebirgSländern, habe sie diese nicht. DaL eben sei der Fehler des gegenwärtigen VolkSschulgefetzeS, dass es ohne Berücksichtigung der Verhältnisse alles nach einer Schablone behandle. Redner spricht zum Schlüsse die Ueberzeugung aus, dass seine Partei ihr unent wegt angestrebtes Ziel in nicht zu ferner Zeit erreichen werde. ES liege die Berechtigung zu dieser Hoffnung in der Strömung der Zeit nicht nur in Oesterreich, sondern in fast allen europäischen Reichen. Die Linke aber möge sich nicht wnndern

, wenn seine Partei ihr gutes Recht nicht auf jener Seite suche, wo sie nur der starren Negation begegne, sondern aus der Rechten, wo man ihr mit Versprechungen entgegenkomme. Titel 19 gelangt sodann zur Annahme: ebenso wird ohne Debatte Titel 20, Stiftungen und Beiträge genehmigt. Der letzte Titel des Capitels 9, Ministerium für Cultus und Unterricht, Administratiou der Studienfonds, ge langt nach einigen Bemerkungen des Abg. Kaiser, welcher die Vorlage eines Ausweis über den Stand der StiftungüfondS anregt

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 13.08.1895
Umfang: 8
. Als eine solche müsste es erscheinen, wenn ein Staatsbeamter bei der zum Schutze der Wahl freiheit unter geheimer Abstimmung vor sich gehenden Wahlhandlung in auffälliger Weise in der einen oder anderen Richtung Partei ergreifen oder hiebei gar eine agitatorische Thätigkeit entfalten würde: Durch eine solche Ausübung des Wahl rechtes stellt sich der Beamte in die Reihen der politischen Kämpfer und beraubt sich der nothwendigen Objectivität, welche die wichtigste Voraussetzung für die Erfüllung der berufsmäßigen

Obliegenheiten bildet. Wenn hienach der Ausübung der allgemeinen politischen Rechte vonseite der Staatsbeamten keine weitergehenden Schranken gesetzt werden, als sie durch die Natur und die besonderen Pflichten des Dienstverhältnisses bedingt sind, so ist die Regierung andererseits verpflichtet und entschlossen, im Interesse der Wahrung der Disciplin und zur Reinhaltung der öffentlichen Verwaltung von jedem Scheine der Partei lichkeit und Befangenheit mit aller Strenge gegen Beamte vorzugehen

, welche die ihnen nach Maßgabe der vorstehenden Ausführungen ob liegenden Verbindlichkeiten außerachtlasseu.' Das ist allerdings deutlich geredet, und es tritt darin der starre Bureaukratismus zutage. Jetzt, da Gefahr ist, dass die Beamten sich von dem Liberalismus frei machen, stellt man die Objectivität in den Vordergrund. Haben sich in den Zeiten liberaler Herrschast die höheren Beamten „demonstrativ' auf die eine Seite gestellt, nicht oft „in auffälliger Weise in der einen Richtung Partei ergriffen

nicht den „Schein der Parteilichkeit' finden wird? Es kann jemand liberal wählen, für die liberale Partei agitieren, von der liberalen Partei gewählt werden, als Functionär den „liberalen (!) Terrorismus' ausüben, das war bisher noch immer „objective Haltung'. Wie wird's in Zu kunft gehalten werden?! Tiroler Wahlangelegenheiten. Herr Professor v. Wildauer legt sein Reichsrathsmandat nicht nieder; wohl aber hat er erklärt, dass „er bei den bevorstehenden Land tagswahlen ein Mandat weder anstrebe, noch anzunehmen

in der Lage wäre'. — Die liberale Partei hat ihr Central-Wahlcomitö. Vor wenigen Tagen ist in Innsbruck das „Landes- Wahlcomits der deutschliberalen Partei in Tirol' zu einer mehrstündigen Sitzung zusammengetreten — unter dem Vorsitze seines Obmannes Dr. Falk. U suiLteto n. m Das Hilfscomitö, das sich nach der großen Wasserkatastrophe in Windischmatrei gebildet hat, versendet mit den Unterschriften der Herren Virgil Steiner, Josef Berger und Anton Klabuschnig demnächst einen Aufruf

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 30.12.1894
Umfang: 16
Nr. 1L6 Budapest, 28. Dez. In der gestrigen Con- ferenz der liberalen Partei theilt? Dr. Wekerle die Demission des Cabinets mit. Wekerle dankte für die ausdauernde Unterstützung der Partei, welcher trotz der schwierigen Lage glänzende Resultate zu danken seien. Das Cabinet bringe die Fahne der Partei flecken los z u r ü ck, sie sei stets nur für große Prinzipien in den Kampf getragen worden. Auch zukünftig würden die Mitglieder des Cabinets dieselben Prin zipien vertheidigen. Die in Schwebe

befindlichen Kirchengesetze müßten unverkürzt angenommen werden. Die Erkläungen Wekerle's wurden jubelnd auf genommen. Namens der liberalen Partei dankte der Vicepräsidem des Abgeordnetenhauses, Daranyi, der Regierung. Die Partei blicke voll Vertrauen auf den König, dessen Weisheit den richtige» Weg finden werde, und voll Vertrauen auf die ungarische Nation, die mit dem Liberalismus stets verwachsen bleibe. Tiefen Eindruck machte hierauf die Rede des früheren UntenichtsministerS Grafen Cfaky

, welcher erklärte: Wenn ein neues Cabinet auf Grund der Prinzipien des scheidenden gebildet werde, müßte dasselbe ohne Zögern unter stützt werden. Er öertraue auf den institutionellen Sinn des Königs, auf die Kraft der öffentlichen Meinung und auf die Standhaftigkeit der liberalen Partei und sehe daher ruhig der weiteren Ent wicklung entgegen. Sodann wurde die Versamm lung mit Ovationen für Wekerle geschlossen. Budapest, 28 Dez., 11 Uhr vorm. Minister präsident Wekerle proklamirte in der heutigen Sitzung

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 4
Datum: 31.10.1893
Umfang: 4
.' „DieAbsage des GrafenHohenwarth richtet sich nicht mehr bloß gegen die Wahlreformvor lage, sie richtet sich gegen das Ministerium.' Es ist dieselbe Sprache des „Vaterland', wenn es schreibt: „Graf Hohenwarth sprach von der Täuschung, welche der Konservativen Partei seitens der Regierung durch die Ueberraschung als Lohn sür das stets bethätigte Vertrauen zutheil wurde.' Aus dieser doppelten Bekehrung ist 3» Die Allianz der beiden Parteien entstanden. Graf Hohenwarth erklärte, dass seine Partei

zu dreien abzuschließen, so doch das Terrain auszumitteln, auf welchem sie sich zur Vertheidigung großer Staatsinteressett zu sammenfinden könnten.' („N. W. Tgbl.', vom „Vaterland' citiert.) Und gerade darin, in diesem Zusammenarbeiten der conservativen wie der liberalen Partei in wichtigen Fragen (nur (!) die großen principiellen Fragen ausgeschlossen!) „liegen die Grundzüge eines Programmes klar vor. Hier ist die Richtung ausgesteckt, in welcher ! zu beschreiben. Dort ist jedenfalls der echteste

sein Geschäft so offen, dass alle Welt ihm den Befähigungsnachweis abnehmen kann. Er ist allein, Geselle oder Lehrling ist nicht bei ihm. Das Gewerbe liegt allem Anscheine nach „BrwenVv Chronik.' die Lösung der gegenwärtigen Krisis erfolgen muss'. Dann wird nicht nur die jetzt drohende Gefahr glücklich abgewendet werden, sondern ein dauernder Segen gewonnen sein durch die Stärkung des Gefühls der Gemeinsamkeit und Eintracht bei allen guten Oesterreichern ohne Unterschied der Partei und der Nationalität

führen, und wer da nicht mit uns ist, der ist gegen uns'. („Vtld.') Ob sich im Bunde mit der liberalen Partei diese soeialreformatorische Arbeit durchführen lässt? Ob das Zurückstellen der großen principiellen Fragen und die gemein same ersprießliche Arbeit für die Völker Oester reichs wirklich von Nutzen sein wird? Was ist's mit dem oft citierten Satze: „Der Untergang des Liberalismus ist die Rettung der Gesellschaft'? Kann man . mit Hilfe einer durch und durch oder Principellen liberalen Partei

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 09.06.1894
Umfang: 16
bezeichnete diese Haltung der liberalen Partei am letzten Samstag als ein „faktiöseS Frondircn (ein meuterisches Auf lehnen) gegen die Krone.' Sie zeigen hiedurch, daß eS ihnen nicht so sehr um die Zivilehe, als um den Maurer Wekerle zu thun ist. Der Abg. Gabriel Ugron äußerte sich dahin, daß die meisten Liberalen deswegen so zähe an Wekerle festhalten, weil er ihnen die persönlichen Versprechungen aus Anlaß der Abstim- mung über die Zivilehe nicht mehr er füllen könnte, wenn er aufhören würde, Minister

: „Wir beklagen eS darum gar nicht, daß die Miffion Khuen- Hedcrvary'S gescheitert ist. Ihr Gelingen hätte leicht die Fortfristung einer Täuschung mit sich bringen können: der Täuschung, daß die Wekerle- Tißapartei eine unter allen Umständen verläßliche Stütze des Ausgleiches, eine allzeit loyale Partei ist. Allerdings hätte ein verläßlicher Führer aus dieser Partei noch Manches machen, sie wieder ihrer richtigen Bestimmung zuführen können. Allein, so lange sie mit dem BannS eine Kirchenpolitik verfolgt hätte

, die nur mit Hilfe der Kossuthpartei und gegen die ver läßlichen Stützen des Ausgleiches durch gesetzt und weiter verfolgt werden konnte, war diese Rückleitung in strengloyale Bahnen so schwierig, daß eS viel vortheilhafter erscheinen muß, wenn sofort die Kirchrn- politik zur Nebensache und die Rekon struktion (Wiederherstellung) der Ausgleichs partei zur Hauptsache wird. Aber aus denselben Gesichtspunkten halten wir eine Rück beruf ung Dr. Wekerle'S für absolut auSgeschlassen. Wir wollen davon absehen

, daß selbst Rothschild von ihm gesagt haben soll: „Ich verkehre nicht mehr mit ihm, denn er hat mich schon dreimal angelogen.' Es ist genügend, daß ihn die äußerste Linke umarmt hat, um ihn als außer Stande zu erkennen, diese» Bruderbund zu lösen. Und diesem Bunde kann die Krone nie und nimmer beitrcten, und weil ihn die liberale Partei in ihrem neuen Firmaführer ausdrücklich anerkannt hat, erscheint ihr eigenes Ende in der Struktur, die sie heute zeigt, besiegelt. Ent- weder die liberale Partei kehrt zu streng

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 28.07.1857
Umfang: 6
Gerüchte ihn mit dem Meuchelmördercomplot in Verbindung bringen wollen, fällt auf. Auch das „Journal deS DebatS' spielt hieraus an. Paris, 24. Juli. Nach dem Constitutionnel wer den Hr. ThierS wie General Changarnier sich von Ostende, zur Feier der Hochzeit der Enkelin Louis Philipps, nach Brüssel begeben. Man versichert der Prozeß der Italiener und Ledru NollinS werde am 3. August vor die Assifsen kommen. Belgien. Die total antikatholische Tendenz der sogenannten libe ralen Partei der belgischen

Kammer dürfte am besten auS folgender Stelle deS „Laueres liliLral,' eines BlatteS der linken Fraktion der Kammer, hervor gehen : Zwei Parteien stehen auf der politischen Schaubühne. Auf der einen Seite die Partei, welche die Vergangen heit repräsentirt» auf der andern die Partei, welche den Fortschritt vertritt. Diese zwei Parteien stehen sich feind lich gegenüber. Die eine ist stark und einig und geht vor wie ein Mann, die andere ist zersplittert, eS fehlt ihr daS Band der Vereinigung

. Jene will nur EineS: Mit allen erdenklichen Mitteln den Gang deS Fort schrittes der Menschheit aufhalten. Die Männer deS Fortschrittes dagegen, für welche nicht alle Mittel recht sind (??), gehen in Beziehung auf das Ziel ihrer Be strebungen auseinander. Diese Getheiliheit bildet die Stärke deS Katholicismus. DaS Wort ist ausgesprochen Ja der Katholicismus ist die Partei der Vergangenheit, la der Katholicismus widersetzt sich dem Auskommen ederJdee, jeder Wissenschaft, jeder Einrichtung, die dem Fortschritt angehört. Für die Männer

! „Hier ist also in bester Form daS sreimaurerische: „Loraso? I'iaksmo!' aus der encyclopädischen Ausklä- rnngSperiode wieder zum Feldgeschrei der liberalen Partei erhoben, trotzdem aber wird eS auch jetzt noch Leute geben, welche behaupten, die belgischen Tumulte seien nur gegen Uebergriffe der katholischen Partei, gegen ein unzweckmäßiges Gesetz, gegen die „todte Hand' gerichtet gewesen. Schon die nächste Zukunft wird den wahren Charakter jener Emeuten immer klarer hervortreten las sen und zugleich der belgischen

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